Beiträge von Peppermint

    "Frühstück?", wiederholte sie seine Worte, doch da war er schon aus der Tür verschwunden und holte wohl schon längst das Essen. "Hm..." Naja, was solls, sie würde schon nichts anstellen, sie war viel zu vertieft in ihr Schwert. Sie schnitzte wieder weiter. Das kleine Messer war viel praktischer, aber es war auch schwerer damit in das harte Holz zu kommen. Ab und zu schnitt sie sich ein paar mal an den Händen, doch das kümmerte sie kaum was. Das bisschen Blut machte ihr nichts aus, wieso sollte es auch? Sie blickte wieder auf, als er mit vollbeladenen Armen wieder in das Zimmer kam. "Esseeeen!" Sie strahlte förmlich und lies das unfertige Schwert und Messer fallen, um zu ihm zu gehen. Sie schnappte sich ein Stück vom Brot und belegte es mit Käse und setzte sich dann auf den Boden und aß es langsam. "Ah, leckwer!", meinte sie mit vollem Mund und lächelte ihn breit an.

    "Tja, da siehst du mal, wie viel in einem kleinen Mädchen stecken kann!", sagte sie grinsend und streckte ihm die Zunge raus. Sie freute sich irgendwie darüber, dass er das gar nicht von ihr erwartet hatte. Und im nächsten Moment bekam sie auch schon ein viel kleineres Messer überreicht. Sie lies das alte Messer einach falle und nahm das Taschenmesser entdecken. "Ah, danke!" Sie änderte noch eben ihre Sitzposition und fuhr mit ihrer Arbeit vor. "Und was willst du jetzt machen?" Die Schwarzhaarige schien sichtlich beschäftigt zu sein und es sah auch nicht so aus, als würde sie mit der Schnitzerei aufhören wollen.

    Als sie das Bett knacken hörte, blickte sie für einen kurzen Moment auf und strahlte. "Guten Morgen!", rief sie fröhlich, doch er bemerkte sie erst, als er sie da unten auf dem Boden hocken sah. "Ich mache mir ein Schwert, wie gesagt! Ich brauch doch schließlich eins, oder hast du's schon vergessen?", erklärte sie ihm, während sie ihren Blick wieder auf ihren Stock gerichtet hatte, den sie mit dem Messer schnitzte. Das Messer war ein wenig zu groß für ihre kleine Hand und sie musste sich Mühe geben, doch sie war stolz auf sich, dass sie den Anfang schon alleine geschafft hatte. Hoffentlich würde Gaius ihr das Messer jetzt nicht wegnehmen.

    Am nächsten Morgen wachte die Kleine an Gaius gekuschelt auf. Ihr machte es nicht viel aus, dass sie bei einem Fremden schlief und ihrer Mutter anscheinend noch weniger. Der junge Mann schlief noch, aber sie hatte keine Lust im Bett zu bleiben, bis er aufwachen würde. Also krabbelte die 5 Jährige geschickt über ihn und kletterte auf den Boden. Gut das sie ihren Stock von Gestern mitgeschleppt hat (Ja, hat sie xD). Jetzt hatte sie was zu tun. Sie suchte in seinem Zimmer nach einem kleinen Messer, was sie schon öfters bei irgendwelchen Leuten gesehen hatte. Als sie endlich eins in einer Schublade gefunden hatte - wofür sie sich übrigens extra auf einen Stuhl stellen musste -, begann sie damit, aus ihrem Stock ein Schwert zu formen. Natürlich würde das länger dauern und sie konnte keine guten Details einbauen und irgendwie musste sie ja die Zeit verstreichen.

    "Hää? Was willst du denn mit meinem Geburtstag?" Nunja, den eigenen Geburtstag wusste sie selber gar nicht. Dafür musste sie schon ihre Mutter fragen. Schnell fügte sie ihre Gedanken hinzu. "Da musst du aber Felicity fragen, die weiß wann ich Geburtstag habe!" Hoffentlich wird er ganz viel Geld machen und mir dann ganz tolle Sachen schenken~, dachte sie sich insgeheim, doch sprach es nicht laut aus. "Mein Name ist Raine. Meine Mama hat mir gesagt, dass die Aussprache von meinem Namen auf Deutsch Regen heißt. Deshalb versteh ich das nicht so ganz... Ich seh doch gar nicht so aus, als wäre ich traurig, oder?" Sie legte sich nachdenklich den Finger an den Mund, bis sie plötzlich gähnen musste. Die Kleine war ganz schön müde geworden und wollte schlafen. Sie zog Gaius runter auf den Boden und setzte sich in seinen Schoß, wo sie perfekt reinpasste. "Erzählst du mir eine Gute Nacht Geschichteee?", fragte sie dann wieder lieb und machte sich schonmal für eine lange Geschichte bereit. Sie rollte sich ein und schloss die Augen und ehe sie ihn etwas sagen hören konnte, schlief sie ein~

    Wow. Von seinem ersten Satz verstand sie so gut wie gar nichst, bis er dann mit der simplen Erklärung kam, die sie eigentlich hören wollte. Warum nicht gleich so? Raine tat mal so, als hätte er ihr nicht erklärt, was Erze wären. Das würde sonst nur zu einer ewigen Fragerei führen, wie: "Was sind Mineralaggregate?", oder was Wertbestandteile wären und was es heißt, diese zu extrahieren. Das würde die Schwarzhaarige ja sowieso nicht verstehen. So lange sie wusste, dass Erze wichtig für ihn und die Waffen waren, reichte es ihr. "Also verkaufst du Waffen?" Das ihm die Berührung unangenehm war, bemerkte Raine gar nicht, aber sie lies wieder los, da ihr das ganze Stehen auf Zehenspitzen doch ein wenig zu anstrengend wurde. "Hm... Okay, dann werde ich jetzt gaaanz viel üben, damit du mir ganz viele tolle Geschichte erzählen wirst!" Sie war aufgeregt und würde schon gleich morgen damit anfangen. "Und mein Schwert hab ich auch schon bald~"

    "Und was ist Erz? Warum brauchst du das denn?", fragte sie neugierig. Sie war froh über die Begegnung mit ihm, denn es kam ihr so vor, als würde sie durch ihn eine neue Seite des Lebens entdecken, die sie wahrscheinlich nie ohne ihn gemacht hätte, da er ihr wohl gerne Sachen zeigte. Hoffentlich würde er ihr auch ein paar spannende Geschichten erzählen. Als er seine langen Haaren zur Seite strich, betrachtete sie neugierig die Narbe. "Uah, die ist aber grooß!", staunte sie und ging näher zu ihm ran, stellte sich auf Zehenspitzen. Mit ihrem kleinen Zeigefinger berührte sie die Narbe vorsichtig und machte dabei immer noch ein erstauntes Gesicht. "Tut das weh? Und woher hast du die? Oh, erzähl mir bitte ein paar tolle Geschichten!" Lieb lächelte sie ihn an, was man eigentlich nicht so oft von ihr sah, nur, wenn sie etwas wollte. So ein liebes Lächeln kam schließlich immer gut an, oder?

    Es machte Raine glücklich, dass er sie jetzt nicht anmotzte, sondern ihr Tipps gab, wie es besser machen könnte. Sie nickte eifrig und tat, was er ihr sagte. Stimmt, so war es viel leichter, auch wenn der Stock ein wenig schwerer wurde. Dennoch würde sie den Stock definitiv für etwas behalten. "Und hast du schonmal Monster verprügelt?", fragte sie, während sie sich weiterhin auf die Übungen konzentrierte.


    (Gomen D:)

    Seine Tricks waren schon beeindruckend, aber wenn sie ihn eines Tages schlagen wollte, sollte sie jetzt schon mit dem Trainieren anfangen. Also schnappte sie sich einen langen Stock, der zufälligerweise auf der Wiese rumlag und stand auf, näherte sich ihm ein wenig und versuchte ihn nachzuahmen. Zugegeben, soooo schlecht sah es ja gar nicht aus, obwohl sie ab und zu mal über ihre eigenen Füße stolperte. Aber beim Auffangen vom Stock war sie ziemlich geschickt. Ja, irgendwie entdeckte sie gerade eine andere Seite des Lebens. Neue Dinge ausprobieren und seine Stärken und Schwächen herausfinden.

    Tze, selbst wenn mein Schwert nicht so groß sein sollte wie deins, ich krieg das schon... Sie wusste nun zumindestens, was sie in nächster Zeit zu tun haben würde. Sie zuckte mit den Schultern. "Egal, ich werd dich schon so oder so finden. Schön, dass ich nicht die einzige hier bin, die keiner kennt..." Oder war es eher anders rum? Ja, wahrscheinlich wussten alle von ihr, doch sie kannte kaum einen. Sonia und Gaius waren bis jetzt die einzigen anderen Menschen, die sie kannte, abgesehen von Mutter und Schwester. Sie stand wieder auf und ging dahin, wo Gaius meinte, es wäre dort am sichersten. "Als ob mir was passieren würde...", grummelte sie beim Weggehen und wartete auf seine 'Vorstellung'.

    "Tze, ich muss Mama gar nicht fragen, ich weiß schon woher ich ein Schwert bekomme!" Ihr Blick war ein wenig triumphierend, aber sie wollte ihm trotzdem nicht verraten, wie sie an das Schwert kommen wollte. Würde ihn sicher eh nicht interessieren. "Wenn ich eins habe, such ich dich schon. Wie heißt du denn eigentlich?" Wenn sie seinen Namen wüsste, könnte sie später besser nach ihm suchen und einfach Leute fragen, wo er sich dann aufhalten würde. "Okay, ich verspreche dir, dass ich nichts mit deinem Schwert mache. Kannst du mir dann ein paar coole Sachen zeigen?" Sofort wurde ihr Gesicht wieder zu das von einem lieben und braven Kindes. Sie ging einfach mal davon aus, dass er es tun würde und lies sich im Gras nieder.

    "Nein, wieso sollten sie? Wie gesagt, ich komme gut alleine klar!", bestätigte sie ihm noch einmal und sah ihn mit einem durchdringendem Blick an. Es war ja klar, dass er das Schwert nicht für sie wieder rausholen würde, doch für Raine war es wohl immer noch nicht klar. "Ich bin nicht klein!" Sie verschränkte die Arme und sah ihn wütend an. "Wenn ich selber ein Schwert habe, dann kannst du dein blaues Wunder erleben, das schwör ich dir!" Sie klang ziemlich entschlossen, doch ob sie ihr Versprechen auch wirklich einlösen würde, stand noch in den Sternen geschrieben. "Bitteeee!", bettelte sie und schmollte dabei.

    Sie schüttelte ihren Kopf. "Ich bin nicht alleine, meine Schwester ist da hinten, bei meiner Freundin!" Sie drehte sich zur Seite um somit auf eine große Rosahaarige und eine kleine Blonde zeigen zu können. "Aber das ist nicht schlimm, ich kann auf mich aufpassen, ja!", versicherte sie ihm und stellte sich auf Zehenspitzen um über seine Schulter gucken zu können. "Kannst du das wieder rausholen?" Sie sah ihn mit einem breitem Lächeln an, schließlich wollte sie das Schwert auch mal halten. "Ich wette ich bin besser als du!" Oh ja, was kleine Kinder nicht alles glaubten.

    Raine war froh darüber, dass ihre Schwester endlich aufhörte zu weinen und mit ihr rüber zu Sonia kam. "Naja, sie weiß zum Beispiel, dass wenn Mama glücklich ist, dass wir dann auch glücklich sind!", erklärte sie Lilyen. "Ist doch so, oder?..." Vielleicht dachte ihre Schwester da ja anders. Und in diesem Moment begann Raine ihre Schwester mal genauer zu mustern. Als sie vorhin beim See saß und ihr Spiegelbild sehen konnte, fielen ihr besonders ihre schwarzen Haare auf. Ihre Schwester hatte aber Blond-Grüne (Für mich isses Blond >_>). Hatte das so seine Richtigkeit? Gedankenverloren dachte sie darüber nach, bis sie von Weitem einen Mann bemerken konnte, der ebenfalls schwarzes Haar hatte. Die erste Person mit schwarzen Haaren, die Raine in ihrem Leben gesehen hatte, natürlich außer sich. Er übte mit seinem Schwert, weshalb sie sofort die Neugier packte und sie Sonia und Lilyen einfach vergaß und zu ihm rüber rannte. "Hallooooo!", begrüßte sie ihn freundlich und hielt ihre Hände hinterm Rücken. "Was machst duuu?"

    (Okay xD)


    Von weitem konnte Raine wahrnehmen, wie ihre Mutter einfach davon ging und ihre Zwillingsschwester alleine lies, während gleichzeitig eine merkwürdige Frau mit großem Hut auftauchte. Doch die Frau interessierte die Schwarzhaarige eigentlich nicht so viel, nur die Klamotten fand sie belustigend. Die Rosahaarige sprach dann aber auch schon weiter. "Okay, dann werde ich sie immer glücklich sein lassen!", beteurte sie ihr und lächelte wie ein Honigkuchenpferd. Die Worte von Sonia machten sie fröhlich, denn die Worte klangen auf einer Art und Weise wichtig und ehrlich. "Meinen Zwilling?", wiederholte sie und überlegte für eine Weile. Mochte sie Lilyen? Schließlich war sie ihre Schwester, doch sie redeten nicht viel miteinander, aber trotzdem hatte sie Lilyen lieb. Ihr Blick wanderte wieder zu der Stelle, wo Felicity ihre Tochter allein gelassen hatte. Lilyen weinte. "Oh.." Sie sah hoch zu der Rosahaarigen. "Warte!" Schnell tapste sie zu ihrer Zwillingsschwester und umarmte sie. "Nicht weinen, du hast doch mich!", sagte sie mit einem Lächeln und lies wieder von ihr ab. "Komm!" Sie packte ihre Schwester bei der Hand und führte sie zu Sonia. "Guck, die ist lieb und weiß viele wichtige Dinge!", sagte sie zu ihrer Schwester und hielt immer noch ihre Hand fest.

    Das kleine Mädchen lächelte vergnügt, als Sonia meinte, sie hätte einen schönen Namen. Raine mochte sie, schließlich war sie lieb, sympathisch und unterhielt sich auch mit ihr. "Huh?" Fragend sah die Schwarzhaarige Sonia an. Sie verstand ihre Worte nicht wirklich. Ihre Mutter war doch immer lieb und hielt zu ihrer Tochter, oder nicht? Naja, als Kind ist es auch schwer, sowas zu verstehen. Eines Tages würde sie es schon merken und sich an die Worte von der Rosahaarigen erinnern. Die Zeit würde schon noch kommen. Auf Sonias nächste Frage hin, nickte Raine glücklich. "Ja, Mami und ich sind beste Freunde!" Sie lächelte breit und warf einen kurzen Blick auf ihre Mutter, dann sah sie wieder Sonia an. "Aber manchmal ist Mama ein bisschen traurig, dann will ich sie trösten. Das klappt aber nicht immer so gut, aber dann lächelt sie mich immer so schön an, das macht mich glücklich", erklärte Raine und lächelte zaghaft.
    [Sry, kann grad ned so viel posten, bin bei Minnie xD]

    Raine freute sich, dass die Rosahaarige äußerst positiv reagierte und sie nett anlächelte. Das Mädchen war eigentlich die erste fremde Person, mit der Raine in ihrem ganzen Leben sprach. Wenigstens war sie nett und die Schwarzhaarige mochte sie auch. Hachja, naive kleine Kinder. Und jetzt durfte sich die Schwarzhaarige einen neuen Namen merken, die Welt war ja so interessant. Zumindestens aus ihrer Sicht. Sie würde am liebsten alles erkunden und mit jeder Person reden, die sie trifft. "Ich heiße Raine!", erklärte sie der Rosahaarigen und trug immer noch ein breites Lächeln auf dem Gesicht. Und schon stellte Sonia ihr eine neue Frage. Wie aufregend~. "Mama ist da!", sagte sie und zeigte zu Felicity, die noch mit ihrer Schwester Lilyen da stand. "Und Schwester auch!" Ihren Vater kannte sie ja nicht und ihrem jetztigem Alter war es ihr auch egal.

    Raine beobachtete das Mädchen einige Zeit, bis sie plötzlich Anlauf nahm und elegant ins Wasser sprang. Erstaunt sah sie ihr nach und krabbelte näher zum Wasser hin, da sie das rosahaarige Mädchen nicht mehr sehen konnte. Doch schon nach ein paar Sekunden tauchte sie wieder auf und schwamm bis zur weiten Mitte, nur um die Schuhe zu holen. Raine strahlte fröhlich, als sie ihre Schuhe wiederbekam. Und was hatte ihre Mutter ihr beigebracht? Immer Danke sagen~ Also stand die Kleine auf und wollte die Rosahaarige umarmen. Tja, leider schaffte die Schwarzhaarige es nur, die Beine der fremden 'Retterin ihrer Schuhe' zu umarmen, doch das reichte ihr auch. "Danke!", strahlte sie die Rosahaarige an.

    [Boah, hab die ganze Zeit jetzt nicht mitglesen, also muss jetzt wohl irgendwas posten q__q]


    Die ganze Zeit führte ihre Mutter irgendwelche Gespräche, die Raine zu tode langweilten. Sie hatte ja mit den Gesprächen rein gar nichts zu tun. Da eh keiner auf sie achtete, tapste sie unbemerkt weg und ging wieder zurück zum See. "Lalala~ ♪" Die Kleine trällerte vor sich hin und zog ihre Schuhe aus, setzte sich in den Sand und lies die Füße in den See baumeln. Zwar war es nicht so spannend, aber es hatte auch was. Unglücklicherweise wippte sie nun zu sehr nach vorne und hinten, wobei sie fast den halt verlor, aber sich doch noch irgendwie halten konnte. Irgendwie stoß sie dabei an ihre Schühchen, woraufhin diese ins Wasser fielen. "Ups..", murmelte sie und winkte den Schuhen hinterher. "Tschüüüß!", rief sie und beobachtete wie die Schuhe immer weiter in die Mitte trieben.