Beiträge von MinnoTaurus

    Ganz ruhig... redete er auf sich selbst ein. Alles ist in Ordnung, beruhige dich, Gaius... Man sah ihm förmlich an, wie sehr er sich zügeln musste. "Ich warte da auf der Bank. Sag mir bescheid, wenn du fertig bist mit deinen neuen Freunden zu spielen. Ich warte." murmelte er leise, immernoch um Fassung ringend, zu Raine und begab sich schnellen Schrittes zu einer Bank, etwas entfernt des Haufens, und ließ sich auf dieser nieder wo er die Ellenbogen auf die Schenkel stützte und die anderen beobachtete, in der Hoffnung, Raine würde schnell langweilig werden, und sie würde wieder zu ihm kommen.

    Er biss sich auf die Lippe, um Raine nicht anzuschreien. Zwar mochte er die Kleine, aber wenn sie nicht auf ihn hörte, machte ihn das rasend. "Du wolltest doch dein Schwert bauen!" knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen. Ungewollt, mit ihr zu diskutieren verstärkte er seinen Griff um ihre Hand leicht. Sie musste doch wohl merken, dass er sich nicht wohl fühlte. Kinder hatten doch immer so ein Gefühl dafür, sagt man zumindest immer. "Komm Raine, lass uns gehen!" sagte er leise, aber bestimmt.

    Willenlos und gehorsam hatte er sich von Raine mitziehen lassen, warum auch nicht? Die Antwort auf die Frage erhielt er, als die beiden den Hafen betraten und er auf seine beiden besten Freunde traf, die er ja schon so vermisst hatte. "Auch das noch..." brummte er. Schon war sein Ruf dahin. Er hatte nicht damit gerechnet, dass er und Raine auf den Klamotten-Fetischisten und den Bauern trafen. "Komm, Raine, wir müssen weiter!" wies er mit kühler, ernster Stimme das schwarzhaarige Mädchen an, während er Raguna mit seinen eisblauen Augen einen Blick zuwarf.

    Gaius verfrachtete den Stock in seinen Rucksack und griff dann nach der Hand der kleinen. "Gut. Jetzt wo wir den Stock haben, können wir ja erstmal wieder zurück!" schlug er vor. "Blau?..ich denk das lässt sich einrichten!" murmelte er grinsend und verließ mit Raine den Wald.

    Er schloss seine Hand um das zierliche, kleine Patscherchen von Raine und lies sich von ihr mirziehen bis sie die Stelle erreichten, an der bis vor kurzem noch das Wolly war. Gaius schaute sich kurz um, bevor er auf den Boden griff. "Was sagst du zu dem?" fragte er die Schwarzhaarige und zeigte ihr den Ast. Er hatte sich bereits Gedanken über den Griff gemacht und war zu dem Schluss gekommen, ihr einen richtigen Griff zu machen, damit sie zumindest die Richtige Haltung von Anfang an lernte. "Du, sag mal, welche Farbe magst du eigentlich am liebsten?" Farbe in den Griff hineinzuarbeiten war das geringste Übel, er musste auf jeden Fall noch einen passenden Platz finden, um den Griff schmieden zu können.

    Er nickte. "Genau!" Raine lernte wirklich erstaunlich schnell. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass sie das einfach so akzeptiert! dachte er überrascht. Vielleicht hatte er in ihr eirklich eine gute Schülerin gefunden, er hatte in dem selben Alter damit begonnen, außerdem hatte er somit wieder ein Ziel was es zu erreichen galt. Musste nicht weiterhin ziellos durch die Gegend ziehen. Erneut wurde er etwas rot um die Nase, als Raine ihn umarmte. Er war es nicht gewohnt von Leuten, und insbesondere kleinen Mädchen gemocht und umarmt zu werden. Normalerweise lebte er in einer eigenen, kleinen Wet allein für sich, ohne großen Kontakt zu anderen Menschen. "Danke!" sagte er lächelnd und tätschelte den Kopf der Schwarzhaarigen. Ich glaube, das könnte sich zu einer guten Freundschaft entwickeln! Ihm war es egal, dass sie nur ein kleines Mädchen war, es tat ihm einfach gut jemanden zu haben, der zu ihm aufsah. "Und jetzt suchen wir weiter, ja? Wenn du was ungewöhnliches siehst, sag mir sofort bescheid, okay?"

    "Wieso ich ihm wehgetan habe?" wiederholte er verwirrt ihre Frage. "Hast du nicht gesehen, dass es dich angreifen wollte?" Wahrscheinlich war das genau der Moment gewesen, indem sie abgelenkt war. "Es wollte dir wehtun, verstehst du?" erklärte er ihr besorgt und strich ihr durch ihre Haare. "Ja, es war böse. Weißt du, es gibt keine netten Monster. Selbst wenn es noch so niedlich aussieht. Du musst immer ganz genau aufpassen, wenn du einem Monster begegnest, du darfst ihnen nie den Rücken zukehren." Sonst wid dir irgendwann das selbe passieren wie mir.. dachte er und strich sich ohne drüber nachzudenken über seine Narbe. Sie hatte wieder begonnen zu brennen. Sie brannte immer, wenn er in die Nähe von Monstern kam, wohl soetwas wie ein Alarmsignal für ihn. "Normalerweise gehören Monster nicht in unsere Welt, musst du wissen. Sie kommen durch Monstertore, Grenzen zwischen Zeit und Raum, hier her. Sie leben also eigentlich in ihrer eigenen Welt, getrennt von uns Menschen. Aus dem Grund greifen sie auch Menschen an, sie fühlen sich dann bedroht von uns, selbst wenn wir ihnen nichts böses wollen. Und wenn wir sie dann bekämpfen und sie sich auflösen, gelangen sie in den Wald des Anfangs, das liegt in ihrer Welt. Dann sind sie wieder zuhause bei ihrer Familie." versuchte er ihr mehr oder weniger verständlich zu erklären.

    Raine hatte sich etwas von Gaius entfernt, aber das ging schon in Ordnung. Die Apfelmonster waren weit genug entfernt, und andere Monster gab es in diesem Gebiet allem anschein nach nicht. Während er, ebenfalls auf der suche nach passenden Ästen durchs Gebüsch streifte, lauschte er dem rascheln der Blätter zu seinen Füßen. Abgelenkt durch das Knistern bemerkte er nicht sofort, dass Raine auf ein Wolly gestoßen war. Erst auf den zweiten Blick entdeckte er, wie das schwarzhaarige Mädchen drauf und dran war, das Wolly zu streicheln. Sofort fuhr er herum und stürzte zurück zu Raine. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Wollys auftauchten. Wie dumm von mir! ärgerte er sich über sich selbst. Unvorsichtiger hätte er nicht sein können, er wusste doch genau, dass, sobald es Abend wurde, die Wollys aus ihren Höhlen kamen. "Zurück!" rief er Raine zu. Kaum hatte sie ihren Blick zu ihm gewand, begann das Wolly seine Zähne zu blecken. Immernoch einige Meter von ihr entfernt zog er blitzschnell sein Claymore, während er sich zwischen Raine und das Wolly drängte, wobei er Raine etwas nach hinten schubste und diese auf den Po plumste. Kaum hatte das Wolly Gaius' Schwert erblickt, machte es einen Schritt zurück. Er zögerte nicht lange, und nach einigen blitzschnellen Hieben mit dem Claymore löste sich das Wolly auf. Zu seinem Glück hatte es sich um ein noch sehr junges Wolly gehandelt, sonst wäre er mit den paar Amateur-Hieben die er gerade abgeliefert hatte, nicht weit gekommen. Kaum war das weiße Wollkneul verschwunden, wandte er sich mit wütendem Blick zu Raine um. "Ich hab dir doch gesagt du sollst aufpassen!" fuhr er das kleine Mädchen an. "Ist dir klar, was hätte passieren können?" Natürlich war es das nicht. Sie war doch gerade einmal fünf Jahre alt! Als auch er das realisierte, wechselte sein wütender Blick einem besorgten und er kniete sich zu ihr hinunter. "Entschuldige." murmelte er. "Du hast mir nen ganz schönen Schrecken eingejagt, weißt du das?" flüsterte er schon fast.

    Auch Gaius gefiel die Umgebung, ruhig, natürlich und die Bäume waren in einen leichten Rotschimmer getaucht. "Zum verstecken spielen sind wir aber nicht hier!" scherzte er. "Außerdem wäre das viel zu gefährlich. Das da hinten sind nämlich Monster. Relativ harmlos, aber du solltest ihnen trotzdem nicht zu nahe kommen!" warnte er sie und schaute sich um. "10 cm sind...hmm..." kurz überlegte er und wies dann auf einen Stein der am Boden lag. "Das sind ungefähr 10 cm!" erklärte er, ließ die Apfelähnlichen Monster aber nicht aus den Augen. Lieber Vor- als Nachsicht!

    Er nickte ihr lächelnd zu. "Klar gehen wir in den Wald!" Schnell schlüpfte er in seine Stiefel und griff sich sein Claymore aus dem Regal, welches er sich umschnallte. Nur, um auf Nummer sicher zu gehen, wer weiß, was sie im Wald erwartete, seit er hinterrücks von einem Wolf angefallen wurde, rechnete er mit allem. Bevor er mit Raine das Zimmer verließ, griff er nach einem Tuch in dem er das restliche Brot einwickelte und in einem kleinen Rucksack verstaute, wer weiß, wann Raine wieder hunger bekommen sollte. Er schwung sich die Tasche über die Schulter und verließ mit Raine das Inn.
    ~gehen~

    "Na also ich weiß nicht, ich denke schon, dass deine Mutter sich Sorgen macht!" wiedersprach er der Schwarzhaarigen und ließ sich ein bisschen schwerfällig von ihr mitziehen. "Also..nichts gegendein Schwert, aber.." er besah sich ihren geschnitzten Stock genauer. "Das gleicht eher einem Speer als einem Schwert, nimms mir nicht übel!" gestand er und lächelte verschmitzt. "Ich weiß, was wir machen können! Ich habe zwar nicht viel Ahnung von Holz, aber ich denke, das sollte klappen!" sagte er zuversichtlich. "Hör zu: Wir besorgen jetzt irgendwo einen richtig dicken Ast mitmindestens 10 cm Durchmesser, also er muss 10 cm breit sein, damit da auch ein Schwert draus entstehen kann. Und dann zeig ich dir, wie man richtig schnitzt, einverstanden?" bot er ihr lächelnd an.

    "Seltsam..." murmelte er. Was solls! Solange es sie nicht stört! schloss er mit sich selbst mit dem Thema ab. "Jaja, alles bestens, keine Sorge!" wunk er ab. "Weißt du, wenn man verlegen ist, wenn man zum Beispiel ein Kompliment gemacht bekommt, und sich darüber freut, dann wird man rot!" erklärte er schmunzelnd. Raine musste wirklich noch viel lernen. "Was ist eigentlich jetzt mit deiner Mama? Sollten wir sie nicht langsam suchen gehen? Die macht sich doch bestimmt schon Sorgen um dich!" schlug er freundlich vor. Es wunderte ihn schon, dass die keine keinerlei Heimweh nach ihrer Mutter zeigte.

    "Du..kennst ihn nicht?" fragte er erstaunt. "Was soll das heißen, du kennst ihn nicht?" Was war das denn bitte für ein toller Vater! Wahrscheinlich einer von der Sorte, der sich verzog so bald er wusste, dass seine Freundinn schwanger war. Er wurde sowohl von seiner Mutter, als auch seinem Vater aufgezogen, und ohne seinen Vater wäre er nicht das, was er heute war. Sein Vater hatte ihm nicht nur das Kämpfen, sondern auch das Schmieden beigebracht, sobald er 6 jahre alt wurde. Er meinte immer, je früher, desto besser. "..ich?" fragte er erstaunt und wurde ein wenig rot um die Nase. Auch wenn es ein kleines Mädchen war, das diese Worte gesagt hatte, fühlte er sich etwas geschmeichelt.

    "Klar mag ich essen!" erwiederte er grinsend. Wer mochte das schon nicht? Als sie auf die Frage wegen dem Schmied hin nur mit den Schultern zuckte, seufzte er leise. Musste er sich also an jemand anderes wenden.. "Echt? Das erste mal?" antwortete er gespielt überrascht. Immer so reagieren, wie die kleinen es wollen. dachte er, und in diesem Moment fiel ihm zum ersten Mal auf, dass sie immer nur von ihrer Schwester und ihrer Mutter sprach. Wenn ihrem Vater etwas zugestoßen wäre, würden sie und ihre Schwester doch nicht einfach so ohne ihre Mutter herumlaufen..oder doch? "Was ist eigentlich mit deinem Vater? Du redest immer nur von deiner Schwester und deiner Mama." fragte er intressiert.

    Er musste grinsen, als sie sich auf das Essen stürzte. "Tja, arbeiten macht hungrig, was?" lachte er stockte aber abrupt, als er daran dachte, dass er sich selbst wieder Arbeit suchen musste. Entweder das, oder er zog weiter. Normalerweise hielt er es nie lange an einem Ort aus, aber hier könnte es ihm tatsächlich gefallen, nicht nur, weil er die kleine Raine bereits in sein Herz geschlossen hatte. Es war ruhig hier, abgesehen von den Freaks die er auch schon seit einem Tag nicht mehr gesehen hatte, die Umgebung gefiel ihm, nicht so wie in der Großtadt mit ihren riesigen Fabriken. Hier war es noch richtig idyllisch, und dass hatte etwas, das Gaius gefiel. "Sag mal..weißt du, ob es hier in der Stadt einen Schmied gibt?" fragte er Raine, während er sich ein wenig Rührei holte.

    Vorsichtig packte er das andere messer wieder weg, bevor er ich auf die Bettkante setzte. "Noramalerweie würde ich jetzt um die Zeit joggen gehen, aber ich kann dich hier ja jetzt schlecht alleine lassen.." grübelte er und wog den Kopf hin und her. "Ich hol uns erstmal Frückstück!" schlug er vor, griff nach seinen braunen Lederstiefel und schlüpfte zur Hälfte in sie hinein. Die Treppe runter um etwas zu essen zu holen und wieder zurück würde das so schon gehen. Bevor er das Zimmer verließ, wandte er sich noch einmal zu Raine um. "Und schön hier bleiben, alles klar? Und wehe du stellst etwas an!" warnte er sie lächelnd und schloss die Tür hinter sich. Frohen Mutes hüpfte er die Treppe hinunter, woher er auf einmal diese Lebensfreude hatte war ihm selbst nicht bewusst, und holte aus dem Speisezimmer etwas zu Essen für die beiden. Ein Laib Brot, sowie etwas Käse, Wurst und Marmelade und zur Feier des Tages brachte er sogar etwas Rührei mit hoch ins Zimmer. Beide Hände voll beladen war es garnicht so einfach die Tür zu öffnen, das schließen hingegen konnte er in Ruhe mit seinem Fuß erledigen. "So, Schluss mit der Arbeit, jetzt gibts erstmal was zu essen!" rief er Raine zu, die immernoch am Schnitzen war und sich durch nichts beirren ließ. Vorsichtig stellte er das Essen auf dem hölzernen Tisch ab, Brach sich ein Stück von dem Brot ab, griff sich zwei Scheiben Wurst und setzte sich damit wieder aufs Bett, während er in sein Brot biss.

    Er nickte. "Ja stimmt, das hast du gesagt. Ich hab nur nicht erwartet, dass du dir eins selber baust!" gab er zu und war ein wenig enttäuscht. Er wollte sie doch davon abhalten, was ja auch nicht schwierig gewesen wäre, allerdings begann sie sich selbst ein Holzschwert zu zimmern, was die Situation etwas erschwerte. Auch er war der Meinung, dass das Messer zu groß für sie war, also stand er wieder auf und zog ein kleines Taschenmesser aus seinem Stiefel, welches er zur Sicherheit immer dabei hatte und reichte es ihr. "Versuchs mal damit!" bot er ihr an. Wenn sie sich schneiden würde, hätte sie immerhin etwas fürs Leben gelernt, warum sie also davon abhalten, umbringen würde sie sich damit schon nicht.

    Er hätte wohl noch länger geschlafen, wenn ihm die Sonne nicht genau ins Gesicht scheinen würde. Müde und genervt drehte er sich auf die andere Seite. Obwohl es gestern noch relativ kühl war, war es heute ziemlich warm geworden. Da er ja eh schon wach war, würde es sich nicht lohnen noch einmal einzuschlafen, wenn er sowieso bald wieder aufstehen musste. Gähnend setzte er sich auf und strich sein Shirt vom gestrigen Tag von seinem Oberkörper. Das er die kleine Raine mitgeschleppt hatte, hatte er schon wieder völlig vergessen. Verschlafen kroch er vom Bett und durchsuchte den Schrank nach einem neuen Shirt welches er sich über den Kopf zog, bevor er das schwarzhaarige Mädchen auf dem Boden hocken sah. Wie zum Teufel...achja..ich hab sie ja mit her genommen! stellte er verwirrt fest. "He, was treibst du da?" fragte er Raine und kniete sich zu ihr herunter um ihre Arbeit beer betrachten zu können.

    ~kommt an~
    Zusammen mit der kleinen Raine auf dem Arm betrat er das Inn. Der Wirt schaute ihn verwundert an, als er hier eingetroffen war, hatte er schließlich noch kein kleines Mädchen dabei, fragte aber nicht weiter nach. Glücklicherweise waren die beiden Idioten vom Vormittag nicht da, und auch wenn sie Zimmer an Zimmer wohnten, würde ihm das wenig ausmachen. Langsam schlurfte er die Treppe hinauf, der Weg hatte ihn unglaublich müde gemacht, denn selbst obwohl die Kleine leicht wie eine Feder war, ging das nach und nach auf die Arme, noch dazu kam, dass er weder seinen Hammer, noch sein Schwert in der Hand trug. Als er die Zimmertür hinter sich geschlossen hatte überlegte er. Wohin mit der kleinen? Das Zimmer hatte nur ein Bett, und auf dem Boden schlafen konnte sie auf jeden Fall nicht. Also blieb es mal wieder an ihm hängen. Er legte Raine vorsichtig in sein Bett und deckte sie zu, bevor er sich in eine Ecke des Zimmers kuschelte und versuchte zu schlafen. Doch je stärker er es auch versuchte, es wollte ihm nicht gelingen. Letztendlich entschied er sich dazu, dass das Bett wohl groß genug für ihn und ein kleines Mädchen war - das hieß noch lange nicht, dass er ein Pedo war! - und schob sie sanft an die seite um sich ebenfalls mit ins Bett zu quetschen. Morgen würde er dann mit ihr ihre Familie suchen. Aber das hatte ja noch Zeit...
    ~schläft ein~

    Klein und naiv. Das waren wirklich die perfekten Worte für die kleine. "Felicity? Ist das deine Mama?" fragte er lächelnd. Auch wenn die Mutter dieses Mädchens ein genau so herzlicher mensch war wie sie, er vertraute niemandem. Das war das gute an Kindern, sie waren viel zu gutgläubig und naiv, um einen betrügen und verraten zu können. "Raine? Schöner Name!" Er sagte es nicht nur aus höflichkeit, der Name gefiel ihm wirklich. Er war nicht so wie die anderen Namen, langweilig und ausgelutscht, nicht wie Felicity oder Danny. Das war auch der Grund warum er sich immer als Gaius und nicht als Akim vorstellte. Akim war ebenfalls ausgelutscht, und noch dazu, erinnerte er ihn an seine verstorbenen Eltern. "Ich denke nicht, dass Regen etwas ist, was Traurigkeit ausdrücken muss. Weißt du, Regen ist unabhängig vom Wetter, selbst wenn die Sonne scheint, kann es regnen, und selbst im Winter, wenn Schnee liegt und es wieder etwas wärmer liegt, kann sowohl Schnee liegen als auch Regen fallen. Regen lässt sich von nichts aufhalten, also ich finde, der Name passt zu dir!" Er schmunzelte und zwinkerte ihr zu. Kaum hatte er seine Anekdote beendet, zog sie ihn zu Boden und setzte sich auf seinen Schoß. "Eine gute Nacht Geschichte?" fragte er etwas perplex. Er war kein guter Geschichten erzähler, er hatte keine Geschwister denen er früher hätte Geschichten erzählen können. Während er aber am grübeln war, war die kleine schon längst eingeschlafen. Er sah sich um. Durch ihre Kampfübungen hatten sie sich von Raines Schwester und ihrer Freundin entfernt, und wenn er sie jetzt suchen würde, würde er sich gewiss verlaufen. "Das heißt wohl, ich muss dich mitnehmen. Ich kann dich hier ja schlecht alleine liegen lassen, was?" er lächelte das schlafende Mädchen an, legte seine Arme um sie und stand auf, um sie mit ins Inn zu nehmen. Morgen würde er weitersehen.
    ~geht~