Beiträge von Bienl-Chan

    ~Dorothy und Zaid kommen bei ihr zu Hause an. Während sie den Weg zur Kapelle gingen, hatte die Grünhaarige über den Neuzugang in der Gruppe nachgedacht. Zaid hatte ihrer Meinung nach ganz Recht mit seiner Befürchtung, dass der Hund mit ihnen gefährlich lebte. Allein schon wie oft Zaid in letzter Zeit verletzt wurde... So ein Hund hatte ja einen großen Beschützerinstinkt und würde sicher auch in Gefahr geraten. Seine Begründung wieso sie das „Haustier“ auch betraf, leuchtete ihr auch irgendwie ein. Trotzdem sollte die Meinung des Blonden bei dieser Entscheidung mehr Gewicht haben. Immerhin dackelte der Hund ihm nach und nicht Dorothy. Endlich hatten sie ihr Haus erreicht und sie öffnete etwas zögerlich die Tür. Drinnen war es ruhig. Es schien als wäre schon wieder keiner zu Hause. Seltsam. Sie trat ein wenig zur Seite damit Zaid und der kleine Kerl auch eintreten konnten. Sie hoffte, dass der Streuner sich benehmen würde und kein großes Chaos anstellen würde. „Glaubst du, hat er Durst? Oder Hunger?“, fragte sie Zaid. Sie wussten ja nicht, wann er das letzte Mal etwas gescheites zu sich genommen hat.

    Erleichterung machte sich in Dorothy breit als sie merkte, dass Zaid wirklich den Besuch vergessen hatte.Ihr schlechtes Gewissen beruhigte sie dadurch, dass der Gang zur Bibliothek nur verschoben und nicht aufgehoben war. Sie selber wollte doch unbedingt hin und stärker werden…nur nicht jetzt. Auch die Grünhaarige vernahm ein Bellen und sah sich neugierig um. Ein Tier hier mitten im Dorf? Es war nichts zu sehen also trotte sie dem Blonden hinterher bis dieser plötzlich umfiel. Erschrocken riss sie die Augen auf und wollte Zaid aufhelfen als sie den Übeltäter sah. Er sah wirklich süß aus, gar nicht böse oder so. Hoffentlich hat sicher der Kleine nicht wehgetan, Zaid wäre ja fast auf ihn gefallen , sorgte Dorothy sich um den Hund. Doch bevor sie sich vergewissern konnte, dass es ihm gut ging, hatte Zaid sie schon wieder an der Hand genommen und zog sie hinter sich her. Als er seufzte und ohne sie weiter ging, blieb Dorothy kurz stehen. Der Hund folgte den Blonden noch immer, obwohl dieser scheinbar nicht so angetan davon war. Dass konnte die Grünhaarige überhaupt nicht verstehen. Zaid, der sich in einen Wolf verwandeln konnte, mochte keine Tiere? Dieser Gedanke war doch sehr paradox. „Wir?“, wiederholte sie. Der Hund verfolgte ihn, wieso musste sie also mitentscheiden? Das war doch seine Sache. Sie verringerte den Abstand, der zwischen ihr und Zaid war. „Also ich finde ihn richtig niedlich.“, meinte sie und lächelte schüchtern.

    Bevor Dorothy wusste wie ihr geschah, hatte Zaid sie- mal wieder- an der Hand gepackt und zog sie mit sich hinaus. Ihren Kopf drehte sie noch kurz zu dem Schmied und sie hob eine Hand um sich zu verabschieden. Leo hatte sich zwar schon anderen Kunden zugewandt, aber ein bisschen Höflichkeit hat noch nie jemanden geschadet. „…Hm?“ Zunächst blickte die Grünhaarige Zaid etwas verwirrt an. Hatte er denn tatsächlich seinen großen Masterplan vergessen? Oder war das nur ein kleiner Test? Damit ihr Gesicht bloß nicht zu viel verriet, blickte sie auf ihre Schuhe, die von den kleinen Abenteuern schon ein bisschen gezeichnet waren. Dorothy überlegt noch schnell, ob sie ihn nicht vielleicht doch an Jeremy erinnern sollte, aber sie hatte eigentlich nicht wirklich Lust darauf. Der Zauber würde ihnen schon nicht davonrennen. Der Gedanke, nach dem Training in den Bergen endlich mal zu pausieren, war aber auch zu verlockend. Sie hob also ihren Kopf ein bisschen und schüttelte ihn. „Nein, wir müssen nirgends mehr hin.“, murmelte sie. „Ein bisschen entspannen…das fände ich jetzt gut.“ Sie sollte vielleicht auch mal wieder zu Hause vorbeischauen. Es war für sie ziemlich ungewöhnlich so lange fort zu sein. Aber wie sie ihren Vater kannte, würde ihm ihre Abwesenheit wohl gar nicht weiter auffallen. Bei Cammy sieht die Sache wieder anders aus, aber ihre Schwester hat Dorothy schon ewig nicht mehr gesehen. Vielleicht sollte die Heilerin sie mal suchen. Aber zunächst war sie noch hier mit Zaid. „Also…gehen wir heim und ruhen uns aus?“, fragte sie noch einmal nach. Sie konnte noch immer nicht glauben, dass sie der Bibliothek so einfach entkam.

    Dorothy zuckte kaum merklich als sie sah wie ihre Dolche einfach in eine Ecke geworfen werden. So endete man also, wenn man nicht mehr gebraucht wird. Doch bevor sie ihre ehemaligen Waffen noch mehr bedauern konnte, kam Leo mit Schwert und Schild zurück. Um ihre Mundwinkel zuckte es kurz, fast hätte sie den alten Schmied angelächelt. Sie selbst fand auch, dass es sicher nicht einfach für sie wird mit diesen neuen Waffen zu kämpfen. Aber mit ein bisschen Training wird sie sich schon an das große Schwert gewöhnen. Sie stellte das Schild kurz zur Seite um sich das Schwert ein bisschen genauer ansehen zu können. Mit ihrem Zeigefinger strich sie ganz sachte über den Rubin, der die Waffe zierte. Er hatte fast dieselbe Farbe wie ihre Augen. Dann sah sie zu Zaid, dem auch seine neuen Zwillingsschwerter überreicht wurden. „Was machen wir nun?“, fragte sie ihn, obwohl sie eigentlich genau wusste, dass sie wahrscheinlich zu Jeremy gehen würden. Vor dieser Begegnung hatte sie noch immer ein bisschen Bedenken.


    Obwohl ich mich sehr geschmeichelt fühle, auch einen Punkt bekommen zu haben, muss ich dir leider sagen, dass mein Standort falsch ist =D
    Ich bin nämlich eine der geschätzen Ausländer, die nicht drauf sein sollte ;D Aber damit ihr eine Ahnung habt wo ich ungefähr wohne: In der Nähe von LInz, ist also gar nicht mal sooo weit weg~

    Also, ich als Österreicherin finde, dass Bamberg bis jetzt der beste Vorschlag ist. Immerhin nur 5 Stunden Fahrt für mich x) Die anderen Orte mögen vielleicht für euch ganz on Ordnung gewesen sein, aber für mich sind Chemnitz, usw. einfach zu weit weg. (Mind. 7 Stunden Fahrzeit mit dem Auto.)

    Also ich hab mal für Ja gestimmt. Ich finde Forentreffen sind immer eine gute Idee. Ich kenne so gut wie keine Person hier im Forum so richtig, getroffen habe ich noch nie wen. Da wäre so ein Forentreffen mal eine Chance sich näher kennen zu lernen. Seit Jahren versuche ich nun schon das ich es endlich mal zur FBM schaffe. Leider geht das meistens nicht, weil dadurch, dass ich in Österreich wohne, Frankfurt schon ein bisschen weit weg von mir ist. Ich wäre also sofort dabei, sollte das Forentreffen diesmal ein bisschen näher an der österreichischen Grenze stattfinden =D
    Aber ein ein,zwei Fragen hätte ich dazu und ich hoffe ihr schon eine ungefähre Ahnung von der Sache und könnt sie mir beantworten: Soll das Treffen auch wieder auf einer Messe stattfinden oder sonstiges in der Richtung? Wisst ihr denn schon, wann ihr das Treffen ungefähr machen wollt?

    Dorothy blickte etwas nervös zwischen Zeze und dem Schmied hin und her. Dass Leo ihre Bitte so ohne weiteres nachkam, erleichterte sie, doch der blonde Mann an ihrer Seite hatte dabei nicht so viel Glück. „Äh,ja…“ Sie zog behutsam ihre Dolche hervor und reichte sie dem alten Schmied. Ein bisschen Wehmut verspürte sie schon bei der Abgabe, immerhin hatte sie die Dolche eine kleine Ewigkeit bei sich gehabt und mit ihnen gekämpft. Aber wenn sie sich wirklich verbessern wollte, dann musste sie auch eine bessere Ausrüstung bekommen. Diesen Standpunkt hatte Zeze klar ausgedrückt und sie fand ja, dass er damit Recht hatte. Auch ihr Blick fiel nun kurz auf die anderen Anwesenden im Raum. Ob sie wohl ein Pärchen waren? Die Grünhaarige konnte dafür keine Zeichen in ihrem Verhalten erkennen. Da sie aber nicht die Beiden anstarren wollte, schaute sie wieder zu Leo.

    Nein, kein Interesse.
    Ich finde zwar das Wichteln eine super Idee ist, aber ich selber werde wohl nicht machen. Mangelnde Kreativität und wenig Zeit sind bei mir der Grund. Außerdem ist mir das mit der Post dann auch noch ein wenig zu kompliziert. Aber diejenigen die es machen wollen, sollen ruhig wichteln. =)

    Dorothy zuckte schuldbewusst zusammen, als Zaid ein Seufzer entfuhr und gleich darauf gewissermaßen mit ihr schimpfte. Sie hatte schon erwartet, dass er ein bisschen ärgerlich reagierte. Immerhin hatte sie ohne ein weiteres Wort zu sagen seinen Vorschlag abgelehnt. Aber sie war sich sicher, dass Zwillingsschwerter nicht das richtige für sie waren. Und diesmal würde sie sich nicht von ihrer Entscheidung abbringen lassen. Aber die Sache mit dem Schild… Daran hatte sie gar nicht gedacht. „Hmm, ein Schild wäre wohl wirklich nicht schlecht.“, murmelte sie und dann an Leo gewandt:“ Ähm, ja ein Schild hätte ich gerne zu dem Schwert.“ Dem grimmigen Blick von dem Schmied, hielt sie nicht lange stand. Also sah sie Zaid an, der ihr ihren Schwert-Auftrag hoffentlich nicht allzu übel nahm und wartete darauf was er sich wohl nahm. Hatte er ihr eigentlich gesagt, was für eine Waffe er denn gerne hätte? Wenn ja, hatte sie es schon wieder vergessen.

    Dorothy hatte nicht erwartet, dass Zaid so schnell aufgeben würde, trotzdem war sie ihm deswegen wirklich dankbar. Wenn er nicht locker gelassen und nachgebohrt hätte… Es wäre sicher eine blöde Situation für sie geworden. Denn entweder sie hätte weiterhin so blöde vor sich hin gestottert oder sie hätte es vielleicht irgendwann doch rausgebracht. Schweigend beobachtete sie das Mädchen, das schon mit Leo redete. Als sie sah wie der Schmied ihr das gewünschte Schwert überreichte, konnte sie nicht anders als ein bisschen neidisch zu sein. Sie war sich so gut wie sicher, dass sie keine Waffe bekommen würde. Aber halt! Sie musste unbedingt positiv denken, sonst waren das ganze Training und alles für die Katz. „Okay.“, meinte sie und ging schnell auf den Tresen zu, um zu verhindern dass Leo gleich wieder verschwand. „Entschuldigung…“, sie wusste nicht wie sie das ganze angehen sollte, deswegen warf sie Zaid einen Blick zu und versuchte so selbstbewusst wie möglich auszusehen. „Wir beide hätten gern neue Waffen. Ich hätte gern…ein Kurzschwert“ Für zwei fühlte sie sich einfach nicht stark genug.

    Während Zaid scheinbar nicht sehr beeindruckt von der Schmiede war, sah sich Dorothy ehrfürchtig um. Sie konnte die wenigen Male, die sie die Schmiede von innen gesehen hatte, an einer Hand abzählen. Vor allem in der neuen Schmiede war sie noch nie. Aus diesem Grund und vielleicht auch ein bisschen weil sie noch ein bisschen verlegen war wegen der Sache vorhin, sah sie sich interessiert die Bilder an der Wand an, die verschiedene Waffen zeigten. Sie wollte sich schon einem Gemälde, das zwei wunderschön verzierte Bögen zeigte, nähern als sich Zaid plötzlich zu Wort meldete. Fragend blickte sie ihn an. Wollte er mit ihr nun wirklich über ihr Kuscheltier reden? „Nun, also…“ Dorothy hielt kurz inne. Wenn sie ehrlich zu ihr selber war, hatte sie ja, bis sie Fern in Zaids Hand gesehen hatte, nicht wirklich einen Gedanken an ihr Kuscheltier verschwendet. Stattdessen hatte sie nur den blonden Jungen im Kopf gehabt. Aber trotzdem… das kleine Plüschtier war seit sie denken konnte, ihr wichtigster Gefährte! Natürlich hätte sie ihn vermisst sobald sie sein Fehlen entdeckt hätte. Dorothy wusste, dass sie nun langsam etwas sagen sollte. „Ich hab ihn vermisst…aber der Grund wieso ich mich so gefreut habe Fern zurückzubekommen…“ Sie zögerte kurz, war sich nicht sicher wie sie das sagen sollte. „… ich hab mich gefreut, dass du…also… Ach!“ Frustriert seufzte sie auf und hoffte, dass Leo bald erschien, denn dieses Gespräch wurde ihr langsam unangenehm. Wieso war es nur so schwer sich richtig auszudrücken?

    Dorothy blickte auf als jemand ihren Namen sagte und blickte in Zaids grinsendes Gesicht. Angesteckt von seiner scheinbar fröhlichen Stimmung, erschien auch auf ihrem Gesicht ein zaghaftes Lächeln, hielt aber nicht so lange an. Sie fühlte sich noch ein bisschen mies, weil sie einfach alleine losgegangen war. „Hallo…“ Ihre Augen wurden richtig groß, als sie plötzlich die Puppe in seiner Hand bemerkte. „Fern!“ Sie hatte aufgrund des Wirbels mit diesen Schleimmonstern und ihre rasche Flucht, ganz auf ihren kuscheligen Freund vergessen. Kaum auszudenken was passiert wäre, wenn sie sein Fehlen bemerkt hätte. Sie streckte ihre Hand aus um das Plüschtier entgegen zu nehmen und nahm sich vor es nicht mehr so schnell aus den Augen zu lassen. Keine Sekunde später fiel ihr aber ein, wo sie Fern zurückgelassen hatte. Bei ihren Zelt, welches mitten im Gebirge stand. „Du…du hast ihn extra für mich geholt?“, fragte sie Zaid ungläubig. Diese Tat war ja nicht ganz ungefährlich gewesen, denn wer weiß ob die Schleimmonster nicht noch in der Nähe waren. Sie wusste nicht was sie sagen sollte, sie war so dankbar, deswegen blieb sie zunächst stumm. Erst als Zaid fragte ob sie nicht hingehen gehen sollten, schreckte sie aus ihren Gedanken hoch. Dorothy überlegte kurz, dann ging sie auf den Blonden zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke…“, flüsterte sie und ging dann gleich in die Schmiede hinein.

    ~Dorothy kommt an. Es war ein Wunder, dass sie sich nicht verlaufen hatte. Nicht nur, dass sie eigentlich noch nie von den Padova Mountains zur Schmiede gehen musste. Sie war auch innerlich so aufgewühlt, dass sie kaum auf den Weg achtete. Wieso musste sie auch nur immer vor allem davon laufen? Die Aktion eben war nämlich nichts anderes als Flucht. Die Grünhaarige hatte mal wieder Angst. Diesmal fürchtete sie sich einfach vor diesem komischen Gefühl, dass sie nun jedes Mal überkam wenn sie Zaid sah. Und sie fürchtete sich, dass er dieses Gefühl nicht bei ihr hatte. Mit diesen Gedanken und ihren inneren Selbstzweifel geplagt war es also reines Glück, dass sie schlussendlich zur Schmiede fand.
    Dort wartete sie vor der Türe auf den blonden Mann, den sie gerade noch eiskalt zurückgelassen hatte. Reingehen wollte sie noch nicht, denn der Schmied war ihr nicht ganz geheuer. Gab es eigentlich irgendeine Person vor die sie sich nicht fürchtete?

    Das Niesen von Zeze ließ Dorothy besorgt zu ihm blicken. Sie hoffte, dass er jetzt nicht wirklich krank werden würde. Vielleicht würde sie ihm nachher einen Tee machen, der gegen Erkältung hilft. Sie war froh, dass der Blonde sich einverstanden damit erklärte weg von diesem Ort zu gehen, auch wenn ihr Ziel nicht Leo gewesen war. Sie wollte eigentlich nur nach Hause und sich unter ihrer Bettdecke verkriechen. Sie hatte immerhin in den letzten genug Mut und Kampfgeist, also für ihre Verhältnisse, gezeigt. Aber sie wusste, dass Zeze ihr das niemals durchgehen lassen würde, also nickte sie. „Ich denke schon… Glaubst du wirklich, dass ich mit…Schwerter umgehen könnte?“ Sie konnte sich einfach nicht vorstellen mit diesen riesigen Waffen. Und dann sollte sie auch noch zwei Schwerter haben? Wäre eines nicht genug? Aber sie vertraute da auf Zeze. „Mhm, solltest du…“, murmelte sie und ging noch nicht auf seine Frage ein. Am liebsten wäre ihr natürlich gewesen, wenn sie sich so bald nicht voneinander verabschieden müssten, wenn auch nur für kurze Zeit. „Ich…ich möchte… Es war wirklich seltsam, aber mittlerweile brauchte Dorothy Zeze in ihrer Nähe so sehr, wie sie sonst immer Fern bei sich brauchte. Doch was ist, wenn er mal ein bisschen Abstand von ihr brauchte? Denn wer wusste schon, ob er ihre ständige Anwesenheit als wohltuend empfand. Wahrscheinlich sehnte er sich nach einer kurzen Auszeit. „Ich geh schon mal vor.“, sagte sie daher und stand auf. Bevor sie Richtung Stadt ging, drehte sie sich aber noch einmal zu Zeze um. „Ähm, danke…“ Ach, wie freute sie sich schon auf den Tag, an dem sie nicht ständig Selbstzweifel plagen!
    ~geht~

    Dorothy wartete mit klopfenden Herzen auf die nächste Handlung von Zeze. Sie selber konnte sich nicht bewegen, sondern fixierte ängstlich die Monster. Erst als der Blonde etwas über zurücklassen murmelte, wich sie aus ihrer Schockstarre und blickte ihn überrascht an. Dass er sie dann in seine Arme nahm, machte sie noch verwirrter. Trotz der Panik die sie wegen der Schleimmonsterinvasion befallen hatte, konnte sie nicht umhin ein kleines Glücksgefühl zu spüren. Denn wer weiß, wann sie das nächste Mal Zeze so nahe sein würde? Etwas verlegen wegen ihren verträumten Gedanken, wurde sie kurze Zeit später wieder abgesetzt. Jetzt wo sie aus der Gefahrenzone hinaus waren, fühlte sie sich gleich viel besser. Vielleicht war das mit den Monstern, doch zu schnell für sie gewesen. Aufmerksam lauschte Dorothy dem jungen Mann zu und versuchte seine Worte richtig zu verstehen, doch ganz folgen konnte sie ihm nicht. Seufzend ließ sie sich neben ihn fallen und achtete darauf, dass ein kleiner Abstand zwischen ihnen war. „Ich weiß…ich bin nicht so gut im Umgang mit Dolchen…“, flüsterte sie. Sein Geständnis, dass er Angst um ihre Sicherheit hatte, legte sie nicht soviel Gewicht bei. „Gehen wir wieder… heim?“, fragte sie bittend.

    Dorothy zuckte zusammen als neben ihr plötzlich Zeze stand und ihr klarmachte, dass sie mit ihrer Waffe sicher nicht viel anrichten konnte. „Ich…ich dachte…“, murmelte sie und wich einen Schritt zurück. Ja, was hatte sie sich eigentlich gedacht? Dass sie, nur weil sie einen alten Baum zum Fall brachte, die ganzen Monster vernichten konnte mit ihrer kleinen Waffe? Mit ein bisschen Hausverstand wüsste sie, dass der Dolch diesen schleimigen Dinger sicher nicht viel anrichten konnte. Gerade bezweifelte sie ganz stark, dass überhaupt etwas den Schleimen wehtun könnte. Eine Wand errichtete sich zwischen den beiden und ihren zahlreichen Gegnern. Dorothy nutzte diese Tatsache und atmete erleichtert aus. Natürlich wusste sie, dass diese Dinger noch immer hinter der Lehmwand waren, aber sie fühlte sich schon einmal wohler sie nicht anzublicken. „Da hast du wohl Recht.“ In ihrem Gesicht war wieder Furcht zu erkennen, die Angst nicht helfen zu können. „Was kann ich dann gegen sie tun?“, flüsterte sie, doch kaum hatte sie ausgesprochen, war schon ein Monster durch die Barriere geschlüpft. Auch die Grünhaarige hätte nicht überraschter von dem sich regenerierten Loch sein können, denn damit war wohl so gut wie bewiesen, dass die Schleime verdammt viel einstecken können. Hilflos ging sie immer mehr Schritte zurück bis sie schlussendlich direkt hinter Zeze stand. Sie würde ihn so gerne helfen, aber was tun wenn sie nicht wusste wie?

    Auch Dorothy wurde bald wieder bewusst wie kalt es hier in den Bergen eigentlich war, vor allem wenn man nicht gerade trainierte. Und dass sie sich ohne Nachzudenken einfach in den Schnee gesetzt hatte, machte die Sache nicht viel besser. Bevor sie sich eine Erkältung zuziehen konnte, rappelte die Grünhaarige sich auf und klopfte sich den Schnee von ihrem Hinterteil. Helfen tat es nicht wirklich, denn schon bald war ihr ziemlich kalt und sie fing an vor Kälte zu zittern. Und wieder lobte Zeze sie, was unweigerlich dazu führte, dass Dorothy verlegen auf den Boden blickte. „Danke… ich hab aber ziemlich lange gebraucht…“, murmelte sie. Sie wollte gerade fragen, was als nächstes auf den Plan stand als eine Gruppe von Monstern erschien. Dorothy verspürte einen Anflug von Panik in sich aufsteigen, versuchte diesen aber zu unterdrücken. Sie fixierte einen von den Schleimen, die nicht gerade verwundbar aussahen. Den fragenden Blick von dem Blonden registrierte sie aus den Augenwinkeln. Das schüchterne Mädchen kannte die schleimartigen Monster natürlich auch nicht. Zeze konnte sie nicht wirklich vorwerfen, dass er nicht an die Möglichkeit von angelockten Monstern dachte, sie hatte es ja auch nicht getan. Bevor sie auch nur eine Bewegung machen konnte, warf eines dieser Monster Schleim von sich, der neben Dorothy landete und dort den Schnee wegätzte. Sah ganz so aus, als müssten sie da ein bisschen aufpassen. „Dann müssen wir wohl mal mit Lebewesen trainieren.“, sagte sie und richtete ihren Dolch auf einen der Schleime.

    „Ohne Waffe?“ Dorothy, die gerade zu einem neuen Schlag ausgeholt hatte, hielt in ihrem Training inne und sah verwirrt zu Zeze. „Hast du sie verloren?“, fragte die Schüchterne vorsichtig. Konnte ja sein, dass er einmal ohne Waffe trainieren möchte. Trotzdem fand die Grünhaarige die Tatsache, dass er möglicherweise keine Waffe bei sich trug, höchst beunruhigend. Denn ob er gegen die Monster viel ausrichten konnte wenn er nur mit seinen Fäusten kämpfte? Wenigstens konnte er einen Zauber, also war er wohl nicht so hilflos, wie es sich Dorothy gerade in ihrer Angst ausmalte. Also drehte sie sich wieder zu dem Baum um und versuchte ihre neue Aufgabe so schnell und so gut wie möglich auszuführen. Schliesslich wollte sie Zeze beweisen, dass sie mehr ist als das unbeholfene, schüchterne Mädchen. Mit vollem Eifer ging sie also die Sache an und schlug auf den Baum ein. Es dauerte nicht lange, da entstand schon eine dicke Kerbe. Ein paar Hiebe mehr und der Baum würde sicher umfallen. Dorothy fühlte sich schon ein wenig erschöpft, immerhin hatte sie für ihre Verhältnisse schon sehr fiel trainiert. Bevor sie also weiter den Baum bearbeitete, schaute sie kurz zu Zeze. Sein Training sah viel härter aus als ihres, stellte sie mit einiger Bewunderung fest. Sie hätte zwar noch minutenlang ihm zuschauen können, aber sie besann sich und wandte nach einem kurzen Moment gleich wieder den Baum zu. Nicht lange nachdem sie die Übung wieder aufgenommen, schlug sie ganz heftig auf die große Spalte, die sich bereits gebildet hatte. Daraufhin gab der Baum ein Ächzen von sich und fiel um. Das Mädchen ließ sich auf den Boden fallen und starrte auf das Ergebnis ihrer Arbeit. „Ich habs geschafft.“, flüsterte sie atemlos.

    Dorothy war es natürlich nicht entgangen, dass Zeze ein bisschen mit seinen Gedanken abgedriftet war. Doch nie in ihrem Leben wäre sie auf die Idee gekommen, dass er an die Grünhaarige dachte auch wenn sie diese Erkenntnis sicher in den siebten Himmel befördert hätte. „Schon klar…“ Sie erinnerte sich wie der Blonde daran, dass hinter jedem Busch ein Monster sich verstecken könnte und nur auf die beste Gelegenheit wartete die Beiden anzugreifen. Es war sowieso seltsam, dass ihnen heute noch keines über den Weg gelaufen ist. Ihr war zwar schon richtig warm, aber ein paar Übungsschläge würden wohl nicht schaden. Sie umklammerte den Dolch wieder fester und sah nur kurz mit sorgender Miene zu Zeze, der schon wieder Anzeichen einer Erkältung zeigte. Es war auch sicher nicht gesund, dass er während ihrem Training nur neben ihr stand und sich nicht wirklich bewegte. So war sie also einverstanden als er selbst Aufwärmungsübungen machen wollte. Sie selbst würde weiter mit dem Baum trainieren bis Zeze ihr sagte, dass sie nun schon gegen Monster kämpfen könnte. Dies war ja der nächste Schritt und schon allein bei dem Gedanken den Dolch nicht mehr gegen etwas Hartes, Lebloses sondern gegen etwas Lebendes zu benutzten… Ja, da wurde ihr schon ein bisschen schummerig.