Beiträge von Miriam

    Sie hörte ihm bei seinen Erklärungen zu und ein ehrliches Lächeln bildete sie auf ihren Lippen. Sie strahlte fast, denn wie er es erzählte, klang es wirklich so, als würde man viel Spaß haben können, auch wenn man arbeitete. "Ich mag Tiere, also würde es mir denke ich nicht einmal viel ausmachen, wenn ich da irgendwas ausmisten müsste." sagte sie und lachte leicht auf. Vielleicht klang es ja absurd, aber es war so. Mit der Feldarbeit tat sie sich im Augenblick noch schwer, da sie sich nicht wirklich vorstelllen konnte, dass das großen Spaß machen würde, aber Arbeit war nunmal Arbeit. Meist hatte man dabei ja nicht mal Spaß! Aber sie hatte es ja auch noch nie probiert. Und man konnte erst sagen, ob einem etwas gefiel oder nicht, wenn man es ausprobiert hatte. "Dir scheint das ja wirklich zu gefallen. Und es klingt toll!" sagte sie mit einem Funkeln in den Augen. Sie wollte unbedingt einmal auf seiner Farm arbeiten. Und dass er ihr das erlaubte, brachte sie nur noch mehr zum Lächeln. "Na das ist aber nett." sagte sie lachend auf seinen letzten Kommentar hin, verstummte dann allerdings recht schnell wieder; immerhin waren sie hier immer noch in einer Bibliothek. "Ich würde wirklich gern mal mitkommen." sagte sie dann noch und sah sich einmal in der Bibliothek um. Noch war kaum jemand hier, aber sicher würde es Jeremy nicht gefallen, wenn sie hier so laut waren. "Ehm..also..wenn du nichts dagegen hast...sollten wir lieber gehen?" fragte sie vorsichtig, nicht sicher, wie er das nun auffassen würde. Sie wollte nur nicht mehr hier sein, wenn sie sich weiterhin unterhalten würden. Ansonsten konnte sie auch noch hier bleiben, wenn Raguna noch irgendetwas anderes vor hatte. Aufhalten würde Lilyen ihn ganz sicher nicht wollen.


    [SORRY! Hab endlich mal gepostet, beim nächsten Mal gehts auch schneller :3]

    [out: so, genug gewartet]


    Lilyen hörte ihm aufmerksam zu, als er über seine Arbeit sprach, und tatsächlich fingen ihre Augen an zu funkeln. Sie mochte Tiere ja, auch wenn sie bisher nicht viele davon gesehen hatte. Ein paar Schmetterlinge hier, ein paar Vögel da - ziemlich langweilig eigentlich. "Kann ich dir vielleicht mal irgendwann helfen?" fragte sie, fügte dann aber vorsichtig hinzu: "Würde ich echt gern mal machen." Auf einer Farm arbeiten mochte zwar anstrengend sein, aber es konnte sicher auch Spaß machen; besonders, wenn man nicht allein war. Sie wünschte sich schon, dass er ja sagen würde. Aber sie konnte es ihm ja auch nicht erzwingen. Außerdem würde man da doch sicher auch angeln lernen können. Oder lagen Farmen nicht meist am Wasser? Seine ja vielleicht nicht...war es überhaupt seine? "Ist das deine Farm? Oder gehört sie jemand anderem?" fragte sie interessiert, aber darauf bedacht, dass sie nicht zu laut sprach. Auch wenn das hier eigentlich niemanden stören sollte; schließlich war keiner sonst in der Bibliothek außer dieser für Lily noch immer unheimliche Jeremy. Schon lange hatte sie vor gehabt, einen Zauber von ihm zu lernen. Aber nie hatte sie sich getraut. Das war nun aber auch egal. Jetzt ging es um Farmen und das Angeln. "Kraft habe ich aber nicht wirklich viel." beteuerte die Grünhaarige, kurz nachdem Raguna seine Worte zünde gesprochen hatte. "Aber ich würde es trotzdem gern mal versuchen." sagte sie und sah Raguna lächelnd an.

    Sie selbst war also die Einzige, die regelmäßig her kam. Das erklärte natürlich, wieso sie die beiden bisher noch nie hier gesehen hatte. Aber immerhin mochte Raguna den Ort. Carmen...bei ihr war sich Lilyen nicht wirklich sicher, da sie sofort das Thema gewechselt hatte. Auch gut, sprachen sie jetzt eben über den Wohnort; auch wenn Lily gern gewusst hätte, als was Raguna denn arbeitete. Während Raguna und Carmen nun übers Angeln redeten, fühlte sich Lily irgendwie leicht fehl am Platz. So wie eigentlich immer also. Natürlich hätte sie etwas dazu sagen können, aber von Angeln hatte sie keine Ahnung. Und gerade, als ihr etwas eingefallen war, richtete Carmen erneut das Wort an Raguna, letztlich auch an Lilyen. Schneller Themenwechsel. war das Erste, was Lily durch den Kopf schoss. Jetzt waren sie wieder bei der Arbeit angekommen! "Nein, ich arbeite noch nicht. Aber ich denke darüber nach, zu arbeiten. Nur weiß ich noch nicht als was." gab sie erstmal zur Antwort, dann war sie diejenige, die wieder einen Sprung im Thema machte, weil sie das unbedingt noch hatte loswerden wollen. "Angeln kann ich nicht. Aber ihr könntet es mir ja beibringen?" fragte sie erst Carmen anschauend, dann ihren Blick auf Raguna richtend, wo er eine Weile verblieb, bis sie auf den Einband ihres Buches schaute, da sie nicht wusste, inwiefern Raguna - oder auch Carmen - es komisch finden würden, wenn sie die ganze Zeit über von Lily angeschaut werden würden.


    [Was ist mit der Postinreihenfolge? D:]

    Lächelnd nahm sie die Hand des anderen grünhaarigen Mädchens entgegen und schüttelte sie leicht. "Freut mich." sagte sie freundlich, dann sah sie zu dem Jungen, den Carmen kurzerhand gefragt hatte, wie er denn heißen würde. Auch ihm schenkte sie ein Lächeln. "Ach, das kenn ich. Manchmal ist man einfach nicht ganz bei der Sache." gab sie, nun sogar leicht grinsend, zu. Oft kam es vor, dass sie gar nicht mitbekam, wenn man mit ihr sprach. Was meistens nur ihre Schweser war; andere Leute kannte sie ja kaum. Und die, die sie kannte - nämlich ihre Eltern - schien sich nicht wirklich um sie kümmern zu wollen. Zwar kannte sie noch ein paar andere Leute, doch auch zu denen hatte sie keinen Kontakt. Aber vielleicht würde sich das jetzt ändern. Der Junge setzte sich nun auch zu den beiden Grünhaarigen Mädchen und stellte sich sogleich als Raguna vor. "Freut mich ebenfalls." erwiderte sie lächelnd und beobachtete ihn dabei, wie er sich einfach ein Buch aus dem Regal nahm, ohne wirklich zu wissen, wonach er griff. Gleich darauf allerdings versuchte sich Carmen den Staub von ihren Kleidern zu klopfen, was wohl nicht ganz so verlief, wie sie es sich gewünscht hatte. Unwillkürlich musste Lilyen kichern. Jedoch nur leise, immerhin befanden sie sich in einer Bibliothek, in der Ruhe das erste Gebot war. "Macht doch nichts." sagte sie zwinkert zu Carmen, als sie sich dafür entschuldigte. "Seid ihr öfter hier? Ich habe euch noch nie hier gesehen." sagte sie nun an beide gewandt. Und sie konnte das durchaus sagen; immerhin war sie mehr als nur einmal in der Woche hier. Lesen war etwas, womit sie sich schon immer ablenken konnte. Von einfach allem; auch wenn sie kaum Stress hatte. Zumindest dann nicht, wenn ihre Eltern nicht gemeinsam in einem Raum waren. Aber daran wollte sie jetzt nicht denken. Immerhin war sie gerade dabei, neue Bekanntschaften zu schließen. Sie legte das dicke Buch auf den Tisch vor ihnen, und sah nun abwechselnd zu beiden Personen, auf eine Antwort wartend und einem Lächeln auf den Lippen.

    Vertieft in das Buch, merkte sie kaum, was um sie herum geschah. Es redeten ein paar Leute, sicher lasen auch hie und da einige ein Buch, doch Lilyen war nur in ihr eigenes vertieft. Wie schön wäre es, einmal selbst in den großen Weiten des Alls zu sein. Aber das würde sie niemals schaffen. Wie sollte sie schon da hoch kommen? Es war unmöglich. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie plötzlich von einer jungen Frau angesprochen wurde. Verwirrt sah sie zu ihr auf, lächelte dann aber. "Ja, setz dich ruhig." meinte sie freundlich, sah dann kurz wieder in ihr Buch, um im nächsten Moment gleich wieder aufzusehen. Wurde sie nicht beobachtet? Mit einem Blick zur Seite wurde ihr diese Frage beantwortet. Dort stand ein Junge, der sie die ganze Zeit über angeschaut zu haben schien. "Kann ich helfen?" fragte sie vorsichtig, nicht sicher, was sie sagen sollte. Gerade eben noch war sie allein gewesen, jetzt aber war sie umringt von gleich zwei Menschen. Was sie im Allgemeinen ja nicht schlimm fand, aber sie war es nicht gewohnt. Ehe war sie es gewohnt, ignoriert zu werden. Aber sie war älter geworden, nicht mehr so klein und eigentlich hilflos. Vielleicht lag es daran. Auch wenn das für sie eigentlich keinen Sinn ergab. Sollte man nicht eigentlich eher den Schwachen helfen? Aber sie machte sich keine großartigen Gedanken mehr darüber. Hauptsache, sie war jetzt nicht allein. Sie klappte das Buch zu und sah beide abwechselnd an. "Du kannst dich auch ruhig setzen, wenn du willst." sagte sie lächelnd an den Jungen gerichtet. An beide gewandt sagte sie: "Ich bin Lilyen. Freut mich." Ihr Lächeln verschwand dabei nicht aus ihrem Gesicht; so war sie nunmal. Freundlich zu Leutn, die sie nicht kannte. Warum sie nicht schon viel mehr Freunde hatte, wunderte sie noch immer.

    ~Lilyen kommt an~
    Es war eine lange Zeit vergangen, seitdem die Grünhaarige die Bibliothek aufgesucht hatte. Aber jetzt war sie wieder hier; allein. Sie wollte etwas Ruhe, auch wenn sie lieber mit irgendjemandem reden würde. Als sie die Bibliothek erreichte und die Tür öffnete, kam ihr der alte, leicht modrige Geruch entgegen, der von den alten Büchern kam und den Lily so mochte. Sie sog diese Luft ein, dann sah sie sich um. Es waren einige Leute hier, allerdings kannte das Mädchen niemanden der Anwesenden. Und jemanden ansprechen, das wollte sie nicht. Also ging sie die Gänge entlang, bis sie in der Abteilung angekommen war, in der sie auch mit ihrem Vater schon gewesen war. Sie suchte sich ein Buch über die Planeten heraus und setzte sich letztlich auf einen Stuhl. Sie machte es sich gemütlich, bevor sie das Buch aufschlug und darin zu lesen begann. Es erinnerte sie an einen Tag ihrer Vergangenheit, als ihr Vater, der seine Familie irgendwie leugnete, ihr das Lesen beigebracht hatte. Eigentlich kannte sie bereits die meisten Informationen dieses Buches, und trotzdem liebte sie es immer wieder, Seiten in diesem Buch zu lesen und die Bilder anzuschauen; auch wenn sie eigentlich schon über das Alter hinweg war, in dem man Bilderbücher lass. Vertieft in das Buch, schaltete sie alles um sie herum aus und verlor sich in eine andere Welt.


    Die Erlaubnis von Rainbow hab ich, sie wieder zu bekommen.
    Bekomme ich den Heldengrad auch wieder oder muss ich da ganz von vorn anfangen? o.o

    Ja, wieso hatte sie zugestimmt? Kurz sah Lilyen auf den Tisch, dann jedoch wieder zu Raine. „Keine Ahnung…“ sagte sie, obwohl das so eigentlich nicht ganz stimmte. „Nein..ich..Ich wollte dir zeigen, dass ich kein kleines, ängstliches Mädchen mehr bin.“ Erklärte sie nun doch und hoffte irgendwie, dass ihre Schwester sie nicht dafür auslachen würde. Früher hätte Lilyen so eine Aktion niemals mitgemacht. Aber sie hatte sich verändert…bei dem Gedanken allerdings, dass ihr der Ork den Kopf hätte durchteilen können, fuhr ihr ein Schauer über den Rücken. Diese Vorstellung war…das Mädchen wollte sich das gar nicht vorstellen. „Aber ich lebe ja noch.“ Meinte die Grünhaarige, wusste aber sehr gut, dass Raine Recht hatte. Im Nachhinein konnte Lily auch nicht ganz verstehen, wieso sie dem Ganzen zugestimmt hatte. „So ganz heil ja nicht.“ Sagte Lily ein wenig betrübt und deutete auf Raines Bein, welches sie ja eigentlich schonen sollte. Aber das hatte die Schwarzhaarige ja noch nie gemacht. Lily stand auf und holte sich ihre Tasse Tee und schenkte ihrer Schwester ein Lächeln. „Danke.“ Meinte sie, dann setzte sie sich wieder auf den Stuhl. „Setz dich doch auch.“

    Auch wenn Raine sich anspannte, ging Lilyen nicht weniger zögerlich mit dem Säubern um. Denn dieser Teil war wichtig und auch, wenn Lily sonst eigentlich immer ziemlich vorsichtig war, ging das hier einfach nicht. Sie konnte deutlich spüren, wie die Anspannung von ihrer Schwester abfiel, als Lily den Lappen nun komplett entfernte. Sofort hörte sie sich die vielen Worte und Entschuldigungen ihrer Schwester an und musste feststellen, dass sie wirklich erwachsen geworden war. Früher hätte sie sich wegen soetwas nie entschuldigt - zumal auch sie diejenige mit der Verletzung war. Nur ihr letzter Satz kam plötzlich, sodass Lily erstmal nur verwirrt drein schaute. "Zunächst einmal solltest du vielleicht nicht.." fing sie an, doch da war Raine schon aufgestanden und in der Küche verschwunden. Natürlich konnte sie selbstständig laufen, aber das war hier nicht das Problem. Doch Lily seufzte nur, sie würde ja eh nichts ändern können. Sie ging ihrer Schwester hinterher in die Küche und setzte sich nun erstmals auf einen Stuhl. "Du bist nicht allein Schuld am Passierten. Ich hab dem immerhin zugestimmt." warf sie ein. Eigentlich war Lily ja immer sehr vernünftig, was hatte sie also hier dazu getrieben, etwas Unvernünftiges zu tun? "Und gestorben wäre ich ja auch nicht gerade..." murmelte sie noch abschließend. Sie mochte es nicht sehr, immer gerettet zu werden. Dabei fühlte sie sich..schwach. Und das wollte sie nicht sein.

    Gegen Lilys Willen waren die beiden Zwillinge dann doch hier her gekommen, statt in die Klinik zu gehen. Fraglich war nur, wie man das nun wieder schnell heilen konnte. Aber darüber machte sie sich zuerst keine Gedanken. Der Geruch des Hauses erinnerte die Grünhaarige jedes Mal an den Tag, an dem Ray hier mit ihrer Mutter gestritten hatte. Eher in Gedanken half Lily ihrer Schwester auf die Couch, als diese auch schon anmerkte, dass die Wunde sehr tief sei. Das war gar nicht gut. Und schon wieder fühlte sich Lily dessen schuldig. Und hilflos, denn auf die Frage ihrer Schwester konnte sie auch nicht antworten. "Ich..weiß nicht." murmelte sie und ging erstmal ins Bad, wo sie einen Lappen nass machte und gleich darauf wieder zu Raine kam. "Erstmal säubern." meinte sie dann, vielleicht würden sich im Haus ja auch irgendwo Heilkräuter finden lassen? Nicht, dass Lily wusste, wie man die anwandte. "Das wird jetzt etwas brennen." sagte sie, nachdem sie sich vor die Schwarzhaarige gekniet hatte. Nun fing sie an, den Lappen auf die Wunde zu tupfen. Ein Anfang war es zumindest.

    Wie ausserordentlich dumm Orks doch waren! Stolperten über ihre eigenen...Leute? und töteten sich damit selbst. Das war natürlich auch eine Möglichkeit, sie zu besiegen. Im Grunde musste man jetzt schon gar nicht mehr viel machen. Dennoch spannte Lily ihren Bogen erneut, als ihre Schwester ihr plötzlich zurief, sie solle aufpassen. Verwirrt senkte die Grünhaarige den Bogen wieder und drehte sich um. Als sie den Ork erblickte, hob er gerade seine Axt und wollte ohne Zweifel auf das Mädchen einschlagen, als Raine ihre Zwillingsschwester einfach bei Seite schubste. Diese landete nun auf dem Boden, zuerst mit den Händen abgestützt, dann drehte sie sich um und saß nun mit dem Hintern auf dem Boden. Sie blickte zu Raine rüber, sah die Verletzung und machte sich sogleich wieder Gedanken. Doch bevor sie irgendetwas sagte oder tat, schoss sie ihren Pfeil in den Ork, der ja noch immer vor ihrer Schwester gestanden hatte. Erst jetzt stand Lilyen auf. Und schon wieder...wieso kann ich mich nicht einmal selbst beschützen? fluchte sie innerlich über sich selbst. "Ja, lass uns verschwinden. Wir müssen uns um deine Wunde kümmern!" sagte Lily schnell und war schon neben ihrer Schwester angelangt. Auch wenn diese es vielleicht nicht Wollte oder sogar nicht brauchte, stützte die Grünhaarige ihre Schwester. "Es tut mir leid." murmelte sie auf dem Weg hinaus aus dem mit Monstern übersäten Wald. Gut, dass sie nicht allzu weit in den Wald hinein gegangen waren. So waren sie jetzt auch schneller wieder draußen.
    ~Lilyen und Raine gehen~

    Also war es beschlossen, dass sie die Orks angreifen würden. Es grenzte schon an Dummheit, aber davon ließ sich Lilyen nicht abschrecken. Sie hatte ihre Schwester dabei. Und außerdem war sie keine Nahkämpferin, was den Kampf gegen diese Monster für sie noch etwas erleichtern sollte. Ihre Schwester stürmte voran, direkt zu der Gruppe der Orks. Lily selbst spannte den Bogen, zielte und feuerte ab. Der Pfeil schoss knapp über Raines Kopf vorbei - nicht ganz, wie Lilyen es geplant hatte, aber so klappte es natürlich auch. Der Pfeil traf zumindest einen der Orks - mehr hatte die Grünhaarige mit einem Pfeil auch nicht erwartet. Nun war Schonmal ein Ork verwundet, wenn nicht sogar beinahe tot. ging etwas näher an das Geschehen heran, um Raine nicht schon wieder beinahe zu treffen, blieb jedoch trotzdem noch in sicherer Entfernung. Was sie nicht bemerkte war ein weiterer Ork, der sich ihr von hinten anschlich.

    Sie gingen weiter in den Wald hinein, bis ihre Schwester plötzlich stolperte, aber sofort weiter laufen konnte. Auch Lilyen musste dabei grinsen, lachte sogar leicht. Sowas bekam sie selbst nie hin. Entweder sie stolperte und fiel oder sie stolperte gar nicht. Meist aber stolperte sie gar nicht, da sie meist auf den Weg vor ihr achtete, um das Hinfallen zu vermeiden. Als sie einige Meter gegangen waren, konnte man ein paar Geräusche vernehmen, woraufhin sich Raine und Lilyen hinter einem Busch verstecken. Mussten es denn gleich Orks sein? Sie musste an das erste Mal denken, als sie einem Ork begegnet war. Wegen ihr waren zwei Menschen in Gefahr gekommen. Und auf Grund dieses Gedankens sagte sie mit Bestimmtheit "Ja.". Auch wenn sie nicht sicher war, ob es so gut war, gleich mehrere Orks auf einmal anzugreifen, aber sie waren ja wenigstens zu zweit.

    Nicht oft sah sie ein Lächeln ihrer Schwester, welches sich auf Lily bezog und so freute sie sich mehr darüber, als es eigentlich üblich war. Raine dachte darüber nach, dass man mit zwei so unterschiedlichen Waffen wohl kaum einen Kampf gegeneinander ausüben konnte und schien über eine Lösung diesbezüglich nachzudenken. Ziemlich schnell hatte sie dann auch einen neuen Vorschlag, der Lily sehr gefiel. Mit ihrer Schwester zusammen hatte sie bisher eigentlich...noch gar nichts gemacht. Und das wollte sie schon lange einmal nachgeholt haben. "Gerne!" sagte Lily deshalb und lächelte ihre schwarzhaarige Schwester an. Es war also beschlossen. Die beiden würden nun zusammen auf Monsterjagd gehen! Früher hätte sich Lilyen das niemals getraut, doch sie war mutiger geworden; mehr oder weniger. Wahrscheinlich war Raine noch immer mutiger und stärker als sie, aber die Grünhaarige wollte ihr wenigstens zeigen, dass sie besser geworden war. Also machten sich die beiden auf dem Weg weiter in den Wald hinein, um bald schon dem ersten Monster zu begegnen - so hoffte Lily jedenfalls.

    Einfach so hatte Raine sich also die Haare geschnitten. Lilyen nahm das einfach als Gegeben hin, auch wenn sie fand, dass man schon einen Grund haben sollte, aber manchmal hatte sie den ja auch nicht. "Sieht aber gut aus." meinte die Grünhaarige noch und lächelte. Bei Raines folgender Frage wanderte Lilyens Blick zu der Waffe ihrer Schwester. "Pfeil und Bogen gegen Schwert?" fragte sie leicht ungläubig, jedoch auch leicht schmunzelnd. Sie überlegte, ob ihre Schwester gemeint hatte, ob sie Gegeneinander oder gegen Monster kämpfen sollten. Weiterhin war sie sich niht so sicher, ob es ihr etwas bringen würde, gegen ihre Schwester zu kämpfen . Sicherlich wäre sie viel stärker und geschickter. Aber noch machte sie sich darüber eher weniger Gedanken.

    Es waren schon wieder einige Jahre vergangen; wie schnell doch die Zeit verging. Immer wieder war Lily hier her gekommen - sie wollte einfach besser werden. Dennoch hatte sie das Gefühl, keine allzu großen Erfolge verzeichnen zu können. Aber immerhin hatte sie sich inzwischen an den Gedanken gewöhnt, Tiere (oder in diesem Fall Monster) mit ihrem Bogen zu töten, der früher einmal ihrer Mutter gehört hatte. Was sie in den Jahren nur nicht geschafft hatte, war, zu Jeremy zu gehen, um die Magie zu erlernen - unbedingt wollte sie das nachholen. Doch nicht jetzt. Gerade wollte sie weiter in den Wald hinein gehen, als sie eine ihr zu bekannte Stimme wahrnahm. Natürlich hatte sie sich etwas verändert, trotzdem würde Lily sie überall wieder erkennen. Sie drehte sich um und blickte in die Augen ihrer Schwester. Sofort fiel ihr Blick auf ihre Haare. "Trainieren, was sonst?" stellte sie sogleich die Gegenfrage und lächelte ihre Schwester an. "Du hast dir deine Haare geschnitten? Warum?" wollte sie nun weiterhin wissen. Erneut fragte sich die Grünhaarige, wie die beiden überhaupt Zwillinge sein konnte. Sie waren so unterschiedlich! In allem. Aber soetwas gab es, wie man deutlich sehen konnte. Dass sich Lily eigentlich freute, ihre Schwester hier zu treffen, verschwieg sie.

    Erwartungsvoll sah Lily Sonia an, die dazu allerdings nichts zu sagen zu haben schien. Lilys Blick wanderte zu Shino, die ihre Idee unterstützte - kein Wunder, immerhin schien es, als wollten sie Lilyen auch überhaupt nicht hier haben. Innerlich hatte sich die Grünhaarige bereits darauf vorbereitet, allein weiter in diesem Wald herum zu laufen. Gerade hatte Shino Sonia den Dolch gegeben und sich wieder Ivan zugewandt, sah Lily hinauf zu Sonia; sie wusste, dass sie Shino und Ivan nun nicht weiter stören würde. Und ob Sonia nun mitkam oder nicht, spielte für Lily keine Rolle mehr. "Wenn du nicht willst, musst du nicht mitkommen. Ich dachte nur, es wäre schön, mal zusammen zu kämpfen, statt mich von dir retten zu lassen." sagte sie, fast schon einen Tick zu ernst. Sie hätte lächeln können oder schmunzeln, aber danach war der Zehnjährigen nicht. "Aber ich sag dir gleich, dass ich hier bleiben werde." fügte sie ihren Worten noch hinzu. Sie wollte trainieren. Stärker werden. Und mutiger, so wie ihre Schwester. Vielleicht sollte sie diese einfach mal aufsuchen? Blieb nur die Frage, wo sich Raine herum trieb. Bestimmt in der Schmiede. Oder irgendwo im Wald, um zu trainieren. überlegte Lily und wünschte sich plötzlich, ihrer Schwester hier zu begegnen. Die Chancen dafür waren aber eher gering, das wusste auch das Mädchen, weshalb sie sich keine großen Hoffnungen machte.

    Endlich schien auch der junge Mann ihre Anwesenheit registriert zu haben und sogleich stellte er sich vor. Ivan hieß er. Deutlich konnte Lily erkennen, dass er ihre Anwesenheit nicht sehr mochte. Aber ehe Lily etwas dagegen sagen konnte, stellte sich auch die Schwarzhaarige vor und fragte sie dann nach ihrem Namen. "Lilyen." sagte das Mädchen lächelnd, doch schon im nächsten Moment hörte sie eine ihr vertraute Stimme, die einfach ein Gespräch mit Shino anfing, ohne darauf zu achten, ob es passend war oder nicht. Noch bevor Shino den Namen der jungen Frau aussprach, die sie da beehrte, wusste es Lily schon. Sonia, die ihr damals geholfen hatte, als sie noch ein Kleinkind gewesen war. Ohne sie wäre Lily jetzt wahrscheinlich gar nicht mehr am Leben. "Hallo." sagte Lily freudestrahlend, nachdem Shino Sonias Frage beantwortet hatte. So viel Anstand, nicht dazwischen zu reden, hatte die Grünhaarige schon. Wohl anders als ihre Schwester Raine, die ja überall hinein redete, ohne darauf zu achten, ob sie störte. Lange hatte Lily ihren Zwilling jetzt schon nicht gesehen. Wie es ihr wohl ging? Die Zehnjährige drehte sich nun wieder zu Shino und wusste augenblicklich die Antwort auf die gestellte Frage. "Ja, würde es." schoss es aus dem Mädchen heraus. Auf keinen Fall wollte sie hier weg. Sie war her gekommen, um zu trainieren, nicht, um sofort wieder zu gehen, ohne wirklich trainiert zu haben. Natürlich hatte sie eigentlich Hilfe von ihrer Mutter und Lynette erwartet, aber jetzt würde sie eben auch allein trainieren. "Aber sie könnte mir beim Training helfen?" fragte sie, den Kopf leicht zu Sonia gerichtet. Sie hoffte, dass sie sie begleiten würde, dann müsste sie wenigstens nicht mutterseelenallein durch den Wald spazieren, auf der Hut vor Monstern, die sie nicht besiegen konnte, ob sie wollte oder nicht.

    Ein Großdämon? Lilyen verstand nicht ganz, was die Frau ihr damit sagen wollte. Vielleicht einfach, dass sie zu schnell gelaufen war? Ob sie erzählten wollte, was passiert ist, wurde sie schließlich gefragt und Lily sah zuerst zu der Frau, dann zu ihrem Begleiter. Sicher störte sie hier bloß. "Nichts ist passiert." gab sie zur Antwort. Und das war noch nicht einmal gelogen. Tatsächlich war nichts passiert, außer, dass sie mal wieder allein gelassen worden war. Nichts Neues also. "Ich wollte wirklich nicht gegen sie laufen, ich habe bloß nicht nach vorn gesehen." entschuldigte sie sich erneut. Eigentlich hatte sie das ja bereits gesagt. "Ich wollte sie auch nicht groß stören." fuhr sie fort, während ihr Blick nach oben gerichtet war; zuerst zu der Frau, dann wieder zu ihrem Begleiter, bei dem sie nicht ganz einschätzen konnte, wie er ihr Auftreten gerade überhaupt fand. Aus diesem Grund sah sie lieber wieder zu der Schwarzhaarigen vor ihr. Deren Haare waren ihr schon vorher aufgefallen. Sie erinnerten sie an ihre Schwester, waren aber wunderschön. Allgemein fand Lily, dass ihr Gegenüber sehr schön war. Aber das traute sie sich nicht zu sagen.