Beiträge von sheepy

    [Rosalind & Carlos]~Rathausplatz


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    Carlos hatte zwar bereits die milde Befürchtung beschlichen, dass es sich bei dem blauhaarigen Mädchen um einen etwas direkteren pragmatischen Typ handelte, der sich nicht so leicht durch seine Retter-Nummer einlullen lassen würde, aber mit einer so direkten Reaktion hatte er dennoch nicht gerechnet. Er zog die Hand schnell weg. "Ah, entschuldigung! Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten", sagte er in einem betroffenen Ton. Er schenkte der Sache weiters keine Beachtung, immerhin war sein Aufreißversuch in diesem Fall eher eine Spielerei am Rande, als ernsthaftes Interesse gewesen. Etwas irritiert war er dennoch von dem übermäßig formalen Ton, auf den sie zurück griff. In seinem Jargon war es Carlos nicht gewohnt, gesiezt zu werden und diese hochgestochene Sprechweise deuteten auf eine noch noblere Herkunft hin, als Carlos vermutet hatte. Interessiert konzentrierte sich Carlos wieder auf die Geschichte, die das Mädchen zu erzählen hatte. Sie schien aufgewühlt, als wäre eine Katastrophe passiert. Redeten reiche Leute immer so über ihre Wehwehchen? Als die Blauhaarige eine Riesenschildkröte erwähnte, malte sich Carlos vor seinem inneren Auge eines der Biester aus. Er konnte sich durchaus vorstellen, dass es einen Menschen übel zurichten konnte. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf war das Mädchen sogar noch glimpflich davon gekommen. Eine Frage drängte sich dem jungen Mann jedoch auf: "Wie ist es denn überhaupt passiert, dass Sie angegriffen wurden? Sind Riesenschildkröten nicht normalerweise relativ selten und versteckt?" Ganz locker und frei heraus stellte er die Frage in den Raum, im nachhinein betrachtet wohl eher wenig mitfühlend, aber es interessierte ihn einfach brennend, wie sich so eine unwahrscheinliche Begegnung zugetragen haben könnte. Auf die nächste Frage hin musste Carlos einen Moment stutzen. Die Nachdenklichkeit war auch in seinem Gesicht abzulesen. Angestrengt dachte er nach, wann er seine Schwester das letzte Mal gesehen hatte. Vor zwei oder drei Tagen? "Carmen, meine Schwester..." Carlos war noch immer angestrengt am überlegen, als er sich an all die Zeiten erinnerte, wo sie zur Furie wurde, weil er die Wäsche nicht gemacht hatte, ihr einen Streich gespielt hatte, oder ein Mädchen, dass er abgeschleppt hatte in ihrem Bett übernachten ließ. "...sie ist eine starke Person, ich glaube, es geht ihr gut" Ein kurzes sentimentales Lächeln huschte über das Gesicht des Mannes. Dann wurde sein Gesichtsausdruck ernst. "Hören Sie, ich will nicht aufdringlich sein, aber kann ich ihnen irgendwie helfen? Wenn ich ein bis auf die Knochen vom Regen durchweichtes Mädchen im Rollstuhl mitten auf dem Platz sitzen sehe, kann ich daran nicht vorbei gehen. Ich brauche irgendeine Versicherung, dass es Ihnen gut geht und Sie zurecht kommen" Mit seiner Stimme und Haltung strahlte Carlos Besorgnis, aber auch Autorität aus. Es machte es sehr klar, dass er sie auf irgendeine Weise unterstützen wollte.

    ~Jeanette erwacht~


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    Schlaftrunken hoben sich die Augenlider der blonden Frau, die hinter der Theke der Bar, an einen Container mit Eis gelehnt, in sich zusammen gesunken saß. Ihre Haare, die vermutlich einmal zu einem ordentlichen Dutt gebunden waren, hingen ihr in Strähnen über das Gesicht und um ihre Augen hatten sich schwarze Ringe aus Eyeliner und Mascara gebildet. Ein leicht gelblicher Fleck zierte Jeanette's zerknitterte Bluse und der Geruch nach Alkohol und Rauch war so allgegenwärtig, dass sogar die Frau selbst dadurch ein wenig aus ihrer Traumwelt gerissen wurde. Nach ein paar Sekunden verschwommener Sicht konnte Jeanette mit Müh und Not ihre Umgebung identifizieren. Diese Reihe an Flaschen mit Spirituosen, die Regale mit Gläsern und die Schublade, in der sie heimlich ihre Zigaretten aufbewahrte, all das war Jeanette nur allzu vertraut. Ein gehauchter Seufzer kam über ihre Lippen, als ihr bewusst wurde, dass alles beim Alten war. Dass sie nicht plötzlich aus einem bösen Traum aufgewacht war, der ihre gesamten letzten Monate umfasste, und dass ihr
    in wenigen Minuten nichts anderes übrig blieb, als sich wieder komplett ihrer momentanen Lebenslage zu widmen. Vorsichtig stützte sich Jeanette an dem Container hinter ihr ab und drückte sich nach oben. Eine Müdigkeit und ein leichter Schmerz waren in allen ihren Gliedern gegenwärtig und ihr Kopf fühlte sich an, als würde er in einem Schraubstock zusammengepresst werden. Kurz wurde der Blondine schwarz vor Augen, doch sie konnte sich rechtzeitig mit beiden Händen auf der Bar abstützen. Ihr Atem war schwer und etwas rasselnd, was vermutlich in Bezug zu einem Kratzen in ihrem Hals stand. Nach kurzer Zeit hatte sich Jeanette wieder etwas gefasst. Der akute Schmerz in ihrem Kopf war abgeklungen und ihr Augenlicht zurückgekehrt. Sie richtete sich auf. Die physischen Probleme waren einer generellen Lustlosigkeit gewichen. Zwar konnte sie sich mit ihrer Arbeit anfreunden, ja, fand sogar meist Spaß daran, doch in letzter Zeit hatten sie die Überstunden an ihre Grenzen getrieben. Zu viele Male war ihr Körper nicht mehr in der Lage gewesen,
    den Anforderungen stand zu halten und zu viele Male war die Frau morgens mit verschmiertem Makeup hinter der Bar erwacht. Die Bezahlung war gut, so viel musste sie sich eingestehen, doch war etwas mehr Geld die Anzüglichkeiten, die sie in den frühen Morgenstunden von irgendwelchen Lüstlingen ertragen musste, überhaut wert? Jeanette hatte immer ein ungutes Gefühl im Bauch, wenn sie an diese Situationen dachte. Hin und wieder war die solide Theke das einzige, was sie von einem aggressiven Kunden trennte - und auch diese diente eher als psychologische Barrikade, als dass es wirklich irgendeinen Unterschied für ihre Sicherheit machte. Zwar war Jeanette durchaus gewöhnt daran und erprobt
    darin, mit Aufdringlichkeit ihr gegenüber umzugehen, doch wenn auch die direkteste Abweisung keine Wirkung zeigte, wurde selbst sie nervös und ein wenig unsicher.
    Diesmal schien die Blondine nur den Schichtwechsel und nicht die gesamte Nacht verschlafen zu haben. An die Musik war Jeanette ohnehin schon so gewöhnt, dass sie ihr keine Hinderung am Einschlafen mehr bot. Das Licht war zu eher unbelebten Zeiten wie diesen auch nicht allzu bunt und aufdringlich und mit etwas Gewohnheit konnte man die Atmosphäre einfach ausblenden. Als sich Jeanette umsah, bot sich ihr ein gewohntes Bild - einige junge Leute, die sich in der Ecke betranken, ein paar Leute auf der Tanzfläche, die Männer mit stark geminderter Inhibition gegenüber einiger leicht bekleideter Frauen. Zu oft hatte Jeanette schon gesehen, wie ein Betrunkener eine Alkoholvergiftung erlitt, oder ein Mädchen von einem Freier nicht gehen gelassen wurde. Anfangs war sie schockiert. Konnte nicht fassen, dass niemand etwas dagegen unternahm, doch mittlerweile hatte sie diese gleichgültige Haltung ebenfalls für sich entdeckt. In Engeffekt ging es um ihren Lebensunterhalt, mehr nicht.
    Jeanette suchte mit den Augen noch einmal die Bar ab um sich zu vergewissern, dass jemand die Bedienung übernommen hatte. Sobald sie den Hilfskellner in einer Ecke erblickte, ging sie mit einem Seufzer in den Hinterraum. Vermutlich war es ihm nicht einmal aufgefallen, dass sie eingeschlafen war, geschweigedenn in den Sinn gekommen, sie bei Schichtwechsel aufzuwecken. Im Badezimmer wusch sich Jeanette notdürftig das Makeup von ihrem Gesicht. Nach einer solchen Nacht war es ihr fast Leid, in den Spiegel zu schauen, da es ihr schien, als wäre jede Falte hervorgehoben und ihre Augen würden müde, alt und leblos wirken. Unter ihren Augen befanden sich auch nach der Wäsche noch dunkle Ringe, die sich jedoch eher auf die Art ihres Berufes, als auf Makeup zurückführen ließen. Die Möglichkeit, ihre Frisur noch zu retten gab die Blondine schnell auf. Sie warf einfach ihren Kopf nach vorne, versuchte die Haare möglichst glatt zusammen zu bekommen und band sich einen Pferdeschwanz - nicht unbedingt attraktiv, aber zumindest praktikabel. An diesem Punkt hatte Jeanette einfach nur das Bedürfnis zu duschen und endlich wieder weg von der abgestandenen Luft und dem Alkohol zu kommen. Sie griff nach ihrer Tasche und ging durch den Hinterausgang hinaus in die Nacht. Ein wenig fröstelte es sie, als die Tür hinter ihr zu fiel und sie vor der weiten Straße stand, die nur von einer Laterne beleuchtet wurde. Dennoch versuchte sie ihr mulmiges Gefühl zu überdecken und machte sich auf den Weg nach Hause ~

    Name:   Jeanette Pinkman


    [IMG:http://orig09.deviantart.net/f…incesslettuce-d8nu0yg.png]


    Altersstufe: Erwachsene
    Geburtstag: 30. September
    Größe: 1,65 m
    Familienstand: überzeugter Single
    Familie: Karen [Cousine], Celine [Cousine], Chris [Neffe 2. Grades], Cylie [Nichte 2. Grades], Sasha [Tante]
    Herkunft: Destiny Valley
    Info: Julia war von Matze schwanger als Jeanette mit Matze schlief und die Beiden anschließend zusammen kamen. Nach einem großen Streit redeten die beiden Frauen nichts mehr miteinander und gingen sich aus dem Weg. Als Matze Jean dann mit Kate betrogen hatte, verzieh die Blondine ihrem Freund und war nur noch auf Kate sauer. Was Jeanette allerdings bis dahin noch nicht wusste: Matze und Kate sind zusammen und erwarteten sogar ein Kind...
    Inzwischen haben sich Matze und Jean wieder zusammen gerauft und sind wieder gute Freunde. Die Blondine, die Kinder eigentlich absolut nicht leiden kann, hat sogar schon alleine auf Alessa aufgepasst, das kleine Mädchen vor Kate gerettet und findet sie für ein Baby, gar nicht so übel.
    Als sie jedoch etwas Abstand von der kleinen, zerbrochenen Familie brauchte, geriet sie direkt in die gierigen Finger von Valts, der sie nach einem für Jean sehr unbefriedigendem Erlebnis am Strand, mit Handschellen gefesselt dort liegen ließ. Er brummte ihr, ganz in seinem neuen Element als Polizist, Farmarbeit bei den Kühen auf (Die sie jedoch nie erledigt hat) und sie rächte sich dafür, indem sie ihm sein Date mit Katja versaute. Seit diesem Vorfall ist Jean etwas keuscher geworden. Sie sehnt sich nach einem festen Freund und einer kleinen Familie, auch wenn sie sich dies selbst noch nicht eingestanden hat.
    Der Umzug nach Riverport hat sie ziemlich mitgenommen. Sie fühlt sich überhaupt nicht wohl in der großen Stadt und wünscht sich ihr Leben in Destiny Valley zurück. Außerdem ist die Hälfte ihrer Verwandten tot , oder verschollen (sie weiß es selbst nicht genau), sie hat noch keinen Job und befindet sich in einer nicht geraden kleinen Midlifecrisis.
    Job: Barkeeperin [UnzumutBar]
    Charakter: Jeanette ist generell ein recht extrovertierter un sozialer Mensch. Sie findet gefallen an sozialen Kontakten, Zeit mit Freunden und speziell auch am Gastgewerbe. Wenn sie jedoch sehr traurig, überfordert oder sentimental wird, kann es vorkommen, dass sich Jeanette von anderen Menschen abkapselt und eine Weile niemanden zu Gesicht bekommen möchte. Versucht dennoch jemand, an sie heranzutreten und ihr zu helfen, stellt sie auf direkte Weise klar, dass sie ihre Ruhe braucht und wer auch immer sie stören will hingehen soll, wo der Pfeffer wächst. Obwohl sie sich in ihrem täglichen Leben eher bemüht, mit anderen Menschen auszukommen, lässt sich ihre direkte und manchmal etwas ruppige Art schlecht verstecken - was sie meist auch gar nicht unbedingt will. Jeanette hat eine recht dominante Persönlichkeit, die durch diese leicht herrische Art oft zum Vorschein kommt. In gewisser Weise hängt es ebenfalls mit ihrem schlechten Umgang mit Frustration zusammen, der in Extremfällen schon nach einer falschen Bemerkung ihres Gegenübers ihre Stimmung in den Keller bringen kann. Dies führt häufig zum Unverständnis der anderen Seite und einige Leute können mit dieser etwas eigenen und direkten Art nur wenig anfangen. Selbst behauptet Jeanette, dass sie sich nie für die Anerkennung anderer verbiegen würde, doch hin und wieder lässt sie sich anmerken, dass es sie durchaus kränkt, wenn sie herausfindet, dass jemand sie nicht ausstehen kann. In Gespräch leugnet sie dies beharrlich und auch generell sieht sie es als Schwäche an, mit Gefühlen und Emotionalität in Verbindung bebracht zu werden und müsste sich nur Gedanken um sich selbst machen. Wer sich etwas länger mit ihr beschäftigt, dem wird jedoch schnell bewusst, dass sie diese Maske aufsetzt um weniger verletzlich zu sein. Versuche, sie dazu zu bringen, sich weniger darauf zu fixieren, keine emotionalen Bindungen aufzubauen, enden meist in kompletter Ignoranz ihrerseits. Auch bei Fragen des täglichen Lebens hält Jeanette meist an dem fest, was sie für richtig hält und lässt sich, oft zu Frustration ihrer Mitmenschen, nicht von einem einmal gefassten Beschluss abbringen. Obwohl Jeanette mit sich in vielen Punkten in Zwiespalt ist, versucht sie dennoch, einen positiven Blick auf das Leben zu behalten und ihren Optimismus so gut wie möglich auf andere Leute auszustrahlen. Was letztenendes für sie zählt ist, dass sie so viel aus ihrem Leben macht, wie in der momentanen Situation gerade möglich ist, und, dass sie jeden Moment und jedes Erlebnis genießt. Wenn es um andere Frauen geht, kann Jeanette auch etwas hochnäßig und arrogant reagieren, wenn sie mit der selben Einstellung begegnet wird. Für dieses Verhalten besitzt sie geringe Toleranz und passive Aggression kann ihr eine Person unglaublich unsympathisch machen.
    Vorlieben: In gewisser Weise ist Jeanette über die Jahre in Punkto ihrer Vorlieben abgestumpft. Wie sie früher noch ein gewisses Faible für materielle Besitztümer hatte, geht es ihr in letzter Zeit eher darum, Zeit mit netten Menschen zu verbringen, bei denen sie sich ein gewisses Gefühl von Geborgenheit aufbauen kann. Trotz ihrer etwas minimalistischeren Lebensweise legt Jeanette noch viel Wert auf ihr Äußeres. Obwohl sie sich nicht so leicht von Männern verführen lassen möchte, ist Jeanette dennoch interessiert an Menschen des anderen Geschlechts und hätte gerne einen zuverlässigen und rücksichtsvollen Partner, der ihr Schutz und Geborgenheit bieten könnte.
    Abneigungen: In gewisser Weise fürchtet sie sich vor dem Altern. Den Falten. Den grauen Haaren. Irgendwie fühlt es sich für sie so an, als würde ihr ihre Zeit einfach davonlaufen. Dies führt dazu, dass sie sich übermäßig viele Gedanken über ihre Haare, ihr Makeup, ihre Kleidung und das generelle Bild, das sie anderen Menschen bietet macht. Mit Leuten, die sie ihrerseits nicht mögen, kommt Jeanette nur schwer aus und unterschwellige Bemerkungen können sie zur Weißglut bringen. Unangemessene Bemerkungen über ihre Lebenslage, sowie extrem aufdringliche Menschen stehen ebenfalls recht weit oben auf ihrer Hassliste.
    Wohnort: Hansestraße 4
    Vergeben an: sheepy
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    schachtl : So, fertig ^^ Wie bei Carlos hab ich die einzelnen Begriffe, die zum Charakter gehören, etwas ausgearbeitet, spezifiziert und versucht, ein etwas klareres Bild zu schaffen. Frage: Kann ich gleich den Probepost verwenden und darauf aufbauen? Ich hätte nämlich eine Idee, was ich dazu noch schreiben könnte ^^

    [Rosalind & Carlos]~Rathausplatz



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    Schnell merkte Carlos, dass die junge Frau nicht bei bester Laune war. Im Angesicht der Lage hatte ersich schon etwas deratiges ausgemalt und er versuchte gelassen auf ihre etwas angespannte Art zu reagieren. Also Rosalind ihre Verletzung erwähnte, hockte sich der Grünhaarige neben ihrem Rollstuhl ein wenig hin, gerade soweit, dass er mit ihr auf Augenhöhe war, Eine Hand legte er auf die Armlehne des Rollstuhls, die andere ganz beiläufig auf ihr Knie. Carlos sah dem Mädchen in die Augen und sagte in einem besorgten Ton: "Wenn ich fragen darf... Wie kan es denn dazu? Was ist passiert?" Er versuchte, so interessiert wie möglich an ihren Problemen zu wirken. Immerhin war er überaus erprobt darin, auf diese Weise Vertrauen aufzubauen. Einem so hübschen Mädchen wie ihr stand es nicht, ihm Rollstuhl zu sitzen und insgeheim hoffte Carlos, dass es nur eine temporäre Lösung wäre und sie bald wieder laufen könne. Nun war der wichtigste Schritt allerdings, sich ihr zu nähern und sie kennen zu lernen. Außer ihren bemerkenswerten Haaren und der zarten Figur, sowie einer etwas ruppigen ersten Reaktion, war Carlos noch nicht viel über sie bekannt. Durch den nassen Stoff ihres Kleides konnte Carlos ein wenig von Rosalinds Körperwärme spüren und er bereute es nicht im Geringsten, ihr so nahe gekommen zu sein, selbst wenn es ihm vielleicht einen vorrübergehenden Rückschlag einbringen würde. "Du musst es mir natürlich nicht erzählen", sagte Carlos plötzlich in einem unbefangenen Tonfall, "ich denke mir nur, dass es vielleicht hift, jemanden zum reden zu haben. Weißt du, ich bin immer an den Geschichten von anderen Leuten interessiert." Der eher gespielt besorgte Ausdruck des Grünhaarigen schwang in ein ehrliches und freundliches Lächeln über. Geschichten wusste er wirklich immer zu schätzen, das stimmte für ihn in jeder Lebenslage. Durch eine spontane Stimmungsschwankung war der Grünhaarige vorerst von seinem Vorhaben, in mittlerer Zukunft herauszufinden, was sich unter den langen Gewändern des Mädchens befand, abgekommen und legte seinen Fokus eher darauf, sie aus ernsthaftem Interesse heraus kennen zu lernen.

    Da eine einzige Rolle beim Rune Factory RS irgendwie in Summe recht unbefriedigend ist, würde ich auch hier gerne noch was übernehmen. Ein Augenmerk hatte ich auf Jeanette gelegt, allerdings bräuchte ich da die Genehmigung für eine orangene Rolle. Ich kann gerne auch Probeposts oder was auch immer ablegen, falls ihr es für nötig haltet ~

    [Carlos]~ auf den Rathausplatz schlendernd


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    Etwas wenig berauschend fand der grünhaarige das Wetter, das er auf seinem Spaziergang vorfand. Der Himmel war trüb und ein Regenschauer hatte ihn schnell durchnässt. In gewisser Weise hatte es vielleicht sogar etwas Gutes, denn jetzt war Carlos wohl ohne Zweifel komplett wach. Vor einer größeren Lacke blieb er einem Moment stehen, beäugte sein Spiegelbild im Wasser und fuhr sich einmal durch die Haare. Seine Morgendusche konnte er sich wohl mit diesem Ausflug wenigstens auch sparen. Man würde eigentlich meinen, dass das schlecht Wetter den jungen Mann verdrüssig oder grißgrimmig machen würde, doch Carlos war das Wasser so gewohnt, dass er sich von so einem kleinen Regenschauer den Spaß an seinem Spaziergang verderben lassen würde. Ja, eigentlich war Carlos sogar recht fröhlich. Irgendwie erfüllte ihn die leichte Abkühlung mit Tatendrang und das mentale Tief des Morgens war bereits fast zur Gänze überwunden. Ein leichtes Grinsen machte sich auf Carlos' Gesicht breit, als er an seine vorraussichtliche Abendaktivität, die mit Sicherheit wieder etwas mit Alkohol zutun hatte, dachte. Er verstand es sich immerhin, das Leben in vollen Zügen zu genießen.
    Als sich der junge Mann einen Moment lang aus seiner Tagträumerei riss und sich in seiner Umgebung umschaute, erspähte er zu seiner Verwunderung eine merkwürdige Gestalt auf der anderen Seite des Platzes. Es war eine junge Frau, ihren Kleidern nach zu urteilen adeliger Herkunft. Auf den ersten Blick sah sie hübsch und etwas prüde aus. Ihr Gewand bis oben hin verschlossen, die Haare nach hinten gekämmt. Unter dem Kleid konnte Carlos einen schlanken, zarten Körper erahnen, perfektioniert durch die schneeweiße Haut des Mädchens. Besonderen Gefallen fand Carlos an ihren Haaren, die, zwar etwas nass, aber doch in Locken über ihre Schultern hingen. Etwas verzerrt wurde das alles in allem recht ansehnliche Bild durch den Rollstuhl in dem sie saß. Carlos fragte sich einen Moment lang, was eine junge Dame in einem Rollstuhl wohl auf einem weiten Platz tat, verwarf ihn jedoch wieder für den Gedanken daran, wie er sich ihr am besten vorstellen könnte. Auch bei diesem Gedanken verweilte der Grünhaarige nicht lange, denn er zog es vor, einfach auf das Mädchen zuzugehen.
    "Das ist kein Wetter, bei dem junge Frauen alleine draußen bleiben sollten", sagte Carlos mit einem freundlichen Grinsen auf seinem Gesicht, "Es regnet ja wie aus Eimern! Was bringt dich denn an so einem Tag zum Rathausplatz? Am Ende fängst du dir noch eine Erkältung ein" Als Carlos diese Worte äußerte, versicherte er sich, mit dem Mädchen Augenkontakt zu halten. Der erste Eindruck zählte viel, und wenn man einem Menschen dabei in die Augen sah, standen die Chancen, ihr Vertrauen zu gewinnen meißt höher.


    (@LunaXSol , ich hab Rosalind einfach mal angesprochen, ich hoffe, das ist okay für dich)

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    ~Carlos erwacht~


    Langsam schlug Carlos seine Augen auf. Das Bild, das sich ihm bot schien merkwürdig verschwommen und verzerrt, also blinzelte er einige Male um sich etwas zurecht zu finden. Als er mit diesem nur minderen Erfolg erzielte, drehte sich der Grünhaarige lethargisch auf die Seite und gab dabei einige Laute des Missmutes von sich. Er schlug die Decke ein wenig zurück, mit seinen Fingern nach Halt tastend, und erhob sich schleppend aus seinem Bett. Kurz torkelte der Junge Mann, als ihn ein plötzlicher Schwindel überkam, doch rechtzeitig konnte er sich mit einer Hand auf seinem Nachttisch abstützen. Schlaftrunken rieb sich Carlos die Augen und versuchte sich etwas Klarheit über die Ereignisse des Vortages zu schaffen. In seiner recht blassen Erinnerung sah er... Frauen! Zwei oder drei mindestens. Alle von engelhafter Statur, eine jedoch etwas weniger attraktiv als die anderen beiden. Angestrengt versuchte sich Carlos an die Gesicher der Mädchen zu erinnern. Eine hatte lange schwarze Haare. Eine echte Schönheit die Kleine! Mit ihrer hellen Haut und der Stupnase erinnerte sie den jungen Mann an ein kleines Häschen... Mit den großen Augen und dem unschuldigen Blick... Aber irgendetwas war da doch noch...
    Carlos entsann sich eines anderen Gesichtes... weit kantiger und nicht seinem Geschmack entsprechend. Geziert wurde es von einem stattlichen Bart und buschigen Augenbrauen, die schienen, als wären sie kleine Tierchen, die ihm jeden Moment aus dem Gesicht springen würden. Langsam dämmerte es dem jungen Mann, dass es sich bei dem furchteinflößenden Fremden vermutlich um den Vater des Mädchens gehandelt haben musste, der ganz und gar nicht damit einverstanden war, dass irgendein dahergelaufener Kerl seine Tochter im Rausch fast schon sexuell belästigte. Aber woher konnte Carlos auch wissen, dass die Kleine mit ihrem alten Mann in der Kneipe war? Jedenfalls schreckte Carlos vor keiner Herausforderung zurück, Vasen wurden zerbrochen, es wurde sich auf dem Boden herumgewälzt und... Carlos versuchte sich angestrengt an die Fortsetzung der Geschichte zu erinnern, allerdings fielen ihm nur noch keine Erinnerungsfetzen ein, in denen er zusammen mit dem Bärtigen um die Wette trank, sie sich offiziell zu "Brüdern" erklärten und gemeinsam einen kleinen Schwächling ins Meer warfen. Carlos grinste bei dem Gedanken an das dumme Gesicht, dass der Junge gemacht hatte.
    Wieder etwas wacher und mit Tatendrang erfüllt begab sich der Grünhaarige ins Badezimmer, wo er sich etwas Wasser ins Gesicht spritzte. Mit wieder etwas klarerer Sicht beäugte sich Carlos im Spiegel. Trotz der Strapazen des vorhergehenden Tages hatte er sich gut gehalten. Ein paar Mal fuhr er sich mir einer Hand durch die Haare. Als er mit seiner Frisur zufrieden war, zog er die Hose, in der ergeschlafen hatte aus und warf sie auf einen Haufen mit Schmutzwäsche, zum Waschen war immerhin später auch noch Zeit,und zog sich frische Kleidung über. Noch ein kurzer Blick in den Spiegel, dann ging Carlos die Stiegen hinunter und hinaus ins Freie. Normalerweise würde er jetzt ein herzhaftes Frühstück zu sich nehmen, allerdings lag ihm der Alkohol des letzten Tages noch schwer im Magen und er wollte zuerst versuchen, sich durch einen Spatziergang wieder etwas auf gleich zu bekommen.


    ~geht~

    So, ich hab mal wieder Lust bekommen, in einem RS mitzuspielen und mir eine Rolle rausgesucht. Erlaubnis von Darksilver hab ich mir schon geholt~


    Carlos


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    Spitzname: -
    Altersstufe: Erwachsen
    Geburtstag: 3. Juni
    Wohnsitz: Der Strand
    Familie: Carmen (kleine Schwester)
    Info: Nachdem seine Eltern den freiheitsliebenden
    Carlos mit einer jungen angesehenen Dame, aus seinem Heimatdorf, verheiraten wollten, floh dieser in einer Nacht- und Nebelaktion von seinem Zuhause. Zu Beginn mit der Absicht sich selbst die Frau zu suchen die er heiraten wollte, doch nach und nach immer mehr um einfach zu tun was er möchte. Sein Wesen hat sich nach der Flucht vollkommen umgekehrt und aus einem ruhigen wohlerzogenen Jungen wurde ein selbstbewusster Weiberheld, der seine Intelligenz benutzte um alles zu seinem Vorteil zu wenden. Seit einiger Zeit lebt er nun in Trampoli in ständiger Brautschau, mal mit ernsteren, mal mit weniger ernst gemeinten Bestrebungen.
    Beruf: -
    Charakter: Carlos ist der typische Frauenheld, er ist kühl, souverän, humorvoll und hat ein zu großes Ego. Oft versucht er, sein Gegenüber mit einer charmant-sarkastischen Art von sich zu überzeugen. Er ist immer auf neue Romanzen aus, auch wenn dieser nur mehr oder minder lange andauern, dies hat ihm auch schon einige Prügeleien oder Ohrfeigen eingehandelt. Dies hat zum Teil auch den Grund, dass Carlos zu einer Herausforderung nicht Nein sagen kann und viel Wert darauf legt, sich von anderen abzuheben. Er bevorzugt diesen freien Lebensstil und hält nicht viel davon sich an eine bestimmte Person zu binden. Er verfügt auch über eine gute Menschenkenntnis und weiß wie er die Aufmerksamkeit der weiblichen Bewohner erhält die er möchte. Ganz im Gegensatz dazu steht die verständnislose Apathie und Konfusion, die er in ernsthaft emotionalen Situationen an den Tag legen kann. Durchbricht eine Person seine Schale, stellt sich für diese schnell heraus, dass Carlos die Bindung größtenteils aus dem Grund meidet, dass es keine Ahnung hat, wie damit umzugehen ist und sich in ernsthaften Beziehungen sehr unsicher und infantil verhält. Prinzipiell bringt sich Carlos nicht gerne in Situationen, in denen er nicht die komplette Kontrolle besitzt und kann sehr kindisch und aggressiv reagieren, wenn er doch einmal in seinen Gefühlen bloßgestellt wird. In seinem Leben außerhalb von Beziehungen ist Carlos sehr Abenteuerlustig und chaotisch, was ihn durchaus in unangenehme Situationen bringen kann. Wenn er sich in den Kopf gesetzt hat, etwas zu machen, will er es sofort machen. Egal, welche Konsequenzen er davon tragen könnte.
    Hobbies: Wenn die simple Antwort "Frauen" nicht auf diese Frage akzeptiert wird, weil sie einfach zu unspezifisch und irrellevant ist, beginnt Carlos meist von seinem letzten Kneipenbesuch, seinen Saufkumpanen und der hübschen Kellnerin zu erzählen. Nach der statistischen Anzahl seiner Besuche dort ist es durchaus gerechtfertigt zu sagen, dass der Besuch der Tarverne zu seinen liebsten Hobbies gehört. Was meist eher weniger offensichtlich ist, ist, dass er durchaus auch gefallen daran findet, einen Abend im Badehaus zu verbringen, sich zu entspannen und die Ereignisse des Tages zu verarbeiten. Unter Tags genießt Carlos Aktivitäten, die mit dem Meer zutun haben, sowie gelegentliche Spatziergänge in der Natur.
    Vorlieben: Eine schlanke Taille und wohlgeformte Kurven, nicht zu dünn, präferenziell eher leicht athletisch - natürlich nicht so sehr, dass die Weiblichkeit verloren geht. Lange Haare, durch die man die Finger gleiten lassen kann, sowie große dunkle Augen zählen ebenfalls zu seinen Vorlieben. Sollte es sich einmal nicht um die Damenwelt - laut Carlos das Beste, was die Stadt zu bieten hat - drehen, kann sich Carlos durchaus mit Aktivitäten wie Schwimmen, Tauchen oder Kanufahren anfreunden. Sein Geld verdient er sich neben Gelegenheitsjobs ohnehin meist durch den Verkauf von Fischen und kunstvollen Schmuckstücken aus Korallen und Muscheln.(die vor allem bei der besagten Damenwelt reißenden Absatz finden) Sollte einmal die Frage aufkommen, was Carlos auf charakterlicher Ebene an anderen Menschen schätzt, so zuckt er meist mit den Achseln und gibt eine Antwort wie "ich nehme wohl, was ich bekommen kann". Dies entspricht jedoch nur bedingt der Wahrheit, da Carlos trotz seiner generellen Toleranz für die meisten Charaktereigenschaften ein Faible für eine gewisse Emanzipation und Selbstständigkeit, vor allem in Frauen besitzt. Ein Mädchen, das es schafft, ihn auszuspielen und um den Finger zu wickeln ist für ihn eine Aufforderung zu einem Wettkampf, den es um jeden Preis zu gewinnen gilt. Generell wird Carlos auf die Frage nach seinen Vorlieben allerdings meist ein spaßhaft angeberisches Gesicht aufsetzen, auf sich selbst zeigen, und dann grinsend von dem Thema ablenken.
    Abneigungen: Carlos ist ein generell recht weltoffener Mensch, der pflegt zu sagen, dass er gegen kaum etwas eine wirkliche Abneigung verspürt, doch anhängliche Mädchen, die ihn einfach nicht in Frieden lassen können ihm hin und wieder den letzten Nerv rauben. Des weiteren besitzt er absolut keinen Respekt vor hirnlosen Machos, die groß reden, sich allerdings klein machen, sobald die Dinge wirklich ernst werden. Für diese Leute hat Carlos meist nur ein höhnisches Grinsen, sowie einen abfälligen Blick übrig.
    Zauber: - (Einen unendlichen Vorrat an Charisma)
    Waffen: - (einen gesunden Kampfgeist)
    Heldengrad: -
    Vergeben an: sheepy  
    Zuletzt gespielt von: [IMG:http://forum.hmforever.de/wcf/icon/userS.pngFishbone

    Wie viele Jahre hab ich das Form jetzt nicht angefasst? Drei? Vier? lol


    Ich hab mich grade ganz spontan dran erinnert, dass ich einen Accunt habe und wollte einfach mal wieder vorbei schauen. :P

    Ich wollte eigentlich vorher schreiben, dass ich weg bin, aber irgendwie hab ich nicht die Zeit dazu gefunden ~


    Vorletzte Woche hatten wir in der Schule unsere Theateraufführung und wir hatten halt das ganze Wochenende davor und auch so die ganze Zeit irgendwelche Proben. Letzte Woche waren wir auf Schikurs (Ja, unsere Schule fährt Ende März auf Schikurs 0.o) und Am Freitag war ich beim Schulball ^^


    Jetzt bin ich allerdings wieder da und werde vermutlich auch wieder aktiv posten ^^ ~

    (Tut mir Leid, ich hatte letzte Woche leider ziemlich viel Stress und bin immer erst so gegen Acht nach Hause gekommen)


    Melody war den ganzen Weg lang nur stumm neben Raguna gegangen, mit dem Versuch, so nah wie möglich bei ihm zu sein. Melody ging es schon wesentlich besser, doch in dieser Situation wollte sie es sich natürlich nicht sofort anmerken lassen. Immerhin hatte Melody trotz allem gewisse heilerische Fähigkeiten und es schien ihr gelungen zu sein, zumindest die offene Wunde in ihrem Hals größtenteils zu schließen. Allerdings schien es für die Rosahaarige trotzdem angebracht ins Krankenhaus zu gehen, da es leicht sein konnte, dass sie eine ernsthafte Verletzung in der Lunge davongetragen hatte. Melody hatte davon gehört, dass Leute an zu viel Sand in der Lunge erstickt waren. Als Melody dieser grausige Gedanke in den Sinn kam, klammerte sie sich mit beiden Händen fester an Ragunas Arm. Als sich Melody im Wartezimmer hinsetzte, fiel der Rosahaarigen auf, dass Raguna sie etwas fragend anschaute. Im ersten Moment hatte sie das Gefühl, als hätte sie irgendetwas falsch gemacht, als ihr der Gedanke in den Sinn kam, dass sie ja immer noch voller Sand war. Als Raguna wegschaute, versuchte die Rosahaarige, so schnell wie möglich zumindest den Dreck aus ihrem Gesicht zu entfernen. Als Raguna sich wieder zu ihr gesetzt hatte, lehnte sich Melody vorsichtig zu ihm hinüber und warf einen Blick in die Zeitung, die Raguna sich genommen hatte. Auf den ersten Blick schien sie keine interessanten Nachrichten zu enthalten, bis Melody eine kleine Meldung in einer der untersten Zeilen erspähte. "Verrückte provoziert Reaper und entkommt um ein Haar!", war die Schlagzeile. Inzwischen war Mello an einem Punkt angelangt, an dem sie bereits selbst über ihre eigene Dummheit lachen konnte. "Sie nennen mich als eine Verrückte? Diese Leute haben aber überhaupt keinen Anstand!", sagte Melody gespielt empört und musste unwillkürlich grinsen. Langsam fing sie an, sie wieder etwas aus ihrer Schockstarre zu lösen und zu ihrem wahren Charakter zurückzufinden.

    Warum? Warum ist er nicht böse auf mich? Als Raguna den Koffer geöffnet hatte, hielt Melody den Atem an. Doch statt Vorwürfen hörte Melody nur, wie Raguna den Koffer wieder schloss. Melody machte sich immer noch auf das Schlimmste gefasst, doch sie spürte, wie Raguna seinen Arm um ihre Schultern legte. Melody begann wieder kangsam zu atmen und war nicht mehr ganz so angespannt, doch als Raguna zu reden anfing war Melody immer noch sehr verschreckt und wagte kaum, sich zu bewegen. Als Raguna Melody küsste war diese komplett überrumpelt. Es war zwar nur ein kurzer Kurzer Kuss, doch Melodys Herz begann rasend schnell zu schlagen. Warum? Wie konnte er das nur machen, nach allem, was er gerade gesehen hatte? Raguna war Melody manchmal wirklich ein Rätsel. Selbst wenn sie selbst auf andere Leute so unbeschwert wirkte war sie doch immer von inneren Schmerzen sehr zerfressen worden. Wie konnte Raguna nur, nachdem er die Ausmaße von Melodys Problemen gesehen hatte, noch so ruhig bleiben? Als Raguna ihr weitere Fragen stellte hörte Melody gar nicht mehr richtig zu, sondern war ganz in ihre Gedanken vertieft und nickte einfach nur teilnamslos bei allem, was er machte. Als Raguna ihr das Bild vors Gesicht hielt, schreckte Melody kurz auf und musste lächeln, als sie sah, dass Raguna es wieder zusammen geklebt hatte. "Danke...", sagte sie leise und sah dabei nicht das Bild an, sondern blickte in Ragunas lächelndes Gesicht. Melody kamen erneut Tränen in die Augen, die sie allerdings schnell wegwischte. Langsam kehrte sie wieder zu ihrem richtigen selbst zurück, dass sich eingentlich nie irgendeine Schwäche erlauben würde. Melody sah wieder Raguna an, dann das Bild. "Du hast dich nicht verändert... Du bist immer Noch genau so, wie früher", sagte sie, was jedoch wieder einen Hustenanfall zufolge hatte, den sie allerdings einigermaßen ignorierte und sich davon nicht stören ließ.

    Melodys Herz schlug schneller. Sie überlegte fieberhaft, wo sie den Inhalt des Koffers verstecken konnte, doch in der Kurzen Zeit fiel ihr kein gutes Versteck ein und bevor sie die Möglichkeit hatte, irgendetwas zu tun, war Raguna auch schon wieder zurück. Melody saß immernoch da, auf dem Boden, mit dem Koffer auf dem Schoß und starrte Raguna an, als würde sie ihn das erste Mal sehen, als er wieder den Raum betrat. In diesem Moment fühlte sich die Rosahaarige, als wäre ohnehin schon alles verloren. Raguna würde die ganzen psychotischen Sachen in dem Koffer sehen, wütend werden, weggehen und sie zurücklassen. Sie verfolgte den Braunhaarigen mit ihrem Blick, wie er immer näher zu ihr hin ging und sich neben ihr hinsetzte. Wortlos schob Melody ihm den Koffer zu. Sie konnte jetzt sowieso nichts mehr dagegen ausrichten. Das Mädchen vergrub ihr Gesicht in den Händen. Warum musste sie immer in solche Situationen geraten? Warum hab ich die Kleindung überhaupt zur Sprache gebracht? Ich hätte doch einfach... Ich bin so eine Idiotin! Dachte Melody, das Gesicht von Raguna abgewandt, in der Erwartung, dass er gleich entweder wütend oder erschrocken reagieren würde.

    Die Sachen... Nein! Als Raguna die Frage stellte fiel Melody plötzlich ein, wo die Sachen waren... Und das war nicht unbedingt ein Ort, den Raguna sehen sollte. Melody sprang auf, obwohl es für sie fast unaushaltbar war, torkelte sie zum Kleiderschrank un zog eine Kiste aus dem untersten Fach. "Die.. Sachen... sind...", begann Mello und verstummte dann wieder, weil sie Probleme mit dem Atmen bekam. Sie legte die Kiste so hin, dass Raguna möglichst wenig davon sehen konnte. Melody öffnete die Kiste einen Spalt breit und überlegte fieberhaft, was sie tun konnte. Durch den Spalt konnte sie alles genau so sehen, wie sie es verlassen hatte. Ein Stapel mit der Kleindung von Raguna, daneben ein Foto von Raguna und Melody, das jedoch in der Mitte durchgeschnitten war und eine Puppe, die Mist erstaunlich ähnlich war. in ihrem Kopf steckten mehrere spitze Nadeln, ein Arm war abgeschnitten und lag am anderen Ende des Koffers und der Bauch der Puppe war aufgeschlitzt worden, sodass die Füllung herausquoll. Neben der Puppe lag eine scharfe Schere, die Melody vermutlich einfach aus Versehen darin liegen gelassen hatte. Möglichst ohne irgendeine der anderen Sachen zu berühren zog Melody die Kleidung aus dem Koffer, doch sie konnte es nicht vermeiden, dass die Schere hinunterfiel und ein klirrendes Geräusch von sich gab. Schnell drückte Melody ihrem Freund die Sachen in die Hand und schlug den Koffer wieder zu. "Das ist nicht... Ich... Das war nicht so...", stotterte Melody und wurde rot, weil sie sich bereits sicher war, dass Raguna den Koffer ansehen wollen würde.

    Melody musste plötzlich wieder Husten, allerdings spuckte sie kein Blüt mehr, sondern hauptsächlich kleine Sandklümpchen. Melody spürte zwar noch, dass sie eine Wunde in ihrem Hals hatte, aber die Atemnot hatte sich erheblich gebessert. Melody lächelte Raguna an, der ein sehr besorgtes Gesicht aufgesetzt hatte. "Keine Sorge, es geht schon wieder...", sagte sie leise. Als Ragunas Magen knurrte musste Melody grinsen. Bis jetzt kam ihr die ganze Situation relativ unwirklich vor, als wäre Raguna nicht ganz er selbst, doch die darauffolgende Bemerkung passte einfach perfekt zu ihm. "Ich kann dir nachher was kochen", sagte die Hexe, die inzwischen begann ihre körperliche Verfassung nicht mehr so ernst zu nehmen. "Immerhin hab ich früher auch immer für dich gekocht." Es kann doch wie früher werden! Ich bin mir sicher! Als sie Ragunas Frage hörte setzte sich Melody vorsichtig wieder auf und griff nach Ragunas Hand. Sie war warm, im Gegensatz zu Melodys kaltem, geschwächten Körper. "Erwartest du von mir, dass ich jetzt noch nein sage? Es kam mir die ganze Zeit so vor als würde mir etwas wichtiges fehlen und jetzt bist du wieder da!" Die Rosahaarige lachte leise, leicht sarkastisch und sah Raguna an. "Mir war nie bewusst, wie unvorsichtig und dumm ich mich verhalte, wenn ich alleine bin. In den letzten Monaten ist kaum ein Tag vergangen an dem ich nicht auf irgendeine Art verletzt war." Melody lachte wieder. Über ihre eigene Dummheit. "Ich liebe dich, weißt du?", flüsterte Melody in einem ernsteren Tonfall. Dann erhellte sich ihr Gesicht wieder und sie sagte wieder etwas fröhlicher: "Ich hab noch ein paar alte Sachen von dir, die du einmal bei mir vergessen hast im Schrank. Ich will nicht, dass du krank wirst...", Melody begann rot zu werden und stotterte: "N-Nicht, dass ich sie extra aufgehoben habe... Ich..." SIe wusste nicht mehr, was sie sagen sollte, also schwieg sie einfach.

    Als Melody Ragunas Worte hörte vergaß sie fast den Schmerz in ihrer Brust. Er liebte sie also wirklich noch. Obwohl Melody sich in den vorherigen Momenten noch unsicher war, war ihr nun klar, dass sie ihr Leben mit niemandem anders als Raguna verbringen wollte. In diesem Moment wäre sie gerne ewig lange verharrt, doch es konnte nicht ewig so bleiben. Der stechende Schmerz in ihrer Brust kehrte langam wieder zurück und Melody musste sich wieder zurück aufs Bett fallen lassen, doch bevor sie das tat hauchte sie noch einen zarten Kuss auf Ragunas Wange. Melody fühlte sich, als wäre sie die letzten Monate tot gewesen und jetzt erst wieder auferstanden. Die Schmerzen in ihrer Brust kümmerten sie nicht mehr. Sie war fest davon überzeugt, dass sie ihr Leben in den Griff bekommen würde. Alleine wenn Raguna sie ansah, wurde aus der rachsüchtigen, tollpatschigen Idiotin wieder die etwas verpeilte, aber liebenswürdige kleine Hexe, die ursprünglich einmal war. Melody musste nur in die schönen großen Augen ihres ex... nein Freundes zu schauen um alles um sich herum zu vergessen.


    (Ich geh schlafen, ich muss noch ein bisschen was für die Schule lernen, wir können morgen weiterschreiben ^^)

    Melody lächelte Raguna zu. Nein, sie war sich sicher, dass er es ernst meinte. Selbst wenn er sie nicht mehr liebte, was zählte das schon? immerhin war es das wichtigste, dass sie sich wieder vertrugen. Als Raguna ihr etwas zu trinken anbot setzte sich Melody vorsichtig etwas auf und nahm das Glas in die Hand. Es fühlte sich so an, als ob das kalte Wasser einen Teil ihres Schmezes, sowohl durch das Wiedersehen mit Raguna, als auch durch die inneren Verletzungen einfach davongewaschen wurden. Vermutlich war es auch teilweise so, denn Melody fühlte sich wesentlich besser als vorher und konnte sich mit mühe sogar aufsetzten. Als sie Raguna wieder neben ihrem Bett sitzen sah, musste Melody plötzlich wieder anfangen zu weinen, aber diesmal waren es keine Tränen des Schmerzes. Ihr war egal, ob Raguna sie noch liebte, oder nicht, er war wieder für sie da und das war es, was zählte. Trotz der Schmerzen wandte sich Melody zu Raguna und umarmte ihn. Ihr war in diesem Moment egal, wie er reagieren würde, haupsache sie konnte in seiner Nähe sein. "Danke, dass du wieder da bist", flüsterte Melody.

    "Du musst nichts gut machen...", sagte Melody leise mit einem leichten Lächeln. "Ich hab nur in der letzten Zeit wirklich viel durchgemacht, weißt du? Du warst einfach nicht da... Ich hatte mich eigentlich schon damit abgefunden, aber dass wir uns plötzlich wieder begegnen macht das Ganze einfach komplizierter...", flüsterte Melody und schloss dabei die Augen um einen Moment aus der Situation entfliehen zu können. Als sie wieder aufsah fühlte sich Melody etwas besser. "Ich sollte nicht mit "Warum" anfangen. Das wichtigste ist doch, dass du wieder da bist, oder?", flüsterte Melody, die Frage eher an sich selbst als an Raguna stellend. Wieso mache ich mir überhaupt Hoffnungen? Nach so langer Zeit liebt er mich sicher nicht mehr... Er will sich wahrscheinlich einfach nur mit mir aussprechen um ein besseres Gewissen zu haben... Melody versuchte der Realität ins Auge zu Blicken. Es war unwahrscheinlich, dass Raguna nach so langer Zeit noch Gefühle für sie hatte. Sie war sich selbst nciht einmal sicher, ob das was sie für ihn noch fühlte wirklich Liebe war...

    "Raguna, du bist sogar bei ihr eingezogen. Erwartest du, dass ich dir glaube, dass ich dir das wirklich alles glaube?", trotz des Schmerzes wurde Melodys Stimme lauter. Sie wollte sich einerseits wieder mit Raguna vertragen, andererseits war die Entäuschung über ihn in der Zeit in der sie ihn nicht gesehen hatte nur gewachsen. "Ich weiß einfach nicht mehr, was ich glauben soll... Du hast mich damals so entäuscht... Ich weiß nicht, was ich machen soll...", flüsterte Melody. Wieso? er hat sich über ein Jahr lang nicht m´bei mir gemeldet. Es wäre mir manchmal sogar lieber gewesen, er wäre tot... wie Monica... Aber... Was, wenn alles wie früher werden kann... Melody wurde leicht rot und vergrub ihre Hände in ihrem Polster. Es würde nicht so wie früher werden! Das war ganz ausgeschlossen! Aber was wäre, wenn er sie wieder so ansehen würde wie früher... Nicht mehr Mist, oder irgendein anderes Mädchen. Nur Melody selbst. In Mellos Augen bildeten sich Tränen. Es würde sicher nie wieder so wie früher werden. Wenn überhaupt würde sie sich mit Raguna nur wieder einigermaßen vertragen... mehr nicht...

    Melody war Raguna in diesem Moment so dankbar, dass er ihr in dieser schwierigen Situation half, dass sie schon fast wieder vergaß, was in der Vergangenheit passiert war. Die Stille schien Raguna allerdings unangenehm zu sein, was Melody vollkommen nachvollziehen konnte. "Es geht schon besser, ich glaube, dass der Sand langsam aus meiner Lunge heraußen ist.", sagte Melody mit einem trotzdem noch recht leisen Tonfall auf die Entschuldigung von Raguna hin, "Ich hab in letzter Zeit öfter solche Probleme gehabt... Irgendwie kann ich mich nicht mehr wirklich beherrschen und werde viel zu schnell wütend..." Melody wurde rot, als sie merkte, was sie gerade gesagt hatte. Was sollte Raguna jetzt für einen Eindruck von ihr haben? Als sie an Melodys Zimmertür ankamen, fragte Raguna nach dem Schlüssel. Melody nickte auf die Frage, ob sie ihn habe und zog ihn zwischen den Falten ihres Handtuches heraus. Vorsichtig stützte sie sich an der Tür an und sperrte sie auf. Mit Ragunas Hilfe legte sie sich vorsichtig auf ihr Bett und spürte sofort, wie ein Teil der Anspannung von ihr wich. Etwas bestimmter und nicht mehr ganz so leise sagte sie zu Raguna gewandt: "Ich wollte eigentlich sowieso mit dir reden. Warum hast du mir das angetan?" Melody wollte es nicht so direkt sagen, aber es war ihr einfach herausgerutscht und jetzt konnte sie es auch nicht mehr ändern.