Beiträge von Momentsammlerin


    Nicht nur, dass der Surferjunge hier war, nein, das war noch nicht genug. Stattdessen entschied sich ein weiterer Mann hierher zu kommen, natürlich genau auf sie zu. „Unhöflich ist es nur, wenn es etwas Interessantes zu sehen gibt“, antwortete sie, dabei warf sie dem Neuankömmling einen scharfen Blick zu. „Und das sehe ich hier leider nicht.“ Das meinte sie allerdings nicht so ganz ernst, es war ihr schon bewusst, dass man Menschen nicht unbedingt einfach so anstarrte. Allerdings war ihr das ziemlich egal und der Mann konnte von ihr halten, was auch immer er wollte.
    „Ich würde dir sicher nichts weggucken. Wenn es da etwas zum Weggucken gibt.“ Sie grinste ihn an. Unfreundlich und sarkastisch. Wie auch sonst? „Aber damit ich dein Selbstbewusstsein nicht zerstöre, sollte ich lachen…“ Sie drehte sich um. Aber bei was sollte sie denn bitte auch mitmachen? Bei irgendwelchen Fantasien, mit denen er einsam in eine Dusche stieg?
    Doch sie fuhr herum, starrte beinahe angewidert zum Neuankömmling und dann zurück zum Pudel. „Das Prinzesschen – vielen Dank übrigens für das Kompliment, ich bin mir bewusst, dass es keines war, aber deine Kosenamen scheinen nicht besonders ausgefallen zu sein – würde nicht mit ihm an einem Strand auftauchen.“ Sie stieß ein Lachen hervor, bevor sie ihren Blick einfach gen Meer wandte. Umdrehen würde sie sich nicht noch einmal, das würde ja lächerlich aussehen.


    Nachdem Doug erst gar keine Aufgabe gehabt hatte und stattdessen gut beobachten konnte, wie der Mann die Bitte der jungen Frau abwies, kamen nun plötzlich beide gleichzeitig auf ihn zu. Da Kross allerdings zuerst hier gewesen war, antwortete er auch ihm. „Ja, haben wir.“ Er wartete einen Augenblick, immerhin war die Frage eigentlich gewesen, ob sie überhaupt Besen hätten. Letztlich wollte er allerdings auch keine Beschwerden von irgendeinem Kunden bekommen, der ihm eigentlich ziemlich egal war. „Wir haben auch Staubwedel, ist doch annähernd so etwas wie ein Besen.“ Er grinste kurz, machte sich dann auf den Weg, dabei nickte er dem Mädchen zu.
    Nun, man musste wissen, dass auch Doug nicht unbedingt groß war, weshalb es schon eine Herausforderung war, den Zucker vom Regal zu holen. In solchen Momenten wünschte er sich, er könnte fliegen. Oder zumindest schweben. Libellenflügel wären ziemlich genial, musste er schon sagen.
    Nachdem er sich allerdings gestreckt hatte, konnte er den Zucker mit den Fingerspitzen erreichen und nach vorne ziehen, diesen reichte er dann dem Mädchen und führte den Mann zu den Besen. „Ich kann auch noch ausführlich erklären, wie ein Besen funktioniert, falls eine Beratung erwünscht ist.“Erneut ein Grinsen, er wusste, dass Witze bei diesem Kunden wohl weniger gut ankamen – okay, er wusste es nicht, ahnte es aber –, doch das hinderte ihn nicht daran, diesen Kommentar auszusprechen. War immerhin sein Laden. Zumindest arbeitete er hier.
    Er hatte nichts gegen ihn, wirklich nicht, auch wenn er Doug eher unsympathisch war, doch das war einfach seine Art. Und daran würde auch eine finstere Ausstrahlung nichts ändern, als würde ihn das abschrecken!


    Nur durch Zufall war Majo an den Strand gekommen, klopfte sich geistig allerdings selbst auf die Schulter. Nicht nur, dass kaum jemand hier war, nein, es wurde noch besser – niemand, den sie kannte und mit großer Wahrscheinlichkeit somit auch niemand, mit dem sie reden musste. Das würde ihr auch gerade noch fehlen, immerhin hatte sie nur ein ruhiges Plätzchen gesucht, um nicht dauerhaft angehimmelt beobachtet zu werden, sobald sie einen Ort betrat. Nun ja, auch ihr war klar, dass nicht jeder sie ansah, aber eine gewisse Anzahl an Blicken hatte sie schon oft genug bemerkt.
    Gerade war sie näher an das Meer getreten, als auch schon ein Fremder samt Surfbrett auf sie ihren Standort zugelaufen kam. Sie hob eine Augenbraue skeptisch in die Höhe, wenig später folgte auch einer ihrer Mundwinkel. Wie sie nun so dastand, erweckte sie ganz bestimmt keinen sympathischen Eindruck. „Wie ein begossener Pudel, der ein Stöckchen wiederbringt“, sagte sie und musterte ihn flüchtig, während er sich abtrocknete. Sie warf schwungvoll ihre blonde Lockenpracht zurück und stützte eine Hand auf ihre Hüfte, ihr Grinsen wurde breiter und noch immer nicht freundlicher.
    „Wie süß. Mehr oder weniger, Majo hatte eine gewisse Abneigung gegen Menschen, die… gegen Menschen eben. Natürlich gab es hier und da Ausnahmen, doch was sollte sie tun? Die ganze Welt umarmen und so tun als sei sie ein Gänseblümchen? Wie lächerlich das doch wäre. Diese ewigen Sonnenscheine, wie konnte man es nur solchen Gestalten aushalten? Und sie, eine würdevolle, stolze Hexe, soll zwielichtig sein? Wenigstens war sie kein Strahlekind. Pah!


    Klaus nickte Cedric zu. Er war definitiv vernünftiger und obwohl er noch recht jung schien, hatte er zumindest eine angemessene Ausdrucksweise. Über das Duzen schaute Klaus sogar hinweg, schließlich waren sie in einer Bar und er hatte auch nicht vorgehabt, Cedric zu siezen. Dabei schien er tatsächlich erwachsen zu sein. Erwachsener als Sakura auf jeden Fall. „Kein Rollenspiel“, stimmte er tatsächlich zu, ignorierte den Arm, den sie um ihn gelegt hatte. „Ich weiß nicht, wie sie auf die Idee kommt. Vielleicht sollte man sie keinen Alkohol mehr trinken und sie nicht mehr aus den Augen lassen.“ Er klang ein wenig genervt, allerdings hielt sich das noch in Grenzen.
    In diesem Moment hoffte er ernsthaft, niemals im Krankenhaus zu landen. Nicht, dass er das vorgehabt hätte, doch er wollte nicht unbedingt bei ihr unterm Messer landen, besonders sicher würde er sich nicht fühlen. Und ganz bestimmt war sein Körper bei ihr nicht in den richtigen Händen. Dabei gestand er Ärzten normalerweise noch einen gewissen Respekt zu, immerhin hatten sie einen anstrengenden Beruf und mussten etwas können, wenn sie das Studium überstehen wollten. Aber durch Sake hatte er da so seine Zweifel bekommen. „Jedenfalls klingt Cedric besser als Cedoric.“ Seine Stimme war trocken und er bestellte sich ein Glas Wein. Ein bisschen Alkohol brauchte er dann doch noch, ganz im Gegensatz zu seiner Sitznachbarin. Am besten hielt man sie von allem fern, was ihr Verhalten noch verschlimmern könnte. „Und ihr beiden kennt euch gut, nehme ich an?“ Zumindest ein bisschen Interesse wäre ja doch höflich.


    Menou lächelte noch immer und nickte ihrer Begleiterin zu. Es war nicht so, dass sie nicht kochen konnte, im Gegenteil, sie bekam einige gute Gerichte hin, selbst wenn sie keine Küchenfee war – sie wollte nur nicht. Besonders nicht nach der Arbeit, die oft genug aufreibend war und ihr schon öfter nachts den Schlaf gestohlen hatte. Es war kein theoretischer Beruf und was Menou manchmal erlebte, ging unter die Haut, selbst wenn sie gelernt hatte, dass sie Dinge an sich abprallen lassen musste, um in diesem Job zu überleben. Ihn durchzustehen. „Ich koche auch nicht gern“, gab sie zurück, ein wenig nachdenklich, „da kann ich deine Mitbewohnerin verstehen. Aber wenn man mal dabei ist, geht es leicht von der Hand, ich muss mich nur aufraffen.“
    Sie musterte Lyla erneut, ganz besonders ihr Haar. Färbte sie das etwa? „Dein Name passt zu deiner Haarfarbe. Irgendwie.“ Menou musste grinsen, ein nettes, beinahe niedliches Grinsen, das sie jünger aussehen ließ, als sie war. „Ich bin Assistenzärztin. Schlecht bezahlt für Knochenarbeit und Verantwortung.“ Und die ganze Arbeitszeit. Furchtbar. Manchmal fragte Menou sich, was sie geritten hatte, das Medizinstudium anzufangen und tatsächlich in den Arztberuf einzusteigen. Tatsächlich waren die Lichtblicke im Alltag relativ klein, gleichzeitig könnte sie sich nicht vorstellen, nicht dort zu stehen, wo sie jetzt war. „Und du?“
    Menou bemerkte gar nicht wirklich, dass Lyla einen Moment lang abwesend war und sie nicht mehr beachtete. Sie war sowieso nicht der Meinung, dass man niemals in seine eigene Welt abdriften durfte, würde man sich nicht seinen Teil denken, wären Gespräche schließlich auch furchtbar langweilig. „Hm?“, machte sie, sobald Lyla sie wieder ansprach. Sie hatte bereits in ihre Karte gesehen und lächelte nun wieder. „Nein, noch nicht. Irgendwelche Nudeln vielleicht…“ Sie war schließlich noch nie hier, woher sollte sie wissen, welches Gericht schmeckte und welches man lieber mied, weil der Koch immer vorher bei einer bestimmten Bestellung ins Essen spuckte? Sie würde sich umhören müssen, vielleicht erfuhr sie dann von einem Skandal. Oder sie stattete dem Koch einen Besuch ab. Obwohl, manche Dinge blieben vielleicht auch besser unentdeckt, wenn sie sich so vorstellte, dass er eventuell nackt am Herd stand und somit gegen alle möglichen Hygienevorschriften verstieß… Nein, das wollte sie nun wirklich nicht wissen, da konnten auch andere etwas gegen tun, aber nicht Menou!
    „Kennst du die?“ Sie nickte in Richtung Suiren, die Lyla eben noch angelächelt hatte. Menou konnte schlecht gemeint gewesen sein, vielleicht lächelte die Frau aber auch immer Fremde an. Dennoch war die Stadt nicht allzu groß, es war wahrscheinlicher, würden sie sich schon einmal begegnet sein. Alleine Lylas Reaktion nach.

    Ich war mal so frei und habe das (Hexe) hinter Majos Namen weggelassen, weil das ja sowieso im Steckbrief steht. :o Rinas Erlaubnis habe ich auch, also hier ist sie~


    Name:  Majo MacCailín
    [IMG:http://fc06.deviantart.net/fs7…incesslettuce-d7346bm.png]
    Altersstufe: Teenager
    Geburtstag: 31.Oktober
    Größe: 1,78m
    Familienstand: Single
    Familie: Sherry [Tante], Noita [Cousine]
    Herkunft: Destiny Valley
    Info: Als Majo die Möglichkeit bekam, in eine andere Stadt zu ziehen, zögerte sie nicht lange. Die junge Hexe packte ihre Sachen und ging, um endlich die Freiheit zu haben, die sie brauchte, um ihren Kopf durchsetzen zu können. Das ewige Kämpfen um Aufmerksamkeit einer Person, die sie sowieso nicht leiden konnte, war sie mittlerweile leid geworden, und auch, dass ihre Tante und deren Verlobter nicht mit nach Riverport gekommen waren, war Majo relativ egal. Nachdem sie nun mit der Zeit in Destiny Valley abgeschlossen hat, arbeitet sie alleine an ihren Zauberfähigkeiten, die sie vollständig entwickeln möchte. Dabei ist ihre kleine Cousine Noita bisher die einzige Person, die sie wirklich schätzt und der sie auch eine gewisse Sympathie entgegenbringt.
    Job: Schüler/Hexe
    Charakter: Majo ist eine aufgeweckte und äußerst neugierige Hexe, die ihre Nase auch gerne in Angelegenheiten steckt, die sie absolut nichts angehen. Außerdem ist sie nicht auf den Mund gefallen, ist schlagfertig und neigt zu spitzen Kommentaren, womit sie sich oftmals sicherlich keine Freunde macht. Auch Sarkasmus wird gerne von ihr verwendet und sie neigt zu gelegentlicher Faulheit, besonders, was das Aufräumen angeht. Dabei verlässt sie sich manchmal auch einfach auf ihre Magie, allerdings natürlich nur zu Übungszwecken, wie sie es gerne behauptet. Anderen Menschen gegenüber ist sie zudem nicht unbedingt freundlich, den meisten bringt sie eine grundsätzliche Abneigung gegenüber, die sich allerdings noch umkehren kann, wenn sie die Person näher kennenlernt. Dass sie ein gesundes Selbstbewusstsein hat und zu einer gewissen Arroganz und Egoismus neigt, merkt man relativ schnell bei Majo. Sie belächelt andere Leute, ärgert sie und prahlt mit ihren Zauberkünsten. Auch Streiche kommen dabei öfter mal vor, Majo kann bei solchen Sachen äußerst kreativ sein und nutzt Dinge zudem gerne für ihren Vorteil. Hinzu kommt, dass man sie durchaus auch als risikofreudig oder draufgängerisch bezeichnen kann, da sie Regeln bricht und Grenzen überschreitet, solange sie der Meinung ist, die Konsequenzen würden nicht zu groß sein und es würde Spaß machen, das zu tun.
    Vorlieben: Majo hat besonders eine Vorliebe für Magie entwickelt, eine Gabe, die sie auch gerne einsetzt und fleißig trainiert. Desweiteren schläft Majo unglaublich gern und findet es schöner, wennes um sie herum aufgeräumt ist. Dabei ist es ihr nicht wichtig, dass alles blitzblank ist, sondern einfach, dass kein zu großes Chaos herrscht. Sie guckt sich gerne Horrorfilme an und isst dazu natürlich Popcorn, das aber auch schön gesüßt. Halloween ist zudem ihr liebstes Fest, immerhin liegt es auch an ihrem Geburtstag und sie ist der Meinung, an diesem tag kann sie sich alles erlauben - auch wenn das für sie an so ziemlich jedem anderen Tag im Jahr auch der Fall ist. Übrigens hat Majo auch eine Schwäche für Kuchen oder anderen Süßkram, im Allgemeinen mag sie viel zu viele Dinge, die ungesund sind.
    Abneigungen: Was Majo nicht mag, sind Spinnen. Sie hat keine Panik davor, möchte sie allerdings auch nicht in ihrer Nähe haben. Schließlich können Spinnen auch außerhalb ihrer vier Wände und schön weit weg von ihrem Körper bleiben! Auch Langeweile findet sie unausstehlich, ebenso wie Paprika - es sei denn, sie ist roh. Auch Menschen mag sie grundsätzlich erst einmal nicht, ist aber vom Gegenteil zu überzeugen, sodass man ihre Sympathie durchaus gewinnen kann. Regeln sind für sie zudem nur da, um gebrochen zu werden. Eine weitere Abneigung hegt Majo gegenüber ihrer Tante Sherry, die sich niemals hat blicken lassen, wenn Majo sie brauchte.
    Wohnort:  Wiesenweg 3
    Vergeben an:   Momentsammlerin
    Zuletzt gespielt von:  Leesh



    Menou drehte sich um, sobald sie angesprochen wurde. Vor ihr stand eine Frau, deren Haare sie an Kirschblüten erinnerten. Oder Zuckerwatte. Und wäre Menou gemein, würde sie sogar einen Vergleich zu Schweinen machen, doch das war sie nicht. Ihr gefielen die Haare der Frau, sie wirkten sympathisch und freundlich. Als würden sie sie anlächeln.
    Erst jetzt wandte sie sich dem Gesicht der Fremden zu, musste aber bemerken, dass ihre Augen weder rosa noch pink oder violett waren, sondern stattdessen grün. Menou hatte den plötzlichen Drang, die Frau zu zeichnen, ließ es dann aber doch bleiben. Vielleicht später. Ob sie wollte oder nicht.
    „Nein“, antwortete sie, „komme gerade von der Arbeit, je weniger ich dann kochen muss, desto besser.“ Sie lächelte und sah dann zum Eingang des Restaurants. „Zu zweit ist es sich wirklich besser. Gerne.“ Sie ging nun hinein und wartete, bis ihnen ein Tisch zugewiesen werden würde, hoffte dabei allerdings darauf, dass es nicht allzu lange dauern würde.
    „Ich bin Menou“, stellte sie sich wenig später vor und reichte der Frau mit den hübschen Haaren die Hand. Noch immer lächelnd wohlgemerkt.


    Nachdem Menou aus dem Krankenhaus gekommen war – allerdings beruflich und nicht, weil sie sich selbst und auf eigene Gefahr entlassen hatte –, war sie nun auf dem Weg ins Restaurant. Und zwar aus dem einfachen Grund, dass sie keine Lust hatte, zu kochen. Aber wer tat das auch gerne? Und der Anblick der Opfer des Flugzeugabsturzes hatte sie (seltsamerweise) hungrig gemacht.
    Doch bevor sie das Restaurant überhaupt betrat, blieb sie vor der Tür stehen und besah sich die Speisekarte, die dort ausgehangen war. Sie war das erste Mal hier, von daher wäre es ratsam, sich erst einmal einen Überblick zu beschaffen, bevor sie dort saß und bemerkte, dass ihr nichts von dem, was auf der Karte stand, zusagte. Nun stand sie also da, zumindest einige Minuten lang, bevor sie sich dazu entschied, die Auswahl wenigstens annehmbar zu finden. Ein endgültiges Urteil würde sie schließlich sowieso erst fällen können, sobald sie ein wenig was probiert hatte. Oder alles mal. Sie hatte ja Zeit. Und je öfter sie hierher kam, desto seltener musste sie kochen, wenn sie von der Arbeit nach Hause (oder eben nicht nach Hause) kam.


    Doug kam murrend aus einem Hinterzimmer des Warenhauses in den Verkaufsraum, nur um festzustellen, dass sich zwei Perso- Kunden dort eingefunden hatten und mit ihrem Einkauf beschäftigt waren. Also keine Chance, einfach früher zu gehen und das zu tun, was er tun wollte, schließlich konnte sich auch jemand anders um den Laden kümmern. Aber jetzt war er hier und Kunden direkt vor seiner Nase. Er kratzte sich am Kopf und lehnte sich gegen den Tresen, beobachtete kurz das Mädchen, das nun am Oberteil eines Mannes zupfte, den Doug selbst nicht unbedingt als sympathisch bezeichnen würde, aber das konnte ihm egal sein. Solange er zahlte, was er sich ausgesucht hatte. Und solange er nicht vorhatte, jemanden umzubringen. Zumindest fände Doug es nicht unbedingt lustig, würde er das jetzt und hier tun.
    Mit Schwung stieß er sich vom Tresen ab und überlegte kurz, ob er zu den beiden treten sollte, entschied sich jedoch dagegen. Wenig später dachte er darüber nach, ob er stattdessen Waren auffüllen sollte, doch auch das schien ihm keine geeignete Tätigkeit für den Moment zu sein. Also entschied er sich dafür, sich hinter den Tresen zu stellen und dort zu warten. Irgendwie musste er ja schließlich so tun, als wäre er ein gewissenhafter Arbeiter.

    In einer Sitzecke mit Sakura und Cedric


    Klaus konnte nicht sagen, ob er froh war, einen weiteren Jungspund an seinem Tisch begrüßen zu dürfen, doch so langsam fühlte er sich alt neben ihnen. Nun, nicht alt, sondern eigentlich mutierten die beiden – besonders Sakura! – immer mehr zu Kleinkindern vor seinen Augen. Beinahe konnte er sie schrumpfen sehen.
    Nun, zumindest schien Cedoric (woher sollte Klaus bitte auch den richtigen Namen kennen?) vernünftiger zu sein als seine bisherige Tischgenossin. Wahrscheinlich auch um einiges intelligenter, jedenfalls schien er sich einigermaßen gebildet artikulieren zu können. Dabei hatte er gerade einmal ein paar Worte zum Besten gebracht, ein einziges davon war an Klaus gerichtet gewesen.
    „Guten Abend“, erwiderte dieser nun und warf erneut einen Blick auf Sake. Wer war auf die Idee gekommen, ihr diesen Spitznamen zu geben? Ihre Sandkastenfreunde? Nun, ‚japanischer Reiswein‘ war zumindest einigermaßen kreativ. Wie auch immer, das würde er nicht aussprechen. „Klaus von Rosengold.“ Er war einigermaßen erfreut über die Bekanntschaft, ignorierte Sakuras Worte dabei geflissentlich. Was sollte er darauf auch erwidern? Er sah ihre Kommentare nicht einmal als eine (versuchte?) Beleidigung (?) an, sie waren einfach unwichtig. Allerdings war er immer noch der Meinung, dass es sogar noch schlimmere Gesellschaft gab als Sakura. Wirkliche Kinder zum Beispiel. Besonders im Kindergarten-Alter.


    Tatsächlich war Kyle überrascht von Biancas Reaktion. Dass er das nicht so ganz ernst gemeint hatte, das hätte sie doch bemerken können, oder nicht? Natürlich wünschte sie ihm nicht den Tod, ebenso wenig wie er sich ihren herbeisehnen würde. Sie hatten ein schwieriges Verhältnis zueinander, das wussten auch genügend Menschen wahrscheinlich, dennoch hatte er niemals auch nur ansatzweise gehofft, dass ihr etwas geschehen würde.
    Eigentlich hatte er zuvor noch darauf antworten wollen, dass nicht er es war, der zuerst ins Becken gefallen ist, bei ihrem letzten Treffen hatte immerhin er sie aus dem Wasser fischen müssen, doch dazu war er nicht mehr gekommen. Letztendlich hatte Bianca ihn beinahe schon angeschrien und er musste seine Aussage, sie hätte sich unter Kontrolle, wohl oder übel zurückziehen.
    Kyle sah erstaunt aus, dann lächelte er kurzzeitig, bis seine Miene wieder ernst wurde. Er hatte nicht vor, ihr zu zeigen, dass ihre Reaktion ihn auch nur ansatzweise freute, auch wenn sie es tat. Schließlich konnte er sie noch immer dazu bringen, ihre Deckung fallen zu lassen, selbst wenn es nur die Wut war, die Überhand nahm. Schließlich aber schüttelte er leicht den Kopf. „Bianca“, sagte er ruhig, beinahe beschwichtigend, gab es dann aber auf. Alles, was er sagen würde, würde falsch bei ihr ankommen, dessen war er sich sicher.
    Letztlich beruhigte sie sich allerdings von selbst und auch darüber war Kyle mehr als froh, beinahe schon erleichtert. Nun hatte Bianca sich wieder unter Kontrolle und er konnte so dann doch besser mit ihr umgehen. Sehr viel besser. „Übrigens hast du die Tradition eingeführt, unfreiwillig schwimmen zu gehen. Ich erinnere dich an unser letztes Treffen.“ Er grinste nicht mehr, nicht einmal mehr sarkastisch und schien für kurze Zeit selbst daran zurückzudenken. Doch diese Erinnerung wurde zurück in eine Ecke seiner Gedanken geschoben, weil er direkt in Biancas leere Augen blickte.
    „Ja“, stimmte er ihr zu, „meistens.“ Ebenso wie bei ihr, man konnte nicht immer die Kontrolle behalten. Allerdings schien Bianca sie heute schon desöfteren verloren zu haben, wenn er so an ihren physischen Angriff dem Mann gegenüber dachte. Aber das erwähnte er jetzt nicht auch noch, erst einmal war es wichtig, dass sie dieses Treffen hinter sich brachten. Und zumindest war diese unangenehme Spannung verschwunden. „Du hast dich gar nicht verändert seit dem letzten Mal. Nicht einmal älter siehst du aus. Glückwunsch.“ Keine Falten. Immerhin. Allerdings war auch das eher ein Spaß, sie sollte genügend Intelligenz besitzen, das zu bemerken, schließlich war sie alles andere als dumm. Trotzdem war er sich sicher, sie würde darauf reagieren, er wollte nur keine seltsame Stille entstehen lassen.


    Kyle hob die Augenbrauen, wandte seinen Blick allerdings nicht von Bianca ab. Es war nicht schwer zu bemerken, dass auch sie sich unwohl in seiner Gegenwart fühlte, ganz plötzlich schien sie nicht mehr so selbstsicher zu sein. Als würde sie um ihre eigene Fassung ringen. Kyle kannte Bianca, zumindest kannte er sie gut genug, um sie ein wenig einschätzen zu können.
    „Ach“, machte er und fuhr sich durchs Haar, „dann scheinst du anscheinend auch kein so gutes Karma zu haben – oder wie auch immer du das nennen willst.“ Schließlich schien das Schicksal auch kein allzu gutes Bild von ihr zu haben, wenn sie es damit begründete.
    Das Grinsen, das sich eben erst auf seinen Lippen gebildet hatte, verblasste wieder und für einen Augenblick wirkte er unglaublich müde. „Hattest du dir etwas anderes erhofft?“, fragte er sie. Dass sie ihn nicht sehen wollte, konnte er verstehen, es erging ihm schließlich ähnlich. Und gewiss würde er ihr nicht sagen, dass er öfter an sie gedacht hatte, als er es sollte. Dass sie einer der Gründe war, dass er gegangen war, konnte sie sich allerdings wohl denken.
    „Ich brauchte eine Auszeit“, sagte er schließlich. Er war ihr keine Rechenschaft schuldig, doch es erschien ihm doch wichtig, es ihr mitzuteilen. „Ich hatte vor, zurückzukommen, dass es so lange dauert…damit habe ich auch nicht gerechnet.“ Dennoch hatte auch er sich mittlerweile wieder im Griff, einzig die Schatten unter seinen Augen verrieten, dass er eindeutig zu wenig Schlaf bekam, doch das ging Bianca nichts an.
    „Du bist immer noch gut darin, deine Gefühle zu verbergen.“ Erneut grinste er, aber es war nicht freundlich. Er wünschte sich, er wäre schneller gewesen oder wäre länger im Becken geblieben. Oder gar nicht erst hierher gekommen. Es war eine dumme Idee gewesen, aber vielleicht hatte er diese Begegnung tatsächlich verdient. Ebenso wie sie. Schließlich waren sie beide nicht ganz unschuldig und nie wäre der richtige Zeitpunkt gewesen. Kyle wäre am liebsten erneut gegangen, weg von Bianca, aber das erlaubte er sich selbst nicht. Er hatte seine Auszeit gehabt und nun war er zurück – und würde bleiben.

    Ich würde dann ganz gern Doug spielen. :)


    Doug
    [IMG:http://i48.tinypic.com/2zgadyq.png]
    Spitzname: -
    Altersstufe: Erwachsener
    Geburtstag: 22.März
    Wohnsitz: Das Warenhaus
    Familie: Seine Eltern starben bei einem Monsterangriff
    Info: Schon von klein auf war Doug ein energiegeladener Junge, daran änderte selbst der Verlust seiner Eltern nichts, die bei einem Monsterangriff zu Tode kamen. Dennoch hat dieses Ereignis Spuren hinterlassen, die in einer Wut auf Monster aller Art endeten. Obwohl er wütend ist und eine starke Abneigung gegen Monster hat, hasst er diese nicht unwiderruflich, sondern kann theoretisch vom Gegenteil überzeugt werden. Doug hat zudem vor, gegen Monster zu kämpfen und zu trainieren, durch den erlernten Zauber ist der Anfang bereits gemacht.
    Beruf:
    Charakter: Doug zeichnen verschiedenste Charaktereigenschaften aus, so ist er beispielsweise humorvoll und impulsiv, auch zeichnet er sich durch seine Ehrlichkeit aus, die man eigentlich auch mit Direktheit gleichsetzen kann. Er ist stur und lässt sich nur schwer von seiner Meinung oder einem Vorhaben abbringen, denn wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, möchte er das auch in die Tat umsetzen. Hinzu kommt, dass er gerne auch mal lauter wird und schmollt, wenn ihm etwas nicht passt, außerdem entscheidet er gerne mal aus dem Bauch heraus, ebenso wie er oftmals erst redet und erst dann nachdenkt. Doug ist auch ein wenig rebellisch veranlagt und sowieso eher draufgängerisch, was nicht heißt, dass er unfreundlich ist. Für neue Bekanntschaften ist er offen und er knüpft relativ gern Kontakte, da er auch mit einem gesunden Selbstbewusstsein gesegnet ist. Seinen Freunden gegenüber ist er bedingungslos loyal, er steht zu ihnen, auch wenn sie Fehler gemacht haben und würde sie gegen jeden verteidigen. Doch auch Doug hat eine sanfte Seite, die sich nur nicht allzu oft heraustraut, ebenso wie der Teil in ihm, der gerne mal ruhig ist. Und obwohl man meinen sollte, dass Doug dank seiner Energie ein harter Arbeiter ist, stimmt dies nicht wirklich, von zu vielen Pflichten ist er genervt und faulenzt stattdessen auch gerne mal. Strengt er sich allerdings an und hat sich ein Ziel gesteckt, ist er zu erstaunlichen leistungen fähig.
    Hobbies: Doug trainiert gerne seine Kampffertigkeiten, doch auch das Faulenzen könnte man als sein Hobby bezeichnen. Zudem isst er ziemlich gerne, lernt vorzugsweise neue Leute kennen oder trifft seine Freunde. Desweiteren tagträumt er öfter, streift durch die Umgebung oder arbeitet tatsächlich mal, wenn das auch eher selten vorkommt.
    Vorlieben: Doug hat eine Vorliebe für gutes Essen, besonders welches, das mit Reis zubereitet wurde, und gute Waffen, selbst wenn er noch keine eigene besitzt. Auch die Magie findet er faszinierend, gerade das Feuer hat sein Interesse geweckt. Auch mag er natürlich seine Freunde, gleichzeitig hat er gerne mal ein wenig Zeit für sich. Übrigens trinkt Doug erstaunlich gern Tee und Feste - beziehungsweise die gute Stimmung bei diesen.
    Abneigungen: Was Doug hingegen nicht mag, sind besonders Rosinen, Auberginen und harte Arbeit. Allgemein kann er es nicht leiden, zu irgendetwas gedrängt oder gezwungen zu werden, weshalb er sich manchmal einfach eine Auszeit nimmt. Das natürlich nicht, wenn es wirklich sehr wichtig ist oder er es fest versprochen hat. Auch von Monstern hat er keine besonders hohe Meinung, auch wenn Ausnahmen bekanntlich die Regel bestätigen. Desweiteren mag er es nicht, wenn über seinen kopf hinweg etwas entschieden wird oder wenn man ihn nicht ernst nimmt.
    Zauber: Feuerschlag
    Waffen:
    Heldengrad:
    Vergeben an:  Momentsammlerin
    Zuletzt gespielt von:  Miss Mal so/Mal so



    Kyle wusste gar nicht, wie ihm geschah, denn das Wiedersehen mit Bianca war der wohl verwirrendste Moment seit langem. Obwohl alles so schnell ging, lief für ihn die Zeit langsamer, beinahe wie in Zeitlupe kam sie auf ihn zu, ohne ihn zu erkennen, rannte in ihn hinein und stieß ihn zurück ins Becken.
    Sekunden verstrichen, bis er wieder auftauchte, er hatte sich für einen winzig kleinen Augenblick einfach Unterwasser treiben lassen, doch nun durchbrach er die Oberfläche und strich sich die nassen Haarsträhnen aus seinem Gesicht. „Bianca“, sagte er und stand erneut auf, diesmal trat er vor sie, ohne erneut ins Wasser gestoßen zu werden. Immerhin etwas.
    Auch er wusste nicht so recht, was er nun sagen sollte, tatsächlich redete er gerade schneller als er dachte, sodass etwas herauskam, das einfach nur diese unangenehme Stille und Spannung durchbrechen sollte. „Ist es dein neues Hobby, Menschen im Badehaus zu ertränken?“ Einschließlich sich selbst, wenn er so an ihre letzte Begegnung dachte. Es fing an wie es endete, erneut war sie schuld, nur dass diesmal er von ihr gestoßen wurde. Aufgrund ihrer Unachtsamkeit wohlgemerkt. Und eben hatte sie erst einen anderen Mann unter Wasser getaucht. Weshalb hatte er sich noch mal auch nur im Ansatz Sorgen gemacht?
    Er schüttelte innerlich den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben, nach außen hin ließ er sich jedoch nichts anmerken. „Jedenfalls…interessant, dich wiederzusehen.“ Er hatte einfach nicht ‚schön‘ sagen können, denn das war es nicht. Er wusste nicht, was er von diesem Treffen halten sollte. Es war unvermeidbar gewesen, dennoch hatte er gehofft, es weiter hinauszögern zu können. „Ist schließlich eine Weile her.“ Und wie es das war. Schließlich galt er hier schon als verschollen, zumindest war er sich dessen sicher. Er war aber auch lange weg gewesen, das letzte Mal war bei Cammys-
    Er brach den Gedanken erneut ab, er dachte nur ungern daran zurück. Und gerade in letzter Zeit hatten ihn diese ganzen Dinge verfolgt. Kyle kratzte sich am Kopf, räusperte sich dann und musterte Bianca kurz (und hoffentlich unauffällig!), bevor er ihr erneut in die Augen blickte. Und erneut entstand diese Stille, die Stimmung zwar zum Zerreißen gespannt und Kyle fühlte sich alles andere als wohl. „Und übrigens bist du in mich gerannt. Nur, um das klar zu stellen.“

    In einer Sitzecke


    Keine giftigen Pilze also. Damit hatte er schon gerechnet, er hatte eher an Halluzinogene gedacht oder Ähnliches. Irgendwelche Pilze, die eine Erklärung für ihr Verhalten waren, doch mittlerweile war er zu der Ansicht gekommen, dass irgendetwas in ihrer Kindheit geschehen war. Vielleicht hatte sie zu oft den Kopf in den Sand gesteckt – im wahrsten Sinne des Wortes natürlich, nicht im übertragenen Sinn.
    „Aha“, machte er schließlich. Ihm sollte es egal sein, wie und wann ihre Mutter ihr erzählte, dass sie ein Geschwisterchen bekommen würde, aber zumindest hatte sie womöglich einen besseren Zeitpunkt abpassen wollten. Aber er war nicht dabei gewesen – und das war auch gut so. Wenn er sich vorstellte, dass er dauerhaft mit Sake auf einer Insel festsitzen würde… Er konnte sich gleich einen Strick nehmen.
    „Ich habe ungefähr die gleiche Meinung von Kindern wie von dir.“ Sie waren nervig. Und laut. Und anstrengend. Aber wahrscheinlich würde sie auch das nicht verstehen, dennoch beließ er es nun dabei. Sollte sie denken, was sie wollte. Zumal sie selbst irgendwie noch ein Kind war.

    In einer Sitzecke


    Mittlerweile drängte Klaus sich der Verdacht auf, dass seine Gesprächspartnerin irgendetwas geraucht hatte, um ihre Jugend auszukosten und hübsche bunte Bildchen um sich herum tanzen zu sehen. Vielleicht hatte sie sich als Kind auch ein Geldstück so weit in die Nase geschoben, dass es nun ihr Gehirn erreicht hatte. Vielleicht sollte sie als angehende Ärztin ein CT für sich selbst anordnen.
    „Und auf der Insel hast du dich von Pilzen ernährt?“, fragte er belustigt nach, schüttelte aber anschließend den Kopf. „Ja, nach ungefähr zwanzig Jahren dürfte es soweit sein und man kann mit dem Würmchen ein richtiges Gespräch führen.“ Denn nach dreizehn Jahren ist es aus diesem Schreihals-Alter raus und dann war da auch direkt die Pubertät – Pi mal Daumen verstand sich, natürlich ist das bei jedem Menschen individuell festgesetzt. „Aber ich frage mich, ob es pädagogisch wertvoll ist, der blinden Tochter auf einer Insel – am besten zwischen dem Urinieren in Sträuchern und dem Essen von eventuell giftigen Beeren – zu erzählen, dass man schwanger ist. Den richtigen Moment hätte man anders abpassen können.“

    In einer Sitzecke


    „Nehmen sich das nicht alle Frauen vor?“, fragte er belustigt nach. „Oder auch alle Männer. Vorausgesetzt, es sind nicht diejenigen, die das Altern kaum erwarten können.“ Er nahm einen Schluck aus seinem Whiskey.
    „Oh, natürlich. Man sieht ihnen ihr Glück an, sobald man ihnen mehr Aufmerksamkeit widmet. Ich bin mir sicher, dass die beiden gleich auch noch Tango tanzen werden.“ Er hob kurz sein Glas in ihre Richtung und trank den Rest mit einem Zug leer. „Aber schließlich ist es auch ein Talent, andere Leute zu unterhalten. Vielleicht hast du den falschen Beruf gewählt.“ Obwohl sie als Komödiantin wahrscheinlich übertreiben würde. Menschen waren – seiner Meinung nach – deutlich amüsanter, wenn sie nicht versuchten, zwanghaft lustig zu sein.
    Er lehnte sich erneut zurück und blickte kurz zu Ali und Matze – hießen die beiden wirklich so oder waren das Verkürzungen? –, anschließend wieder zu Sakura. „Du siehst…irgendwie mitgenommen aus“, murmelte er schließlich sogar irgendwie nachdenklich, betrachtete dabei ihr Haar. „Nun gut, berichte mir, wenn du etwas über Alis und Matzes Verabredung erfährst. Vielleicht sollte ich es auch ausprobieren, Enten zu füttern, ich würde gerne erste Erfahrungen darüber hören.“ Nicht. Aber wahrscheinlich verstand sie seinen Sarkasmus wieder einmal nicht. Denn Enten zu füttern passt wirklich hervorragend zu ihm. Als nächstes ging er ins Krankenhaus und las den kleinen Engeln auf der Krankenstation Kinderbücher vor.

    In einer Sitzecke


    Seine Tischgenossin war also höchstwahrscheinlich schon volljährig, wenn sie nun in einer Wohngemeinschaft lebte, doch damit hatte er gerechnet. Und selbst als sie anfing dieses Kinderlied zu summen verzog Klaus keine Miene, es würde doch nichts bringen, sie schien keinen einzigen Kommentar seinerseits wirklich zu verstehen. Er war sich nicht einmal sicher, ob sie es verstehen würde, würde er ihr ins Gesicht schreien, dass er dachte, sie habe den Intelligenzquotienten eines Toastbrots. Nun gut, man musste ja nicht übertreiben. Vielleicht war es auch ein Goldfisch.
    „In einigen Jahren wirst du dich über diesen Kommentar tatsächlich freuen. Ich kenne genug Frauen, die sich über jedes Jahr gefreut haben, das man sie jünger schätzte, sobald sie die 30 überschritten hatten.“ Und das war tatsächlich so, noch in Oaktree war ihm das aufgefallen, es schien jede Frau zu verfolgen. Vielleicht auch viele Männer, ihn allerdings mit Sicherheit nicht.
    „Hast du spezielle Fähigkeiten oder Talente?“ Er hob die Augenbrauen ein wenig, schien noch immer amüsiert, aber nicht unfreundlich. Er würde seine Seitenhiebe nicht lassen, doch ein wenig Konversation würde auch er versuchen zu betreiben. Nun, eigentlich war das für ihn kein Problem, nur interessierte Sake ihn nicht so wirklich. Allerdings war sie ein gar kein so übler Zeitvertreib für den Abend, es war nicht so, dass es anstrengend war, sich mit ihr zu unterhalten. Er musste nicht groß über seine Antworten nachdenken, es kam wie von selbst. Eine Weile würden sie sich noch unterhalten können, es gab schlimmere Menschen. Viel schlimmere. Zumindest hatte sie nicht die Stimme einer Quietscheente.


    Während Kyle so im Wasser saß und versuchte, sich zu entspannen ohne gleich einzuschlafen – es war keine so gute Idee gewesen, sich ins Wasser zu setzen oder überhaupt herzukommen, wenn er so müde war –, hörte er plötzlich eine Stimme, die ihm viel zu bekannt vorkam. Und die er eigentlich hören wollte, nicht hier in der Realität zumindest.
    Bianca. Kyle hatte die Augen bis eben geschlossen gehabt, sein Kopf fuhr hoch und seine Augen blickten sich suchend nach ihr um. Und tatsächlich war sie hier, dort hinten und…griff jemanden an? Was? Kyle konnte es kaum glauben. Zwar konnte er nicht erkennen, wer das genau war, aber seine Arme spannten sich für einen Augenblick an, als wolle er zu ihr gehen. Bianca würde das schließlich nicht ohne Grund tun – oder? Er wusste es nicht, aber wenn er sich vorstellte, dass man ihr was getan hätte…
    Kyle schüttelte den Kopf, das war vollkommener Unsinn. Soweit er es sehen konnte, waren sie nicht alleine und Bianca würde sich wehren können. Es ging ihn nicht einmal mehr wirklich etwas an und er wollte eine Begegnung mit ihr vermeiden. Wobei man auch gerade ganz gut sehen konnte, dass sie sich wehrte, dennoch hinterließ diese Szene in ihm einen bitteren Nachgeschmack.
    Er stand nun auf, stieg aus dem Becken und wollte gehen. Es war egal, er konnte nicht bleiben, er wollte nicht mit Bianca reden und auch nicht mit dem Kerl, den sie anscheinend versuchte umzubringen. Warum er nicht einschritt? Das war eine gute Frage. Wahrscheinlich, weil es hier um Bianca ging. Vielleicht hätte er eine andere Person davon abgehalten. Aber auch nur vielleicht.

    Männerzimmer


    Menou hörte kaum noch zu, stattdessen sah sie aus dem Fenster und dachte darüber nach, dass ihre Schicht bald beendet sein müsste. Sie warf einen kurzen Blick auf die Uhr und hatte nicht vor, noch übermäßig lange im Krankenhaus zu bleiben, dazu waren andere Menschen – oder zumindest das Unfallopfer, das ihr gar nicht so unsympathisch war – dann doch nicht interessant genug.
    Auch ihre Gedanken schweiften ab, sodass sie aus ihnen gerissen wurde, als der junge Patient wieder das Wort an sie richtete. „Natürlich. Das trifft sich sogar ganz gut. Ich bin mir sicher, wir werden uns wiedersehen.“ Sie runzelte die Stirn. „Wie auch immer.“ Sie grinste ihn kurz an und warf noch einen Blick auf die nächsten Besucher, bevor sie hinausging. Tatsächlich war ihre Schicht in genau zwei Minuten beendet und dann hatte sie erst mal frei, zumindest eine Zeit lang.
    Gut gelaunt machte Menou sich daran, sich umzuziehen – sie trug logischerweise die Kleidung des Krankenhauspersonals – und entschied sich dann, zu gehen. Mal sehen, wohin sie gelangen würde, das würde sie spontan auf dem Weg entzscheiden. Mit diesen Gedanken verließ sie das Krankenhaus.