Beiträge von Zyprim

     Alessa  verlässt das Haus



    Irritiert von der Reaktion ihrer Freundin hob das blonde Mädchen eine Augenbraue. Der Blick ihrer roten Augen wanderte zu ihrem Handy, welches Hina gerade eben auf dem Wohnzimmertisch abgelegt hatte und anschließend wieder zu dem hübschen Mädchen, dem sie im nächsten Atemzug ihr Getränk reichte. „Ist…alles in Ordnung?“ fragte Alessa zögerlich und sah die Andere direkt an. Irgendwas war doch anders als noch vor wenigen Minuten, oder bildete sie sich das nur ein? Forschend wanderte ihr Blick über das Gesicht ihrer Freundin als könnte sie dort die Antwort finden. Die Lippen des selbsternannten Prinzesschens öffneten sich einen Spalt um erneut nachzuhaken aber bereits bevor sie ein weiteres Wort verlieren konnte, wurde sie von Hina unterbrochen, die ihren Drink lobte, den sie vor wenigen Minuten zusammengemixt hatte. Sie nippte daran. Der Drink benetzte ihre geschminkten Lippen und Alessas Blick blieb einen Moment zu lange daran hängen ehe sie sich selbst daran erinnerte, dass sie zu weit ging - das ihre Gedanken nicht die Gedanken waren die man als beste Freundin haben sollte. Der Grund warum sie irgendjemanden zum Reden brauchte - Irgendjemand der Außen vor war - nicht involviert. Warum dachte sie in erster Linie an ihn? Weil er ihr etwas schuldig war? Nein. Weil sie sonst niemanden hatte? Das klang traurig. Das war traurig. Aber wahrscheinlich wahr. Immerhin war sie mit Hina eins der beliebtesten Mädchen der Klasse - der gesamten Schule aber letztendlich fiel ihr niemand ein mit dem sie wirklich darüber reden konnte oder vielmehr wollte. Wenn sie sich an der falschen Adresse meldete dann war sie morgen das Gespräch der ganzen Schule. Das Klirren der aneinander gestoßenen Gläser beendete den Gedankengang des Blondchens und sie wandte ihren Blick ab - richtete ihn auf die schwankende Flüssigkeit innerhalb ihres Glases bevor sie es fast automatisch anhob um ebenfalls einen Schluck zu nehmen. Der Geschmack des Alkohols breitete sich auf ihrer Zunge aus. Hina wollte sich alleine auf dem Weg machen und noch bevor Alessa protestieren konnte - bevor sie ihre Hilfe anbieten konnte war das Mädchen nach oben verschwunden. Die Schülerin blieb alleine im Wohnzimmer zurück - war fast überfordert mit dem was gerade passiert war. Zumindest war sie sich nicht sicher was gerade passiert war. Eine ganze Weile sah sie in die Richtung in der ihre Freundin verschwunden war - sah ihr hinterher - den Kopf voll ungesagter Dinge. Es dauerte etwas bis sie wieder auftauchte - ihren Drink fast in einem Zug leerte, sich daran halb verschluckte und Alessa mit einer Vielzahl an Worten beschwichtigte. „Hina…“ kam es über ihre Lippen aber die Andere war schon beinahe zur Türe raus , warf ihr von Weitem eine Kusshand zu und verschwand schließlich ohne sich ein weiteres Mal nach ihr umzudrehen. Sie war ihr einige Schritte gefolgt aber war wie erstarrt von den ablehnenden Worten ihrer Freundin. Sie wollte sie nicht dabei haben. Sie wollte sie nicht an ihrer Seite haben. Alessa hielt den Drink nach wie vor in ihrer Hand, stellte ihn erst ab als die Haustür längst ins Schloss gefallen war. Sie spürte einen Druck auf ihrer Brust - einen Kloß in ihrem Hals und ein Brennen in ihren Augen. Was war nur passiert als sie in der Küche war um die Drinks zu mischen? Die Augen des Mädchens weiteten sich etwas als es ihr dämmerte und sie in die Richtung ihres Handys hechtete. Schnell entsperrte sie es und starrte auf den Chatverlauf zwischen Darren und ihr. Verdammt. Nein. Sie hatte doch nicht…? Die Blonde biss sich auf die Unterlippe, umklammerte ihr Handy mit einer Hand und eilte in Richtung Garderobe, wo sie schnell in ihre Schuhe schlüpfte, ihre Handtasche schulterte und ihrer Freundin folgte. Alessas Blick streifte nach links und nach rechts aber es fehlte jede Spur von Hina. „HINA…!“ rief sie schließlich aber sie war längst weg. Tränen brannten in ihren Augen. „Es ist nicht… so wie du denkst.“ Ihre letzten Worte waren nur ein Flüstern - ohnehin nicht von Belangen weil sie längst weg war - sie nicht mehr hören konnte. Still kullerte eine Träne nach der anderen über ihre Wange. Sie hatte alles kaputt gemacht. Ihre Freundschaft. Sie fuhr sich mit der freien Hand durchs Haar - strich es sich aus dem Gesicht während sie ihre Lippen aufeinanderpresste, ein Schluchzen unterdrückte. Sie tippte eine Nachricht an Hina . Löschte sie wieder nur um erneut eine zu tippen und anschließend wieder zu zögern. Alessa schloss den Chat mit ihrer Freundin und öffnete schließlich den mit Darren um ihm zu antworten bevor sie in den nächsten Bus in Richtung Campus nahm. Einmal hatte sie es gewagt ihre Freundin anzurufen - ein Teil von ihr war erleichtert das sie tatsächlich nicht ranging. Sie hätte nicht gewusst was sie sagen hätte sollen: Entschuldige, dass ich zu weit gegangen bin? Entschuldige, dass ich einmal mehr als nur eine beste Freundin war? Entschuldige, dass ich… mehr als nur Freundschaft empfinde und damit alles kaputt mache? Alessa hielt den Kopf gesenkt als sie im Bus saß - starrte auf ihr Handy - auf den Namen ihrer Freundin hinter dem ein Herz versehen war, weil sie sie so eingespeichert hatte. Immer wieder tropften Tränen auf den Bildschirm. Hatte Alessa sie verloren? Vielleicht schon in jener Nacht…

    Darren & Yumi - In Darrens Zimmer


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    Hauptsache es wiederholt sich nicht.Sie versiegelte seine Lippen mit den ihren nachdem diese Worte als Flüstern an ihr Ohr gedrungen waren. Er sprach von ihrem Rückzug - ihrem Zögern als sie die Narbe, die seinen Bauch zierte entdeckt hatte. Der Beweis dafür, dass sie einfach nicht gut für ihn war. Ein weiterer Beweis eigentlich, denn dafür gab es noch eine Vielzahl an anderen, die sie dem angehenden Schauspieler nur zu gerne vor Augen hielt weil er ihrer Meinung nach blind dafür war - weil er die Augen vor ihren Fehlern verschloss - sie als perfekt unperfekt in seinen Liedern beschrieb und doch musste ein Teil von diesem Mann wissen, dass dem nicht so war - das seine Sicht getrübt war - die Wahrheit sich hinter vermeintlichen Gefühlen versteckt hielt. Yumis Gedanken versuchten sich gerade selbstständig zu machen als er ihren Kuss mit der selben Intensität erwiderte, wie ihre Lippen auf die seinen prallten. Sie küssten sich und etwas explodierte in ihr. Etwas das sich in den Letzten Tagen und Wochen angestaut hatte. Die anfängliche Vorsicht war hinüber - sein Zögern - seine Zurückhaltung sie schien mit jeder Sekunde, die dieser Kuss andauerte zu schwinden. Sein Gedankenkarussell, welches sie fast schon hören konnte schien zu verschwinden. vielleicht weil dieser Kuss auch etwas mit ihm machte - die Zweifel, die sie anscheinend durch ihr Verschwinden am Vortag gesäht hatte, beiseite fegte und nur Platz für das Hier und Jetzt machte und nicht für das Drumherum. Das Drumherum, dass ohnehin alles kaputt gemacht hatte - dieser Sache zwischen ihnen die Leichtigkeit nahm. Schweratmend lösten sie sich voneinander - atmeten die Luft des Anderen - weil sie sich so nahe waren - sich nur so weit voneinander entfernten um etwas Luft zu schnappen. Kurz tanzte der Blick ihrer blauen Augen über sein Gesicht - heftete sich aber wieder an seine halb geöffneten Lippen, durch die sein heißer Atem drang - auf ihrer Wange abprallte. Ein Schmunzeln schlich sich auf seine Lippen bevor die folgenden Worte an ihr Ohr drangen. Sie grinste - lehnte sich etwas gegen ihn um in sein Ohr zu flüstern. "Nein..." hauchte sie schließlich während ihre Hände an seinen Seiten nach unten wanderten und den Studenten folgend um sein T-Shirt erleichterten. Viel besser. Sie zögerte nicht ihn in einen erneuten Kuss zu verwickeln - ihre Hände über die freigelegte Haut streicheln zu lassen - zärtlich aber auch fordernd. Fast so als wäre das Ziel jeden einzelnen Millimeter zu erkunden - mit den Fingerkuppen zu ertasten. Hungrig knabberte sie an der Unterlippe des Anderen. Verlor sich letztendlich in dem Gefühl, dass seine Lippen auf den ihren hinterließen. Darren vergrub die Hand in ihrem Haar, zog sie noch näher an sich und intensivierte den Kuss während Yumi die Arme um seinen Nacken schlang und sich an den Anderen presste. Sie spürte wie die Wärme seines Körpers auf den ihren überging und ließ eine Hand nach oben in sein Haar gleiten - vergrub ihre Finger darin bis er leise in den Kuss hineinstöhnte, sich noch ein wenig fester gegen sie presste. Sie spürte seinen wilden Herzschlag, sein hartes Becken, welches sich gegen das ihre presste. Jede einzelne Stelle an der er sie berührte Kribbelte. Jede Berührung machte Lust auf mehr. Sie war nicht in der Lage gegen dieses Verlangen anzukämpfen - war nicht in der Lage das Richtige zu tun. Im nächsten Moment drückte sie Darren von sich - drückte ihn in die Matratze um sich schließlich über ihn zu lehnen. Ihr Blick kreuzte den seinen - versank einen Moment in dem Dunkelbraun bevor sie sich zu ihm herabbeugte - ihn mit Küssen liebkoste - quälend langsam auch wenn es ihr alles abverlangte sich zurückzuhalten. Ihn dieser süßen Qual auszusetzen hatte doch auch seinen Reiz und es war ja nicht so als würde sie es nicht genießen. Wer wusste schon wie oft sie sich noch zu so einem Fehler hinreißen ließ. Sein Atem kam schnell über seine Lippen als sie sich an ihm hinabküsste - immer weiter bis sie vor seinem Hosenbund Halt machte. Sie sah nach oben - sah ihn an während ihre Zunge über seine freigelegte Haut tanzte. Seine Augen waren geschlossen und er schien ihr Tun zu genießen, was ihr ein verwegenes Grinsen auf die Lippen zauberte. Sachte strich ihr Zeigefinger seiner Narbe entlang nach unten - quälend langsam während sie auf die Antwort des Anderen wartete. Als diese auf sich warten ließ, bewegte sich ihr Zeigefinger nur noch langsamer. Yumi hob eine Augenbraue als er sich schließlich doch zu Wort meldete - sich sogar ein wenig aufrichtete. "Du klingst... unsicher?" Hinterfragte Yumi seine Worte und wanderte mit dem Zeigefinger wieder nach oben statt nach unten und grinste schließlich bevor sie doch noch die Richtung änderte - ihren Finger an seinem Hosenbund einhängte und sie ein wenig nach unten zog. "Was denn nun?" Sie sah ihm direkt in die Augen - wandte sich keine Sekunde ab. Auch nicht als sie seine Hose mitsamt Unterwäsche weiter nach unten zog. Erneut spielte sie Spielchen. Hatte all das was zwischen ihnen stand - all das was zwischen ihnen stehen hätte sollen beiseite geschoben um sich zu amüsieren. Nein. Es war nicht nur das. Es ging nicht nur um Spaß. Schon lange nicht mehr und doch war es leichter sich darauf zu fokussieren. "Ich muss doch wissen bei wem ich mich erkenntlich zeige..."

    Irgendwo in der Innenstadt in einem Café - Sky, Noita und ihre schreckliche Mutter

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    Es tat gut sich mit ihm hier abzuschirmen - nicht an die Auseinandersetzung mit Majo zu denken sondern einfach den Tag und die Gesellschaft des Anderen zu genießen. Jedoch sollte dieses Gefühl nicht von Dauer sein. Eine Stimme in ihrem Kopf wollte es ihr zunichte machen - negative Gedanken, die dem Augenblick die Schönheit nehmen wollten. Die Farbe wich aus ihrem Gesicht - sie senkte den Blick - wich dem seinen aus weil sie der Stimme für einen Moment glaubte - weil sie es so nicht länger ertrug seinem Blick standzuhalten. Weil dieser Gedankengang irgendwie schmerzte. Noita schluckte. Etwas Besonderes? Nein. Hatte sie das tatsächlich geglaubt? Sie fühlte sich nicht so aber war es deshalb verkehrt seine Aufmerksamkeit zu genießen - seine Gesellschaft - sein da sein? Vielleicht verrannte sie sich in etwas - das mochte gut sein aber deshalb war es doch nicht weniger wertvoll, oder? Vorsichtig hob sie ihren Kopf wieder an - sah in die blauen Augen ihres Gegenübers, der sie noch immer mit dem selben Blick musterte. Die Schwarzhaarige blinzelte und wollte gerade wieder zum Wort ansetzen als sie bemerkte das etwas nicht stimmte. Etwas stimmte ganz und gar nicht. Sky saß wie eingefroren ihr Gegenüber - atmete nicht - blinzelte nicht. "Sky...?" kam es zögerlich über die Lippen des Mädchens als sie ihre Hand nach ihm ausstreckte, ihn am Arm berührte. Nichts. Er rührte sich nicht - schien ihre Berührung gar nicht erst wahrzunehmen. Noita runzelte irritiert die Stirn und sah sich schließlich um. Auch die anderen Besucher schienen wie eingefroren in ihrem Tun - als hätte Jemand die Zeit angehalten. Die Schülerin sah sich um - hatte nicht lange die Gelegenheit dazu als ihre Aufmerksamkeit auf ein grelles Licht in ihrer unmittelbaren Umgebung gerichtet wurde. Sie kniff ihre roten Augen zusammen und schützte sich zusätzlich durch ihren angehobenen Arm. Eine ihr sehr wohl bekannte Stimme drang aus dem Licht, in welchem sich folgend auch eine Gestalt manifestierte. Sherry. Natürlich. Wer sonst. Noita holte tief Luft und entließ diese folgend wieder aus ihren Lungen. Einen Moment lang hatte sie die Augen geschlossen nur um den Blick schließlich auf ihre Mutter zu richten. Verständnislos zog sie die Augenbrauen zusammen und schüttelte den Kopf bevor sie den halbvollen Kuchenteller etwas nach vorne schob - weg von sich - den Appetit darauf hatte man ihr immerhin gerade ordentlich verdorben. "Hörst du dich eigentlich selbst reden?" Das konnte nicht ihr Ernst sein, oder? Und doch konnte sich Noita diese unausgesprochene Frage eigentlich selbst beantworten. "Nicht würdig?" Ein belustigter Laut verließ ihre Kehle. "Wir sind nicht mehr oder weniger wert als Menschen. Woher kommt dieser... gottverdammte Größenwahnsinn?" Sie hatte geflucht. Eigentlich nicht ihre Art aber irgendwie brachte diese Frau eine Seite in ihr zum Vorschein, die sie so nicht kannte. Sie konnte sie reizen wie nichts und niemand sonst den sie kannte. Sie erhob sich mit einem Ruck vom Tisch - wollte ihr gar nicht die Möglichkeit geben noch mehr auf sie herabzublicken als sie es ohnehin tat. Sherry ließ es sich nicht nehmen fortzufahren - natürlich nicht - sie wäre nicht die Hexenprinzessin persönlich wenn sie sich von Widerworten abhalten ließe. Noita verschränkte die Hände vor der Brust als ihre sogenannte Mutter ihr riet sich nicht von Sky blenden zu lassen. Unweigerlich huschte der Blick des Mädchens dabei in seine Richtung - entdeckte dort auf seinen Lippen immer noch das Lächeln, welches er ihr gerade eben noch geschenkt hatte bevor Jemand dazwischengefunkt hatte. Noita schnaubte. "Was? Machst du jetzt einen auf besorgte Mutter?" Ein Lachen drang aus ihrer Kehle. Sie kam Jahre zu spät. Die Schwarzhaarige hatte gelernt alleine zurecht zu kommen oder zumindest ohne einen Elternteil. Ihre anfänglichen kläglichen Versuche einen Ersatz zu finden waren ohnehin gescheitert. Sie verglich sie mit ihrer Cousine. Wie seit jeher. Immer ging es nur darum wer besser, mächtiger und versierter im Umgang mit Magie war. Sie wandte sich ab - strich sich eine lose Haarsträhne hinters Ohr, die sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst hatte. Machte einen Schritt von ihr weg - noch einen bevor sie sich schließlich wieder zu der Frau umdrehte, die für das Chaos hier verantwortlich war. "Es interessiert mich nicht..." Ihre Mundwinkel zuckten kurz nach oben. "Ich will keine Macht. Ich will diese Kräfte nicht und am allerwenigsten will ich dir etwas beweisen." Ihre roten Augen sahen Sherry durchdringend an. Stark. Mutig. All die zahlreichen Eigenschaften, die sie sich selbst eigentlich nicht zuschrieb. Woher kam das?

    [Kommen an] Micah & Shara


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    Den ganzen Weg über hielt er ihre Hand oder sie die seine. Sie war sich nicht mehr sicher wer die Initiative ergriffen hatte. Vielleicht hielten sie letztendlich einander. Keiner sprach ein Wort. Keiner sagte auch nur irgendetwas und doch konnte das Blumenmädchen förmlich hören wie seine Gedanken rasten. Was hätte sie nur getan um einen davon zu hören - um Teil davon zu werden. Würde er ihr Einblick gewähren wenn sie ihn danach fragte? Unwahrscheinlich. Micah war nicht mehr wie früher. Etwas hatte sich verändert. Er hatte sich verändert. Vielleicht war es unabdingbar nach der Zeit die zwischen damals und heute verstrichen war. Vielleicht war es einfach der Lauf des Schicksals. Shara war auch nicht mehr das Mädchen von damals. Auch sie hatte sich verändert und doch war es nicht sie die dem Anderen versucht hatte das Leben zu nehmen. Aber war das wirklich die Absicht dahinter gewesen? Was musste geschehen sein, dass er so auf sie reagierte? Sie blinzelte in seine Richtung als sie den schmalen Bergweg passierten. Ihre Schultern berührten sich ganz sachte als sie ein wenig näher zusammengerückt waren. Unbewusst drückte sie seine Hand ein wenig fester und erhoffte sich zugleich das er es ihr gleich tun würde aber in seinem Gesicht regte sich nichts. Noch immer schien der Blonde sich mit einen Gedanken herumzuschlagen. Immer wieder überlegte das Mädchen sich wie sie die unangenehme Stille zwischen ihnen brechen konnte aber unterließ es letztendlich doch - wagte nicht einmal einen Versuch. Sie fühlte sich irgendwie schwach - ausgezerrt nach diesem Tag. Sie freute sich auf ihr Bett und zugleich wollte ein Teil von ihr nicht am Marktplatz ankommen weil es bedeutete getrennte Wege zu gehen. Vielleicht bedeutete das auch, dass sie ihn nicht so bald wieder zu sehen bekam. Vielleicht würde er weiterziehen und das nächste Wiedersehen rückte in unbestimmte Ferne. Shara biss sich auf die Unterlippe - knabberte ein wenig daran während ihre Gedanken sich im Kreis drehten. Automatisch tat sie einen Schritt nach dem nächsten- folgte ihm - ging an seiner Seite und spürte wie die Wärme ihren Körper durchflutete nur weil er ihre Hand hielt- die ganze Zeit über.

    Es war unaufhaltsam das sie sich irgendwann vor dem Blumenladen wiederfanden. Immer noch waren ihre Finger ineinander verschlungen und erst jetzt als sie hier zum Stillstand gekommen waren - als die Blicke der vereinzelten Einwohner auf sie fielen, die zufällig an ihnen vorbei liefen kam ihr diese Geste zu vertraut vor im Anbetracht der Tatsache, dass sie sich doch eigentlich entfremdet hatten - nicht mehr so vertraut waren wie einst. Shara zog ihre Hand zurück und stellte sich ihm Gegenüber. Sie strich sich eine lose Haarsträhne hinters Ohr ehe sie ihren Blick senkte. "Danke... dass du mich begleitet hast..." Es war mittlerweile schon früh dunkel und sie musste zugeben, dass sie sich doch um einiges wohler fühlte wenn sie nicht alleine durch die in Dunkelheit gehüllte Stadt streifen musste. Natürlich waren hier und da die Straßen von Laternen beleuchtet aber dennoch konnte das nichts an dem unguten Gefühl ändern. Vorsichtig hob sie ihren Kopf wieder ein Stück an - begegnete dabei den Blick seiner hellen Augen. So vertraut und doch so undurchschaubar. Ein Lächeln huschte über ihre rosafarbenen Lippen weil sie trotz allem was passiert war doch irgendwie froh war ihren alten Freund wiedergesehen zu haben. "Micah..." drang es schließlich aus ihrer Kehle und ihr Blick wanderte über sein Gesicht. Ihre Augenbrauen hatte sie besorgt zusammengezogen. "Willst du..." Sie zögerte einen Moment und entzog sich wieder seinem Blick weil es ihr unangebracht schien diese Frage zu stellen. Zugleich wusste sie allerdings, dass sie alleine kein Auge zu tun würde. Ihre Gedanken würden ständig um das Geschehene kreisen - das Erlebte immer wieder und wieder wiederholen bis sie es völlig zerdacht hatte - sie nahezu verrückt wurde. "Würdest du... heute... hier schlafen?" Ihre Stimme war von Wort zu Wort immer leiser geworden. Das letzte Wort wurde nahezu von ihrem Gemurmel verschluckt und zugleich spürte sie wie die Hitze in ihre Wangen schoss weil es nicht richtig war ihn darum zu bitten. Nicht nach dem was sie für ihn empfunden hatte - nicht nachdem sie sich so lange nicht gesehen hatten - nicht nachdem was passiert war.

    [Im Wohnzimmer] Hina & Alessa 

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    Gedankenverloren wühlte sich die Blonde durch den Alkoholvorrat in diesem Haushalt. Hinas Papa sparte nicht an der Vielfalt soviel war sicher. Hatten die beiden Freundinnen nicht auf Grund der hauseigenen Bar ihren ersten Rausch oder vielmehr hatte es der leichte Zugang dazu es ihnen ermöglicht. Aber das war immer noch besser als irgendwo auf einer wilden Party, oder? Aber in diesem Fall war es wohl egal. Immerhin fanden die erwähnenswertesten Partys sowieso entweder bei Hina oder bei ihr statt. Regelrecht legendäre Partys. Ein Grinsen schlich sich auf die geschminkten Lippen der Schülerin als sie in Erinnerung schwelgte. Sie hatte mit diesem Mädchen schon so viel erlebt und mit ihr geteilt über all die Jahre. Sie konnte es wegen eines Ausrutschers nicht einfach wegwerfen, oder? Dafür war diese Freundschaft zu wertvoll. Es verging kein Tag an den sie sich nicht entweder trafen oder zumindest miteinander schrieben - jeden Gedanken teilten. Naja fast. Zumindest war Alessa bis vor Kurzem in den Glauben gewesen. War dieser Gedanke so töricht? Gab es vielleicht vor dieser Geschichte schon andere Dinge, die vielleicht jeder für sich behielt? Durchaus. Ganz gewiss. Aber dennoch schmerzte diese Erkenntnis sie. Was würde sie nur dafür geben ihre Sicht der Dinge dazu zu kennen. Sollte sie ihre beste Freundin nicht einfach fragen? Es einfach ansprechen anstatt darüber zu schweigen. Selbst wenn es für sie nur ein Austesten - ein Rumprobieren war - dann konnte sie immer noch so tun als hätte sich für sie seit dem nicht alles geändert - als löste ihre reine Anwesenheit kein Kribbeln in ihrem Bauch aus - als hätte sie nicht stetig das Verlangen ihre Lippen auf die ihren zu legen - sie zu küssen - sie zu berühren. Alessa schluckte und schüttelte ihren Kopf. Sie biss sich auf die Unterlippe. Was sollte das nur werden. Wie sollte sie dieses perfekte Mädchen nur aus dem Kopf bekommen? Ein Seufzen entwich der Kehle der Blonden als sie nach einer weiteren Flasche griff und anerkennend pfiff. Hinas Papa scheute wirklich keine Kosten und Mühen soviel war sicher. Ob dem Guten auffallen würde, dass sich die Mädchen ein wenig an der hauseigenen Bar bedient hatten? Wohl kaum, oder? Er glänzte wie ihr eigener Papa immerhin durch stetige Abwesenheit. Zumindest war die freie Bedienung an seiner Alkoholauswahl ein kleiner Trost. Als die liebliche Stimme ihrer Freundin an ihr Ohr drang war diese schon auf dem Weg nach unten ins Wohnzimmer. Triumphierend hielt Alessa ihrer Freundin eine Flasche hin. Ein breites Grinsen lag auf ihren Lippen. "Dein Papa hat einen guten Geschmack - das muss man ihm lassen..." Sie hob eine Augenbraue und richtete sich mit zwei weiteren Flaschen in der Hand auf. Das Mädchen wollte gerade vorschlagen, dass sie mit der 'Schmerzbekämpfung' starten sollten als sie den verzweifelten Ausdruck im Gesicht ihrer Freundin entdeckte. "Oh was...?" Suchend blickte sich Alessa im Wohnzimmer um obwohl es eigentlich unsinnig war, da die Beiden nach ihrer Ankunft aus dem Krankenhaus gleich nach oben gegangen waren. "Klar es liegt dort am Wohnzimmertisch." Die Schülerin deutete in die Richtung ihres Handys als Hina sich danach erkundigte. "Du rufst an und ich hole die Gläser..." betonte Alessa schließlich und schlich in Richtung Küche während Hina sich nach ihrem Handy umhörte. Hoffentlich würde es wieder auftauchen. Immerhin gab es genug unehrliche Menschen da draußen, die keineswegs die Absicht hatten ein gefundenes Handy oder eine gefundene Geldbörse abzugeben, damit derjenige, der es verloren hatte, es auch ja wiederbekam. In der Küche angekommen stellte sich da Blondchen auf die Zehenspitzen um ans oberste Regal ranzukommen, wo Hinas Eltern die guten Gläser aufbewahrten. Immerhin gab es ja was zu feiern. Zumindest ein bisschen. Hina war mehr oder weniger glimpflich davon gekommen und die beiden Freundinnen hatten einander wieder. Mit einem Lächeln auf den Lippen schenkte Alessa den teuren Vodka ein und mischte ihn mit etwas Fruchtsaft den sie im Kühlschrank fand. Schnell noch ein paar Glasstrohhalme rein und der Drink war beinahe perfekt. Als sie die Obstschale entdeckte bediente sich das Mädchen und verzierte schließlich so gut es ihr auf die Schnelle möglich war die Gläser. Für ihre Freundin nur das Beste. Alessa schnappte sich schließlich die beiden Gläser und spazierte wieder in Richtung Wohnzimmer. "Tadaaaa.... ich hoffe sie schmecken auch so gut wie sie aussehen..." Das breite Lächeln auf ihren Lippen verschwand als sie das Gesicht ihrer Freundin entdeckte. Sie schloss schnell zu ihr auf und reichte ihr den Drink. "Hattest du keinen Erfolg...?" Hatte sich keiner wegen ihres verlorenen Handys gemeldet? Oder was war los?

    Darren & Yumi - In Darrens Zimmer


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    Sein Griff um ihre Taille wurde enger. Der angehende Schauspieler zog sie näher an sich - drückte den schmalen Körper der Blonden an den seinen und doch war der Kuss den sie austauschten fast schon zaghaft. Schmerzlich zurückhaltend im Anbetracht der Tatsache, dass es sie nach mehr verlangte. Ein Schmunzeln umspielte die Lippen des Dunkelhaarigen als er sich von ihr löste. Es spiegelte sich auf den ihren als er das Kaffeethema erneut aufgriff. Yumi senkte den Blick und biss sich verspielt auf die Unterlippe bevor sie in die dunklen Augen ihres Gegenübers eintauchte. "Sicher, dass du von dem Kaffee sprichst...?" Nicht vielleicht viel mehr von dem Kuss, den sie austauschten? Wenn man sie hier so hörte - die Leichtigkeit mit der sie miteinander sprachen - man könnte fast vergessen, dass das Alles ganz und gar nicht leicht ist - alles andere als leicht sogar. Seine Finger glitten durch ihr Haar, welches wahrscheinlich immer noch etwas durcheinander war - immerhin hatte die ehemalige Studentin doch gerade erst vor wenigen Minuten versucht sich aus seinem Bett - folgend seinem Zimmer und anschließend aus seinem Leben zu schleichen. Das sie erwischt wurde war nur eine willkommene Ausrede warum sie jetzt doch hier auf seinem Schoß saß obwohl sie ihrer Lüge zufolge doch eigentlich auf einem anderen Schoß sitzen sollte. Aber brauchte sie das? Eine Ausrede? Eigentlich nicht. Sie war frei - ungebunden - konnte tun und lassen was auch immer sie wollte. Sie war es doch im Grunde selbst, die sich ihm verwehrte - das was sie miteinander hatten - eine wirklich... gute Sache eigentlich. Aber sie war nicht gut und das war das Problem. "Wie... willst du denn das es endet?" kam es schließlich über die Lippen der Blonden während sie ihn eindringlich musterte. Ein herausfordernder Ton lag in ihrer Stimme. Man konnte fast meinen als wollte sie, dass er es aussprach. Vielleicht spielte die junge Erwachsene auch einfach sehr gern. Das war ihr Ding. Immer schon gewesen. Als sie ihre Lippen an seinen Hals legte - sich hungrig daran nach oben küsste bemerkte sie wie sein Atem sich beschleunigt - er stoßweise über seine leicht geöffneten Lippen hervorkam. Er genoss es - genauso sehr wie sie es genoss - ihm nach all der vergangenen Zeit wieder nahe zu sein. Sie gab ihm nicht die Zeit zu antworten. Vielleicht weil ein Teil von ihr fürchtete er könnte die Worte von vor wenigen Stunden wiederholen - hatte es Ernst gemeint als er sie daran erinnert hatte was richtig und was falsch war. Lieber drückte sie sich an seinen Körper - ließ zu, dass er sie noch näher zu sich holte um sich wie ausgehungert in diesen Kuss fallen zu lassen. Berauscht von seinen Berührungen - seinem Duft - seinem Geschmack. Ihr Brustkorb hob und senkte sich rasch als die Beiden voneinander abließen - nahezu nach Atem rangen. Ihre Mundwinkel zuckten kurz nach oben als er aus seinem Heißgetränk eben einen Eiskaffee machen wollte für den Fall, dass er wirklich kalt wurde. Sie sahen einander an - für einen Moment ließ Yumi sich darauf ein - fing den warmen Blick seiner Augen ein. Schlussendlich war sie es, die es nicht mehr ertrug - nicht zuletzt weil es ihr zu viel wurde - weil sie das Gefühl hatte er sah mehr - mehr als ihr Gesicht - mehr als das was das Auge normalerweise vermochte zu sehen. Sie wich ihm aus nur um ihn nach wenigen Sekunden wieder anzusehen - ließ sich auch schwer vermeiden wenn man einander so nahe war. "Was?" kam es ihr schließlich über die Lippen - war es nicht gewohnt, dass man sie so eindringlich musterte - sie sah. Sie senkte den Blick wieder als seine folgenden Worte an ihr Ohr drangen. Senkte ihren Blick auf seine Hand, die nun zu ihrem Oberschenkel gewandert war - erst nach unten strich nur um anschließend verheißungsvoll nach oben zu wandern - immer weiter. Ihre Lippen teilten sich ohne das ein Wort darüber kam. Er stoppte in seiner Bewegung - ließ seine Hand auf ihrem Oberschenkel liegen. Sie brannte sich förmlich an dieser Stelle ein. Eine Hitze schoss von dieser Stelle durch den gesamten Körper der Blonden. Seine Lippen streiften ihre Wange - folgend auch ihre Lippe. Er küsste sie nicht - schien sie herauszufordern mit seinen Worten - seinen Taten. Yumi widerstand dem Verlangen diesen winzigen Millimeter zwischen ihnen zu überwinden um dieser Herausforderung nachzugehen. Stattdessen tat sie es ihm gleich. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen bevor sie ihre Hand wieder in seinen Nacken legte, ihn ein wenig zu sich zog. Dieses Spielchen beherrschte auch sie. Ihre Wange streifte seine - spürte die rauen Bartstoppel wie sie über ihre weiche Haut kratzten bevor sie ihm ins Ohr flüsterte. "Nein..." Ein knappes Wort und doch fühlte es sich fast schon befreiend an es auszusprechen. Sie lehnte sich wieder ein Stückchen zurück um ihn durch ihre blauen Augen eindringlich anzusehen bevor ihr Blick sich auf seine Lippen senkte auf die sie die ihren kurz legte. Wieder vorsichtig - quälend zurückhaltend wenn man bedachte was sie hier gerade verneint hatte. Sie genoss es wie weich sich seine Lippen anfühlten und lächelte in den Kuss hinein bevor sie sich zurückzog, ihre Hände an seinen Seiten hinabwanderten und erneut den Saum seines T-Shirts griffen. Dieses Mal zögerte sie nicht. Dieses Mal zog sie es mit einem Ruck über seinen Kopf aus auch wenn er dafür seine Hände von ihren Körper nehmen musste und das fast schon pure Folter war im Anbetracht der Tatsache, dass es sie schier verrückt machte sie auf sich zu spüren. Das Oberteil des Studenten landete irgendwo im Zimmer als ihr Blick jeden Millimeter freigelegte Haut abtastete - fast so als käme sie zum ersten Mal in diesen Genuss. Sie verwickelte Darren in einen Kuss - drückte verlangend ihre Lippen auf die seinen während ihre Hände unentwegt über seinen entblößten Oberkörper strichen -an seiner Seite nach oben wanderten - nach hinten zu seinem Rücken um sich darin festzukrallen - nicht den Halt zu verlieren auch wenn es dafür wahrscheinlich schon zu spät war. Irgendwann wanderten ihre Hände wieder nach vorne - schoben sich zwischen ihre beiden Oberkörper und drückten den Dunkelhaarigen nach hinten in sein Bett um folgend über ihn zu klettern. Ihre blauen Augen funkelten ihn an als ein Grinsen über ihre Lippen schlich. Yumi lehnt sich nach unten um seinen Hals zu küssen - legte ihre Lippen an die empfindliche Stelle unter seinem Ohr nur um sich quälend langsam nach unten vor zu arbeiten. Immer wieder hauchte sie Küsse auf die freigelegte Haut des Anderen. Ihre Lippen schwebten über seiner Haut als sie an seinem Schlüsselbein angekommen schließlich anhielt. "Was hat deine Meinung geändert?" fragte Yumi schließlich herausfordernd. Ihre Worte kitzelten auf seiner mit Küssen benetzten Haut als sie ihren Kopf ein wenig anhob fast so als wartete sie auf seine Antwort bevor sie fortfuhr aber tat sie das? War es wichtig? Sie wusste selbst das sie das nicht tun sollte aber nicht aus dem Grund, den sie dem angehenden Schauspieler genannt hatte. Ihr blondes Haar fiel über ihre Schulter als sie es beiseite strich und sich an seinem Körper weiter nach unten küsste - gefolgt von ihren Händen, die gierig auf Wanderschaft gingen. Selbstverständlich erblickte sie seine Narbe. Sie war nicht zu übersehen. Wie könnte sie auch. Kurz verharrte Yumi in ihrer Bewegung, schloss einen Moment die Augen als schmerzte sie das Wissen hierfür verantwortlich zu sein und dennoch hier zu sein - in seiner Nähe. Obwohl sie sich fernhalten sollte. An seinem Hosenbund angekommen erhob Yumi ihren Kopf ein wenig - strich ihr durcheinandergebrachtes Haar ein wenig beiseite und musterte das Gesicht des jungen Erwachsenen - ließ ihren Blick über seine Gesichtszüge wandern ehe sie sich spielerisch auf die Unterlippe biss. "Oder ist dein betrunkenes Ich einfach nur ganz besonders... anständig?" Sie hob eine Augenbraue und verharrte in ihrer Position, während ihr Zeigefinger langsam die Narbe an seinem Bauch nachmalte - von ganz oben nach ganz unten. Eine Erinnerung daran, dass sie schlecht war. Ein schlechter Mensch, der sein Leben zerstört hatte ohne mit der Wimper zu zucken. So würde sie es nie vergessen. Niemals. Selbst in schwachen Minuten wie jetzt nicht...

    Darren & Yumi - In Darrens Zimmer


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    Sie schmunzelte belustigt als er ihren Zukunftsplan, der eigentlich gar keiner war ein kleines bisschen ausschmückte - vielleicht ein bisschen zu viel Fantasie dabei hineinfließen ließ wenn man sie fragte. Jeden Morgen für ihn Kaffee machen? Es klang fast schon absurd wenn man daran dachte was der Blonden eigentlich vorschwebte - Abstand zu schaffen. Ein Plan der ihr bis dato nicht sonderlich gut gelungen war. Stattdessen floh sie wieder vor der Realität - floh in seine Arme obwohl sie mehr als deutlich gemacht hatte, dass es keine Option war. Yumi ließ sich auf sein Spielchen ein - konnte es immerhin mindestens genauso gut wie der Schauspielstudent. Es tat gut die Ernsthaftigkeit beiseite zu schieben. Zumindest für diesen Moment wieder einfach zwei junge Erwachsene zu sein mit keinerlei Verpflichtungen. Sie erwischte ihn dabei wie er erneut ihre Lippen fokussierte - wie sein Blick kurz darüber glitt bevor auf den seinen dieses ganz bestimmte Grinsen erschien. Ein Grinsen, welches ihr schon damals als sie sich auf dieser Feier am See kennengelernt hatten aufgefallen war. Wie hätte es auch anders sein können. Es war irgendwie einnehmend. Er zog sie mit einem Ruck näher an sich heran. Ihre Beine stießen gegen die Bettkante und schon im nächsten Moment fand sich Yumi auf seinen Schoß wieder. Fast automatisch schlangen sich seine Arme um den Körper der Blonden. Das Grinsen auf seinen Lippen war verschwunden und stattdessen funkelte er sie durch seine dunklen Augen an. Verheißungsvoll - herausfordernd. Wortlos sahen sie einander an. Dieses ganz bestimmte Knistern zwischen ihnen war mehr als deutlich zu spüren. Eigentlich bei jedem Aufeinandertreffen der Beiden. Er legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Für einen Moment - einen zweiten. Seine Locken kitzelten an ihrem Hals und unweigerlich hielt sie den Atem an als er ihr so nahe war. Ihre Hand glitt von seinem Nacken hinauf in seine Haare. Sie schloss die Augen - hatte das Gefühl ihr eigenes Herz schlagen zu hören so still war es. Erst als seine Hand langsam ihren Rücken nach oben glitt, erinnerte Yumi sich daran weiter zu atmen. Sachte spürte er wie er mit einer Bewegung ihr Haar zur Seite strich und er seinen Kopf anhob - nur ein kleines bisschen um sich folgend an ihrem Hals entlang nach oben zu küssen. Er benetzte gefühlt jeden Millimeter dieser sensiblen Stelle mit seinen Küssen. Unweigerlich legte sie ihren Kopf ein wenig zur Seite um ihn gewähren zu lassen während sie sich vielleicht unbewusst ein kleines bisschen in seinem Haar festkrallte. Ein wohliges Geräusch drang aus ihrer Kehle. Sehnsüchtig. Fast schon verräterisch. Ihre Lider hatten sich gesenkt und so genoss sie die Liebkosung des Anderen, drehte ihren Kopf schließlich ein wenig um den Kuss, den er ihr folgend auf die Lippen hauchte zu erwidern. Ihr Körper fühlte sich wie elektrisiert durch seine Taten. Eine Hitze stieg in ihr auf - ein Verlangen nach mehr. Dabei war der Kuss den sie austauschten fast schon sanft - richtig zaghaft als könnte man dieses Konstrukt, welches sie sich hier aufgebaut hatten - oder auch nicht - so einfach zerstören. Als er sich schließlich einen Millimeter von ihr löste - verlockende Worte über seine Lippen purzelten, musste Yumi schmunzeln. Sein Atem kitzelte auf ihren angefeuchteten Lippen. "Du scheinst den Kaffee echt bitter nötig gehabt zu haben wenn das dein... Dankeschön war..." neckte sie den Lockenkopf und ließ ihre Hand an ihm nach unten gleiten, kam schließlich auf seiner Schulter zum Liegen. Yumi genoss die Leichtigkeit zwischen ihnen - das Geplänkel, welches sie irgendwie ausgemacht hatte bevor... alles ein wenig anders gelaufen war. Sie spürte wie sich seine andere Hand unter ihren Pullover schob, sachte aber bestimmt über ihren unter Teil des Rückens strich, was ihr eine Gänsehaut verschaffte. Yumi lehnte sich ein wenig in die Richtung des anderen, vergrub ihr Gesicht in seiner Halskuhle, bevor sie einmal tief einatmete und seinen Duft einsog - gemischt mit dem Alkohol vom Vorabend. Sie legte ihre Lippen sachte an seinen Hals. "Irgendwie habe ich ein Déjà-vu..." In Wirklichkeit hatten sie sich doch vor wenigen Stunden erst wiedergesehen nach seinem Krankenhausaufenthalt - seiner darauffolgenden Therapie. Sie waren in ihrem Zimmer gewesen und letztendlich hatte sie einen Rückzieher gemacht. Nicht weil sie es nicht genauso sehr gewollt hatte wie jetzt. Die Narbe. Die Erinnerung an jene Nacht, die ihn so viel gekostet hatte. Die Erinnerung, dass sie einfach nicht gut für ihn war. Erneut legte sie ihre Lippen an seinen Hals - küsste die dünne Haut an jener Stelle, während ihre Hände unter sein T-Shirt wanderten - den Saum packten und es nach oben zogen - nur ein kleines bisschen bevor ihre Blicke sich erneut trafen - sie ihre Lippen auf die seinen legte - fast schon vorsichtig. Sie grinste und knabberte kurz spielerisch an seiner Unterlippe, bevor sie ihn in einen innigeren Kuss verwickelte, den sie folgend auch wieder beendete - nur kurz. "Hmmm.. ich weiß nicht..." Yumis Finger gingen unter dem T-Shirt des Anderen auf Wanderschaft - ertasteten die leichten Muskeln unter ihren Fingerkuppen. "...willst du mich wieder daran erinnern was ich lieber nicht tun sollte?" Yumi hob herausfordernd eine Augenbraue als sie in die dunkelbraunen Augen des Schauspielstudenten sah. Sachte biss sie sich auf die Unterlippe und ließ ihre Hände wieder unter seinem Shirt hervorgleiten und an seinem breiten Rücken nach oben wandern. Ihr heißer Atem prallte gegen seine Lippen, die nur wenige Millimeter entfernt waren. Sie grinste verheißungsvoll. Erneut verwickelte sie Darren in einen Kuss - ließ ihn erst einmal gar nicht zu Wort kommen. Zu sehr genoss sie den Druck seiner Lippen auf den ihren - das Necken seiner Zunge als Antwort auf das ihre. Wie schön wäre es den Kopf einfach immer auszuschalten - einfach nur zu genießen - die Flucht vor der Realität. Ein leises Stöhnen entwich der ehemaligen Studentin als sie sich ein wenig seiner Körpermitte entgegendrückte. Sie sehnte sich nach ihm. Dieser Art von Nähe. Die andere Art von Nähe. Aber sie konnte es nicht aussprechen. Nicht einmal denken und doch verriet jede Tat sie aber sie verschloss die Augen davor. Sie lösten sich schweratmend voneinander. Ihr Blick tanzte über sein Gesicht. "Dein Kaffee... wird noch kalt." kam es über ihre Lippen. Belanglose Worte wo so viele andere Worte besser gepasst hätten - angebrachter gewesen wären. Würden sie es hier beenden? Konnten sie es überhaupt? Besser wäre es. Für beide Seiten wohl - oder?

    Darren & Yumi - In Darrens Zimmer


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    Die Botschaft kam an und natürlich zog er ihre kleine Lüge ins Lächerliche. Weil es so abwegig war, dass Alex und sie es noch einmal versuchten? Noch abwegiger vielleicht seit er von dem wusste was in der Vergangenheit passiert war zwischen den Beiden. Unweigerlich dachte die Blonde an die Situation, die überhaupt erst dazu geführt hatte, dass der Schauspielstudent in dieses eigentlich gut gehütete Geheimnis eingeweiht worden war. Sie sah die Wut in seinen Augen. Die Verzweiflung. Fast so als würde sie die Situation erneut durchleben. Sie hörte seine Worte. Warum er? Warum er und nicht ich? Zwischen den Lippen hervorgepresste Worte. Sie hatten sie an damals erinnert und doch war die Situation eine ganz andere gewesen. Keineswegs zu vergleichen. Ihr Blick wanderte über das Gesicht des Anderen. Entdeckten das fast schon spöttische Grinsen, welches auf seinen Lippen zurückgeblieben war. Auch wenn es eine Lüge war - auch wenn es wahrscheinlich nie passieren würde weil ein gewisser Silberhaariger ihr anscheinend aus dem Weg ging auch wenn er es verneinte - er war die für sie offensichtlichere Wahl. Weil sie wusste das Darren jemanden Besseren verdient hatte. Bullshit. Der wahre Grund war, dass er gefährlich war. Weil sie Angst davor hatte Jemanden einzulassen. Verletzt zu werden. Wenn man nicht mit vollem Herzen dabei war konnte man immerhin auch nicht verletzt werden. Aber sie redete sich ein, dass sie sich seinetwegen von ihm fernhielt. IN Wirklichkeit war auch dieser Schachzug egoistisch. Sie sagte nichts darauf - belächelte den Versuch sie aufzustacheln seitens des Lockenkopfs. "Schade... ich hätte zu gerne erfahren was ich bekommen hätte wenn ich gewonnen hätte..." antwortete sie schließlich auf das Geplänkel des Anderen hinsichtlich seines kleinen Hindernisparcours, den er gestern aufgebaut hatte und wahrscheinlich nicht als solcher gedacht gewesen war. Yumi schmunzelte und strich sich eine lose Haarsträhne zurück als sie den Blick seiner dunkelbraunen Augen einfing - ihn einen Moment zu lange erwiderte bevor sie das Zimmer hinter sich ließ. Sie war in ihren eigenen Gedanken verloren als sie sich in der Küche wiederfand - seinen Kaffee zubereitete wie er ihn mochte und Cylie antwortete. Niemand sonst war hier. Wie spät war es? War es überhaupt wichtig. Sie hatte keine Kurse und Vorlesungen mehr vor denen sie sich drücken musste und trotzdem fühlte sich die Blonde mehr denn je unter Druck gesetzt. Der Griff um die Tasse mit dem Heißgetränk wurde stärker als sie zu seinem Zimmer zurückkehrte obwohl sie es nicht tun sollte. Kurz wanderte ihr Blick zu dem Zimmer nebenan. Verschlossen. War er überhaupt nach Hause gekommen oder war er im Krankenhaus bei Alice? Bei einer Anderen? Yumi senkte den Blick. Warum interessierte es ihn überhaupt ob sie bei Darren war? Weil er sie immer noch liebte? Das waren seine Worte aber sie war sich ziemlich sicher, dass es keine Liebe war. Nicht mehr. Er liebte das Mädchen von damals. Das Mädchen vor Kanada. Das Mädchen vor ihrem Streit. Richtig? Yumi schüttelte den Kopf und klopfte an der Tür des Schauspielstudenten. Sein Blick war unbezahlbar als er sie in der Tür entdeckte. Irritiert. Überrascht. Als könnte er seinen eigenen Augen nicht trauen. Langsam bewegte sich die ehemalige Studentin auf ihn zu und reichte ihm das Heißgetränk - gefolgt von seinem Blick. Wortlos nahm er ihr den Kaffee ab. Sie lachte kurz auf als er vermutete, dass sie sich verlaufen hatte. Dachte er wirklich, dass ihr erster Weg ins Bett des Anderen war oder war es nur ein weiterer Versuch sie als Lügnerin zu überführen - ihr zu entlocken, dass Alex und sie gar kein Pärchen waren? Unweigerlich folgte sie seiner Bewegung - wie er die Tasse an seine Lippen legte und einen Schluck davon nahm nur um die Tasse folgend auf seinem Nachttisch abzustellen. Die Blonde öffnete ihre Lippen einen Spalt um zu einem Kommentar bezüglich des Heißgetränks anzusetzen als der angehende Schauspieler sie an ihrem Pullover nach unten zog - seine Lippen auf die ihren drückte und sie in einen innigen Kuss verwickelte. Ganz automatisch schloss sie die Augen, lehnte sich in den kurzen aber nicht weniger intensiven Kuss, legte ihre Hand dabei in seinen Nacken. Er hatte sich bereits von ihren Lippen gelöst während sie die Augen noch für eine weitere Sekunde geschlossen hielt. Den Geschmack den sein Kuss zurückließ genoss. Das Flüstern seiner Worte kitzelte auf ihren Lippen. Verheißungsvoll. "Der... Kaffee schmeckt ja richtig gut - vielleicht ist das mein verborgenes Talent, dem ich in Zukunft nachgehen sollte..." Sie senkte ihren Blick auf das Grinsen des Anderen. Seine Worte hinterließen nicht nur ein Kribbeln auf ihren Lippen - es jagte durch ihren gesamten Körper. Sein Name kam ihr als Flüstern über die Lippen während sie ihre zweite Hand an sein Gesicht legte, ihren Daumen über seine Unterlippe gleiten ließ. Sie biss sich auf die Lippe und grinste den Dunkelhaarigen verspielt an. "Kann ich das irgendwie ändern...?" Sie tauchte in die dunkelbraunen Augen des Anderen ein. "Du weißt... ich bleibe Anderen nicht gerne etwas schuldig..." Ihre Mundwinkel zuckten kurz nach oben.

    Darren & Yumi - In Darrens Zimmer


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    Seine Stimme war heiser - schlaftrunken und deutlich in Mitleidenschaft gezogen von dem vorabendlichen Alkoholausrutscher. Sie spürte wie sein Blick an ihr nach oben glitt und erwiderte das Schmunzeln auf seinen Lippen als sich ihre Blicke trafen. "Ja... das letzte Mal ist schließlich ein Weilchen her..." Ein Funkeln war im Blau ihrer Augen zu erkennen. Verheißungsvoll irgendwie. Wollte sie ihre kleine Lüge bezüglich eines gewissen Silberhaarigen und ihre Beziehung zu ihm unterstützen oder dem Schauspielstudenten lediglich an ihr letztes Aufeinandertreffen erinnern, welches auf diese Weise geendet hatte. Sie wie sie sich aus seinem Zimmer stahl nachdem sie einander nahe gewesen waren. Nicht wie dieses Mal - auf andere Weise. "Ich habe nicht mit einem Hindernislauf gerechnet..." Die Blonde deutete auf die leere Flasche zu ihren Füßen und hob eine Augenbraue als sie wieder zu Darren sah als deute sie an, dass er ihr mit purer Absicht Hindernisse in den Weg gelegt hatte um sie am Gehen zu hindern. Ihre Mundwinkelzuckten amüsiert nach oben. "Frühstück... natürlich. Irgendwelche speziellen Wünsche?" Sie begegnete kurz seinem Blick als er sich im Bett ein Stück aufrichtete bevor er sich ihr entzog - ihr auswich weil sie wohl Beide wussten, das Yumi keineswegs auf dem Weg in die Küche war um ihnen etwas zu Essen und eine Tasse Kaffee zu organisieren. Wortlos verweilte sie zwischen Tür und Angel - beobachtete wortlos seine Bewegungen - oder vielmehr den fehlenden Bewegungen seiner Hand, die er gerade genauer unter die Lupe nahm. Das Gefühl war nicht zurück. Natürlich nicht. Yumi senkte den Blick, schloss ihre Augen für einen Moment und nahm das Seufzen so nur noch bewusster war, welches seiner Kehle entglitt. Verzweiflung? Wegen seiner Hand? Ihrer Sturheit? Sie vermochte es nicht einzuschätzen und irgendwie war es auch nicht von Belangen, richtig? Er wiederholte sein Angebot vom Vorabend. Es schwebte zwischen ihnen - eingehüllt in ungesagte Worte. "Ich... kann nicht..." Sie blickte zu Boden - visierte die leere Flasche für einen Moment nur um folgend in Richtung der zerstörten Gitarre zu wandern und folgend zu dem Kerl im Bett. Egal wohin sie hier blickte - überall waren Beweise dafür, wie zerstörerisch sie war - wieviel Schaden sie hier schon angerichtet hat - in seinem Leben. "Hör zu... ich muss..." Sie deutete in Richtung Tür und verzog die Lippen zu einer geraden Linie. Sie musste gar nichts und das wussten sie Beide. Ein kurzer Blick in die dunkelbraunen Augen, die nun wieder für einen Moment auf sie gerichtet waren bevor sie nach der Türklinke griff und das Zimmer des angehenden Schauspielers verließ. Als die Blonde die Tür schließlich ins Schloss fallen ließ verweilte sie noch einen Moment auf der anderen Seite - merkte, dass sie den Atem angehalten hatte - unbewusst. Sie entließ die Luft aus ihrer Lunge und lehnte sich gegen die Tür. Sie verharrte. Eine Sekunde. Zwei. Bevor sie sich schließlich von der Tür abstieß und in Richtung Küche ging um sich einen Kaffee hinunterzulassen. Teilnahmslos beobachtete die junge Erwachsene wie sich die Tasse mit der schwarzen Flüssigkeit füllte bevor sie in ihre Tasche griff um auf ihr Handy zu sehen. Cylie. Ihre Mundwinkel zuckten kurz nach oben als sie die Nachrichten der Brünetten las. Yumi tippte schnell eine Nachricht bevor sie das Handy wieder in ihre Tasche gleiten ließ. Sie griff nach der Tasse - ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen als sie die Kühlschranktür öffnete und einen Schluck Milch hinzufügte nur um wieder zu dem Zimmer zurückzukehren aus dem sie vor wenigen Minuten erst gekommen war. Sie zögerte einen Moment bevor sie ihre freie Hand hob um anzuklopfen. Es dauerte etwas bevor die Tür sich öffnete und ein irritierter Lockenkopf ihr entgegenblickte. Yumi streckte ihm die Tasse Kaffee entgegen und funkelte Darren durch ihre blauen Augen an. "Ich will nicht auch noch Schuld daran sein wenn du deine Vorlesung verpasst..." Kaffee mit einem Schluck Milch. So trank er das koffeinhaltige Getränk. Sie erinnerte sich. Den Kaffeegeschmack des Anderen zu kennen ist doch etwas Besonderes."Sind wir jetzt,,, quitt?" Sie erwiderte den Blick seiner dunkelbraunen Augen und schmunzelte.

    Darren & Yumi - In Darrens Zimmer


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    Ohne das auch nur ein Wort ihre Lippen verließ sah die Blonde den Schauspielstudenten an. Irritiert von den Worten, die über seine Lippen gekommen waren. Verwirrt von seiner Art und Weise die Dinge zu sehen. Ob er es ebenso sehen würde wenn er an seiner Stelle gewesen wäre? Forschend wanderte der Blick ihrer blauen Augen über das Gesicht des jungen Mannes - haftete sich einen Moment an seine Lippen, auf denen ein leichtes Schmunzeln zu erkennen war. Er fuhr fort. Unterstrich mit seinen folgenden Worten nur das zuvor gesagte und noch immer sah sie ihn mit diesem verständnislosen Blick an als würde sie Schwierigkeiten haben ihn tatsächlich zu verstehen und irgendwie war es auch so. "Aber..." kam es ihr über die Lippen aber sie stoppte noch bevor sie fortfahren konnte - schloss die Lippen wieder nur um ihren Blick folgend zu senken. Reue. Schuld. Er hatte viel abbekommen. Das war wahr. Das war auch ihre Schuld. Sie presste die Lippen aufeinander, schluckte die Worte hinunter, die sie an ihn richten wollte weil sie eigentlich hier zwischen ihnen nichts verloren hatten. Weil es eigentlich eine Sache zwischen Alex und ihr war. Eine Sache, die er nie hätte erfahren sollen. Eine Sache, die ihm nichts anging weil er genau genommen gar nicht mehr Teil ihres Lebens sein hätte sollen wenn sie endlich mal konsequent genug wäre das zu unterbinden. Yumi hielt den Atem an, als er sie in eine Umarmung zog, seine Arme um ihren schlanken Körper legte und sie sanft aber zugleich bestimmt an sich zog. Als er ihr folgend zustimmte bildete sich ein Kloß in ihrer Kehle. Was hatte sie erwartet? Einen Widerspruch? Nicht wirklich. Sie wusste das es unverzeihlich war aber es aus seinem Mund zu hören war noch einmal etwas ganz anderes. Er fuhr fort und als er an einem bestimmten Punkt angekommen war, wurden ihre Augen ein Stück weit größer. Verletzt. War es das? War es das was all die Jahre zwischen dem Silberhaarigen und ihr gestanden hatte? Unausgesprochene Gefühle wegen dem was passiert war? Ihr Körper versteifte sich unter der zärtlichen Berührung des Dunkelhaarigen. Es ging nicht darum das er sie geschlagen hatte - sie physisch so übel zugerichtet hatte denn dem war nicht so. Es ging einfach um die Tat an sich. Darum das ER es getan hatte. Ihr Freund. Ihr Vertrauter. Der Erste den sie geliebt hatte. Irgendetwas war in ihr an jenem Tag gestorben. Vielleicht der Teil von ihr der an so etwas banales wie Liebe glaubte. Ein Wort mit dem so unfassbar gern um sich geworfen wurde. Sie spürte sein sanftes Streicheln an ihrer Wange. Fast so als wolle er mit dieser liebevollen Geste die Vergangenheit auslöschen. Unbewusst lehnte sie ihren Kopf ein wenig dagegen bevor sie sich in seinen Armen drehte - sich ihre Blicke kreuzten. Ein Schmunzeln schlich sich auf die Lippen des Mädchens. Ein freches Grinsen blieb nachdem sie folgende Worte an ihn richtete. "Najaaaa.... deine Meinung ist nicht wirklich objektiv...oder?" Wenn man bedachte was für Dinge die Beiden miteinander schon angestellt hatten, war es nur klar, dass Darren die ganze Sache ein kleines bisschen anders sah. Spielerisch biss sich Yumi auf die Unterlippe um ihren Gegenüber zu verdeutlichen warum er wohl keine passende Jury war wenn es darum ging zu bewerten wer nun besser war - Alex oder Yumi. Sie war ihm dankbar dafür, dass er das Gespräch in eine leichtere Richtung lenkte. Dafür, dass er dem Ganzen die Schwere nahm. Erneut trafen sich ihre Blicke doch dieses Mal sah sie nicht weg - dieses Mal ging sie dem Verlangen nach den Abstand zwischen ihnen zu überwinden und von seinen Lippen zu kosten. Wieder und wieder nur um den Kuss folgend zu unterbrechen weil sie sich selbst nicht vertraute. Weil mehr passieren würde. Er hatte nicht unrecht und doch machte sie sich einen Scherz daraus als sie sich räuspernd zurückgezogen hatte. "Pfft... Schauspielstudenten und ihr großes Ego..." Yumi hob eine Augenbraue und musterte das Gesicht des Anderen als wäre das was gerade über seine Lippen gekommen war völlig abwegig und doch verflüchtigten sich die Gedanken der Blonden ganz automatisch. Erst recht als Darren sich auf die Unterlippe biss und in ihr der Wunsch aufkeimte das für ihn zu übernehmen. "Neue Dinge also...?" ging die Blonde schließlich auf seine Aussage ein bevor sich ihre Gedanken in eine Richtung verflüchtigten, die sie nicht wollte oder zumindest nicht wollen sollte. "...wie zum Beispiel lieber schlafen zu gehen als etwas zu tun was nicht richtig wäre?" harkte Yumi schließlich nach und wusste selbst, dass sie sich damit keinen Gefallen tat. Er hauchte ihr folgend einen stillen Kuss auf die Lippen bevor sie sich wenige Sekunden später im Bett wiederfanden. Sie lagen eng beieinander - er hatte sie in seine Arme gezogen - drückte sie an sich und nur für den Moment ließ sie ihn gewähren - ließ sie es zu den Augenblick zu genießen. Eingehüllt in seinen Duft - seiner Wärme. Seine Worte erreichten sie - sie verstand sie. Hier und Jetzt dachte sie nicht darüber nach, dass sie bald kein Dach über den Kopf hatte - keine Arbeit - kein Geld. Sie dachte nicht daran, dass sie zu wenig war - nicht gut genug. Hier und Jetzt konnte sie einfach sein. Einfach genießen und für diesen Moment wünschte sie sich, dass er nie vergehen sollte auch wenn sich Yumi selbst klar war wie töricht dieser Gedanke war. Spätestens als sie ihre Hand unter sein T-Shirt schob und die Narbe spürte, die er ihretwegen trug, wurde sie sich der Realität wieder bewusst. Leise kam die Frage über ihre Lippen. Sie rechnete nicht mit einer Antwort und doch drang seine Stimme wenig später an ihr Ohr - flüsternd - gedeckt. "Normal..." wiederholte die Blonde als er zu Ende gesprochen hatte. "...wird es das je wieder sein?" Sprach sie von der bleibenden Narbe, die nun seinen Körper zierte - die ihn immer an jenen Abend erinnern würden? Sprach sie von dem fehlendem Gefühl in seiner Hand, welches ihm seine Zukunft ruinierte? Sie hatte ihm all das genommen und er würde Tag für Tag daran erinnert werden. Selbst wenn er glaubte Gefühle für sie zu haben - würde er sie irgendwann dafür verantwortlich machen, dass sie ihm seine Träume genommen hatte? Irgendwann würde er die Wahrheit erkennen. Er drehte sich in ihre Richtung, legte den Arm um ihre Taille und drückte sie an sich. Er fuhr fort. Sprach davon das es schon okay ist aber sie wussten Beide, dass dem nicht so war. Es war nicht okay, dass er der Leid tragende war für ihre Fehlentscheidungen. Es war nicht okay, dass er vielleicht bleibende Schäden davon trug. Nichts davon war okay. Ja man konnte es nicht rückgängig machen aber man konnte Schadensbegrenzung machen und in ihrem Fall sah das so aus in dem sie sich fern hielt. Gleich wenn sie morgen wach war, würde sie gehen und nicht zurücksehen. Unbewusst krallte sie sich ein bisschen in seinem T-Shirt fest als er sie fester an sich drückte. Sie presste die Augen zusammen und vergrub ihren Kopf an seiner Brust. Still bat sie ihn um Entschuldigung. Immer und immer wieder aber es verließ kein Wort ihre Lippen weil sie nicht hören wollte, dass sie nicht Schuld war. Sie wollte diese Lüge nicht immer und immer wieder hören. Sie sagte kein Wort. Antwortete ihm nicht. Vielleicht würde er einfach glauben, dass sie eingeschlafen war. Er würde nicht allein sein. Nein. Menschen wie Darren waren nie alleine. er hatte Menschen um sich die ihm gut taten. Menschen, die nicht nur Leid mit sich brachten. Der Druck in ihrer Brust nahm zu als er ihr einen sanften Kuss auf die Stirn hauchte. Sie hatte das nicht verdient. Sie hatte all das einfach nicht verdient. Irgendwann war auch Yumi eingeschlafen. War von seinem gleichmäßigen Atmen und seinem Herzschlag in den Schlaf geschaukelt worden bis sie einige Stunden später schließlich als Erste erwachte. Immer noch lag die junge Erwachsene in seinen Armen. Es schien fast so als hätten sie sich keinen Millimeter voneinander weg bewegt. Vorsichtig blinzelte das Mädchen und hob ihren Kopf ein Stück weit an um in das schlafende Gesicht des Studenten zu sehen. Ihr Blick wanderte darüber - studierte die markanten Züge des Anderen bevor sie sich etwas widerwillig aber behutsam aus seinen Armen schälte. Sie durfte nicht bleiben. Je länger sie blieb desto schwerer würde es werden zu gehen. Wie spät es wohl mittlerweile war. Sie fühlte sich noch immer hundemüde aber es war besser jetzt zu gehen. Das Bett knarrte leicht unter ihrer Bewegung und gerade als Yumi sich aufgerichtet hatte, schielte sie noch einmal über ihre Schulter in die Richtung des Anderen, der nach wie vor zu schlafen schien - sein Brustkorb hob und senkte sich im gleichmäßigen Zügen und das Chaos auf seinem Kopf lud regelrecht dazu ein die Finger durch seine Locken gleiten zu lassen. Die Blonde lächelte leicht bei diesem Anblick bevor sie sich davon losriss und sich einmal mit der Hand durch das Haar fuhr, es aus ihrem Gesicht strich um sich folgend langsam vom Bett zu erheben - wohlbedacht so wenig Lärm wie nur irgendwie möglich zu machen - Darren im besten Fall nicht zu wecken. Das Mädchen streckte sich etwas bevor sie durch das Zimmer tapste auf der Suche nach ihrem Pullover. Es dauerte nicht lange bis sie fündig geworden war. Erneut blinzelte sie etwas verschlafen als sie von einem Sonnenstrahl geblendet wurde, der sich seinen Weg durch die schlampig zugezogenen Vorhänge gebahnt hatte. Ihr Blick fiel auf die Gitarre, welche in der Ecke lag und sie machte ein paar Schritte darauf zu um sich das Teil näher anzusehen. Shit. Es sah ziemlich übel aus. Da war wohl nichts mehr zu machen. Ein Seufzen kam über die Lippen der Blonden bei dem Anblick. war es das wirklich wert gewesen? Sie kannte die Antwort auf diese Frage und schüttelte nur den Kopf bevor sie sich wieder abwandte und auf die Tür zusteuerte. Yumi widerstand dem Verlangen noch einmal über ihre Schulter zu sehen - presste die Lippen stattdessen aufeinander und wollte gerade mit der freien Hand, in der sie nicht ihre Schuhe trug, nach der Türklinke greifen als sie mit dem Fuß gegen Etwas am Boden stieß, was schließlich ins Rollen geriet und mit einem Klirren gegen die Tür donnerte. "Fuck..." kam es nahezu lautlos über ihre Lippen bevor sie nun doch vorsichtig über ihre Schulter in Richtung Bett schielte von dem aus sie ein verschlafener Schauspielstudent ansah. Warum musste diese beschissene Flasche auch einfach hier am Boden herumliegen und ihren Abgang ruinieren...?

    [An einem der Tische] Beatrice & Eric


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    Seine Mundwinkel zuckten nach oben als sich seine schöne neue Bekanntschaft tatsächlich zu einem Kompliment herabließ. Eigentlich hatte er geglaubt, dass die Silberhaarige vielmehr zu der Sorte Mädchen gehörte, die ganz besonders wählerisch waren. Egal worum es ging. Die Sorte Mädchen denen man es einfach nicht Recht machen konnte weil sie mit sehr viel Prunk aufgewachsen waren, die einen ganz anderen Standard hatten als der Durchschnittsbürger. "Oh ist das etwa ein Kompliment?" Eric zog eine Augenbraue nach oben und grinste die Andere an. Er folgte der flüssigen Bewegung der Anderen als sie sich eine verlorene Haarsträhne hinter ihr Ohr strich mit seinen... wie hatte sie es noch gleich genannt? Mit seinen braunen Rehaugen. "Wenn du so weiter machst, werde ich noch rot..." Das Grinsen auf seinen Lippen wurde zu einem Lächeln. Sie musterte ihn, ließ ihn nicht aus den Augen und das lag ganz sicher nicht daran, dass er doch 'recht ansehnlich' war. Vielleicht war sie auf der Hut. Vielleicht war ihr Gerede um einen vermeintlich perfiden Plan von seiner Seite aus doch nicht nur Gerede. Glaubte sie wirklich daran und wenn dem so war, war ihre Sorge begründet? Der Blick des jungen Mannes huschte über die zarten Gesichtszüge des Mädchens als könne er so hinter die Fassade sehen, was natürlich nicht der Fall war. Sie trug eine Maske, wie so ziemlich alle Angehörigen der Adelsfamilie. Wahrscheinlich war sie ihnen schon als Baby in die Wiege gelegt worden. Eric hob schließlich seine beiden Händen. "Du hast mich durchschaut. Genau so sah mein Plan aus. So und nicht anders." Ein theatralisches Seufzen verließ die Lippen des Dunkelhaarigen. "Können wir also gleich zu dem Teil kommen an dem wir uns den Met teilen? Smalltalk ist echt nicht mein Fall..." Mit einem Lachen ließ er seine Hände wieder sinken. Zeitgleich erklang auch das ihre. Glockenhell. Fast so als würde für einen Moment diese Maske, die sie trug fallen. Aber vielleicht täuschte er sich auch. Er lauschte ihren Worten - ihrer Antwort auf seine Frage nach einem vermeintlichen Bodyguard. Es gab immerhin genug Angehörige des Adelsgeschlechts, die keinen Schritt ohne ihren Schatten machten. Vielleicht weil sie wirklich fürchteten Jemand könne ihnen etwas zu Leide tun. Vielleicht einfach aus Gewohnheit. Seine Mundwinkel zuckten erneut nach oben. "Du wirst also auch alleine mit schmutzigen Pfützen fertig?", neckte er das Mädchen ein kleines bisschen aber hätte sie auch ganz sicher nicht unterschätzt. Sie sah nicht aus als wüsste sie sich nicht zu wehren - als wäre sie ein hilfloses Prinzesschen. Hatte sie sich ein wenig aufgerichtet? Größer gemacht als sie es tatsächlich war um ihre Worte zu untermauern? Irgendwie niedlich. Wahrscheinlich war das nicht das erste Mal, dass sie unterschätzt wurde auch wenn das in seinem Fall natürlich nicht wirklich Ernst gemeint war. Vielmehr hatte sich der junge Jäger einen Spaß daraus gemacht. Sie hatten sich bereits auf dem Weg zur Taverne gemacht, als er sich nach ihrem Heimatort erkundigte. Ein belustigter Laut drang aus der Kehle des Mannes als sie zu Ende gesprochen hatte. "Du verstehst es wirklich viel zu reden und letztendlich nichts zu sagen, oder?" Eric vergrub seine Hände in seiner Hosentasche, drehte sich zu ihr um als sie für einen Moment stehn geblieben war. Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen als sich ihre Blicke trafen bevor er sich wieder von ihr abwandte und den Weg fortsetzte. "Du musst mir nicht sagen von wo du kommst. Das ist doch egal..." Er zuckte mit den Schultern. Sie hatte bestimmt ihre Gründe. Gründe, die ihn nichts angingen. Für ihn spielte es keine Rolle wer sie war und von wo sie kam. Als sie ihm mit einer Strafe drohte für den Fall, dass er hinsichtlich der besten Taverne log, hob der Dunkelhaarige die Augenbraue. "Eine Strafe?" hinterfragte Eric folgend die Worte des Mädchens. "Funktionieren die Dinge so in deiner Welt...?" Er sprach als wäre ihm diese Welt völlig fremd aber das war sie eigentlich nicht. Oder? Eine Zeit lang hatte er immerhin sehr viel Zeit mit Sophia verbracht. Eine Zeit lang waren sie zusammen gewesen und er war ein Stück weit Teil dieser Welt gewesen. Einer Welt, die so anders funktionierte als die 'echte Welt'. Aber er erinnerte sich nicht daran. Nicht weil es so lange her war sondern weil sein Kopf sich weigerte diese Erinnerung zuzulassen - aus welchem Grund auch immer. "Ich hoffe du bist gnädig..." Er blickte in die blauen Augen der Anderen, tauchte kurz darin ein um ihr folgend ein Lächeln zu schenken als könne er so einer besonders brutalen Strafe entkommen.

    Die Beiden hielten gerade vor der Taverne an, als Eric den verunsicherten Blick der Anderen einfing, die das Gebäude mit gemischten Gefühlen beäugte und offensichtlich doch nicht mehr ganz so überzeugt von der Idee war. Ungeniert griff der junge Mann nach der Hand des Mädchens und hob sie ein wenig an, ließ sie in der seinen ruhen, so dass sich ihre Handflächen nur ganz sachte berührten. Er lehnte sich ein wenig in die Richtung der Silberhaarigen als ein Grinsen auf seinen Lippen erschien. "Willst du doch von deinem Fingerschnippen Gebrauch machen?" Im nächsten Moment entfuhr Eric ein Lachen als er nach der Türklinke griff und seiner Begleitung schließlich die Tür zur Taverne aufhielt und ihr andeutete, dass sie doch bitte eintreten möge. Es dauerte nicht lange und die Beiden hatten an einem der freien Tische Platz genommen. Eric schnappte sich die Speisekarte und ließ seinen Blick über die Auswahl gleiten. Seine Begleitung jedoch machte sich erst gar nicht die Hände schmutzig und begegnete seinem Blick mit einem Funken Herausforderung darin. Er sollte für sie bestellen? "Wenn du es nicht magst - bleibt mehr für mich..." Er zuckte also mit den Schultern bevor die Speisekarte zuschlug und wieder beiseite legte. Natürlich war ihm aufgefallen, dass seit ihrer Ankunft jegliche Aufmerksamkeit auf ihnen lag. Bewundernde Blicke der anwesenden Männer. Neidische Blicke der anwesenden Frauen. "Ich habe mich seit dem letzten Monsterangriff hier niedergelassen..." erzählte Eric schließlich. "Ich war es Leid kein 'Zuhause' zu haben..." Sein Blick senkte sich einen Moment bevor er sich durch die Haare fuhr. "Auch wenn es sich auch nicht wie ein Zuhause anfühlt. Vielleicht irgendwann..." Aber würde er so lange bleiben oder würde er letztendlich doch wieder weiterziehen? Auf der Suche nach der Vergangenheit oder doch der Zukunft? Es dauerte nicht lange und die Bedienung gesellte sich zu den Beiden an den Tisch. Eric deutete an, dass sie sich zu ihm beugen sollte bevor er ihr hinter vorgehaltener Hand die Bestellung zuflüsterte. Die Röte stieg dem Mädchen ins Gesicht als die Worte des jungen Jägers an ihrem Ohr kitzelten bevor sie sich die Bestellung notierte und sich auf den Weg in die Küche machte um dort die Bestellung dem Küchenpersonal weiterzugeben. Eric hatte sich für Onigiri und zweierlei Udon entschieden. Ob er damit den Geschmack seiner Begleitung traf? Das würde er wohl bald sehen. Aber zum Dessert würde sie ganz sicher nicht nein sagen, oder? Jeder liebte doch Apfelkuchen. Oder nicht? Ihr Gaumen war gewiss andere Dinge gewohnt. Erlesenere Kost.

    [Hinas Zimmer] Hina & Alessa - im Wohnzimmer

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    Das freche Kommentar ihrer besten Freundin verschlug Alessa für einen Moment die Sprache. Ein Phänomen, welches doch nur sehr selten eintraf, da das Mädchen doch eigentlich relativ wortgewandt war. Im Normalfall hätte sie sich auf die Aussage der Anderen eingelassen - hätte mit ihr gescherzt weil es zu ihrer Freundschaft ein Stück weit dazu gehörte - es sie vielleicht sogar irgendwie ausmachte. Der intensive Blick ihrer Freundin ruhte auf ihr - fixierte sie und ließ die für den Augenblick nicht los. Ein breites Grinsen zierte die Lippen dieses schönen Mädchens und erst als sie schon einige Sekunden zu lang darauf starrte, spiegelte sich das Grinsen auch auf den Lippen der selbsternannten Prinzessin bevor sie kurz den Blick abwandte. Es kribbelte in ihrem Bauch und sie spürte wie ihr gesamter Körper von einer Hitze durchflutet wurde, in ihr der Wunsch aufkeimte dieser Einladung nachzugehen. Aber sie meinte das nicht ernst, richtig? Hina scherzte nur so wie sie es immer taten. Jene Nacht war eine einmalige Sache weil sie sich ein bisschen ausprobieren wollte. Nicht mehr und nicht weniger. Das Alessa ihre beste Freundin seit dem nicht mehr aus dem Kopf bekam und ihre Gefühlswelt ein kleines bisschen verrückt spielte war ihre Sache - ihr Problem um genauer zu sein. Hina wandte sich ab - bemerkte wahrscheinlich das Alessa sich seltsam verhielt. Wie könnte sie nicht. Dieses Mädchen kannte sie besser als sonst irgendjemand auf der Welt. Sie wusste alles von ihr. Fast alles. Zumindest bis zu jenen Abend hatten sie alles miteinander geteilt - jeden kleinsten Gedanken. Das war nun anders. Hina durfte nicht um ihre Gedanken wissen. Sie würde sich von ihr entfernen. Sie würde ihr vielleicht sogar die Freundschaft kündigen. Sie wollte dieses Mädchen nicht verlieren. Niemals. Lieber schloss sie diese Gefühle weg. Irgendwie musste das doch zu schaffen sein, oder? Alessa Blick wanderte durch das Bad, lenkte sich bewusst von der Tatsache ab, dass ihre beste Freundin nach der sie sich verzerrte hinter ihr badete. Das Plätschern des Wassers riss das Blondchen wieder aus ihren Gedanken und sie hörte sich die Vorschläge der Anderen an. Ob das so eine gute Idee war, kurz nach einer Krankenhausentlassung? Hina schien sich zumindest nicht davon abbringen zu wollen. Ein Teil von ihr verstand den Wunsch den Frust mittels Shopping zu bekämpfen aber ein anderer Teil sorgte sich um das Mädchen - sorgte sich das es ihr zu viel werden könnte. Ein Schmunzeln schlich sich auf die geschminkten Lippen der Schülerin. „Was sind das für Bikinis, die die Wunde abdecken sollen?“ Sie hob eine perfekt gezupfte Augenbraue und sah ihre hübsche Freundin an. Der Gedanke mit ihr durch die Geschäfte zu ziehen und die Kleiderschränke mit neuen Klamotten zu füllen war mehr als verlockend. Erst Recht der Gedanke Hina in hübschen Bikinis zu sehen. War das unfair? Wie schwer würde es dann werden sich zu beherrschen - die Grenze nicht zu überschreiten? „Du weißt genau das du mich zum Shoppen nicht überreden brauchst… ich bin dabei!“ Schließlich setzte sich Alessa auf den Badewannenrand um Hinas Haare mit Shampoo zu versorgen. Gewissenhaft glitten die Finger des Mädchens in das seidige Haar der Anderen, verteilten das Shampoo gleichmäßig und massierten die Kopfhaut ihrer Freundin. Ein genüsslicher Laut entkam der Blonden und Alessa hielt unwillkürlich den Atem an als ihr Blick über das ebenmäßige Gesicht ihrer Freundin glitt, an den Lippen hängen blieb, denen gerade eben dieser Laut entkommen war. Einen Augenblick hielt Alessa inne, betrachtete die perfekten Lippen der Anderen nur um sich schweren Herzens davon loszureißen statt die eigenen darauf zu legen. Unweigerlich musste sie an ihre gemeinsame Nacht denken als Hina fortfuhr. Ihre Massagekünste lobte und das etwas… zweideutig. Ein Grinsen schlich sich auf Alessas Lippen. Sie konnte gar nicht anders und war fast froh darum, dass Hina die Augen geschlossen hatte - nichts davon mitbekam. Sie biss sich auf die Unterlippe als ihre Freundin ihre Worte korrigierte und es damit eigentlich nicht besser machte. „Danke…ich geb mir Mühe…“ kam es schließlich über die Lippen des Mädchens und wahrscheinlich war allein an ihrer Stimme zu hören, dass sie nur schwer ein Grinsen unterdrückte. Sie ließ von der Anderen ab als ihre Arbeit getan war woraufhin diese im Wasser etwas tiefer rutschte, Das Shampoo aus ihren haaren spülte. Alessa konnte nicht anders als sie einen Moment zu lang anzusehen - die Schönheit der Anderen zu bewundern bevor sie sich wieder von der Wanne erhob und zur Türe ging. „Mhhh das klingt himmlisch...“ schwärmte die Schülerin bei dem Gedanken an Pizza mit besonders viel Käse. Allein beim Gedanken daran nahm sie zu aber irgendwie brauchte sie das gerade auch. Käse tat eben auch der Seele gut. Alessa linste über ihre Schulter als ihre Freundin sich aus der Badewanne erhob. Das Wasser benetzte ihre weiche Haut. An einigen Stellen hatte sie noch etwas Schaum. Die roten Augen der Schülerin blitzten gefährlich auf bevor sie sich zwang den Blick abzuwenden. Das war zum verrückt werden. Sie war zum verrückt werden. Ein Räuspern drang aus der Kehle des Mädchens ehe sie wieder in das Zimmer der Anderen zurück ging, sich durch die offene Tür weiter mit ihr unterhielt. Alessa zog die Augenbrauen zusammen als ihre Freundin meinte, dass sie wohl vorher noch etwas für die Schmerzen brauchte. „Ich hab sicher Schmerztabletten in der Tasche…“ kommentierte sie ihren Weg zu ihrer Handtasche und begann schon im nächsten Moment darin zu wühlen, wurde auch schnell fündig. Sie zog den Blister heraus und reichte ihn Hina. „Wird das reichen…?“ Sie zog die Augenbrauen zusammen besorgt zusammen, musste aber wegen der anderen Art von Schmerzmittel schmunzeln, welches ihre Beste wohl im Sinn hatte. „Bunkert dein Papa den Schnaps noch an der gleichen Stelle wie immer? Dann hol ich dir ein bisschen von dem guten Zeug…“ Ihre Blicke trafen sich und unweigerlich zierte ein Grinsen die Lippen des Mädchens. Gesagt - getan. es dauerte nicht lange und Alessa fand sich vor einer imposanten Auswahl an Hochprozentigem wider, während Hina in ihrem Zimmer zurückgeblieben war um sich fertig zu machen. Alessa nutzte die Chance um sich erneut bei Darren zu melden. Er ignorierte sie einfach. Konnte das wahr sein? Unglaublich. "Arsch." Ein abfälliger Laut verließ die Lippen der Blonden als sie dem Studenten erneut schrieb und folgend ihr Handy am Wohnzimmertisch ablegte um sich der hauseigenen Bar zu widmen. „Na was haben wir denn da…?“ Nach und nach fischte Alessa eine Flasche nach der anderen heraus um sie genauer unter die Lupe zu nehmen. Es klang vielleicht grausam aber sie genoss es ein wenig Abstand zu Hina zu haben. Dieses Mädchen brachte sie momentan so durcheinander. Ein Teil wollte vor dieser Verwirrung fliehen und ein anderer Teil wollte ihr noch näher kommen. Da Zweiteres undenkbar war, hielt sich die Schülerin an Ersteres. Ein beeindrucktes Pfeifen verließ die Lippen des Blondchens als sie zwei Prachtstücke hervor holte und beiseite stellte um sie später ihrer Freundin als „Schmerzmittel“ zu präsentieren nur um sich erneut hinunter zu beugen und ihre Suche fortzusetzen...

    Im Krankenzimmer - Leon & Bianca

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    Bianca sah Tabatha eine Weile hinterher. Auch noch als die Tür bereits ins Schloss gefallen und die Zofe längst verschwunden war. Ein Hauch von Wehmut lag in ihrem Blick. Sie hatte verlernt wie sie einst miteinander umgegangen waren - so schien es. All die gemeinsamen Stunden gehörten nun der Vergangenheit an. Stattdessen summierten sich zweifelhafte Begegnungen und nüchterne Wortwechsel. Man könnte fast meinen sie wären zwei Fremde. Bianca senkte den Blick und schloss ihre Lippen, die sich einen Spalt geöffnet hatten um noch etwas zu ihr zu sagen - sie vielleicht aufzuhalten. Eine lose Locke fiel der Adelstochter ins Gesicht und als sie sie am Kinn kitzelte strich sie sie wieder hinter ihr Ohr bevor sie ihre Aufmerksamkeit auf den Tunichtgut im Raum richtete. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen als der Blick ihrer blauen Augen über sein Gesicht huschte. Er hatte sich mittlerweile ein wenig aufgerichtet, inspizierte sein in Mitleidenschaft gezogenes Bein. "Wenn so etwas aus Versehen passiert, würde ich an deiner Stelle nicht herausfinden wollen was passiert wenn ich nachhelfe...." Normalerweise hatte die Adelstochter für solche Sachen Angestellte, die sich an ihrer statt die Hände schmutzig machten aber in diesem speziellen Fall würde sie doch glatt eine Ausnahme machen. Nicht zuletzt um ihr Geheimnis zu wahren, welches die Beiden verband. Sehr zum Leidwesen des Mädchens. Als ihre jüngste Bekanntschaft den Abgang Tabathas noch einmal kommentierte hob diese fast schon beiläufig die Schultern und lehnte sich gegen die Sessellehne während sie ihre Beine überschlug. "Was erwartest du? Normalerweise haben wir Bedienstete, die sich um solche Fälle kümmern..." Sie wandte den Blick von dem Halbwesen ab und verschränkte auch die Arme vor der Brust so gut es ihr mit dem Heilmittel in der Hand zumindest möglich war - ganz die verzogene Göre als die man sie auch in der Stadt kannte. Kurz linste sie wieder in die Richtung des Anderen. "Nicht Jeder besitzt die Dreistigkeit mir zu drohen..." Irgendwie war die Tatsache, dass er es dennoch gewagt hatte doch irgendwie beeindruckend oder einfach nur... dumm. Das war wohl Ansichtssache. Beiläufig schüttelte Bianca den Kopf als sie darüber nachdachte wie tief sie eigentlich gesunken war, dass sie nun hier im Krankenzimmer mit einem dahergelaufenen Streuner war, der doch tatsächlich etwas gegen sie in der Hand hatte. Das war nur die Schuld von diesem dämlichen Kyle. Der Griff um die Tasse mit dem Heilmittel wurde fester obwohl das arme Gefäß wirklich überhaupt nichts dafür konnte. Es waren die Worte des jungen Mannes, die sie schließlich wieder auf andere Gedanken brachten. Ob das besser war, war jedoch die Frage. Sie runzelte die Stirn. Hatte sie sich gerade verhört. Schon im nächsten Moment spürte sie seine Hand auf der ihren und blickte in die hellen Augen Leons, der ein wenig näher gekommen war. "Was...?" kam es erst verständnislos über die Lippen der Adelstochter bevor es ihr wie Schuppen von den Augen fiel und ihr Augenblicklich die Röte ins Gesicht schoss, welches sonst doch eher von nobler Blässe geziert war. Abrupt erhob sich das Mädchen von dem Sessel auf dem sie bis gerade eben noch gesessen hatte. Mit einem Krachen fiel dieser zu Boden, gefolgt von der Tasse, die sie vor Schreck fallen gelassen und deren Inhalt sich über ihr Kleid ergossen hatte, was sie mit einem Fluchen kommentierte. Die grünliche Flüssigkeit sickerte durch die Stoffschichten des noblen Kleidungsstücks, welches sie extra für das heutige Fest ausgewählt hatte. Bianca griff nach dem nächstbesten Stück Stoff, dass sie zu greifen bekam und versuchte es mit Schadensbegrenzung aber letztendlich machte sie es nur schlimmer. Ihr Blick verfinsterte sich als sie das Halbwesen ansah. "Du glaubst doch nicht ernsthaft..." Sie brach mitten im Satz ab und ein amüsierter Laut drang aus ihrer Kehle. "Ich dachte du wärst tot!" rechtfertigte sich Bianca als sie den auffälligen Blick des Anderen auf ihre Lippen bemerkte. Im selben Moment fiel ihr auf, dass sie ihren Ton vielleicht ein bisschen mäßigen sollte wenn sie nicht die ganze Dienerschaft aufwecken wollte. "Ich würde nie..." Sie brach mitten im Satz ab rieb wieder ein wenig an dem Fleck auf ihrem Kleid herum aber unterließ es letztendlich als sie bemerkte, dass es keinen Sinn hatte. "Du bist gar nicht mein T...." Erneut brach sie ab als ihr die Aussage fast im Hals stecken blieb. Mittellos. Nicht vom Adel. Jemand der sie zur Weißglut reizen konnte. Anscheinend doch ihr Typ. Schwachsinn. Bianca griff nach dem umgefallenen Stuhl und ließ sich mit einem genervten Seufzen wieder darauf nieder. "Ich hoffe du bist jetzt zufrieden...." Sie rollte mit den Augen und deutete auf das angerichtete Massaker. "Nun musst du wohl ohne Heilmittel auskommen...." Aber so schlimm stand es nicht um ihn, oder? Er würde das ohne das Mittel auch schaffen, richtig? Nicht das sie sich Sorgen um einen dahergelaufenen Streuner machen würde.

    Darren & Yumi - In Darrens Zimmer



    Auch als die erklärenden Worte der Blonden ihre Lippen verlassen hatten, löste er die Umarmung nicht auf - lockerte seinen Griff nicht - wich nicht zurück oder gar von ihrer Seite. Andere hätten sie dafür verurteilt - sich ihre Meinung über ihre Person gebildet. Eine nicht gerade gute wohlgemerkt. Es war immerhin nicht gerade die feine Art wie sie ihren damaligen Freund behandelt hatte - welche Entscheidung sie getroffen hatte nur um ihn so sehr zu verletzen wie sie es war. Sie war jung. Sie wusste es nicht besser. Nichts als Ausreden. Wahrscheinlich würde sie selbst heute noch nach dem Motto Auge um Auge Zahn um Zahn handeln. Darüber zu reden - Dinge anzusprechen - seinem Gegenüber das Herz auszuschütten und damit sein Innerstes offenbaren - das war nicht ihr Ding. Noch nie gewesen. Das machte zu verletzlich und das wollte sie nicht mehr sein. Sie wollte nicht mehr das verletzliche Ding sein - sie wollte diesen Schmerz nie mehr fühlen müssen. Einer der Gründe wieso sie ihre Gefühle weggesperrt hatte - außen vor lassen wollte wenn sie sich auf einen anderen Menschen einließ vor allem wenn es um Liebesdinge ging. Unbewusst dachte sie daran wie oft sie schon als Eiskönigin bezeichnet wurde und das diese Bezeichnung nicht immer - sogar in den seltensten Fällen als Kompliment gemeint war. Besonders nicht wenn es von den weiblichen Studentinnen kam. Aber der Vergleich war wohl irgendwie treffend.

    Die Haare des Schauspielstudenten kitzelten an der Wange der Blonden als dieser seinen Kopf an ihr vergrub. Sie spürte seinen Atem an der zarten Haut ihres Hals. Ein angenehmer Schauer jagte von dieser Stelle aus durch ihren Körper. Schon bevor er seine Stimme erhob - er ihre Erklärung kommentierte. Hart. Ja. Das war wohl die Untertreibung des Tages. Ein amüsierter Laut drang aus ihrer Kehle und sie wandte den Kopf wieder leicht ab . Löste sich jedoch nicht aus seiner Umarmung. Zu sehr genoss sie es - die Wärme die von ihm ausging - den Halt den er ihr gab. Er war wirklich ein unverbesserlicher Gutmensch. Selbst jetzt verurteilte er sie nicht. Wie war das möglich? Sie runzelte die Stirn als er fortfuhr - drehte den Kopf wieder leicht in seine Richtung. „Hast… du nicht zugehört?“ Mit irritiertem Gesichtsausdruck musterte Yumi den Anderen. Verständnislos. Als würden sie zwei verschiedene Sprachen sprechen. Wie konnte er so etwas sagen? Wie konnte er das als Kleinigkeit herunterspielen? Selbst für ihre Verhältnisse war das was sie damals abgezogen hatte eine ziemlich miese Tour. Er harkte weiter nach - glaubte wohl, dass es noch mehr brauchte um die Tat des Silberhaarigen zu rechtfertigen nur um ihr im nächsten Moment zu versichern, dass es dafür keinen driftigen Grund gibt. Sie spürte wie er sie von der Seite musterte und senkte den Kopf während er ihr versicherte, dass sie das nicht verdient hatte. Nichts davon. Egal was sie ihrem Exfreund angetan hatte. Yumi schüttelte leicht den Kopf. „Auch das was ich getan hab lässt sich nicht wieder gut machen. Das bleibt auch im Kopf. Ob man will oder…nicht.“ Sie griff zum Teil auf seine Worte zurück. Nur weil sie nicht körperlich geworden war, bedeutete das noch lange nicht das es nicht auch in einer Art und Weise Schaden hinterlassen hatte. Ihre Stimme war nur ein Flüstern. „Ich bin nicht besser als er…“ fügte sie schließlich noch leise hinzu. Wahrscheinlich sogar noch mieser. Das Murmeln des Anderen ließ Yumi hellhörig werden - führte dazu, dass sie ihren Kopf wieder anhob und ihn ansah, seinen Blick kreuzte. Zu verschieden? Sie blinzelte als sie ihn einen Moment zu lang ansah. Ihre Mundwinkel hoben sich. Ja. Das stimmte wohl. Man konnte die Beiden wirklich nicht miteinander vergleichen. Sie konnten unterschiedlicher nicht sein. Sachte drehte er sie in seinen Armen, näherte sich ihrem Gesicht und legte seine Lippen auf die ihren um sie zu versiegeln. Der Kuss war sanft - fühlte sich so gut an und als sie sich langsam voneinander lösten öffnete Yumi ihre Augen einen Spalt - sah ihn durch halb geöffnete Lider an. Sie neckte ihn - spielte auf seine vorherigen Worte an, als er sie noch zurechtgewiesen hatte von wegen was sie tun sollte und was lieber nicht. Was man als gute Freundin wohl besser unterlassen sollte wenn man drauf und dran war einer ehemaligen Beziehung eine zweite Chance zu hinterlassen. Ihre Gesichter waren sich noch so nahe. Ihre Lippen streiften sein Kiefer als sie ihren Kopf in die Richtung seines Ohrs drehte um ihn etwas zuzuflüstern. „Keine Angst. Worte haben mir noch nie sonderlich viel bedeutet…“ Sie sah auf. Begegnete seinem Blick während ihre Lippen ein Schmunzeln formten. Sie sog seinen Geruch ein, spürte das sanfte Kratzen seiner Bartstoppel auf ihrem Gesicht als sie sich wieder ein wenig in seiner Umarmung bewegte, sich zurückzog. Das hatte sie schon mehrmals erwähnt, richtig? Worte waren einfach nur Worte. Bedeuteten gar nichts oder waren zumindest in ihren Augen nicht viel wert. Aber sprachen sie wirklich von den selben Worten oder deutete die ehemalige Studentin vielleicht etwas anderes an? Dachte sie vielleicht an vergangene Worte des angehenden Schauspielers? Sie legte ihre Lippen erneut auf die seinen, nicht ohne in den folgenden Kuss hineinzuschmunzeln. Sie hatten sich gerade erst voneinander gelöst und doch keimte in der Blonden schon wieder das Bedürfnis auf ihm nahe zu sein - noch näher. Die junge Erwachsene zog den Anderen an sich in dem sie ihre Hände in seinen Nacken legte - spürte seine harte Brust, wie sie gegen die ihre drückte. Ein wohliger Laut drang aus ihrer Kehle. Sie schmeckte ihn auf ihren Lippen. Sehnsüchtig vertiefte die Blonde den Kuss, spürte wie seine Hände auf Wanderschaft gingen, sich an ihre Taille legten. Unter seinen Fingerkuppen bildete sich eine Gänsehaut. Seine Berührung war so vertraut. Sie war es die sich schließlich mit einem Räuspern von ihm löste - die seinem Blick auswich um sich nicht in der Wärme seiner braunen Augen zu verlieren. Schlafen. Ja das sollten sie. Von wollen konnte nicht die Rede sein. Yumi presste ihre Lippen aufeinander, spürte nach wie vor den Druck der seinen darauf obwohl sie sich längst voneinander gelöst hatten. Ihr Herz pochte fest in ihrer Brust. Ein Kribbeln ging von jener Stelle aus an der er sie berührte - er seine Hände auf ihre nackte Haut gelegt hatte. Er harkte nach. Hinterfrage ihren Vorschlag aber stimmte ihm letztendlich doch zu. Wahrscheinlich weil der Lockenkopf genauso wusste, dass es besser so war. Das sie es hier beenden sollte. Normalerweise würde man sagen: bevor Jemand verletzt wurde aber dafür war es wohl schon zu spät. Sie musste ihn nicht ansehen um zu wissen, dass ein Schmunzeln auf den Lippen lag, die sie gerade eben noch geküsst hatte. Es begleitete seine Worte. Mehr. Ja darauf lief es doch meistens hinaus wenn man sich ihre Begegnungen vor Augen hielt. Ein verächtlicher Laut verließ die Lippen der Blonden, „Bist du so von dir überzeugt das du glaubst es würde mehr passieren…?“ Sie hob ihren Kopf wieder an. Der Blick ihrer blauen Augen begegnete den seinen. Eine Augenbraue hatte sie gehoben als sie ihn herausfordernd ansah. Nach wie vor lagen ihren Hände in seinem Nacken, wanderten seitlich an seinen Händen herab und stemmten sich schließlich gegen seine Brust aber ohne ihn wegzudrücken. „Wäre zur Abwechslung mal etwas Neues wenn wir etwas machen was besser wäre…“ Ihre Mundwinkel hoben sich etwas. Das es eigentlich nicht das was war sie wollte war aber eine andere Sache. War es das was sie brauchte? Schlaf? Der Tag war schon lang. Es war viel passiert. Bisher hatte sie nur nicht zugelassen, dass sie müde wurde. Sie spürte seine Hand an ihrer Wange und wenige Sekunden darauf wie seine Lippen ihre Schläfe küssten. Sanft. Liebevoll. Vorsichtig. Unbewusst hatte sie den Atem angehalten und ihre Augen geschlossen als er sie an sich drückte. Seine geflüsterten Worte führten dazu, dass sie lächeln musste doch schon im nächsten Moment zog der Schauspielstudent sie schon mit sich ins Bett, wo sie neben ihn landete und an seinen kräftigen Körper gedrückt wurde. Ein Laut der Überraschung war ihr dabei entkommen, an welchem sie sich fast schon verschluckte als er mit einer Bewegung seines Arms ihren Kopf auf seiner Brust bettete als gehöre er genau da hin. Sie hörte seinen Herzschlag - regelmäßig - schnell. Unbewusst hielt Yumi den Atem an. Vernahm das Brummen in seiner Brust als er die nächsten Worte an sie wendete und daraufhin lachte. „Muss das sein…?“ kommentierte Yumi demonstrativ sein Vorhaben und gab einen abfälligen Laut von sich, war letztendlich aber froh darum, dass es dementsprechend dunkel im Zimmer war und er nicht sehen konnte, wie ihr die Hitze in die Wangen schoss - wie sehr sie diesen Moment in Wirklichkeit auskostete. Es war schon schwer genug selbst damit klarzukommen. Auch weil es das letzte Mal sein konnte. Sein musste. Ein Seufzen drang aus der Kehle der Blonden und sie verweilte eine Weile in dieser Position - lauschte seinem gleichmäßigen Atem. Wie lange? Das vermochte sie nicht zu sagen. Zeit war relativ wenn sie bei ihm war. Sie spielte keine Rolle. Irgendwann legte sie ihren Arm zögerlich um ihn, schob ihre Hand unter sein T-Shirt und spürte die Hitze seiner nackten Haut unter ihren Fingerkuppen - genoss es wie sich ihre Körper an dieser Stelle ohne ein lästiges Stück Stoff dazwischen berührten doch als sie die Narbe spürte verkrampfte sie sich wieder. "Tut... es noch weh...?" härte sie sich fragen. Leise. Kaum hörbar. Nicht zuletzt auch weil er vielleicht schon eingeschlafen war...

    Darren & Yumi - In Darrens Zimmer

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    Er harkte nach. Wollte von ihr wissen was sie so schlimmes getan hatte um die ganze Sache zu rechtfertigen. Ihre Lippen blieben stumm. Ganz bewusst spürte sie wie seine starken Arme sich fester um ihren Körper schlangen und sie an den seinen drückten. Sie zögerte. Weil sie nicht wollte, dass er diese Seite von ihr kannte? Unwahrscheinlich. Immerhin hatte die Blonde bisher keine Gelegenheit ausgelassen um ihn darauf aufmerksam zu machen was für ein schlechter Mensch sie doch war. Ahnte sie seine Antwort bereits? Vermutlich. Egal was sie ihm erzählen würde, er wäre anderer Meinung, richtig? Ein Teil von ihr wusste das. Ein Teil von ihr wusste, dass das was Alex getan hatte nicht in Ordnung war aber genauso wusste Yumi, dass sie einander nicht viel schuldig blieben. "Ich habe seinen besten Freund gevögelt..." kam es schließlich trocken über ihre Lippen. Sie sah ihn nicht an, ließ ihren Blick durch den dunklen Raum wandern, der nur vom schummrigen Mondlicht, welches durch das Zimmer schien, erhellt wurde. Unweigerlich dachte die junge Erwachsene an jenen Tag damals zurück. "...nicht weil irgendwelche Gefühle im Spiel waren... einfach um ihn zu verletzen..." fügte Yumi schließlich hinzu und klang dabei unerwartet nüchtern - nahezu emotionslos als machte diese Erinnerung nichts mit ihr. Vielleicht würde der Schauspielstudent so endlich kapieren was für ein Monster sie war - das sie nicht das Mädchen war für das er einen Song spielte - von dem er mehr wollte als nur bedeutungslosen Sex. Sie schüttelte den Kopf. "Ich... bin einfach kein guter Mensch..." Ich bin nicht das was du in mir siehst... Sie senkte den Blick - sah zu Boden und schwieg für einen Moment. Erwartete vielleicht das er sie aus der Umarmung entließ - sich von ihr abwendete. Das war etwas das konnte selbst Darren nicht schön reden, oder? "Es... ist nicht so als hätte er mich... verprügelt..." Ihm war nur die Hand ausgerutscht nachdem sie immer weiter Salz in die Wunde gerieben hatte. Nachdem sie ihn immer weiter provoziert hatte. Sie hatten nie darüber geredet. Hatten die Beziehung auch nie beendet sondern waren einfach getrennte Wege gegangen. Yumi nach Kanada und Alex wurde wahrscheinlich zu dem Weiberheld, wie man ihn heute kannte. Sie waren Beide kaputt. Waren es heute noch und immer noch stand dieses Thema unausgesprochen zwischen ihnen. Yumi presste die Lippen zusammen, spürte wie sich die Arme, die um ihre Taille geschlungen waren, lockerte, Nur ein bisschen. Er sprach seine Gedanken nicht völlig aus. Unterbrach den Satz in der Mitte. Führte ihn nicht zu Ende. Das musste er auch gar nicht. Es war Beiden klar, worauf er hinaus wollte. "Das wird nicht passieren..." kam es voller Überzeugung über die Lippen der Blonden auch wenn sie das in Wirklichkeit nicht wissen konnte. Auch wenn sie vielleicht nicht so überzeugt davon war, wie sie es klingen ließ. Alex hatte immer schon leicht die Fassung verloren wenn man einen wunden Punkt traf. Ihre Beziehung hatte die gelehrt wo diese wunden Punkte lagen und sie hatte sie schamlos ausgenutzt um ihm weh zu tun damit nicht sie die Einzige war, die litt. Darren drückte sie wieder etwas fester an sich - lächelte als er ihre Worte vernahm. Irrelevant ob es sich um eine Frage oder eine Feststellung handelte. Seine Stimme so nah an ihrem Ohr jagte einen angenehmen Schauer durch ihren Körper - verursachte eine Gänsehaut und unweigerlich musste auch die ehemalige Studentin schmunzeln. Schon im nächsten Moment griff er nach ihrem Oberarm, drehte Yumi in seinem Arm herum, so dass sie sich gegenüber standen. Er griff nach ihrem Kinn, zwang sie dazu ihren Kopf anzuheben - ihn anzusehen. Nur kurz hatte sie die Gelegenheit mit ihren blauen Augen sein markantes Gesicht abzutasten und schon im nächsten Moment überwandte er das letzte bisschen Abstand zwischen ihnen um seine Lippen auf die ihren zu legen. Unweigerlich hatte Yumi ihre Augen geschlossen, spürte den sanften Druck seiner Lippen auf den ihren, den Geschmack des angehenden Schauspielers. Sie erwiderte den Kuss sachte - fast so als wäre es ihr erster Kuss. Sie hatte den Atem angehalten, spürte den seinen auf ihren angefeuchteten Lippen als sie sich voneinander lösten - nur ein bisschen. Und doch atmeten sie noch die selbe Luft - waren einander noch so nah. Yumi legte eine Hand auf seine Brust, spürte den Herzschlag des Anderen unter ihrer Berührung. Spürte wie schnell sein Herz klopfte. Sie senkte den Blick auf ihre Hand nur um ihm im nächsten Augenblick wieder an ihm hinauf wandern zu lassen - seinen Hals streifend - sich an seine Lippen heftend nur um anschließend in seine dunkelbraunen Augen einzutauchen. "...wie war das noch mit: ich sollte das nicht tun?" Sie presste die Lippen aufeinander ehe ein fast freches Grinsen darauf erschien bevor sie sich auf die Unterlippe biss. Es gab so vieles das sie nicht tun sollte. Es gab so viele Fehler die begangen werden wollten. Jetzt auf der Stelle. Yumi ließ ihre Hand ein wenig nach oben wandern, legte sie in seinen Nacken, während ihr Blick über sein Gesicht tanzte. Sachte strichen ihre Finger über jene Stelle in seinem Nacken an der sein Haaransatz war. Sie ließ ihre Finger in seine dunkelbraunen Haare gleiten, nur um sie folgend wieder in seinem Nacken abzulegen und ihn ein wenig zu sich hinunter zu ziehen damit sie ihre Lippen erneut auf die seinen legen konnte. Ein wohliger Laut drang dabei aus ihrer Kehle - verschluckt von dem Kuss, den sie gerade austauschten. Seine Lippen waren so unglaublich weich. Sie schmeckten so gut. Sie konnte nicht genug davon bekommen. Fast so als wäre sie süchtig danach. Es war Yumi, die den Kuss schließlich beendete, ihre Hand wieder auf seiner Brust ablegte und den Blick senkte um sich nicht erneut im tiefen Braun seiner Augen zu verlieren. Sie räusperte sich - brauchte einen Moment um zu verarbeiten was dieser simple Kuss mit ihr machte. "Wir sollten vielleicht... schlafen gehen..." Das war das was sie sagte aber nicht das was sie eigentlich wollte, oder? Es spielte jedoch keine Rolle was sie wollte. Weil es heute vielleicht das war aber morgen wieder etwas völlig anderes. So war sie nun einmal und das war Darren gegenüber nicht fair. Sie hatte schon genug kaputt gemacht.