Beiträge von Seaice


    Konzentriert versuchte Hahkota den Spuren zu folgen, die die Häuptlingsfrau ihnen überlassen hatte. Die streng aussehende Dame sah von Zeit zu Zeit nach dem 'Rechten', wie sie verlautete, was die beiden Blutsbrüder mehr als lästig fanden, aber sei's drum. Um die Bewohner der fremden Insel ein wenig in die hiesige Kultur diesen Landes einzubringen, schlug sie vor - bzw. bestimmte sie - dass die Ureinwohner bei einer Aktivität namens Wichteln mitmachen sollten. Yahto hatte dies sofort in den Wind geschlagen, doch in ihm hatte sich ein gewisses Interesse gebildet. Was die weißen Menschen hier wohl feierten zu solch kalter Jahreszeit? Wahrlich war es um einiges kälter als er es gewohnt war und das obwohl die Häuptlingsfrau sie mit komisch aussehenden Gewändern bestückt hatte. Hahkota konnte sich mit diesen überhaupt nicht anfreunden, das Material, der Geruch - alles wirkte künstlich und falsch. Damit sie nicht trotzdem erfroren, hatten die Blutsbrüder den Tieren im Wald einen.. ähm.. Besuch abgestattet. Nicht erlaubt, jedoch seinen Zweck erfüllend.
    Hahkota folgte dem grauen Weg, der in dieser Welt überall anzufinden war, versuchte sich gewisse Punkte zu merken, sie in seinem Gedächtnis festzuhalten, ums ich später wieder orientieren zu können. Doch hier wirkte alles einfach nur übermäßig übertrieben, es war zu viel, zu laut, zu bunt und doch zu grau, als das er hier Erfolg haben würde. "Tske." Wo waren die Stimmen der Tiere und des Waldes die einen halfen den rechten Weg zu finden? Es war skurill, er verstand die Denkweise der Bleichgesichter noch immer nicht. Langsam wünschte Hahkota sich, er hätte es seinem Bruder gleichgetan und die Auflage der Häuptlingstochter ignoriert. Zu spät. Sowieso, er hatte sogar etwas zu geben! Darum ging es doch, richtig? Etwas geben um jemanden eine Freude zu machen - warum man das ganze tat, dass hatte er irgendwie nicht verstanden. Aber vielleicht wurde er diesbezüglich heute ja noch belehrt.
    Hahkota sah einen jungen Mann einsam auf einer Kante im grauen Weg sitzen. Hm. Es würde schwierig werden, aber der Brünette sah nicht sonderlich bedrohlich aus, eher.. niedergeschlagen? Nun, er war nicht hier um ihn lange aufzuhalten. Hahkota näherte sich Dirk langsam, fühlte sich ungeschützt ohne die Bäume und Pflanzen um ihn herum. "Ah.. šíč." Gut, die Worte seiner Zunge konnte er vergessen. "Haaalloo?", sprach er die hierzulande geläufige Begrüßung mühselig. "niyé ... Wichteln?" Das würde eine sehr einsilbige Unterhaltung werden. Hahkota seufzte. Solange er irgendwie herausfinden konnte, ob er die Zeichen richtig gedeutet und tatsächlich den Weg an sein gewünschtes Ziel gefunden hatte, sollte es ihm für heute genügen. Es war sowieso schon viel zu spät, Zeit hatte er verloren auf seiner Suche, viel zu viel Zeit. Nächtliche Stunden waren gefährlich und in der Fremde sollte man immer auf der Hut sein.


    Hm..? Vishnal beobachtete erstaunt, dass Chlorica sich die Mühe machte wieder aufzustehen und sich neben ihn auf einen Stuhl zu setzen. Wozu die Mühe? Wo es sowieso an ein Wunder grenzte, dass sie nicht erneut wieder eingeschlafen war? Seine Kollegin war ihm wahrlich unerklärlich, sie war nur schwer zu durchschauen, ein Umstand der ihm nicht sonderlich behagte. Hinzukommt, dass sie ihn meist eher... minderwertig behandelte und dennoch - es war Chlorica und er würde zu ihr stehen, auch wenn sie ihn noch so mies behandeln mochte. Dafür... waren Kollegen doch da, nicht wahr? Ein schiefes Lächeln hatte sich unbemerkt auf seinem Gesicht breit gemacht, welches sich jedoch umgehend in einen erneut erstaunten Ausdruck wandelte, als er den bezopften Kopf der Maid an seiner Schulter spürte. Die Nähe kam überraschend, natürlich waren sich die beiden Angestellten oft nah - vor allem wenn Chlorica der Ansicht war ihn aufgrund unzulänglicher Arbeit verprügeln zu müssen - doch war die Dame dabei selten so ruhig und - konnte man es sanft bezeichnen? - wie in jenem Moment. Vishnal hatte das seltsame Bedürfnis ihr über den Kopf zu streichen und sie so auf eine groteske Art und Weise zu trösten, doch würde er bei dem Versuch womöglich noch seine Hand verlieren, weswegen er dies unterließ und in Ruhe verharrte.
    Sie öffnete sich. War es das? Konnte man es tatsächlich als solches bezeichnen? Der Butler vermochte dies nicht zu hoffen. Ihre Worte stimmten ihn traurig, sie waren verletztend, auf eine andere Art und Weise verletztend wie sie es sonst tat. Ihr Weltbild schien unglaublich melancholisch, eine Tatsache die Vishnal nicht akzeptieren konnte. Ja, sie hatte Recht, wie immer hatte sie Recht in dem was sie sagte oder tat. Dennoch wollte der junge Mann es nicht einsehen, ja, wollte nichtmal an ihrem Wesen in dieser Hinsicht teilnehmen. Damit schlug er vermutlich die einzige Möglichkeit in den Wind, doch es war ihm egal. Er war nur beruhigt, dass Chlorica tatsächlich derart menschliche Gefühle zeigen konnte. Hatte er ein schlechtes Bild von seiner Kollegin, bestückt aus dem Umgang ihrer mit seiner Person? War es verzerrt, voreingenommen, eingleisig? Doch hatte sie sich - bisjetzt - auch nie bemüht ein anderes Bild zu zeigen, fürchtete sich vielleicht sogar davor, behielt ihre strenge Maske für ihre eigene Sicherheit. Waren sie wirklich derart unterschiedlich? Oh ja. "Hör auf an der Vergangenheit zu hängen.", bemerkte er schlicht, "Es führt zu nichts, doch sicherlich ist dir das längst bewusst. Daher verstehe ich dich nicht." Chlorica war eine kluge Frau, doch womöglich wurde ihr ebendies zum Verhängnis, da sie nicht aufhören konnte, mochte, wollte über die vergangenen Handlungsstränge zu philosophieren, obgleich sie sowieso nicht mehr geändert werden konnten. Ja, es hatte Tote gegeben, ja es würde sie sicherlich wieder geben. Nichts war wie einst, das Rad der Zeit bewegte sich kontinuierlich vorwärts, drehte sich rundherum, wiederholte sich, glich sich doch niemals ganz. "Wenn du hier nicht mehr glücklich werden kannst, dann geh. Ich werde bleiben." Denn ob hier oder woanders - für ihn machte es keinen Unterschied. Keinen großen. Für sie möglicherweise schon - doch was wollte er sich anmaßen darüber Auskunft zu erteilen? Ein leises Murmeln verließ noch seine Lippen, ungewiss ob die Worte die schläfrige Dame überhaupt noch erreichen würden. "Ich achte dich." Sehr.


    (sorry Lu x.x i just couldn't resist!)


    Uuh... Kanno war sauer. Verdammt. Sie hatte es bereits mit ihren ersten Worten wieder übertrieben und das sogar ohne es zu wollen. Da würde sie sich wieder was anhören dürfen... naja, wenn es ihm dann besser ging? Cinnamon hatte sich vorgenommen eine Standpauke über sich ergehen zu lassen und dann vorübergehend einen Waffenstillstand einzubeordern, aber die nächsten Worte ihres Großvaters rissen den in Bezug auf Mitmenschen ausgelegten Geduldsfaden umgehend. »Verschwendest?!«, wiederholte das Zimtmädchen empört. »Entschuldige bitte das es ein Vergnügen gibt, dass mir Freude bereitet und wo ich mich leidenschaftlich dahinterklemme!", entgegnete sie erbost. "Deine Magie ist doch im Grunde auch nichts anderes für dich! Warum kannst du das nicht akzeptieren?" Sie biss sich auf die Unterlippe, versuchte die Wut über das Unverständnis ihres dickköpfigen Großvaters zu unterdrücken. Das führte doch sowieso zu nichts! Außerdem hatte sie sich damit nur Angriffsfläche gegeben... argh! Das er sich auch nie, nicht einmal die Mühe gegeben hatte sie irgendwie zu verstehen! Und da wunderte er sich noch, dass sie keine Lust hatte sich der Magie zu widmen und am Ende genauso zu werden wie er? Pah! Nur über ihre Leiche! Kanno fuhr weiter fort und Cinnamon warf ihren Vorsatz sofort wieder über Bord. Sie hatte sowieso schon angefangen Kontra zu geben, da musste sie jetzt nich tdamit aufhören. "Du schaffst es mal wieder mir die Worte im Mund herumzudrehen. Oder gehst du jetzt soweit und vergleichst die Zeit eines Magierstudiums mit dem eines netten Nachmittagsplausches?" Haha. Nett in Bezug auf den Magiermeister zu verwenden, war wahrlich lachhaft. "Tatsächlich hat es mich interessiert, wie dein Befinden ist. Jetzt habe ich jedoch festgestellt, dass es unverändert halsstarrig geblieben ist, also gibt es keinen Grund mir Sorgen zu machen." Oh maaaan. Dabei hatte sie wirklich nicht vorgehabt zu streiten. Der Rotschopf war sowieso kein sonderlich nachtragender Mensch, sie war sauer oh jah, sie würde es auch noch eine Weile sein, aber spätestens am nächsten Morgen würde die Wut an sich verraucht sein, nur die Worte würden schmerzend in ihrem Herzen weiterverweilen. Himmel, wie poetisch! Haha. Das Mädchen wurde jedoch in ihrer Streiterei von dem Zwerg abgelenkt, der ihr einige mehr als offensichtliche Worte ins Ohr flüsterte. Sie sah Gaius finster an. Nein, es war nicht fair ihren Unmut an ihm auszulassen, wirklich nicht, aber - pardon me - was wollte der Schmiedbursche schon groß über Magie wissen? Cinnamon hatte nicht den Eindruck als hätte der Zwerg es schon häufig vor die Tür seiner Werkstatt geschafft, wobei man sich hierbei natürlich leicht täuschen konnte. Schöne Worte hatte er ihr da ins Ort geflüstert! Als ob sie sich dessen nicht bewusst wäre! Wie oft war sie als Kind staunend hinter den Regalen gestanden und hatte beobachtet wie ihr Großvater sein Wissen an die Bewohner des Dorfes weitergab? Hatte gestaund und gebangt über die Wunder, die er vollbringen konnte? Ihr war bewusst welche Möglichkeiten sich durch eine Magielehre ergaben, welche Phänomene durch die menschlichen Hände geschafften und zerstört werden konnten, eine Energie die sich kaum in einfache Worte fassen ließ. Insgeheim mochte ihr Herz sich nach diesen Fähigkeiten sehnen, doch ihr Stolz und ihr Trotz hinderten den Funken daran, überhaupt zu Brennen zu beginnen. Und so wich sie der Thematik tagtäglich aufs Neue aus. Doch wie man sah, hatte sie dabei nicht immer Glück. Gaius wollte also sein Glück mit der Magie versuchen und sein Wissen erweitern? Gut. Sie würde gespannt sein, wollte sehen ob Kanno dem zustimmen und wie sich der Zwerg schlgen würde. Es war ihr immer wieder aufs Neue eine Freude.


    "D-Das ist gar nicht so einfach!", widersprach sie fast schon energisch. Um sich etwas zutrauen zu können, benötigte man Selbstbewusstsein und das... konnte von Geburt an vorhanden sein, musste es aber nicht und bei Tori war das definitiv nicht der Fall. Natürlich gab es auch die Möglichkeit sich eben dieses zu erarbeiten, aber das war gar nicht so einfach. Vor allem wenn man - wie sie - immer wenn man etwas versuchte, scheiterte und wieder hinter den Anfang zurückgeworfen wurde. Ein absoluter Selbstsicherheits-Kill! "Ja, d-das.. liegt daran das du nie richtig zuhörst.", erwiderte sie und ein leises Kichern schaffte tatsächlich seinen Weg in die Welt, ein laut der bei dem Mädchen wahrlich selten zu hören war. "A-Aber.. m-mit was sollte ich m-mich denn bitte ver.. verteidigen?!" Der Gedanke einer Waffe in ihrer Hand war völlig absurd und schien aus einem schlechten Roman entsprungen. Nichtmal sie selbst würde sich selbst nehmen können! Seine nächsten Worte weckten ihr ihr glatt einen Hauch von Entrüstung. "Eehh.. i-ich bin o-ordentlich, ja?", entgegente sie brüskiert. "M-Mein Leben.. wäre theo..theoretisch auch geordnet, w-wenn... n-nicht immer irgendwas dazwischen... kommen... w-würde.." Ihre Worte verfielen in ein leises Nuscheln, das man kaum noch verstand. Aber es stimmte ja auch! Sie wollte eigentlich nichts mehr als ein geregeltes Leben, eine Möglichkeit ihren Mitmenschen etwas zu geben in Form einer Leistung und ein paar Bücher.. mehr wollte sie doch gar nicht. War das wirklich zu viel verlangt? "Oh..." Sie hatte selbst völlig vergessen, dass sie sich an den Scherben geschnitten hatte. "I-In.. der Schublade i-ist vie..vielleicht noch etwas.", meinte das Mädchen abwesend, während sie den roten Lebenssaft, der aus ihrer Hand quoll ruhig betrachtete. Es brannte. Unangenehm. Sie hatte bemerkt, dass sie sich unten geschnitten hatte, dann jedoch nicht näher beachtet - bei all den Leuten um sie herum! Aber hatte sie das vergessen? War so etwas überhaupt möglich? Nun, im Grunde war es nutzlos sich diese Fragen zu stellen und es wäre ja nicht so, als hätte Tori nicht schon schlimmeres erlebt. Wahrhaftig! "Die Menschen hier sind alle sehr freundlich.", bemerkte die Brillenträgerin schließlich auf Zavier's Frage hin, "Sogar die Orks. Irgendwie. Außer die weiblichen.", fügte sie nachdenklich hinzu und bemerkte kaum, dass ihr die Worte ohne ein Stottern mühelos über die Lippen kamen. War sie gerade tatsächlich so entspannt? Sie sollte öfters etwas mit Zavier reden, er tat ihr ganz offenbar gut. "Das Dorf hat auch eine schöne Lage. Und.. eigentlich ist es ja egal, wo wir uns aufhalten.. o-oder? W-Warte mal, w-was meinst du eigentlich.. m-mit zu.. zu nett?" Tori blickte leicht schockiert zu ihrem Bruder. Wie konnte man denn Bitte zu nett sein?!


    "Waaas? Keine Geschenke?", erwiderte Lily entrüstet, "Naja, mich zur Frau zu haben ist schon Geschenk genug, nicht?", fügte sie grinsend hinzu. "Mensch machst du dir viele Gedanken. In dem Alter brauchen sie all unsere Liebe, mehr als sonst! Man sagt doch in den ersten drei Jahren müssen die Grundsteine des Lebens vermittelt werden, das lässt sich sonst nicht mehr aufholen!", tadelte die Mutter ihren Mann, der sicher soeben zu der Annahme gekommen war, sie las zu viele Frauenmagazine. "Plüschtiere, Klamotten, Spielsachen.." Vor ihrem inneren Auge häuften sich gerade unzählige Gegenstände, die sie wieder liebevoll einpacken würde - wenn sie die Zeit dazu noch fand. Lily liebte es zu verpacken und verschenken, auch wenn das nicht immer so einfach war, erst Recht wenn man die Person bzw. dessen Besitztümer nicht kannte. "Siehst du.. kommst ja doch noch auf den Geschmack." Lily fand den Gedanken ebenso schön und schenkte ihrem Freund ein sanftes Lächeln. (ich liebe meinen Hasen °^° ) "Hm... ja das ist schwer.", stimmte sie zu, "Sakura freut sich bestimmt über Kleinigkeiten, mit denen sonst keiner was anfangen kann." Sie gestikulierte wild in die Luft um einen derartigen Gegenstand anzudeuten, wobei ihr gerade kein passendes Beispiel einfiel. "Yumi ist da schon etwas anspruchsvoller. Und du wünschst dir gar nichts?" Sie blieb stehen und sah ihn fragend an.


    Lily lächelte, als das kleine Mädchen stolz über ihr Geschenk sprach. Etwas selbstgebasteltes war immer gut, da es einen persönlichen Wert hatte und von Kindern sowieso. Wenn sie dann auch noch gut ankamen, umso besser. "Na, dann bin ich aber gespannt!", erwiderte sie daher fröhlich. Die Antwort mit dem Werkzeugkasten erstaunte sie dann doch. Nicht, dass Lily es dem kleinen Mädchen nicht zugetraut hätte, doch klang sie dabei so sehnsüchtig und traurig, dass es der vierfachen Mutter beinahe das Herz brach. Ob ihre Eltern ihren Wunsch nicht nachvollziehen konnten? Das Blondchen fragte sich, ob sie je in eine Lage kommen würde, wo es ihr nicht möglich war nicht voll und ganz hinter ihren Kindern, ihrem eigenen Fleisch und Blut zu stehen. Nein! Das würde nie passieren! Sie war doch eine verständnisvolle Mutter, oder?! Kurz nagten Selbstzweifel an ihr, doch eben dann bekam sie Gesellschaft von Hana. "Ooh, mach dir nichts draus.", erwiderte Lily leichthin, "Ich habe meinen Wichtel auch noch nicht gefunden. Ehrlich gesagt noch nichtmal gesucht.", ein kurzes Lachen entfuhr ihrer Kehle, "Aber der Abend ist ja noch lang! Mein Name ist Lily und die junge Dame hier..." Die Französin richtete ihren Blick fragend auf das Waisenkind mit der Erdbeermilch.


    Langsam schlenderten die frisch gebackenen Eltern in den Park, in dem alljährlich ein Weihnachtsmarkt stattfand. "Ja, das ist echt schade.", stimmte Lily ihren Freund zu, "Dabei ist eine schneebedeckte Landschaft so romantisch!", fügte sie mit einem Kichern hinzu, "Wobei ich als Kind den Winter gar nicht mochte! Mir war es einfach zu kalt und zu öde. Aber wenn ich daran denke, dass für unsere Kinder Schnee vielleicht gar nichts normales mehr ist, sondern etwas außergewöhnliches was man sich mit viel Glück wünschen kann, macht mich das schon irgendwie traurig.", plapperte sie leicht melancholisch weiter. Naja, aber das Wetter beeinflussen war eine Fähigkeit die die Menschen noch nicht besaßen, warum sich also darüber den Kopf zerbrechen? "Ich bin immer aufbrausend.", kommentierte sie grinsend. Ein Jahr sollte das erst her sein? Ein Jahr? Eines?! Wieso vergeht im Alter die Zeit so schnell?!, dachte die Blondine - nicht zum ersten mal - brüskiert. "Ja du hast Recht. Ooh.. Weihnachtsgeschenke müssen wir auch noch besorgen!" Verdammt, wie hatte sie das nur vergessen können? 4 Kinder zu beschenken, dann ihren Mann, ihre Eltern - gut das sie keine Tanten und Onkel hatte - eine Kleinigkeit für die verbliebene Oma... wo war ihr Organizer wenn mal ihn mal brauchte? Danny's geäußerter Wunsch nach Mandeln vertrieb den Stress, der sich anbahnen wollte. Er schaffte es immer sie zu beruhigen, indem... er eigentlich gar nichts machte. Seine Anwesenheit genügte hierzu vollkommen. Ein verschmitztes Grinsen breitete sich auf dem hübschen Gesicht der blonden Frau aus. "Nun, Mandeln kriegen wir auch noch hin. Oh guck mal da.. Kerzen!" Hach, es gab immer so viel zu sehen!


    Nun, Lily hatte so einiges an Reaktionen von diesem Kind erwartet, doch sicherlich nicht diese, die sie soeben bekam. Verdutzt sah sie auf die kleine Asiatin, die großspurig von ihren Eltern berichtete. "Achso?", mehr brachte die Blondine im Moment nicht über die Lippen. In dem Moment wurde auch die Erdbeermilch serviert, weswegen Lily erstmal etwas anderes hatte, dem sie ihre Aufmerksamkeit widmen konnte. Importierte Erdbeeren aus dem Ausland! Mmmh, lecker. "Aaach, na wenn das so ist?", kommentierte die vierfache Mutter schließlich und trank ebenfalls von der Erdbeermilch. "Das ist ja schön für dich! Da bin ich aber gespannt was du verwichtelst. Was wünscht du dir denn dann von deinem Verwichtler?" Verwichtler, sagte man das so? Keine Ahnung. Gespannt war sie auf die Antwort des kleinen Mädchens nun doch, denn wenn sie sowieso schon alles hatte... hm, aber es war nicht gut ein Kind so zu verziehen! Oft genug las man, dass die Eltern ihre Kinder mit Geschenken überhäuften, um die Zeit die sie nicht geben konnten auszugleichen. Und wenn die Eltern diese Bar besaßen hatten sie sicherlich sehr viel zu tun. Das Lily keine Ahnung hatte, das der Bar in Wahrheit dem Dichter von vorhin und dessen Vater gehörte, war nicht verwunderlich, da sie zum einen nicht zu Veranstaltungsbeginn eingetroffen war und zudem noch nicht allzu lange in Rverport wohnte (zumal diese Zeit vorübergehend mit Schwangerschaft und Urwald befüllt wurde). "Magst du mir deine Eltern bei Gelegenheit mal vorstellen? Ich habe nämlich selbst auch Kinder, zwei sind erst kürzlich geboren worden und-," Lily brach ab, als sie von einer jungen Dame angesprochen wurde und sie sah überrascht auf. Ihr erster Gedanke war, ob dies nicht vlt. eine Verwandte der kleinen Maus sein mochte, aber das konnte man sofort vergessen. Ein Blinder konnte sagen, das Hana & Cynthia keine Blutsbande hatten. "Hallo!", erwiderte Lily gut gelaunt - sie hatte Erdbeermilch halloooo - "Na, schon bewichtelt worden?", erkundigte sie sich beiläufig, da sie tatsächlich sehr neugierig war, was alle hier verschenkten und bekamen. Dabei vergaß sie völlig, das sie ihr Geschenk ja auch noch überreichen musste - aber der Abend war ja noch lang!


    Oh Himmel! Tori bemerkte das augenblicklich unzählige Leute um sie herumwuselten. Nun, unzählig war übertrieben benannt, sicherlich wären die hilfsbereiten Menschen in diesem Raum leicht an einer Hand abzählbar, wäre sie dazu in der Lage gewesen. Hilfsbereitschaft! Jaja, das war eine sehr sehr gute Sache, zauberhaft, famos! Selbstlosigkeit, Nächstenliebe, Güte - ein Streben der rechtschaffenden Menschen. Doch warum fühlte sich das Mädchen dann so unwohl eben dieser ausgesetzt zu sein? Lag es schlichtweg daran, dass sie nicht in der Lage war ebenjenes anzunehmen, da sie es nie geben konnte? Sie hatte versucht zu geben! Und war kläglich daran gescheitert, immer wieder hatte sie sich aufgerafft und war immer wieder aufs Neue hingefallen. Langsam... langsam hatte sie wirklich keine Lust mehr! Was ihr jedoch nicht aus der Misere half. Tori versuchte zu sprechen, wollte sich bedanken und doch kam kein Wort über ihre zarten Lippen. Erneut, eine Katastrophe. Überdramatisierte sie? Potentiell ja.
    Starke Hände, die sie nach oben zogen. Überrascht sah sie auf und blickte in die vertrauten braunen Augen ihres jüngeren Bruders. Ach! Sie sollte nicht erleichtert sein, nein nein, immerhin musste sie sich selbst dafür verantworten und konnte nicht immer alles Zavier machen lassen. Den Vorsatz behielt sie nicht. Dennoch ein zaghafter Versuch: "A-Aber... i-ich kann.. doch n-nicht..." Oh und wie sie konnte, Tori spürte die warme Hand ihres Bruders der sie fort zog, weg von dem Geschehen und der Sauerei. Das sie selbst mit Essensresten und einer Schnittwunde bestückt durch die Gegend wankte registrierte sie kaum. Das war ja auch nicht wichtig! Dennoch fiel aller Kummer von ihrem kleinen Herzen, als Zavier die Tür zu ihrem Zimmer hinter ihr schloss. Ruhe. Stille. Keine fremden Menschen, die sie unter Druck setzen konnten. Nur sie selbst und ihr Brüderchen. Vertraut. Zuverlässig. Naja, letzteres nicht immer, aber meistens. Seufzend ließ sich das blondbezopfte Mädchen aufs Bett fallen. "Uuuhhh...." Nein, nicht weinen! Das konnte sie doch mittlerweile unterdrücken, nicht? "D-Danke.", schluchzte sie. Keine Tränen! Nein, nein, alles war gut. "Danke d-das.. du da bist u-und mich gerettet hast.." Ein gequältes Lächeln, aber das Gesicht blieb trocken. Hurrah! Hach, sie wusste sie sollte ihr Zimmer einfach nicht mehr verlassen. Das letzte mal ging es soweit das ein Ork ihr einen Heiratsantrag gemacht hatte! Tori verglich die Situation auf der Insel kurzerhand mit den Scherben im Schankraum, was natürlich überhaupt keinen Sinn ergab, dennoch brachte der Vergleich sie zum glucksen. Was man alles so erlebte!

    « Zeitparadoxum.



    Er war spät dran. Nicht das es ihn störte, genau genommen wusste Ced nichtmal ob die Veranstaltung heute ein gewisses Zeitfenster umspannte, dennoch hatte er das Gefühl spät dran zu sein. Machte das Sinn? Wohl kaum. Sowieso, wer hatte sich das ganze überhaupt wieder ausgedacht? Oh halt. Diesmal hatte er sogar freiwillig mitgemacht, ein Umstand der nicht allzu häufig auftrat. Allerdings klang es tatsächlich nach einer netten Idee... bis ihm sein Wichtelopfer genannt wurde und die Überlegungen losgingen. Seufzend dachte er an das schmale, in blaues Geschenkpapier eingewickelte Päckchen in seiner Hand und hoffte das er mit seiner Vermutung richtig liegen würde und es Anklang bei der Beschenkten fand. Andersrum hatte er sich keinen Augenblick lang Gedanken darüber gedacht, welcher arme Tropf das Los mit seinen Namen gezogen hatte. Solange es nicht Rick war, war alles okay. Machte der überhaupt mit? Und ob Noita da sein würde? Völlig in Gedanken versunken, hatte er die Bar schließlich erreicht, heiße Luft schlug ihm entgegen, obwohl es draußen nicht sonderlich kalt war. Welch Winterliche Weihnacht... Schreckliche Weihnachtsmusik erklang aus allen Boxen, während er seinen Mantel auszog und sich unter die Menge mischte. Ihm fiel erneut an, weswegen er Orte wie diesen hier nicht sonderlich leiden mochte: Lärm, Gedränge, Enge. Hm. Augen zu und durch! Einige vertraute Gesichter ließen sich ausmachen, sein Vater, seine Tante und Allen waren nur einige von ihnen. Andere waren ihm von dem Flugzeugunglück bekannt, deren Namen jedoch längst aus seinem Gedächtnis verschwunden. Einige waren ihm auch komplett unbekannt. Überrascht stellte er fest, dass auch einige Kinder sich darunter befanden, von seinem Bruder oder Noita jedoch keine Spur. Verdrossen bewegte er sich weiter vorwärts, ehe sein Blick auf eine rosahaarige Haarpracht fiel, auf die er danach spontan zusteuerte. "Abend Leila.", begrüßte er Popuri's Tochter. "Alles gut? Deinen Wichtel schon ausgemacht?" Oh Gott Smalltalk war definitiv nicht sein Ding. Warum gab es nur wenige Menschen mit denen das machbar war? "Wo hast du denn deinen Freund gelassen?" Er hoffte einfach, dass er noch auf dem richtigen Stand der Dinge waren und sie noch mit Nick zusammen war. Nun, das würde sich zweifellos gleich zeigen.



    Lily betrat die Bar und stellte fest, dass die Party schon im vollen Gange war. Oder so ähnlich. Die vierfache Mutter hörte nur noch die letzten Worte eines kuriosen Weihnachtsgedichtes und sah verdutzt in die feiernde Menge. Hatte sie das beste bereits verpasst oder ging es jetzt erst los? Nun, sie würde sich davon nicht durcheinanderbringen lassen. Irgendwie führten ihre Schritte sie zur Bar, während sie nach bekannten Gesichtern oder ihrem Wichtel Ausschau hielt. Etwas zu Trinken war jedoch sicherlich nicht verkehrt. Lily hörte nur die Worte von Erdbeermilch und drehte sich ebenfalls zum Barkeeper. "Für mich auch!", rief sie schnell. Das war jetzt genau das Richtige! Hach, ihre Kinder hatten sie erneut verweichlicht, aber das störte sie nicht sonderlich. Die Blondine sah sich zu der Stimme um, die ihr den Gedanken auf Erdbeermilch ins Gehirn gepflanzt hatte und sah schließlich verdutzt nach unten. "Nanu? So eine kleine Maus noch hier zu später Stund?", erkundigte sie sich erstaunt bei einem kleinen schwarzhaarigen Mädchen. "Wissen deine Eltern denn das du hier bist?", fügte sie besorgt hinzu, was womöglich nicht sonderlich taktvoll war, aber ob ein Kind das heraushören würde war die andere Sache. Bei einem derartigen Anblick kamen einfach die Mutterinstinkte in ihr durch!

    @ alle die Klausuren schreiben und fleißig sind: VIEL GLÜCK!!!


    ich hab Schnupfen D: das nervt D: aber gut deswegen würde ich mich sicher nich vom Forum abmelden 8D


    Bin noch am Packen, morgen dann praktische Prüfung in München und danach geht's auch schon auf auf zur lieben ~Luchia~ : Richtung Stuttgart <3 bin dann ab Montag Abend wieder im Lande und postfähig, zum HM RS Event werd ich also erst dazustoßen :3 (lol Ced liegt eh tot im Graben)


    Ahahaha. Da war sie wieder dieser süße unschuldige Frage, was sie selbstverständlich für Zauber hätte können sollen nach der Ansicht aller - und sicherlich ganz besondres der ihres eigenen Großvaters. Ah, nein, Trotz war das nicht, nie und nimmer! Ahaha... jaaah. Doch Cinnamon musste sich gar nicht anstrengend und antworten, Gaius tat seinem eigenen Wortschwall zur genüge und sie musste nichts weiter tun als aufmerksam zuhören - perfekt! Das Leo einem das Fürchten lehren konnte, davon hatte sie sich ja bereits überzeugen können (na hoffentlich durfte sie den Speer trotzdem behalten! Immerhin.. hey, sie hatte dafür bezahlt ja? Hart erarbeitetes Fischergeld!) Oh Moment, der Zwerg war schon wieder beim nächsten Thema! Schuhe, Drachen.. Drachen? Bei dem Gedanken daran wie Großväterchen als Drache aussehen mochte, musste das Zimtmädchen unweigerlich kichern. Oh Himmel, hoffentlich hatte das niemand sonst vernommen! Am besten einfach drüberreden, genau. »Ich denke die Bezeichnung Drache wäre dann doch etwas übertrieben.«, fand sie ehrlich und sparte sich hinzuzufügen, dass Waffen bei Kanno nicht unbedingt Anklang fanden - zumindest nicht in der Nähe seiner heiligen Bücher. Oh, wie gut das sie ihren Speer noch in der Hand hielt! Just in diesem Moment erreichte ein altbekanntes Räuspern ihre Ohren. Erwischt!, dachte sie sich insgeheim, ehe die beiden Jungspunde sich zu dem Greis umdrehten. Auch wenn es nicht den Anschein hatte - nach außen hin schon gar nicht - Cinnamon schätzte ihren Großvater sehr. "Gran!", rief sie aus. Oh Moment, Rufe im Archiv? Nicht gut. Sie war ausnahmsweise ja auch nicht hergekommen ihren Vorfahren unnötig zu reizen (das sollte Kanno ruhig mal zu schätzen wissen!) "Du hast das vollkommen falsch verstanden! Ich bevorzuge das magielose Leben nicht, ich.. äh.. nun, habe keine Zeit für intensive Studien zwischen all dem Staub.", platzte es ihr heraus. Uuh... Zurückhaltung Cinnamon! Als Kind war es ihr kein Problem gewesen ihren Opa nach Lust und Laune aufzuziehen, allerdings wurde nicht nur sie offenkundig älter sondern auch im Gesicht des Magiermeisters waren von Jahr zu Jahr mehr Falten zu sehen (von denen sie sicherlich einige zu verantworten hatte, das mochte sie nicht ausschließen. Ein.. oder zwei..) Dennoch - nicht das sie sich das jemals eingestehen würde - sorgte sie sich bisweilen um den alten Mann, denn.. nun.. er war alt! "Und, wie läuft das Leben in der Vergangenheit so?", erkundigte sie sich beiläufig um nicht auf schwere Gedanken zu kommen, denn diese erschwerten immer auch ihr Gemüt und wenn es mal so war, zog sie das tagelang runter. Schlimm genug das sie sich kürzlich erst mit ihrem Schwesterchen gestritten hatte..


    Nein, nein, nein! Tori kniete förmlich in Dreck, um sie herum nur Essensreste und zerbrochenes Geschirr. Himmel, nein! Das hätte ihr niemals passieren dürfen! Wie hatte sie nur...? Ein dicker, fetter, hässlicher Kloß hatte sich in ihrer Kehle breit gemacht, hatte ihr die Fähigkeit genommen zu sprechen und zu handeln. Reiß dich zusammen!, versuchte sie sich zu ermahnen, blieb jedoch erfolglos. Sie musste sich bewegen, die Sauerei wegräumen, den Kunden schnellstmöglich neues Essen bringen, ja! Doch... warum tat sie nichts dergleichen? Das Mädchen war unfähig auch nur den kleinen Finger zu rühren, Angst vor Spott und Versagen fesselten das unsichere Ding an den Boden, sie spürte wie sich Tränen anbahnen wollten und hielt sie mit aller Macht zurück. Ein bisschen Würde sollte sie sich doch noch erhalten können! Haha... Würde? In einer derartigen Lage? Sicher doch! Tatsächlich war jedoch ein Lichtblick auszumachen in Form ihres jüngeren Bruders. War es... konnte es tatsächlich sein? Er wahrhaftig in Fleisch und Blut mitten in der Taverne wo man ihn möglicherweise zu Arbeit verdonnern konnte? Wahrhaftig! Erleichterung machte sich in dem unbeholfenen Mädchen breit, obgleich ihr Bruder jünger war als sie selbst, hatte er doch immer auf sie Acht gegeben. Naja, meistens. Wenn er nicht gerade auf Abenteuerkonkurs war oder Ähnliches. Tori versuchte sich an einem zaghaften Lächeln, welches kläglich scheiterte. Immerhin schaffte sie es ihre Brille entgegenzunehmen und prompt sah die Welt wieder ganz anders aus (im wahrsten Sinne des Wortes!) Das Mädchen nickte zögerlich auf die wohlwollenden Sätze ihres Bruders, ehe er ihr langsam aufhalf. Kurzzeitig hatte sie es sogar geschafft zu vergessen in welcher Misere sie sich befand! Dies gelangte jedoch unverzüglich wieder in ihr Gedächtnis, als sie von dem Blondschopf... moment bot er etwa seine Hilfe ein? Aber.. aber das konnte er doch nicht machen! Verzweifelt sah sie zwischen Lest und Zavier hin und her. Oh nein, was sollte sie denn jetzt am besten sagen? Hilfe! "A-A-Aber.. d-das k-k-könnt Ihr... d-doch nicht ma.. machen! T-Tut mir leid Euch.. uhm... Umstände b-bereitet zu h-haben.." Bei ihren Worten wurde sie immer leiser und betete einfach nur noch, zumindest nicht puterrot angelaufen zu sein. Hektisch bückte sie sich erneut und wollte zumindest die größeren Brocken dessen was einst Geschirr war aufzusammeln, ehe sich noch jemand daran verletzte. Doch verletzen tat sich Tori nur selbst, sie zitterte viel zu sehr, als das sie hier wirklich noch etwas leisten könnte. Ach, Zavier sollte sie am besten wegzerren, so dass es nicht aussah als würde sie sich vor der Arbeit drücken, sie aber trotzdem von dieser erlöst war!


    Was hab ich nur falsch gemacht? TT____TT, dachte sich Vishnal insgeheim, während er verzweifelt zwischen den beiden Damen hin- und herblickte. Odette's direkte Art verblüffte ihn erneut und auch ihre Sicht auf die Welt war irgendwie... bewundernswert. Kümmerte sie sich denn gar nicht um jegliche existierende Hierachie? Vishnal seufzte, hatte es jedoch aufgegeben den Damen zu widersprechen - er hatte ja sowieso kein Recht auf eine eigene Meinung. Hach, warum musste er nur immer im Schatten seiner Kollegin stehen? Und.. moment mal, wieso tat sie jetzt so als wäre das seine Schuld das sie es nicht hinbekam sich wie ein normaler Mensch an die geregelten Tages- und Nachtzeiten zu halten? "Verzeiht, das ist nun nicht ganz korre-," Er wurde von Odette's Ausrufe unterbrochen, die darüber mehr als empört schien. Oh nein! Das war nicht gut.. oder? Nein, sicher nicht! Aber ach, was bemühte er sich eigentlich? Die Situation wurde wahrlich immer vertrackter! Noch bevor der Butler sich etwas überlegen konnte, hatte die Lilahaarige (die Charmante) Tatendrang bewiesen. "M-Moment mal Miss-," Abermals gab er es auf einen Satz zuendesprechen zu wollen - es führt ja sowieso zunichts. Aber.. augenblick mal wieso stützte er auf einmal seine Kollegin? Wie war es denn dazu gekommen? Oh nein, Chlorica so nah zu sein war schon immer gefährlich gewesen. Bitte lasst mich das überleben..., flehte er insgeheim, ehe er sich zur Ruhe ermahnte. Chlorica war auch menschlich (auch wenn es nicht immer den Anschein hatte), sie war nur müde und überarbeitet also keeeeinen Grund zur Sorge! Vishnal wagte einen vorsichtigen Blick auf seine erfahrenere Kollegin. So müde wie sie war.. schien sie tatsächlich fast friedlich. Doch ihre Zunge war vorhin bereits scharf gewesen, daher sollte er nichts destotrotz auf der Hut sein. Miss Odette bitte eilt! Umsichtig, zögerlich setzte er die Magd an den Tisch, niedergeschlagen platzierte der junge Butler sich ihr gegenüber. "Verrichte ich meine Tätigkeiten tatsächlich derart unzulänglich?", rutschte es ihm heraus und er hätte sich beim Feststellen dieser am liebsten auf die Zunge gebissen, wusste er doch das dies nur neue Angriffsfläche bot. Hoffentlich war Chlorica weiterhin derart schlaftrunken, dass sie die Welt um sich herum nicht mit der üblichen Präzision überblickte.


    » Ich will nicht sterben oder elendig verroten!« Und noch weniger will ich deine Worte in meinen Mund nehmen., dachte er spitz. Ja! Denken! Tatsächlich konnte er sich noch so weit zusammenreißen um ab und zu eine sinngerechte Aneinanderreihung deutscher Wörter zu ermöglichen - wenn auch nur in seinem Kopf, aber das sollte ihn für den Moment genügen, es war mehr als er hoffen konnte. Oh und wie bitter war es wehrlos mitanhören zu müssen wie der Amerikaner ihn kannte, ihn durchschauen konnte bis ins letzte bisschen wusste was in ihm vorging? War seine Person wirklich derart transparent? Die Wunden quälten seinen Körper, doch diese klägliche Scham peinigte seine Seele mehr als es jeder Schuss je tun könnte. Verdammt! Wie hatte er das je zulassen können, warum konnte man ihn so leicht angreifen und - denn das zählte ja - besiegen? Himmel, das klang verflucht endgültig! Nein. Zuende war dieses Kapitel noch lange nicht, er musste nur... nur...
    Wie? Fuck, Rick war immer noch da. Was war das eben gewesen? Wovon sprach er jetzt schon wieder? Warum zur Hölle konnte er nicht einfach von ihm ablassen? Mit einem kaputten Spielzeug ließ sich doch nicht mehr spielen! Ja, aber es ist ersetzbar., wurde er sich kurz seiner eigenen Wertlosigkeit bewusst. Halt, stopp. Das war nicht das worauf er hinausgewollt hatte. Was war es noch-- Freundin? Was? Existierte so etwas überhaupt noch für ihn? Hatte er...? Natürlich! Oh, das Gesicht des jungen Engländers wäre blass geworden, vorausgesetzt da wäre noch genug Blut für vorhanden. Zu gegebenen Anlass ist dies derzeit nämlich nicht der Fall. Cedric wollte sich aufbäumen, hatte seinen Mund schon halb geöffnet, die Worte mussten nur kommen, doch sie kamen nicht. Wie sprach man? Wie funktionierte das noch gleich? Noita!, flehte er insgeheim. Es konnte nicht sein, durfte nicht sein, Rick hatte sich gefälligst von ihr fernzuhalten. Sein Herz verkrampfte sich erneut. Hatte... Hatte er überhaupt richtig gehört? War er nicht schon längst diffus? Möglicherweise hatte sein Verstand ihm einen Streich gespielt um ihm noch den letzten Rest zu geben? Richtig, Rick, er.. er war doch gar nicht mehr hier, oder?
    Stille. Das Geräusch eines Motors das sich schnell von ihm fortbewegte. Himmelstränen die weiterhin auf ihn niederprasselten beziehungsweise auf das Etwas das noch übrig geblieben war. Nein! Er konnte jetzt nicht aufgeben, niemals! Er musste sie beschützen! Falls auch nur der Hauch einer Chance besteht, dass er sich nicht verhört hatte und sie möglicherweise tatsächlich in Gefahr schwebte - er hatte es zu verhindern. Mit aller Kraft richtete der junge Mann sich auf, versuchte es zumindest und klatschte doch nur eine Körperlänge weiter wieder auf den harten Asphalt in eine Lache seines eigenen Blutes. Sein Körper hinderte ihn, folterte ihn. Es war nicht auszuhalten! Ced ließ seine hart aufrecht erhaltene Zurückhaltung fallen und schrie, schrie seinen Schmerz, sein Elend heraus bis nichts mehr davon übrig war. Niemand würde es hören. Er selbst hörte sich nicht. Doch sein Schreien erbebte seinen Körper, ließ ihn von einer Kraft zehren die längst nicht mehr vorhanden war. Verbissen richtete er sich auf, bemühte sich nicht sein Bewusstsein zu verlieren. Die Wunde, ja.. er musste sie sich ansehen, musste wissen woran er war. Wobei - würde es helfen? Nein. Er tat es trotzdem. Zittrige Finger tasteten zu den Einschusslöchern in seinem Bein, versuchten zu erfühlen ob überhaupt noch ein Bein vorhanden war. Eine Kugel befand sich noch im Oberschenkel, die zweite.. wer wusste das schon. Und überall Blut, Blut, Blut! Teurer roter Lebenssaft wohin man auch blickte! Hilfe. Richtig, ja! Hilfte brauchte er und das verdammt dringend. Woher....? Fieberhaft tastete Cedric nach seinem Smartphone, ergriff es, hatte es... nur noch... ein kurzer Moment... ehe ihm schließlich gänzlich schwarz vor Augen wurde.


    Tókhel? Es war Hahkota schlichtweg unerklärlich. Wie konnten die Bleichgesichter daran Freude empfinden Gebrochenen zuzusehen? Fanden diese Menschen - wie sie selbst es doch genauso waren! - tatsächlich gefallen daran sich so sehr über andere zu schwingen? Denn das taten sie zweifellos, der junge Mann erkannte es an den interessierten Gesichtern der Erwachsenen, den fröhlichen, neugierigen Blicken der Kinder. Hahkota's Herz wurde ihm schwer bei dieser Aussicht, sie waren zwei Fremde in einer vollkommen anderen Welt. Er hatte natürlich gewusst und auch erwartet hier etwas derart neues zu sehen, kennen zu lernen, Wissen zu sammeln, doch die Realität übertraf seine kühnsten Annahmen bei weitem - allerdings ins Negative. Doch man sollte den Tag nie vor dem Abend loben - oder in diesem Falle verurteilen - es gab noch so viel mehr zu sehen, noch gab es Hoffnung. Nichtsdestotrotz verspürte der Ureinwohner für einen Augenblick einen Hauch von Heimweh. Yahto's Ausruf kam daher gerade im rechten Moment. Hahkote ließ die Gedanken wo sie waren und konzentrierte sich auf ihre Aktion, die mit Sicherheit etwas Aufregung in die weißen Gesichter bringen würde. Oder? Hofften wir es. "Wíčákȟ!" Jetzt waren sie schon so weit gekommen, warum abbrechen? Dafür gab es keinen Grund! Ha! Entschlossen steckte Hahkota einen der Schlüssel in das Loch, das Yahto entdeckt hatte. Er ging rein, das war ja schonmal etwas. Der junge Mann drehte und wendete die Erfindung der Bleichgesichter etwas, bis ein sanftes Klick-Geräusch ertönte. Erwartungsvoll sah der Bewohner des Dschungels zu seinem Bruder und grinste spitzbübisch. "Dann lass uŋ- waƞji waŋyáŋk háŋtaŋš uŋ- le tȟáȟčašuŋkala wamákȟaškaŋ Hená okíhi!", sagte er, öffnete das Tor und blickte herausfordernd in die Augen einer Löwin. Danach machte er auf dem Absatz kehrt und sprintete zu der nächsten Verriegelung Ob sie ihn jagen würde, als Beute betrachtete? Er hoffte es schon fast, nahm sich jedoch nicht die Zeit sich umzublicken. "Máni"


    Poch. Poch. Poch. War es sein Herz oder doch nur das Gefühl in seinem Bein welches dieses merkwürdige Klopfen in seinem Körper aussandte? Der Regen, der ihn im ersten Moment so willkommen erschienen war, fesselte ihn nun förmlich an den blutgetränkten Asphalt, sanft jedoch bestimmt. Konzentrier dich!, befahl er sich, verweigerte seine eigene Anweisung jedoch gekonnt. Es war zu einladend, zu verlocken hier einfach liegen zu bleiben und nichts zu unternehmen, sich selbst gehen zu lassen, wäre das nicht alles ungemein befreiend? Wozu auch noch die letzten Kräfte mobilisieren, wenn es sowieso nichts zum Ziel hatte? Konzentration!, ermahnte er sich erneut und ironischerweise war es ausgerechnet der Amerikaner, der ihn dazu brachte sich wieder zu fokusieren. "Ggngh.", stöhnte er zähneknirschend, als Rick es wagte sein gesundes Bein - ahaha war an ihm überhaupt noch etwas gesund? - als Taschentuch zu missbrauchen. Denn mit der Realität kamen auch sämtliche verbannte Gefühle zurück und aufgrund von gewissen Begebenheiten übernahm der Schmerz erneut die Überhand. Cedric biss sich auf die Unterlippe, kein weiterer erbärmlicher Laut sollte seine Kehle verlassen, nicht jetzt, nicht vor diesem Mann. Warum war er überhaupt noch hier? Reichte es nicht schon längst? War er nicht schon genug gedemütigt? Wie weit wollte Rick noch gehen?
    Es würde nicht enden. Nie. Er war nur zu dumm gewesen, es frühzeitig zu erkennen? Hatte der Amerikaner es nicht von Anfang an angekündigt? Aber wer hätte denn...? Ssht, das spielt jetzt keine Rolle!, ermahnte eine groteske innere Stimme ihn erneut. Richtig. Er musste hier weg, jetzt, sofort. Am liebsten hätte Ced überreizt aufgelacht. Wie sollte er das denn anstellen? Ohne fremde Hilfe war das schier ausgeschlossen - Rick würde ihn sicherlich nicht auf seinem Motorrad bis ins nächste Krankenhaus bringen, oder? Aber wenn er ganz lieb darum bat? Haha. Fuck. Nicht schreien. Verschwommen nahm er war, dass der Psycho immer noch da war, sich an seinem Leid ergötzte ganz ohne Gewissen. Das zahl ich dir heim., schwor er sich insgeheim, Ich will dich bluten sehen. Ich will dich zerstören. Als Außensteher hätte er nun selbst über sich gelacht. Wie einfältig, wie primitiv! Rache? War er darüber nicht erhaben? Oder war es eben diese Arroganz die einen glauben ließ man wäre etwas besseres? Dennoch war es genau dieser simple, ihm beschiedene Gedanke die seine Sinne noch ins Jetzt banden, die ihn in der letzt erdenklichen Weise antrieben und das Feuer in ihm schürten. Aber zu erstmal musste er lernen, wie man sich bewegte, die einzelnen Muskeln dazu brachte nach seinen Wünschen zu operieren. Er sah nichts, schmeckte nichts, hörte nichts. Rick hatte ihn vermutlich noch mit weiteren Worten drangsaliert doch sein Gehirn war derzeit nicht in der Lage derartiges aufzunehmen, zu vearbeiten, zu verstehen - was an sich gewiss kein Grund zur Trauer war, da es sich zu hoher Wahrscheinlichkeit sowies nur um Unrat handelte. War etwas anderes zu erwarten?