Beiträge von schachtl

    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | im seinem Zimmer


    Hina & Chris | unterwegs im Krankenhaus3163-hinarpg-png


    Hina beobachtete wie seine Mundwinkel sich hoben, sich dort ein Grinsen abzeichnete während zeitgleich ihre frisch gezupften Augenbrauen ein Stückchen nach oben wanderten. „Ich bringe dich danach nicht in die Notaufnahme, damit das klar ist.“, stellte die hübsche Schülerin sofort klar und hob auch ihre Arme an. Das herausfordernde Funkeln in den grünen Augen bemerkte sie, konnte da auch ein Schmunzeln nicht unterdrücken. „Immerhin.. wer weiß was du neben dem verschütteten Kaffee da noch alles aufsaugst..“ Hina senkte ihren Kopf, schaute für ein paar Sekunden auf den Boden und wollte sich gar nicht genau vorstellen was für ekelhafte Keime und anderer Schmutz sich dort hinein gefressen hatte. Es war ein Krankenhaus hier, steril schön und gut aber den Boden würde sie jetzt nicht abschlecken. Aber wenigstens hatten sie hier aufmerksames Putzpersonal, denn schon im nächsten Moment wischte eine Dame davon den Boden und während sie nur süß lächelte versuchte der Andere noch zu helfen. „Hmm.. das stimmt wohl.“ Das Mädchen legte ihre Finger an das Kinn, fuhr sich mit dem Zeigefinger über die Lippen und dachte dabei an all die Momente zurück in denen sie an solche Kerle gekommen war. Männer die sich absichtlich ins schlechte Licht rückten und hey, es funktionierte immer wieder. Aber auch nur für den kurzen Spaß. Ein Arschloch war vielleicht aufregend für den Augenblick aber wollte man so jemanden für immer an seiner Seite haben? Bestimmt würden manche trotzdem mit einem Ja antworten. Ein leichtes Grinsen umspielte ihre Lippen, es verblasste jedoch gleich wieder als sie über ihren eigentlichen Grund sprach weshalb sie zurück ins Krankenhaus gekommen war. „Oh das war es.“, antwortete das Blondchen, ihre Gedanken schweiften kurz ab weil sie daran dachte was vor dem unglücklichen Unfall passiert war, das Aufeinandertreffen der besonderen Art mit Chase, jedoch holte sie die Stimme des Anderen schnell wieder zurück, was wohl auch besser so war. Ein Krankenhaus war vielleicht nicht der passende Ort an so etwas zu denken. Langsam und räuspernd machte sie einen Schritt zurück und ließ Chris nicht aus den Augen, hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt und eine Augenbraue angehoben. „Ich sollte in deiner Nähe also vorsichtig sein..“ Nicht dass sie gleich noch den Zorn der Schlaflosen abbekam. Sie drehte ihren Kopf in die Richtung in die Chris deutete, dorthin wo sich wahrscheinlich ihr Handy nach dieser aufregenden Nacht befand. Hoffentlich, sonst würde sie vermutlich durchdrehen. Nicht dass es sie um das Geld für ein neues Handy ärgerte, das bekam sie sowieso sofort wieder von ihrem Papa, aber die ganzen Bilder! Ihre Selfies, die Fotos von Alessa und ihr.. Kurz zog sie ihre Augenbrauen zusammen, spürte einen Druck auf der Brust als sie an ihre beste Freundin dachte und ihr kam auch ein leises Seufzen über die Lippen bis sie sich Chris wieder näherte und sich um zuwandt. „Wurdest du die Nacht über wach gehalten?“, fragte sie schmunzelnd und mit gewisser Neugier, die Zweideutigkeit ihrer Aussage war auch nicht zu überhören. Zwar gab es viele Möglichkeiten warum man nachts keinen Schlaf fand aber die schien ihr doch am plausibelsten. Vielleicht hatte er auch einfach gelernt, war ein fleißiger Student. Konnte ihr sowieso egal sein. Gemeinsam liefen sie in besagte Richtung, Hina war froh dass sie Begleitung hatte weil sie sich sonst wahrscheinlich wieder verlaufen hätte in dieser Hölle. Mal davon abgesehen was hier für merkwürdige Gestalten herum liefen. Warum konnten die Ärzte nicht so aussehen wie in den bekannten Serien? Enttäuschend, wirklich. An der Aufnahmestation angekommen schaute die Blonde sich um, konnte aber nicht einmal sagen ob es die Station gewesen war, in der sie die Nacht verbracht hatte. Irgendwie sah hier auch alles gleich aus. „Ich frag mich mal durch. Wünsch mir Glück, sonst komme ich gleich zurück und bin noch ungemütlicher als ein übermüdeter Mensch.“ Hina warf sich die Haare über die Schulter und sprach die nächstbeste Pflegekraft an, die sie erstmal musterte und anscheinend überhaupt keine Ahnung hatte wovon das Mädchen sprach. Und deshalb fand sie sich auch schnell wieder bei Chris, die Hände in die Hüfte gestemmt. „Die Alte kannte mich nicht einmal..“, erzählte die Schülerin, schaute noch einmal zurück und dann hinauf zu Chris. „Als könnte man sich nicht an mich erinnern. Ich meine, meine Erscheinung hinterlässt doch Eindruck..“ Schwer seufzend strich sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr und kicherte dann, war jedoch weiterhin genervt dass ihr Handy unauffindbar schien. „Sie meinte ich hätte wohl mehr Erfolg auf der Unfallstation oder so. Oder bei.. keine Ahnung.“ Hina hielt sich dann doch zurück, erwähnte nicht dass die alte Kuh das Mädchen zur Kinderstation schicken wollte. Was an sich ja stimmen konnte, immerhin war sie minderjährig aber wer weiß wie Chris darauf reagierte und hey, vielleicht lief man sich ja noch einmal über den Weg. Woanders und generell einfach.. anders. So konnte sie nur hoffen, dass ihr Handy nicht gerade auf der Kinderstation gelandet war. „Oder ich soll es im Fundbüro versuchen. Und da du schon einen Tipp hierfür hattest.. was auf der Liste arbeiten wir zuerst ab?“ Hina hatte den Typen jetzt einfach mit eingespannt, ob er überhaupt Zeit hatte oder nicht, da fragte sie gar nicht nach. Aber er konnte ja auch einfach Nein sagen und gehen. Aber mal ehrlich, wer würde denn ein so verlorenes Mädchen wie sie es gerade war einfach alleine in dem großen Krankenhaus lassen? Ihre grauen Augen funkelten erwartungsvoll. „Bitte?“ Und er wollte ja bestimmt noch seinen Kaffee.

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    Cylie & Nick | verlassen mit dem Bus Sternbach


    Wie konnte ein so blödes kleines Dorf so viele kleine Wege und Sackgassen haben? Immer wieder hörte man Cylie leise und manchmal auch laut fluchen während die jungen Erwachsenen im mittlerweile strömenden Regen zur Bushaltestelle liefen. Auch ihre kurzen Pausen unterhalb großer Bäume halfen nicht wirklich, weshalb sie sich relativ schnell und einstimmig dazu entschieden hatten weiter zu laufen. Irgendwann, der Studentin kam es wie eine halbe Ewigkeit vor und hatte das Gefühl, jetzt wirklich alles von diesem Kaff gesehen zu haben, erreichten sie die Haltestelle und konnten sich endlich unterstellen. Was zwar nicht mehr wirklich viel brachte, jetzt wo der Regen sie kalt erwischt hatte und sie klitschnass waren aber wenigstens hatten sie ein Zwischenziel auf ihren Weg zurück nach Riverport erreicht. Ein winziger Grund zum Jubeln oder? Cylie seufzte laut während sie ihren tropfenden Pferdeschwanz ausdrückte und sich die nassen Strähnen aus dem Gesicht wischte. „Das musste jetzt ja sein oder..?“ Auch wenn sie einen leeren Magen hatte, jetzt wollte sie erstmal ins Wohnheim und sich umziehen. Ein Restaurant würde sie so sowieso nicht hinein lassen. Außer die vielen herunter gekommenen Buden in den Seitengassen der Innenstadt aber dahin wollte sie jetzt auch nicht unbedingt. Mit ihren Zeigefingern tupfte sie ein paar Mal unter ihrem Auge, wollte mögliche Spuren von verwischtem Augen-Make-Up beseitigen als Nick ihre Jacke enger zog. Fragend schaute sie hinauf zu dem größeren Mann, wollte zuerst anmerken dass das nicht wirklich etwas brachte, da ihr immer noch kalt war und sie davon ausging dass er ihre dunkle Jacke deshalb enger zog. Aber nach einem kurzen Blick nach unten, wurde ihr klar was das eigentliche Vorhaben des Studenten war. „Oh..“ Na, wenigstens hatte sie heute morgen nicht noch zum roten BH gegriffen und doch noch ein bisschen mitgedacht als sie sich ein weißes Shirt übergeworfen hatte. „Manchmal kommt mir mein Optimismus doch in die Quere.“, antwortete die kleine Dame und schmunzelte. Im Nachhinein war die Farbe ihres Shirts nicht die beste Wahl gewesen aber naja, wenigstens war ihre Jacke groß genug um sie so vor neugierigen Blicken zu schützen. Auch dem von Nick wie es schien. Die Medizinstudentin verschränkte noch ihre Arme vor der Brust als das Grinsen auf ihren Lippen verschwand, der Kerl suchte anscheinend nach den passenden Worten und sie spürte plötzlich ein nervöses Kribbeln ihrer Magengegend. Ließ er jetzt die Bombe platzen? Dass er wieder in festen Händen war, dass die Gefühle wieder aufgeflammt waren, Leila und er nun wieder ein Paar waren. Cylie war ein bisschen überfordert von ihren eigenen Gefühlen, wie sie allein auf den Gedanken daran reagierte. Auch wenn sie gerne seinem Blick geflüchtet wäre, weil sie ihm dabei nicht in die Augen sehen konnte wenn er es sagte, so ließ sie sich von seinen hellen Augen einnehmen. Verlor sie sich generell so oft darin in letzter Zeit, in der ihr Herz auch ein paar Mal schneller geschlagen war als üblich. Doch als keine wirkliche Erklärung kam, er mehrmals versuchte einen vernünftigen Satz zu formen und letztendlich irgendwie scheiterte, schien sie enttäuscht, war es auch und wandt ihren Blick schließlich ab. Ihre grünen Augen schlossen sich als sie den Kopf hängen ließ und erstmal auch gar nicht bemerkte dass endlich ein Bus vorfuhr und sie ins Trockene bringen konnte. Stumm ging sie ein paar Schritte nach vorne, wartete bis der Busfahrer die Tür öffnete und stieg ein. Gefolgt von ihrem besten Freund wurden sie mit einem lauten Grummeln des Busfahrers begrüßt, der nicht gerade erfreut über die Tatsache war dass die Studenten seinen schönen Bus volltropften. Aber was sollten sie schon tun, sich ausziehen? Die Klamotten aus dem Fenster hängen lassen? Cylie ignorierte die Tatsache, schließlich konnte der alte Typ froh darüber sein nicht bis auf die Unterwäsche nass zu sein. Also hatte er auch ihrer Meinung nach keinen Grund zu meckern. Die gesamte Busfahrt über wechselten die Freunde kein Wort. Weil auch sie nicht wirklich wusste, was sie sagen sollte. Immerhin war auch nicht sie am Zug oder? Auch wenn Nick nicht die richtigen Worte finden konnte, so musste er. Irgendwie. Wann waren sie an diesem Punkt angekommen? Ein enttäuschtes Seufzen schluckte die angehende Ärztin hinunter, schaute aus dem Fenster an das noch wenige Regentropfen trommelten und versuchte das mulmige Gefühl in ihrem Bauch und das drückende Gefühl auf ihrem Herzen zu ignorieren.

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    Hina & Chris | bei den Kaffeeautomaten


    Anderen Mädchen wäre diese Situation bestimmt unheimlich peinlich gewesen, sie hätten sich wiederholt und mehrmals entschuldigt und wahrscheinlich noch versucht den verschütteten Kaffee wieder in den Becher zu schieben aber Hina war erstmal nur froh dass sie nichts abbekommen hatte. So leicht waren Kaffeeflecken immerhin nicht rauszubekommen. Hatte sie sich sagen lassen oder hatte sie einmal gehört, schließlich machte sie ihre Wäsche nicht selbst. Wieso auch, wenn es jemand anders für sie machte. Trotzdem entschuldigte sie sich im Stillen, mit einem ihrer süßen Lächeln und es schien auch zu wirken, denn der Fremde war wirklich nicht böse oder aber er konnte es gut überspielen. Die Schülerin schmunzelte leise als er die letzten Tropfen aus dem Becher schlürfte. Der hatte das Koffein wohl nötig. „Ich glaube das würde an der Gesamtsituation nichts ändern..“, erwiderte sie, neigte den Kopf zur Seite als sie erst zur verschütteten braunen Brühe am Boden guckte und anschließend wieder hinauf zu dem Kerl, der wohl für einen Augenblick tatsächlich über ihr Angebot nachdachte. Aus Spaß, hoffte sie doch. Ihre angehobene Augenbraue senkte sich wieder und sie legte ihre Hand an ihre Stirn, spielte ein bisschen. „Oh nein, den hab ich dann wohl versaut.. oder welcher erste Eindruck war beschissener, wenn du jetzt anfängst den Kaffee aufzusagen..?“ Die Blonde lachte, auch noch als die Putzfrau sich wütend näherte und das Missgeschick beiseite wischte. Sie versuchte erst gar nicht zu verstehen, was sie sagte, wurde nur leiser und trat einen Schritt zur Seite damit die Putzfee Platz hatte. Das war immerhin ihr Job und als er sich dafür entschuldigte, versuchte ihr die Arbeit abzunehmen, schüttelte sie nur den Kopf und ging sich durchs mittlerweile wieder getrocknete blonde Haar. „Ach, zumindest scheinst du ein hilfsbereiter Typ zu sein.“, sagte die junge Erwachsene und deutete auf die grummelige Frau, die wieder mit ihrem schmutzigen Lappen davon stapfte. „Und du hast mich nicht gleich dumm angemacht oder angebrüllt. Oder kommt das jetzt noch?“ Erst legte sie ihre Hände an ihre Brust, wirkte so als würde sie sich jetzt auf einen Wortschwall an Beleidigungen gefasst machen, hatte auch noch den Kopf gesenkt aber spätestens als er sich vorstellte, löste sie ihre Haltung und spielte mit einer Haarsträhne während sie lächelte. „Nichts, das ist mein Hobby.“ Hina hob ihre Schultern und wartete einen Moment, ihre Mimik wirkte hart und ernst, als wäre es überhaupt kein Witz was sie gerade von sich gegeben hatte. Kurz schaute sie sich um, hatte mittlerweile auch die Information entdeckt, aber wandt sich erstmal wieder an Chris. „Ich suche mein Handy.. also erstmal die Station, von der ich vor ein paar Stunden entlassen worden bin.“, antwortete sie und seufzte. „Du weißt nicht zufällig wo ein Mädchen wie ich nach einem blöden Unfall oder.. Missgeschick aufgenommen wird? Ich erinnere mich nicht mehr an die Station.. und war eigentlich auf dem Weg zur Info.“ Das Blondchen deutete auf die Dame an der Info, die eigentlich eine Antwort haben sollte. „Wenn ich mein Handy wieder habe, lade ich dich auch gerne auf einen Kaffee ein. Außer du schläfst vorher ein aber so bequem sind die Betten hier nicht. Nur eine kleine Vorwarnung..“

    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | im seinem Zimmer


    Es überraschte den Schauspielstudenten nicht wirklich. Im Anbetracht der Tatsache was sich in diesen vier Wänden gerade abspielte. Was sich auf seinem Bett gerade abspielte. Die knappe aber eindeutige Antwort des Blondchens, die auf seinem Schoß gezwungenermaßen Platz genommen hatte, ihren Körper immer näher an seinen presste und er dabei noch ein Stückchen nachhalf. Es wunderte ihn nicht dass sie sich dieses Mal nicht davon abbringen ließ, sich nicht sagen ließ was sie lieber tun sollte. Nicht so wie noch vor einigen Stunden und wäre sein Mund nicht gerade anderweitig beschäftigt, hätte er vielleicht noch etwas dazu gesagt aber andererseits waren ihre Küsse wichtiger als ein frecher Kommentar darauf. War er sowieso viel zu sehr von ihr eingenommen, von ihren Küssen, die so fordernd waren, leidenschaftlich, atemberaubend. Im wahrsten Sinne, sodass er erst einmal schwer atmete als sie ihn frei gab, folgend auf die Matratze drückte und sich über ihn lehnte. Er spürte den weichen Stoff an seinem nackten Rücken, beobachtete die Bewegungen der jungen Frau so gut es ihm möglich war während sie sich mit Küssen an ihm vorarbeitete. Darren hielt sein leises Stöhnen nicht zurück, wollte ihr schon fast überflüssigerweise sagen dass sie sich nicht zurück halten musste, aber er wusste ganz genau dass es ihr Spielchen war, ihn so zu quälen, sich extra Zeit zu lassen und die Berührungen nur ganz sanft auszuführen. Damit man sie zwar spürte, sie sich aber anfühlten wie ein kleiner Windhauch. So zart, so quälend. Ein Grinsen umspielte seine Lippen und er schüttelte seinen Kopf ein klein wenig. „Vielleicht liegt es daran dass du mich nervös machst..“, murmelte der Kerl, presste die Lippen aufeinander, spürte ihre Fingerkuppe ganz leicht an seiner Narbe, die seinen Bauch zierte. Nach all dem was passiert und schief gelaufen war. Er hielt sich kurz zurück, hielt den Atem an als er seinen Hintern ein bisschen anhob, Yumi somit half als diese seine Hose mitsamt Unterwäsche ein Stückchen nach unten schob. Sich somit wohl einen besseren Überblick beschaffen wollte. Darüber, was schon wartete. Den Blick des Blondchens hielt er stand, konnte auch gar nicht anders als ihn zu genießen, das zu genießen was sich ihm bot. Der Student neigte seinen Kopf zur Seite, seine Lippen öffneten sich, er wollte ihr antworten, doch ihm entkam nur ein genüssliches Stöhnen als sie schließlich ihre Hand an sein bestes Stück gelegt hatte, ihre Finger langsam darüber streicheln ließ und alleine diese zarte Berührung sorgte schon dafür, dass sein Herzschlag sich von der einen auf die anderen Sekunde beschleunigte. Darren biss sich auf die Unterlippe, hielt seine dunklen Augen geschlossen während sein Kopf dieses Szenario schon weiter spielte und doch enttäuscht war, als nach einigen Worten ihrerseits ihre Hand plötzlich nicht mehr da lag. Nicht mehr weiter damit machte, ihn nicht mehr streichelte. Beinahe hätte er seine Unterlippe nach vorne geschoben, geschmollt, doch er hob seine Augenbrauen während er seine Augen wieder öffnete, ihre Bewegungen verfolgte. Sie gar nicht aus den Augne lassen konnte und wollte. Als ihre Hand sich an ihren eigenen Körper legte, ihren Pullover weiter nach oben schob, ihre Hand eindeutig an ihrem Oberschenkel platzierte und sein Atem sich beschleunigte. Ein Zwiespalt, der sich da auftat. Ob er sie machen ließ, diese kleine Show genießen sollte oder sie stoppen. Aber dieses Mal nicht aus Gründen der Vernunft. Eher im Gegenteil, doch Yumi stoppte in ihrem Tun und ein Schmunzeln kam über seine Lippen. Sie wusste was sie tat, wusste wie sie mit ihm spielen konnte. Ihn herausfordern. Und wusste auch, dass es funktionierte. Darren schloss kurz seine dunklen Augen, musste sich erst einmal wieder sammeln, sich konzentrieren bevor er weiter sprechen und eine Antwort geben konnte. Die aber eigentlich überflüssig war oder? Nichts wirklich ändern würde weil sie eh schon viel zu viele Schritte zu weit gegangen waren. Und ohne es wirklich auszusprechen wussten die jungen Erwachsenen beide, dass jetzt in diesem Moment keiner mehr einen Schritt zurück ging oder einen anderen Weg einschlug. Der Student hielt seine Augen weiter geschlossen als sie sich zu ihm beugte, ihr heißer Atem seinen Hals streifte, eine Gänsehaut hinterließ. „Ich erinnere mich.“, antwortete der junge Kerl, dem es doch schwer fiel eine Antwort zu finden. Vielleicht lag es an der langen Durststrecke die hinter ihnen lag, vielleicht auch ganz einfach an Yumi selbst, aber ihre Berührungen und die zärtlichen Küsse, ihr Atem der auf seine Haut prallte, brachten ihn beinahe schon um den Verstand. Jetzt schon. Wie das wohl erst in ein paar Minuten sein würde? Wenn er nicht wieder versuchte den vernünftigen Part zu spielen oder sie auf ihr fehlerhaftes Benehmen aufmerksam machte. Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen als er daran zurück dachte, an diesen besonderen Moment, an ihr Aufeinandertreffen, die ersten Augenblicke und die nächsten. Auf das Spielchen, die Herausforderung.

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    Hina | bei Chris


    Das Herz der Schülerin klopfte wie wild. Vielleicht weil sie gerade beinahe die Kühlerfigur eines gelben Taxis geworden wäre, vielleicht auch weil sie so schnell gelaufen war oder aber es lag an etwas ganz anderem. Oder an der Mischung aus alledem, was sie gerade spürte und fühlte obwohl sie sich wünschte den Kopf auch einfach mal auszuschalten. Seit wann war es so schwer geworden, seit wann war sie so verdammt eifersüchtig wenn es um andere Menschen ging, die Alessa umgarnten und sie sehen wollten? Noch nie hatte sie sich Gedanken darum gemacht, dass es da jemanden geben konnte der sie ersetzte. Oder ging es nicht eigentlich um etwas ganz anderes? Erst als der Taxifahrer sie anbrüllte erwachte das Mädchen aus ihrem Tagalbtraum und entschuldigte sich ganz leise flüsternd bevor sie in ihrer Tasche nach einem Geldschein kramte und ihn dem Mann entgegen warf. Auf das Restgeld wartete sie nicht, auch nicht ob es überhaupt gereicht hatte um die Fahrt zu bezahlen aber bevor der Typ noch protestieren konnte, huschte sie schnell aus dem Auto und lief die große Einfahrt des hiesigen Krankenhauses nach oben. Es war wirklich viel los, Besucher und Patienten vermischten sich hier und kurz fragte sich Hina ob sie wirklich im Krankenhaus war oder nicht doch in einem Café. Sollte hier nicht etwas mehr Ruhe herrschen? Aber was kümmerte es sie, mittlerweile war sie selbst keine kleine Patientin mehr sondern Besucherin oder irgendwie so etwas eben und stürmte zuckersüß lächelnd an der Information vorbei. Die Damen hinter dem Tresen beäugte sie kritisch, wunderte sich wahrscheinlich warum das Blondchen so flott unterwegs war aber hey, es konnte ja jemanden den sie kannten furchtbar schlecht gehen und manche Ärzte flitzten hier auch durch die Gegend also warum schaute man sie so blöd an? Hina rümpfte die Nase und nuschelte etwas in ihren nicht vorhandenen Bart bevor sie an den Aufzügen stehen blieb und das Verzeichnis studierte auf welcher Ebene sie welche Station fand aber jetzt war sie erstmal ratlos denn wo musste sie denn überhaupt hin? Die junge Dame hob ihre perfekt gezogenen Augenbrauen und stieß die Luft aus während sie ihre Hand in die Hüfte stemmte. Kinderstation? Intensivstation? Unfallchirurgie? Meine Güte, woher sollte sie das denn wissen, warum stand da überhaupt soviel auf dieser dämlichen Tafel?! Und wehe ihr Handy war nicht hier, das wusste sie ja auch gar nicht sicher, immerhin hatte sie nie hier angerufen nachdem was sie auf dem Handy ihrer besten Freundin entdeckt hatte.. aber wenn es nicht hier war, konnten sich die Anwesenden auf einen Aufstand gefasst machen. Auch wenn sie nichts dafür konnten aber irgendwem musste sie dann die Schuld geben. Und sich selbst war natürlich keine Option. Schließlich gab sie es auf, zwar war ihr erster Gedanke die Kinderstation gewesen, immerhin war sie im passenden Alter dafür aber sie war auch Privatpatientin als wäre diese Station ja auch in Frage gekommen.. Daher fasste sie den Entschluss an der Information nachzufragen, machte deshalb kehrt und lief mit schnellen Schritten in die Richtung des Eingangs zurück, fragte sich dann warum sie sich überhaupt beeilte. Es wartete ja niemand auf sie oder? Nein, Alessa hatte sich bestimmt schon freudestrahlend auf den Weg zu ihrem neuen besten Freund gemacht, den sie ja so unbedingt hatte sehen wollen. Hina war nur der lästige Störfaktor gewesen, den sie ja jetzt beiseite geschafft hatte. Oder eher die Schülerin sich selbst indem sie weggelaufen war. Ob sie es damit besser gemacht hatte? Seit wann lief sie überhaupt vor solchen Situationen davon und sprach sie nicht an? Seit wann ging sie ihrer Besten bei so etwas überhaupt aus dem Weg und lachte nicht mehr gemeinsam mit ihr darüber? Die Blonde wusste die Antwort ganz genau und wäre sie nicht im nächsten Augenblick gegen einen anderen Besucher gelaufen, hätte sie wahrscheinlich laut geseufzt und noch den Kopf geschüttelt. Aber jetzt war sie eher damit beschäftigt den verschütteten Kaffee auf dem Boden zu begutachten. Eine Schande. Erstmal schaute sie an sich hinab, war froh dass sie nichts von dem Heißgetränk abbekommen hatte bevor sie dann schließlich den Kopf anhob und den ursprünglichen Besitzer entdeckte. Als Alternative zu einem gutaussehenden Arzt konnte der schon herhalten. „Da wo der her kam, gibt es bestimmt noch ganz viel mehr.“, kommentierte sie ihr kleines Missgeschick, warf ihre nach vorne gefallenen Haare über die Schultern und lächelte entschuldigend während sie dem Unbekannten in die braunen Augen sah. „Oder ich bringe dir einen Strohhalm..“ Und dazu gab es dann noch unzählige leckere Krankenhauskeime.

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    Hina | verlässt das Haus


    Das durfte doch einfach nicht wahr sein. Abermals verließ ein lautes und zusätzlich noch viel genervteres Seufzen ihre zart geschminkten Lippen. Dieser Tag startete schon nicht allzu gut, wie auch wenn man in einem Krankenhaus aufwachte, obwohl sie wahrscheinlich froh sein sollte überhaupt dort gelandet zu sein nach ihrem kleinen Unfall und nicht einfach in der Grube liegen gelassen wurde, aber trotzdem war es kein Highlight, das man unbedingt erleben wollte. Das Auftauchen und Wiedersehen mit ihrer besten Freundin hatte all das wieder gut und besser gemacht, sodass sie über die Stunden in diesem harten Krankenhausbett hinweg sehen konnte aber jetzt.. musste sie einfach wieder dorthin zurück. Wenn sie nicht wenigstens einem heißen Arzt über den Weg lief, der ihr über dieses Ärgernis hinweg half, konnte dieser Tag wirklich in die Tonne. Aber vielleicht lag es ja auch einfach nur im Taxi, war ihr dort aus der Tasche gefallen aber egal wo das Teil letztendlich liegen geblieben war, es nervte und war unnötig. Und durchkreuzte einfach den Plan, den die beiden Jugendlichen so sorgfältig zurecht gelegt hatten. Auch, wenn er im Augenblick nur darin bestand, sich etwas vom teuren Alkohol ihres Vaters zu stehlen damit sie ihre Schmerzen betäuben konnte. Und auch einfach so weil der wirklich lecker war. „Liegt bestimmt an all dem Zeug, das die mir gespritzt haben.. ich bin wohl noch nicht so ganz zurechnungsfähig.“, erklärte das Mädchen schmunzelnd das Abhandenkommen ihres Handys und ging hinüber zum Wohnzimmertisch, wo sie das ihrer Besten in die Hand nahm. Sie lächelte Alessa dankbar hinterher als diese das Wohnzimmer verließ und sich um die Gläser und Drinks kümmern. Das Lächeln erstarb im nächsten Moment schon wieder als sie die neuen Nachrichten auf dem Handy entdeckte. Nicht dass sie nach etwas gesucht hatte, hatte sie das Handy ja erstmal nur entsperrt und da waren sie schon gewesen. Von diesem dummen Studenten, dessen Studienfach wohl Arschloch war. Fast wie ferngesteuert tippte sie auf die Nachricht, es öffnete sich der Chatverlauf und Hina hielt ihren Atem an. Unbewusst während sie die letzten Nachrichten überflog. Alessa wollte ihn also unbedingt sehen oder? Es klang so. Als würde sie ihn wirklich vermissen. Dass er so schnell nicht geantwortet hatte und es sich fast so anfühlte als würde er sie ignorieren, der Typ sammelte einfach nur Minuspunkte. Wenn das überhaupt noch möglich war. Hina merkte wie sich alles in ihr verkrampfte und sie musste mit sich kämpfen nicht irgendwas zurück zu schreiben. Ein einfaches 'Nein, ein 'Vergiss es', ein 'Ruf mich nie wieder an'. Irgendwie so etwas damit der Kontakt abbrach aber sie wusste selbst dass es dumm war und sicher auch nicht das was Alessa wollte. Und sie ja eigentlich auch, doch da war dieses blöde und komische Gefühl in ihrer Brust. Kurz vergaß sie sogar warum sie das Handy ihrer besten Freundin überhaupt in der Hand hatte und löschte schnell die Buchstaben, die sie in diesem Chat geschrieben hatte. Bevor sie doch noch ausversehen auf Senden tippte und den Kerl mit bösen Worten beschimpfte. In Alessas Namen. Aber wenn sie ihn unbedingt sehen wollte, sollte Hina einfach gehen oder? Wenn Alessa sich mit ihm treffen wollte, wieso war sie dann überhaupt hier bei ihr? Tat sie nur so als wäre sie glücklich, hatte sie es als lästige Pflicht befunden sie im Krankenhaus abzuholen? Es machte sie traurig und gleichzeitig war sie unfassbar eifersüchtig auf dieses Arschloch. Was sie zugleich auch etwas wütend machte aber generell konnte sie gar nicht genau sagen was für ein Gefühlschaos da in ihr herrschte und das nur wegen dieser blöden Nachrichten, auf die sie eigentlich gar keinen Wert legen sollte oder? Die sie ja eigentlich gar nicht hätte lesen sollen. Oder dürfen? Immerhin war das ganze ja privat. Zwar wusste sie dass die Freundinnen keine Geheimnisse voreinander hatten, dass sie jederzeit ans Handy der anderen durften und auch lesen konnten, was sie wollten aber vielleicht hatte sich das auch geändert? Seit eben.. dieser Nacht. Als ihre Beste plötzlich wieder das Wohnzimmer betrat, mit zwei hübsch verzierten Drinks in der Hand, den sie dann auch gleich in die Hand gedrückt bekam. Zuvor wäre ihr vor Schreck beinahe das Handy zu Boden gefallen, doch sie hatte sich noch rechtzeitig gefangen. „Ähm.. doch, doch, es liegt noch im Krankenhaus!“, log das hübsche Mädchen und sperrte das Handy ihrer Besten, das sie wieder auf den Tisch legte. Dass sie nicht einmal irgendwen angerufen hatte, das verschwieg sie natürlich. Und auch, dass sie die Nachrichten gelesen hatte. „Wow, du hast dich ja selbst übertroffen.“ Die Schülerin drehte das Glas vorsichtig einmal hin und her und lächelte anschließend, auch wenn ihr nicht wirklich danach war. Ohne anzustoßen nippte sie zuerst an dem hochwertigen Drink, kostete den teuren Alkohol und kippte auch gleich eine große Menge davon in ihren Mund damit sich der herbe Geschmack dort ausbreiten konnte. „Ich.. habe mir ein Taxi gerufen, ich werde kurz hinfahren und es abholen..“, sagte sie zwischendrin, ließ ihr Glas dann doch einmal gegen das ihrer Besten klirren und nahm einen weiteren Schluck bevor sie kurz nach oben verschwand und ihre Handtasche holte, in der so die nötigsten Utensilien gepackt waren, die man eben außer Haus so brauchte. „Das geht auch ganz schnell also brauchst du nicht mitzukommen, es geht mir ja schließlich wieder gut und du genießt derweil einfach leckere Drinks, du kennst dich ja aus! Wir sehen uns dann gleich wieder.. ich melde mich! Sollte ich dann ja wieder können.“ Hina ließ gar nicht zu dass Alessa zu Wort kam, hastig schüttete sie sich den Rest des Getränks in den Rachen, hielt ein Husten zurück nachdem sie sich doch ein bisschen verschluckt hatte und tat folgend so, als wäre draußen schon ein Taxi vorgefahren. Sie warf ihrer Freundin noch einen kurzen Handkuss entgegen und verließ schließlich ihr Elternhaus schnellen Schrittes, was sich nach ein paar Sekunden zu einem kurzen Sprint beschleunigte. Weil sie sich so unwohl fühlte, irgendwie Fehl am Platz obwohl es ja ihr Zuhause war und sie das Gefühl noch nie in der Nähe ihrer Besten gespürt hatte. Doch sie wollte ihr nicht länger im Weg stehen, wo sie doch anscheinend lieber ein Treffen mit dem Studenten hatte. Hina fühlte sich elend und das nicht einmal weil sie einen vollen Drink gerade binnen weniger Minuten vernichtet hatte. Es waren die Gefühle in ihr, die sie so viel auf einmal fühlen ließen und doch auch irgendwie nichts. Ein paar Straßen weiter lief sie dann beinahe vor ein Taxi, in das sie dann auch gleich stieg um sich ins Krankenhaus bringen zu lassen. Schmerzen hatte sie keine mehr. Zumindest nicht in ihrem Arm.

    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | im seinem Zimmer


    Sein Blick heftete sich kurz einen kurzen Augenblick an ihre Lippen während sie sich auf die Unterlippe biss. Weil es so anziehend wirkte und das wusste sie auch. Ob er nur von ihrem passend zubereitetem Kaffee sprach? Oder von etwas ganz anderem? Ein kleines Grinsen umspielte seine Lippen. Der Kerl hob seinen Blick an, tauchte in ihre blauen Augen ein und ließ sich entführen. In solchen Momenten lag immer dieses besondere Funkeln in ihren Augen, das er mit Worten gar nicht erklären konnte. Nicht in seinem Kopf und erst recht nicht ausgesprochen. Aber es brauchte auch nicht immer Worte dafür, vorallem dann nicht, wenn dieser sowieso nicht gerade aus denken konnte. „Hauptsache es.. wiederholt sich nicht.“, flüsterte der junge Kerl noch bevor sie ihre Lippen gegenseitig versiegelten, mit einem weitern Kuss, fordernder, die Zurückhaltung verschwand weiter. Mit jeder Sekunde mehr. Hauptsache Yumi wiederholte sich nicht. Hauptsache sie ging nicht wieder auf Abstand wie sie es zuvor getan hatte. Hauptsache sie wies ihn nicht noch einmal zurück. Gut, das hatte auch Darren selbst getan noch vor wenigen Stunden bevor sie in den Schlaf gefunden hatten aber konnte er die Schuld auf den Alkohol schieben? Den er sinnloser Weise in sich geschüttet hatte in der Hoffnung dass es ihm half, dass sich dadurch etwas änderte, auch wenn er genau wusste dass es keine Lösung war und sowieso niemals etwas half. Und hieß es nicht auch eigentlich, dass man unter Einfluss des Giftes nicht auch immer die Wahrheit sagte? Seine ausgesprochenen Worte waren vielleicht die Wahrheit gewesen, dass Yumi das nicht machen sollte, immerhin gehörte ihr Herz doch jemand anderem aber hatte er damit auch wirklich gemeint, dass sie aufhörten sollte? Das stand auf einem anderen Blatt und wäre er nicht derart betrunken gewesen hätte er sich wahrscheinlich auch noch gewundert, warum sie überhaupt darauf gehört hatte, schließlich sprachen wir hier über Yumi, die sich nichts von niemanden sagen ließ. In seiner Stimme und auch im Funkeln seiner braunen Augen merkte man die Herausforderung, der er mit einem Grinsen noch unterstrich und dabei auch den Hauch von Unsicherheit den er in sich trug versteckte. Weil er sich wirklich darüber Gedanken machte, nicht mehr über das was er gesagt hatte, doch eher darum warum es im allerersten Moment überhaupt dazu gekommen war. Die junge Erwachsene und der andere Kerl? Dass sie das Weite gesucht und ihn abgelehnt hatte weil er diese Narbe auf seinem Bauch trug? Die Angst, dass deshalb nie mehr wieder alles so werden würde wie zuvor? Wie es noch vor einigen Wochen gewesen war, nie perfekt und doch viel leichter? Doch die Gedanken schluckte er hinunter, ließ sich von ihren Küssen hinfort treiben, ließ die Unsicherheit verschwinden, die er zuvor weiter versteckt hatte. Als angehender Schauspieler war es eben ein leichtes Spiel, gewisse Gefühle hinter Worten und netten Blicken zu verstecken. Aber ob es vor allen Menschen so gut gelang, vorallem vor Jemanden, der ihn kannte, das war eine andere Sache und wahrscheinlich auch eine noch größere Herausforderung. Ein leises Schmunzeln kam schließlich über seine Lippen nachdem er dieses knappe Wort aus ihrem Mund gehört und an seinem Ohr gespürt hatte. Eine andere Antwort hätte ihn doch etwas gewundert. „Hättest du nochmal auf mich gehört?“, war die nächste Frage, die er stellte während ein Grinsen auf seinen Lippen lag und er seine Augenbrauen etwas angehoben hatte. War das ja schon fast eine rhetorische Frage oder? Ein aufregendes Kribbeln sammelte sich in seiner Körpermitte als ihre Hände an seinem Körper hinab wanderten und er im nächsten Augenblick von seinem T-Shirt befreit wurde, seine Hände von ihrem hübschen Körper nehmen musste und folgend oberkörperfrei in den nächsten Kuss verwickelt wurde. Die mittlerweile zu lang gewachsenen Haarsträhnen fielen ihm vereinzelt ins Gesicht und kitzelten, doch waren seine Hände viel zu sehr damit beschäftigt sich erneut an ihrem Körper festzukrallen als dass er diese dunklen Locken von seiner Stirn wischen konnte. Ein lustvolles Seufzen entkam ihm zwischen ihren Küssen als sich ihre Finger an seinem Rücken festkrallten und er drückte ihren Körper mit dem Arm, den er um ihre Taille gelegt hatte, fester an sich während seine Finger sich in ihrer blonden Mähne festhielten. Jedoch waren ihm diese leidenschaftlichen Küsse auch nicht auf Dauer vergönnt, den schon einen Moment später fand er sich mit dem Rücken auf dem Bett liegend vor, beschwerte sich jedoch nicht als die ehemalige Studentin sich über ihn lehnte und ihn mit Küssen beschenkte. Was sein Herz ins Stolpern brauchte. Dafür sorgte dass sein Atem sich beschleunigte, sein Brustkorb sich schneller hob und wieder senkte wie es normal war. Der Student schloss seine Augen, genüsslich, blieb liegen und rührte sich nicht. Weshalb sollte er auch, dafür genoss er diesen Moment viel zu sehr. „Mein nüchternes Ich?“, erwiderte er mit einigermaßen ruhiger Stimme, man hörte sein Schmunzeln in seinen Worten. Ihre über die Schultern gefallenen Haare kitzelten seine entblößte Haut. „Du?“ Eine Frage? Oder die Antwort? Eine Erkenntnis? Dass Yumi selbst es war, die seine Meinung so schlagartig geändert hatte. Auch wenn dazwischen ein paar Stunden lagen. In denen er ausgenüchtert hatte. Was genau es auch gewesen war, es fiel ihm mit jeder Sekunde mehr schwieriger überhaupt an etwas zu denken, darüber nachzudenken und eine passende Antwort zu finden, da ihre sanften Berührungen und die Tatsache, dass sie seiner Körpermitte immer ein Stückchen näher kam, ihn ein kleines bisschen verrückt machten. Nach mehr, vielleicht auch nach weniger reden und mehr machen aber natürlich hielt sie in ihrer Bewegung inne. Als wollte sie ihn hinhalten, ein bisschen ärgern und irgendwas sagte ihm, dass das auch nicht das letzte Mal war. „Ganz besonders anständig.. hmm..“, wiederholte er, hob langsam seinen Kopf ein bisschen an und stützte seinen Oberkörper auf den Ellenbeugen, beobachtete das Mädchen dort unten. Spürte ihre Finger ganz sachte an seinem Bauch, wie sie die Narbe nachzeichnete und sein Bauch kribbelte. Die Haut war dort besonders empfindlich und an manchen Stellen sogar noch etwas verhärtet aber das war wohl normal so, eine Narbe in der Größe brauchte eben seine Zeit bis sie wieder komplett verheilt war. „Manchmal ist es besser nicht mehr darüber zu reden was man betrunken gemacht oder gesagt hat..“ Weil nicht immer was Gutes dabei raus kam, kannte man ja von Erzählungen oder eigenen Erfahrungen. „Oder.. willst du noch länger darüber plaudern..?“, fragte der Student schließlich während ein freches und zugleich herausforderndes Grinsen seine Lippen zierte. Immerhin war doch schließlich sie diejenige, die gerne einmal schwieg und das Reden sein ließ. Aber auch wenn er ihre Stimme nur zu gerne hörte und den Anblick, den er gerade hatte, eigentlich recht hübsch fand, so wollte er doch auch.. mehr.

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    Cylie & Nick | auf dem Weg zur Bushaltestelle


    „Ach ja?“ Gut, in Anbetracht der Tatsache wo sie sich gerade befanden und dass sie selbst auf dem Weg zum Hof ein paar Kühe gesehen hatte, war es wahrscheinlich gar nicht mal so unvorstellbar und unglaubwürdig was Nick da gerade erzählte. Und womit er versuchte sein Fehlverhalten zu erklären. Eines von vielen in letzter Zeit. Und das obwohl sie kaum Kontakt gehabt hatten. Ja fast eine Meisterleistung! Aber auch nichts worauf man stolz sein konnte und die Studentin bemerkte das, erkannte dass es Nick leid tat. Das wusste sie aber trotzdem konnte sie das nicht einfach so vergessen. Es hatte ihr schließlich auch weh getan einfach so links liegen gelassen zu werden. „Hoffe du hast sie ganz brav weiter getrieben, Kuhhirte.“, erwiderte sie und biss sich auf die Unterlippe um das Schmunzeln zu unterdrücken. Immerhin musste sie ja weiter böse auf ihn sein. Da kam es ihr ganz gelegen dass sie ihn im nächsten Moment einfach stehen ließ damit sie ihre Tasche holen und sich von Wayne verabschieden konnte. Ja, vielleicht war das nicht besonders nett von ihr aber ohne ihre Sachen konnte sie nicht einfach gehen. Schließlich war sie wieder bei ihrem besten Freund angekommen, den sie hoffentlich noch so nennen konnte, wer wusste schon was in den letzten Wochen passiert war, vielleicht war Leila ja nicht mehr damit einverstanden, wenn sie wieder ein Paar waren, aber sicher würde Nick ihr das alles noch erzählen oder? Die Medizinstudentin blieb vor ihm stehen und presste ihre Lippen aufeinander, fragte sich einen Moment lang was es ändern würde, wenn er wieder eine Freundin haben würde. Ob es irgendwann so weit kommen würde, dass jemand einen Keil zwischen sie treiben konnte. Und da schweiften ihre Gedanken kurz an jene Nacht zurück als sie sich geküsst hatten, als ihr Herz so schnell geschlagen hatte und das tat es auch jetzt. Vorallem als Nick seine Arme um sie schlang, sie hoch nahm, sie einmal herum wirbelte und fest an sich drückte. Das Mädchen lächelte. Sie war glücklich, fühlte sich so gut in seinen Armen und war ein bisschen traurig als sie wieder den Boden unter ihren Füßen spürte. Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht und richtete ihre Tasche, die ihr von der Schulter gerutscht war. „Das hättest du schon viel früher machen können.“, murmelte sie, konnte nicht aufhören zu sticheln, auch wenn sie wusste dass es unfair war. So irgendwie zumindest. Cylie nickte und schon machten die Studenten sich langsam auf den Weg zur Bushaltestelle damit sie dort warten konnten bis hoffentlich bald ein Bus sie zurück in die Stadt bringen konnte. Es dauerte nicht lange bis sie einen nassen Tropfen auf ihrer Wange spürte. Mit einem Mal wurden es mehr, immer mehr und das sanfte Nieseln entwickelte sich rasch in einen Platzregen. „Oh maaaan!“, rief sie aus und griff nach der Hand ihres besten Freundes. Zwar waren hier und da genügend Bäume bei denen sie sich unterstellen konnten aber sollte es sich noch zu einem Gewitter entwickeln, war es nicht die beste Schutzmöglichkeit. Außerdem war die Haltestelle sicher auch nicht mehr weit, das Dorf war ja auch nicht sonderlich groß. Die junge Frau zog Nick die ersten laufenden Schritte mit sich bis dieser sich ihrem Tempo anpasste und sie weiter Richtung Bushaltestelle liefen. Hoffentlich erreichten sie diese noch bevor sie pitschnass waren.. und ihr weißes Shirt durchsichtig wurde. Blöde Kleiderwahl heute.

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    Cylie & Nick | draußen am Zauntor


    Wütend stieß die junge Studentin die Luft aus ihren Lungen nachdem sie bereits mehrmals einige Meter vom Zauntor weg und wieder hingegangen war, dem Zaun nachgelaufen und wieder zurückgelaufen war. Sie schaute geistesabwesend und gelangweilt in den Briefkasten der Familie bis sie bemerkte was sie da eigentlich gerade machte. Deshalb klappte sie das Teil schnell wieder zu und drehte sich herum. Wie lange brauchte Nick denn noch? Wie lange brauchte dieser blöde Bus? War er eingeschlafen? Wenigstens antwortete Yumi auf ihre Nachrichten, die zwar auch ewig brauchten bis sie ankamen und wahrscheinlich wirkte Cylie ziemlich dämlich wie sie mit ausgestreckter Hand nach oben herum lief als könnte sie so mehr Empfang bekommen aber sie war immerhin ziemlich klein und ein Versuch war es wert oder? Sie tippte eine Nachricht, verlor darin nicht gerade liebe Worte über ihren besten Freund aber sie war wütend und enttäuscht und da passierte das eben Mal und wirklich ernst meinte sie das ja natürlich auch nicht. Mit vor der Brust verschränkten Armen ließ sie sich schließlich auf den abgesägten Baumstamm nieder, der direkt neben dem Tor lag und tippelte mit den Füßen bis sie tatsächlich die Stimme des Mannes hörte auf den sie gefühlt schon tagelang hier wartete. Erstmal dachte sie ja ihr Kopf spielte ihr schon einen Streich weil sie sich ja irgendwie auch wünschte dass er kam, dass er endlich mal wieder sein Zimmer verließ und überhaupt auf ihre Antworten geantwortet hatte aber als dann ein großer Schatten auf dem Boden auf den sie starrte auftauchte, war sie sich sicher dass sie sich die Stimme nicht eingebildet hatte. Und auch das Röcheln nicht, bei dem sich die kleine Frau fast ein bisschen Sorgen machte. „Und? Was ist deine Ausrede?“, erwiderte sie dem Größeren und erhob sich wieder von ihrer ausgewählten Sitzmöglichkeit, hielt ihre Arme aber immer noch verschränkt. Schließlich war sie noch sauer und diese Körperhaltung sprach das doch aus. Auch wenn sich in ihrem Bauch die Schmetterlinge breit machten. „Eine Herde Kühe die sich dir in den Weg gestellt hat?“ Cylie schüttelte den Kopf und drehte dem Kerl den Rücken zu, da fiel ihr auch auf dass Wayne ihr wohl gefolgt war. Klar, immerhin hatte sie sich nur kurz entschuldigt und vielleicht hatte er sich Sorgen gemacht. Musste man sich in diesem Dorf Gedanken um die eigene Sicherheit machen? Plötzlich klang der Vorschlag, den Nick machte, zurück zu fahren in die große Stadt, viel besser und so drehte sie sich ein bisschen wieder in seine Richtung. Auch weil er von Essen sprach, das auf seine Kappe ging, und da konnte sie nicht Nein sagen. Sie war schließlich eine arme Studentin. „Etwas anderes als Fastfood und Süßigkeiten?“ Nicht dass sie damit andeuten wollte dass Nick irgendwie zugenommen hatte aber entweder er hatte die letzten Wochen ausschließlich davon gelebt oder von gar nichts. Luft ohne Liebe. Auch wenn er die hätte bekommen können.. aber das war ein Thema, das jetzt eher unpassend war. „Eher bist du derjenige der erzählen sollte was passiert ist.“, sagte das Mädchen und meinte jetzt nicht unbedingt nur den Grund warum er sie unendlich lange warten hatte lassen. Eher das was davor passiert war. Warum er es nicht für nötig gehalten hatte sich zu melden. Also mehrmals. Klar, er hatte Liebeskummer oder was auch immer, vielleicht waren Leila und er ja auch wieder ein Paar? Was es auch war, es erklärte nichts dass er dafür seine beste Freundin hatte sitzen lassen. Zumindest nicht für sie. Die Medizinstudentin warf einen Blick auf seine ausgestreckte Hand, wusste dass wenn sie danach greifen würde es ein Schritt war ihm zu verzeihen und eigentlich wollte sie ihn jetzt ganz fest in den Arm nehmen weil sie ihn so sehr vermisst hatte aber stattdessen drehte sie sich wieder einen Schritt herum und ließ ihn stehen. Ohne ein Wort zu sagen ging sie zurück ins Farmhaus, auch vorbei an dem Cowboy, sprach ein paar Worte mit ihm und holte eigentlich nur ihre Tasche die sie vorhin in der Küche hatte liegen lassen. Und sie ließ sich dabei auch extra lange Zeit bevor sie wieder bei Nick auftauchte. „Ich lasse hierfür eine echt gute Tasse Tee und einen wirklich netten Typen stehen also hoffe ich du suchst uns ein gutes Restaurant.“ Die angehende Medizinerin hielt ihren Zeigefinger auf den Anderen als eine Art Warnung, schaute dabei auch ziemlich grimmig. Aber wahrscheinlich verrieten sie die zuckenden Mundwinkel weil sie ihr Theater nicht wirklich aufrecht halten konnte. Dafür war sie viel zu glücklich dass ihr bester Freund gerade vor ihr stand.

    3700-alicerpg-pngAlice & Marlin | zwischen den Bücherreihen


    „Naja, so wie man in den Wald hinein schreit..“, entgegnete das junge Mädchen auf seine spottenden Worte, musste ihm im Stillen allerdings Recht geben. Teilweise zumindest. Bücher konnten wenigstens nicht verletzen oder böse sein, jemanden hintergehen oder sonstige eher unschöne Dinge. Also zumindest nicht alle, hatte Alice doch schon ein paar Romane verschlungen die ihr kleines Herz ein bisschen mitgenommen hatten. Aber im Grunde hatte man mit aufgeschriebenen Worten und erfundenen Geschichten dann doch eher weniger Streit und Auseinandersetzungen als mit realen Personen. Aber die konnten einem genauso viel Freude und Glück geben. Meist sogar mehr. „Das Sprichwort sollte man in deinem Alter ja kennen.“, fügte sie noch hinzu, da sie das altbekannte Sprichwort nicht ganz ausgeführt hatte. Weil es ja auch nicht nötig war. Man kannte es eben und den Falten nach zu urteilen, kannte er es so oder so. Ältere Menschen warfen doch gerne mal mit so etwas um sich weil man dann gleich so viel weiser wirkte. Meistens. Aber betitelte sie sich dann auch gerade indirekt als alt? Wobei sie es ja eigentlich nur zum Spaß gesagt hatte, Alice war nicht alt. Alice war jung. Zu jung für all das, was ihr in ihrem kurzen Leben schon passiert war. Zu jung dafür was in ihrem Bauch heran wuchs aber das war dann nochmal ein komplett anderes Thema. „Oh, wow, wer hat dir denn weh getan?“ Die Blondine hob ihre hellen Augenbrauen. Es klang so als hätte der alte Kerl schon jede Menge in seinem Leben mitmachen müssen. Enttäuschungen, keine guten Erfahrungen.. oder war selbst derjenige gewesen von dem er sprach. „Ihr seid nicht alle gleich.“ Ja, Alice wusste selbst dass das eigentlich eine eher schwache Antwort war, sagte man das doch immer wieder um dann im nächsten Moment festzustellen dass man eigentlich doch alle über einen Kamm scheren konnte. Meistens, nicht immer und auch wenn sie insgeheim wusste, dass Simon nicht der Traum von einem Freund war, gut vielleicht war es kein großes Geheimnis, aber sich von anderen und vor allem fremden Leuten so etwas einreden lassen wollen, das war nun wirklich nicht okay! „Er liebt uns.“, antwortete sie mit fester Stimme und schaute dabei abwesend über die Bücherreihen. Auch wenn es unhöflich war seinen Gesprächspartner nicht anzuschauen und wahrscheinlich wirkte ihre Antwort dadurch nicht wirklich überzeugend aber pff, der Typ war auch nicht wirklich die Freundlichkeit in Person warum sollte sie also Wert auf diese Dinge legen? „Machst du das eigentlich öfter, ist das so dein Hobby? Fremden Personen versuchen den Tag zu vermiesen mit solchen Ratschlägen und Lebensweisheiten.“ Schließlich drehte sich der Teenie wieder in die Richtung des Mannes. „Oder bist du ein Gutmensch und willst deinen Mitmenschen nur die Augen öffnen?“ Die Jugendliche legte ihren Kopf zur Seite, strich ein paar blonde Haarsträhnen hinter ihr Ohr und ließ den Fremden nicht aus den Augen. „Woher kennst du meine Mama eigentlich?“ Als sie ihre Frage zuende gesprochen hatte war sie sich nicht einmal mehr sicher ob sie das überhaupt wissen wollte, wenn sie so an den Ruf ihrer Mutter dachte aber vielleicht hatte Katja damals ja auch noch Wert auf andere Arten der Begegnungen gelegt..

    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | im seinem Zimmer


    Darren musste sich schon etwas zurück halten als er bemerkte wie sie sich in seinen Haaren festkrallte. Wie sie sich zur Seite lehnte, ihn gewähren ließ. Es zu ließ dass er ganz sanft ihre Haut mit Küssen benetzte. Dabei wurde der Griff um ihre Taille enger, er drückte den Körper der jungen Frau näher zu sich. Geleitet von ihrem wohligen Seufzen, das ihn fast schon verleitete weiter zu gehen, mehr zu geben, doch es blieb ein zarter Kuss, beinahe als wollte er sich langsam heran tasten. Als wären sie sich nicht schon einige Male zuvor derart nah gewesen. Als hätten sie nicht schon oft genug diese besondere Nähe zueinander gesucht. Ein Schmunzeln umspielte seine Lippen. „Vor allem einen derart guten Kaffee.“, erwiderte er in Anspielung darauf dass sie vorhin noch scherzhaft überlegt hatte ihre Zukunft darauf aufzubauen. Seine Hand legte sich an ihren Hinterkopf als sie diesen bei ihm ablegte, sich in seine Richtung lehnte. Mit den Fingern strich er durch das weiche Haar das sanft über ihre Schultern nach unten floss. „Meinst du es.. endet dieses Mal anders?“ Ihm war klar dass diese Arten von Erfahrungen sich immer glichen, sich nicht änderten. Dass der Kopf dabei nur mit einem spielte doch Darren wollte nicht dass es sich wiederholte. Er wusste wovon sie sprach, wusste was vor einigen Stunden in dieser so ähnlichen Situation passiert war. Der Kerl presste seine Lippen zusammen. War es.. vielleicht auch ein dezenter Hinweis ihrerseits? Bis hier und nicht weiter bevor sie sich wieder stellen musste. Dem, woran sie ihrer Meinung nach die alleinige Schuld trug. Doch es kam nicht so wie er für ein paar kurze Augenblicke vermutet hatte, zumindest sprachen ihre Taten von anderen Dingen. Sein Atem ging schneller als er ihre Lippen an seinem Hals spürte, ihre Finger sich an seinem Shirt zu schaffen machten, den Stoff etwas nach oben schoben. Darren hatte seine dunklen Augen geschlossen, genoss diesen Moment und öffnete sie nur kurz, erkannte das Grinsen auf ihren Lippen die ihn im nächsten Augenblick schon küssten. Zuerst genauso zaghaft als wäre es ein Test, ein Hervortasten, eine Art Frage. Ihr Atem kitzelte auf seiner Haut. Seine Mundwinkel zuckten nach oben. „Oh..“ Der Musiker wirkte kurz als überlegte er. Als nahm er sich ihre Worte wirklich zu Herzen, als überdachte er seine Handlungen und auch die der Blonden. Er zog seine Augenbrauen zusammen. Doch zu mehr, zu einer wirklichen Antwort ließ sie ihn gar nicht kommen. Küsste ihn erneut doch dieses Mal war nichts mehr da von der Vorsicht, die sie vorhin an den Tag gelegt hatte. Der Kuss war innig, ihre Zungen spielten miteinander, sie raubten sich einander beinahe den Atem. Ihr genüssliches Stöhnen sorgte dafür dass er sie näher zu sich drückte, jetzt wo sie ebenfalls das gleiche tat. Eine Gänsehaut überzog seinen Körper, ein Kribbeln breitete sich aus. Vor allem in seiner Körpermitte. Als sich ihre Lippen lösten brauchte er einen Moment, atmete tief durch bevor er ihren Blick erwiderte und festhielt. „Ach.. mit ein paar Eiswürfeln dazu passt das dann schon.“ Wurde es eben ein Eiskaffee für unterwegs. Vielleicht brauchte er den bald auch.. zum Abkühlen. Wer weiß. Darren ließ ein paar Sekunden vergehen in denen er die ehemalige Studentin betrachtete, der Blick seiner braunen Augen über ihr Gesicht wandern ließ. Es war Freude in seinen Augen zu erkennen und auch Glück, weil er es manchmal gar nicht wirklich fassen konnte dass Yumi bei ihm war. Zwar nicht so wie sein Herz es sich wünschte aber dennoch schätzte er jede einzelne Sekunde. „Willst du das etwa?“, sagte er schließlich in einem leisen Ton während er seine Hand von ihrem Kopf nahm, sie auf ihren Oberschenkel legte. Seine Finger streiften langsam nach unten, wieder nach oben und das auch immer weiter, kamen ihrer Körpermitte gefährlich nahe bis er stoppte, seine andere Hand ruhte weiter unter ihrem Pullover. Der Musiker griff ihre vorherigen Worte wieder auf, wobei es ja eigentlich seine Worte gewesen waren, die er vor ein paar Stunden noch selbst gesagt hatte. Und eigentlich war er ja immer noch der Meinung. Immerhin wollte er keinen Ärger machen, Yumi in keine unangenehme Situation bringen aber wahrscheinlich reichte dafür schon seine bloße Anwesenheit, wenn er einem gewissen Mann über den Weg laufen würde. Warum nicht auch einfach mal einen Fehler machen, einen Schritt zu weit gehen, sich das nehmen was er wollte? „Dass ich dich erinnere?“ Seine Lippen streiften ihre Wange, ihre Lippen, küssten sie jedoch nicht, übte keinen Druck aus. „Und dich somit davon abhalte?“ Er brachte ein klein wenig Abstand zwischen ihre Gesichter, hob seine dunklen Augenbrauen etwas an. Herausfordernd funkelte er das Mädchen an, vielleicht mischte er sogar noch etwas gespielte Enttäuschung in seinen Blick, der kurz durchblitzte als ginge er tatsächlich davon aus Yumi wollte es hören damit sie sich wieder entfernen, das Weite suchen konnte. „Immerhin hast du ja ein Déjà-vu.“

    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | im seinem Zimmer


    Die Antwort auf ihre Frage, was denn der Gewinn seines unabsichtlich ausgelegten Hindernisparcours gewesen wäre, lag ja eigentlich auf der Hand, weshalb der junge Student nichts weiter dazu sagte. Er musste es ja nicht ausführen. Das leise und unauffällige Verschwinden, sodass niemand etwas mitbekommen hätte. Darren wäre irgendwann aufgewacht, hätte die Augen aufgemacht und wäre alleine gewesen. Der Platz neben ihm leer, genauso wie das Zimmer. Yumi hätte das Weite gesucht, hätte sich nicht diesem Moment stellen müssen. Sie hätte weiterziehen können, irgendwohin, wo es vielleicht besser war. Aber die leere Flasche am Boden hatte das alles geändert. Zumindest fürs Erste, denn trotzallem ließ sich die ehemalige Studentin nicht aufhalten, verschwand schon bald durch die Tür und als diese ins Schloss fiel, war er es schließlich doch. Alleine. Natürlich war er niemals ganz alleine oder gar einsam, es gab ja außer Yumi noch andere Menschen auf die er bauen und denen er vertrauen konnte, Freunde und auch seine Familie aber das spielte momentan auch gar keine Rolle. Selbst wenn eine dieser Personen jetzt bei ihm wäre, würde es nichts ändern. Trotzdem warf er einen Blick auf sein Handy weil vielleicht ja etwas Wichtiges passiert war. Wobei er dann eher einen Anruf bekommen hatte. Wahrscheinlich waren es nur ein paar Minuten gewesen, keine große Zeit war vergangen und doch hatte es sich im Nachhinein wie eine Ewigkeit angefühlt, diese Minuten bis Yumi doch wieder zurück in sein Zimmer gekehrt war. Mit einer frisch aufgebrühten Tasse Kaffee, deren Geruch sich gleich im Zimmer verteilte. Mit etwas Milch, so wie er ihn immer trank und er überlegte, was es für eine Bedeutung hatte, dass sie sich das gemerkt hatte. Vielleicht einfach Zufall? Weil eben so viele Menschen ihren Kaffee mit Milch tranken? Oder steckte mehr hinter dieser simplen Geste? Der herbe Geschmack des Getränks breitete sich in seinem Mund aus, auch wenn er nur einen kleinen Schluck gekostet hatte. Immerhin war er ja noch heiß. Doch so sehr er sich vor allem innerlich über diese kleine und doch eigentlich so große Geste freute, war die warme Tasse nicht mehr länger von Bedeutung als er sie beiseite stellte und sich Yumi widmete, die vor ihm stand und deren Lippen er im nächsten Moment küsste. Nachdem er sie an ihrem Pullover zu sich hinunter gezogen hatte. Ihre Hand in seinem Nacken hinterließ ein Kribbeln. „Bringst du mir meinen Kaffee dann jeden Morgen?“, erwiderte der Musiker auf ihre Zukunftsidee. „Darüber würde ich mich wirklich freuen.“ Worüber genau? Galten seine Worte noch dem allmorgendlichen Kaffee der Blonden oder schon weitaus mehr, jetzt wo sich ihre andere Hand an sein Gesicht gelegt hatte, er ihren Finger an seinen Lippen spürte, sich das Kribbeln in seinem Körper ausbreitete. Darren erwiderte den Blick ihrer blauen Augen nachdem er kurz über ihre Lippen gehuscht war, das verspielte Grinsen entdeckt hatte, dass sich sogleich in seinem Gesicht spiegelte. Trotz ihrer Worte blieb er stumm, zog stattdessen weiter an ihrem Oberteil, legte zudem seinen anderen Arm um ihre Taille und drückte sie so bestimmt näher zu sich damit ihre Beine letztendlich an der Kante seines Bettes anstießen und sie somit gezwungen war sich zu setzen. Auf ihn, denn schon gleich hatte er auch seinen anderen Arm um sie geschlungen. Das Grinsen auf seinen Lippen verschwand, seine dunklen Augen funkelten sie erwartungsvoll an und doch legte er zuerst seinen Kopf an ihre Schulter. Verblieb so ein paar kurze Sekunden, atmete tief durch, spürte ihre Nähe, nahm ihren süßlichen Duft auf, der sich zugleich mit seinem vermischt hatte. Passierte eben, wenn man in fremden Betten schlief. Schließlich wanderte seine Hand langsam an ihrem Rücken hinauf, seine Finger kletterten über ihre Schulter, nahmen ihre blonde Mähne zurück und entblößten somit ihren nackten Hals, den der Student folgend küsste. Stückchen für Stückchen hauchte er zarte Küsse auf ihre Haut. Auf ihren Hals, hinauf zu ihrem Ohr, bis zu ihrer Wange und schließlich trafen seine Lippen auf die ihren. Ganz sanft und zaghaft, ganz im Widerspruch dazu was seine in ihrem Oberteil festgekrallten Finger aussagten. Oder das aufregende Kribbeln in seiner Körpermitte, sein beschleunigter Herzschlag. „Ich.. bin mir sicher, dir fällt etwas ein..“, sagte er und sein warmer Atem prallte gegen ihre Lippen, die er für diesen Moment frei gegeben hatte. Seine andere, teilweise etwas nutzlose Hand schob er langsam unter ihren dunklen Pullover, der sowieso ein Stück nach oben gerutscht war. Er streifte die Haut ihres unteren Rückens, spürte sie, jedoch nur ganz schwach am Handballen.

    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | im seinem Zimmer


    „Hm stimmt, ich vergaß..“ Der Schauspielstudent hob seine Hand und legte seine Finger an seine Stirn, schüttelte den Kopf ein klein wenig als würde er enttäuscht über sich selbst sein dass er diesen besonders wichtigen und ehrlichen Fakt vergessen hatte. Dass Yumi ja in einer Beziehung war. In einer sehr tollen und ernsten Beziehung in der sie sich nach keinem anderen Mann sehnte als nach ihrem festen Freund. Dem Studenten eine Tür weiter. „Das ist ja jetzt nicht mehr dein Ding.“, fügte er hinzu, entspannte seine Haltung wieder, fand das Schmunzeln wieder und erwiderte das Funkeln ihrer blauen Augen. Was sein Blick genau aussagen wollte? Vielleicht wollte er vorwurfsvoll wirken, enttäuscht, verletzt, herausfordernd, vielleicht alles zusammen, vielleicht auch gar nichts davon. Vielleicht wollte er ihr auch einfach durch seine braunen Augen hindurch mitteilen, dass er ihr nicht glaubte. Oder aber es nicht gut hieß, was sie hier machte, wenn alles doch wirklich ernst war, aber das hatte er bereits gesagt, sie deshalb sogar zurück gewiesen wofür er sich wirklich selbst eine Ohrfeige verpassen wollte aber so war es ja immerhin besser oder nicht? Es war auch besser wenn sie durch diese Tür ging und ihn hinter sich ließ. So konnte sie ihr Leben weiter leben. Ihr neues Liebesglück genießen. Vielleicht war auch er es, der endlich einen Schlussstrich ziehen sollte. Es beenden. Aber er musste ja fast schon darüber lachen was für Gedanken er sich machte. Als ob er das wollte. Das machte. Yumi aufgeben? Es war keine Option, keine Möglichkeit, so einfach war das nicht, wie die ehemalige Studentin das vielleicht dachte. „Ein bisschen Herausforderung muss sein. Wäre doch sonst langweilig oder nicht? Und wie es aussieht hast du leider verloren.“ Auch er sah erneut zu der leeren Flasche am Boden, die er vor einigen Stunden noch sinnlos in sich gekippt hatte. Weil er gedacht hatte danach wäre alles besser, als hätte der Alkohol irgendwie geholfen. Warum war der Gedanke, dass dieses Gift die Antwort auf Alles war, eigentlich so fest in den Köpfen der Menschen verankert? Als Yumi seine Worte aufgriff, das Angebot mit dem Frühstück spaßeshalber annahm, legte er nachdenklich seine Finger ans Kinn. Als stellte er sich in seinem Kopf ein kleines Buffett an den leckersten Speisen zusammen. Ob sein Magen damit klar kommen würde, da war er sich gar nicht so sicher. Aber so ein bisschen Rührei mit Speck oder süße Waffeln.. konnte man da nein sagen, vor allem, wenn sie einem ans Bett gebracht wurden? Ihm war klar, dass das nur ein Wunschdenken war, dass er sich darüber keine Gedanken machen brauchte und er tat es schließlich auch nicht mehr, lenkte seine Aufmerksamkeit auf seine tauben Finger, die er nach wie vor nicht spüren konnte. Der wie vielte Tag war das mittlerweile? Hätte er Buch führen sollen? Tägliche Gedanken und Veränderungen diesbezüglich aufschreiben, auch wenn es sie nicht gab? Ob so etwas helfen würde besser mit der Situation klar zu kommen? Vielleicht hätte es seiner Gitarre geholfen, die zertrümmert in der Ecke lag und nicht mehr zu gebrauchen war. Vielleicht hätte er so seine Wut besser lenken können aber die Antwort darauf konnte er sich auch selbst geben. Der Musiker schaute wieder auf, schaute zu ihr. Ihre Blicke kreuzten sich während sein Mund sich öffnete als wollten noch so viele Worte über seine Lippen kommen, doch er blieb still. Hatte es sowieso keinen Sinn mehr da Yumi sein Zimmer längst verlassen hatte. Somit starrte er eine Weile auf die geschlossene Tür. Fühlte eine Leere in sich. Darren presste seine Lippen aufeinander, drehte seinen Kopf herum und wischte mit seiner Hand über sein verschlafenes Gesicht. Strich sich anschließend durch die zerzausten Locken als könnte er sie dadurch in Ordnung bringen. Noch ein paar Sekunden sah er durch sein Zimmer, sein Blick haftete sich an seine zerstörte Gitarre, die leere Glasflasche und schließlich sein Handy, das herum gedreht auf seinem Nachttisch lag. Er überlegte, hatte eigentlich keine Lust auf niemanden. Weil niemand außer ihr diese Leere füllen konnte. Aber es war albern so zu denken oder? Sich in seinem Zimmer zu verkriechen. Wie ein Teenager dem gerade frisch das Herz gebrochen wurde. Deshalb griff er nach seinem Handy und hatte dort auch ein paar Nachrichten, die auf ihn warteten, die er zumindest zumindest zum Teil beantwortete. Gut, eigentlich nur die einer bestimmten Person, die er wohl nicht mehr länger warten lassen sollte. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, was auch gleich wieder verschwand als er das Handy sperrte und zurück legte und nach einem Seufzen zur Seite rutschte. Aufstehen und duschen klang doch erstmal nach einem guten Plan, bei dem hoffentlich sein Kopf mitmachte und nicht gleich vom Schwindel eingenommen werden würde sobald er aufstand. Doch das Klopfen an seiner Tür ließ ihn inne halten. Ob kurz die Hoffnung in ihm aufkeimte? Mit Sicherheit. Ob er sich fragte, wer um diese Uhrzeit an seiner Tür klopfte. Das auch. Wie viel Uhr war es überhaupt? Er hatte an seinem Handy nicht einmal darauf geachtet. Als sich seine Tür schließlich öffnete, Yumi herein traf und eine dampfende Tasse in der Hand hielt, wirkte er wahrscheinlich mehr als irritiert und überrascht während sein Blick ihren Bewegungen folgte. Wortlos nahm der junge Student den warmen Kaffee entgegen, dessen vertrauter Duft ihm sogleich in die Nase stieg. „Hast du dich verlaufen?“ An der Tür geirrt? War die Tür, die sie doch eigentlich suchte, neben der seinen oder? Er führte die Tasse an seine Lippen, sah noch einmal zu ihr hinauf und entdeckte das Schmunzeln auf ihren Lippen, was sich kurz auf seinen spiegelte bevor er sich schließlich vorsichtig einen kleinen Schluck des frisch gebrühten Kaffees gönnte. Sie hatte sich gemerkt wie er seinen Kaffee trank. Er schmeckte so wie er ihn immer trank. Ein warmes Gefühl breitete sich in seinem Inneren aus. Ob vom servierten Kaffee, weil sie zurück gekommen war, weil sie sich so etwas gemerkt hatte oder alles zusammen. Darren lehnte sich etwas zur Seite, stellte die Tasse auf seinen Nachttisch neben das Handy und griff folgend an den Stoff ihres Oberteils. Zog sie somit zu sich hinunter und küsste die junge Frau. Kurz aber nicht weniger intensiv. „Was, wenn ich nein sage..?“, wisperte er gegen ihre Lippen und grinste.

    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | im seinem Zimmer


    Irgendetwas war anders. Irgendwas stimme nicht. In seinem Kopf hallten noch ihre Worte. Ihre Frage ob es je wieder normal werden würde. Normal dass er irgendwann seine Finger wieder spüren und bewegen konnte, weiter Musik machen und ohne Einschränkungen sein Studium verfolgen konnte? Normal dass seinen Bauch keine große Narbe mehr zierte, sie vielleicht mit der Zeit einfach verschwand, sie nicht länger sichtbar war? Normal, dass sie einfach wieder ihr Leben leben konnte, so unbeschwert und frei wie sie es wollte ohne sich Vorwürfe zu machen, die sie sich im Grunde gar nicht zu machen brauchte? Was war schon normal, war normal das was man als Mensch anstreben sollte? Damit das Leben so verlief wie es am besten für einen war, ohne irgendwelche Abwege oder Gefahren die lauerten. Ja, ein normales Leben klang für die meisten wahrscheinlich ansprechend. Darren hatte nichts mehr darauf geantwortet. Weil er eh schon mit der Müdigkeit zu kämpfen gehabt hatte, ihm seine Worte nur langsam und leise über die Lippen gekommen waren und er vielleicht auch gar keine Antwort darauf wusste. Weil er sie vielleicht auch gar nicht hören wollte. Immerhin sollte man sich doch eh auf die guten Sachen konzentrieren, positiv bleiben, nie die Hoffnung verlieren und dazu gehörte wohl nicht daran zu glauben dass es nie wieder normal werden würde. Aber wenn man es oft genug sagte, wenn man sich selbst immer wieder hörte dass alles gut und normal werden würde, vielleicht glaubte man es am Ende ja selbst. Aber mit diesen Methoden kannte sich Yumi wahrscheinlich besser aus nachdem sie ja ein paar Semester Psychologie hinter sich hatte oder? Schlaf übermannte ihn, holte ihn ein, wickelte ihn in Dunkelheit und schenkte ihm doch keinen Traum. Irgendetwas war anders. Ihm war kalt. Im Halbschlaf suchte er mit schwerfälligen Bewegungen nach seiner Decke. Irgendetwas stimmte nicht. Der Musiker war wach und trotzdem hatte er das Gefühl noch zu schlafen, eine Art Dämmerzustand in dem er merkte dass das Bett leer war. Dass der Platz neben ihm leer war. Wunderte es ihn? Plötzlich riss ihn schließlich ein lautes Klirren vollends aus dem Schlaf. Er hatte kurz den Atem angehalten, war jedoch nicht hochgeschreckt, hatte nur seine Augen geöffnet um nach der Quelle des Geräusches zu suchen und es dauerte auch eigentlich nicht lange. Auf dem Weg zum Badezimmer, wie er es sich vor wenigen Sekunden noch einreden wollte, war sie auf jeden Fall nicht mit ihren Schuhen in der Hand und diesem Gesichtsausdruck. „Du bist wohl ein bisschen aus der Übung hm.. mit dem Davonschleichen..“, murmelte der junge Kerl und schmunzelte. Sein Blick wanderte von der Flasche am Fußboden hinauf zu Yumi. Sein Kopf dröhnte etwas, jedoch bei weitem nicht so schlimm wie schon einige Male zuvor. Man wurde wohl belohnt wenn man sich auf eine Sorte Alkohol begrenzte und nicht alles wild durcheinander in sich schüttete. „Oder bist du auf dem Weg uns Frühstück zu machen?“ Eine eher rhetorische Frage, was beide wussten, immerhin war es kein Geheimnis. Er rutschte etwas nach oben, richtete sich langsam auf und wandte schließlich seinen Blick von ihr ab, schenkte seine Aufmerksamkeit nur kurz seiner verletzten Hand um festzustellen dass sich nichts getan hatte. Als käme die Wunderheilung über Nacht und trotzdem machte er es jeden Tag wieder. Es herrschte eine kurze Stille in seinem Zimmer, zwischen ihnen, während er seine Augen geschlossen hatte als wäre er immer noch nicht ganz wach bevor er schließlich tief Luft holte. Darren versuchte erst gar nicht die Blonde irgendwie aufzuhalten, ihr nach zu springen, sie am Arm zu packen, sie bitten zu bleiben. Vielleicht weil er sich nicht aufdrängen wollte, vielleicht weil er wusste dass es sowieso keinen Sinn hatte. „Das.. Angebot bleibt.“, sagte er, schaute aber nicht zu ihr hinüber, massierte seine tauben Finger. Seine Tür stand immer offen für sie. Genauso wie sein Herz.

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    Hina & Alessa | im Wohnzimmer


    „Hey, es gibt auch genügend andere Dinge, die das hässliche Ding da abdecken, okay.“, erwiderte das junge Mädchen schmunzelnd, betrachtete kurz ihren Arm, der von ihrem kleinen Unglück in Mitleidenschaft gezogen worden war. Naja, passierte eben, sie hoffte nur dass es keine allzu große Narbe hinterlassen würde. Wobei sie dann wahrscheinlich immer an den Halloweenabend denken musste, wenn sie sie betrachtete. Auf das Aufeinandertreffen mit Chase.. daran, dass sie Alessa bei diesem blöden Studenten zurück gelassen hatte. Vieles hätte anders laufen können aber jetzt ließ sich eh nichts mehr ändern und so genau wollte sie in diesem Moment auch nicht darüber nachdenken, konnte sie auch nicht weil die Finger ihrer besten Freundin sich einfach zu gut anfühlten. Also die kleine Massage, die sie gerade bekam während Alessa ihre Haare ein shampoonierte. Ein genüsslicher Laut verließ ihre Lippen und sie war froh, dass ihre Beste ihrem Plan für den heutigen Tag zustimmte. Aber es wäre ihr auch egal gewesen, was sie machten, hauptsache sie hatte Alessa an ihrer Seite. Sie war immerhin auch die beste Shoppingbegleitung und ihr schlechtes Gewissen hielt sich klein wenn sie gemeinsam ihren Bauch mit ungesunden Sachen vollschlugen. Bei dem Gedanken an fettiger Pizza lief ihr nämlich jetzt schon das Wasser im Mund zusammen. Hina wrang einmal mit ihren Händen das Wasser aus ihren Haaren, stieg aus der Wanne und versorgte sich mit Handtüchern bevor die stechenden Schmerzen in ihrem Arm sie aufhielten. Glücklicherweise hatte die Andere gleich Tabletten in ihrer Handtasche. Das Mädchen schmunzelte. „Danke..“, sagte sie, nahm den Blister entgegen und hielt Ausschau nach einer Flasche Wasser, doch wurde nicht fündig. Dann musste sie eben auf den edlen Tropfen warten, den Alessa suchen wollte. „Jap, immer noch alles an dergleichen Stelle und immer noch gut gefüllt.“ Die Schülerin kicherte und drehte sich herum zu ihrem Kleiderschrank während ihre Beste sich auf die Suche begab. Sobald sie ihre Schritte nicht mehr hörte, atmete das Blondchen tief aus. Bemerkte erst jetzt, wie angespannt wie überhaupt war. Wie flach sie geatmet hatte, wie verspannt sie war. Nicht nur weil sie Schmerzen hatte, eine Schonhaltung annahm. Es war das Drumherum, es war Alessa während sie selbst nackt gewesen war. Weil der Wunsch da gewesen war dass ihre Freundin es vielleicht ausgenutzt hätte? Die Finger des Mädchen legten sich auf ihre Lippen, ihre Atmung wurde schneller bei dieser Vorstellung und unweigerlich musste sie an ihre gemeinsame Nacht zurück denken. Es war als konnte sie ihre Berührungen noch heute spüren. Berührungen, die sich unglaublich angefühlt hatten. Ein Kribbeln hinterlassen hatten.. bevor sie sich jedoch gänzlich in Tagträumen verlor, schüttelte Hina ihren Kopf wobei sich der Knoten des Handtuchs das sie um ihre Haare gebunden hatte löste und zu Boden fiel. Ihre blonde Mähne verteilte sich über ihre nackten Schultern, kitzelte ihre Haut und sie seufzte. Aus ihrem großen Schrank der schon aus allen Nähten platzte und ihr doch nicht voll genug war, holte sie frische Kleidung und Unterwäsche, die sie sich auch gleich überzog. Ein bisschen zupfte sie schließlich an sich herum und griff auf ihrer Kommode nach einem Haargummi, damit sie die noch feuchten Strähnen etwas zurück binden konnte. Schnell und geübt legte sie noch dezentes Make-Up auf denn wenn die Freundinnen das Haus verlassen würden, dann sicherlich nicht ungeschminkt. Schnell noch wollte sie ihr Handy checken, sich bei Chase melden dass alles in Ordnung war, der machte sich bestimmt auch große Sorgen, doch sie fand das Teil nirgends. Ein lautes und genervtes Seufzen verließ ihre Lippen während sie ihr halbes Zimmer auseinander nahm, wobei sie eigentlich wusste dass es nur in ihrer Handtasche sein konnte, die sie in den vergangenen Stunden bei sich getragen hatte. Da war es aber nicht. Hatte sie es im Taxi liegen lassen? Im Krankenhaus? „Oh bitte nicht..“ Hina warf das Kissen, das sie in der Hand hatte, auf das Bett zurück und verließ eilig ihr Zimmer, um zu ihrer besten Freundin aufzuschließen. „Und, bist du schon fündig geworden?“, rief sie auf dem Weg nach unten, hopste die letzten Stufen der Treppe hinunter und fand sich dann im Wohnzimmer wieder, in dem Alessa schon ein paar Flaschen bereit gestellt hatte. „Anscheinend.“ Die Jugendliche blieb stehen, stemmte ihre Hand in die Hüfte und warf mit der anderen ihre Haare über die Schultern bevor sie den Kopf etwas schüttelte und seufzte. „Ich glaub ich hab mein Handy im Krankenhaus liegen lassen.. oder auf dem Weg verloren, ich weiß es nicht.“ Sie beobachtete ihre Freundin, die noch weiter im beliebten Schrank ihres Vaters wühlte. „Kann ich kurz dein Handy haben? Dann rufe ich eben da an und frage nach.. und hole Gläser!“ Jetzt brauchte sie erst recht einen edlen Tropfen.

    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | im seinem Zimmer


    „Ich höre zu..“, versicherte der Schauspielstudent und musste sich ein kleines Schmunzeln verkneifen als er den irritierten Gesichtsausdruck der jungen Blonden entdeckte, die Verständnislosigkeit in ihren Augen. Was hatte sie erwartet? Wahrscheinlich eine ganz andere Reaktion oder? Empörung, Kopfschütteln, dass er ihr Vorwürfe dafür machte was sie ihrem Ex angetan hatte. Vielleicht noch Zustimmung, dass Alex richtig gehandelt hatte, dass sie es nicht anders verdient hatte? Aber Yumi kannte den Studenten, wusste wie er dachte und immer noch stand er viel zu weit außen vor um sich wirklich eine richtige Meinung zu bilden, sollte man sich auch immer beide Seiten der Geschichte anhören. Aber mit Sicherheit kam er dem Geschehen nie nah genug und wollte es auch gar nicht. Stand es ihm ja auch gar nicht zu und vor allem war es doch längst auch Vergangenheit. Darren wollte mit seinen Worten nicht ausdrücken dass er es gut hieß, was sie getan hatte, das musste er wahrscheinlich nicht extra erwähnen jedoch war es für ihn selbst einfach kein Grund für den Ausraster ihres Ex-Freundes und viel schlimmer war, dass sie es herunter spielen wollte weil sie es eben verdient hatte. Weil sie ja die Böse gewesen war, ihm weh getan hatte. „Ich hab zwar viel abbekommen aber meinen Ohren geht es glücklicherweise gut.“ Wenn auch schon soviel andere Dinge in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Kleine so wie große Wunden von denen aber mittlerweile kaum mehr welche wirklich zu sehen waren. Vielleicht noch kleine Narben, die bestimmt aber auch bald verblassen würden. Die, die seinen Bauch zierte wahrscheinlich eher weniger, war sie doch recht groß aber es gab ja auch schlimmere Dinge. Seine Finger zum Beispiel, die waren taub, mit denen spürte er nichts, konnte sie nicht bewegen und kein Arzt konnte ihm sagen ob sie je wieder in ihren Normalzustand zurück kehrten. Ob er jemals wieder Gitarre spielen konnte, ob er seinen Wünschen weiter nachjagen konnte.. ob er ihre zarte Haut darunter irgendwann wieder spüren konnte. „Nein, lässt sich nicht..“, stimmte er dem Mädchen zu während er seine Arme weiter um sie gelegt hatte. Ihre Wärme spürte. „Ihr habt beide Fehler gemacht. Nichts davon lässt sich klein reden oder vergessen, das ist wahr. Jedoch.. ist es ein Schritt zu weit handgreiflich zu werden aber am Ende bist es du die darüber entscheidet wie sehr es dich verletzt hat. Niemand sonst.“ Die Finger seiner rechten Hand streichelten sanft über ihre Haut. „Ich sehe das ein bisschen anders.“, erwiderte er auf das leise Flüstern des Mädchens, sein Kopf lehnte an ihrem und er schmunzelte, wollte dadurch vielleicht auch dem Gespräch die Schwere nehmen. Musste er ja auch nicht weiter ausführen weshalb er die ehemalige Studentin als besser bezeichnen würde oder? Ihre Blicke begegneten sich, ein Kribbeln durchfuhr seinen Körper, es blieb der sanfte Druck auf seinen Lippen. Das ehrliche Flüstern der jungen Frau weckte ein Grinsen in seinem Gesicht, wobei man es durchaus auch kritisch sehen konnte. Traurig, wenn man Worten nicht die Bedeutung geben wollte, die sie sooft hatten. Doch genauso gut verständlich in mancher Hinsicht, wenn man in Betracht zog, dass Darren selbst seinen vorhin verlorenen Worten keine wirkliche Bedeutung gab, sich nicht darauf beruf, sie einfach ignorierte. Und doch machte er sich nicht weiter Gedanken darum, war sowieso hin und weg von dem innigen Kuss, in den sie ihn verwickelte. „Ich kenne uns.“ war es, was er schließlich darauf antworte und ein breites Grinsen zierte seine Lippen während er den Blick ihrer blauen Augen erwiderte. Es war schon sehr viel oft mehr passiert, an sehr viel verschiedenen Orten, zu verschiedenen Zeiten, vielleicht nicht immer ganz zur Situation passend und hätten ihre Mitmenschen das mitbekommen hätten sie vielleicht schon eine Anzeige am Hals aber das machte es ja auch irgendwie spannend.. oder nicht? Als seine Gedanken kurz abschweiften, er für einen Augenblick darüber nachdachte biss er auf seine Unterlippe, wanderte sein Blick über ihr hübsches Gesicht. „Neue Dinge auszuprobieren gehört im Leben doch dazu. Warum also nicht?“ Was genau er damit ausdrücken wollte führte er nicht weiter aus, gab ihr lieber still einen Kuss, hielt kurz inne, nahm ihren Duft auf, lächelte und kaum eine Sekunden fanden sich die jungen Erwachsenen in seinem Bett wieder. Nicht so wie man es üblicherweise von ihnen kannte sondern kuschelnd, nah beieinander. Mehr oder weniger einvernehmlich, was wiederum merkwürdig klang aber solange Yumi sich nicht lauthals beschwerte und sie schien es doch auch zu genießen, auch wenn sie das natürlich nicht zu geben würde oder? Vielleicht ließ sie es auch einfach über sich ergehen damit er endlich einschlief und sie wegrutschen konnte, wer wusste das letztendlich schon außer die Blonde selbst. Doch lieber hing er sich an den Gedanken fest dass sie seine Nähe doch genauso genoss als sie er es fühlte. „Und ja.. das muss sein..“, murmelte der Student und seufzte zufrieden, war leise und wollte die Ruhe gar nicht stören. „In solchen Momenten wird alles andere einfach egal..“ Weil er in diesen Sekunden nichts mehr brauchte als Yumi, weil ihm in diesen Sekunden nichts anderes etwas anhaben konnte. Darren hielt seine Augen geschlossen, ließ diese Augenblicke ganz bewusst zu, döste nach kurzer Zeit schon etwas vor sich hin. Sein Körper war erschöpft, immerhin hatte er auch noch mit den Unmengen an Alkohol zu kämpfen, der ihn zwar nicht länger zu beeinflussen schien aber trotzdem noch lange nicht abgebaut war. Dennoch hörte er ihre Stimme, ganz leise und zunächst wirkte es auch so als konnte er gar nicht mehr darauf antworten, als wäre er tatsächlich schon eingeschlafen aber er hielt sich wach. Wollte alles auskosten. Yumi an seiner Seite zu haben, mit ihr zu kuscheln, ihre Nähe zu spüren, das war fast schon Balsam für seine Seele. Er spürte ihre Finger an seinem Bauch, die Gänsehaut die diese Berührungen auslösten. Der Musiker nickte langsam. „Manchmal..“, antwortete er, passte seine Stimme der ihren an, war leise und doch laut genug. „Aber das ist nicht schlimm.. eine tägliche Erinnerung dass sie da ist.“ Dass das alles passiert ist. Als bräuchte er eine Erinnerung daran. „Es wird besser.. es braucht Zeit bis alles wieder.. normal ist.“ Die Haut seines Bauches würde zwar nie wieder wirklich normal sein, eine derart große Narbe verschwand schließlich nicht einfach wieder, sie blieb sein Leben lang, aber der stechende Schmerz, das kurze Zwicken zwischendrin, es würde vergehen. Der Schauspielstudent drehte sich zur Seite, legte einen Arm um ihre Taille während seine andere Hand weiter an ihrem Kopf ruhte. Gerne hätte er seine Finger durch ihr blondes Haar gleiten lassen, gerne hätte er ihr über den Kopf gestreichelt, sie gekrault. Doch ihm war nichts davon vergönnt. Konnte er seine Hand nur da liegen lassen. „Das ist schon okay.“, kam es schließlich über seine Lippen nachdem er für einen kurzen Moment inne gehalten hatte. Seine Arme schloss er kräftiger um sie, drückte das Mädchen an sich sodass sie wahrscheinlich kurz gar keine Möglichkeit hatte sich zu bewegen. „Es lässt sich nichts mehr ändern.“ Also warum sich auch Gedanken darum machen, jetzt half eh nur mehr geradeaus zu schauen, so schwer es manchmal auch sein mochte. „Ich muss da ja nicht alleine durch.“ Als wäre es selbstverständlich dass Yumi an seiner Seite war um die nächste Zeit für ihn da zu sein. Zwar hatte er einen großen Teil seiner Therapie schon hinter sich, doch stand ein genauso großer Berg noch vor ihm. Weitere Termine bei Ärzten, Therapeuten und auch sein Studium, die fehlenden Vorlesungen die er nachholen musste und auch die Auftritte, bei denen er jetzt viel mehr hinter der Bühne helfen musste als auf der Bühne. So viel er eben machen konnte. Weil nicht einmal groß anpacken möglich war. Ganz zu schweigen von seiner Musik. Die ihm fehlte. Sehr. Darren ließ wieder locker, war ihm erst jetzt aufgefallen dass der die Blonde viel zu sehr an sich gedrückt hatte. „Entschuldige..“, flüsterte er, beugte sich dann etwas in ihre Richtung und drückte ihr sanft einen Kuss auf die Stirn bevor er ein leises „Danke“ dagegen flüsterte. Wofür genau das konnte er gar nicht mehr beantworten, war es auch überhaupt nötig? Der junge Kerl fand schließlich seinen Schlaf, ruhig und auch zufrieden mit Yumi an seiner Seite.

    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | im seinem Zimmer


    Der junge Student hielt sie weiter in seinen Armen, dachte gar nicht daran seine Umarmung zu lösen, auch dann nicht als Yumi sich zu erklären begann. Den anscheinend so schlimmen Grund nannte, der alles erklärte. Der sie für schuldig sprach und es akzeptieren ließ, dass ihr damaliger Freund sie geschlagen hatte. Doch alles was er zunächst tat war den Kopf schütteln. Ein kleines bisschen zumindest weil er sich nicht mehr von ihr entfernen wollte, ihre Nähe viel zu sehr genoss, ihren Duft und ihre nackte Haut. Bevor er weiter sprach vergrub er seinen Kopf nochmals an ihr, roch das süßliche Shampoo in ihrer langen Mähne und musste lächeln, selig und zufrieden, bis er dann wieder aufhorchte als die Blonde schließlich für ein paar Sekunden inne hielt. „Das.. ist hart.“, war es, was ihm zunächst über die Lippen kam. Seine Augenbrauen zog er zusammen, kam nicht daran vorbei darüber nachzudenken wie er darauf reagiert hätte. Wenn seine Freundin ihn willentlich, wissentlich und mit purer Absicht verletzt und betrogen hätte. Bestimmt wäre auch er wütend gewesen, enttäuscht und wer weiß welche Worte ihm über die Lippen gekommen wären. Doch die Hand erhoben? Niemals. Auch nicht dann. Auch nicht unter den Umständen. Das verdiente niemand den man angeblich liebte. „Und das.. war alles..?“ Darren wollte mit seinen Worten nicht aussagen dass es Nichts war. Das war es nicht. Es war sicher ein Schlag für Alex gewesen. Und schließlich ja auch für die Blonde selbst. „Das nahm er als Grund um dir gegenüber handgreiflich zu werden?“ Das konnte er nicht verstehen. Egal wie sehr er sich darüber den Kopf zerbrach, wie er versuchte sich in diese Lage und Situation hineinzuversetzen aber es wollte nicht in seinen Kopf und das war wahrscheinlich auch besser so. Der Student war einfach ein anderer Mensch, hatte andere Ansichten, andere Arten um mit naja, solch schlechten Nachrichten umzugehen. Er drehte den Kopf ein wenig, schaute zu ihr, erkannte ihr Profil im hellen Mondschein während sie ihren Blick gesenkt hatte, den Boden anstarrte und sich wahrscheinlich Gedanken machte. Noch einmal alles durchging und vielleicht erwartete dass er endlich einsah was für ein schlechter Mensch sie doch war. Jetzt, wo sie es noch einmal erwähnt hatte. Jetzt, wo sie zugegeben und erklärt hatte was der Grund gewesen war. Womit sie das verdient hatte? „Deshalb glaubst du dass du es verdient hast..?“ Eine Frage in die Dunkelheit hinein. Nicht nur weil es in seinem Zimmer aktuell einfach relativ dunkel war, nur der Schein des Mondes für etwas Licht sorgte, auch weil er seine Augen abermals geschlossen hatte. Weil er doch schon etwas müde war aber mehr noch weil er sich so auf alles besser konzentrieren konnte. Alles besser wahr nahm. Ihre Nähe, die Wärme die sie ausstrahlte, der Duft ihres Shampoos und ihr eigener Geruch. Das alles ließ sein Herz für einige Takte schneller schlagen. Natürlich auch worüber sie sprachen. Es ging nicht spurlos an ihm vorbei, ließ ihn nachdenken. Brachte sein Herz vielleicht aus keinem guten Grund schneller schlagen und doch tat es das. „Hast du nicht.. du bist nicht schuld daran dass er sich nicht beherrschen kann. Auch wenn das was du getan hast sich nicht als.. einen blöden Ausrutscher abtun lässt. Eine Ohrfeige oder was.. auch immer es war, das.. das lässt sich nicht mehr gut machen. Du merkst es selbst. Das bleibt im Kopf.. ob man will oder nicht.“ Der Musiker wollte nicht abstreiten dass der Vertrauensbruch den Yumi ihrem Ex gegenüber begangen hatte nicht auch im Gedächtnis blieb, ihn verletzt hatte und er dadurch vielleicht auch Probleme hatte, zu vertrauen, zu lieben oder was es wahr. Aber naja, wenigstens hatte Alex so gelernt dass er seinen besten Freund in die Wüste schicken konnte. „Wahrscheinlich bin ich einfach zu verschieden.“, murmelte er schließlich und schmunzelte auch ein kleines bisschen. Zu verschieden, zu anders als dass er das verstehen konnte. Weil er es niemals tun würde. Egal wer ihm gegenüber stehen würde. In seinem Kopf und Herzen war das natürlich nur Yumi. Auch wenn er sich dann wünschte dass es niemals so weit kommen würde. Aber war das vielleicht ein bisschen zu sehr Wunschdenken? Ein zu großer Traum? Beinahe wäre ihm ein Seufzen über die Lippen gekommen, doch er kümmerte sich dann lieber darum dass sie sich in seinen Armen drehte, dass er ihre Schönheit bewundern und sie ansehen konnte. Ihr Gesicht mit seinem Blick abtasten wovon er niemals genug bekommen konnte. Von ihrer blassen Haut, den hellen Haaren die ihr Gesicht umrahmten, die kleinen Grübchen die sie hatte wenn sie lachte, selbst wenn sie ihr ganz eigenes Lächeln lächelte. Die zarten Lippen, die in ein so sanftes Rosa getaucht waren. Das sich manchmal sogar auf ihren Wangen spiegelte. Aber nicht zuletzt ihre blauen Augen, deren Blau er nicht einmal wirklich erklären oder in Worte fassen konnte. Das ihn an so viele Momente und Augenblicke erinnerte. An das Funkeln, das er so oft darin gesehen hatte und ihren ganz eigenen Blick, der so viel aussagte, was Worte nicht hätten ausdrücken können. Unter seinen Fingerkuppen spürte er ihre warme Haut während er seine Hände an ihr Gesicht gelegt hatte. Zumindest mit einer Hand, denn mit den tauben Finger der anderen war da einfach nichts. Doch er versuchte dieses dumpfe Gefühl in seiner Brust, die Enttäuschung die daraus entstand, den Zweifel ob es überhaupt jemals wieder alles gut werden würde mit seiner Hand, die Wut darüber, all das versuchte er zu ignorieren, zu unterdrücken, wieder wegzuschließen und der Hoffnung, seinem Optimismus Platz zu machen. Und gerade jetzt als seine Lippen auf den ihren waren, sie einander so nah waren, er sie in ihren Armen hielt, da war das alles plötzlich so einfach. Da hatte er keine Zweifel an einer vollständigen Genesung. Da waren seine Wünsche und Träume wieder ganz real. „Ich halte mich auch nicht immer an meine eigenen Worte..“, erwiderte der Musiker schmunzelnd, sprach jedoch ganz leise als wolle er den Moment nicht ruinieren als Yumi ihm seine eigenen Worte vorhielt. Die er trotzdem immer noch ernst meinte. Immerhin beging sie doch gerade wieder einen Vertrauensbruch oder? Hinterging Alex erneut, wo sie es noch einmal miteinander versuchten. Ob auch Darren Jemand war, der den Typen derart aus der Haut fahren lassen konnte? Oder ob er mehr einfach ein Niemand war, einfach irgendein Kerl den sich Yumi an den Hals warf? Nein, daran wollte er gar nicht weiter denken, schob diese dummen Gedanken beiseite, obwohl es doch eher Sorgen waren und auch wenn er der Blonden Glauben schenken wollte, dass so etwas nicht mehr passieren würde, so blieben doch Zweifel und Ängste, die er nicht einfach ignorieren konnte. Eine Gänsehaut jagte über seinen Körper, er schloss für einen Moment die Augen während ihre Finger über seinen Nacken streiften, sich in seinen Haaren vergruben und ein Lächeln umspielte seine Lippen, die schon in der nächsten Sekunde von ihr versiegelt wurden. Die Hände des Mannes ließen von ihrem Gesicht ab, er ließ sie wandern und legte sie schließlich an ihre Taille, mehr oder weniger fest hielt er sie dort und genoss die Augenblicke, die der Kuss andauerte, bis Yumi ihn schließlich unterband, von ihm abließ. Doch dieses Mal blieb kein kaltes und bitteres Gefühl zurück. Das Kribbeln in seinem Bauch blieb und als sie sich räusperte, huschten seine Mundwinkel kurz nach oben. Fast als müsse sie sich selbst von unartigen Gedanken ablenken. „Damit nicht mehr passiert..?“, sagte er leise schmunzelnd, versuchte den Blick ihrer hellblauen Augen einzufangen doch es gelang ihm nicht. Was ihn fast noch mehr zum Lachen brachte. Doch er hielt sich zurück, nickte. „Ist wohl besser, den Schlaf können wir beide gut gebrauchen.“ Auch wenn er es gar nicht wirklich wollte, vielleicht aber sollte. Zwar fühlte er sich fertig, sein Kopf war schwer und auch sein Körper war müde, doch dachte er nur daran was in ein paar Stunden sein würde. Wenn er aufwachte.. würde sie wieder weg sein, richtig? Mit seiner gesunden Hand fasste er nochmal an ihr Gesicht, hauchte ihr einen Kuss an die Schläfe und hielt kurz inne während er sie zu sich drückte. „Aber glaub nicht dass du dem Kuscheln entgehen kannst..“, flüsterte er, grinste und im nächsten Augenblick zog er das blonde Mädchen auch schon mit zu seinem Bett, wo er sie mit hinein zog, sodass sie sich gar nicht weigern konnte. Der junge Kerl blieben neben ihr liegen, dieses Mal war er es der innen lag. Damit sie in ein paar Stunden leise flüchten konnte und nicht die Gefahr einging ihn zu wecken, wenn sie erstmal über ihn drüber klettern musste.. „Da musst du leider durch.“ Darren lachte leise, zog das Mädchen mit einem Arm an sich heran sodass sie ihren Kopf auf seine Brust ablegen konnte. Mit einem Arm hielt er sie fest an sich gedrückt, seine verletzte Hand lag auf ihrem Kopf. Auch wenn er das nicht spüren konnte. Und trotzdem war da dieses warme Gefühl. Warm und vertraut..