Beiträge von schachtl

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    Cylie & Yumi | im Zimmer von Yumi


    Die Medizinstudentin rollte mit ihren Augen, verzog dann aber den Mund als Yumi sie für ihr braves Verhalten lobte. Zumindest was ihr Studium anging. Obwohl Cylie im Gegensatz zu der Blonden wahrscheinlich ein wahrer Engel war aber das war ja jetzt nicht das Thema. Auch wenn es sie doch irgendwie interessierte was ihre Freundin schon alles erlebt hatte, alles durchgemacht hatte aber sie wollte auch nicht neugierig wirken und jetzt einfach so mit irgendwelchen Fragen ankommen, da würde sich die ehemalige Studentin auch wundern oder? „Hey, du hättest mich einfach mal fragen können ob ich mir dir lerne! Auch wenn wir nur diesen einen Kurs teilen.. ich hätte mich mit dir hingesetzt! Und dich festgenagelt bis du mir die Dinge im Schlaf nennen kannst.“ Und dass die junge Frau hartnäckig sein konnte, egal um welches Thema es ging, das bewies sie gerade ja ganz gut oder? Auch wenn sie der Anderen damit vielleicht etwas auf die Nerven ging, das kümmerte sie auch nicht weiter. Hauptsache sie bekam alle kleinsten Details aus ihr heraus. Solange kitzeln bis Yumi etwas Preis gab, was sie eigentlich nie zugeben würde. „Ach ja, wirklich?“ Mit ihrem Glas in der Hand sah sie ihre Freundin mit hoch gehobenen Augenbrauen an. Ungläubig. Weil sie ihr ihre Worte gar nicht abnahm. „Stimmt, sonst seid ihr euch auch bestimmt nur hier über dem Weg gelaufen. Als du zufällig in sein Zimmer gestolpert bist oder er sich in deinem verlaufen hast.. ich glaube, dein Plan hat ein paar Lücken, die sich nicht zu schließen scheinen.“ Kopfschüttelnd lehnte sie sich wieder nach hinten. „Und wehe du bringst jetzt den Vorschlag die Stadt komplett zu verlassen. Ich kette dich fest.“, warnte sie ihre Freundin schon im Vornherein, obwohl das Thema auch noch vor ihnen lag. Egal wann, Cylie würde niemals zu lassen dass sie die Stadt verließ. Nicht nachdem sie eine Freundin in ihr gefunden hatte. Einen Menschen bei dem sie ihren Scheiß abladen konnte, auch wenn Yumi selbst genug davon in ihrem Leben hatte. Vielleicht kannten sie einander nicht bereits mehrere Jahre, wie es bei einer tiefen Freundschaft oft der Fall war, doch sie hatte das Gefühl dass die beiden jungen Frauen sich da etwas Tolles aufbauten. Nachdem sie einen weiteren Schluck von ihrem Drink genommen hatte neigte sie ihren Kopf zur Seite, schaute die Blonde unbeeindruckt an, hob abermals ihre Augenbrauen bevor sie ihre grünen Augen rollte. „Oh bitte, glaubst du wirklich ich bin käuflich?“ Sie ließ einen kurzen Augenblick Stille einkehren bevor sie sich wieder aufrichtete. „Dafür braucht er mir gar nichts bezahlen, das mache ich freiwillig. Es macht Spaß dir all diese Dinge zu entlocken und glaub mir, du wirst mir noch dankbar sein, meine Liebe.“ Fest davon überzeugt nickte der Zwilling und erwiderte ihren Handschlag auch gar nicht. „Wer weiß, vielleicht würde deine Situation jetzt ganz anders aussehen wenn du deine Meinung ihm gegenüber geändert hättest.. oder generell mehr Liebe in dein Leben lassen würdest. Oder Alex Lebewohl sagen könntest.. oder seine Liebe akzeptieren. Je nachdem.“ Cylie hob ihre Schultern während sie sich weiter etwas vom Alkohol gönnte, dessen Wirkung hoffentlich bald um einiges stärker einsetzte. „Und du bist dir da so sicher? Warum? Weil du immer davon ausgehst dass niemand sein Wort hält?“ Wenn dieser verliebte Student sagte dass es eine einmalige Sache gewesen war oder vielleicht überhaupt nichts passiert war, wie auch immer genau seine Worte gewesen waren, dann konnte das doch stimmen oder nicht? „Ich will hier ja für niemanden Partei ergreifen aber du scheinst ihn schon etwas unfair zu behandeln. Ich meine, glaub ihm doch einfach mal. Warum sollte er dich anlügen?“ Die Studentin schwenkte den Inhalt ihres Glases bevor sie es abstellte und Yumi schließlich einen kleinen Herzinfarkt verschaffte. Und sie selbst ein bisschen amüsierte. Natürlich hatte sie nicht wirklich vor das Zimmer jetzt zu verlassen und ein paar Türen weiter hinein zu stürzen. Oder? Klang ja schon aufregend und irgendwie witzig aber wahrscheinlich war das auch nur der Alkohol, der sie so fühlen ließ. „Stimmt ja, wir sollten sie nicht stören wie beim letzten Mal. Wow, die waren wirklich kurz davor gewesen dem Klavier ganz andere Töne zu entlocken..“ Nachdem sie wieder Platz genommen hatte, formte sie mit ihrer Hand eine Kralle. Als wäre sie ein wildes Tier. Ein Hinweis auf das wilde Treiben der von Yumi ernannten Turteltäubchen. Natürlich machte sie sich ein bisschen darüber lustig dass das Blondchen davon überzeugt war dass es ein paar Zimmer weiter gerade heiß her ging. Weil sie gar nicht aufhörte davon zu sprechen, ihm unbedingt diesen Stempel aufdrücken wollte. Dass er ein Lügner war? Was auch immer, es war schon sehr auffällig, wenn man alles andere drumherum bedachte. Oder vielleicht war es auch nur für sie selbst auffällig. „Du kannst ja auch ein Zettelchen unter der Tür durchschieben. Mit Ankreuzfragen, ja oder nein. Dich scheint es ja brennend zu interessieren ob er gerade in einer anderen steckt oder nicht.“ Hätte sie jetzt eine Brille auf, würde sie mit gehobenen Augenbrauen über den Brillenrand hinaus zu ihrer Freundin sehen, grinsend und mit einem ganz bestimmten Blick. Aber so tat sie es einfach ohne Brille. Sie musste ja gar nichts mehr dazu sagen, ihren Blick erklären oder? Dass sie fest davon ausging dass Yumi kochte vor Eifersucht, das war ja schon klar. „Das vergeht? Klingt als wäre es eine Krankheit..“ In den Augen der anderen war das vielleicht auch so.. Ihr Blick folgte den Bewegungen ihrer Freundin als diese eine Flasche Schnaps hervor holte. „Ich weiß es nicht..“, antwortete die kleine Dame seufzend und zupfte an ihrem zu großen T-Shirt. „Jetzt ist es ein bisschen wie bei dieser Katze in der Box. Es kann alles sein aber auch nichts.“ Der Vergleich mit Schrödingers Katze ließ sie etwas schmunzeln. Schnell kippte sie den Inhalt des kleinen Gläschens in ihren Mund, verzog das Gesicht weil dieser Geschmack noch einmal heftiger war im Vergleich zu ihrem Drink und hörte dann den Erfahrungen der ehemaligen Studenten zu. „Bei dir klingt das so einfach.. ich müsste erstmal Männer finden.“, erwiderte sie mit einem Kopfschütteln. So beliebt wie die hübsche Frau ihr gegenüber war Cylie selbst nämlich nicht. Yumi brauchte wahrscheinlich nur einmal freundlich lächeln und schon hatte sie eine breite Auswahl während sie selbst oft einfach übersehen wurde. Und das lag nicht allein an ihrer Körpergröße. Wahrscheinlich war sie einfach nicht aufregend genug. Aber ob sie überhaupt Interesse an dieser Art der Ablenkung war? Das war dann wieder eine andere Sache. „Vielleicht gab es ja auch Versöhnungssex..“, murmelte sie und füllte die Gläschen auch gleich wieder auf, weil bei dem Gedanken brauchte sie gleich nochmal einen Shot. Den sie sich dann auch genehmigte. Als Yumi dann von ekelhaft verliebten Blicken sprach, bekam sie das genaue Gegenteil von Cylie zugeworfen. „Die Blicke waren aber vielleicht auch nur von einer Seite aus verliebt.. egal, ich sollte nicht an ihn denken. Ich habs versucht, ich hab den ersten Schritt gemacht und er war nicht fähig auf mich zu zu kommen.“ Kurzerhand kippte sie sich auch den nächsten Shot in den Mund. „Dann verdient er mich auch nicht oder?“




    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Alessa | in seinem Zimmer


    Dass Darren sich jetzt schleunigst einmal wieder um sich selbst kümmern musste, einen Frisör aufsuchen, am besten einen Barbier und das Fitnessstudio sollte er auch mal wieder von innen sehen, davon war er schließlich auch überzeugt und wenn das noch öfter zum Thema wurde und Alessa ihn noch mehrmals darauf aufmerksam machte, vielleicht würde er es dann wirklich bald als Beleidigung sehen und schmollen. Aber nur vielleicht. Also wahrscheinlich eher weniger aber er wusste, dass andere Dinge in den letzten Wochen und Monaten einfach wichtiger gewesen waren aber sicher würde er sich auch wieder wohler in seiner Haut fühlen, wenn er wieder mehr aus sich machte. Nicht, dass er einem Obdachlosen, der keinen regelmäßigen Zugang zu diesen Dingen hatte, glich aber er selbst war er auch nicht. „Am besten begleitest du mich und gibst dem Frisör genaue Hinweise damit sie mich auch wieder ordentlich hinbekommen.“ Nicht dass er am Ende noch schlimmer aussah als gerade eben aber das war ihrer Meinung bestimmt auch nicht möglich oder? Schließlich schmunzelte der Student doch als Alessa sich die Ohren zu hielt, versuchte sein Gesagtes zu ignorieren weil die gewollte Zweideutigkeit anscheinend angekommen war. Auf ihren strafenden Blick hin hob er kurz seine Hände, bekannte sich dadurch für schuldig aber das Grinsen auf seinen Lippen verwand dadurch nicht. Jedoch sprach er auch nicht weiter oder gab noch mehr Informationen Preis. Immerhin hatte ihr ja schon dieser kleine Hinweis gereicht. Auch wenn er es nur spaßeshalber gesagt hatte. Vielleicht. „Ich bin überzeugend.“, erwiderte der Schauspieler und hob dabei seinen Kopf etwas an, die Nase, überzeugt von sich selbst und seinen Taten, als gäbe es da draußen niemanden der ihm widerstehen kann. Doch seine geschwollene Haltung hielt nicht lange ehe er in ihr Lachen mit einstimmte. Zu was für einer Sorte Mensch Yumi in Endeffekt gehörte, das wusste wahrscheinlich nur die ehemalige Studentin selbst. Zumindest war sie fest davon überzeugt. Dass es da draußen niemanden gab, der sie verstand, je verstehen würde. Darren ertränkte den stärker werdenden Druck auf seiner Brust je länger sie sich über dieses Thema unterhielten. Er ertränkte es mit dem Alkohol in seiner Hand und das tat wirklich gut. Es dämpfte auch die leichten Schmerzen in seinem Bauch, dort wo sich die Narbe befand. Manchmal spürte er sie, wenn er sich falsch bewegte, zu sehr belastete oder vielleicht auch zu viel lachte? „Okay okay, genug davon wie hässlich ich aktuell aussehe!“ Der Musiker lehnte sich kurz etwas zur Seite und stieß damit mit seiner Schulter gegen ihre, warf ihr sogar einen bösen Blick zu, den er aber gar nicht ernst meinte. Aber vielleicht tat es seinem Selbstbewusstsein schließlich auch ganz gut, dass sie sich mehr auf die Sorgen des Blondchens konzentrieren. Die endlich mit der Sprache heraus rückte, ein bisschen zumindest, aber natürlich versuchte er noch mehr aus Alessa heraus zu kitzeln. Mit so ein wenig Information konnte er immerhin nichts anfangen. „Wenn du sagst es ist nicht mehr wie früher, dann gibt es sicher etwas zu besprechen. Es zu ignorieren macht es sicher nicht besser.“ Dinge anzusprechen die einen störten, sich Dinge von der Seele reden, das war doch wichtig oder nicht? Gut, manch andere Menschen waren da sicher anderer Meinung.. ein ganz bestimmter Mensch auf jeden Fall. Mittlerweile verfolgte er den Film eigentlich gar nicht mehr, hatte zwar kurz seinen Blick darauf gerichtet, doch konnte nicht einmal mehr sagen wer von den Charakteren noch am Leben war, welcher bereits gestorben war und was überhaupt gerade passierte. Aber war das noch wichtig? „Es macht doch eher alles kaputt. Wenn du nicht länger mehr du selbst sein kannst in eurer Freundschaft. Wenn du dich jedes mal verstellen musst weil deine Gedanken und Gefühle zu laut sind.“ Für einen kurzen Moment besorgt schaute er neben sich während Alessa den Alkohol aus ihren Lungen hustete. „Kein Grund sich gleich zu ertränken..“, kommentierte er ihre Gier nach Alkohol und nahm ihr die Flasche aus der Hand um sich ebenfalls einen Schluck zu gönnen. „Gefühle zu unterdrücken und sie nicht rauslassen zu können aus Angst davor was passieren könnte.. es tut nicht gut.“ Schließlich konnte er davon irgendwie ein Lied singen. Nochmal trank er aus der mittlerweile nicht mehr ganz so vollen Flasche und ließ sie verschlossen wieder neben sich fallen während sich der herbe Geschmack in seinem Mund ausbreitete. Und auch in seinem Körper.

    Hallöchen! Ich habe das Problem mal an unseren Technik-Admin weiter geleitet aber der ist im verdienten Urlaub daher kanns bisschen dauern. In erster Linie wäre es auch gut zu wissen was genau euch denn angezeigt wird oder ob ihr auch etwas geändert habt?

    Ich bekomme (mit Kaspersky) keinerlei Warnungen und auch an anderen PCs und am Handy taucht nichts auf..


    Also eine genaue Beschreibung (Text, Screenshot..) wäre supi und wir graben uns mal durch eventuelle Sicherheitslücken die wohl plötzlich bei manchen aufgetaucht sind aber es kann wie gesagt noch ein paar Tage dauern! Sommer ist Urlaubszeit hmhappy

    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Alessa | in seinem Zimmer


    Über die Schuldfrage wegen seiner wirklich guten aber fehlenden Lasagne an diesem Tag wollte der Student dann noch nicht weiter sprechen, immerhin kam man da wahrscheinlich nicht wirklich gegen das junge Ding an, weswegen er nur kurz die Hände hob. „Ganz schweeer beschäftigt?“, wiederholte der Kerl einen Teil ihrer Aussage und hob kurz seine Augenbrauen, bevor er seine Unterlippe nach vorne schob, an sich hinab schaute und mit seinem Zeigefinger in seinen Bauch pikste. „So dick bin ich auch wieder nicht geworden okay?“ Dazu noch verschränkte er seine Arme vor der Brust, damit das kleine Schauspiel der beleidigten Leberwurst auch perfekt war. Wenn dann musste man schon alle Register ziehen. Obwohl dazu wohl auch noch Tränen gehört hätten aber man musste ja nicht auch gleich übertreiben. Dass er sich ein bisschen hatte gehen lassen, darüber waren sie sich schon eins geworden. „Meine Lippen bleiben am besten versiegelt. In dieser Hinsicht.“ Die Zweideutigkeit in seiner Aussage war natürlich gewollt aber er unterdrückte ein Grinsen und machte stattdessen eine Handbewegung als würde er seinen Mund abschließen. Doch das hielt auch nicht lang, denn schon im nächsten Augenblick neigte er seinen Kopf zur Seite und warf ihr einen bestimmten Blick zu, denn Alessa kam nicht davon weg seine Angebetete in jedes Thema mit einzubeziehen. „Ich rede von der Mehrheit, meine Liebe. Die Mehrheit ist vielfältig.“ Er tippte dem Mädchen sanft an die Stirn und schmunzelte dann, hob vielleicht auch kurz seine Schultern nach oben. „Worunter sie wahrscheinlich auch fällt..“ Denn auch wenn er ihren Ex-Freund nicht in und auswendig kannte, lange nicht so gut dass er ein Urteil fällen konnte, doch alleine die Geschichte aus ihrer Vergangenheit ließen ihn daran glauben, dass Alex ganz sicher in diese Kategorie fiel. Aber er sprach es nicht aus, hatte er ja auch einfach kein Recht dazu, zumindest nicht vor Alessa. „Außer Menschen die davon überzeugt sind dass sie sie ändern können. Dass sie die einzigen sind, die das Gute in ihnen heraus kitzeln kann.“ Zumindest hörte man das immer wieder. Nicht nur in Filmen oder Serien. Leider auch viel zu häufig im realen Leben, denn nur selten änderten sich diese Badboys. Aber wie gut dass er anscheinend nicht dazu gehörte, zumindest wenn es nach der Meinung der Schülerin ging und die hatte ja sicherlich Recht. „Ach was, irgendwann laufe ich dann einfach nackt durch die Gegend.“ Er sagte das als wäre es das normalste der Welt und hob dazu auch noch ganz belanglos seine Schultern bevor er grinsend zu Alessa guckte. „Vielleicht locke ich so auch ein paar neue Fangirls an.. oder die Polizei.“ Nicht mehr ganz so überzeugt von seinem Plan, der eh nur zu einem weiteren Schauspiel gehörte, legte er seinen Finger an sein Kinn bevor er schließlich breit grinste bevor seine Freundin sich in eins seiner Shirts gehüllt wieder zu ihm setzte und schließlich mit der Sprache rausrückte. Den Grund nannte warum sie eigentlich gekommen war. Mit dem Alkohol. Denn sicher war das Blondchen auch bei ihm aufgeschlagen weil sie ihn sehen wollte. Ganz bestimmt. Darren gab dem mittlerweile leeren Pizzakarton einen Schubs sodass dieser vom Bett auf den Boden segelte, die Krümel die sich dabei auf dem Boden verteilten ignorierte er dabei gekonnt. Kurz noch galt seine Aufmerksamkeit dem Fernseher, mehr oder weniger, doch als das Mädchen ihre Lippen wieder verschloss, drehte er sich etwas zu ihr, schaute zu ihr hinab weil sie sich in seinen Kissen anscheinend verstecken wollte. „Und warum nicht? Warum sprecht ihr nicht darüber?“ Sie schütteten den nächsten Shot hinunter und Darren stellte ihre Gläschen anschließend auf seinen Nachttisch, dabei hätte er beinahe auch das Gleichgewicht verloren doch er konnte sich noch fangen, abstützen und ließ sich anschließend auch auf seine Kissen fallen. Der Schnaps, den sie für ihre Trinkrunden nutzten, lag zwischen den Freunden. So ging es doch viel einfacher oder? Bei der Menge, die da noch auf sie zu warten schien. Darren legte seine verletzte Hand auf seine Brust, den anderen Arm nahm er hinter seinen Kopf, welchen er zur Seite neigte. „Du bist doch sonst nicht der schweigsame Typ..“, sagte der Kerl schmunzelnd und ließ seinen Blick über ihr nachdenkliches Gesicht wandern. „Wovor hast du Angst?“ Dass ihre Gefühle nicht erwidert wurden, dass ihre Freundschaft zerstört war, beides zusammen oder war es etwas ganz anderes?




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    Cylie & Yumi | im Zimmer von Yumi


    Die junge Frau hob eine ihrer Augenbrauen als Yumi schlussendlich nach einer kurzen Schweigepause auf ihre Worte einging. Oder eher auf ihr Gemurmel, dass sie nicht extra so leise gesagt hatte weil sie es vor ihr verheimlichen wollte, sondern eher einfach so. Weil es so einfach ein bisschen anders herüber kam. „Jetzt nicht mehr, nein.“, erwiderte sie mit einem Schmunzeln und schubste sich mit dem Fuß vom Schreibtisch weg, rollte auf dem Stuhl ein bisschen nach hinten damit sie außer Reichweite war wenn ihre Freundin ihr nochmal eine verpassen wollte. Aber recht weit kam sie auch gar nicht weil der Boden voll war mit Tretmienen bestehend aus Klamottenbergen. Während sie auf ihren strafenden Blick mit einer herausgestreckten Zunge antwortete, rutschte sie wieder etwas näher und lehnte sich zurück, nahm dann noch einen Schluck und stieß die Luft aus ihren Lungen. „Das einzige was ich lese sind dicke Wälzer fürs Studium, glaubst du ich hätte noch Zeit für diese Kuschel-Kuschel-Bücher?“ In ihren Büchern ging es eher darum wie man den Tod an einem Menschen feststellte oder den Schädelknochen abnahm um am Gehirn operieren zu können, nicht um springende Herzen. Das war in Medizinbüchern eher ein Grund zur Sorge und ein Grund zu handeln. Da ging es nicht um Gefühle. Hierbei schon. „Okay wow..“ Cylie klatschte mit ihrer freien Hand gegen die andere, die das Glas fest hielt, so gut sie konnte. „Das ist ja mal ein Eingeständnis. Wir sind wohl auf einem guten Weg.“ Sie schlug ihre Beine übereinander und neigte den Kopf ein bisschen bevor sie Yumi anschaute, mit einem Funken Sorge in den grünen Augen. „Und du glaubst du kannst das einfach vergessen und dieses Gefühl ignorieren? Sag jetzt nicht, das sind keine Gefühle, das will ich nicht hören.“ Es war doch auch nicht gesund so etwas zu unterdrücken, dem keinen Raum zu geben und irgendwie kompensierte man es dann mit anderen Dingen oder? „Vielleicht solltest du die einfach mal ändern, das ist normal, das ist menschlich.“ Die Studentin rollte mit ihren Augen, übertrieben, damit Yumi wusste dass sie das nicht unbedingt ernst meinte. Dass sie ihre Meinung auch respektierte. Auch wenn sie falsch war. Aber das musste sie ja nicht unbedingt aussprechen. Eigentlich wusste die Blonde das doch auch selbst, irgendwie. Immerhin hatte sie einen Teil schon mal zugegeben, da würde das mit dem anderen Teil auch noch passieren. Als die Andere sich an ihrem Drink verschluckte, hob das Mädchen nur schmunzelnd ihre Schultern. So genau kannte sie sich eben nicht mit dem Recht aus aber der gutaussehende Kerl würde schon wissen was er tat oder? Schlimm genug dass er es überhaupt tat aber das war dann auch noch eine andere Geschichte. Die auch noch behandelt wurde. „Vielleicht war er auch nur besoffen, anders kann ich mir das gar nicht erklären.“, sprach sie ihre Gedanken laut aus. „Dann war dem auch so. Sicher war er auch keine Jungfrau als ihr zusammen ins Bett gesprungen seid. Oder wo auch immer es war..“ Im Grunde konnte es Yumi doch auch egal sein oder? Er war ein freier Mann. „Na dann.“ Cylie erhob sich von dem Stuhl, stellte ihr Glas auf dem Schreibtisch ab den sie als Sitzplatz ausgewählt hatte und machte ein paar Schritte auf die Tür zu bevor sie stehen blieb und sich herum drehte. „Dann lass uns nachsehen. Es wäre nicht das erste Mal, dass wir irgendwo reinplatzen.“ Ob gewollt oder nicht. „Auch wenn dir selbst das nicht bei deiner Eifersucht helfen wird.“ Die angehende Ärztin verschränkte ihre Arme als sie gerade das verleugnete und rollte erneut ihre Augen. „Ob du ein Recht hast oder nicht, das tut hier gar nichts zur Sache. Aber da er dir nicht egal ist, du eindeutig was empfindest, was es auch ist, ist es ganz klar dass du eifersüchtig bist. Und das ist auch okay! Du musst einfach mal dazu stehen, meine Liebe. Deine Wangen sind schon ganz rot also gibs einfach zu.“ Dass der Alkohol im Blut der Blonden wohl eher der Grund war, das war jetzt unwichtig. „Nein, ich werde niemals Ruhe geben, da hast du dir die falsche Freundin gesucht.“ Mit einem breiten Grinsen kam sie wieder zurück zum Stuhl auf dem sie Platz nahm, das Angebot dass sie ins Zimmer des Studenten platzen sollten, das stand natürlich trotzdem noch. Oder auch einfach nur lauschen. Das gab manchmal ja auch schon Antworten. „Und ja, sieh das ruhig als Drohung.“ Cylie griff wieder nach ihrem Drink, den sie auch gleich leerte und den herben Geschmack genoss. Als Yumi zugab feige zu sein, zog sie ihre Augenbrauen zusammen und schaute das Blondchen an. „Du bist nicht feige, Yumi, das ist wahrscheinlich einfach nur deine Art mit den Dingen umzugehen. Vielleicht ein Schutzmechanismus.. aber manchmal gibt es eben Dinge denen man sich stellen muss weil es auch gar nicht möglich ist ihnen auszuweichen. Irgendwann holen sie dich ein.“ Nicht unbedingt etwas aus der Vergangenheit, manchmal auch etwas in der Gegenwart. Aber was es genau mit diesem Verhalten zu tun hatte, das war ja eigentlich auch eher ihr Fachgebiet oder? Genauso das Zuhören, was die ehemalige Studentin jetzt auch musste als Cylie ihr Problemchen offen darlegte. Und ihre Meinung dazu abgab. Nicht bevor sie einen bösen Blick abbekam und ein genervtes Seufzen. Kurz bereute sie es ihr die Geschichte erzählt zu haben. Aber nicht unbedingt wegen ihrer Meinung dazu. „Ach halt die Klappe, du hebst gleich ab. Da kann man auch ganz schnell wieder fallen.“ Sie strich sich eine losgelöste Strähne aus dem Gesicht, das sie jetzt auch ein bisschen entspannte und ihre Freundin nicht mehr weiter mit einem bösen Blick strafte. „Meinst du sich zu betrinken löst alle Probleme?“ Es war ein Fakt dass man im betrunkenen Zustand oft mehr und vorallem die Wahrheit sagte aber es war nicht immer das Beste. Vorallem doch dann nicht wenn es um ernste Gefühle ging oder? „Vielleicht sagt er mir dann erst recht dass es ein Fehler war und will eigentlich gar keine Sex-Geschichte daraus machen. Vielleicht war seine Platzwunde und das Auftauchen seiner Ex auch schon Zeichen genug. Wo wir wieder beim Schicksal wären!“ Wahrscheinlich sollte sie es auch einfach lassen. Cylie sank etwas in ihrem Stuhl zusammen, zog einen Schmollmund. „Du bist Meisterin im Gefühle verdrängen, wie funktioniert das?“ Der nicht zu überhörende Seitenhieb war natürlich gewollt und so konnte sie auch kein Grinsen unterdrücken bis ihre Noch-Mitbewohnerin weiter nachfragte. „Keine Ahnung.. so genau will ich mir das eigentlich gar nicht vorstellen.“, gab die kleine Dame zu und das war wahrscheinlich mehr als verständlich. „Mich würde es aber nicht wundern. Ich meine, es war ne lange Zeit in der sie sich nicht gesehen haben und sicher war da so ein Schwung an Gefühlen und Wiedersehensfreude und dann führt eins zum anderen und..“ Sie schüttelte sich, mixte sich schnellstmöglich wieder einen Drink und kippte den dann fast in einem Zug hinunter. Vielleicht sollte sie einfach gleich aus der Flasche trinken. „Aber sollen sie doch. Ich war ihm ja anscheinend auch gar nicht wichtig genug.“

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    Cylie & Yumi | im Zimmer von Yumi


    Die junge Studentin hob eine Augenbraue als sie das übertriebene Augenrollen der Anderen bemerkte. Es war ja kaum zu übersehen. „Oh man Yumi.“ Seufzend schüttelte sie den Kopf. Wahrscheinlich sollte Cylie einsehen dass nicht jeder Mensch nach einer Beziehung suchte, dass manche einfach gerne alleine waren und diese Freiheit genossen und sich niemals binden wollten. Vielleicht sollte sie aufhören jemanden überreden zu wollen. Vielleicht aber auch nicht und Yumi brauchte einfach nur jemanden der ihr die Augen öffnete. Immerhin waren Beziehungen etwas schönes. Wirklich. Wenn man da diesen einen Menschen an seiner Seite hatte, den Menschen der einen glücklich machte. Bedingungslos liebte. Der immer da war, wenn niemand anders es war. Der einen nie alleine ließ. Kurz schweifte sie mit ihren Gedanken ab, wusste aber auch selbst ganz genau dass nicht jede Beziehung märchenreif war und dass es immer auch schlechte Dinge und Erfahrungen gab aber hey, die guten Seiten überwogen doch ganz klar! Deshalb schüttelte sie gleich nochmal den Kopf und sah überzeugt von ihren folgenden Worten das Blondchen noch einmal genau an. „Wie es scheint hattest du bis jetzt einfach keine schöne Beziehung.“ Auch wenn sie damit Alex ein bisschen durch den Dreck zog, irgendwie, aber bei der Meinung die Yumi hatte, da hatte sie ja gar keine andere Wahl. „Zeit dass wir dir jemanden suchen der dir zeigt dass eine Beziehung nicht voll mit Verpflichtungen ist.“ Cylie nippte an ihrem Drink während sie sie nicht aus den Augen ließ. „Oder vielleicht müssen wir gar nicht länger suchen..“, murmelte sie ganz leise mit dem Glas an ihrer Lippe. Und wahrscheinlich doch laut genug dass sie es mitbekam. Mit voller Absicht natürlich. Ein Nein von Yumi gelten lassen, die Einstellung von ihr akzeptieren? Da sagte auch Cylie Nein. „Und glaubst du ich glaube dir all deine ablehnenden Worte mit denen du mich so unbedingt davon überzeugen willst dass dein Herz nicht im Dreieck springt wenn er in deiner Nähe ist?!“ Es war ja schon mehr als auffällig wie sie den armen Kerl runter butterte. Wie sie ihn darstellte. Wie auffällig oft sie ihre verschiedenen Lebensstile verdeutliche, ihre unterschiedlichen Ansichten. „Das ist er auch.“, erwiderte die Brünette und hätte sich folgend beinahe an ihrem Drink verschluckt als Yumi ihre Worte so trocken aussprach. Mehr ausspuckte. „Wie bitte?“ Das war nicht ihr Ernst oder? Oder eher sein Ernst? Es wunderte sie tatsächlich nicht wirklich dass sich dieses blonde Häschen an ihn heran geschmissen hatte weil der Klavierspieler war ja auch wirklich gutaussehend und man hatte dem jungen Ding angesehen wie sehr sie auf ihn drauf hüpfen wollte aber dass er sich darauf einließ? „Bist du dir da sicher? Ist das nicht strafbar..“ Ihre letzten Worte waren eigentlich mehr Gedanken gewesen, die sie nicht aussprechen wollte, dir ihr aber trotzdem über die Lippen gekommen waren. Immerhin tat das an sich jetzt nicht wirklich was zur Sache, war es ja auch nicht ihre Sache. Sie überschlug ihre Beine und richtete ihren Blick wieder auf ihre Freundin nachdem sie kurz abgeschweift war. „Oh, hast du sie gesehen?“, fragte die angehende Ärztin und sie drehte ihren Kopf kurz Richtung Tür, als könnte sie irgendwie hindurch sehen bevor sie sich wieder seufzend an Yumi richtete. „Seine Prinzessin..“ Sie schüttelte sich. Hat sie sich selbst diesen zuckersüßen Kosenamen gegeben oder war es tatsächlich der Kerl selbst? „Naja das.. das hat doch nicht gleich zu bedeuten dass sie es jetzt auch miteinander treiben. Vielleicht reden sie nur oder machen andere Dinge. Man kann zu zweit auch noch etwas anderes machen als vögeln.“ Cylie hob ihre Schultern und erwiderte anschließend den Blick der Anderen als ein kleines Grinsen sich auf ihre Lippen schlich. „Kein Grund gleich so eifersüchtig zu werden..“, sagte sie mit einem Nicken. „Er hat nur Augen für dich, keine Sorge. Und nein, nein, nein. Komm mir jetzt nicht damit dass es dir egal ist und du kein Fünkchen Eifersucht spürst. Ich höre es bis hierher in dir brodeln.“ Ob dem wirklich so war oder nicht, das konnte Cylie natürlich nicht wissen aber es einfach mal felsenfest zu behaupten und darauf beharren, damit kam sie doch sicherlich überzeugend rüber und dem Blondchen wurde klar, was sie bei diesen Gedanken, bei seiner Prinzessin, in ihrem Herzen spürte. Wenn sie überhaupt irgendetwas darin spürte, denn so wie sie über Gefühle sprach, war sich der Zwilling gar nicht so sicher. „Glaub mir, wenn du gehst und das spurlos, ich werde höchstpersönlich dafür sorgen dass du wieder zurück kommst.“ Das klang wahrscheinlich fast schon wie eine Drohung und irgendwie war sie das ja auch. Jetzt hatte sie in Yumi doch eine Freundin gefunden, zumindest war es für sie selbst so, und dann wollte die einfach so verschwinden? „Davon laufen war noch nie eine besonders gute Lösung.“ Gut, vielleicht wäre das bei dem Aufeinandertreffen mit diesen Mistkerlen die den Jungen seiner Hand beraubt hatten eine gute Idee gewesen aber das war auch einfach immer situationsabhängig. Als Yumi ihr schließlich gegen den Oberarm patschte, murmelte sie ein kleines „Aua“, auch wenn es nicht wirklich weh getan hatte. Nachdem sie mit ihrem Getränk fertig war, hob sie ihren Zeigefinger und zeigte damit auf ihre Freundin. „Weglaufen, verdrängen.. ich sehe ein Muster, meine Liebe.“ Kurz schaute sie ernst, dann grinste das kleine Fräulein breit als hätte sie sie schon längst durchschaut und ließe keine Widerworte mehr zu. War ja auch irgendwie so. Und vielleicht verdrängte sie selbst gerade auch etwas, was ihr erst richtig bewusst wurde als Yumi sie direkt darauf ansprach. Wobei es nichts wirklich mit Verdrängen zu tun hatte, mehr wollte sie sich auf die Probleme ihrer Freundin konzentrieren, die ihr im Gegensatz zu ihrem eigenen viel größer und schwerer vorkamen. „Das ist unfair.“, entgegnete Cylie mit einem Augenrollen und machte es sich wieder auf dem Stuhl bequem. „Damit beweise ich nur dass du Recht hast und alles was ich in den letzten Minuten gesagt habe ist hinfällig..“ Immerhin ging es auch bei ihr um Gefühle, die bösen Gefühle, die nur für Probleme sorgten. Sie seufzte und hob dann ihre Schultern bevor sie sich dem Blick der Anderen entzog und ihren Drink begutachtete. „Nachdem Nick und ich vor einiger Zeit ja fast.. also.. du weißt schon, ich wollte mit ihm reden, schließlich endete die Nacht mit einer Platzwunde und nicht mit anderen Dingen, also ich wollte einfach darüber sprechen und generell über uns als Freunde schließlich sind wir beste Freunde.. oder waren es? Ich habe keine Ahnung. Nach allem hat er sich ewig nicht gemeldet, zwischendrin ist seine Ex wieder aufgetaucht mit der er geredet hat und dann wurde ich ja mehr oder weniger komplett ignoriert. Dann taucht er auf und schafft es nicht einen normalen Satz zu sagen und mit mir darüber zu sprechen?“ Wie bei einem Wasserfall purzelten die Worte aus ihrem Mund. Sie atmete tief ein und stieß schließlich genervt die Luft wieder aus ihren Lungen. „Ich höre noch einmal dass wir Frauen anstrengend sind und ich werde wirklich zum Kampfzwerg.“

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    Cylie & Yumi | im Zimmer von Yumi


    „Ich weiß nicht wirklich ob man das als eine Art Talent bezeichnen kann..“, erwiderte die junge Frau mit einer eher gedeckten Stimme, ihre Augenbrauen hatte sie zusammen gezogen und generell wirkte ihr Gesichtsausdruck nicht sonderlich überzeugt. „Oder ob man darauf stolz sein kann.“ Nicht dass sie davon ausging Yumi tat dies tagtäglich, ging damit von Tür zu Tür weil sie Gefallen daran fand andere Menschen zu verletzen aber dennoch stießen die Worte der Anderen ihr sauer auf. „Eine Beziehung hat nichts mit einem Gefängnis zu tun ja, auch nichts mit Wänden die Tag für Tag enger werden.“ Die Studentin legte ihren Kopf schief während sie mit ihrem Zeigefinger auf das Glas in ihrer Hand tippte. „Hat Alex dich damals eingesperrt?“, fragte sie direkt und schmunzelte dabei, wollte es damit eher wie einen Scherz klingen lassen und doch steckte vielleicht ein Fünkchen Ernst in ihrer Frage. Wer wusste schon wie der Kerl wirklich drauf war.. „Hat er einen Glaskasten im Keller?“ Eine Anspielung auf eine durchaus erfolgreiche und wirklich gute Netflixserie? Vielleicht! „Meinst du wirklich?“ Cylie legte den Kopf schief, drehte den Drink in ihrer Hand hin und her und nahm schließlich erneut einen Schluck nachdem sie ihr Bild ihres Liebhabers verdeutlicht hatte. „Ich dachte er will vielleicht auf große Reise gehen, mit seinem Talent fürs Singen und Klavierspielen.. ich meine, das war wirklich nicht schlecht was er damals zum Besten gegeben hat und studiert er nicht auch etwas in die Richtung?“ Natürlich konnte sie sich kein Bild von dem Typen machen, war er ja eigentlich ein Fremder und kannte ihn nur durch die spärlichen Erzählungen der Anderen. „Aber hey, Hunde sind süß. Vorallem Golden Retriever! Die haben so große süße Augen!“ Mit der freien Hand zog sie eines ihrer Augen auseinander damit es kurz größer aussah und lachte im Nachhinein. Und wer heutzutage ein Haus in der Vorstadt hatte, der war doch auch zu beneiden.. Zweifelnd hob sie eine Augenbraue und ließ Yumi nicht aus den Augen, die sich einen neuen Drink mischte. Wenn man es überhaupt Mischung nennen konnte, denn der Anteil von Alkohol war deutlich mehr als üblich aber wer war Cylie schon dass sie darüber urteilen konnte. Und außerdem waren sie im Grunde ja auch zusammen gekommen um sich die Scheiße von der Seele zu reden und das tat sich doch besser mit ein bisschen Gift im Blut. „Was wenn sich plötzlich jemand zwischen euch schiebt? Dieses junge Häschen da.. die schien doch auch ziemlich an ihm interessiert. Sag mir nicht dass dich das nicht stört, ihn mit anderen zu sehen.“ Und alleine das war doch schon Aussage genug oder nicht? Yumi brauchte wahrscheinlich einfach jemanden der ihr die Scheuklappen abnahm, der ihr vor Augen führte was wirklich los war in ihr. Was hier überhaupt Sache war. Vielleicht interpretierte die Medizinstudentin aber auch viel zu viel in diese Situation hinein weil sie es so süß fand. Und Recht haben wollte mit dem, was sie sich dachte. „Bist nicht eher du diejenige die alles kompliziert macht? Du tust ja so als wären Gefühle ein Todesurteil.“ Cylie schmunzelte bevor sie einen weiteren Schluck ihres Drinks nahm, der sich allmählich dem Ende zu neigte. „Die erste Liebe kann man doch nie wirklich los lassen.. sie ist verbunden mit ganz viel Glück und meist auch ganz viel Schmerz.“ Ihr Blick glitt auf die Flüssigkeit in ihrem Glas, die hin und her schwappte als sie es bewegte. Und das Thema Schmerz fand auch kein Ende. Bis Cylie erstmal nichts mehr erwiderte. Denn sie merkte Yumi auch an dass es nicht leicht war darüber zu sprechen. Verständlich. Kurz kehrte Ruhe ein bis die Studentin sich dazu entschloss noch einmal etwas dazu zu sagen. „Er würde es immer wieder tun.. hauptsache du bist in Sicherheit. Egal ob du ihn von dir wegstößt. Bestimmt findet er dich auch so. Okay das klingt nach nem krassen Stalker.. wie hat er dich da überhaupt gefunden?! Zufall? Oder Schicksal?!“ Ihre Stimme wurde zum Ende hin etwas lauter und kam der Anderen auch etwas näher, rutschte zu ihr und hob die Augenbrauen. Wollte ein bisschen Leichtigkeit in die Situation hinein bringen indem sie auch noch schmunzelte und folgend war der Ernst sowieso für einen Augenblick vergessen als sie davon sprach die Wohnheimleitung um die Ecke zu bringen. Still und heimlich. „Hey, ist der Gedanke so abwegig?“, erwiderte die junge Frau ebenso mit einer angehobenen Augenbraue. „Hat doch so einige Vorteile.“ Ein Dach über dem Kopf, ein bequemes Bett, etwas Spaß, vielleicht sogar noch eine Kleinigkeit zu essen.. „In deinem Fall überwiegt vielleicht eher auch der Vorteil des Vergessens und Verdrängens man anderer Dinge.“, fügte sie hinzu und leerte ihren Drink mit dem nächsten Zug. „Natürlich der Tatsache dass du bald obdachlos bist.“ Dass Cylie etwas ganz anderes meinte, das musste sie ja sicher nicht erwähnen. Als die Blonde von ihrer erfolglosen Suche nach einem Job berichtete, seufzte die kleine Dame und mischte sich einen neuen Drink. „Bestimmt nicht alles, sicher finden wir irgendwas kleines aber perfektes für dich! Was am besten vielleicht auch keine Absteige ist.. aber manchmal hat man doch Glück und findet eine kleine Wohnung zu einem guten Preis. Oder ein WG-Zimmer..“ Einfach positiv denken oder? „Ich kann mich auch mal im Krankenhaus erkundigen, manchmal haben die kleinere Jobs.. für Botengänge oder Sitzwache! Da sammelst du mit deinem Studium sicher auch ein paar Extrapunkte. Und wenn du da arbeitest helfen sie dir bestimmt auch bei der Wohnungssuche!“ Krankenhäuser können manchmal wirklich hilfreich sein.




    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Alessa | in seinem Zimmer


    „Enttäuschend?“, wiederholte der junge Student mit einem Kopfschütteln, hatte dazu noch empört die Luft ausgestoßen. „Nur weil du noch nie in den Genuss meiner einzigartigen Lasagne gekommen bist. Beim nächsten gemeinsamen Besäufnis sparen wir uns die Pizza und du lässt dich von mir bekochen. Notiert.“ Darren schmunzelte und warf kurz einen Blick auf den fast leeren Pizzakarton vor ihnen, der fast genauso vor Fett triefte wie die Pizza selbst. Ob das nun gut oder schlecht war, das blieb dahingestellt und er hob folgend seine Schultern. „Ich werde wohl nie erfahren was es damit auf sich hat. Immerhin kann ich Yumi schlecht darauf ansprechen..“ Wie würde man so ein Gespräch überhaupt anfangen? Nicht dass der angehende Schauspieler ein Mensch war den es an Worten fehlte, wusste er eigentlich immer was er zu sagen hatte, was er sagen sollte aber in solch einer Situation, mit dem Hintergrundwissen, da war selbst er sprachlos und vielleicht hatte es auch rein gar nichts zu bedeuten. Vielleicht aber auch schon? Jedoch war nicht er hier der Part, der sich mit der menschlichen Psyche auseinander setzte. Das war Yumi selbst. Im wahrsten Sinne 'war' sie es, denn ihr Studium war Geschichte. Der Kerl presste die Lippen aufeinander und versuchte das Gedankenkarussell sofort zu beenden als sie zu ihr schweiften, den Sorgen die er sich machte, wohin sie gehen würde, zu wem, wo würde sie schlafen, was würde ihre Zukunft bringen? Er wusste dass es nichts brachte, er hatte ihr jegliche Hilfe angeboten und würde es bei jedem Treffen wieder tun. Irgendwie würde er für ihre Sicherheit sorgen. Ob sie das wollte oder nicht. „Manchmal bin ich mir nicht sicher ob das wirklich gut ist oder nicht.“, antwortete er. Ein Schmunzeln zierte seine Lippen. Kamen die Guten in der Geschichte meist auch nicht wirklich gut weg. „Immerhin steht die Mehrheit doch eher auf die Badboys.. oder nicht?“ Fast schon an sich zweifelnd schaute er erneut an sich herab und dann hilfesuchend zu Alessa als brauchte er Zustimmung dass dem nicht so war, dass er ein begehrenswerter Mann war und es auch bleiben würde, selbst mit seinem Schwiegerelternliebling-Image. Doch sein folgendes Lachen löste das kleine Schauspiel seinerseits. Denn im Grunde war es ihm so oder so egal was die anderen von ihm hielten, für was sie ihn hielten. Die empörten Worte der Schülerin ließen ihn grinsen. „Vielleicht ist es auch einfach beides.. was ziemlich ekelhaft wäre.“ Der Student machte kurz die Anstalt als würde er etwas von dem jungen Hüpfer wegrutschen wollen, ließ es aber bleiben. Immerhin war er dann viel zu beschäftigt damit sich mit aufrechter Haltung durch die zerzausten Locken zu fahren. „Schauspieler..“, kommentierte Darren als wäre es eine Antwort auf alles und in aller erster Linie in diesem Augenblick auf sein angeblich so großes Ego. Was er nicht einmal wirklich hatte aber er wusste auch wie Alessa es meinte. Die sowieso nicht mehr länger darüber sprach, da sie eher damit beschäftigt war das Chaos auf ihrem Shirt zu beseitigen. Sein Blick folgte ihren Bewegungen, auch dann noch als sie sich an seinem Kleiderschrank bediente und sich aus ihrem nassen Shirt schälte. Es war für ihn kein fremder Anblick und vorallem auch kein schlechter aber dennoch drehte er sich im nächsten Moment etwas zur Seite und kümmerte sich lieber um mögliche Flecken auf seinem Bett. Also andere Flecken als zuvor. Auch wenn ihm das eigentlich egal war aber vielleicht wollte er sich auch einfach nur kurz von dem halbnackten Fräulein in seinem Zimmer ablenken. „Es waren einmal mehr aber weißt du, die anderen Frauen die hier ein- und ausgehen und diegleiche Masche anwenden wie du, die haben dir wohl nicht mehr die schönste Auswahl überlassen.“, erwiderte er mit einem Seufzen. Wenn sie ihn schon auf sein angeblich so großes Ego ansprach, dann musste er da doch einfach mitspielen oder nicht? Darren leerte seinen Drink bevor er sich wieder daran machte die kleinen Gläser aufzufüllen und den Film zu starten damit sie ihrem Vorhaben weiter folgen konnten. Und bei der Menge an Shots war es nicht weiter verwunderlich dass die Wirkung des Alkohols nicht länger auf sich warten ließ. Sodass auch ihre Zunge sich endlich etwas lockerte. Für einen Moment drehte er den Kopf zu ihr, sah sie durch seine braunen Augen hindurch an und beobachtete ihr Profil. Bevor er nach dem nächsten Shot griff, denn die Regeln mussten ja eingehalten werden. „Nein aber.. ich kann mir sehr gut vorstellen dass diese Grenze einmal verschwimmen kann..“ Mittlerweile hatte er auch seine Aufmerksamkeit wieder auf den Fernseher gerichtet oder tat zumindest so. „Was ist passiert, Alessa?“ Außer das Offensichtliche. Denn das klang nicht nach einer 'Ich frage für einen Freund'-Frage. Aus diesem Grund war sie sicher nicht mit einer Tasche vollgepackt mit Alkohol bei ihm aufgeschlagen.

    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Alessa | in seinem Zimmer


    Die dunklen Augenbrauen des Mannes hoben sich leicht an als Alessa begann die Gemeinsamkeiten aufzuzählen. Die Dinge, in denen sich Yumis Vater und er selbst sich wohl ziemlich ähnlich oder vielleicht sogar gleich waren. Darren schaute an sich hinab, bewegte seinen Kopf dabei hin und her, fast so als würde er gedanklich noch einmal wiederholen was die Blonde gerade gesagt hatte, als würde er nachschauen ob diese Ähnlichkeiten wirklich vorhanden waren. Ob er sich weiter Gedanken darüber machen sollte warum dem so war? Ob es einfach nur Zufall war? Oder ob mehr dahinter steckte? Das kurze Schmunzeln der Anderen ließ ihn wieder aufhorchen und er hob kurz seine Schultern bevor ihm ebenfalls ein Schmunzeln über die Lippen trat. „Na klar, meine Lasagne ist ein wahres Meisterwerk.“ Überzeugt von seinen eigentlich eher nicht sehr großen vorhandenen Kochkünste nickte er einige Male. „Das war es dann aber auch schon..“, fügte er hinzu. Nicht dass er absolut gar kein Talent darin hatte aber es gab mit Sicherheit sehr viel andere Menschen die eine Begabung dafür hatten. Aber Nudeln mit Tomatensoße waren doch auch ganz okay. Und einfach. Und günstig, was vorallem als Student immer von Vorteil war. „Ich weiß immer noch nicht ganz was ich mit dieser Information anfangen soll, dass ich mit ihrem Vater wohl eine gewisse Ähnlichkeit habe aber vielleicht.. sollte ich auch gar nicht weiter darüber nachdenken.“ Schmunzelnd machte er eine Handbewegung und hob seine Schultern bevor Alessa ihm das Rockstarimage absprach. „Wohl wahr. Sex, Drugs and Rock'n'Roll ist nicht ganz so meine Sache.. die Musikrichtung ist einfach nicht meins.“, erwiderte der Student mit einem Grinsen auf den Lippen, ließ die anderen beiden Dinge bewusst unkommentiert. Die Blicke der beiden trafen sich und sein Herz setzte kurz aus. Nicht unbedingt aufgrund der atemberaubend schönen Augen des Mädchens, auch wenn diese sicher auch dazu in der Lage waren, mehr aufgrund dessen was über ihre Lippen gekommen war. Wenn er einem am Herzen liegt wiederholte er in seinem Kopf. Natürlich hatte Darren auch schon daran gedacht. Oder hatte es sich mehr gewünscht. Dass sie sich diese Schuld selbst vorwarf weil er ihr etwas bedeutete. Vielleicht sogar weil Gefühle mit im Spiel waren. Doch meist hatte er diese Gedanken unterdrückt oder sogar darüber gelacht weil sie irgendwie auch absurd klangen. Aber gleichzeitig irgendwie auch nicht wenn man das große Ganze betrachtete oder? Darren nickte lediglich. Er wusste nicht mehr darüber zu sagen, ob es überhaupt noch etwas gab was er sagen konnte. Was er sagen sollte und wollte. Er presste die Lippen aufeinander. Der quälende Gedanke dass Yumi sich weiter die Schuld gab und weiter geben würde, egal was er sagte oder tat, er wurde nicht leiser und würde wohl auch nie verschwinden. Genauso wie der Schmerz, den er dabei fühlte, dass er der Grund war dass sie sich Vorwürfe machte. Es war nicht richtig, nichts war richtig was an diesem Abend passiert war. Einzig und allein dass er Yumi vor schlimmeren Dingen bewahrt und gerettet hatte. Das war richtig gewesen und er würde es immer wieder tun. Er würde Yumi jedes Mal, egal was für eine Gefahr ihm drohte schützen, auch wenn sie sich beschweren würde. Er wollte sie nur in Sicherheit wissen. Obwohl sie natürlich selbst auf sich aufpassen konnte, das hatte sie ja schon mehrmals klar und deutlich gemacht. Es tat gut dass sie das Thema mehr auf den flüssigen Teil des Abends richteten, sich mehr auf den Horrorstreifen auf seinem Fernseher konzentrierten als auf irgendwelche deprimierenden Dinge. Auch wenn es gut tat sich Dinge von der Seele zu reden und Alessa das noch bevor stand, so war es genauso schön auch einfach mal an nichts zu denken. An nichts außer an die Regeln, die sie ausgewählt hatte, die die folgenden Minuten des Filmes aufregender gestalteten. Darren schob sich den Rest seines Pizzastückes in den Mund. „Zumindest hast du dann das Bett ganz für dich alleine heute Nacht.“, antwortete der Musiker. „Ich werde mich dann doch lieber für den Boden entscheiden.. oder den Flur..“ Er stimmte leise in das Lachen des Mädchens ein und zuckte folgend selbst für einen Augenblick zusammen. Jedoch mehr aufgrund der Reaktion der Schülerin auf die Szene des Filmes als auf den Horror selbst. „Gibt es für Drink verschütten auch eine Regel?“, fragte er und wirkte dabei sehr ernst während er Alessa dabei beobachtete wie sie versuchte mit Taschentücher den Schaden zu begrenzen. Eher erfolglos. „Oh, sind wir schon am Punkt angekommen an dem wir uns ausziehen? Alessa ich.. ich dachte wir hätten das zwischen uns geklärt..“ Ein leises Seufzen entkam dem jungen Kerl bevor er schließlich grinsend Richtung Kleiderschrank nickte. „Klar, such dir einfach eins aus.“, bot der angehende Schauspieler der Jüngeren an und richtete sich etwas auf während er kurz checkte ob das Bett auch etwas abbekommen hatte. Nicht etwa weil er ein Drama veranstalten wollte weil sie sein Bett vollgesaut hatte, eher weil er nicht wollte dass sie sich dann wieder davor ekeln musste auf seinem Bett Platz zu nehmen. Darren schmunzelte. „Ich kann dir aber leider nicht die Auswahl bieten, die du von deinem Kleiderschrank wahrscheinlich gewohnt bist.. und rosa mit Spitze, da sieht es leider auch schlecht aus. Das ist gerade in der Wäsche.“

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    Cylie & Yumi | im Zimmer von Yumi


    „Du willst ihn damit vertreiben dass du wieder eine Beziehung mit deinem Ex hast weil du keine Beziehung mit ihm willst?“ Die angehende Ärztin schien sichtlich verwirrt, auch wenn man das darauf schieben konnte dass sie jetzt erst wirklich realisierte wie viel von dem Alkohol sie eigentlich in ihr Glas geschüttet hatte. Aber der Körper holte sich ja was er brauchte oder nicht? Und wenn es gerade in diesem Moment ein viel zu volles Glas Rum war, tja, dann musste man natürlich darauf hören. „Bist du dir überhaupt sicher dass du andere Dinge willst?“, fragte sie schließlich, schaute das Mädchen allerdings nicht an und setzte sich auf den freien Stuhl vor ihrem Schreibtisch, auf dem sie Platz genommen hatte. „Ich meine, du hättest ihn doch sonst schon lang in die Wüste geschickt. Du erhoffst dir doch nur dass er endlich das Weite sucht damit dir nichts anderes übrig bleibt als mit euch abzuschließen. Weil du es nicht schaffst einen Schlussstrich zu ziehen.“ Die Studentin lehnte sich zurück, nickte mehrmals als hätte sie eine sehr wichtige Erkenntnis gemacht und sie wusste ja gar nicht wie wichtig und hob schließlich doch den Kopf um in die blauen Augen der Anderen zu sehen. Wenn auch nur kurz bis diese ihren Kopf in den Nacken legte und sich somit ihrem Blick entzog. Der im nächsten Moment mehr als überrascht aussah. „Alex liebt dich noch? Wow.. ist eure Beziehung nicht Jahre her..?“ Cylie wusste nicht ob dieses starke Gefühl des Mannes zu bewundern oder zu bemitleiden war. „Und? Wie sieht es bei dir aus?“, fragte sie geradeheraus weil ein Herumgedruckse in diesem Augenblick auch gar nichts brachte. „Liebst du ihn denn noch?“ Die Brünette ließ ihre Freundin nicht aus den Augen, wollte nicht die kleinste Regung in ihrem Gesicht verpassen und so viel ihr auch recht schnell auf dass sie zu zittern begann während sie die Geschehnisse weiter erläuterte. Ihr erzählte was passiert war, den Hintergrund zu seiner verletzten Hand. „Scheiße..“, war zunächst alles was ihr über die Lippen kam weil sie ihre Gedanken selbst erstmal ordnen musste und jetzt war die kleine Frau nicht einmal dabei gewesen. „Aber was hättest du tun sollen, Yumi, dazwischen gehen war sicher keine Lösung!“ Sie lehnte sich nach vorne, griff mit ihrer Hand nach der der Blonden und sah sie an, sah den Schmerz in ihrem Gesicht. „Du kannst froh sein dass er da gewesen war.. dass du nicht alleine warst. Dir hätte genauso viel passieren können! Du musst aufhören dich in solche Situationen zu bringen!“ Ihr Tonfall war streng, fast so als wäre sie die Mutter und versuchte ihrer ungehorsamen Tochter etwas Vernunft einzutrichtern. Und im Grunde war es ja auch so. Also dass sie Yumi zu einem sichereren Verhalten drängen wollte. Nicht dass sie ihre Mutter war. Obwohl eine entfernte oder nicht so entfernte Verwandtschaft sie auch nicht wundern würde, immerhin kamen sie beide aus Destiny Valley und dort war gefühlt jeder irgendwie miteinander verwandt.. aber das war ein Thema, das sie jetzt nicht aufgriff und auch völligst Fehl am Platz und auch nicht weiter interessant war, viel mehr interessierte sie die Tatsache dass ihre Freundin von der Uni geworfen wurde. Oder es schockierte sie eher. Ob es sie aber tatsächlich überraschte.. naja, wieder ein anderes Thema. „Verständlich..“ Die meisten Familien aus besagtem Dorf hatten nicht die beste Beziehung, kannten sich vielleicht auch gar nicht wirklich oder hatten sich Jahre nicht mehr gesehen. Dann auf einmal aufzutauchen weil man etwas brauchte, Cylie konnte die Andere verstehen, auch wenn ihre Eltern ihre doch sicher nicht die Haustür vor der Nase zuhauen würden oder? „Nicht bevor ich sie um die Ecke bringe. Ich arbeite nebenbei im Krankenhaus, ich weiß wie das geht..“ Die Studentin grinste fies als hätte sie sich für solch einen Moment schon lange vorbereitet und unzählige Mordpläne in ihrem Kopf zurecht gelegt ehe sie an ihrem Getränk schlürfte und sich beinahe daran verschluckte. „Du besuchst mich einfach nur regelmäßig, dagegen kann sie ja wohl nichts sagen. Und wenn sie dir Hausverbot gibt, lass ich dir wie Rapunzel meine Haare hinunter. Oder eine Decke. Oder ich baue eine Katzentreppe.. für Menschen, also, eine Leiter, meine ich.“ Verwirrt über ihre eigenen Worte schüttelte die junge Erwachsene ihren Kopf und trank nochmal aus ihrem Glas bevor sie das Gesicht verzog aber den herben Geschmack des Alkohols auch irgendwie genoss. Trotzdem füllte sie die bereits ausgetrunkenen Schlückchen mit Cola wieder auf. „Yumi wirklich, ich könnte das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.. du kannst doch nicht auf der Straße leben! Oder von einem Bett ins nächste hüpfen.. kennst du niemanden der eine Wohnung hat? Ein freies Zimmer? Hotels oder sowas sind auch viel zu teuer für so eine lange Zeit..“ Besorgt lehnte sie sich wieder zurück und seufzte. Ihre eigenen Sorgen stellte sie hinten an, mussten warten, weshalb sie auch eine abwinkende Handbewegung machte.




    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Alessa | in seinem Zimmer


    Wahrscheinlich auch etwas was er gar nicht erwarten sollte, im Grunde auch gar nicht tat, denn es war immerhin eines jeden Menschen selbst überlassen welche Mitmenschen man an sich heran ließ, welche man besser kennen lernen wollte und wenn man sich dazu gezwungen fühlte, war es meist eh keine gute Bekanntschaft. Und erst recht keine Freundschaft. Weshalb der junge Musiker auch nur zaghaft den Kopf schüttelte, nicht mehr weiter darauf einging und auch noch die Schultern etwas anhob bis ihm ein kleiner und kurzer Schmerzenslaut über die Lippen kam, nachdem Alessa ihm ihren Ellenbogen in die Rippen gestoßen hatte. Seine rechte Hand wanderte dorthin und er verzog schmerzverzerrt sein Gesicht, wobei das lediglich gespielt war, denn solch eine Wucht dass es wirklich richtig weh getan hätte, da hatte sie sich dann doch zurück gehalten. „Nicht unähnlich..?“, wiederholte er schließlich zögernd und fast ein bisschen ungläubig. Jetzt wurde er erst recht neugierig. „Wie soll ich das denn verstehen?“ Ob das vielleicht ein anderes und ganz neues Licht auf die ehemalige Studentin warf? Vielleicht. Ob es eher amüsant war oder doch traurig und man das Mädchen wegen Dingen aus ihrer Vergangenheit und vielleicht auch Gegenwart bemitleiden konnte, auch wenn sie das natürlich überhaupt nicht wollte, das war eine andere Frage, die er gar nicht zu fragen, noch zu beantworten vermochte. Seine Hand wanderte von der durchaus wirklich sehr schmerzenden Stelle an seinen Rippen zu seinem Herzen bevor ein gespielt trauriges Seufzen seine Lippen verließ. „Wow.. deine Worte schmerzen doch mehr als ich erwartet hatte..“, murmelte der junge Musiker und ließ den Kopf sinken. „Dabei dachte ich dir gefällt der wilde Rockstarlook, ich hätte für dich gleich noch die E-Gitarre rausgeholt und los gelegt.“ Der Kerl schmunzelte. Es war ein Witz. Natürlich war es das. Immerhin konnte er nicht einmal mehr Gitarre spielen. Den Stich in seinem Herz, den diese Erkenntnis hinterließ, versuchte er zu ignorieren und strich sich die besagten zu lang gewordenen Haare von der Stirn, die ihm folgend ins Gesicht gerutscht waren als er den Kopf geschüttelt hatte. „Sie ist nicht gerade ein offenes Buch.“, antwortete er mit einem Schmunzeln. „Aber nein das.. das fühlt sich nicht richtig an.“ Dem Kerl entkam schließlich ein Seufzen. „Ich glaube niemand mag es wenn ein anderer Mensch in der eigenen Vergangenheit herum schnüffelt und Dinge von anderen erfährt.. und wer weiß, vielleicht erzählst du mir ja auch nur Lügen und Unwahrheiten um sie ins schlechte Licht zu rücken.“ Er hob seine Augenbrauen und fing das Mädchen mit seinem Blick ein. Nein, das dachte er nicht wirklich, solch ein Mensch war Alessa wirklich nicht, so eine Freundin war sie nicht. Sicher würde sie die schlechten Dinge auch erzählen aber nur wenn sie wirklich wahr waren. Denn immerhin wusste sie dass selbst die dunkelsten Geheimnisse von Yumi ihn nicht störten. Sie wahrscheinlich nur noch interessanter für ihn machten.. „Und ich will keinen Krieg auslösen wenn heraus kommt dass du mir Dinge erzählt hast, die sie lieber in der Vergangenheit gelassen hätte.“ Erneut schmunzelte der Musiker. „Also.. einen noch schlimmeren Krieg.“ Alessa hatte ja schon mehr als deutlich gemacht dass sie in der anderen Blonden keine Freundin finden würde. Vielleicht kam irgendwann der Augenblick in dem Yumi sich ihm öffnete und Geschichten aus ihrer Vergangenheit erzählte. Von ihrer Familie. Von dem was alles passiert war. Seine Gedanken schweiften kurz ab und er presste die Lippen aufeinander, denn wenn er daran dachte was ein gewisser anderer Mann ihr bereits angetan hatte, konnte er es ihr einfach nicht verübeln dass sie vieles oder eher alles für sich behielt. Weil es wahrscheinlich auch Dinge waren, mit denen man einfach nicht hausieren ging. Er spürte ein Kribbeln in seiner Magengegend, doch keines das etwas Gutes hieß. Es war eher Wut gegenüber Alex, die er aber gleich wieder versuchte zu unterdrücken. Denn das gehörte jetzt nicht hierher. „Aber..“, begann er zu widersprechen und ließ es doch gleich wieder. Darren wandt seinen Blick ab. Wieder und wieder hatte er diese Nacht in seinem Kopf durchgespielt. Hatte ihren Blick im Kopf mit dem sie ihn angestarrt hatte. „Schuld allein trägt dieses Arschloch und seine Freunde.“ Der Kerl wusste ganz genau dass er Yumi niemals davon überzeugen konnte dass sie keine Schuld trägt. Immer würde sie sich die Schuld geben. Niemanden sonst. „Es macht mich fertig sie so zu sehen.“ Die Muskeln seines Körpers spannten sich an, den Blick hielt er weiter gesenkt und hielt auch seine dunklen Augen geschlossen. In der Hoffnung dass die Tränen die sich anbahnten schnell wieder versiegten. „Aber ich werde ihr diese Schuld nie abnehmen können. Egal was ich ihr sage, sie will es nicht hören und ja, vielleicht hast du Recht, wer weiß wie ich an ihrer Stelle denken würde, vielleicht genauso aber.. es tut weh.“ Umso besser war die Tatsache dass sie sich schon bald mit fettiger Pizza und hochprozentigem Alkohol auf seinem Bett versammelten. Die schweren Gedanken hinter sich ließen und Platz machten für die Leichtigkeit, die der Alkohol so mit sich brachte. „Oh, ziehst du das Bett also dieses Mal vor?“, erwiderte der Schauspielstudent mit einem Seitenblick auf die Jüngere. Ein Grinsen lag auf seinen Lippen während er die Schnapsgläser auffüllte. Folgend warf er einen Blick auf das Handy, das Alessa ihm vor die Nase hielt, scrollte kurz durch die Seite und versuchte sich die Regeln einigermaßen zu merken obwohl das bald wahrscheinlich eh schon überflüssig war. Im wahrsten Sinne des Wortes. „Sehr gerne. Ich freue mich darauf mal wieder einen Horrorfilm zu sehen und nicht Teil von einem zu sein.“ Der angehende Schauspieler schmunzelte bevor er ihr die Fernbedienung aus der Hand nahm und nach einem Horrorfilm suchte, wurde auch ziemlich schnell fündig, denn die bekannten Klassiker waren für so etwas doch nie verkehrt oder? Somit drückte er auf Play, nahm sich ein weitere Stück der Pizza und es dauerte auch nur wenige Minuten bis sie bereits zum ersten Shot greifen mussten.

    Beim Spielen merke ich, dass es richtig schön ist, mal nicht überlegen zu müssen, was ich als Nächstes unbedingt tun muss, um ein Event auszulösen oder einen Händler zu entsperren.....nein, ich darf einfach gemütlich vor mich hinfarmen und wenn Vinnie mich mal nervt, bekommt er eben keine Pflanzen mehr zu futtern^^

    Das ist genau der Fakt der mich das Spiel auch einfach so genießen und lieben lässt! Irgendwie ist halt kein Druck da. Das stört mich sehr an den neueren Teilen weil es gefühlt 12345 Dinge gibt die man beachten muss, alles gleichzeitig und das überfordert mich immer so schnell. Wenn ich dann das Gefühl habe irgendwas wichtiges verpasst zu haben, das geht gar nicht.. ;; Daher liebe ich das neue AWL so total und spiele auch ganz fleißig und sooft ich kann ♥

    Ich bin jetzt auch im zweiten Kapitel und habe mit Nami einen Sohn, die Events und Interaktionen mit dem Kind sind einfach so zuckersüß! Freue mich jedes Mal wieder wenn etwas kommt, das haben die so toll hinbekommen! Erinnere mich beim Original gar nicht mehr so daran.. aber ist ja auch schon einige Jahre her. Das mit der Zwangsheirat stört mich auch überhaupt nicht, weil ich das irgendwo hier gelesen hatte, das gehört auch zu HM bzw. SoS dazu, sich zu verlieben und einen Partner auszuwählen~ einzig ein bisschen mehr Zeit hätte es vielleicht geben können, konnte mich echt nicht so gut entscheiden! Freue mich aber jetzt auf die kommenden Jahre im Spiel und wie sich alles entwickelt! ♥


    Übrigens, weiß jemand was es mit dem verdeckten Höhleneingang neben dem Baum der Erntewichtel auf sich hat? Ich will da rein!! ò.ó

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    Cylie & Yumi | im Zimmer von Yumi


    „Leitungswasser?“ Cylie hob erneut ihre Augenbrauen während sie den Bewegungen der Anderen mit ihrem Blick folgte. Sie verschränkte ihre Arme und schüttelte den Kopf. „Vielleicht morgen früh wenn mich der Brand ereilt..“, gab sie Yumi als Antwort und näherte sich dem Minikühlschrank, der eine beachtliche Auswahl inne hatte. Kurzerhand griff sie zu der halbvollen Flasche Rum und einer Dose Cola daneben. Hier drin war alles gut sortiert und vorbereitet für die nächsten Alkoholexzesse. Was man vom Zimmer der Blonden nicht gerade behaupten konnte.. wollte sie gar nicht wissen wie oft sie selbst auf dem Weg von dieser Zimmertür zum Bett gestolpert und aufs Maul geflogen wäre. In ihrem eigenen Zimmer sorgte sie wenigstens immer dafür dass ein schmaler Gang frei war, wenn es auch sonst nicht immer ordentlich war. Wer hatte schon die Zeit zwischen Lernstress, Prüfungen, Partys und Netflixabende sein Zimmer auf Vordermann zu halten? Sicher nur die merkwürdigsten Menschen. „Am besten am Anfang und wehe du lässt ein Detail aus..“ Für den Moment ignorierte die angehende Ärztin die gepackten Kisten und das mulmige Gefühl dass sie in ihr hinterließen, mehr wandt sie ihre Aufmerksamkeit vollkommen auf Yumi und lauschte ihren Worten während sie die Flasche in ihrer Hand öffnete und sich langsam etwas ins bereitgestellte Glas goss. Nach kurzer Zeit stellte sie die Flasche daneben, drehte sich dann zu Yumi und öffnete ihren Mund und doch kamen keine Worte hinaus. Weil sie kurz sprachlos war. „Wie bitte?“, war schließlich erstmal das Erste, was ihr über die Lippen kam weil sie nicht ganz wusste ob die junge Erwachsene sich einen Spaß erlaubte oder ihre Geschichte wirklich ernst meinte. Aber erstens war das wirklich nichts worüber man sich einen Scherz erlaubte und zweitens passte es zumindest auch zu den Nachrichten, die sie ihr geschickt hatte. „Yumi.. was zum..?!“ Kurzerhand nahm sie die Flasche Rum noch einmal in die Hand und schüttete das Glas weiter voll, mehr als bei einer normalen Mischung angedacht aber nach dem was sie gerade zu hören bekommen hatte, brauchte sie mehr als normal. Die Coladose öffnete sich zischend und ein gefühlter Schluck mischte sich zu dem Glas voll Rum. „Warum hast du ihm das mit Alex erzählt? Also ja klar wegen der Hoffnung und so aber Yumi wirklich, der Kerl hat dir doch eindeutig dieses Lied da gewidmet und wahrscheinlich noch so viel mehr, glaubst du wirklich ihn beeindruckt die Story mit Alex? Und wieso überhaupt Alex, es läuft doch nicht wirklich wieder was mit ihm oder?“ Die Medizinstudentin schüttelte den Kopf bevor sie das nächste Thema aufgriff. „Und warte kein Gefühl mehr in seiner Hand? Wie? Was ist passiert?“ Als angehende Ärztin konnte sie sich zwar etwas erklären was der Hintergrund war aber natürlich nicht genau was vorgefallen war. Und vorallem nicht wie Yumi daran beteiligt gewesen war. Hatte sie ihm die Hand halb abgehackt oder wo runter geschubst? Cylie drehte sich kurz herum und sah auf die gepackten Karton, das Chaos, die teilweise leeren Regale und schnappte nach Luft als hätte sie gerade eine Erleuchtung erlebt. „Du musst ausziehen?!“ Okay, jetzt brauchte sie definitiv einen wirklich großen Schluck, denn sie sich auch gönnte und das Gesicht ordentlich verzog, da ihre Mische eigentlich nur nach Rum schmeckte. Weshalb sie schnell noch etwas aus der Coladose hinunter kippte. „Hast du die Prüfungen versemmelt? Die kannst du doch sicher nachholen. Oder dich für ein anderes Studium einschreiben! Wo willst du überhaupt hin? Zurück zu deinen Eltern?“ Wenn Cylie es noch richtig im Kopf hatte waren die doch in die Nähe gezogen, in dieses kleine Dorf.. dort hatten sie doch sicher noch ein Zimmer frei für ihre verlorenen Töchter oder nicht? „Bevor du unter der Brücke landest nistest du dich bitte bei mir ein, das kann ich sonst nicht verantworten.“ Es lag schon fast ein Befehlston in ihrer Stimme, einer Stimmlage der man fast nicht widersprechen konnte und wenn Cylie das andere Mädchen in ein paar Wochen irgendwo draußen herum liegen sah, dann würde es wirklich Ärger geben. „Meine Story kann warten.“, entgegnete die Brünette und schüttelte abermals den Kopf. Weiter so und sie bekam noch ein Schleudertrauma aber etwas anderes blieb da ja fast nicht über. „Nick kann warten. Scheint ja eh sein Ding zu sein.“

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    Cylie & Yumi | im Zimmer von Yumi


    Cylie wartete und wartete, war sich zu einem Zeitpunkt kurz nicht sicher ob sie ihre Nachrichten an die richtige Nummer geschickt hatte. Andererseits war es Yumi, der sie geschrieben hatte, was hieß dass es auch dauern konnte. Dass sie die Nachrichten vielleicht gar nicht gelesen hatte. Die junge Frau seufzte und wollte ihr Handy gerade wieder sperren und wegpacken als es vibrierte und die erwartete Antwort der Blonden endlich kam. Zehn Minuten also. Sie checkte die Uhrzeit und streckte ihre kurzen Beine aus während sie sich immer noch an die Tür gelehnt hatte, jetzt auch ihre Augen schloss um vielleicht ein kurzes Nickerchen zu machen. Doch dann hörte sie auch schon Schritte auf sie zukommen. Meine Güte, das waren die schnellsten zehn Minuten ihres Lebens gewesen. Lag vielleicht daran dass sie doch kurz weg genickt war. Aber umso besser. Je mehr Zeit sie allein hier in der ungewohnten Stille des Wohnheims verbrachte, desto mehr hatten ihre blöden Gedanken Zeit sich auszubreiten und ihren Kopf einzunehmen. „Ich habe schon an ungemütlicheren Orten geschlafen.“, kommentierte Cylie und hob ihre Schultern. Als müder Student oder gelegentlicher Partygänger fand man so ziemlich alle Orte geeignet für ein kurzes Schläfchen. Nach einem herzhaften Gähnen erhob sich die Studentin und folgte Yumi in ihr Zimmer, das vom Chaos wohl verschluckt wurde, jedoch war sie nicht hier um irgendwelche Vorwürfe zu machen oder blöde Kommentare zu bringen, denn ihr Zimmer glich auch nicht immer denen die man auf Social Media gezeigt bekam. „Du hast was da, das nicht stark ist?“ Die Brünette hob ihre Augenbrauen während sie den Blick der anderen erwiderte. Ein Grinsen bildete sich auf ihren Lippen und sie drehte sich herum, achtete dabei auf nichts zu treten was die Blonde auf dem Boden verteilt hatte. „Sortierst du aus..?“, fragte sie nach ein paar Sekunden der Stille, denn natürlich waren ihr die gepackten Kiste in der Ecke nicht entgangen. „Du.. sortierst doch nur aus oder?“ Die teilweise leer geräumten Regale und gähnende Leere die sie hinterließen irritierten die Medizinstudentin. „Oder hat der Minimalismus dich eingeholt? Jetzt, wo das irgendwie modern scheint..“ Cylie hob ihre Schultern. Es hatte sicher auch seine Vorteile nicht so viel Müll herum stehen zu haben, den man im Endeffekt gar nicht wirklich brauchte und nur als Staubfänger dienten. Aber genauso gut waren es oft Dinge denen Erinnerungen anhafteten, die einen beim Anblick glücklich machten. Selbst mit einer dicken Schicht Staub. Die angehende Ärztin schüttelte den Kopf und drehte sich mit erhobenem Zeigefinger, den sie sogleich auf Yumi richtete, herum und stemmte dann die Hände in die Hüfte. „Erstmal erzählst du mir jetzt mal was du angestellt hast.“ Dass sie damit auf ihre geschickten Nachrichten anspielte, musste sie ja nicht extra erwähnen und bevor Cylie selbst ihr Herz ausschüttete, musste jetzt die Andere dran glauben.

    3814-leon-pngLeon & Bianca | im Zimmer von Bianca


    Das böse Funkeln ihrer sonst so hübschen blauen Augen entging dem Halbwesen natürlich nicht, er erwiderte ihren Blick auch für einen kurzen Moment bis er wieder herzhaft und tief gähnte, dabei seine genauso hübschen Äuglein schloss und sich mit den Händen folgend darüber wischte damit der Schlaf darin vielleicht besser verschwand. Dabei bekam er auch gar nicht mit dass Bianca nach einem Kissen griff, einer Waffe, die sie in seine Richtung und in sein Gesicht schleuderte, was ihn kurz etwas irritierte und er seine hellen Augen wieder öffnete. „Heee..“ Auch dem nächsten Kissen konnte er nicht mehr ausweichen und bekam es direkt ins Gesicht, schüttelte den Kopf daraufhin und bettete ihn auf die beiden Kissen, die sie ihm gerade entgegen geschmissen hatte. Mit dem sie ihn angegriffen hatte. Schrecklich, dieser Adel, griff immer gleich zu ihren Waffen! „Schrei doch nicht so..“ Leon hielt seinen ausgestreckten Zeigefinger erst an seinen Mund dann deutete er damit auf den dicken Kater der Adelstochter, der mit hinten angelegten Ohren am anderen Ende des Bettes lag. Zudem peitschte er mit seinem Schwanz und jeder der sich etwas mit Tieren auskannte wusste, dass der Kater etwas geladen war. Kein Wunder bei dem Lärm, den seine Besitzerin hier machte. „Du weckst ihn noch.“, sagte er mit ruhiger Stimme. Das komplette Gegenteil von ihrer Stimmlage. „Es reicht schon dass du mich so unsanft aus meinem Schönheitsschlaf gerissen hast. Tiere liegen dir nicht so oder?“ Der Kerl richtete sich auf und setzte sich in den Schneidersitz während er sich hinter den großen Ohren kratzte und ihr mit seinem Blick folgte. Wobei man da fast einen Drehwurm bekam, so oft und schnell die Andere durch ihr Zimmer marschierte. „Ich kann nichts dafür, das passiert nachts manchmal.. so wie manch andere Dinge.“ Auf die er aber nicht näher einging. Was wahrscheinlich auch besser so war. Nicht dass er noch ein Kissen ins Gesicht bekam. Irgendwann wurde es sicher noch gefährlich! Leon wollte sich wieder in ihrem weichen Bett vergraben, sich unter der Decke vor weiteren Angriffen schützen doch Bianca hatte andere Pläne. Mit einem Mal lag er also fast komplett entblößt vor der jungen Frau, die ihm die große Decke vom Körper gezogen hatte und auch noch mit ihrem Finger auf ihn zeigte. Unerhört! „Oh wow, das geht mir jetzt doch ein bisschen zu schnell! Wenn du mich nackt sehen willst, sag es doch einfach!“ Der Wüstenbewohner wirkte fast schon überrumpelt und empört über ihr Verhalten, wobei er das auch überhaupt nicht ernst meinte, denn schließlich trug er noch seine Bekleidung an den intimen Stellen seines Körpers und solange der Stoff dort nicht von ihr weggezogen wurde, war ja noch alles in Ordnung. Oder vielleicht erwartete er das auch? Er hielt kurz in seiner Bewegung inne, zog die Augenbrauen zusammen, schien verwirrt und irritiert über seinen nicht ganz jugendfreien Gedankengang und fühlte sich augenblicklich schlecht. Nicht weil er die Adelige in eine unangenehme Situation gebracht hatte. Eher weil er, wenn auch nur für den kleinsten Bruchteil einer Sekunde, solch einen unartigen Gedanken hatte, wo es doch immer noch Elena gab. Irgendwo auf dieser Welt. Wo auch immer sie sich versteckte. Ein lautes Seufzen glitt ihm schließlich über die Lippen, er rutschte zum Bettrand und setzte seine Füße auf den flauschigen Teppich am Zimmerboden, worin sich auch gleich seine nackten Zehen vergruben. Wirklich weich. „Also kein Frühstück!“, erwiderte der junge Mann und klopfte mit der Faust auf seine flache Hand als hätte die richtige Antwort auf ihre Frage gefunden. Was für Folgen dieser ja fast schon intime Moment für sie hatte. Leon war sich durchaus bewusst dass das kein Spaß war. Dass das purer Ernst war. Dass sie in Schwierigkeiten geraten war und das nur wegen ihm. Naja, auch wenn sie selbst auch dazu beigetragen hatte aber wahrscheinlich war jetzt auch einfach nicht der Augenblick um ihr das nochmal und mehrmals vorzuhalten.. Er griff nach ihrer Decke, legte sie sich über die nackten Schultern und erhob sich von ihrem Bett. Näherte sich mit langsamen Schritten und blieb vor dem Mädchen stehen. Schaute auf sie herab, da sie doch ein bisschen kleiner war als er. „Es könnte viel schlimmer sein. Wirklich.“ Mit einem winzigen Grinsen auf seinen Lippen funkelte er die junge Dame an. „Du hättest auch mit einem hässlichen Kerl im Bett erwischt worden sein. Ich meine, stell dir das einmal vor! Die Gerüchte! Die Erzählungen!“ Leon hob seine Arme etwas an, wollte damit noch seine Worte unterstreichen und verlor dabei die Decke auf seinen Schultern. Er hielt inne, wurde leiser, drehte sich wieder mehr zu ihr und erkannte dass das für Bianca kein Spaß mehr war. Ihr Kopf arbeitete wahrscheinlich auf Hochtouren, malte sich Szenarien aus, überlegte wie sie das ganze retten konnte und vielleicht fühlte er sich sogar ein bisschen schlecht. „Soll ich dich heiraten?“, schlug er schließlich vor und wirkte dabei mehr als ernst, der Typ ging sogar auf die Knie vor ihr. Weil er die hinunter gerutschte Decke wieder aufheben wollte. „So macht man das doch oder? Um die Ehre der unbefleckten Dame zu schützen oder so..“ In Adelskreisen kannte er sich ja nicht so gut aus. Da musste Bianca ihm dann etwas Nachhilfe geben.

    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Alessa | in seinem Zimmer


    Der junge Musiker lächelte schief. War es überhaupt fair von der ehemaligen Studentin zu sprechen, nicht nur ihr gegenüber sondern auch Alessa? Immerhin spielte sie eine nicht gerade unbedeutende Rolle in der Geschichte mit seiner Prinzessin. Jedoch hatte diese selbst sie ja auch irgendwie zum Thema gemacht und es wäre doch unhöflich das einfach zu ignorieren oder? Außerdem schien das kleinere Fräulein vor ihm auch irgendwie Dampf ablassen zu müssen nach dieser nicht ganz so schönen Begegnung und all den Geschehnissen, die Darren ihr gerade erzählte. Er hob seine Schultern. Vielleicht hätte er das meiste auch einfach für sich behalten sollten obwohl es doch auch gut tat, sich solche Dinge einmal von der Seele zu sprechen. Gedanken, die ihn beschäftigten, die ihn nicht mehr los ließen. Genauso wie Gefühle. Ein Blick von außen, ein Rat oder eine Meinung konnten manchmal schon viel helfen. Aber Alessa wusste dass er das nicht brauchte. Dass er längst wusste was für eine beschissene Situation das war, auf was er sich eingelassen hatte weshalb sie ihm auch keine gut gemeinten Ratschläge auftischte. Denn den einzigen Rat, den es in diesem Moment für sein Herz gab war aufzugeben, sie los zu lassen, sie gehen zu lassen damit er keinen Schmerz mehr erfahren konnte. Jedoch war er sich nicht einmal sicher was ihn mehr schmerzen würde. „Eigen also..“, wiederholte er das kleine Wörtchen der Blonden und schmunzelte. Eine nette Umschreibung für all das, was Yumi war. Wohl gut gewählt in der Position der Schülerin. Der angehende Schauspieler wurde schließlich aufmerksamer, hellhörig als sie weiter erzählte und etwas über die familiäre Situation von Yumi erzählte. Und dabei wohl ein bisschen in Erinnerungen schwelgte. Was ihn ein Schmunzeln auf die Lippen brachte. „Deine Vorliebe für Ältere scheinst du aber nicht aufgegeben zu haben..“, scherzte der Kerl und war sich dabei im Klaren dass er sich selbst quasi als alt bezeichnete aber es war auch eine Tatsache, dass er ein paar Jahre älter war als die Blonde vor seinen Füßen. Darren öffnete seine Lippen erneut, schloss sie aber sogleich wieder und wandt seinen Blick kurz von der Jüngeren ab. Wahrscheinlich konnte man es ihm ansehen dass ihn noch ein paar Fragen quälten, dass er gerne weiter nachgefragt hätte, mehr erfahren wollte weil er eigentlich fast gar nichts über ihre familiäre Situation wusste. Sicher auch etwas, was so bleiben sollte wenn man Yumi fragte. Weshalb er sich auch zurück hielt und seine Fragen hinunter schluckte. Jeder hatte sein Päckchen, nicht jeder konnte eine normale Familie haben. Eine Familie ohne Probleme, ohne Unstimmigkeiten. Dafür mit Harmonie und Liebe. Darren konnte sich glücklich schätzen, das wusste er und doch war er irgendwie auch davor geflüchtet. Natürlich für seinen Traum und eine wirkliche Flucht war es auch nicht aber eine Tatsache, dass er seine Familie zurück gelassen hatte. Fast ein bisschen egoistisch oder? „Oh bitte ja, das brauche ich.“ Mehrmals glitt seine gesunde Hand über ihr weiches, blondes Haar während ein Schmunzeln seine Lippen zierte. „Vergiss nicht das Vogelnest auf meinem Kopf zu erwähnen. Und das andere Tier, das in meinem Gesicht wächst.“ Ein Frisörtermin stand auf jeden Fall auf seiner Liste für die nächsten Tage. Oder Wochen. Wenn er die Zeit dazu fand. Oder die Lust. Noch kam er mit seinen Fingern durch seine zerzausten Locken also war es ja noch nicht so schlimm oder? Nachdem er Stück für Stück mehr darüber erzählte was vorgefallen war, mehr schilderte was in dieser dunklen Gasse passiert war und die zögerliche Frage der Blonden kam, nickte der Schauspielstudent. „Und jetzt gibt sie sich die Schuld für alles.“ Obwohl es nicht stimmte. Obwohl sie nichts dafür konnte. Obwohl Darren ihr das immer wieder versuchte klar zu machen. Schließlich war er dazwischen gegangen, es war seine Entscheidung gewesen und die war auch ziemlich einfach gewesen. Man könnte auch sagen dass es selbstverständlich gewesen war doch mittlerweile gab es auch viel zu viele Menschen die einfach ihre Augen verschlossen oder mit Absicht weg schauten. Vielleicht auch aus Angst vor Konsequenzen. Solche, die er zu spüren bekommen hatte. Oder nicht zu spüren hatte. Der kleine Stoß ihres Ellenbogens ließ ihn wieder aufhorchen, vor den dunklen Gedanken flüchten und schließlich schmunzelte er auch als Alessa ihn als Held betitelte. Und vielleicht hätte er auch noch eine Heldenpose eingenommen, wenn nicht das Klopfen an seiner Zimmertüre dazwischen gekommen wäre. Tatsächlich meldete sich auch sein Magen mit einem leisen Grummeln als der fettige Geruch der Pizzen sich in seinem Zimmer ausbreitete. Weshalb er sich nicht viel Zeit ließ und sich sogleich ein Stückchen nahm, das vor Fett triefende Pizzastück vorsichtig gegen das von Alessa drückte damit nicht gleich der doppelte Käse runter rutschte und schließlich einen großen Biss davon nahm. Auch ihm kam ein genussvoller Laut von den Lippen. Zustimmend nickte der Kerl als die Blonde ihre Entscheidung lobte und schob sich gleich nochmal etwas in den Mund bevor er seine Frage stellte auf die er zunächst keine wirklich passende Antwort bekam. Darren leckte sich die Finger ab nachdem er das erste Stück verputzt hatte, griff nach seinem Glas und nahm neben ihr Platz. Nicht ohne einem kurzen Schmunzeln, da Alessa noch schnell sicher ging sein Bett mit der Decke auszulegen damit sie auch ja nicht Gefahr lief irgendwelche bestimmten Plätzchen zu berühren. Ob das möglich war? Schnell verscheuchte er die warmen Gedanken an die Momente gemeinsam mit Yumi auf seinem Bett und nahm einen Schluck seines Drinks, schmeckte den bitteren Geschmack des Alkohols und wie er sich in seinem Mund ausbreitete. Auf ihre Frage hin nickte der Student, stellte sein Getränk auf das Nachtkästchen, wo er auch gleich nach der Fernbedienung seines TVs angelte und sie neben die Pizzakartons warf. „Wir machen ein Spiel daraus.“, verkündete er nachdem er ihren Blick eingefangen hatte, ein Grinsen zeichnete sich auf seine Lippen. Darren kletterte nochmal von seinem Bett und trug die Flaschen sowie die Shotgläser hinüber zu Alessa, die sich bereits die Fernbedienung gekrallt hatte. „Immerhin will ich nicht der einzige hier bleiben der sein Herz ausgeschüttet hat..“ Er platzierte die kleinen Gläschen auf dem Pizzakarton und kippte etwas Schnaps hinein, dann warf er einen Blick auf den TV und überlegte was für ein Film passend wäre. Doch im Grunde konnte man auch zu jedem Film etwas erfinden..



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    Cylie | kommt mit Nick an & wartet dann vor Yumis Zimmer


    Die große Stadt baute sich langsam vor ihnen auf. Cylie schaute aus dem Fenster. Damit sie dem Blick ihres besten Freundes ausweichen konnte. Die hohen Gebäude schauten hinter den Hügeln hervor, die Skyline war zu erkennen und auch wenn sie sich schlecht dabei fühlte, freute sie sich auf das Wohnheim. Einerseits weil sie immer noch pitschnass war und ihren Mitmenschen nicht länger freien Blick auf ihr durchsichtig gewordenes Shirt geben wollte, andererseits wollte sie irgendwie vor Nick flüchten. Was ihr Herz nur noch schwerer machte. Eigentlich war sie es gewesen die ihn konfrontieren wollte mit allem, was in den letzten Wochen und gar Monaten passiert war, doch jetzt fühlte es sich falsch an. Ihm irgendwelche Vorwürfe zu machen. Ihn an diesen einen Abend erinnern. Ihn an diese Feier in diesem kleinen Dorf erinnern. Es hatte ihre Freundschaft doch ein bisschen zerstört oder? Ihr Kuss, ihre Annäherung, ihre beinahe Bettgeschichte.. es hatte ihrer Freundschaft nicht gut getan. Cylie hätte es wissen müssen, sie hätte es verhindern sollen, ihre Gefühle für ihren besten Freund einfach einschließen und warten bis sie verblasst wären. Immerhin war jetzt auch seine Ex wieder aufgetaucht, die zuvor von der Bildfläche verschwunden war, die er mehr oder weniger erfolgreich vergessen hatte. Zumindest hatte er sie das glauben lassen.. aber wahrscheinlich war sie immer irgendwie in seinem Kopf herum gegeistert oder? Sie hing ihren Gedanken nach und hätte der Kerl neben ihr sie nicht darauf aufmerksam gemacht, wäre die Medizinstudentin wahrscheinlich noch ein paar Stationen weiter gefahren und hätte die Bushaltestation des Wohnheims verpasst. Auch irgendwie typisch für die kleine Dame. Gemeinsam stiegen sie aus und machten sich auf den Weg ins Innere des doch recht großen Gebäudes aber für Cylie schien auch eigentlich alles groß. Was wahrscheinlich auch nicht ein Jedermann hören wollte.. Bei dem Gedanken schüttelte sie schnell den Kopf, schaute hinauf zu Nick und lief mit ihm die Treppen nach oben, denn im ersten Stock lagen ihre Zimmer und vor dem ihren kamen sie dann zum Stehen. Stille umhüllte sie. Zitternd weil es sie doch etwas fror und weil sie auch ein bisschen nervös war, spielte sie mit ihren Fingern bevor sie tief einatmete und die Luft wieder aus ihren Lungen stieß. „Ich gehe mich umziehen. Das.. solltest du auch bevor wir noch krank werden. Und ich.. ich meine, ich bin angehende Ärztin, also solltest du mir da vertrauen.“, kam es ihr über die Lippen, die sie zu einem Grinsen geformt hatte. Was ihr tatsächlich etwas schwer fiel. „Nicht dass du es wieder wochenlang nicht aus deinem Zimmer schaffst..“ Ihr Blick glitt in die Richtung seiner Zimmertür, die auch gleich neben ihrem Zimmer lag. Was eigentlich immer ein Vorteil gewesen war weil der Weg nicht weit war, wenn ihr langweilig war oder Ablenkung brauchte, Hilfe beim Lernen oder jemanden zum Quatschen brauchte. Ihren besten Freund brauchte. Doch jetzt verfluchte sie die Nähe ihrer Zimmer. „Ich kann damit nicht umgehen, Nick. Es fühlt sich so komisch an.. ich fühle mich komisch. Fühlst du das auch?“ Ihren Kopf hielt sie gesenkt und seufzte leise. „Wahrscheinlich sollten wir das mit der Freundschaft Plus lassen.“ Cylie zog es ein bisschen ins Lächerliche, als hätten sie schon einige Male miteinander geschlafen, als wären von ihrer Seite aus keine Gefühle im Spiel. Als fühlte sich ihr Herz nicht gerade an als würde es zerbrechen. Daher lachte sie damit sie es überdecken konnte. Die Schwere auf ihrer Brust. „Danke dass du mich abgeholt hast. Wir.. sehen uns, Nick.“ Damit verschwand sie schließlich schnellstmöglich in ihrem Zimmer und atmete erstmal ein paar Mal durch während sie an ihrer geschlossenen Zimmertür lehnte. Eigentlich hatte sie ja vor sich warm abzuduschen aber jetzt wartete sie. Blieb da stehen bis sie hörte dass die Tür nebenan ins Schloss gefallen war. Laut atmete sie aus und sammelte alles was sie für die Dusche brauchte zusammen und flüchtete dann unter das warme Wasser der Duschbrause. Hoffte dort auch ihre Gedanken loszuwerden und schmiedete einen Plan, was sie als nächstes tun sollte. Dabei dachte sie an ihre Freundin, dachte an die Nachrichten und an die Antwort, die Yumi ihr noch schuldig war. Daher schrieb sie das auf ihre To Do Liste und machte sich in ihrem Zimmer frisch geduscht weiter zurecht, zog sich frische Kleidung an und föhnte ihre Haare, die sie anschließend zusammen band damit sie bei diesem warmen Wetter nicht für noch mehr Schweiß führten. Warum war es eigentlich schon wieder so unerträglich schwül? Nachdem sie ihr Zimmer verlassen hatte, hielt sie kurz inne und schaute auf die Tür nebenan. Sie hörte nichts und biss sich auf die Unterlippe. Ihre Hand klammerte sich an ihr Handy und bevor sie noch auf dumme Ideen kam, drehte sie sich herum und lief die Treppen nach oben, steuerte das Zimmer ihrer Freundin an und klopfte mehrmals daran. Als sich auch hier nichts rührte, sie nichts hörte, war sie sich nicht sicher ob Yumi es einfach ignorierte oder nicht Zuhause war. Beide Möglichkeiten konnte sie sich bei der Blonden vorstellen. Cylie entsperrte seufzend ihr Handy und tippte einige Nachrichten bevor sie sich auf den Boden setzte, einen Schneidersitz machte und ihren Kopf an die Türe lehnte.

    3814-leon-pngLeon & Bianca | im Zimmer von Bianca


    Vielleicht war es besser so dass sie sich schließlich auf den Weg in das Schlafgemach der Adelsdame machten und nicht länger über das Leben nach dem Tod philosophierten, das Leon angeschnitten und ins Rollen gebracht hatte. Natürlich kannte man das Halbwesen nicht so ernst, war es ja eigentlich überhaupt nicht seine Art solche doch recht ernsten Themen anzusprechen aber manchmal überkam es selbst ihn und er geriet von seinem sonst recht fröhlichen Weg ab. Aber das sollte ihm ja auch mal erlaubt sein oder? Nicht jeder bekam diese melancholische Seite des Mannes zu sehen. Vielleicht sollte Bianca sich ja glücklich schätzen und sich nicht mit einem Augenrollen und lachen über ihn lustig machen. Was er zwar selbst auch tat aber das durfte er auch. Davon abgesehen dass es ihm so oder so egal war wenn man über ihn lachte. Damit lachten die Menschen wenigstens und schauten nicht so finster drein. Nicht so wie die Blauhaarige es gerade tat als ihnen Bedienstete des Hauses begegneten, die sich aber schnell wieder abwimmeln ließen sodass sie es endlich in das viel zu ordentliche Zimmer der jungen Frau geschafft hatten. Das nicht sehr nette Fauchen des flauschigen Katers ignorierend machte Leon es sich in seiner Tiergestalt auf ihrem großen Bett bequem und bekam natürlich gleich ein paar scharfe Worte um die Ohren, die absolut keine Widerrede erlaubten. Gut für ihn, dass er in seiner aktuellen Gestalt sowieso nicht reden konnte somit erledigte sich dieses Thema auch recht schnell und mit seinen großen Kulleraugen, die Bianca beobachteten, bis sie hinter der Trennwand verschwunden war, bekam sie es doch sicherlich eh nicht übers Herz ihn wirklich auf den Boden zu verbannen oder? Selbst wenn er bald im hohen Boden aus ihrem Bett flog, würde er sich kurz darauf wieder hinein kuscheln. Denn mit dem Alkohol in ihrem Blut, übermannte sie der Schlaf eh viel schneller als sonst und meist schlief man in solchen Situationen ja auch wie ein Stein oder? Leon gähnte abermals und wurde aufmerksam als sie wieder hinter der Trennwand hervor kam, in ein elegantes Nachtkleid gehüllt. Selbst dieser Fetzen Stoff sagte viel über ihr Vermögen aus und jetzt handelte es sich dabei nur um einen Schlafanzug.. Adelige waren schon eine Sache für sich. Der Wüstenfuchs nickte freudig als wäre es immer noch selbstverständlich dass er weiter im Bett lag und es sich längst bequem gemacht hatte. Natürlich nicht so sehr wie die dicke Katze, die gefühlt das ganze Bett für sich beanspruchte. Nein, er schaute schon dass Bianca genügend Platz hatte. Wie nett er doch war. Und trotzdem wollte sie ihn verscheuchen. Unhöflich. Aber so waren diese Menschen wohl, denen die Welt versprochen wurde, jeder Wunsch von den Augen abgelesen bekamen.. Innerlich schmunzelte das Halbwesen als Bianca eine weitere Drohung aussprach und wahrscheinlich konnte sie von Glück reden dass er gerade nicht in der Lage war zu sprechen. Denn dann hätte sie sich nicht nur einen schmutzigen Kommentar anhören müssen. Aber nachdem sich ihr schneller Atem etwas beruhigt hatte, fiel auch er in einen tiefen Schlaf. Entspannter als er es für möglich gefunden hätte. Und umso schrecklicher war der Augenblick aus dem er aus einem wirklich schönen Traum von Elena gerissen wurde. Viel zu viele Stimmen und Gekreische erfüllten den parfümierten Raum der Adeligen und trotzdem öffnete er seine hellen Augen nur langsam, auch wenn er vielleicht genauso hätte aufschrecken sollen. Aber was wäre schon so schlimm gewesen innerhalb dieser Hallen? Ein Monsterangriff ja wohl kaum. „Und ich dachte man wird hier mit Frühstück am Bett geweckt..“, murmelte er und gähnte herzhaft bevor sich der Kerl noch einmal herum drehte und nach der Decke tastete, die aber komplett von der jungen Dame beschlagnahmt wurde. „Ich bin mehr der süße Typ beim Frühstück..“ Seine Stimme war leise und es war nicht schwer zu erkennen dass er noch halb am Schlafen war. „Wie ich es bin.“ Das Halbwesen streckte sich schließlich, kratzte sich am nackten Bauch und gähnte laut. Schließlich schaffte er es auch seine hellen Augen zu öffnen um sich umzusehen. Ein paar Mal blinzelte er, dann schaute er zu Bianca, die der Erdbeermarmelade die beim Frühstück sicherlich serviert wurde Konkurrenz machen wollte. Gemischt mit einer großen Prise Panik, die ihre blauen Augen nur noch größer machten. „Oh nein, ist das Brot aus?!“, witzelte der Kerl und wischte sich die zerzausten langen Haare zurück, setzte sich auf und hielt sich die Hand erst vor den Mund, dann an die Brust. Bestürzt schaute er ins hübsche Gesicht der Anderen. „Was wird das nur für ein Tag..“

    4221-alicerpgs-pngAlice & Noita | an einem der Tische


    „Was..?“ Nur sehr leise kam dieses Wort über ihre rosa Lippen, wirkte dabei ungläubig, als war sie sich nicht sicher ob sie Noita überhaupt richtig verstanden hatte. Auch, wenn es den Worten entsprechend nichts gab, was sie missverstehen konnte. Die Schwarzhaarige war nicht länger in einer Beziehung mit dem Zwillingsbruder ihres eigenen Freundes und noch bevor sie überhaupt fragen konnte warum und wieso, was passiert war und überlegen konnte ob es okay war nachzufragen was passiert war, gab die Andere auch schon mehr darüber Preis was vorgefallen war. Alice war für den Moment froh dass sie noch nichts zu trinken hatte, denn sicherlich hätte sie sich spätestens jetzt daran verschluckt und die Hälfte ausgespuckt. „Er hat WAS?“ Die Stimme der Schwangeren war viel zu laut geworden und das war ihr selbst auch aufgefallen, jedoch juckte es das Blondchen recht wenig. Genauso wie die Blicke der anderen Anwesenden, die natürlich gleich neugierig zu den Teenagern hinüber blickten. Man könnte ja etwas verpassen worüber man sich folgend den Mund zerreißen konnte. „Wir reden aber schon über den gleichen Bruder oder?“ Alice schüttelte den Kopf, wirkte sichtlich überrascht und vielleicht auch geschockt, denn sie hätte dem Trauerkloß viel zugetraut, glaubte sie zumindest, aber mit Sicherheit nicht das. „Oh Noita, das tut mir so leid..“, kam es ihr folgend über die Lippen und sie streckte ihren Arm aus, legte ihre Hand auf die des Mädchens, die gerade die Speisekarte festhielt. „Sind wir schon soweit um ihn zu beleidigen oder hast du das Stadium noch nicht erreicht?“ Alice versuchte das Thema ein bisschen zu lockern, untermalte ihre Aussage mit einem Schmunzeln und neigte den Kopf ein bisschen zur Seite. Immerhin gab es nach so einer Trennung doch immer verschiedene Phasen die man durch lebte, in denen man entweder gar nicht über den Kerl reden wollte oder ihn von A bis Z beleidigen. Oder nachtrauern und sich die Augen ausheulen. Es war eine reine Achterbahnfahrt, so viel war klar. Als Noita die beiden Zwillingsbrüder schließlich verglich und zum Entschluss kam, dass sie sich doch ähnlicher waren als man glauben konnte, nickte sie und wusste nicht recht ob sie darüber lachen oder laut seufzen sollte. Brauchte es zwei von der Sorte? Obwohl es sicherlich Dinge gab, die die beiden grundlegend unterschied. Mit sehr großer Sicherheit gab es die. Denn die Andere war in den Zeiten der Beziehung sicher nicht übersät gewesen mit blauen Flecken, Schrammen und sonstigen Verletzungen. Die Schülerin presste ihre Lippen aufeinander während sie die Worte der Dunkelhaarigen vernahm. Zeit.. ob er Zeit brauchte? Zeit um zu realisieren was er getan hatte, was folgte? Was für ein Leben er geschaffen hatte? Für ihn, für sie, für ihr gemeinsames Kind? Mehr Zeit für deprimierende Gedanken blieb ihr schließlich nicht mehr, denn die Kellnerin war hier um ihre Bestellung aufzunehmen und die war groß. Zumindest der Teil von Alice, denn der lief alleine bei dem Gedanken an all das Essen was sie bestellt hatte schon das Wasser im Mund zusammen. Dass sie weitaus mehr bestellt hatte als Noita, das kümmerte sie nicht wirklich, auch wenn sie kurz ihre Augenbrauen angehoben hatte als sie den Unterschied bemerkt hatte. Aber naja, sie hatte eben Hunger. Heißhunger. „Wir haben etwas mehr als die Hälfte geschafft.“, antwortete sie mit einem leichten Lächeln, war selbst verblüfft darüber wie weit sie eigentlich schon war. Das Blondchen tätschelte die Wölbung unter ihrem Kleid und strich es anschließend glatt bevor sie wieder zu Noita schaute. Ihren leuchtenden Blick erwiderte und kicherte. „Es wird ein Junge!“, verkündete die Jugendliche aufgeregt und rutschte in ihrem Sessel wieder etwas nach vorne. „Ein kleiner Simon.“ Die Vorstellung einer glücklichen Familie übernahm ihre negativen Gedanken und Vorfreude machte sich in ihr breit, sorgte dafür dass ihr Bauch kribbelte. „Ich freu mich schon so alles einzukaufen! Die vielen kleinen Klamotten und das Bettchen und all das! Ich werde mich nicht zurück halten.“ Sie klatschte in die Hände und rieb die Handinnenfläche aneinander als hätte sie schon unendlich viele Pläne geschmiedet. Wie das Kinderzimmer aussehen würde, was für Kleidungsstücke sie kaufen wollte.. „Allerdings steht auch noch ein Umzug bevor.. denke ich..“ Denn so genau, wie das alles in den nächsten Monaten ablaufen soll, das hatte sie noch gar nicht mit Simon besprochen. Bezüglich Umzug, zusammen ziehen. Was für Kosten das hatte, wer dafür aufkommen würde. Aber wann hätte sie das auch ansprechen sollen? Und sich alleine auf die Suche nach einer Wohnung, gar einem Haus zu begeben? Wer würde ihr das schon vermieten oder verkaufen? „Im Wohnheim kann ich schließlich kein Kinderzimmer einrichten.“

    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Alessa | in seinem Zimmer


    Der junge Schauspielstudent hielt den Blickkontakt zu ihr aufrecht, auch noch als der abfällige Laut ihre geschminkten Lippen verließ, auf seine Aussage antwortete, ihre Meinung dazu teilte. Oder zumindest einen Teil ihrer Meinung. Ein paar kurze Augenblicke noch bevor sein Kopf langsam sank, er auf den Boden seines Zimmers schaute und doch auch irgendwie nicht. Irgendwie klang das alles schon ziemlich dumm oder? Die ganze Geschichte, das Hin und Her, seine Gefühle und Yumis Umgang damit. Ihr Verhalten, sein Verhalten, seine Hoffnung, die er schon längst hätte aufgeben sollen. Als eine außenstehende Person konnte man da wohl nur den Kopf schütteln und Darren könnte es sogar verstehen, wenn man ihm eine Ohrfeige gab, damit er endlich einmal aufwachte. Vielleicht brauchte es Jemanden, der ihm vor Augen führte, worin er sich eigentlich verrannt hatte aber ob sich dann etwas ändern würde? Selbst dann nicht, das wusste er selbst und doch fragte er sich auch manchmal ob er es solange überhaupt noch aushalten konnte. Ertragen konnte. Wie viel konnte ein Mensch ertragen? Wie viel Schmerz war gut für ein Herz? Wie viel Enttäuschung konnte man verkraften und wann war der Punkt erreicht an dem alles zusammen brechen würde, an dem Gefühle nicht mehr ausreichen? „Sie kommt in der Geschichte nicht gerade gut weg oder?“, war es schließlich was seine Lippen verließ und dabei klang er ein bisschen amüsiert, denn diesen bestimmten Unterton in der Stimme des Blondchens war ihm natürlich nicht entgangen und es war vielleicht auch verständlich wenn man der ehemaligen Studentin nicht gerade gut gesinnt war, wenn man sich all die Erzählungen und Enttäuschungen anhörte. Aber es gab auch immer eine andere Seite der Geschichte, das hier bestand aus zwei Menschen, jeder hatte etwas anderes zu erzählen obwohl Yumi da auch nicht viele Worte verlor. Immerhin waren Worte ja nicht viel wert. „Schon okay..“ Mehrmals strich er mit seiner Hand über ihr wirklich sehr weiches blondes Haar und schüttelte dazu den Kopf, auch wenn Alessa es nicht sehen konnte. Genauso wie das Heben seiner Mundwinkel. „Du musst nichts sagen. Ich habe in den letzten Tagen und Wochen schon genug aufbauende Worte gehört, ich bin sie schon fast satt.“ Auch wenn es natürlich gut tat dass da Menschen waren die helfen wollten, die einem zur Seite stehen wollten aber irgendwann war man die Worte auch leid. So merkwürdig und schlecht es sich vielleicht anhören mochte. Die Veränderung ihrer Körperhaltung als der Name der ehemaligen Studentin fiel bemerkte der Musiker und senkte seinen Blick, war im ersten Moment unfähig zu sprechen und presste daher nur seine Lippen aufeinander. Wenn er daran zurück dachte wurde ihm schlecht, auch wenn er von Glück reden konnte dass er noch rechtzeitig gekommen war. Darren wollte sich gar nicht vorstellen was passiert wäre.. dabei drehte sich sein Magen um. Er schüttelte den Kopf, ein leises Seufzen verließ seine Lippen. „Ich kam rechtzeitig.“, antwortete er während seine Hand von ihrem Kopf über ihre Schultern hinab zu ihrem Rücken neben seinem anderen Arm wanderte und dort verweilte, die Umarmung folgend etwas lockerte. „Ihr hätte so viel passieren können, ich..“ Der Musiker atmete einmal tief ein, schloss seine Augen, kniff die Augenlider zusammen und verjagte all die bösen Vorstellungen und Gedanken aus seinem Kopf. Denn es war nichts in dieser Art passiert, auch wenn dieser Dreckskerl sicher nicht davor Halt gemacht hätte. Vor ihren Bedürfnissen oder ihrer Ablehnung, es wäre ihm sicherlich egal gewesen und umso mehr hoffte er dass sie dieses Arschloch gefasst hatten und er irgendwie hinter Gittern saß oder seine Lektion gelernt hatte. Nicht unbedingt die Lektion, die Darren ihm erteilt hatte, schließlich war eher er es gewesen der Gewalt erfahren hatte, aber ob es überhaupt etwas gab was solchen Typen Angst machte oder sie davor stoppte weiterhin mit solchen Ansichten und Taten durch die Welt zu gehen? Schließlich glitten seine Armen von ihrem Rücken und er erwiderte auf ihre Worte mit einem Schmunzeln. Weil er zu mehr auch gar nicht mehr kam, nachdem das Thema von Yumi auf seine Musik gewechselt hatte, die jetzt scheinbar unmöglich schien. Jedoch hatte ihm die Blonde, die seinen Kopf und sein Herz beherrschte, noch vor einigen Augenblicken das Gegenteil bewiesen. Ihn davon überzeugt dass die Musik nicht weg war, dass sie nie weg sein würde. Seine Mundwinkel hoben sich, er biss sich auf die Unterlippe und glitt folgend mit seinen Fingern durch seine dunklen zerzausten Haare. Der köstliche und sogleich fettige Geruch von Pizza stieg ihm sofort in die Nase sobald Alessa mit den Kartons ins Zimmer spazierte und ihm in die Hand drückte, auf welcher er die beiden balancierte und schließlich auf seinem Schreibtisch abstellte damit er sie öffnen konnte. „Amen.“, kommentierte er ihre Aussage mit einem Schmunzeln und nahm sich ein Stückchen seiner bereits geschnittenen Pizza und hob sie ein Stückchen hoch, wartete auf Alessa damit sie auch mit dem fettigen Essen anstoßen konnten. Weil, warum denn auch nicht? „Und was sollen besagte Dinge bei dir weniger scheiße machen?“ Alessa war bestimmt nicht ohne einen triftigen Grund mit einem Beutel voller Alkohol bei ihm aufgekreuzt oder?

    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Alessa | in seinem Zimmer


    Als Darren den Blick ihrer außergewöhnlich roten Augen bemerkte, sich auf ihr fröhliches Lachen hin ein Grinsen auf seine Lippen malte, schüttelte er seinen Kopf ein klein wenig und unterbrach ihren Blickkontakt für einen Moment. „Oh nein.. das heben wir uns doch für später auf.“ Sein Blick wanderte über die mitgebrachten Flaschen und schließlich wieder zu Alessa. Immerhin war Alkohol ja bekannt dafür dass man bei einem bestimmten Pegel gerne mal über das Leben philosophierte, in Erinnerungen schwelgte oder die wildesten Träume und Pläne schmiedete. Auch wenn er wusste dass er gemeinsam mit der Blonden auch ohne dem flüssigen Gift im Körper über viele Dinge reden konnte. Weshalb auch die ehemalige Studentin weiterhin Thema war. Ein nicht wirklich leichtes Thema, vorallem wenn man es außenstehenden Personen erzählte, die einen selbst wahrscheinlich für verrückt erklärten. Zögernd nickte der junge Musiker, nur um sich in der nächsten Sekunde schmunzelnd mit der rechten Hand durch die noch leicht feuchten Locken zu streichen. „Sie gibt mir Hoffnung, damit sie sie im nächsten Augenblick wieder zerschlagen kann.“ Und dann ging das ganze Spielchen wieder von vorne los. Ein Spiel, das war es vielleicht mal. Zu Beginn, am Anfang, als sie sich kennen gelernt hatten. Als alles noch einfach war, noch leicht, spannend und aufregend. Und das war es jetzt auch noch, doch irgendwie anders. Und es war eigentlich nur seine Schuld, dass es sich alles so entwickelt hatte oder? „Das weiß sie doch.“, antwortete er und hob seine Schultern, seine Lippen zierte ein unehrliches und verletztes Lächeln. „Deshalb ist sie jetzt wieder mit ihrem Ex zusammen.“ Darren musste sich zusammen reißen diese Worte nicht einfach hinzuspucken oder seine Augen zu verdrehen, es war ein Wirrwarr aus Gefühlen wenn er darüber sprach, daran dachte, an diese Geschichte. Diese Lüge? Vorallem nachdem was er von Yumi erfahren hatte. Was passiert war, damals zwischen den beiden. Langsam entspannte er seinen Kiefer wieder, hatte sich angespannt, den ganzen Körper, seine dunklen Augen für ein paar lange Sekunden geschlossen weil es schwer war daran zu denken. Die bald anwesende fettige Ablenkung in Form einer mehrfach mit Käse belegten Pizza oder der leckere und dennoch stark zusammen gemischte Drink der Schülerin halfen nur kurz bis Darren sich öffnete, sich erklärte, die Schiene an seiner Hand erklärte. Zwar nicht bis ins kleinste Detail, ein paar Eckdaten wie die inneren Blutungen und die lange Zeit auf der Intensivstation ließ er vorerst lieber einmal weg, und doch reichte es dass Alessa plötzlich sämtliche Farbe aus dem sonst so rosigen Gesicht wich. Da half auch das sanft aufgelegte Puder nicht mehr viel. Er spürte einen Kloß in seinem Hals als er in ihre glasigen Augen sah, die Tränen erkannte auch wenn sie versuchte sie wegzublinzeln. Die Lippen presste er aufeinander und schüttelte den Kopf. Es war nichts mehr zu machen, es galt nur zu warten. Auf die Zeit vertrauen. Weil die Zeit ja auch alle Wunden heilte, nicht wahr? Alessa schlang ihre Arme um ihn und augenblicklich stieg ihr süßliches Parfum in seine Nase. Das Glas in seiner Hand dessen Inhalt beinahe übergeschwappt war bei ihrer plötzlichen Umarmung stellte auch er beiseite bevor er auch seine Arme um ihren zierlichen Körper legte, wobei seine rechte Hand auf ihrem Kopf lag, den sie an seine Brust schmiegte. „Ich glaube nicht.. ich hatte zwar ein Gespräch mit der Polizei gehabt doch nie mehr etwas davon gehört. Vielleicht sollte ich aber mal nachforschen, immerhin geht mir sicherlich eine Menge Schmerzensgeld durch die Lappen.“, erwiderte der Musiker schmunzelnd, auch wenn ihm das Geld wirklich nicht wichtig war. Mehr war es die Gerechtigkeit, doch innerhalb der letzten Wochen war dieses Thema weit nach hinten gerutscht. „Oder vielleicht weiß Yumi auch mehr..“ Mit Sicherheit hatte man sie ja verhört oder? Fragen gestellt über das Geschehene, über die Typen, die ihm das angetan hatten.. vielleicht konnte Yumi sich aber auch an nichts mehr wirklich erinnern, an keine Details, es war schließlich auch dunkel gewesen und die Kerle mit etwas anderem beschäftigt als ihr ihre hübschen Gesichter zu zeigen. Nur dieses eine Arschloch, der seine Finger nicht bei sich hatte behalten können, den konnte sie doch bestimmt identifizieren, wenn man sie fragte oder? Während er darüber nachdachte, sich diese Nacht ins Gedächtnis rief, tauchte das geschockte Gesicht der ehemaligen Studentin vor seinem inneren Auge auf. Dieser Blick, den sie ihm zugeworfen hatte, mit dem sie ihn angestarrt hatte, kurz bevor er das Bewusstsein verloren hatte. Dieser Gesichtsausdruck wollte ihn gar nicht loswerden, hatte sich irgendwie in seinen Kopf eingebrannt. Darren verkrampfte sich für einen Augenblick ehe die Stimme Alessas ihn schließlich wieder zurück holte, er kurz über ihre Frage nachdachte. Gab es etwas, das sie tun konnte? Außer ihn nicht zu bemitleiden, ihn anders zu behandeln, gab es etwas, dass die Situation besser machen konnte? Er wusste es nicht. Weshalb er ihr nicht antworte, sich eher darauf konzentrierte sich wieder zu entspannen damit er das Blondchen nicht zu sehr an sich drückte und ihr noch die Luft zum Atmen nahm. Ein leises Lachen kam über seine Lippen. „Vielleicht hätte ich mal ein paar meiner Musikstücke aufnehmen sollen..“, erwiderte er und schenkte ihr ein Lächeln als sich ihre Umarmung lockerte. Mit seinem Daumen strich er über ihre Wange, strich eine Träne fort.

    4231-hinarpgalt-pngHina & Chris | in der Krankenhausapotheke


    „Wie zum Beispiel von einem wildfremden Kerl in einem Krankenhaus in die hinterste und verlassenste Ecke geführt zu werden?“, erwiderte das junge Mädchen mit erhobenen Augenbrauen als Chris darüber sprach was für aufregende Dinge man im Leben verpasste, wenn man sich an alle Regeln und Verbote hielt, die einem vorgelebt und gesagt wurden. „Aber warte, Moment, ich kenne ja deinen Namen also bist du gar nicht mehr wildfremd.“ Die Schülerin machte eine abwinkende Handbewegung. Als würde der Name eines Menschen schon alles über ihn verraten. Als würde man dann darüber sprechen können sich zu kennen. Aber, naja, manchmal gab ein Name zumindest Hinweise.. oder war das wieder nur ein Vorurteil? Was es auch war, Hina folgte dem Mann ohne Widerrede. „Du nennst es gefährlich, ich nenne es aufregend und spannend.“ Auch wenn sie schon das ein oder andere Mal in eine Situation geraten war die anders hätte enden können. Wirklich gefährlich aber die blendete das Partygirl einfach aus. Wo bliebe denn da der Spaß. Verteidigen konnte sie sich schon, ihre Nägel waren lange genug und im Notfall war auch immer Alessa in ihrer Nähe gewesen. Ihre beste Freundin, die in jedem noch so beschissenen Moment an ihrer Seite stand. War das jetzt noch so? Ein leises Seufzen verließ die Lippen des Mädchens, doch das wurde vom Rattern der Kaffeemaschine verschluckt. „Oh entschuldige der Herr.“, sagte sie und rollte mit ihren grauen Augen, legte ihre Hand an ihre Brust und warf ihm wieder einen Blick zu. „Ich hatte die tiefen Falten fast übersehen und dich für jünger gehalten.“ Das Blondchen wirkte erst ernst als tastete sie die auffälligen Furchen in seinem Gesicht mit ihrem Blick ab, doch dann schmunzelte sie und antwortete auf die Frage bezüglich Milch und Zucker für ihr Heißgetränk, dessen Wunsch der Andere ihr sogleich erfüllte. Zwar hätte sie gerne noch ein paar Pumpstöße von verschiedenem Sirup gehabt, denn nur so schmeckte Kaffee wirklich gut aber sie waren hier nicht in ihrem liebsten Kaffeeladen daher war es wohl auch unmöglich auch noch diesen Wunsch zu erfüllen. Dankend nahm sie die warme Tasse entgegen und erwiderte dabei seinen Blick. „So ist das also.. und ich dachte ihr lasst euch das alles selbst einfallen. Ein bisschen enttäuschend ist das ja schon.“ Laut seufzte das junge Mädchen und hing noch ein Kopfschütteln dran bevor sie seiner Antwort lauschte. „Du bist also derjenige der weiß was das gute Zeug ist..“ Dass Pharmazie weitaus mehr war und wahrscheinlich auch furchtbar anstrengend und zugleich bestimmt auch interessant, das wusste Hina schon, irgendwie, aber trotzdem war das doch ein wichtiger Punkt oder nicht? „Wie bist du darauf gekommen? Doch tablettensüchtig?“ Mit einer Hand strich sie sich blonde Strähnen hinters Ohr bevor sie nochmal vorsichtig in ihren Kaffee pustete und sich dann hinten an die Wand lehnte. Immer diese Fragen was sie machte.. „Wie es scheint beschäftige ich mich wohl gerne mit Badboys..“ war schließlich ihre Antwort und ließ den Anderen dabei nicht aus den Augen. „Und komme dabei an Orte an die ich sonst wohl nie kommen würde. Auch wenn die Apotheke eines Krankenhauses jetzt nicht gerade als Traumziel gilt, um ehrlich zu sein. Aber wohin es einen halt so treibt bei Aussicht auf... Kaffee.“

    4221-alicerpgs-pngAlice & Noita | an einem der Tische


    Auf dem nicht allzu langen Weg von der Bibliothek in das nächste Café, Alice hätte sich sonst wahrscheinlich schon beschwert weil zu viel Fußmarsch ihr aktuell jeglichen Atem und Energie raubte, hatte sie sich Gedanken über die Aussage der Schwarzhaarigen gemacht und zugleich überlegt wie lange es her war dass sie Cedric gesehen hatte. War es im Krankenhaus gewesen als sie Nick besucht hatten? Alles schien bereits viel zu lange her, sodass ihre Erinnerungen sehr verschwommen waren und das konnte sie wahrscheinlich ausnahmsweiße nicht auf die Schwangerschaft schieben. Irgendwie wurde sie wehmütig und traurig bei diesem Thema, wahrscheinlich längst nicht so sehr wie Noita für den Moment gewirkt hatte, aber es war doch schade wie sie sich auseinander gelebt hatten. Nicht, dass sie jemals eng mit dem Zwillingsbruder ihres Freundes befreundet gewesen war, aber es war generell eine Tatsache, dass sich so viele Kontakte im Sand verlaufen hatten. Fast wäre der Jugendlichen ein schweres Seufzen entkommen, doch als Noita auf ein kleines Café deutete, richtete sie ihre ganze Aufmerksamkeit darauf, denn schon hier roch sie den frischen Kaffee und den süßen Zucker der Torten. Wenn das möglich war, aber ihre Sinne was Essen anging waren in diesen Zeiten sowieso etwas verändert. „Was hat der Trauerkloß angestellt?“, platzte es schließlich aus der Schwangeren heraus nachdem sie sich erst gemeinsam für einen Tisch an der großen Fensterfront mit Blick auf den Fluss entschieden hatten, sie die Tasche mit den dicken Büchern abgelegt und es sich selbst auf den bequemen Sesseln gemütlich gemacht hatte. „Sag nicht er hat Schluss gemacht!“ Das Blondchen lehnte sich so gut es ihr möglich war mit ihrem doch schon recht gut gewachsenen Bauch nach vorne und griff nach der Getränkekarte. Aber auch die vielseitige Speisekarte zog sie etwas zu sich, da sie dort auch gleich noch einen Blick reinwerfen musste. „Muss ich ihn wohl mal einen Besuch abstatten..“, murmelte sie und senkte ihren Blick, studierte die Auswahl an Kaffee, Tee und anderen Getränken und entschied sich eigentlich recht schnell, da ihre Wahl bei so etwas immer auf ihr liebstes Heißgetränk viel. Damit lag sie schließlich nie falsch. Daher legte sie die eine Karte weg und kümmerte sich gleich um die nächste, ließ sich zuvor aber von den prickelnden Sonnenstrahlen wärmen. Ein fast schon seltsames Gefühl, denn in letzter Zeit hatte sie sich kaum nach draußen getraut und war mehr in ihrem Zimmer versauert, teils auch weil das Leben einfach so furchtbar anstrengend war, andererseits weil ihre psychische Verfassung sie ans Bett gefesselt hatte und die Schwangerschaft war einfach auch nicht so rosig, wie sie in den Filmen immer dargestellt wurde. Wann kam denn dieses ach so tolle Glow Up von dem so viele redeten? Ihre Hormone spielten absolut verrückt. Da war kein Strahlen gewesen und keine große Freude. Aber so war das wahrscheinlich, eine ewige Achterbahnfahrt. Alice ließ die Speisekarte kurz auf ihren Schoß sinken als die Andere ihre Frage stellte. Dann hob sie ihre Schultern. „Ich weiß es nicht.“, gab sie ehrlich als Antwort und seufzte bevor sie sich zurück lehnte und etwas im Sessel versank. „Die Frage ist wohl eher ob ich ihn an besagten Tag dann überhaupt erreiche. Manchmal.. da verschwindet er einfach.“ Und dieses 'manchmal' war in den letzten Wochen eigentlich zu einem 'immer' geworden. Denn Nachrichten ignorierte er und Anrufe kamen meist auch gar nicht durch. Sein Zimmer war leer, dazu hatte sie sich dank dem Hausmeister und einem kleinen Schauspieler ihrerseits schon Zutritt verschafft. Doch bevor sie weiter über ihren Freund reden konnte, gesellte sich die Kellnerin zu den Mädchen, bewaffnet mit Zettel und Stift um ihre Bestellung aufzunehmen. „Eine heiße Schokolade bitte, mit extra Sahne! Und ähm.. ein großes Stück Erdbeertorte. Und den Apfelkuchen, den würde ich gerne probieren! Oh, habt ihr auch Pfannkuchen mit Schokocreme?“ Die roten Augen des schwangeren Teenagers funkelten als die Mitarbeitende nickte. „Dann da noch eine Portion. Und noch ein Glas Limonade!“ Zufrieden klappte sie die Speisekarte zu und legte sie zurück auf den Tisch, ließ Noita an die Reihe und überlegte gar nicht ob das vielleicht ein bisschen zu viel für das junge Mädchen war aber hey, schließlich aß sie doch für zwei Menschen.. und dafür war ihre Bestellung ja noch recht übersichtlich. Ihr Blick glitt kurz nach draußen. Die Stadt wirkte im frischen Sonnenschein irgendwie so ruhig und friedlich..

    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Alessa | in seinem Zimmer


    „Der Schreibtisch auch nicht..“, murmelte der junge Schauspielstudent, war sich dabei gar nicht so sicher ob er das wirklich ausgesprochen hatte oder ob es nicht eher nur seine Gedanken gewesen waren, als Erinnerung daran dass sich in diesem Zimmer schon mehr abgespielt hatte. Auch zwischen den beiden Freunden. Es war schon länger her und jetzt auch kein Ding mehr das zwischen ihnen stand. Weil es von seiner Seite aus unterbunden worden war, weil sein Herz das nicht mehr mitgemacht hatte, nicht mehr mitmachen wollte weil es woanders glücklicher war. Natürlich brauchte Sex keine Gefühle, das ging ganz ohne auch wunderbar und doch streiteten sich seine inneren Stimmen bei diesem Gedanken. Immerhin verdiente das Blondchen hier die Wahrheit und Ehrlichkeit, verdiente jemanden der es ernst meinte, der nicht nur spielte und nach seinem Spaß suchte. Nicht dass er sich selbst unbedingt in diese Schublade schieben würde, jedoch war er auch einfach nicht der Prinz auf dem weißen Pferd. Alessa schien beinahe schon fassungslos und eigentlich wunderte ihn ihre Reaktion auch gar nicht auf die ehrliche Art, wie er ihre Frage beendet hatte. Vielleicht hätte er sogar ähnlich reagiert und zudem noch den Kopf geschüttelt, die Augenbrauen gehoben und all die Dinge eben, die man so tat, wenn man etwas hörte von dem man nicht so richtig wusste was man davon halten sollte. Genauso wenig wunderte es Darren dass sie das Thema nach seiner Rückkehr nicht vergessen hatte oder es gar unter den Tisch fallen ließ. Immerhin sprachen wir hier von Alessa. Nachdem der Kerl das Handtuch beiseite gelegt und sich ihr wieder zugewandt hatte, hob er seine Schultern. Wahrscheinlich sollte er sich diese Frage selbst viel öfter stellen. Um eine gute Antwort zu finden? Eine passende Antwort, die zufrieden stimmte? Die erklärte, warum er sich das antat? Gab es diese Antwort überhaupt? Eine plausible Antwort, die jemand anders, ein Außenstehender vielleicht verstand. Doch brauchte es die? Es war doch genug wenn er selbst es wusste, wenn er selbst den Grund kannte. Wenn Yumi den Grund kannte. Und das tat sie. „Weil ich die Hoffnung nicht aufgebe.“ Selbst jetzt nicht, selbst ihre angeblich neue alte Beziehung mit ihrem Ex hielt ihn nicht davon ab weiter Hoffnung zu haben. „Und ja ich weiß wie dumm es ist und dass ich wahrscheinlich längst die Hoffnung aufgeben sollte und ich zu naiv bin oder sonst etwas, das wurde mir schon öfter gesagt aber ich.. ich kann einfach nicht.“ Dafür liebte er Yumi zu sehr. Auch wenn die ehemalige Studentin es selbst oft genug gesagt hatte. Immer wieder und immer öfter. Dass es da nichts gab, dass es keine gemeinsame Zukunft geben würde. Weil sie ihm nicht gut tat und was waren schon Gefühle. Der Musiker zog seine Augenbrauen zusammen und verzog den Mund als die Blonde weiter sprach. Es war ihm irgendwie schon klar dass er längst nicht der einzige Typ in Yumis Leben war aber es aus dem Mund einer dritten Person zu hören, klang einfach merkwürdig und anders. Es war einfach etwas, was er wirklich nicht hören wollte und deshalb ging er auch gar nicht weiter darauf ein und dass eine Begegnung der beiden Blondinen nicht sonderlich rosig war, darüber brauchten sie ja auch gar nicht zu sprechen oder? Ein leises und auch verletztes Seufzen entglitt ihm, doch mehr Zeit bekam er auch gar nicht um seine Gedanken zu sortieren und vielleicht war es auch gar nicht so schlecht, denn sich jetzt um die perfekte Pizza zu kümmern war vielleicht die bessere Wahl als sich über andere Dinge Sorgen und unnötige Gedanken zu machen. Er scrollte ein paar Mal nach unten, wieder ein bisschen nach oben um sich schließlich doch einfach für eine simple Salamipizza zu entscheiden, die er schließlich gemeinsam mit ihrer Wahl zusammen bestellte während Alessa sich um die Drinks kümmern wollte aber dann doch inne hielt. Natürlich gab sie sich nicht mit dieser einfachen Antwort zufrieden, was ihn beinahe ein weiteres Seufzen entlockt hatte, doch er wusste dass er das Blondchen spätestens jetzt nicht mehr abwimmeln konnte. Immerhin bekam sie als Prinzessin ja auch alles, was sie wollte und dazu gehörten wohl auch Antworten. „Ein paar überaus nette Kerle waren mit meiner Anwesenheit nicht einverstanden..“, begann der Student und hob langsam seine Schultern, ein trauriges Lächeln malte sich auf seine Lippen. Als wollte er deren Tat belächeln oder vielleicht versuchte er auch einfach dem Thema dadurch ein bisschen die Schwere zu nehmen. Auch wenn er wusste, dass das nicht möglich war. Als das Mädchen aufsprang, erschrak er sich ein klein wenig und seine Augen wurden größer. Er spürte ihren festen Griff an seinem Arm und schaute auch kurz dorthin bis er ihren Blick wieder erwiderte, sich entspannte und kurz sogar schmunzelte. „Du willst mich also doch abfüllen.“, sprach er diese Erkenntnis aus und hob eine Augenbraue während er ihren Bewegungen folgte, wie sie die Gläser nach und nach füllte und ihm entgegen hielt. Ohne Widerrede griff er danach, ließ sein Glas an das ihre klirren und nippte an dem wie er folgend herausfand doch recht starkem Inhalt. Aber sie waren ja auch nicht zum Spaß hier oder? Einen oder vielleicht zwei Atemzüge lang starrte er auf die Flüssigkeit im Inneren des Glases, schwenkte es hin und her und schaute schließlich wieder auf. Er schuldete ihr immerhin noch eine Antwort. Oder mehrere. Nur schwer hob er seine linke Hand, nicht etwa weil sie sich überaus schwer anfühlte, mehr weil es immer noch nicht leicht war, es auszusprechen und wahrscheinlich würde es auch nie leicht werden. „Ich habe kein Gefühl mehr.“ Darren wedelte mit seinem Arm ein bisschen nach links und nach rechts. „Die Knochen meiner Finger waren zertrümmert und die kaputten Nerven haben sich nicht wirklich erholt..“ Seine Stimme war gedrückt, er fühlte einen Kloß in seinem Hals und doch ratterte er die Worte hinunter als hielt er ein langweiliges Referat. „Und werden es wohl auch nicht mehr.“ Abermals hob er seine Schultern. „Daher gibt es leider kein Klavierstück mehr von mir. Ich hoffe du hast das letzte Konzert trotz allem was passiert ist genossen..“, sagte er als wäre es nichts und schmunzelte. War das dieser Galgenhumor?