Der Grünhaarige hatte der arroganten Adelstochter letztendlich doch eher ungewollt einen Gefallen getan, denn er hatte die Kosten des Badehauses für das wohl eingebildetste Geschöpf auf dieser Erde übernommen. Gleichzeitig hatte er aber auch die Last die auf den Schultern der orangehaarigen Zofe, sowie der Angestellten des Badehauses ruhte übernommen und die beiden somit einigermaßen vor Biancas Zorn bewahrt. Natürlich hatte kein einziges Wort des Dankes die Lippen der Blauhaarigen verlassen, was auch nicht anders zu erwarten war. Immerhin hatte Carlos die Genugtuung das er die hochnäsige Adlige noch weiter dazu brachte sich zu Ärgern, dazu das ihr Blut zu kochen begann und irgendwann würde es wohl überkochen. Jedoch wollte der Grünhaarige diesen Augenblick um jeden Preis vermeiden. Nicht auszudenken welche Folgen das für ihn hätte, aber auch die Zofe der Blauhaarigen wollte er nicht noch weiter mit in die Situation hineinreißen. Während Carlos noch bei der Dame hinter dem Tresen stand hatte sich Ceci schon mit gesenktem Blick und leisen, sowie vorsichtigen Schritten auf den Weg zur Umkleide gemacht. Anschließend tat Bianca es der Halbelfe gleiche und folgte dieser zuerst mit den finsteren Blicken und anschließend auch mit ihrem Körper. Das ganze tat sie mit der hochtrabenden Gangart die sie von Aufgang der Sonne bis hin zum Aufsteigen des Mondes beibehielt und das ganze Tag für Tag. Als die Tochter Jaspers dann einige Meter vor den Umkleiden stand drehte sie sich noch für einige Augenblicke um, die Verachtung für ihn und die Angestellte im Badehaus so gut sie konnte in ihren Blick gelegt und Carlos musste zugeben das konnte die Adelstochter so wie keine zweite in ganz Trampoli, vielleicht würde ihr alter Herr noch mithalten können, aber das war dann auch der Einzige. Ein seltsames böses funkeln stand ebenso in ihren Augen ehe sie sich auf die Weise wie es sich für eine Hochgeborene gehörte umdrehte und mit Anmut in die aus Holz gefertigten Umkleiden verschwand. Den Grünhaarigen überkam ein kurzer Anflug von Unsicherheit, was hatten die Blicke Biancas zu bedeuten, hatte sie vor ihren Vater davon zu unterrichten? War er zu weit gegangen? Hatte er nun den reichsten Mann Trampolis im Nacken sitzen nur weil er der einzige war der es nicht scheute Aufrecht vor seiner Tochter zu stehen, ihr die Meinung zu sagen? War es ein verbrechen nicht wie winselnde Hunde vor ihr zu Boden zu fallen, sie anzubetteln, ja gerade zu vergöttern. Sie waren ebenso Menschen wie er und Cecilia es waren, mit welchem Recht konnten sie diese so von oben herab behandeln. Wegen dem Adelstitel wohl kaum, denn den interessierte niemanden in ganz Trampoli. Was diese ganzen winselnden Köter interessierte war der Reichtum dem fast jeder vergeblich hinterherjagte bis zum Tod. Denn Carlos wusste dass durch die Adern jener, welche als Hochgeborene zur Welt kamen auch nur rotes Blut floss wie bei jedem anderen wenn er sich verletzte. Es war nicht etwa Blau wie viele munkelten, alle aus der engen Dienerschaft der De Saint-Coquilles, so wie die Orangehaarige eine war, konnten das mit Sicherheit bestätigen. Denn wenn auch noch niemand anderes die kleinen Verletzungen behandelt hatte, die Diener hatten es bestimmt. Aber wieso machte er sich überhaupt Gedanken über die Adligen und Bianca? Das ganze war ein System das schon seit Anbeginn der Menschheit bestand und das würde niemand ändern, beziehungsweise wollte der Grünhaarige das auch gar nicht. Es ging ihm gut in Trampoli und solange niemand der De Saint-Coquilles beschloss das zu Ändern sollten sie doch auf ihrem hohen Thron sitzen bleiben. Nachdem Carlos nun schon genug Zeit am Tresen verschenkt hatte, in der seine Gedanken über die Reichen dieser Welt ihn bestimmt zwei Minuten beschäftigt hatten, beschloss er sich nun auch auf den Weg zu den hölzernen Kabinen zu begeben. Cecilia und Bianca waren wohl schon umgezogen und in wohltuenden Becken der Badeeinrichtung verschwunden. Nachdem er in der Umkleide angekommen war entledigte sich Carlos zuerst seines Oberteiles, sowie seinen Schuhen ehe er die restlichen Kleidungsstücke auszog und sich seine Badekleidung anzog. Seine Kleider faltete der Grünhaarige schlicht, als auch grob zusammen und verließ die Holzkonstruktion wieder.
Seine Kleidung brachte er in die dafür vorhandenen Regale der Einrichtung und machte sich dann auf den Weg zum Gemeinschaftsbereich. Dieser war unterteilt in Innen- und Außenbereich, welche beide die meiste Zeit des Jahres zugänglich waren. Noch befand sich Carlos im Innenbereich des Gemeinschaftsbereiches, in welchem auch die orangehaarige Elfe auf ihn wartete. Diese Stand ein wenig verkrampft und unsicher unter dem großen Torbogen der sich vor den Becken befand. Lächelnd kam Carlos auf sie zu und versuchte somit ein wenig sie zu beruhigen. "Ist alles in Ordnung? Es tut mir Leid das ich dich habe warten lassen" , sagte er zu seiner Begleitung. Der junge Mann stand nun neben ihr, "Wollen wir uns nun das verdiente Bad gönnen? Ich würde gerne mit dir in die äußeren Becken, ich war zwar noch nie dort aber ich habe gehört es toll sein sich ein Bad unter dem freien Himmel zu gönnen." , teilte er der hübschen Zofe mit. "Natürlich nur wenn du möchtest.", fügte der junge Weiberheld noch hinzu. "Also such dir eines der Becken.", er nahm wieder vorsichtig ihre zarte Hand in die seine und wartete geduldig auf die Entscheidung der Bediensteten Biancas.