„Ja, mein Schatz, früher war alles besser", stimmte die alte Dame ihrem Gatten seufzend zu, damit dieser endlich aufhörte zu reden und sie den Spaziergang genießen konnte. „Weißt du noch, als wir so jung waren?”, krächzte Galen, woraufhin Nina nur die Augen verdrehte. „Wir sind nicht blind durch die Welt gegangen, nur, weil wir an nichts außer diesen Schmahtfohns denken konnten! Und dann auch noch im Auto, ist das denn die Möglichkeit!” Als sie die letzte Kreuzung passiert hatten, hatte ein junger Autofahrer gerade noch im letzten Augenblick die Bremse betätigen können, sodass er das alte Ehepaar nicht über den Haufen fuhr, als diese gerade den Zebrastreifen überquerten. „Jetzt lass uns doch bitte das schöne Wetter genießen und nicht über die Fehler anderer sprechen, ja?", bat die Dame mit Stock in einem Tonfall, der keine Wiederworte zulassen würde. Galen brummte noch einen Augenblick unverständlich vor sich hin, hörte dann aber auf den Wunsch seiner Liebsten. Der Weg des alten Paares führte sie über den Spielplatz, welchen Nina wirklich gerne besuchte. Ihre Kinder und Enkel waren schon viel zu alt um sich noch an einem Ort wie diesem zu amüsieren, nichts desto trotz genoss die alte Frau es, das Lachen von Kindern zu hören. Dieses Mal jedoch, erblickte sie außer spielenden Kindern noch etwas Anderes, was nicht in dieses Bild passte. Eine junge Frau, vielleicht Mitte 20, die etwas niedergeschlagen auf der Schaukel saß. Während Galen dem Weg gerade aus folgte, bog Nina spontan in die Richtung des Mädchens ab. „Nina!" Der alte Mann klang nicht sonderlich zufrieden, während er zusah wie seine Gemahlin sich einmal mehr in die Angelegenheiten anderer einmischte, unternahm jedoch nichts, um sie dabei zu stoppen. Zu gut kannte er sie, um zu wissen, dass er sie nicht davon abhalten konnte, wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte. „Kindchen, warum dieser traurige Blick? Du hast so ein schönes Gesicht, schenk der Welt doch ein Lächeln! Sieh dir das schöne Wetter an, ist es nicht herrlich warm?“ Die alte Dame hatte ihren Schritt verlangsamt und blieb direkt vor der Schaukel stehen, auf der Mia saß. „Du bist doch noch so jung, du solltest das Leben genießen!"