(Anmerkung: Gesagtes ist mit "xx" markiert, und gedachtes mit 'xx')
"Uuhh, mein Kopf," stöhnte Kross, als er aufwachte, und sich zu orientieren versuchte.
'Anscheinend bin ich zu Hause. Aber es ist noch so dunkel draußen.'
Er versuchte sich aufzusetzen, was sich als gar nicht so einfach herausstellte, da sein ganzer Körper irgendwie taub und träge war.
'Wie lang habe ich bitte geschlafen? Und was war eigentlich vorher los, dass es mir so schlecht geht?'
Als Kross nach langem Kampf mit dem Bett und seinem Körper endlich aufrecht im Bett saß, merkte er erst, dass ihm auch noch schwindelig war.
'Ich muss jetzt erst mal herausfinden, warum ich so fertig bin,' dachte er und versuchte aufzustehen, was überraschend einfach ging, wenn man von dem etwas torkelnden Stand absah.
Da er erst einmal Licht brauchte, machte er sich auf dem Weg zur Lampe, die auf seinem Schreibtisch stehen sollte. Doch nach dem ersten Schritt stieß er mit dem Fuß irgendwas an, was danach umfiel und zerbrach.
"Ahhhh, ist das laut," stöhnte Kross erneut, und setze seinen Weg zum Schreibtisch fort, nun aber etwas vorsichtiger, wenn das in seinem Zustand überhaupt möglich war.
Als er nach einer gefühlten Ewigkeit den Schreibtisch ohne weitere Zwischenfälle erreicht hatte, konnte er die Lampe entzünden. 'Zum Glück lass ich einen Feuerstahl immer bei der Lampe liegen.'
Als das Zimmer jetzt erleuchtet war, konnte Kross mit der Spurensuche beginnen, die aber recht kurz ausfallen würde, wenn man den Blick so durch den Raum streifen ließ.
Überall um das Bett herum lagen leere Bier-, Wein- und Schnapsflaschen, was seinen Zustand erklären könnte.
'Warum noch mal hab ich so viel getrunken?,' fragte sich Kross und wankte zur Uhr, die neben dem Schrank hing.
'Hmm. Es ist kurz nach 6. Verdammt. Jetzt weiß ich immer noch nicht ob früh oder spät. Wer hat sich so eine doofe Zeiteinteilung nur ausgedacht?'
Kross setzte sich wieder auf das Bett, passte allerdings auf die Scherben am Boden auf, da er keine Lust hatte, sich in seinem jetzigen Zustand zu verarzten, geschweige denn einen Schnitt zu nähen.
'Vielleicht sollte ich mal runter schauen, ob jemand anderes wach ist,' überlegte Kross, doch vorher sollte er etwas aufräumen, nicht dass noch mehr Flaschen kaputt gehen.
Als er nach einiger Zeit fast alles in Ordnung gebracht hatte, zählte Kross mal alle Flaschen. Es waren zwölf und die Zerbrochene.
'Na kein Wunder, dass ich mich so elendig fühle. Da gibt es Bars die an einem Abend weniger verkaufen'
Da sein Kreislauf nun wieder in Schwung war, konnte er halbwegs normal laufen, weshalb er sich auf den Weg zur Putzkammer machte, um eine Schaufel und einen Besen zu organisieren. Als er an seinem Spiegel vorbeiging, sah er hinein und erschrak, bis er merkte, dass das Gespenst er selbst war.
Mit dem Gedanken, dass er immer noch nicht ganz fit war, setzte er seinen Weg fort.
Nach langer Suche hatte er gefunden, was gesucht war, und ging zurück zum Zimmer, um die Scherben zu beseitigen. Dort angekommen, merkte Kross beim Bücken einen roten Lichtschimmer, der durch das Fenster fiel. Sofort stieß er sich mit seiner linken Hand vom Boden ab, um dem Angriff auszuweichen, doch der kam nicht. Deshalb ging Kross wieder Richtung Fenster, den Besen als Waffe vor sich haltend. Dort angekommen, spähte er vorsichtig hinaus, und sah, dass es nur der Mond war der sich rot gefärbt hatte.
'Wie konnte ich das nur für einen Feuerzauber halten? Ich bin wirklich noch nicht fit. Und ich trinke nie wieder Alkohol!'
Letzteres schwor sich wahrscheinlich jeder, der in diesem Zustand ist.
Nach diesem Schreck fegte Kross die Scherben auf, und warf sie in seinen Abfalleimer.
Das Zimmer war nun wieder halbwegs ordentlich, sah man von der üblichen Unordnung ab.
'So jetzt muss ich nur noch herausfinden wie viel Uhr es ist, wie lang ich geschlafen habe, und warum zur Hölle ich so viel getrunken habe. Da aber sonst niemand im Haus war, sollte ich vielleicht mal ins Dorf gehen. Doch vorher mische ich mir noch ein Gegengift, sonst greife ich noch den nächsten Baum an, der bedrohliche Schatten wirft.'