Der Park der Sainte-Coquilles

  • "Tss...haut der einfach ab...aber na gut. War ja keine besondere Bereicherung in unserer Gesellschaft, nicht?" Sonias hyperaktivität hatte wieder zugenommen, weshalb sie sich jetzt wirklich beherschen musste nicht durch den Park zu hopsen. Dass hätte doch wirklich lächerlich gewirk, auch wenn ihr so etwas nicht wirklich etwas ausmachte.
    "Tja, ich finde die Atmosphäre hier ist doch gleich viel fröhlicher geworden"sie sah zu Sophia "Freut mich dich kennenzulernen" Sonia lächelte und drehte sich wieder zu Ino. "Glaub mir, ich hätte ihn auch ignoriert wenn er mit nacktem Oberkörper auf einem weißßem Pferd auf mich zugeritten wäre. Allein wegen seinem Charakter verdient er meine Aufmerksamkeit nicht. Aber ich glaube, er ist nicht deshalb gegangen" sagte sie auch leicht kichernd. Nachdem sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatte überlegte sie wie es weitergehen könnte.
    Wie es aussah würden Sophia und das jüngere Mädchen wohl bald verschwinden und Ino und sie würden wieder alleine sein. Reden hatte sie jetzt nicht wirklich nötig und ob sie hier blieben oder nicht war ihr so ziemlcih egal. Erwartungsvoll sah sie Ino an, in der Hoffnung sie hätte vielleicht eine Idee.

  • Sophia lächelte über die Freude ihrer kleinen Schwester, bald wieder ein Dach über dem Kopf zu haben und dann auch noch in einem richtigen Schloss zu wohnen.
    “Wenn du willst, können wir ruhig mal anklopfen gehen“, meinte sie zu Eliza, als sie sich wieder auf die Bank gesetzt hatte. „Mich würde es auch freuen in einem Schloss zu wohnen! Das wäre fast wie früher, oder?“
    Sophia dachte kurz zurück an ihre Kindheit. Sie hatte zusammen mit ihren Eltern & Eliza in einem noblen Herrenhaus gewohnt, doch ein Schloss würde dies natürlich noch übertreffen.
    Barrett verließ sie plötzlich und Sophia sah ihm mit einer Hochgezogenen Augenbraue nach. „Irgendwie habe ich ihn nicht so… komisch in Erinnerung…“, murmelte sie und widmete sich dann der schwarzhaarigen Ino. „Oh, das sind meine Schwerter!“, meinte sie erst erfreut und steckte sie wieder in ihren Gürtel zurück. Dann viel ihr das Training wieder ein und ihr Blick wurde schlagartig traurig. „Ich kann nur noch nicht mit ihnen umgehen…“
    Das Pinkhaarige Mädchen schien eine gewisse Unruhe in sich zu tragen. Sophia spürte richtig wie sie unter Strom stand. Sie musste unweigerlich an Rosetta und Sakura denken, die albernen Hühner aus der Klinik. „Mich freut es auch! Mein Name ist Sophia, habe ich das schon erwähnt?
    Sie warf Ino und Sonia, von der sie allerdings noch nicht wusste, dass sie so hieß, ein warmes lächeln entgegen.

  • Die Fremde wollte nun also den Namen der beiden wissen. Danach fragte sie auf eine Weise, die man wohl als übertrieben höflich bezeichnen konnte. Raven gefiel das nicht. »Raven. Und du?«, antwortete sie kurz und knapp, während sie die Frau mit einem misstrauischen Blick musterte. Ihre Vorstellung hatte die Rothaarige ja nicht mitbekommen. Eigentlich interessierte ihr Name sie auch nicht wirklich, aber falls sich die Fremde vielleicht doch noch als in Ordnung rausstellen würde, wäre es nicht schlecht über solche Dinge Bescheid zu wissen. Als Mice erwähnte, dass die Zofe niemanden ihrer Gesprächspartner hier siezen musste, hätte Toona zu gerne noch eine unfreundliche Bemerkung dazu gemacht, ließ es dann aber doch bleiben. Sie sollte ihre schlechte Laune lieber nicht an der neuen Bekanntschaft auslassen. Es gab allerdings noch etwas anderes, das sie davon abhielt was zu sagen. Es war der Junge zu ihrer Rechten, der sie nun wieder umarmte. Nach einem kurzen Moment der Stille Seitens Raven, erwiderte sie die Umarmung und schlang ihre Arme um den Hals des Blonden, drückte ihn dabei ein wenig zu sich. Über das, was er sagte, dachte sie einen weiteren Moment lang nach. /Aber Leute, die ich gern habe schützen mich nicht unbedingt vor Kälte und Regen../ Mit einem kaum merklichen Grinsen im Gesicht schüttelte Raven schwach den Kopf. Nun, zumindest war sie jetzt nicht mehr so ein Trauerkloß. Mice hatte sie also in gewisser Weise aufgeheitert. »Wir werden schon einen Ort finden, an dem wir bleiben können.« Da war sie sich ihrer Worte sicher. Nach allem war das nur ein 'kleines' Feuer gewesen und das kostbarste, was sie besaßen, war immerhin noch unbeschadet - ihr Leben.

  • Ino erwiderte das warme Lächeln von Sophia. Die Blauhaarige war ihr sympathisch, auch wenn es sich so anhörte, als käme sie aus besseren Verhältnissen, standen sie und ihre Schwester plötzlich mit nichts als dem, was sie anhatten im Park. Doch Ino wollte Sonia zuliebe das Thema Brand im Inn nicht noch einmal ansprechen. Sie war sowieso schon wieder recht hibbelig. Ich sollte Sonia wohl hier weg bringen, ehe sie wieder anfängt Räder über die Wiese zu schlagen. Das würde nur unnötige Fragen aufwerfen. dachte Ino. "Ich hoffe, es klappt für euch beide, dass ihr im Schloss eine neue Obdacht findet." Das wünschte sich Ino für die beiden Schwestern von Herzen. "Ich drücke euch auf jeden Fall die Daumen. Es wird bestimmt alles gut." Sie warf Sonia einen Blick zu, der ihr sagen sollte, dass sie bestimmt gleich gehen würden. Vielleicht beruhigte das die Rosahaarige etwas, sie wollte nicht noch Fragen beantwortet, auf die sie selbst keine genauen Antworten wusste.

  • Sie fühlte sich fehl am Platze, als Mice und Raven sich umarmten. Sie gehörte nicht zu ihnen, das bekam sie nun mit voller Kraft zu spüren. Doch trotzdem musste sie auf die Aussagen der beiden antworten. "E-es tut mir leid, nur bin ich es gewohnt, die Leute zu Siezen.." Diese Worte waren an Mice gerichtet, ehe sie sich Raven zuwandte. "Mein Name lautet Tabatha, es freut mich sehr, Ih- deine bekanntschaft zu machen." Ein sanftes Lächeln glitt über ihre Lippen, ehe die Zofe einen Schritt zurückwich. Dank ihrer gebräunten Haut bemerkte man nicht, wie die Röte in ihre Wangen floss, als sie bemerkte, dass sie höchstwahrscheinlich die romantische Szenerie unterbrochen hatte. "Ich...entschuldige mich noch einmal."
    Sie hob eine ihrer Hände, um ihre Worte zu unterstreichen. Nichts war Tabatha unangenehmer, wenn die Leute einen schlechten Eindruck von ihr hatten. Wobei, doch. Das Gefühl zu stören, ungehobelt zu sein, unfreundlich zu wirken war schlimmer. Wenn man sie nicht mochte war das eine Sache, doch wenn Leute bezüglich ihrer Manieren schlecht von ihr dachten, so wäre das eine beleidigung für die werte Miss Bianca und ihre Familie.

  • Erschrocken starrte der Blonde die Zofe an, als jene versuchte sich auf ein Weiteres zu entschuldigen. Er wunderte sich gewiss nicht über die Manieren oder die Handhabung der jungen Dame, viel mehr grübelte er aufgrund der Entschuldigung, die stockend aus dem Munde Tabathas gekrochen war. Natürlich war Höflichkeit schön und gut, doch stellte sie in manchen Situationen nur eine hindernde Begebenheit dar- Für das Halbwooly war ein solcher Moment eben verstrichen. »Bitte, du brauchst dich nicht zu entschuldigen.« Sagte der, der nicht einmal die Quelle benannter Aussage kannte.
    Für eine vorübergehende Zeitspanne schwieg der Blauäugige, musterte die beiden Frauen, welche sich in seiner nächsten Umgebung befanden- Wobei es doch immer nur Weiber waren, mit welchen er Bekanntschaft machte. Was machen wir denn jetzt? Unwillig sich die eigene Last der Ratlosigkeit einzugestehen, verhüllte der Herr sich in weiteres Schweigen. Ja, er wusste wirklich nicht weiter, immerhin war es leichter gesagt sich ein neues Heim zu suchen, als es getan war; Als würde man um irgendeine Ecke schlendern, ein leerstehendes Haus finden und dort verweilen, solches Glück hätten sie bestimmt nicht gehabt.
    »Tabatha, dürfte ich dir eine Frage stellen..?«

  • Nach einiger Zeit löste Raven die Umarmung dann auch wieder. Sie bemerkte, wie unbehaglich die Fremde sich dabei fühlte. Ein wenig Rücksicht konnte die Rothaarige ja wohl nehmen.. Der Name der Frau war Tabatha, wie sie es wenige Momente später verkündigte. »Aha«, entgegnete Toona ihr dann, während sie das Verhalten der Haushilfe mit einem recht desinteressierten Blick beäugte. Andauernd entschuldigte sie sich. Wieso? Wofür? Der Phönix verstand das nicht ganz. Aber zumindest war die Frau nicht aufdringlich, das gab ihr schon mal jede Menge Sympathiepunkte bei Toona. Vielleicht stellte sich diese neue Bekanntschaft doch noch als 'nett' raus..
    Während Tabatha sich die ganze Zeit entschuldigte und ihr bestes tat, um höflich zu wirken, war Mice natürlich mal wieder viel zu freundlich. War Raven eigentlich nur von Vollidioten umgeben? ..Aber nein. Den Jungen hier mochte sie sehr, trotz seiner nervigen Eigenschaft - oder war es gerade seine Freundlichkeit, die es der jungen Frau so angetan hatte? - Und die Frau kannte Raven immerhin noch nicht so gut. Sie hasste Vorurteile, auch wenn sie selbst sehr viele davon machte. Aber das eine schließt das andere ja nicht aus.
    Ein neugieriger Blick wanderte von Tabatha zu dem Blonden, als dieser die Zofe etwas fragen wollte. Raven war jetzt gespannt, was folgen würde. Was könnte Mice nur von ihr wissen wollen?

  • Tabatha lächelte - nun etwas breiter. Dieser Mice war wirklich freundlich, sie mochte ihn. Und Toona..vielleicht war sie nur etwas schüchtern? "Ent- Ich meine, ist in Ordnung, ich werde versuchen mich zu beherrschen." Ihr Lächeln war ehrlich, nicht aufgesetzt und auch nicht übertrieben höflich, indem sie es abmilderte. Nein, es grenze sogar schon fast an ein Grinsen. Auf Mice frage hin, ob er sie denn etwas fragen dürfe, nickte sie. "Ja, natürlich darfst du."
    Es fühlte sich schon so an, als sei sie aufgenommen worden... Ihr Blick wanderte über Mice hinweg zu dem rothaarigen Mädchen. War sie schüchtern oder einfach nur...kalt und desinteressiert? Sie sollte nicht so viel darüber nachdenken, denn schlussendlich ging es Tabatha ja nichts an. "Frage, was imemr du willst.", fügte sie schließlich noch ein wenig später hinzu.

  • Erfreut nickte der Blonde, blickte den Damen abwechselnd in die dunklen Augen, senkte den Kopf und fuhr mit einem plötzlichen Ernst, gemildert durch ein zärtliches Lächeln, in der Situation fort. »Nun...Es mag vielleicht ein wenig voreilig und plötzlich kommen... Doch das Inn, in welchem wir hausten, ist abgebrannt ...Und ich würde gerne wissen, ob du, Tabatha, wüsstest, wo man sich vorerst unterbringen könnte...« Die Stimme stockte, verstummte zwischendrin, er war nicht stolz darauf, eine solch holprige Frage zu stellen, zumal es bestimmt einen unsinnigen Eindruck von ihm erbrachte. Wie ein peitschendes Ross aus dem Gewässer stammend den Sand vom Lande mit sich trug, so spülte eine gewisse Welle Tränen der Trauer mit sich und riss diese zum Ufer, welches in diesem Falle wohl Mice darstellte. Ein Unterdrücken gelang, wenn trotzallem doch noch Spuren von der einsamen Verzweiflung zu erkennen waren.
    »Aber nun, muss ich um Verzeihung bitten..«, murmelte der Herr in sich hinein, er bemerkte ein mulmiges Gefühl, welches sich im bedrohlichen Tempo anschlich und ausbreitete, hätte er jene Frage vielleicht doch nicht stellen sollen? Nein, immerhin schadete eine Frage geboren aus Unsicherheit nie und wenn - viel mehr hätte dem Jungen zurzeit nicht schaden können.

  • ''Oh, ich hab mich auch noch gar nicht vorgestellt. '' stellte die Lilahaarige schnell fest. ''Ich bin Eliza.'' Es gab Leute, die man gleich, auf den ersten Blick nicht leiden mag. Wie Barrett. Aber es gab ebenfalls Leute, die man sofort sympatisch findet, wie Ino und.. wie war noch der Name? Sonia. Stimmt. ''Dankeschön..'', apropos Schloss. ''Sophia.. ich will dich ja wirklich nicht und auf keinen Fall unter Druck setzen...'' sie grinste. ''Ähm, also, wir wollen ja nicht, dass sie schon schlafen wenn wir kommen..'' doch bei dem Blick auf die Uhr, stellte Eliza fest, dass es wahrscheinlich nicht der Fall ist, dass man um vier Uhr Nachmittags schläft. Obwohl.. Mittagsschlaf? fail! Sie seufzte. ''Was ich sagen will.. können wir jetzt gehen?'' flehend sah sie ihre große Schwester an.

  • Max hatte sich noch schnell auf sein Lieblingsschimmel geschwungen und ritt nun in einem gleichmäßigen Tempo durch den Park. Kaum hatte er ein paar Mädels in seinem Blickfeld, wollte er aber schon wieder mit seiner Reitkunst angeben. Max gab seinem Schimmel die Sporen, warf ihnen einen kecken Blick zu als er an ihnen vorbeiritt und löste seine Hände von den Zügeln um ihnen zu beweisen das er sein Pferd auch so unter Kontrolle hatte und wie toll es doch abgerichtet war. Er reckte auch noch den Hals nach ihnen als er Stück weiter weg war. Das war auch sein entscheidender Fehler, denn sogleich verlor er sein Gleichgewicht und ruschte mit dem Sattel zusammen seitlich vom Pferd, blieb aber trotzdem mit seinem Stiefel in dem Steigbügel hängen und wurde von seinem Pferd über den Boden mitgeschliffen. "Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh.............Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh...................Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!" Etwa dreimal umrundete er noch das Grüppchen, bis sein Pferd endlich stehen blieb um sein Besitzer sich von dem Sattel befreien konnte.


    Blöder Gaul. Ich hoffe es ist nicht zu spät dich beim Schlachter abzuliefern.

    "Es existiert ein Interesse an der generellen Rezession der Applikation relativ primitiver Methoden komplementär zur Favorisierung adäquater komplexer Algorithmen."
    Warum einfach, wenns auch kompliziert geht.

  • „Danke!“, meinte Sophia an Ino gewandt und lächelte sie aufrichtig an. Dann wandte sie sich wieder ihrer Schwester zu. „Ja, du hast natürlich recht, Eliza, wir sollten uns wirklich auf den Weg machen“
    Das Mädchen stand auf und strich ihr geliehenes Kleid glatt. Bald würde sie wieder in normale Klamotten schlüpfen können! Im Schloss war bestimmt eine gute Seele, die ihr ein Seidenkleid lieh und sie musste den rauen Schafswolle-Fimmel nie wieder anziehen.
    Doch gerade als sie Eliza von der Bank aufhelfen wollte, trabte ein Pferd mit einem blonden Jüngling (Sophia hatte einfach keine bessere Beschreibung für den Schnösel auf dem Pferd…) herbei.
    “Kennt den jemand?“, fragte Sophia in die Runde, als der Macho den Mädels schöne Augen machte und sich in Pose setzte. Als er denn im Hohen Bogen vom Pferd flog und von dem Gaul nachgeschleift wurde, wusste sie nicht so recht, ob sie vor Lachen ins Kleid machen, oder zur Klinik eilen sollte.
    “Oh mein Gott, den hats ja voll runter gewickelt!“, Sophia hielt sich vor lachen den Bauch, anscheinend kam bei ihr eine ordinäre Ausdrucksprache zum Vorschein, wenn sie sich amüsierte. Schnell lief sie zu dem Fremden und half ihm beim losbinden.
    “Altah, das war ja mal voll die krasse Aktion!“, sie musste sich immer noch auf die Backen beißen, um ihm nicht direkt ins Gesicht zu prusten. „Alles gechillt bei dir?“

  • Max wusste wie er noch mit verdreckter Kleidung und Schrammen arrogant wirken konnte. Er richtete sich auf, klopfte etwas von dem Staub ab, reckte seine Nase in die Höhe und sah mit einem abwertenden Seitenblick auf Sophia herab. Er hob fragend die Augenbraue. "Ist das dein ernst?", fragte Max in der 'Selbst in so einer Lage stehe ich noch sowas von über dir'- Tonlage. "Danke der Nachfrage, mir geht es gut." Max wendete sich wieder seinem neuen Hassobjekt, dem Schimmel zu. Er riss an dem Geschirr und schaute dem Pferd in die Augen. "Und du mein Freund... ich werde noch eine Verwendung für dich finden und wenn sie kulinarisch sein sollte." Das Pferd, so treudoof wie es wahr, juckte Max Drohung kein bisschen und schnüffelte ein bisschen an Max herum ehe es ihn noch abschlabberte. Toll, jetzt stinke ich auch noch nach Pferd.

    "Es existiert ein Interesse an der generellen Rezession der Applikation relativ primitiver Methoden komplementär zur Favorisierung adäquater komplexer Algorithmen."
    Warum einfach, wenns auch kompliziert geht.

  • Ino wollte sich eigentlich schon verabschieden von Eliza und Sophia, als ein blonder Mann auf seinem weissen Pferd angetrabt kam. Als er den Mädchen schöne Augen machte, ging der Schimmel allerdings los. Im ersten Moment hätte Ino am liebsten laut losgelacht, aber sie wusste, wie schmerzhaft ein solcher Abstieg vom Pferd sein konnte. Und vor allem kannte sie die hässlichen Wunden, die ein solcher Sturz meist verursachte. Vielleicht sollte der Mann noch ein paar Reitstunden nehmen. dachte sie etwas belustigt, doch ihr Gesicht zeigte keine Belustigung. Schnell warf sie Sonia einen Blick zu, der ihr sagte, wehe du lachst jetzt laut los. Dazu wäre sie bestimmt in der Lage gewesen. Sophia war schon bei dem jungen Mann, der wohl ebenfalls aus gutem Hause kam. Ino sah, dass seine Kleidung aus edlen Stoffen bestand.
    als sie die beiden erreichte, stand der junge Mann wieder und schimpfte auf sein Pferd. Doch der Schimmel tat ihr Leid, denn sie wusste, dass ein Pferd nur so reagierte, wenn es kein Vertrauen zu seinem Reiter hatte. "Das Pferd kann nur bedingt etwas für euren Unfall." Ino wählte ganz bewusst die höfliche Form der Anrede. Wahrscheinlich hätte er sich sonstwo beklagt, wenn sie jetzt noch unhöflich werden würde. "Ich glaube einfach, dass euer Pferd kein Vertrauen zu euch hat, deswegen benutzt es seinen eigenen Kopf. Ihr solltet euch einfach mehr um es kümmern, dann wird der nächste Ausritt bestimmt eine Siegestour in die Herzen der Frauen." Mittlerweile lächelte Ino Max freundlich an.

  • Als sich schon die zweite schaulustige Person heranmachte, wusste Max das diese Aktion seinem Ruf wohl einen kleinwenig bitteren Geschmack verleihen würde. Zumindest aus seiner Sicht. "Was nützt vertrauen, wenn der Gaul nicht erzogen ist?", fragte Max schnippisch und bekam eine gewieherte Antwort seitens des Schimmels. "Ruhe jetzt." Dieses Tier macht mich noch wahnsinnig... "Siegestour? Das ich nicht lache! Als ob ich bei irgendjemanden Eindruck schinden müsste - pfeh! Ich meine, seht mich an- diesen Gaul brauche ich überhaupt nicht dafür!" Max gab dem Pferd mit der flachen Hand einen Klaps und blickte etwas verwundert auf die Stelle an der eben noch seine Hand war. Dort, auf dem weißen Fell gut zu sehen, war ein roter Fleck zu sehen. Blutrot. Max sah verstört auf seine Hand. Nach dem er sich die Klamotten und natürlich auch die Haut darunter angerissen hatte trat nun gemächlich Blut daraus hervor. "Das ist doch nicht etwa.... mein... Blut!?" Max wurde schwarz vor Augen und er klappte nach hinten weg.

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    Warum einfach, wenns auch kompliziert geht.

  • Sophia machte ein Schwippsgeräusch, das sehr an einen Schluckauf erinnerte und blinzelte Max danach an.
    Irgendwas stimmte nicht mit ihr, hatte sie eben diese seltsamen Worte von sich gegeben??
    Sie lächelte verlegen, der Lachanfall war vorbei und ebenso ihre seltsame Ausdrucksweise.
    Blöder Schluckauf… 
    „Na da bin ich ja beruhigt!“, sie meinte es wirklich ernst und hatte gar nicht bemerkt wie herablassend der Blonde gewirkt hatte.
    Inzwischen hatte sich Ino zu ihnen gesellt und die Schwarzhaarige erntete von Sophia einen verwirrten Blick, mit hochgezogener Augenbraue, weil sie ebenfalls so seltsame Wortlaute von sich gab. Seid wann sprach sie so gehoben? Hatte sie etwa auch ein Schluckaufproblem?
    Max antwortete im Gegensatz zu ihrer neuen Bekannten weniger freundlich, jedoch im gleichen Sprachniveau und die Blauhaarige kam sich irgendwie etwas doof vor.
    Habe ich einen neuen Trend verpasst? Muss wohl das neueste Spiel aus der Stadt sein… 
    „Seltsamer Bursche…“, meinte Sophia nur, als Max wegen dem Anblick seines Blutes umkippte. Sie tätschelte den Kopf des Pferdes und kraulte ihm etwas die Nüstern, um den groben Klapps des Blonden wieder gut zu machen.
    „Keine Sorge, ich lasse nicht zu, dass er Salami aus dir macht“, flüsterte sie vertraulich und wunderte sich noch mal über die seltsame Ausdrucksweise der Beiden.
    Es konnte nur ein neuer Trend sein und da Sophia in keinem fall als „unmodern“ dastehen wollte, beschloss sie nach ihrem eigenen, wahrscheinlich viel aktuelleren Tipps aus der Stadt zu reden.
    „Wir sollten ihn definitiv nicht in die Klinik bringen und ihn hier verbluten lassen!“, meinte sie mit erhobener Stimme zu Ino und wartete gespannt auf deren Reaktion.
    Im Gegenteil sprechen – Sie würde als der neue Trendsetter in Alvarnas gelten!

  • Eliza, die das ganze Schauspiel mit einem leichten Grinsen angesehen hatte, ging nun doch zu dem blonden Jungen. ''Bist du sicher, wir können den jetzt einfach hier liegen lassen und zum Schloss gehen?'' Doch nur ein paar Sekunden später klatschte sie sich auf die Stirn. ''Oh Mann..'' die Lilahaarige war leider etwas leichtgläubig, bzw. verstand nicht wirklich die Sprache der Ironie. ''Hehe..'' peinlich peinlich peinlich! Das ich mich auch immer so dumm anstellen muss.. stockend stupste sie den scheinbar leblosen Jungen mit ihrer Fußspitze an. Er rührte sich nicht. ''Dann eben nicht..'' sagte sie trocken und schielte zu Sophia. ''Sophiaaa!'' quengelte sie wie ein kleines Kind. ''Ich will jetzt endlich zu unserem wahrscheinlich neuem zu Hause! Bitte. Es ist total langweilig, einem sterbenden Schwan zuzugucken und hier einfach nur rum zu gammeln. Außerdem..'' Ja, dass kam ihr gerade recht. ''Außerdem, guck mal! Es fängt an zu regnen. Also ich hab keine lust, dass unsere - zu mindestens meine - letzten Klamotten stücke auch noch nass werden!'' Erwartungsvoll starrte Eliza ihre große Schwester an.

  • Das konnte ja heiter werden. nicht nur, dass sich der edle Herr als unfehlbar hielt, nein er konnte kein Blut sehen, oder zumindestens nicht sein eigenes. Ino hatte sich hinab gebeugt und betrachtete den Riss in der Hand, der nicht gerade tief war, aber ziemlich stark blutete. Ohne erst einmal gross auf die Worte von Sophia zu achten, holte sie einen Verband aus ihrer Tasche, denn sie fest um die Hand band. So konnte die Blutung stillen und der Kerl konnte selbst in die Klinik laufen. Dann erst sah sie grinsend zu Sophia. "Das solltest du dir angewöhnen, es wäre echt ein Spass zu sehen, wie andere darauf reagieren. Wenn du möchtest, könnte ich daraus eine Studie machen." Ino fand es lustig, wie ein Gegensatz ein vollkommen falsches Bild vermittelte. Dann kniete sie sich wieder zu Max. "Aber in dem Fall kann ich dir nicht zustimmen, der muss nicht in die Klinik. Ausserdem wären wir vier danach wohl vollkommen fertig, der sieht nicht gerade leicht aus." Damit holte sie leicht aus und schlug Max links und rechts eine runter, nicht zu doll, aber kräftig genug. "Hey, aufwachen, das hier ist nicht der geeigntete Ort für ein Mittagsschläfchen." sprach sie den Blonden dabei an.

  • In seiner Ohmacht träumte Max von Einhörnern die über einen Regenbogen tanzten und Schmetterlinge pupsten. Doch plötzlich weckte ihn ein leicht brennender Schmerz an seiner Wange. Er schlug die Augen auf und setzte sich wie elektrisiert auf. Sein Blick viel auf Ino. Er registrierte sie aber nicht sondern stand auf, packte dem Pferd wieder den Sattel auf den Rücken und nahm die ZÜgel. Da fiel ihm plötzlich ein, was passiert war und sein Gesicht färbte sich tiefrot. Er räusperte sich. "Jah... ich... ähm... äh..." Max wollte sich irgendwie herausreden, doch ihm fiel einfach nichts ein das diese Peinlichkeit irgendwie verdrängen konnte. "Kann ich euch ähm- vielleicht zu einer Tasse Tee im Schloss einladen?", fragte er und verzog das Gesicht seltsam.

    "Es existiert ein Interesse an der generellen Rezession der Applikation relativ primitiver Methoden komplementär zur Favorisierung adäquater komplexer Algorithmen."
    Warum einfach, wenns auch kompliziert geht.

  • Sophia kicherte als sie merkte, dass sie Eliza herein gelegt hatte.
    “Das ist ein Trend aus der Stadt, Eli, die Leute da machen sich einen Spaß daraus das Gegenteil zu sagen!“, erklärte sie ihrer kleinen Schwester. Dann sah sie interessiert zu Ino.
    “Eine Studie? Mhh…“, nachdenkend legte die Blauhaarige ihren Kopf schief. „Das wäre wirklich interessant… oder nein: Es wäre überhaupt nicht interessant und sehr unlustig!“
    Sie kicherte wieder und stupste den ohnmächtigen Jüngling mit ihrem Schuh an, während die Schwarzhaarige ihm ein paar Ohrfeigen austeilte.
    Gerade als Max aufwachte und sich wieder stolzen Hauptes auf sein Pferdchen schwang, wollte ihr Schwesterherz wieder wissen, wann sie sich denn endlich zum Schloss aufmachen würden. Und das der Fremde sie dann auch noch freundlicherweise auf einen Tee einlud, machte die Gelegenheit perfekt:
    Sie blickte Eliza mit einem viel sagendem Blick an, nickte kurz in Richtung Max – was so viel bedeuten sollte wie: Nix wie Ran!! – und wandte sich dann wieder an den Adeligen.
    “Es würde mich und meine Schwester sehr freuen bei ihnen eine Tasse Tee zu trinken, Mein Herr!“, knicksend imitierte sie Inos Ausdrucksweise und musste sich das Kichern ein klein wenig verkneifen. Im Gegenteil zu sprechen hätte sie sich hier nie gewagt, schließlich war dies vielleicht einer ihrer neuen Mitbewohner und Sophia wollte – erst mal – einen guten Eindruck machen.
    Hoffentlich hat er nicht bemerkt dass ich ihn mit dem Fuß gestupst habe...
    „Zufrieden?“, flüsterte sie Eliza im vorbeigehen, stolz grinsend, zu.