Beiträge von NPC (HMRS)

    Aufgrund eines Notfalls waren genau in diesem Augenblick alle Schwestern und Ärzte mit dem zu wiederbelebenden Patienten beschäftigt. Außer die Praktikantin, die eh keine Lust auf diese Wochen im Krankenhaus hatte und sich daher auch nicht um das Pfeifen und Piepen der Geräte kümmerte. Als Dirk sein Zimmer verließ und auch die Station, winkte sie ihm nur nach. Er durfte gehen wenn er das wollte. Mit den Folgeschäden sollte er zurecht kommen. Als wiederrum die junge Schwester zurück an den Stützpunkt eilte, sichtlich erschöpft und auf der Suche nach einem bequemen Stuhl, fiel sie fast von dem, als sie den leeren Monitor am kompletten Überwachungsbildschirm entdeckte. „Wo ist der junge Patient?!“ „Der Typ mit den roten Haaren? Der hat sich vorher rausgeschliechen. Dachte wohl, es merkt keiner aber ich bin ja nicht blind.“, erklärte die kaugummikauende Praktikantin trocken während sie ihre Fingernägel begutachtete. „Bitte.. was?!“ Sofort griff sie nach dem Telefon und wählte die Nummer des Sicherheitsdienstes. Es war schier ein Wunder, dass er laufen konnte. Vielleicht steckten ja Supermangene in ihm? Wer wusste das schon. Die Pflegekraft erzählte den Vorfall und wurde von dem fitten Wachmann beruhigt. „Keine Sorge, wir haben die beiden schon bemerkt. Anscheinend haben sie ihre Flucht nicht durchdacht oder halten uns für dumm wenn sie meinen, so etwas fällt uns nicht auf. Wir sind dran, die kommen nicht weit.“ Vielleicht hatten Dirk und Kyle ihre Verfolger bemerkt, vielleicht auch nicht, aber was sicher war, dass sie in ihrem Zustand nicht weit kommen würden. Vorallem nicht Kyle, der mit jeder Minute außerhalb des Krankenhauses ein Stückchen Leben verlor.


    „Ich komme sofort, ich muss nur noch den jungen Kerl auf Drei sein Antibiotikum verabreichen.“, beantwortete die junge Schwester ihrer Kollegin auf die Frage nach der Frühstückspause. Damit erhob sich die Pflegekraft und machte sich nach einem irritierten Blick auf den Kontrollbildschirm am Pflegestützpunkt auf den Weg ins genannte Zimmer. „Hey, was machst du da?!“, rief die junge Frau als sie Dirk erneut am Bett seines Freundes entdeckte. „Sofort in dein Bett, du bekommst jetzt ein anderes Zimmer.“ Die Pflegekraft zerrte an dem dürren Arm des jungen Mannes und drückte ihn auf sein Bett, sorgte dafür das er sich hinlege und löste die Bremse des Bettes. „Paul, hilfst du mir?“, rief sie nach ihrem Kollegen die ihr beim Schieben des Bettes helfen sollten. „Der Kerl hier kommt in ein anderes Zimmer, am anderen Ende des Flures. Erneut hat er versucht, seinem angeblich unbekannten Bettnachbarn zu helfen obwohl er genau weiß, wie schlecht es um ihn steht.“ Und mit diesen Worten schob die Frau am Bett und sorgte dafür, dass Dirk ein neues Zimmer bekam. Am anderen Ende der Intensivstation. Ohne die Möglichkeit, dass er nochmals zu Kyle ans Bett oder überhaupt in sein Zimmer kam. Natürlich vergaß sie dabei nicht, Kyle seine Medikation zu verabreichen. „Du sollst liegen bleiben. Oder willst du sterben? Dann steh auf und geh. Aber ich glaube, die Polizei wird das verhindern. Ich werde den Arzt benachrichtigen.“, erklärte sie dem Rothaarigen und verließ damit das Zimmer.


    „Kyle?“, wiederholte der Polizist und ignorierte dabei seine hinzu gefügten Worte. „Nein, die Maschinen sind da um dein Leben zu sichern. Wenn du sterben willst, kann ich deine Bitte gerne an die zuständige Pflegekraft weiterleiten.“ Howard durchblätterte sein altes, zerfleddertes Büchlein. Dort standen alle wichtigen Informationen für den Beamten. Bestimmte Vorgehensweisen, Tipps, gesuchte Personen.. und genau bei diesem Punkt blieb er stehen. „Kyle Astrait?“ Ob er den Nachnamen richtig ausgesprochen hatte, wusste der junggebliebene Mann nicht, aber es war ihm in diesem Moment auch wirklich egal. Er musterte den Halbstarken genau, während sein Blick zwischen ihm und seinem Büchlein hin und her wanderte. „Einen außergewöhnlichen Nachnamen hast du. Woher kommt er? Amerika? Obwohl er sich sehr nach Astrid anhört.. was wiederum irgendwo aus dem Norden kommt.“, plauderte der blonde Polizist ehe er sein Büchlein zu klappte und es weg steckte. „Ich werde nicht näher auf deine Wunde eingehen, es ist deine oder eure Sache.“ Howard wusste zwar nicht, dass die beiden Männer hier sehr wohl was miteinander zu tun hatten aber ihre auffällig unauffällige Art mit dem Polizisten zu sprechen wies auf jeden Fall darauf hin. Aber was interessierte es ihn schon? Kyle war wenn auch nur auf seinem Ausweis alt genug um Anzeige zu erstatten, wenn es sich um eine Straftat halten würde. Man müsste meinen, er könnte mit so einer Wunde umgehen aber.. allem Anschein nach nicht. „Danke für deine Zeit und ich wünsche dir eine gute Besserung. Wir sehen uns.“ Damit verabschiedete sich Howard von dem Rothaarigen und schloss die Tür hinter sich als er das Krankenzimmer verließ.
    Kaum war der Polizist heraus getreten, belagerte ihn der Stationsarzt sowie die zuständige Krankenschwester. „Ich habe seinen Namen. Auch wenn er ihn mir nicht selbst nannte. Wir suchen zurzeit einen jungen Mann namens Kyle und unsere Zeugenaussage passt eins zu eins.“, erklärte der Beamte den Mitarbeitern des Krankenhauses. „Daher werden wir uns um ihn kümmern, sobald er die Klinik verlässt. Danke und einen schönen Tag noch.“ Und mit diesen Worten und neuen Erkenntnissen und auch Aufgaben verließ Howard diesen Ort.


    Howard hob eine Augenbraue. Der junge Mann wollte das Elend persönlich sein aber vor einer Minute fühlte er sich anscheinend noch fit genug um draußen herum zu rennen? Der Polizist notierte seine Aussagen und wand sich an den Zimmernachbar, der sich auch sofort zu Wort meldete und bedauerte, den Rothaarigen nicht zu kennen. „Es sollte mehr Menschen deiner Sorte geben, weißt du das? Manche hätten ihn vielleicht einfach dort liegen lassen.“ Er schenkte Dirk ein Lächeln, nickte ein paar Mal und schenkte seine Aufmerksamkeit nach einem 'Danke' wieder Kyle. „Die Ärzte meinten, dich hätte es ganz schön erwischt. Eine Wunde hat sich entzündet und du bist nur knapp dem Tod entronnen.“, erklärte er dem Jungen und wahrscheinlich hörte dieser das zum x-ten Mal. „Aber du wirst dich doch wohl an deinen Namen erinnern oder nicht? Schon schlimm genug dass du dir eine derartig schlimme Wunde zu ziehst und es anscheinend nicht einmal bemerkst. Oder es nicht bemerken wolltest.“


    Angefordert von dem leitenden Arzt der Intensivstation betrat der Polizist die Abteilung und informierte sich bei den Pflegenden um den Zustand der gesuchten Person. Da keiner Auskunft über den verletzten Mann geben konnte, musste die Polizei eingeschalten werden. Es war nicht nur, dass die Menschen neugierig waren, um wen es sich da handelte und ihren Patienten gerne mit einem Namen ansprechen wollten. Man musste schließlich auch wissen, ob der junge Kerl überhaupt versichert war und wie das alles ablaufen würde.
    Schließlich bemerkte die junge Krankenpflegerin, dass etwas mit dem Monitor im Zimmer nicht stimmte und bat den Polizisten sogleich mit ihm zu kommen. Im Zimmer angekommen, fanden sie Dirk an Kyles Bett, da dieser anscheinend versuchte aufzustehen. „Moment, du musst liegen bleiben!“, befahl die Angestellte, schaltete den Alarm für den Monitor wieder ein und sorgte mit ein paar Knopfdrucken dafür, dass dieser auch nicht mehr ausgeschalten werden konnte. „Leg dich lieber wieder ins Bett, du bist noch schwach, ruh dich aus. Bald bekommst du eine Infusion, dann wird es dir besser gehen.“ Während die Krankenschwester Dirk in sein Bett führte, deutete sie dem Polizisten an, dass es sich bei dem anderen Mann um denjenigen handelte, weswegen er hier war.
    „Hallo, mein Name ist Howard und ich bin von der örtlichen Polizei und ich hätte ein paar Fragen an dich.“ Howard zückte sein Büchlein sowie einen Stift, kritzelte kurz einige Wörter darauf und wand sich schließlich an den Rothaarigen. „Wie ist dein Name? Kannst du dich daran erinnern, was passiert ist?“


    Mittlerweile hatten sich jede Menge Partybesucher in der Abstellkammer eingefunden und das schüchterte Ponta doch etwas ein, weswegen er sich hinter seinem Freund versteckte. Kappa winkte allerdings freundliche und nickte als Alice die beiden verteidigte. „Es war nicht unsere Absicht, das alles! Das waren.. wir sind tollpatschig.“, erklärte der grüne Gurkenliebhaber. „Aber wir haben die verletzten Menschen so gut es geht versorgt! Dabei mussten wir zwar lange nach den nötigen Materialien suchen und das auch überall, aber wir haben etwas gefunden!“
    In der Zwischenzeit richtete sich Charles schwankend auf. „Ihr seid mir ja Helden, wieso habt ihr mir nicht geholfen?! Seht euch mein Hemd an, wie soll ich diesen Weinfleck jemals wieder rausbekommen?!“, meckerte der Barkeeper und fuhr auch gleich fort: „Der grüne Kerl dort wollte mir helfen, als ich im Flur umher getorkelt bin, nur stolperte ich und.. naja.. der gute Wein..!“ Charles schüttelte den Kopf und drängte sich anschließend an den vielen Leuten vorbei, stapfte die Treppe gleich neben an hoch und setzte sich grummelnd auf die oberste Stufe als er bemerkte, dass die Tür verschlossen war.
    Derweil meldete sich auch Ponta zu Wort und kam hinter seinem Freund hervor. „Es tut uns leid, falls wir euch erschreckt haben.“, entschuldigte er sich mit seiner piepsigen Stimme und damit übernahm Kappa wieder das Reden. Denn Ponta war kein Freund von Worten. Zumindest wenn seine Gesprächspartner älter waren. „Wir wussten nicht, dass dieser Mann alle Türen verschlossen hat, eigentlich wollten wir nur etwas Spielen und dann kamen wir nicht mehr nach draußen und wurden etwas panisch und dann ist das alles.. passiert...“ Das grüne Wesen hielt mit einem mal inne als ihm die lilahaarige Schönheit auffiel, die sich unter den Leuten befand. Die Herzchen in seinen Augen waren kaum noch zu übersehen und überrumpelt von seinen Gefühlen griff er nach Marinas Händen. „Ich werde es wieder gut machen, meine Hübsche! Sagt mir nur, was ich tun soll!“
    Und in diesem Augenblick war ein Freudenschrei von Charles zu hören, denn der Hausmeister hatte durch ein Gespräch mit seinem guten Freund Kano von der Party gehört und wollte seinen Fehler auch beheben. Jedoch war er eingeschlafen und deshalb hatte sich alles etwas verzögert.. aber besser spät als nie! Mittlerweile war es mitten in der Nacht und um den wütenden Partygästen nicht in die Augen sehen zu müssen, hatte er nur alle Türen geöffnet und schrie ein „Ist offen!“ ins Untergeschoss. Dabei hatte er Charles direkt angeschrien, da dieser an genau dieser Tür gelauert hatte. „Halleluja!“, rief der Barkeeper aus und torkelte durch die Tür. Alle anderen Studenten, Schüler oder was auch immer können ihm in die Freiheit folgen.



    (Damit ist das Event im eigentlichen Sinne vorbei, ihr könnt den Campus also wieder verlassen~ Danke für die Teilnahme!! :3)

    Das Licht war wieder an und auch die Tür zur Abstellkammer war aufgeschlossen. Sie war einen kleinen Spalt offen, sodass die verschiedenen Stimmen der Menschen zu hören waren. Alice', die des verletzten Mannes und die der fremden Gestalten, die ihr Unwesen getrieben hatten. „Es ist alles gut! Ich habe nur Kopfschmerzen.. hat jemand 'ne Tablette?“, fragte eine dunkle Männerstimme.

    Es dauerte nicht lange. Der Fremde hatte sich um die nächste Ecke auf die Lauer gelegt und nur darauf gewartet, dass die vielen jungen Menschen sein Ziel verließen. Er wollte in den Abstellraum. Und endlich konnte er dort hinein! Denn kaum war die große Gruppe zurück im Aufenthaltsraum, klopfte er leise an der Tür, sodass ihn sein Freund hinein ließ. Das bewusstlose blonde Mädchen trug er schützend auf dem Arm und sobald ihm Einlass gewährt wurde, legte er es vorsichtig neben den verletzten Kerl. Die Gestalten tauschten sich aus und machten sich an die Arbeit. Der eine versorgte den Barjungen und der andere kümmerte sich um Alice' Verletzungen.


    Keine Minute später ging das Licht wieder an. Im kompletten Gebäude. Bei dieser Dunkelheit konnte man ja nichts sehen! Und irgendwie war doch alles aus dem Ruder gelaufen.. das war nicht das, was die Freunde gewollt hatten.

    Es waren viel zu viele Leute die sich da vor der Abstellkammer tummelten. Wie sollte er denn durch die Tür kommen?! Kurzerhand hüpfte der Fremde in den Abzugsschacht um die Ecke und krabbelte mit lautem Krach durch den schmalen Gang. Plötzlich verstummte das Klappern und er sprang in dem kleinen Raum zu Boden. "..." Damit er endlich seine Ruhe hatte, schubste er Darren kurzerhand aus dem Kämmerchen, schlug die Tür zu und versperrte sie sogleich, damit niemand auf die Idee kam, nach ihm zu sehen. Er hatte jetzt auch weitaus besseres zu tun!
    Damit standen Nick, Darren, Leila, Juliet und Sakura vor verschlossener Abstellkammer. Immernoch im Dunkeln und auf der Suche nach Strom.




    Etwas verängstigt lief der Fremde durch die Reihen der Bibliothek. Hatte er da Stimmen gehört? Was war hier los? Tatsächlich hatten sich drei Verirrte in die Bibliothek gewagt. Aber allem Anschein waren damit nicht alle einverstanden, da der blauhaarige Jungspund mit der Ankunft des großen Dschungelmenschen nicht einverstanden war. Und genauso wenig war der Fremde mit ihrer Anwesenheit zufrieden. Auf einmal lief er los, riss einige Bücher aus den Regalen, die laut zu Boden fielen. Bevor die junge Gruppe jedoch auf die Idee kommen würde, den Verursacher zu suchen, schlüpfte dieser leise an ihnen vorbei und verschwand durch die Tür.


    Der Alkohol half gegen ihr Kopfweh? Nunja, helfen war an dieser Stelle sicherlich nicht die beste Bezeichnung dafür, er half wohl eher die Kopfschmerzen zu vergessen welche, soviel war sicher, ja überhaupt erst durch den Alkohol ausgelöst wurden. „Wenn sie Alkohol trinken um ihre Kopfschmerzen los zu werden, dann rate ich ihnen schleunigst aus diesem Teufelskreis auszubrechen.“ Renton wollte ihr ja nicht ihre Prinzipien durcheinander bringen, aber wenn sie so weitermachen würde – vorausgesetzt er schätzte sie gerade richtig ein – würde es nicht lange dauern bis eine Alkoholikerin aus ihr wurde. Wenn sie das nicht schon längst war. Während jene junge Frau begann einen Blick auf ihr Handy zu werfen, fuhr der ältere Herr damit fort den Gläsern zu neuem Glanz zu verhelfen, natürlich spülte auch Charles sie immer aufs neue ab, aber um sie richtig zu polieren, dafür hatte er meist keine Geduld.
    „Tinder?“ Er blinzelte ein paar Mal irritiert, welches sich dank seiner Brille gut verbergen ließ. Davon hatte er noch nie etwas gehört, aber vermutlich war er einfach nur zu alt geworden. Immer dieses neumodische Zeug. Nicht dass er etwas dagegen hatte, um Himmels Willen! Aber er war wohl einfach zu alt dafür und sein gealtertes Gehirn nahm nun mal nicht mehr alles so schnell auf wie es früher der Fall war. Er war froh, dass er die Kasse bedienen konnte, um am Computer mit Word und Excel umgehen konnte. Zumindest ein wenig. Fragwürdig beobachtete Renton, wie Jeanette nach ihrem Portemonnaie suchte. Nicht jede Frau versteckte dieses in ihrem Ausschnitt und wenn er noch ein paar Jahre jünger gewesen wäre, hätte er sicherlich einen tieferen Blick gewagt und wäre daraufhin dann etwas rot um die Nase geworden.
    Ihr direkter Ausruf ließ ihn dann allerdings doch aufhorchen, und wenn er sich die gute Frau gerade so ansah, dann schien es so als hätte sie gesuchtes Geld nicht finden können. Und dann offenbarte sie ihm genau das, sowie etwas...nackte Haut um die Brust herum. Es kam schon das ein oder andere Mal vor, dass die Gäste auf diese Weise versuchten ihn dazu zu bringen ihnen mehr und mehr freie Getränke zu spendieren, dennoch musste sich der rundliche Herr jedes mal aufs neue zwingen seinen Blick nach oben zu richten.
    „...Ja, ich denke das ließe sich machen.“, antwortete er nach kurzer Überlegung. Immerhin wirkte die junge Frau nicht, als wenn sie vor hätte die nächsten fünf Jahre nicht mehr wieder zu kommen. Schließlich, da war er sich nun wirklich ziemlich sicher, würde sie spätestens in zwei Wochen erneut hier aufschlagen, was vielleicht auch daran lag, dass die UnzumutBar die einzige richtige Bar in ganz Riverport war. Außerdem schien sie recht freundlich zu sein und Renton traute es generell niemandem zu, ihm das Geld aus der Tasche ziehen zu wollen. Sein durch die Brille gedämpfter Blick wanderte in der Bar umher, schließlich musste er sich heute um jeden Kunden kümmern. Allerdings war seine blonde Gesprächspartnerin, sowie eine weitere junge Frau und ein junger Herr gerade die einzigen Gäste. Junger Herr? „Vielleicht gibt ihnen der junge Mann dort drüben auch noch einen aus, wenn sie ihr Glück versuchen wollen.“, schlug er ihr schmunzelnd vor und wies mit einem Nicken in die Richtung von Allen. Manche Leute musste man einfach zu ihrem Glück zwingen, auch wenn Renton bisher noch nie einen Kunden auf einen anderen 'angesetzt' hatte, so wollte er Jeanette wenigstens auf die Möglichkeit hinweisen hier vielleicht ihren Traumprinzen zu finden. Auch wenn die Chance dazu nur minimal sinkend gering war.

    Während sich manche Studenten an der Bar die Kante gaben, zeigten die anderen ihr Talent auf der bunt beleuchteten Tanzfläche. Mit einem Mal, ein lauter Knall schallte durch den Raum und dann war es stockfinster. Die Lichter waren verblasst und hinterließen nichts als Dunkelheit. Und bei manchen vielleicht Panik.
    Die machte sich auch bei den zwei dunklen Gestalten breit, die über den Campus geisterten. Im Schutz der Dunkelheit huschten sie durch die Flure, striffen Nick und Darren und bogen anschließend in den Partyraum. Das erede der Menschen war laut und übertönte fast die schallende Musik. Etwas rumpelte an den Tisch mit den Speisen und Gläsern. Klirrend flogen diese zu Boden und hinterließ einen Berg von Scherben. Nach diesem Vorfall rannten die Täter aus dem Zinmer und hinterließen das Chaos den Partytieren.


    Der Manager der Bar, dessen Aussehen merkwürdigerweise dem eines Hamsters glich, wirkte etwas überrascht als die junge Frau ihm tatsächlich zustimmte. Die meisten Kunden, denen er selbiges empfahl, reagierten nicht so sondern versuchten die Tatsache, dass es allmählich reichte, abzustreiten. Doch auch wenn sich die Blonde einsichtig zeigte und ihren Drink schnell leerte, so wirkte sie nicht als wenn sie seinen Rat wirklich befolgen wollte. Stattdessen begann sie in Selbstmitleid zu versinken und jammerte darüber, dass sie keinen Grund hätte nach Hause zu gehen. „Und sie denken, der Alkohol hilft ihnen dabei?“ Gewiss würde er ihr keinen Drink verwehren, schließlich verdiente er damit seinen Lebensunterhalt, dennoch war es nichts besonderes für ihn den Gästen ein Ohr zu leihen und ihr, wenn es denn möglich war, einige gut gemeinte Ratschläge zu geben. „Wäre es dann nicht ungemein hilfreicher, wenn sie...nunja, einen 'frischeren' Eindruck machen würden?“ Jeanette sah nämlich wirklich ganz schön mitgenommen aus, und wenn sie, wie er meinte aus ihren Worten erkannt zu haben, auf der Suche nach einem netten Herren war, so hätte sie mit diesem Anblick wohl eher schlechte Karten. Für einen kurzen Augenblick wandte sich Renton von der ansonsten hübschen jungen Frau ab und bereitete ihr einen weiteren Gin Tonic zu. „Was halten sie davon wenn ich ihnen ein Angebot mache? Der Drink hier geht aufs Haus und dafür gehen sie danach heim und ruhen sich ein wenig aus.“ Denn, zugegeben, würde es den Bar Manager nicht wundern, wenn ihr Anblick den einen oder anderen potenziellen Kunden etwas abschrecken würde. Außerdem lag ihm das Wohl seiner Kunden wirklich am Herzen, so auch das der Blonden.


    Der rundliche Mann schnaubte kurz, während er sich ein weiteres Glas griff um es zu polieren. Renton war ja ganz froh, dass sein Sohn sich außerhalb seines Hauses mit einigen Kommilitonen traf, dennoch war er nicht begeistert davon, seine Arbeit zu übernehmen. Aber leider waren ihre Aushilfen alle momentan beschäftigt oder hatten Urlaub angemeldet, sodass er wohl oder übel selbst hinter dem Tresen stehen und ausschenken musste. Wenigstens war nicht sonderlich viel los, dafür war es noch zu früh. Allerdings wohl nicht zu früh für einige Schnapsleichen durch die Gegend zu torkeln, so auch eine junge Dame die aus Richtung Toilette kam und sich wohl kurzerhand dazu entschied, sich doch noch einen Drink zu gönnen. Schweigend nahm er ihre Bestellung entgegen und bereitete ihr einen Gin Tonic mit einem relativ 'gesunden' Mischverhältnis zu. So wie die Blonde aussah, hatte sie schon genug Alkohol intus. „Sie sollten nach Hause gehen und ihren Kater ausschlafen.“, riet er Jeanette mit seiner typischen nasalen Stimme, über die sich gern der ein oder andere Gast lustig machte.


    Erneut zögerte der junge Mann, es dauerte eine ganze Weile ehe er reagierte. Howard würde darauf wetten, dass er ihm etwas verschwieg. Dies war meist der Fall, wenn die Opfer vorher so lange überlegten. Vermutlich wog er gerade ab, was für ihn selbst Priorität hatte und was für ihn am besten war. In diesem Falle war es wohl inne zu halten und zu schweigen. Die Anwesenheit des Polizisten war ihm merklich unangenehm, was der blonde Mann nicht nur daran erkannte, dass er gebeten wurde zu gehen. Stotternd und unsicher versuchte Cedric ihm klar zu machen, dass er nichts gesehen habe, was erneut für Zweifel an seinen Worten sorgte, dennoch konnte Howard ihn nicht dazu zwingen zu reden. „Nun gut. Das ist außerordentlich schade, es ist immer traurig, wenn man weiß dass solche Leute auf freiem Fuß bleiben und womöglich noch weitere solcher Taten verüben. Wir werden diese Angelegenheit dennoch weiter untersuchen und ihnen Bescheid geben, wenn wir weiteres heraus gefunden haben. Falls ihnen noch etwas einfallen sollte...“ Der großgewachsene Mann erhob sich, griff in seine Jackentasche und zog eine Visitenkarte hervor „So können sie sich jederzeit telefonisch bei mir melden. Auch, falls es für sie einfacher ist nicht von Angesicht zu Angesicht darüber zu sprechen.“ Ein letztes Mal nickte die Aushilfe dem jungen Mann zu bevor jener sich zur Tür wandte. „Ich wünsche ihnen gute Besserung und wie gesagt, sie können uns jederzeit erreichen, scheuen sie sich nicht. Jeder noch so kleine Hinweis wäre eine große Hilfe für uns!“, erinnerte er ihn erneut und verließ schließlich das Zimmer und anschließend auch das Krankenhaus um sich seinem nächsten Job zuzuwenden.


    Oh man, vielleicht hätte er es doch nicht so übertreiben sollen. Nur weil der Alkohol für die Schülerschaft kostenlos angeboten wurde hieß das nicht, dass man sich zulaufen lassen sollte, diese Erkenntnis kam dem Rothaarigen allerdings erst etwas spät. Charles kniff für eine Sekunde die Augen zusammen, die Einwirkungen waren mehr als deutlich zu spüren. Möglicherweise würden ihm ein paar Schritte an der frischen Luft gut tun, weswegen er sich, mit dem Glas in seiner Hand, augenblicklich von seinem Stuhl erhob und zur Wand torkelte, mit deren Hilfe er sich auf den Weg zum Ausgang machte. Schon als er die Tür durchschritt und den Lärm der Jugendlichen hinter sich zurück ließ, spürte er wie es ihm ein klein wenig besser ging. Dennoch hatte er sich vorgenommen die Stufen der Treppe zu erklimmen und das Gebäude für einen Moment zu verlassen. Dabei hatte er allerdings nicht damit gerechnet, dass sich zwei vermummte Gestalten langsam von der Seite an ihn heranpirschten. Sein Blick war starr auf die Treppe gerichtet, welche er noch immer versuchte zu erreichen, auch wenn der Weg ihm endlos erschien. Der Spaziergang an der Luft sollte ihm allerdings nicht vergönnt sein, denn aus der Entfernung sah man, wie die Fremden ihm immer näher kamen und die Hand von einer der Gestalten nach vorne schnellte, Charles einige Schritte nach hinten machte und letztlich zu Boden ging, während ein rote Fleck sich begann auf seiner Kleidung auszubreiten. Unsicher sahen die zwei Vermummten umher, bevor sie ihn schließlich an seinen Füßen packten und aus der Sicht möglicher Zuschauer zerrten, ehe sie ihn in einem der angrenzenden Zimmer zur Ruhe betteten.

    Kaum aus dem Thailandurlaub zurück hatte man den alten Herren wieder an die Arbeit geschickt. Der Hausmeister schloss sein kleines Kämmerchen ab und drehte sich seufzend herum. Was mussten die Kinder auch immer soviel kaputt machen in diesem Haus.. Der Stress den er in den letzten Tagen komplett vergessen hatte, war wieder da und somit auch seine schlechte Laune. Der Mann steckte sich seine Kopfhörer in die Ohren, damit er nicht noch Gefahr lief, irgendwem über den Weg zu laufen und sich zum Schluss noch unterhalten zu müssen, denn jeder weiß, Kopfhörer signalisieren dass man keine Lust auf Unterhaltung hat und einfach seine Ruhe will. Der Braungebrannte drehte die Musik laut auf und Brian Johnson brüllte ihm ins Ohr. Die letzte Aufgabe des Tages gehörte sich noch erfüllt, das Abschließen. So nahm er seinen Schlüsselbund zur Hand und schloss sämtliche Türen ab. Die Tore zum Obergeschoss, zum Untergeschoss und schließlich den Haupteingang. Sodass niemand weder aus dem Gebäude noch in das Gebäude konnte. Dass zu diesem Augenblick eine Party im Gemeinschaftsraum im Keller der Schulen statt fand, hatte niemand ihm gegenüber erwähnt und dank der dröhnenden Musik in seinen Ohren, hörte er auch keinen Mucks aus dem unteren Teil des Hauses. Der Hausmeister drehte sich herum und verließ schließlich den Campus, um nachhause zu gehen.


    Selbst der junge Barkeeper hatte sich entschieden, seinen Abend auf der Party zu verbringen. Einerseits weil er keine Lust hatte in der Bar auszuschenken, andererseits weil ihm die reine Anwesenheit seines Vaters dort doch ziemlich oft nervte. Außerdem mochte sein Daddy es nicht, wenn er sich an den Getränken in der Bar bediente, so kam ihm die Gelegenheit ganz gelegen, dass er seinen Durst hier auf ebenso kostenfreier Basis stillen konnte. Als er eintraf waren bereits einige Leute in seinem Alter anwesend, dennoch hatte er nicht vor sich mit diesen auseinander zu setzen. Er wollte sich in Ruhe ein oder zwei Drinks gönnen und dann wieder abziehen, weshalb er auch direkt auf die improvisierte Bar zusteuerte und sich gleich mehrere Sachen griff, ehe er sich abgeschottet von dem Rest etwas abseits an einem Tisch niederließ.


    Geduldig wartete der Neupolizist mit Block und Stift in der Hand und blickte zwischen dem Patienten und den Dingen im Krankenzimmer hin und her. Es dauerte seine Zeit, bis zögerliche und vorallem leise Worte aus dem Mund des jungen Mannes kamen und sobald dieser ein Laut von sich gegeben hatte, waren sie auch schon auf dem neuen Block niedergeschrieben. „An der Korallenbucht.. okay..“, wiederholte Howard leise für sich während er schrieb und auch wieder zu Cedric sah. Dieser schien seine Meinung jedoch plötzlich geändert zu haben, denn er wich von seiner malerischen Erzählung ab und stellte stattdessen Gegenfragen, die den Aushilfspolizisten für einen Augenblick durcheinander brachten. War nicht er derjenige, der die Fragen stellen sollte? „So würde ich das nicht sagen.“, erwiderte der blonde Mann und räusperte sich. „Es würde uns schon ein großes Stück voran bringen, wenn sie uns den Namen des Täters nennen. Ich kann ihnen nicht sagen, was passieren wird, denn ich bin kein Richter und würde es auch nie sein wollen, allerdings würden sie unsere Arbeit damit erleichtern. Und somit würde der Täter schneller seine gerechte Strafe bekommen.“ Howard versuchte langsam zu sprechen und sich seine leichte Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. „Natürlich werde ich sie nicht zu einer Aussage zwingen, das liegt nicht in meiner Macht und die Foltermethoden wurden schon vor einigen Jahren abgeschafft wie sie wissen sollten. Deshalb bitte ich sie nur darum. Um ihrer selbst Willen. Wollen sie nicht, dass diese Person, die ihnen dies angetan hat, dafür bestraft wird? Wollen sie, dass dieser jemand weiterhin durch die Straßen läuft? Mit einer Waffe in den Händen?“ Inzwischen hatte der Gesetzeshüter den Block auf seinem Schoß abgelegt. „Es tut uns Leid, dass wir uns bisher nicht darum gekümmert haben aber ohne Hinweise können wir solchen Dingen nicht nachgehen. Und vielleicht sind sie derjenige, der uns hilft, diese Person endlich zu finden und zurecht zu weisen. Deshalb wäre ich ihnen sehr verbunden, wenn sie mir einen Namen nennen, damit wir wenigstens einen kleinen Hinweis haben, mit dem wir arbeiten können.“


    Abwartend verharrte der Blonde in der Tür und wartete auf eine Antwort des sichtlich nervösen jungen Mannes. Es war verständlich, dass es einem in solch einer Situation nicht besonders prächtig erging und so ein neugieriger Polizist kam da nicht selten ungelegen. Dennoch, obwohl Cedric die Frage zuerst verneinte, schien er sich letztlich doch darauf besonnen zu haben, dass der Besuch eines Gesetzeshüters für ihn nur gutes verheißen konnte und ließ Howard eintreten. Vorsichtig ließ er hinter sich die Tür ins Schloss fallen, ehe er sich dem Bett des Opfers näherte und sich auf einem der Stühle, welche extra für Gäste vorgesehen waren, niederließ. Einen Augenblick lang kramte der ältere Herr in seiner Tasche herum und zog einen Ordner und einen Stift hervor, während der von der Tat betroffene zu einer Frage ansetzte, jene glücklicherweise aber nicht zu ende ausführte. So ein wenig peinlich war Howard das Flugzeug-Unglück schon, auch wenn er keinerlei Schuld am Versagen der Triebwerke und den nicht vollständig vorhandenen Rettungsschirmen hatte. Aber darum ging es hier auch gar nicht, er war nicht als Pilot sondern als Polizist hier und hatte gefälligst seine Arbeit zu verrichten. „Howard Sunrose.“, stellte er sich zuallererst vor. „Ich gehe davon aus, dass sie wissen aus welchem Grund ich hier bin. Die Unterlagen über die Art der Verletzung haben wir bereits zugesandt bekommen, dennoch muss ich sie zum Tathergang befragen.“ Der Blonde las dem ans Krankenbett gefesselten jungen Mann noch kurz seine Rechte vor, ehe er mit den ersten Fragen begann. „Versuchen sie bitte, die Zeit vor dem Vorfall so genau es ihnen möglich ist zu reproduzieren. Wo haben sie sich aufgehalten? Was genau ist passiert? Kennen sie den Täter? Waren noch andere Personen in ihrer Nähe, welche den Tathergang beobachtet haben könnten? Gab es noch mehrere Beteiligte?“ [color=#ff0000]Der Redeschwall des Aushilfspolizisten würde Cedric sicherlich für den ersten Augenblick überfordern, dennoch waren alle Informationen unbedingt notwendig um den Täter ausfindig zu machen und die Akte mit Daten zu füllen.


    Es kam wohl nicht allzu oft in der Studienzeit vor, dass die Lehrer und Professoren eine Feier für ihre Schützlinge ausrichteten. Dennoch waren die Lehrkräfte des St. Ulrich Bildungszentrums der Meinung, dass die Schüler und Studenten trotz des vielen Lernens auch ein wenig Spaß während ihrer Zeit hier genießen sollten. Insbesondere Kano und Sasha waren davon überzeugt, weshalb diese beiden auch die meiste Arbeit auf ihre Schultern geladen haben. Der Fotograf hatte sich um Getränke, angesagte Musik und passende Beleuchtung und Dekoration gekümmert, während sich die junggebliebene Großmutter von Chris und Cylie um allerlei Speisen bemühte. Gemeinsam mit einer Menge freiwilliger Helfer hatten sie den Aufenthaltsraum im Keller wunderbar hergerichtet und die Tische, welche aus den umliegenden Klassenräumen hier her getragen wurden, waren schon reichlich mit Salaten, Burgern und anderen Leckereien bestückt. Genau genommen war also alles fertig und wartete nur noch auf die jungen Leute, um ihnen einen unvergesslichen Abend zu bescheren. Trotz allem war ihnen natürlich nicht alles erlaubt. An jede der vier Türen, welche in den großen Raum führten, war von außen eine Liste mit einigen Regeln aufgehängt.


    1. Die Universitäts- und Klassenräume, sowie alle Toiletten welche nicht direkt an den Aufenthaltsraum grenzen, sind nicht zu betreten. Ansonsten droht Hausmeisterdienst für alle an der Feier Beteiligten.
    2. Alle Fenster sind verschlossen, die Haupteingänge dienen als Notausgänge. Mutwillige Versuche, die VGS-Scheiben zu zerstören, führen zu einer Abmahnung und einem möglichen Verweis.
    3. Um 5 Uhr ist die Party zu Ende, dann wird jemand von der Schulleitung vorbeikommen und die Aufsicht wieder übernehmen. Übernachtungen werden nicht gestattet.
    4. Falls Türen mutwillig aufgebrochen werden, wird dies die erste und letzte Party im Gebäude-Komplex sein.
    Kano Jigoro
    stellvertretende Schulleitung


    Sasha war zwar der Meinung, dass einige der Regeln etwas hart aufgegriffen wurden, dennoch wollte sie Kano nicht widersprechen und seine Ansprüche akzeptieren. Man konnte ja wirklich nie wissen, was für Rebellen sich unter ihren Schützlingen befanden. Nachdem alles seinen letzten Schliff erhalten hatte, verließ die Lehrerschaft gemeinschaftlich das Bildungszentrum und überließ es den Händen der jüngeren Generation.