Beiträge von Dystariel

    Cheryl bei Melti | dann allein | geht 3383-cheryl-png


    Gerade war Cheryl damit fertig ihre Schuhe wieder anzuziehen, als Melti verkündete noch etwas dringendes erledigen zu müssen. Das kleine Mädchen war sichtlich überrascht und irgendwie auch ein wenig enttäuscht. “Oh, ok...” hatte sie doch gerade erst jemanden gefunden mit dem sie den Tag verbringen konnte. Die Worte der Älteren, dass sie es nachholen würden, stimmte sie ein wenig fröhlicher und ein kleines Lächeln erhellte ihr Gesicht. “Okay, bis bald!” Sie winkte Melti zum Abschied hinterher, folgte ihr mit dem Blick, bis diese hinter der Eingangstür verschwunden war.

    Cheryl sah sie kurz um, schulterte dann ihren Rucksack. Am besten sie holte sich im Einkaufszentrum in der Nähe ein Eis! Da gab es einen ganz tollen Laden, wo sie häufiger mit Ash hin ging. Bestimmt würde er ihr nicht böse sein, wenn sie sich einmal allein eine Kugel Eis dort holte. Immerhin war das eine Ausnahme! Und nach dem Eis würde sie dann schon eine andere Idee bekommen, was sie als nächstes tat.

    Auf dem Weg nach draußen fiel ihr ein Plakat ins Auge, oder besser gesagt der riesige Kürbis darauf. Sie blieb stehen, betrachtete es genauer und konnte schließlich ihren Augen kaum trauen. Ein Halloweenfest in Sternbach?! Und das schon morgen?! Wie aufregend! Warum hatte Ash ihr davon noch nichts erzählt? Er wusste doch immer alles, schließlich war er erwachsen! Aufgeregt rannte sie aus dem Gebäude, die Eis-Pläne völlig vergessen ...


    >> Cheryl verlässt das Freizeitzentrum in Richtung ihres Zuhauses

    Sophia bei Aria


    Sophia war erleichtert, als das junge Mädchen ihr zu verstehen gab, dass alles okay war und sie sich anscheinend, außer einem etwas schmerzendem Knie, nicht übermäßig stark verletzt hatte. Ihre gleich darauf folgende Entschuldigung quittierte sie mit einem verständnisvollen Lächeln. “Das passiert doch schneller als man meinen mag bei so unzählig vielen Leuten. Ich nehme deine Entschuldigung selbstverständlich an.” Das Lächeln auf ihren Lippen verblasste jedoch ein wenig, als sie bemerkte, wie sich der Blick des Mädchens veränderte, nachdem Sophia sich nach ihren Eltern erkundigte. Da war sie wohl geradewegs in ein Fettnäpfchen getreten. Es war mehr als offensichtlich, dass sie mit ihren Worten in ihr etwas ausgelöst hatte, auf dass sie nicht gerne zu sprechen kam. Unwillkürlich presste die Adelstochter die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. Nun war es also an ihr sich bei der Kleinen zu entschuldigen. “Verzeih mir die Frage. Es war ungeschickt von mir.” Wieder setzte sie ein Lächeln auf. Ein ehrliches, aufmunterndes, das ihrem Gegenüber zu verstehen geben sollte, dass die Frage sowie das Thema, welches damit einher ging, beendet war. Zwar kam Sophia nicht umhin sich auf Grund ihrer stark ausgeprägten Neugierde zu fragen, was denn mit ihren Eltern geschehen war oder warum sie nicht gut auf diese zu sprechen war, doch die Höflichkeit und auch das Wohlbefinden dieses jungen Menschens verboten es ihr.

    Sophia war noch dabei über die unbekannten Eltern zu sinnieren, als ihr Gegenüber sie mit einer Bemerkung ihres edlen Kleides aus ihrer Gedankenblase zurück in die Gegenwart riss. “Ja findest du?”, Sophia begann zu strahlen. Komplimente taten doch jedem gut, oder? Zwar trug sie heute ein Kleid, dass ein paar Rüschen und aufwendige Stickereien weniger hatte und sie sich somit mehr wie eine normale junge Dame fühlte, aber dennoch erkannte man, dass sie keine einfache Bürgerin dieser Stadt war. “Ich schätze deine Worte, vielen Dank.” Kurz musterte sie die Kleidung des Mädchens. Besonders damenhaft war diese nicht und Sophia begann sich zu fragen weshalb. “Besitzt du ein Kleid, dass du sehr gern trägst?”, fragte sie schließlich vorsichtig. Jedes Mädchen besaß doch Kleider. Oder nicht? In ihrer Vorstellung war es zumindest so. Da kam ihr eine Idee: “Wenn du es mir beschreibst, schauen wir nach einem schönen Accessoire, das dazu passt.”, bot sie ihr freudig an und zwinkerte ihr zu. Die Adelstochter hatte das Gefühl die negativen Gefühle, die sie mit der Frage nach den Eltern erzeugt hatte, durch einige schöne ersetzen zu müssen. Immerhin war das Fest doch da, um Spaß und Freude zu bringen. Und das für jeden hier, egal ob Groß oder Klein.

    Benjamin kommt an | bei Chris an der Snackbar


    Ein paar Tage waren nun schon vergangen, seitdem Benjamin in der Bibliothek Riverports gewesen war. In der Zeitung, die seine Großeltern immer eifrig lasen und welche deshalb immer auf dem Küchentisch oder im Wohnzimmer lag, hatte er von dem bevorstehenden Fest auf dem Marktplatz erfahren. Allzu häufig kam es nicht vor, dass in dem kleinen Ort, in dem er lebte, mal etwas spannendes passierte, weshalb er es sich nicht nehmen lassen wollte sich das ganze mal selbst anzusehen. Er hatte gehofft, dass seine Zwillingsschwester ihn begleiten würde, aber auf seine Nachfrage hin hatte sie nur missmutig das Gesicht verzogen. Eigentlich hatte er sogar fest damit gerechnet, dass er sie begleiten würde, war Charlie doch bei sowas eigentlich immer sofort ganz vorne mit dabei. Umso enttäuschter war er daher von ihrer Absage gewesen. Ohne sie fehlte irgendwie immer etwas von ihm. Doch er hatte sich bemüht es sich nicht anmerken zu lassen, um die Entscheidung seiner Schwester zu respektieren.

    Auch wenn Charlie ihn nun nicht begleitete, war Ben durchaus gespannt auf das Fest und ließ erst einmal alle Eindrücke auf sich wirken, als er den Dorfplatz betrat. Hier hatte man sich auf jeden Fall mächtig Mühe gegeben! Ein Lächeln zauberte sich in sein Gesicht. Der ganze Dorfplatz wirkte so schön herbstlich! Und das nicht auf Grund der langsam bunt werdenden Baumkronen ringsherum.

    Sogar ein Kostüm hatte der Teenager sich besorgt, um auch ins Bild des Trubels zu passen - so halb zumindest. Besonders kreativ war er nicht, was sich dadurch auch in seinem Outfit niederschlug. Ben hatte versucht einem Vampir ähnlich zu sehen, ohne dabei unnötig viel von seinem Taschengeld auf den Kopf hauen zu müssen. Ein wenig Halloweenschminke hatte er sich von Charlie geliehen, die noch welche aus dem letzten Jahr besessen hatte, um seine karamellfarbende Haut zumindest im Gesicht weißer zu gestalten. Ein weißes Hemd zierte seinen schmalen Oberkörper und ein einfacher schwarz-roter Vampirumhang, der noch die akkuraten rechteckigen Falten der Verpackung aufwies, umspielte seine Schultern. Eine schwarze Jeans sowie dunkle Schuhe vollendeten sein Outfit. Die Brille auf seiner Nase ruinierte das ganze vermutlich, aber er brauchte sie nunmal. Half ja nichts. Auf die falschen Spitzen Zähne hatte er auch verzichtet, störte das Ding doch eh nur beim reden. Und essen. Apropos Essen: Hieß es nicht in einem Absatz des Zeitungsartikels, dass Speis und Trank kostenlos waren, wenn man im Kostüm auftauchte? Ben beschloss einmal nachzusehen, ob sich das ganze überhaupt lohnte. Vielleicht gab es ja auch nur Zeugs, was sowieso nicht schmeckte? Vorsichtig schob er sich zwischen den anderen Gästen hindurch, entschuldigte sich einige Mal, wenn er doch jemandem zu nahe kam und stand schließlich vor den ganzen Leckereien. Er staunte nicht schlecht angesichts der Auswahl. Bei einem Fest in Sternbach hatte er weniger erwartet, freute sich aber durchaus und begann sogleich alles genauer unter die Lupe zu nehmen.

    Unweit von ihm entdeckte er einen jungen Kerl, der sich zunächst alles mögliche auf einen Teller lud und direkt an Ort und Stelle begann zu essen. Verwundert musterte er ihn. Das Kostüm des Jungen, der ein paar Jahre älter zu sein schien, war auf jeden Fall nicht schlecht, auch wenn er wohl auch nicht so extrem viel Arbeit darin investiert hatte. Sollte er einfach mal ein Gespräch anfangen? Nicht das er am Ende störte. Konnte man jemanden beim Essen stören? Ben gab sich einen Ruck und trat etwas näher an ihn heran. Das Fest die ganze Zeit allein zu verbringen war genauso unangenehm, wenn nicht sogar unangenehmer als Unbekannte von der Seite anzuquatschen, da man sich nach einer Weile immer begann überflüssig zu fühlen. Jedenfalls traf das auf ihn zu.

    “Hallo.” Der Teenager machte einer kurze Pause und ein freundliches Lächeln erschien auf seinen Lippen. “Wie sind die Snacks so? Lohnt es sich etwas zu probieren?” ein wenig Nervosität schwappte doch in seinem Magen umher. Er sprach nie oft mit Fremden. Seine Hände versteckte er daher in den Hosentaschen, damit er am Ende nicht auch noch nervös wirkte. Wie so oft vermied er es ein 'du' oder 'sie' in seinen Satz einzubauen, wenn er sich nicht sicher war, was davon für den anderen in Ordnung ging.

    Chase und Melanie in einer Bar 

    Oh sehr gut. Melanie mochte also auch keine Dorftrottel. Der verächtliche Ton machte die Lippen, über die dieser kam, doch noch gleich viel anziehender. Somit musterte Chase eben jene etwas länger als eigentlich nötig und kam dabei nicht umhin ein leichtes Schmunzeln seine eigenen zieren zu lassen. Er nahm einen Schluck seines Getränkes zu sich. Vielleicht, um den Ausdruck ein wenig zu überspielen, vielleicht auch um ihn zu verstärken. Da war er sich selbst nicht so sicher.

    Gespannt lauschte er ihren darauffolgende Antwort zu seiner Gegenfrage und staunte nicht schlecht über deren Inhalt. Er hob die Augenbrauen. “Oh? Da möchte also jemand Schauspielerin werden?” Interessant. Ziemlich interessant sogar. Nicht nur die Antwort sondern auch das Mädchen, was ihm gegenüber saß, wurde immer interessanter. “Allerdings frage ich mich ...”, er schlug für einen Moment die Augen nieder, betrachtete das Glas, welches er ein wenig um die eigene Achse schwenkte, ehe er seine etwas überdramatische Pause beendete: ”... weshalb man auf so eine reizende Tochter keinen Bock haben sollte.” Ein kokettes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Tatsächliche war dies eine indirekte Frage, weshalb ihre Eltern wohl nie Zuhause waren. Zumindest war es das, was er zwischen ihren Zeilen gelesen hatte. Zugegeben machte ihn diese Vorstellung ein wenig neidisch, hatte er doch selbst ständig seine Helikoptermutter, die ihm auf den Senkel ging. Aber vielleicht täuschte er sich auch nur und hatte in die falsche Richtung gedacht.

    Auch ein anderer Teil aus Melanies Silben ließ ihn aufhorchen. Nämlich die Anspielung an die Kosten. Weshalb war es gut, wenn es teuer war? Jedoch wollte er sie nicht so dämlich mit tausend Fragen löchern wie ein kleines Gör, weshalb er es zunächst auf sich beruhen ließ. Vielleicht beantwortete sich das auch in kürze von selbst.

    Chase staunte außerdem ein wenig über ihren Gesichtsausdruck. Was wohl gerade in ihrem Kopf vorging? Seine Klassenkameradin wirkte irgendwie … zufriedener als eben noch? Er konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Der Teenager mochte Mädchen, die wussten, was sie wollten. So lange es keine Strebergirls waren, aber das verstand sich von allein, oder? Er selbst hatte nicht die geringste Ahnung, was er überhaupt mal tun wollte nach der Schule und auch herzlich wenig Lust sich überhaupt darüber Gedanken zu machen. Aber diese Charaktereigenschaft bezog sich schließlich nicht nur auf Berufswünsche. Chase fand immer mehr Gefallen an seiner Mitschülerin. Sie war auf eine unterhaltsame Art und Weise speziell.

    Ben und Juliet in der Leseecke | Ben geht


    Ohne sein Gegenüber zu unterbrechen, lauschte Ben ihren Worten. Wie es schien, hatte sie etwas gegen Bibliotheken. Nein halt, öffentliche hatte sie gesagt. Kurz fragte er sich, was es denn sonst noch für welche gab. Waren nicht alle Gebäude dieser Art irgendwie öffentlich? Ihm fiel ein, dass manche Universitäten wohl auch solche Büchersammlungen den Studenten zur Verfügung stellten? waren das keine öffentlichen? Ben runzelte kurz die Stirn, wusste er doch darauf keine richtige Antwort. Vielleicht kannte sie auch jemanden, der selbst eine solche privat besaß? Eigentlich recht unwahrscheinlich…

    Er bemerkte, dass seine Gedanken mal wieder abdrifteten und er ihre weiteren Äußerungen gar nicht wahrgenommen hatte. Da es ihm unangenehm war noch einmal nachzufragen, bemühte er sich einfach nachfolgenden Worten besonders viel Aufmerksamkeit zu schenken. Was sollte er auch schon sagen außer ‘Entschuldigung, kannst du das nochmal sagen, ich habe gerade über Bibliotheken nachgedacht’?

    Sie stellte sich als Juliet vor, bedeutete ihm zugleich, dass das Siezen wohl doch zu viel gewesen war. “Okay, Entschuldige. Ich wollte nur nicht unhöflich sein. Ich bin Ben.”, Warum er sich nun entschuldigte zu höflich gewesen zu sein, wusste er auch nicht so genau. Gab es überhaupt ein ‘zu höflich’? Dass Juliet design studierte beeindruckte ihn jedoch. Er selbst war so gar nicht kreativ im Umgang mit Gestaltung. Mit neuem Interesse musterte der Teenager sie. Dabei stellte der fest, dass er eigentlich niemanden kannte, geschweige denn schon einmal jemanden getroffen hatte, der irgendwie irgendwas Kreatives machte. Fast hätte der Teenager sich wieder zu sehr in seinen eigenen Gedanken verloren, realisierte jedoch noch, das sie ihn nach seinem Buch fragte. Kurz hielt er innen, ließ seine Augen wieder zum besagten Gegenstand wandern, das sich immer noch in seinem Schoß befand. “Es ist ein Sci-Fi Roman.”, begann er ihre Frage zu beantworten. “Wie die Welt wohl aussehen könnte, wenn man hier und da aktuelle Aspekte weiter sponn. Es ist … recht interessant geschrieben. Regt zum Nachdenken an.”, schloss er seine kurze Erklärung. Ben wollte die junge Frau nicht damit langweilen, Eventuell interessierte sie das ganze so gar nicht und sie las lieber ganz andere Dinge, wenn es um Freizeitliteratur ging. Daher hielt er es für unangebracht sofort einen ewig langen Monolog über dieses Buch zu halten. Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus und Benjamin wusste nicht so recht, wie er damit umgehen sollte. Er schlug daher einfach wieder sein Buch auf und setzte das Lesen fort.

    Als Juliet aufstand und die Leseecke verließ, realisierte er dies nur am Rande. Sie war schon einige Schritte entfernt, als er den Kopf hob und ihr nach sah, vertiefte sich jedoch sogleich wieder in sein Buch, sobald Juliet aus seinem Blickfeld verschwunden war. Kurz fragte er sich, ob er sie irgendwann nochmal treffen würde. Hieß es nicht man sah sich immer zwei Mal im Leben?

    Der Teenager las noch die restlichen verbliebenen Seiten seines Buches, ehe er es letztendlich zufrieden zu schlug. Alles in allem war es eine gute Geschichte gewesen und es hatte sich gelohnt. Somit stand er auf, nahm die Bücher, die er eigentlich nur so zur Deckung aus den Regalen gesammelt hatte, legte diese auf denselben Bücherwagen, auf dem auch Juliet ihre zurückgelassen hatte. Eines dieser Bücher behielt er jedoch bei sich, da es interessant geklungen hatte. Somit war gleich neuer Lesestoff vorhanden, denn immerhin war die Bibliothek schon ein gutes Stück von seinem Zuhause entfernt. Zufrieden gab er also das alte Werk zurück und lieh sich sogleich das andere aus.

    Anschließend verließ er das Gebäude, auch wenn er noch nicht wusste, wohin er als nächstes gehen würde. Nach Hause wollte er jedenfalls noch nicht. Immerhin sollte die Bibliothek nur eines seiner Ziele sein.


    >> Ben verlässt die Bibliothek


     Cheryl bei Melti auf dem Trampolin


    Das kleine Mädchen nickte, als Melti ihr auftrug das kleine Kunststück noch einmal zu wiederholen, damit es gut saß und sie das ganze noch erweitern konnten. Cheryl probierte es noch einige Male, doch es wollte ihr nicht immer gelingen. So richtig hatte sie den Dreh wohl noch nicht raus, konnte nicht so gut abschätzen wann und wie der Sprung richtig glückte. Es war da nicht überraschend, dass die Grundschülerin so langsam die Lust an dieser ganzen Sache abhanden kam.

    Nachdem sie ein weiteres Mal unglücklich umher purzelte, anstatt wieder wie eine eins auf ihren Füßen zu landen, reichte es ihr endgültig. “Ich hab keine Lust mehr!”, rief Cheryl frustriert aus und verzog das Gesicht dabei zu einer trotzigen Miene. Das Mädchen drehte sich zu ihrer Lehrerin, nachdem sie sich aufgerappelt hatte. Sie wollte sich fürs erste nicht länger auf dem blöden Trampolin aufhalten und brauchte jetzt ein bisschen Ablenkung. “Können wir ein Eis essen gehen?” Brachte sie ein wenig kleinlaut hervor. Etwas leicht Flehendes lag in ihrer Stimme. Süßes tröstete doch immer über Frust hinweg, nicht wahr? Kaum hatte Cheryl ihren Wunsch ausgesprochen, machte sie sich auch schon daran vom Trampolin herunter zu steigen. Falls Melti lieber noch länger ihre Kunststücke üben wollen würde, würde sie sich einfach allein ein Eis besorgen, jawohl! Ein bisschen Taschengeld hatte sie immerhin gespart und dieses auch sorgfältig in einer kleinen Börse in ihrem Rucksack verstaut.

    Kiel bei Brodik und Barrett


    Keiner der drei schien irgendwie begeistert von der ganzen Situation zu sein und Kiel hatte das Gefühl, dass seine beiden Begleiter durchaus schnell reizbar waren dadurch. Obwohl er sich nicht hundertprozentig sicher war, ob das tatsächlich an den Umständen lag, oder einfach an ihrem Gemüt. Der Blondschopf musterte Barrett, als dieser sich ihm vorstellte und seine Namen gleich mit aussprach. Knapp nickte er. “Korrekt, ich bin Kiel.” Und mehr gab es auch schon gar nicht mehr zu sagen. Der Blondschopf war nervös, hatte deshalb wenig Lust einen netten Plausch anzufangen und eigentlich schätzte er Barrett auch nicht so ein, als würde dieser viel darauf geben.

    Die Frage nach einer Fackel war durchaus berechtigt und offenbar hatte weder Brodik noch Barrett eine dabei. Kiel konnte sich ein kleines zufriedenes Schmunzeln nicht verkneifen. Nachdem er beim letzten Mal die Grotte in der Nähe der Stadt ohne irgendeine Lichtquelle aufgesucht hatte, hatte er sich mehr als ein Mal dafür verflucht und sich wenig später geschworen, diesen groben Fehler nicht noch einmal zu machen. Folglich hatte er diesmal eine Öllampe auf ihrem Aufbruch eingesteckt. Sie brannten in der Regel länger als Fackeln. Ohne ein Wort zog er das gute Stück also hervor und brachte sie dazu ihr warmes Licht zu spenden.

    Zufrieden hielt Kiel die Lampe hoch. “Na dann los.”, rief er den anderen zu, was irgendwie auch dazu diente, um sich selbst etwas Mut zuzusprechen, und die kleine Gruppe betrat die Höhle.

    Schnell versiegte das Tageslicht und hüllte alles, was nicht vom goldenen Licht der Öllampe getroffen wurde, in Dunkelheit. Keiner der drei Sprach ein Wort und Kiel lauschte angestrengt in die Schwärze hinein. Das Herz schlug ihm bis zum Hals doch er versuchte das zu ignorieren.

    Allmählich tauchten die ersten kleinen Anzeichen von Spinnen auf. Hier und da funkelten die dünnen Fäden in den unebenen Ritzen der Felswände. “Wie viel brauchen wir von diesen Netzen..?”, fragte der Blondschopf leise, auch wenn er fand, dass seine Stimme in dieser Stille dennoch viel zu laut klang. Was hier an Spinnenfäden an den Wänden hing, war vermutlich auch nicht gut genug, schienen diese doch eher Überreste zu sein. Brodik wusste hoffentlich mehr.


    Sophiabei Aria und in der Nähe der Handleserin


    Sophia bemerkte nicht sofort, dass die alte Wahrsagerin sie angesprochen hatte. Zu sehr hing sie ihren eigenen Gedanken nach, hob allerdings den Kopf, als sie das Gefühl überkam, dass sie jemand ansah. Erst, als sich ihr Blick mit dem der alten Frau kreuzte, bemerkte sie, dass deren Worte an sie gerichtet waren. “Oh, Verzeichung.”, entschuldigte sie ihre geistige Abwesenheit zugleich. Dennoch näherte sie sich ihr nicht sofort. Hatte sie tatsächlich Scheu? Wohl eher nicht vor der Frau sondern viel mehr vor der Sache ansich. Wollte sie tatsächlich wissen, was die Alte in ihrer Hand lesen konnte? Was wenn es unangenehme Dinge waren, die sie eigentlich lieber nicht hätte wissen wollen? Neugierde und Furcht rangen in ihr um Aufmerksamkeit.

    Plötzlich stolperte eine Person an sie heran und die Adelstochter taumelte, überrascht von dem unerwarteten Gewicht ein wenig zur Seite, fing sich jedoch schnell wieder. Ihr Blick glitt zu dem Menschen am Boden. Es handelte sich um ein junges Mädchen, welches sich offenbar weh getan hatte. “Ist alles in Ordnung mit dir?”, fragte diese sogleich besorgt nach. In einer geschmeidigen damenhaften Bewegung, ließ Sophia sich ein wenig auf die Augenhöhe des Mädchens hinab. “Du hast mich ganz schön erschreckt.”, kommentierte sie die Situation mit einem ehrlichen Lächeln. Sie blickte kurz auf, betrachtete die vielen Leute, die an ihnen vorbei schlenderten, um zu sehen, ob jemand nach der Kleinen Ausschau zu halten schien. Doch sie konnte nichts dergleichen erkennen. “Hast du deine Eltern in dem Gedränge verloren?”, sprach sie ihren Gedanken schließlich laut aus und stellte diesen sogleich als Frage. Bei dem Getümmel passierte das doch schneller, als man annehmen würde.


    Chase und Melanie in einer Bar


    Brennend bahnte sich der starke Alkohol seinen Weg in Chase’ Magen. So wie es sich eben gehörte, hatte der Teenager sein Shotglas in einem Zug hinuntergestürzt und war gespannt, ob Melanie es ebenso halten würde oder doch erst an ihrem Cocktail nippte. Kurz musterte er sie für einige Augenblicke, sah ihren Lippen dabei zu, wie diese Worte und schließlich eine Frage formten. Er hätte damit rechnen müssen, dass sie weiter nachbohren würde. Dennoch war eine kleine Hoffnung geblieben, dass seine Mitschülerin es nicht tun würde. Nun gut. Er kam wohl nicht drumherum doch etwas mehr von sich zu erzählen, wenn er mehr von ihr wissen wollte. Auch wenn er nur ungern Privates ausplauderte,hatte sie ja noch keinen wunden Punkt getroffen. Falls es doch noch geschehen sollte, würde er sich schon galant aus der Affäre ziehen können.

    Chase gab seinem Gegenüber nicht sofort eine Antwort. Er legte seine Worte gut zurecht, während er mit dem Strohhalm scheinbar gelangweilt die Eiswürfel im Glas seines Longdrinks umher schob. “Was denkst du denn, warum ich allein wohne?”, stellte er schließlich eine Gegenfrage und lächelte schelmisch während er eine kleine Pause einlegte, um Melanies Fantasie ein wenig freie Bahn zu geben. Anschließend seufzte er etwas theatralisch. “Das Kuhkaff, aus dem ich stamme, nervt. Genauso wie meine Eltern.” Kurz machte er eine Pause, fing dann an zu grinsen. “Riverport bietet mir in vielerlei Hinsicht … mehr.” Genüsslich genehmigte er sich einen ausgiebigen Schluck seines Getränkes. “Aber ich denke es ist nicht ganz fair, wenn nur du einen kleinen Einblick in mein Nähkästchen bekommst, nicht wahr?” Chase lehnte sich ein wenig auf seinem Stuhl zurück und beäugte sie interessiert, fast schon lauernd. “Soweit ich weiß bist du auch noch nicht besonders lange in der Stadt zu Hause?”

    Ich habe gerade eine witzige ähnliche Frage auf Twitter gesehen und da kam mir diese Idee!


    Wenn ihr ein Heiratskandidat in Story of Seasons/ Harvest Moon / Rune Factory wärt:

    • Was müsste der Spieler euch schenken, damit er eurer Herz gewinnt? Beziehungsweise was wären eure Lieblings- oder Hassgeschenke?
    • Wo würdet ihr dort als Spielfigur gerne wohnen, wo haltet ihr euch den lieben langen Tag über gerne auf?
    • Werdet ihr gerne täglich besucht und vollgequatscht oder habt ihr es lieber, wenn der Spieler nur mal ab und zu Hallo sagt?
    • Wärt ihr vielleicht ein bestimmter "Spielfigurentyp", also eher der/die Schüchterne, oder der/die Taffe? Vielleicht wärt ihr einer bereits existierenden Spielfigur gar nicht so unähnlich?


    Schreibt gerne einfach alles auf, was euch dazu einfällt! Das oben sind nur Fragen, die mir dabei so in den Kopf kamen. Bezieht es gerne auch auf einen speziellen Titel aus den Spieleserien, das macht die ganze Sache noch etwas spannender!

    Nabend, hab bei huang jetzt alle Noten und Events gesehen, Vase gekauft und grosses Bett. Aber irgenwie bekomm ich nicht die Blaue Feder zukaufen. Mach ich irgendwas falsch, oder muss ich noch warten?

    Alle 3? Vielleicht reichen deine LP nicht aus.

    Denke auch, dass es an den noch fehlenden LP liegt. Ich hab bei Cliff zum Beispiel ein grünes Herz, aber die Noten sind fast alle voll (eine fehlt noch). Also musst du da wohl noch bisschen nachhelfen :) Die Noten scheinen sich schneller zu füllen, als die Liebespunkte.



    Ja, Trick war vielleicht blöd ausgedrückt.. Das ist definitiv von den Entwicklern mit Bedacht worden, von daher ist es mehr ein Tipp als ein Trick : D

    ( Wie bei SoS, da hat man ja beispielsweise auch bestimmte Sachen von den Händlern billig kaufen können und dann einfach an sie nochmal teurer verkaufen. Das war ziemlich sicher auch von den Entwicklern so gewollt : ) )

    Ahja verstehe! Dann hab ich nix gesagt :saint:

    Ich glaube nicht, dass es ein fest zementiertes "Spielprinzip" gibt, zumindest nicht bei Spielen wie SoS1, 3oT oder eben SoS FoMT.

    Vermutlich habe ich das Wort blöd gewählt, aber wir haben uns da ein wenig missverstanden. Natürlich gibt es solchen Spielen keinen sogenannten roten Faden und man kann das Spiel spielen wie man möchte. Was ich meinte war eher, dass das Geld ein super wichtiger Bestandteil des Spiels ist. Wie schnell oder langsam man Geld im Spiel verdient, wieviel welcher Gegenstand beim Versand bringt und wie teuer Produkte sind, ist ein extrem ausgeklügeltes System und erfordert viel (Denk)arbeit in der Produktion des Spiels. (Vergleichbar mit Score-Punkten in anderen Spielen). Das Prinzip des Spiels beruht, neben dem Heiraten, darauf, dass man Dinge produziert und diese verkauft, um sich wieder neues leisten zu können. Egal auf welche Weise man es spielt und worauf man den Fokus legt. Das meinte ich mit dem "Spielprinzip". Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass dieser Trick beim Derby, von dem Nachtara sprach, kein Trick ist, den man "regulär benutzen sollte", also eher eine Art Bug ist. Solche Dinge finde ich persönlich eben doof, weil sie das System, dass sich die Entwickler überlegt haben bei dem Geld teilweise zu nichte macht. Aber wie bereits geschrieben: Kann jeder halten wie er möchte.

    Auch wenn man in solchen Spielen wie Harvest Moon oder Story of Seasons recht frei ist in dem, was man tut, hat dennoch absolut jedes Spiel ein festes Prinzip, nach dem es aufgebaut ist. Erkennt man daran, dass man sich bestimmte Aspekte des Spiels einmal wegdenkt und dann überlegt, ob das Spiel dann noch so richtig Sinn ergeben würde. Man kann kein Spiel produzieren, wenn man keinen Kerngedanken hat. Denn: Ohne Kerngedanken, gibt es keine Zielgruppe. Und ohne Zielgruppe braucht man kein Spiel machen, weil es kaum einer kauft. Wie die Spieler es dann letztendlich tatsächlich spielen, was ihnen wichtig ist oder mehr Spaß macht, ist natürlich total wurscht und jedem selbst überlassen. :)


    Es gibt keine erste oder zweite-Klasse-Spieler. Ist ja ein Spiel und kein Wettkampf.

    Das sowieso nicht! Aber es gibt eben Spieler, die es sich gerne leichter oder eben schwerer machen, als andere. Was auch völlig okay ist und in keinster Weise negativ. Kommt eben drauf an, was einem wichtig ist beim spielen. Ich finde es im Allgemeinen immer gut, wenn ein Spiel verschiedene Schwierigkeitsgrade hat und somit für jeden was dabei ist.

    Falls meine Aussage also blöd rüber kam, tut es mir leid. Ich meinte es nicht böse und habe es nur aus meiner eigenen Sichtweise geschrieben, da ich eben gerne etwas mehr Arbeit habe, um bestimmte (selbst gesetzte) Ziele zu erreichen. Heißt nicht, dass es jeder so haben muss oder so spielen sollte.

    Hab das Spiel im einfachen Modus gestartet, weil mein Hauptziel eigentlich eh immer nur die Heiratskandidaten sind, allerdings finde ich dass man da jetzt nicht wirklich n Vorteil hat. Ich weiß nicht mit wie viel Geld man im normalen startet, aber beim einfachen waren es glaub ich 2.000 G.

    Und naja ab dem Derby hat man eigentlich eh Geld, wenn man da den Trick anwendet XD

    Bisschen anstrengen muss man sich schon noch, das stimmt. Dennoch ist bei 2.000G schon ein Huhn drin. Bei den 500G, mit denen man im normalen Modus startet, muss man schon bisschen länger sparen. Ich wusste nicht wie viel Geld man im einfachen Modus am Anfang hat. 2.000G geht ja noch. Fand das echt blöde bei ToT, wo man mit so viel Geld gestartet ist. Deshalb war ich voll abgeschreckt von dem einfachen Modus, da ich befürchtete, es ist wieder so viel. Wie viel Zuneigung hat man denn bei den Bewohnern beim einfachen Modus am Start?


    Den Trick für das Derby kenne ich nicht, aber ich will ihn eigentlich auch nicht wissen. Ich mag es mir Dinge mühsam ersparen zu müssen. Gehört in meinen Augen auch zum Spielprinzip dazu. Kann aber natürlich jeder halten, wie er möchte hmhappy


    Rivalenhochzeiten gibt es nicht mehr. Ich glaub aber es waren zwei Rivalenevents pro "Paar", die sie drinnen gelassen haben.

    Danke dir für die Info! Aber man, das enttäuscht mich echt. ;(

    Hallooo, ich muss mich wohl auch mal abwesend melden. Bin mir nicht sicher, ob ich diesen Monat noch zum posten komme.

    Ich hab momentan so viel zu tun, dass ich oft nicht einmal weiß, wo ich anfangen soll. Nicht nur bezogen auf Dinge, die ich erledigen muss, sondern auch mit mir selbst. Vermutlich setze ich mich selbst mal wieder zu viel unter Druck, aber Fakt ist jedenfalls, dass ich mich aktuell gestresst fühle und mein Kopf mit 1000 Dingen vollgestopft ist, wodurch es mir extrem schwer fällt mich aufs posten zu konzentrieren. Also entschuldigt, dass ihr lange auf Antworten im RPG warten müsst ;(

    Ich versuche noch zu posten, kann aber nix versprechen.

    Wie weit ihr alle schon seid 8| Ich hab zwar erst eine Woche nach Release angefangen zu spielen, da ich vorher irgendwie nicht dazu kam, aber dennoch befinde ich mich jetzt erst Mitte Sommer des ersten Jahres.


    Meinen Spielstand habe ich mit dem normalen Spielmodus gestartet, da ich es hasse, wenn man schon ein Haufen Kohle gleich zu Anfang hat und sich alles leisten kann. Spielspaß gleich 0. Als Spielfigur habe ich das klassische Design des Mädchens mit den blonden Haaren genommen und wohne auf der Erdbeer-Farm. Bisher habe ich eine Kuh und 4 Hühnchen (ein Weißes und drei Braune).


    Mein Auserwählter ist Cliff. Den wollte ich früher im FoMt immer schon heiraten, aber das ging ja leider nicht, hehe. Aktuell hat er ein grünes Herzi.

    Ich werde mir aber definitiv noch weitere Spielstände zulegen, da ich unbedingt noch Elly und Huang heiraten will. Wie das bei Huang so funktioniert, weiß ich noch nicht genau, aber hatte gelesen, dass das wohl irgendwie gehen soll. Kai wäre auch eine interessante Herausforderung, aber ich glaube das halte ich nicht durch immer nur im Sommer baggern zu können. Aber naja mal sehen. Gibt ja cooler Weise echt eine Menge Spielstände.

    Wie ist das eigentlich mit den Rivalenhochzeiten? Dachte eigentlich die gibt es nicht mehr, aber ich hatte jetzt schon einige Sequenzen diesbezüglich.


    Zwei Bäume hab ich mir auch schon gekauft sowie die größere Tasche. Einige Erntewichtel (ach nee halt, die heißen jetzt glaub ich Naturgeister oder so?) helfen mir auch schon beim gießen. War direkt mein erstes Ziel, weil ich gießen hasse, haha.

    Gotts baut auch gerade mein Haus das erste Mal aus.


    Meine liebste Beschäftigung ist, wie damals schon, mit den Bewohnern plaudern und in der Miene buddeln. <3


    Was ich schade finde ist, dass die Sequenzen nicht mehr auf eines pro Tag beschränkt sind. Sonst hatte man dann mehr davon, als wenn man gefühlt 5 Mal hintereinander am Tag in eins rein läuft.


    Bisher gefällt mir das Remake aber besser, als ich erwartet hätte!

    Sophia kommt an | in der Nähe der Handleserin


    Es war wohl noch nie vorgekommen, dass Sophia ein Fest oder dergleichen in ihrer eigenen Stadt versäumt hatte. Viel zu viel Aufregung schwang dabei mit. Neugier auf das Unbekannte und damit auch die Möglichkeit dem doch etwas unspektakulären Alltag einer adligen Dame etwas mehr Würze zu verleihen.

    In einem etwas schlichteren Kleid und einem passenden Sonnenschirm, hatte sie sich also schon recht früh am Tage auf den Weg zum Marktplatz gemacht. Auch wenn der Sonnenschirm sie vermutlich verraten würde, mochte Sophia es doch ganz gerne auch mal einige Kleider zu tragen, mit denen sie sich mehr wie eine ganz normale Bürgerin fühlte. Dass sich das aufwendig genähte Gewand dennoch deutlich von denen der einfacheren Leute abhob, fiel natürlich jedem sofort auf. Doch Sophia fühlte sich mit einigen üppigen Rüschen und kostspieligen Stickereien weniger sogleich nicht mehr ganz so blaublütig.

    Langsam betrat sie also den Platz des Volkes, ließ ihren Blick sorgfältig über jeden Winkel gleiten, um auch ja nichts zu verpassen. Es gab so viel zu sehen, zu entdecken und offenbar auch zu probieren! Denn von überall mischten sich die verschiedensten Düfte exotischer Speisen. Manche Gewürze kannte sie vielleicht auch nicht einmal. Doch seit dem Frühstück in der Villa war noch nicht allzu viel Zeit vergangen, weshalb dieser Punkt ihrer Liste wohl etwas später abgearbeitet werden musste.

    Es waren schon so einige Leute auf dem großen Platz der Stadt zusammengekommen, um sich das Spektakel nicht entgehen zu lassen. Unter den vielen unbekannten Gesichtern entdeckte die Adelstochter dennoch eines, welches sie erst heute morgen von weitem zu Gesicht bekommen hatte: Maerwen. Ob Electra sie wohl hierher geschickt hatte? Sophia entschied sich vorerst jedoch dafür die Zofe nicht zu behelligen. Vielleicht wollte nur schnell etwas besorgen und dann gleich wieder gehen? Die junge Dame ließ ihren Blick weiter über die bereits eingetroffenen Personen gleiten und hoffte unwillkürlich in das gutaussehende Antlitz Erics blicken zu können. Doch sie konnte ihn nicht entdecken. War es in Ordnung dies zu bedauern oder stand ihr das nicht zu? Immerhin hatte die beiden sich nicht verabredete. War es da nicht ein wenig töricht zu erwarten, dass sie ihn vorfinden würde? Ein leiser Seufzer entglitt ihr. Vielleicht sollte sie die Handleserin dort hinten einmal befragen? Sie näherte sich dem Stand ein wenig und beobachtete neugierig, wie ein noch recht junges Fräulein die Innenseite ihrer Hand einer älteren Frau anvertraut hatte, welche nun sachte mit den runzligen Fingern über die Linien der Haut fuhr. Wahrsagerei war schon eine eigenartige Kunst und dennoch faszinierte es Sophia ungemein. Kurz betrachtete sie ihre eigene Handinnenfläche. Was die Alte wohl bei ihr lesen würde?

    Chase und Melanie in einer Bar 2958-chase-png


    Während Melanie sorgfältig die Cocktailkarte las, studierte Chase währenddessen ihre Gesichtszüge, vielmehr noch die blauen Augen, die stetig von links nach rechts huschten. Er war gespannt, was sie wohl auf seinen Vorschlag bezüglich des Trinkspiels antworten würde. Eigentlich rechnete er fest mit einer Zusage. Genau aus diesem Grund sah er sie auch durchaus irritiert an, als über die hübschen Lippen sogleich eine bissige Absage kam. Die gleich darauf folgende Erläuterung ließ den Teenager zunächst eine Augenbraue lupfen doch im nächsten Moment formten sich sein Mund langsam aber stetig zu einem leichten Schmunzeln. Noch mehr Geheimnisse? Das war nun wirklich interessant. Insbesondere wenn man dies im Zusammenhang mit einem Trinkspiel betrachtete sowie ihre zarten Wangen, die etwas rote Farbe bekommen hatte, wenn er das richtig gesehen hatte. Umso bedauerlicher war, dass seine Klassenkameradin seinen Vorschlag direkt abgelehnt hatte.

    Chase setzte im nächsten Moment einen Schmollmund auf, der gar nicht mal so extrem gespielt war, legte den Zeigefinger oben in die mittige Falte der Karte und drückte diese ein wenig hinunter, bis Melanies Augen wieder zum Vorschein kamen. “Hast du Angst zu schnell voll zu sein?” Er grinste, ließ die Karte dann wieder los, als Melanie in ansah und gleich darauf wieder die Augen auf die gedruckten Buchstaben richtete. Vielleicht war sie aber auch eines dieser Mädchen, die eher Typ Mauerblümchen waren und bei solchen Spielen komplett nüchtern nach Hause gingen. Der Gedanke war irgendwie absurd, wie Chase fand. Aber vielleicht doch nicht allzu abwegig? Eventuell fiel sie wieder auf seine leicht provokante Frage herein und platzte mit irgendetwas heraus, was sie eigentlich gar nicht hätte sagen wollen. Er hoffte es zumindest.

    Der Teenager stützte den rechten Ellbogen auf der Tischplatte ab, legte das Kinn in die Handfläche und wartete, bis sein Gegenüber sich schließlich für einen Caipi entschied. Er nahm ihr die Karte aus der Hand und überflog diese kurz selbst.

    Der Kellner tauchte schließlich neben den beiden auf und Chase bestellte einen Cuba Libre sowie zwei Shots, nachdem Melanie ihren Cocktail aufgegeben hatte. Ihren Blick kommentierte er nur mit einem “Ich spendiere dir einen.”

    Ja, eigentlich hatte er vorgehabt seine hübsche Begleitung später noch einmal darauf aufmerksam zu machen, dass er noch eine kleine Gegenleistung für sein Schweigen erwartete - in Form von einigen von ihr gezahlten Drinks - aber es war sicherlich auch nicht schlecht ihre Zunge ein wenig zu lockern.

    Chase stieß bei ihren nächsten Worten amüsiert die Luft aus. Er würde sicherlich nicht einfach so fröhlich aus dem Nähkästchen plaudern. Aber vielleicht würde es sie dazu bewegen etwas mehr von sich zu erzählen, auch wenn er nur etwas unbedeutendes von sich gab. Kurz überlegte er daher. “Gut …. ich wohne allein in Riverport und gehe gern ins Fitnessstudio.” Ziemlich banal, aber es entsprach der Wahrheit. Sie konnte also nicht meckern, oder? Eventuell würde die erste Info später noch eine Rolle spielen. Wer wusste das schon so genau.

    Die Bedienung brachte die Getränke und Chase schob eines der gut gefüllten Shotgläser, die in der Mitte des Tisches platziert worden waren, zu Melanie hinüber. Sogleich hob er sein eigenes Gläschen und sah sie auffordernd mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen an. “Auf dich, meine liebe Melanie."



    Cheryl bei Melti auf dem Trampolin 


    Das kleine Mädchen nickte einige Male, als die Größere sich mit ihrem Namen vorstellte, um ihr zu verstehen zu geben, dass sie verstanden hatte. “Melti.”, wiederholte sie die Worte und ließ sich die Silben auf der Zunge zergehen. Cheryl hatte den Namen vorher noch nie gehört. Vielleicht hatte er eine ganz besondere Bedeutung? Doch sie dachte nicht zu viel darüber nach. So wichtig war das nun auch wieder nicht. “Ich heiße Cheryl.”, machte sie sich nun selbst bekannt, wobei sie die kurzen Arme in die Hüften stemmte und freudig grinste. Sie mochte ihren Namen, trug ihn mit Stolz. Nicht zuletzt, weil er etwas war, das ihr von ihren Eltern geblieben war. Davon gab es nicht viel, denn das meiste ging damals in Flammen auf.

    Melti vollführte einen ihrer Sprünge, den der kleine Blondschopf vor einigen Minuten schon von weitem beobachtete hatte. Mit großen Augen sah sie dabei zu, wie das Mädchen sich bewegte und schließlich wieder neben ihr stand. Schnell schloss sie den Mund wieder, der sich unwillkürlich ein wenig geöffnete hatte. “Woow!”, kommentierte sie schließlich die Privatvorführung und klatschte dabei in die Hände. Die Begeisterung machte jedoch schnell einem unsicheren Gesichtsausdruck platz, als Melti ihr anbot es ihr beizubringen. “Meinst du wirklich ich kann das auch?”, brachte Cheryl schließlich nach einer kurzen Überlegung hervor. So von nahem wirkte das ganze nochmal etwas beeindruckender. Besonders bei dem Handstand war sie sich nicht sicher, ob das ohne weiteres aus dem Sprung hinzubekommen war. Aber vielleicht war es auch gar nicht so kompliziert wie es aussah? Wenn sie es schaffte, würde ihr Bruder Ash bestimmt total beeindruckt sein! Also war es doch einen Versuch wert, nicht war? “Nagut ich trau mich!”, rief sie daher aus und sah ihr Gegenüber erwartungsvoll an. Gleich darauf begann sie darüber nachzugrübeln, wie sie es wohl am besten anstellen sollte. “Wie hoch muss man springen?”, sprach sie ihre Überlegungen sogleich laut aus und begann einige kleine Testsprünge zu machen, bei denen sie nach einigen schwungvolleren Hüpfern sogleich den ersten Teil mit der Hocke probierte. Ein wenig holprig kam sie wieder auf die Füße und fiel schlussendlich doch wieder um. Also versuchte sie es sogleich noch einmal und schaffte es nach zwei weiteren Fehlversuchen wieder ganz auf den Füßen zu landen. “Hast du das gesehen?!”, rief sie freudig aus und warf Melti einen begeisterten Blick zu. In ihren Augen funkelte der Stolz über die soeben erbrachte Leistung. Sogleich hüpfte sie erneut und versuchte das Ergebnis zu wiederholen.

    Kiel bei Brodik, Barrett kommen an


    << Wachposten

    Nach der kleinen Diskussion, welchen der drei Orte die Herren nun aufsuchen würden, hatten sie sich letztendlich doch sehr schnell auf die Walinsel einigen können. Kiel war immer noch froh, das Barrett, dessen Name er vorhin nebenbei aufschnappen konnte, keinen Hehl aus seiner Abneigung zu Spinnen und vor allem zur Grotte gemacht hatte. Ganz im Gegensatz zu ihm. Er hätte nicht unbedingt damit gerechnet, dass der noch Unbekannte so offen mit seinen Gefühlen sein würde. Immerhin wirkte er recht mürrisch. Aber vielleicht war er auch nur schnell mit Kritik und tat sich eher bei den herzlichen Empfindungen schwer. Der Blondschopf musterte den jungen Mann, um den sich gerade seine Gedanken drehten unauffällig, sah jedoch schnell wieder weg, als dieser seinen Blick auf sich dennoch zu bemerken schien.

    Der Aufstieg zur Insel war nicht gerade einfach. Je höher sie kamen, desto mehr hatte Kiel das Gefühl, dass diese Ranke immer länger wurde und gar kein Ende hatte. Völlig außer Atem hievte er sich schlussendlich über den Rand der seltsam geformten Himmelsinsel. Die Kälte, die schon immer stärker zu spüren war, je höher sie geklettert waren, schlug ihm nun heftiger entgegen, als er es erwartet hatte. Es war schon eine ganze Weile her, dass er hier oben gewesen war und irgendwo in seinen Erinnerungen hatte er abgespeichert, dass es hier nicht gerade warm war. Dennoch hatte Kiel die eiskalte Luft etwas überrascht. Sein keuchender Atem, der dem anstrengenden Aufstieg geschuldet war, bildete kleine Wölkchen vor seinem Mund. Na hoffentlich würden sie diese blöden Spinnennetze schnell finden und dann rasch wieder verschwinden können. Er hatte wenig Lust länger als nötig dieser Kälte ausgesetzt zu sein und die anderen vermutlich auch nicht.

    Der Blondschopf deutete mit ausgestrecktem Arm auf etwas, das aussah wie ein Höhleneingang. “Versuchen wir es gleich in der erstbesten Höhle dort?”, fragte er seine beiden Begleiter. Er hatte keine Ahnung, ob die Eingänge, von denen es hier offenbar mehrere gab, irgendwie alle zusammen gehörten und ein Höhlensystem bildeten oder gänzlich voneinander getrennt waren. Höhlen würden ihm nie geheuer sein. Erst recht nicht, weil es dort zu 99% finster war und Kiel konnte Dunkelheit nicht ausstehen. Schon gar nicht, wenn Monster darin lauerten. Und hier sollte es so einige von ihnen geben, soviel wusste er … manchmal verfluchte er sich für seine Belesenheit.

    Benbei Juliet in der Leseecke


    Ben seufzte leise, nachdem er stumm ihren Worten gelauscht hatte. Während die Unbekannte neben ihm ihr Handy aus der Tasche holte und eine Nachricht oder etwas dergleichen beantwortete, klappte er das Buch auf seinem Schoß langsam zu, behielt aber noch den Daumen der anderen Hand zwischen den Seiten. Er wollte etwas sagen, bemühte sich nach passenden Silben zu suchen, die nicht total 08/15 klangen, doch wie immer führte das krampfhafte Ringen nach Worten nur dazu, dass einem absolut gar nichts mehr einfiel. Die junge Frau übernahm jedoch das Brechen der Stille.

    Ben sah zu ihr herüber. Langsam bekam er wirklich ein schlechtes Gewissen. Hatte er überreagiert? Bestimmte hatte er das … bestimmt machte er sich mal wieder mehr Sorgen, als es überhaupt nötig war. Ein erneuter Seufzer kam ihm über die Lippen, dieses mal deutlich lauter und kaum zu überhören. “Entschuldigung. Ich wollte nicht unhöflich sein.” Eine kurze Pause, in der seine Augen kurz über die Bücher huschten, die sie vor sich zu liege hatte. “Also, tut mir leid, wenn es das war.” Ein kleines Lächeln auf seinen Lippen, um seine Aussage zu unterstreichen. Der Teenager wollte nicht wie ein unsympathischer egozentrischer Mensch auf Fremde wirken. Davon gab es schon viel zu viele auf der Welt. Sein Blick fiel wieder zurück in seinen Schoß, vielmehr auf seine Hände, die das mitgebrachte Buch eigentlich nur noch umschlossen, damit sie irgendwie beschäftigt waren. “Das Buch ist eigentlich auch von hier. Ich habe es vor einer Weile ausgeliehen, bin nun kurzfristig hier und sollte es langsam mal zurück geben. “ Kurz dachte er darüber nach, ob er sie jetzt mit seinem Gerede langweilte. Da sie ihn aber ansah, sprach er weiter: ”Nunja ich wohne nicht direkt in Riverport. Eher außerhalb. Und wenn man schonmal da ist … naja. Aber irgendwie ist es auch komisch ein Buch zurückzugeben, wenn man gar nicht weiß wie es ausgeht .. oder nicht?” Ben schmunzelte. Ob die junge Frau überhaupt fiktive Geschichten las? Vielleicht kam sie auch nur her, um sich Sachbücher für einen bestimmten Zweck auszuleihen und konnte sein kleines Dilemma gar nicht nachvollziehen? Sofern sie es nicht konnte, wäre ihm das schon irgendwie unangenehm. “Sie interessieren sich also für Design?”, fragte er schließlich vorsichtig, um das Gespräch nicht unbeholfen sterben zu lassen. Zudem war er sich auch nicht sicher, ob er sie siezen musste oder duzen durfte, weshalb er sich für die weitaus höflichere Umgangsform entschieden hatte. Man wusste ja nie ...