Beiträge von schachtl


    Sanjays erste Worte überhörte der Erbe, er hatte nicht schon wieder Lust auf dieses leidige Thema, wo er sowieso immer verlor, weil sein bester Freund einfach Recht hatte aber er selbst es nicht einsehen wollte. Weswegen Amir stur auf das Papier starrte, als würde er sich sehr auf die Worte konzentrieren und gar nicht mehr bemerken, dass der Inder noch bei ihm stand. Erst als die Tür zu fiel, drehte er sich noch einmal um und sah ihm nach. „Ich auch nicht..“, murmelte der weißhaarige Prinz und gönnte sich einen letzten Brownie. Aller guten Dinge waren drei. Genüsslich verzehrte Amir das Küchlein und unterzeichnete einige Papiere, überflog dort einige Worte und schrieb da ein paar Buchstaben. Bevor der Kerl sich jedoch seinem Feierabend widmete, tätigte er nochmals zwei Anrufe bei seinen Angestellten außerhalb, die sich mit um die Firma kümmerten. Erkundigte sich dort ob alles nach dem Rechten lief und sie seine Mail über den neuen Auftrag erhalten hatten. Amir legte den Hörer auf, erhob sich von seinem Stuhl und streckte zufrieden die Arme in die Luft. Nachdem er also die Tischlampe ausgeschalten hatte, machte er sich pfeifend auf den Weg ins Badezimmer, vor dem Sanjay stand. „Danke dir.“, sagte er lächelnd zu seinem Freund, klopfte ihm kurz auf die Schulter und verschwand durch die Tür. Abschließen würde er nicht, das tat er ja nie. Geschafft, als hätte er den ganzen Tag damit verbracht, sein Geschäft am Laufen zu halten, obwohl es nur knapp eine Stunde war, schälte er sich aus seinen Kleidern, sank in das warme Wasser und schloss die Augen.


    „Aber das stimmt doch nicht.“, entgegnete die junge Magierin und schüttelte zudem den Kopf. „Ich mache das alles gerne. Sonst würde ich meine Zeit schon mit etwas Besseren verbringen.“ Daria grinste etwas, griff nach einer Scheibe Brot und tunkte sie in den Gemüseeintopf. „Aber, wenn du unbedingt willst.. lade mich einfach ein. Auf etwas Süßes oder sonstigem, was wir an den Läden dort finden. Dann ist deine Schuld beglichen.“ Auch wenn James dies ihrer Meinung nach nicht machen musste. Denn was hatte die Blondine schon großartig getan? Sich unnötig Sorgen gemacht, ihn von der Arbeit abgehalten, ihn gezwungen in die Klinik zu gehen und ihm auch noch eine Standpauke zu halten.. wobei sie sich im Nachhinein wirklich dumm vor kam. Aber das war nun eh schon egal. Sie genoß die warme Mahlzeit und war erstaunt darüber, wie gut der Eintopf war und auch das frische Brot. Etwas Butter hätte vielleicht noch gut dazu gepasst.. „Aber geht es nicht auch darum, dass du dich selbst verteidigst? Es wird vielleicht Momente geben, an denen du alleine einem Monster gegenüber stehst und in solchen Augenblicken kannst du dich dann wohl oder übel nicht auf die anderen auf dem Schlachtfeld verlassen..“, murmelte die Elfin während sie einen Brokkoli hin und her schob. „Nicht, dass ich dir so eine Situation wünsche aber.. du weißt schon..“ Daria sah kurz auf und lächelte etwas. „Vielleicht wäre ein bisschen Training nicht schlecht, was meinst du? Irgendwann. In einigen Wochen, wenn sich die Wunde einigermaßen erholt hat.“


    „Vielleicht..“, gab der junge Prinz zu. „Aber was soll ich den ganzen Tag dort machen? Klar, anfangs ist es bestimmt schön, die neue Gegend zu erkunden und neue Dinge kennenzulernen aber irgendwann ist es doch auch nur eine gewohnte Umgebung. Vielleicht etwas wärmer oder kälter, je nachdem wo das Häuschen steht, aber im Grunde wird es wohl genauso sein wie hier. Nur dass ich niemanden habe.“ Eigentlich hatte er ja auch hier niemanden, aber so wollte er es nicht aussprechen. Amir griff mit funkelnden Augen nach einem der getürmten Brownies und biss ein Stück ab, ehe er sich glücklich seufzend gegen seine Stuhllehne fallen ließ. „Wunderbar!“, lobte er seinen Butler und gönnte sich noch einen Bissen. „Das perfekte Mittel gegen Stress!“ Schmatzend nahm er sich noch ein Stück des Schokoladengebäcks und wandt sich anschließend wieder zu seiner Arbeit, also den Papierstapeln vor ihm auf dem Schreibtisch. „Hmm.. irgendwie macht die Arbeit schon Spaß, wenn ich endlich mal dabei bin.. aber bis es zu diesem Augenblick kommt..“ Mit ein paar wenigen Happen war auch das zweite Stück in seinem Mund verschwunden und Amir putzte sich die Hände an einem Taschentuch, bevor er sich an den nächsten ungelesenen Brief machte. „Ich denke, so in einer halben Stunde werde ich fertig sein..“, murmelte Amir während er die Buchstaben überflog, „..lässt du mir bis dahin bitte das Badewasser ein?“


    „Ich schicke Ihnen, ah, kleinen Moment bitte.“ Amir unterbrach das Telefonat und drückte die Stummtaste, damit niemand am anderen Ende der Leitung seine Worte mitbekommen konnte. „Immer herein spaziert, Menschen mit Süßem sind immer willkommen!“, rief der Prinz grinsend in Richtung Türe, damit sein Butler endlich eintrat und ihm die leckeren Brownies servieren konnte. Auf die freute er sich schon die ganzen.. letzten Minuten. Noch bevor sein bester Freund im Zimmer war, kümmerte er sich wieder um die Person am Telefon, um das Gespräch schnellstmöglich beenden zu können. „Entschuldigen Sie. Nun denn, wie bereits erwähnt, ich werde ihnen den Vertrag in den nächsten Tagen zukommen lassen. Hmm.. hmm.. verstanden. Wiederhören.“ Der Inder legte das Telefon zurück in die Station und drehte sich in seinem Stuhl herum, denn endlich war Sanjay bei ihm. Und seine Brownies. „Gute Neuigkeiten! Der nächste Auftrag steht vor der Tür. Jetzt muss ich nur noch den Vertrag rausschicken und einige Telefonate führen, damit auch alles nach Plan läuft und demnächst kann ich mir ein Ferienhaus am anderen Ende der Welt kaufen, das ich dann nie besuchen werde, aber damit angeben kann.“ Der Weißhaarige schmiss die leeren Briefumschläge in den Müll und wand seine Aufmerksamkeit dann zu den Leckereien. „Nicht.“


    "Treffen wir uns vor Ort oder.." Daria kam sich im ersten Moment schon etwas komisch vor, die nächsten Worte auszusprechen. "..holst du mich ab?" Das klang einfach zu sehr nach einem Rendezvous und das war es doch nicht! "Obwohl ich dir keine Umstände machen will. Von daher lass uns einfach dort treffen! Wo findet es eigentlich statt, mal eine andere Frage.." Das Mädchen lächelte etwas unsicher, während sie sich Gedanken machte, ob er ihre Worte nicht falsch auffasste. Jedoch wechselte das Thema auch gleich wieder zu den Mitrettern und die Magierin seufzte leise. "Schade.", erwiderte die junge Frau und bedankte sich ebenfalls als die Kellnerin ihnen das Essen servierte. Langsam rührte sie das Gemüse umher sodass es abkühlen konnte. "Ich werde auf jeden Fall nach ihnen Ausschau halten. Ich könnte mir vorstellen dass es vorallem für Tori ein traumatisches Ereignis war. Nicht weil sie etwa einen schwächlichen Eindruck macht, wobei ich mir denke dass sie sich vielleicht ein wenig unterschätzt, aber allem Anschein war sie mehrere Stunden dort gefangen und.. naja, wer weiß was sie dort mit ihr angestellt haben..", erzählte Daria und kostete den ersten Löffel des Eintopfes, woraufhin sie lächelte. "Aah, sehr lecker! Oh, sag mal James, hast du.. also verstehe mich nicht falsch, ich bin kein Fachmann auf diesem Gebiet, aber hast du jetzt eigentlich Probleme mit deiner Waffe?" Die Elfe sah einen Moment auf seine Hand, ehe sie sich nach einem weiteren Löffel in James' Augen verlor.


    "Klar, kein Problem.", antwortete Danny auf die Frage seiner Freundin und nahm ihr nach dem flüchtigen Kuss den Plüschlöwen aus den Händen. Immerhin würde er die Geschenke bezahlen (müssen). An der Kasse reichte der Lockenkopf der älteren Kassiererin das Geld, durfte sich noch anhören, was für eine gute Wahl sie getroffen hatten und dass sich die Kinder bestimmt darüber freuen werden, und nahm dankend Rückgeld und eingetütete Plüschtiere entgegen. Er griff nach Lilys Hand und ließ sich von ihr zu ihrem nächsten Wunschladen führen.


    Nachdem Amir sich die letzte volle Gabel in den Mund geschoben hatte, seufzte er zufrieden und schob den Teller von sich. "Ich bin eigentlich viel zu müde zum Arbeiten..", murmelte der Erbe und gähnte anschließend tief. Aber der Kerl raffte sich trotzdem auf, musste er wohl, sonst dürfte er sich wieder etwas von seinem besten Freund anhören. Noch bevor er sich aufmachte, blieb er bei den noch zu warmen Brownies stehen. Das wird wohl so etwas, was ihn ablenkt. "Bis gleich." Der Erbe sah nochmal zu Sanjay, ehe er sich in sein Arbeitszimmer begab. Auf seinem Schreibtisch stappelten sich Bücher und Papiere. Verträge, kopierte Rechnungen.. viel zu viel Papierkram. Amir ließ sich auf seinen Stuhl fallen, schaltete das kleine Tischlämpchen an und griff nach der Post, die gleich vor seiner Nase lag. Ich glaub ich brauch ne Brille..


    Auch die Magierin wartete bis die junge Frau ihren Tisch verlassen hatte um der Küche ihre Bestellungen mitzuteilen. „Um wieder auf das vorhin erwähnte Thema zu sprechen zu kommen..“, begann die Blondine und lächelte daraufhin. „Ich begleite dich gerne zu diesem Fest.“ Hoffentlich würde sie ihre Entscheidung nicht bereuen.. also nicht, dass sie die falsche Begleitung ausgesucht hatte. Nur waren generell Feste hier etwas.. eigenartig. Aber Daria hoffte auf eine schöne Zeit mit dem jungen Kerl. „Hoffentlich finden auch Tori und Gaius die Zeit zu diesem Fest zu gehen. Ich bin ihnen seit dem Vorfall auf der Insel nicht mehr über den Weg gelaufen.. es wäre schon sie mal wieder zu sehen und zu wissen, wie es ihnen geht.“ Das Mädchen klemmte sich eine Strähne hinters Ohr ehe sie zu James sah. „Hast du die beiden gesehen?“


    Amir beobachtete seinen Butler noch, als dieser trotz seiner Bitte weiter an den Brownies arbeitete. Gerade wollte der Prinz ihn noch einmal dazu auffordern, sich zu ihm zu setzen, da ergab sich Sanjay seufzend und der Erbe grinste. „Du brauchst auch mal deine Ruhe.“, schmatzte er und schob sich gleich noch eine Gabel des Auflaufs in den Mund. „Vorallem jetzt. Das lange Stehen ist bestimmt anstrengend für dich, nicht wahr?“ Besorgt sah Amir zu seinem Gegenüber, wandt den Blick jedoch gleich wieder ab als er bemerkte, was er da eigentlich tat. Das war so gar nicht seine Art. „Später will ich noch ein Bad nehmen.“, verkündete der Inder nach einem weiteren Happen, seufzte daraufhin aber. „Jedoch kümmere ich mich zuvor noch um ein paar geschäftliche Dinge.. willst du mir die Brownies dann in mein Arbeitszimmer bringen? Je eher ich mit der Arbeit anfange, desto schneller bin ich fertig und kann mich zufrieden ins heiße Wasser legen.“ Während Amir seinen restlichen Tagesplan erzählte, schob er eine Kartoffel auf seinem Teller hin und her. War es eigentlich zuviel, was der Weißhaarige von seinem Freund erwartete? Bring das dort hin, bring mir das, schüttel das Bett auf.. manchmal kam er sich schon etwas zu verwöhnt vor und eigentlich wollte er dies auch nicht, aber es war eine dumme Angewohnheit und Amir konnte auch nicht verneinen, dass er es genoß, wie Sanjay sich um ihn sorgte. Auch wenn es nun mal zu seiner Arbeit gehörte. „Und ich würde sagen, zum Ende des Tages machen wir eine gute Flasche Wein auf und genießen ein paar Gläser, ja?“, schlug der Erbe letztendlich vor und kratzte die Reste des Auflaufs auf seinem Teller zusammen.


    „Naja guuut.. was heißt gut backen.. ich meine, mit diesen fertigen Backmischungen bekommt doch jeder einen einigermaßen guten Kuchen hin, nicht wahr?“, erwiderte das Blondchen grinsend. „Aber nein nein, wenn wir beide irgendwann mal zusammen backen, machen wir das ganz traditionell. Ohne diese Packungen. Oder wir probieren uns an Cupcakes und verzieren diese dann ganz süß!“ Alice stopfte sich das letzte Stückchen Apfelkuchen in den Mund und schob den Teller von sich, damit sie nach einem weiteren vorsichtigen Schluck ihres Kakaos ihre Arme auf den Tisch legen und ihren Kopf darauf stützen konnte. „Aber okay halten wir mal den Ball flach, als würden wir sowas hinbekommen.“, meinte Alice und lachte. „Lass uns die Backaktion aber auf einen späteren Zeitpunkt schieben, ja?“ Sie legte ihren Kopf schief. „Vielleicht sollte ich mich mal wieder Nachhause begeben.“ Als ob dort jemand auf die warten würde. Simon hatte sich schon wieder tagelang nicht gemeldet.. ob es ihm gut ging? Ob etwas passiert war? Alice gönnte sich die letzten Schlücke Kakao und tupfte mit einer Serviette über den Mund. „Ich melde mich bei dir, damit unser Backdate ja nicht in Vergessenheit gerät!“ Grinsend erhob sich das blonde Mädchen und drückte Nick einen Kuss auf die Wange. „Danke für den Kuchen und bis bald!“ Alice schlüpfte noch in ihre Jacke bevor sie das Café alleine verließ.


    „Woa, übertreib mal nicht, okay?“, entgegnete er seiner Freundin als diese von noch mehr Familienzuwachs sprach. Wenn auch tierischer. Aber auch dieser Bedarf großer Pflege und Fürsorge. „Nicht, dass ich etwas gegen einem kleinen niedlichen Kätzchen hätte.. aber vielleicht wäre es zum jetzigen Zeitpunkt etwas zu viel des Guten.“ Obwohl die Vorstellung dass die Zwillinge mit einem Welpen spielten oder ein Kätzchen ärgerten auch süß war. Als Lily letztendlich den Löwen aus dem Regal nahm, nickte der Lockenkopf nochmals und hielt einen Moment später den Seelöwen daneben. „Ich glaube, das passt wunderbar.“ Danny lächelte und freute sich schon darauf, den Kindern ihre Plüschtiere zu schenken. Hoffentlich war bei ihnen die Freude genauso groß..


    „Kannst du im Übrigen damit aufhören, mich als Wanze zu bezeichnen? So etwas ist derart unhöflich, vor allem einer Dame gegenüber.“, versuchte das Blondchen ihre Begleitung zurecht zu weisen während sie die Tür aufdrückte. „Ich habe einen Namen und der ist Collette.“ Wobei wenn sie so darüber nachdachte, hatten sie sich überhaupt vorgestellt? Wie dem auch sei, jetzt wusste er ihren Namen und jetzt konnte er sie auch damit anreden. Die beiden stiegen die Treppe hinab, denn im unteren Bereich des Gasthofes befand sich eine gemütliche Bar, die das Mädchen ansteuerte. „Zwei Krüge Bier, bitte!“, bestellte die Bäckerstochter und drehte sich anschließend zu dem schwarzhaarigen Kerl. „Das ist doch okay, oder? Du meintest ja, du willst keine Milch. Und das scheint mir eine gute Alternative.“


    Trotz der großen und unterschiedlichen Auswahl der Speisen konnte Daria ihre Entscheidung letztendlich treffen und legte die Karte beiseite, um ihrer Begleitung ohne Ablenkung zuhören zu können. Dieses Fest schien doch einiges zu bieten. Einiges an Essen zumindest. Aber das war ja an sich nichts Schlechtes, sofern die Speisen auch genießbar waren.. James schien mit jedem Wort mehr etwas nervöser zu werden und als er das Mädchen schließlich fragte, ob sie ihn nicht begleiten wollte, wand sie den Blick schnell von ihm. „Ge-“ Jedoch kam die Elfin nicht sofort dazu, ihre Antwort auszusprechen, obwohl man sich doch eh denken konnte, was sie sagen würde. Was für einen Grund hätte die Magierin denn, diese Einladung abzulehnen? Sie war nicht abgeneigt auf das Fest zu gehen, eine Begleitung hatte sie eh nicht und es war eine Chance, James noch besser kennen zu lernen. Eine junge Kellnerin hatte sich an ihrem Platz eingefunden und fragte höflich, was die beiden denn essen wollen. „Uhm, ja, ich.. ich hätte gerne einmal den Gemüseeintopf mit einigen Scheiben Brot.“, bestellte das Mädchen lächelnd. „Gute Wahl, gerade eben haben wir ein frisches Brotlaib aus dem Ofen geholt! Und wonach gelüstet es ihnen, junger Herr?“


    „Aaah, das riecht so gut!“, schwärmte der junge Prinz als sein Butler den Auflauf endlich aus dem Ofen nahm und ihn seinem Herren servierte. Amir verzichtete diesesmal auf die Serviette, wie eigentlich immer, wenn er zuhause aß. Er hasste es schon bei Geschäftsessen, als könnte man nicht essen.. Vorsichtig probierte der Inder einen Happen der Mahlzeit und war immer wieder aufs Neue erstaunt, was für ein hervorragender Koch sein bester Freund war. „Willst du nichts essen?“ Amir sah auf. Sanjay war schon wieder dabei die Nachspeise zuzubereiten. Was ja eigentlich gut war, denn so bekam er schneller seine gewünschten Brownies. Allerdings hatte er irgendwie ein schlechtes Gewissen, wenn er hier saß und alles in sich hinein schaufelte und sein Freund nur einige Meter von ihm entfernt schuftete. „Komm, setz dich her und iss eine Kleinigkeit. Ausnahmsweise, okay?“


    „Sternnachtfest?“, wiederholte die Elfin fragend, als sie nach der selbstgeschriebenen Karte griff um aus der Menge von Mahlzeiten etwas zu wählen. „Ich habe ehrlich gesagt noch gar nichts davon gehört.“ Vielleicht hätte Daria doch mal am großen Platz Halt machen sollen, bevor sie sich auf die Suche nach James aufgemacht hatte, um dort einen Blick auf das schwarze Brett zu werfen. Aber wofür gab es denn gesprächige Mitmenschen, die einen die Neuigkeiten immer gleich erzählten? „Sofern es sich einrichten lässt, werde ich natürlich hingehen.“, meinte das blonde Mädchen lächelnd und sah kurz von der Karte auf zu James. Ob der junge Mann sie vielleicht fragen wollte, ob sie mit ihm zusammen dort hin gehen würde? Schnell wand sie ihren Blick wieder auf die geschwungene Schrift auf den Stücken Pergament vor sich. „Wann genau findet das Fest denn statt? Und gibt es irgend etwas.. Spezielles dort?“


    „Vielleicht bist du ein Naturtalent? Das kann doch sein?“, entgegnete der Kerl trotzig. Tatsächlich konnte sich Amir nicht vorstellen, dass auch Sanjay sich vor einigen von Jahren so angestellt hatte wie er. Derart tollpatschig und untalentiert konnte er sich seinen besten Freund wirklich nicht vorstellen. „Wie dem auch sei, ich kümmere mich einfach um meine Aufgaben.“ Auch wenn sich das in seinen Ohren auch nicht besser anhörte. Denn jeder wusste, wie ungern Amir sich um das Geschäft kümmerte. Obwohl es manchmal auch etwas Spaß machte, das konnte er nicht abstreiten. „Uhm.. Schokoladenkuchen? Oder nein, Brownies! Mit jeder Menge Schokolade, oh ja..“ Am Ende würde ihm zwar nur wieder schlecht werden aber das Risiko ging er dabei gerne ein.


    „Ich glaube, ich hatte in meiner Kindheit schon so viel mit.. naja, echten Tieren zu tun, dass ich abends im Bett eher mit unseren Katzen gekuschelt habe als mit ihren Stoffkollegen.“ In der Tat war Danny als Kind umgeben von Tieren gewesen. Egal ob Katzen, Hunde oder aber Hühner, die seine Eltern gehalten hatten. Nicht zu vergessen die vielen Fische und Krebse, die er täglich sah. Obwohl man die eher nicht zu den Haustieren zählte.. „Nein, schon irgend etwas Besonderes..“, erwiderte der Lockenkopf murmelnd und sah weiter durch die Angebote, behielt die Plüschrobbe aber in der Hand. „Seepferdchen sind an sich zwar niedlich aber irgendwie gelingt es den Menschen nicht, ihre Schönheit in Stofftieren darzustellen. Die sehen aus als wären sie krank.“ Danny horchte auf, als seine Freundin anscheinend fündig geworden war. „Und wie! Der Löwe wäre doch perfekt für Charlene.“


    Die Magierin hingegen beobachtete die Arbeit der Heilerin jede Sekunde. Zu hoch war ihr Interesse und außerdem konnte sie sich so ein Bild von der Wunde machen. Eventuell würde sie dieses Wissen noch einmal brauchen. Spätestens wenn James sie einmal bitte, seinen Verband zu wechseln. Dann hatte sie zumindest einen Vergleich. Aber doch hoffte die Elfin, dass der blonde Mann es selber schaffen würde, seine Wunde zu versorgen. Auch Daria atmete erleichtert auf, als die Heilerin verkündete, dass sie sich keine Sorgen machen brauchten. Das Mädchen erwiderte James' Lächeln und war insgeheim ziemlich glücklich über die Tatsache, dass er sie mitgenommen hatte. Auch wenn es an sich eigentlich nichts Besonderes war. Daria schmunzelte etwas, als der Bogenschütze fast schon fluchtartig die Klinik wieder verlassen wollte. „Natürlich, es hält uns ja nichts mehr hier.“, antwortete die Blondine lächelnd und schlug auf dem Weg nach draußen vor, noch eine Kleinigkeiten zu essen. Damit der junge Mann nicht mit leerem Magen nachhause musste. Hungrig putzen und staubwischen war doch auch nicht das Wahre und das würde James wohl machen, wenn er wieder zurück in der Schmiede war. Deswegen entschieden sich die beiden dazu, erstmal einen Happen zu sich zu nehmen, bevor sich ihre Wege eventuell wieder trennten.


    Mittlerweile hatte Amir seinen Kopf auf seine Arme gestützt und die Augen für kurze Zeit geschlossen, bis sein Bulter versuchte ihn aufzumuntern. Sanjay hatte schon Recht, aber das wollte gerade nicht in den Kopf des jungen Erben. „Sollte man nicht trotzdem zumindest etwas damit umgehen können, auch wenn man es nicht gelernt hat?“, entgegnete der Inder und seufzte schwer. „Ich überlasse es einfach wieder alles dir. Immer. Das heißt also, du musst bei mir bleiben, bis ich den Löffel abgebe, ja?“ Amir lehnte sich nach hinten und verschränkte die Arme vor der Brust, den Blick von seinem besten Freund abgewandt. „..Aber als mein Butler sollte dir das ja eh klar sein. Wann.. wann ist das Essen fertig und willst du mir vielleicht noch einen Kuchen oder sonst irgendwas Süßes backen? Ich will eine Nachspeise.. und brauche was zum Frustessen.“