Wenige Momente später bereute Lucas seinen unüberlegten Ausbruch schon. Natürlich würde Raguna ihm eine tüchtige Erwiderung darauf geben, wo sie doch so schon genügend Zeit in dieser Monsterapokalypse verschwendet hatten. Und mit seiner Antwort hatte er einen weiteren wunden Punkt des Blonden getroffen. Erneut hätte er beinahe der Wut, die durch seinen Körper strömte, die Kontrolle überlassen, doch im letzten Moment siegte sein Verstand diesen Kampf zum Glück noch. Nein, er würde sich nicht auf diese Auseinandersetzung einlassen und durch seine Unvorsichtigkeit mehrere Menschenleben in Gefahr setzen. In dieser Situation war die Aufmerksamkeit von jedem Anwesenden gefordert, so nutzlos dieser auch war. Er sollte zumindest aufpassen, dass er sich selbst nicht in Gefahr begab, um den anderen nicht im Weg zu stehen. Das war wohl das Beste, was er in dieser Situation tun konnte und wenigstens das sollte er doch noch schaffen. »...Wir reden später weiter«, sagte Lucas ohne seinen Blick von dem Gesicht seines Gesprächspartners abzuwenden. Das war wohl eindeutig das Erwachsenste, das er an diesem Tag bisher gesagt hatte. Und falls er das hier überleben sollte, würde er dem Braunhaarigen eine gewaltige Standpauke geben. Genau das würde er tun. Aber jetzt hatten sie wohl andere, größere Sorgen.
Besorgt drehte sich Lucas zu den beiden Raubkatzen, die wohl eine Art Endboss - oder eher Zwischenboss - darstellen sollten. So langsam musste jemand etwas gegen diese Löwen unternehmen, sonst würden diese bald etwas gegen die Menschen, die in ihren Wohnraum eingedrungen waren, unternehmen. Des Weiteren wäre gerade ein bisschen Regen nicht gerade unangebracht, denn auch dem ängstlichen Herren machte das Feuer und die dazukommende Hitze ein wenig zu schaffen. Und das, wo er so schon Probleme hatte, keine Last für die anderen zu sein. Ein weiterer Misserfolg. Die Tatsache, dass der lilafarbene Löwe anscheinend auch noch über Magie beherrschte, machte die ganze Situation nicht leichter. Zum Glück erschuf er zunächst nur schwächere Wirbelstürme, die einige der Anwesenden, darunter auch Lucas, zu Boden warfen und danach wieder verschwanden. Während der Blonde also zu Boden geworfen wurde, machten sich andere tapfere Menschen nützlich, forderten die Anwesenden dazu auf, mehr zu helfen oder riskierten sogar ihr Leben. Einer schaffte es sogar den roten Löwen in einer Erdspalte festzuhalten. Es war erstaunlich, was einige der Leute fabrizieren konnten. Wirklich erstaunlich. So erstaunlich, dass der Christ noch einige Momente länger auf dem Boden saß, nur um es kurz auf sich wirken zu lassen, ungewollt. Danach schüttelte er seinen Kopf und stand schnell wieder auf. Es war gerade nicht die Zeit, um die Fähigkeiten anderer zu bewundern. Er sollte lieber dafür sorgen, das er selbst bald Fähigkeiten haben würde, die man an ihm bewundern konnte. Aber wie?
Plötzlich erschien Raguna neben ihm und schrie ihm ins Ohr, woraufhin Lucas ein wenig zusammenzuckte. »Wo kommst du denn her...?«, fragte er daraufhin verwundert, obwohl es momentan eigentlich völlig irrelevant war. Was gerade wichtiger war, war, dass der Braunhaarige scheinbar einen Plan hatte, was sich Lucas daraus zusammensetzte, dass er einen Stock aufhob. »Du hast jetzt aber nicht ernsthaft vor, den Feind mit so einem lächerlichen Stock zu attackieren, oder?« Scheinbar hatte er genau das geplant. »Nein, tu das nicht, damit wirst du das Tier nur wütend machen!« Vergeblich versuchte er daraufhin seiner Bekanntschaft den Stock aus der Hand zu reißen.