Der Kirschblütenplatz

  • Post #1


     
    Und er betrat erhobenen Hauptes den Platz, "Kirschblütenplatz" wie so mancher Dorfbewohner ihn auch nannte, um mit großen, strahlenden Augen einer relativ großen Schar von Menschen zu begegnen. Hoffnungsvoll lief der Braunhaarige einige Schritte auf besagte Masse zu, stockte jedoch, als eine absurde Idee langsam aber sicher Form annahm: Not?! Vielleicht befand sich unter all diesen Personen ja eine glückliche Person, die in irgendeiner Weise von dem Herren hätte gerettet werden müssen?! Fast schon platzend vor Vorfreude rannte Möchtegernheld Nr. 1 durch die Gegend, schaute sich alles genau - und für ihn hieß genau, so grob wie nur möglich - an und suchte entschlossen nach einer Bestie, die man hätte plätten können! Aber nein. Selbstverständlich zog das Schicksal dem jungen Mann, namens Raguna, einen kräftigen Strich durch die Rechnung. Kein furchteinflößendes Monster. Nicht einmal ein Kieselstein, der es wagte den Kopf eines Menschen als Landeplatz anzuvisieren. Schrecklich. Und langweilig. Blitzschnell zuckte die Hand des Blauäugigen, ehe diese rasch in die Höhe schlug und ein vollkommen nutzloser Spruch der Kehle des Herren entkam, »Irgendwann werde ich euch noch finden!« Schließlich sank der Arm ein ganzes Stückchen, ein leiser Seufzer - Warum zum Henker hielten sich an diesem vor Kirschblüten platzendem Ort keine gefährlichen Tiere auf?! Obgleich es vielleicht nicht allzu schlecht war, blicke man einmal auf die Tatsache, dass der gute Herr wohl direkt in dessen Fänge laufen würde, um dann mit schlotternden Knien vor ihm zu hocken und um Hilfe zu flehen. Allerdings war der Dunkelhaarige noch lange nicht am Ende, immerhin zeigten sich diese Biester desöfteren, wenn es viele potenzielle Opfer gab, nicht? Oder... Raguna erschrak. Waren... sie eventuell schon da gewesen? Hatte er das Spektakel verpasst? Scheiterte er in seiner ehrvollen Aufgabe? Wurde der Held von morgen etwa auf einen simplen Packesel degradiert?! Nein, nein, nein! Wie vom Pferd gebissen, schüttelte der Blauäugige seinen Kopf, nein, das konnte nicht sein! Doch egal auf welche Art und Weise, egal wie man es auch so, es wäre stets die gleiche Version gewesen: Kein Angriff, keine blutrünstigen Monster, keine Verspätung. Ach, vielleicht wäre es eindeutig besser gewesen, hätte der gelegentliche Bücherwurm sich einmal über das derzeit stattfindende Fest informiert - Dabei hätte ein einziger Blick nach vorne gereicht, denn dann wäre er auf jene riesige Arena aufmerksam geworden, aber nein, statt das Augenmerk nach vorne zu richten, rannte er lieber gegen Bäume, nach der verzweifelten Suche nach einem Hilfebedürftigen.

  • « Die Kapelle.


    Nach einigen Stunden Minuten war er endlich am Kirschblütenplatz angekommen, wo man schon direkt einen fantastischen Blick auf die neugebaute Arena hatte. Einige Leute befanden sich noch hier, also war er wohl doch nicht zu spät. Ein glückliches Seufzen stieß Lucas aus, als er seine Hände zusammenfaltete und ein kurz gebundenes »Gott sei dank« flüsterte. Nun hatte er die Zeit sich ein wenig umzusehen und das großartige Fest zu genießen. Doch ein Problem gab es dabei; Welche Richtung sollte er als erstes einschlagen? Diese wichtige Entscheidung konnte immerhin über seine Zukunft entscheiden! Würde er nach links gehen, könnte er vielleicht von einem Blitz getroffen werden, während rechts vielleicht ein paar Diebe auf ihn warteten. Total überwältigt von dieser Bürde, die jetzt auf ihn lastete, entschied er sich dazu einfach geradeaus zu der Arena zu gehen. Da konnte doch nichts bei schiefgehen, oder? Der Mann setzte also einen Schritt voraus, und wie es der Zufall - oder war es vielleicht eher Schicksal? - so wollte, stolperte er natürlich direkt über einen Stein und flog geradewegs auf die Wiese. Eine kurze Weile lang blieb er liegen, bevor er ein kränkliches Schnupfen von sich gab und sich langsam aufrichtete. Vielleicht war genau das die Richtung gewesen, in der er nicht hätte gehen dürfen.

  • Post #2


     
    Trotzendes Fauchen. Inzwischen hatte der junge Mann all seine Hoffnung - und mit "all" war "kaum" gemeint - aufgegeben, schwänkte widerwillig das weiße Fähnchen, kapitulierte. Es gab nichts. Wo waren die Hilferufe, wenn der Held einmal anwesend war? Wo versteckten sich die lauernden Gefahren? Erzürnt stapfte der Braunhaarige auf dem Grunde, auf dass ihm nach wenigen Versuchen einen tiefen Riss, eine kleine Schlucht für sich, entstehen zu lassen, der Fuß schmerzte - Doch Raguna konnte und wollte einfach nicht einsehen, wie jämmerlich er war, er konnte nicht einmal eine Fliege besiegen, wenn er sich sammelte und einmal nicht davonlief. Letztlich handelte es sich bei ihm um nichts als ein Häufchen Elend, ein übermütiges Häufchen in menschlicher Form.
    Allerdings stellte sich heraus, dass die nicht existenten Gebete sich doch noch bezahlt machten: Ein mehr oder minder stumpfes - nun, man sah die Dinge so, wie man es wahrnehmen wollte - Geräusch erschallte, ein leises Schniefen, welches jedweder Vermutung nach reine Einbildung war. Aus den Augenwinkeln heraus erkannte der Braunhaarige eine Person, die sich mühsam versuchte aufzurichten. »Du da!«, schrie der Herr freudig und aus heiterem Himmel auf, raste und befand sich binnen weniger Augenblicke im Antlitz jener zuvor gefallenen Person. Abermals ruckartig zog der Held in Ausbildung den Zeigefinger - mitsamt Arm und Hand - in die Höhe, die Wolken sollte er, der Finger eines glorreichen Helden, zerreißen! »Fürchte dich nicht, du Pechvogel von Dorfbewohner, ich, der unglaubliche Raguna, eile zur Hilfe!« Ja, dieser Mensch war unglaublich. Ein unglaublicher Dummkopf. Anstatt dem Hilfebedürftigen zu helfen, entschied sich der Herr doch tatsächlich dafür diesen ein weiteres Mal mit der Wiese bekannt zu machen, schließlich blieb er nicht stehen, sondern rannte schnurstracks weiter - Hinein in den Fremden, sodass auch er, der achso fantastische Held zu Boden glitt und sogar den ein oder anderen Grashalm im Munde trug. Peinlich, peinlich. Zumindest sah das beschämte Blauauge jene Wörter in den Gedanken derer, die ihn bewunderten.. Oder ihm schlichtweg wegen seiner unfassbar großen Dummheit folgten - Beide Wege markierten plausible Gründe. Aber gewiss doch wusste man, wie ein derart ungewollter Auftritt zu verwischen war! Schnell sprang Raguna auf und grob, wie er war, packte er das Gegenüber ohne sich einer Entschuldigung zu bedienen am Oberarm, zog ihn nach oben... Nun, ein Versuch war es wert, dieser Schwächling konnte ihn eventuell zwei Zentimeter bewegen und anschließend vor Erschöpfung schnaufen. Schrecklich.
    »Leidest du? Wirst du von einer bösartigen Bestie verfolgt? Oder nein, warte! War es eine übernatürliche Kraft, die dir sowas Grausames angetan hat?!« Und so nahm der Schwall von überflüssigen Worten seinen Lauf..

  • (Schneewittchen hat ja schon geantwortet^^)


    Mei und Lynn gingen los und guckten sich um.
    "Wow wirklich unglaublich diese Monster" sagte Mei beeindruckt. Ihr gefiel das Fest sehr.
    Dann sah sie die kleinen Zahmen Monster. "Wie süß!" sagte sie und zeigte auf ein kleines Monster das glücklich im Käfig rumtollte.
    Das Mädchen beobachtete die kleinen Monster.

  • Gerade als sich der junge Mann aufstellen wollte, vernahm er plötzlich den Ruf eines Fremden zu seiner Linken. Er war sich nicht ganz sicher ob das etwas unhöfliche »Du da« ihm galt, doch die anderen Anwesenden befanden sich einige Meter weit entfernt und obwohl der Ausruf des Fremdlings ziemlich laut gewesen war, hätte er sie wohl nicht erreicht. Also musste Lucas gemeint sein. Verwundert drehte er seinen Kopf in die Richtung aus der er glaubte, den Schrei zu gehört zu haben, nur um erneut von etwas zu Boden gezwungen zu werden. In diesem Moment war er sich sicher, dass das ein Zeichen des Herrn war. Er war sich noch nicht so ganz sicher, ob das etwas Gutes oder etwas Schlechtes war, aber hierhin zu gehen und gleich zwei mal hinzufallen - das war kein Zufall. Dieses Mal war bei seinem Sturz nur ein was anders; Die mysteriöse Kraft, die ihn zum Hinfallen gebracht hatte, kam diesmal nicht von unten, sondern von vorne oder eher von der Seite. Wahrscheinlich hatte ihn der Fremde, der sich unter dem Namen Raguna »vorgestellt« hatte und dem Gefallenen helfen wollte, glatt überrannt. Was eine Schmach für jemanden, der angeblich doch so unglaublich war. Nun, er hatte natürlich nicht erwähnt, worin er unglaublich war. Vielleicht war er auch einfach nur unglaublich darin, Leute zu überrennen, denn das hatte er schon echt gut hinbekommen, das musste der Blonde ihm lassen. Vielleicht sollte er sich erstmal nach dem Wohlsein des anderen erkunden, es könnte immerhin sein dass dieser sich bei dem Sturz ernsthaft verletzt hatte. Lucas wollte nämlich nur ungerne der Verantwortliche dafür sein. Doch bevor er auch nur ein Wort von sich geben konnte, wurde er schon wieder nach oben gerissen und von dem Braunhaarigen angesprochen.
    »Lustig«, entgegnete der Christ ihm, als er seine Hand behutsam von dem Griff seines »Retters« befreite, um sich den Schmutz von seiner Hose abzuklopfen. »Ich wollte dich gerade das Gleiche fragen.« Aus Freundlichkeit lächelte er Raguna an, während er eine kleine Sprechpause einlegte, um sich erst mal wieder in Ruhe zu sammeln. Seine Hose würde er wohl waschen müssen so bald er wieder zu Hause war, solche Grasflecken bekam man nur schwer wieder raus. »Ich denke die einzig bösartige Bestie, der ich heute begegnet bin, bist du. Aber keine Sorge, Gott wird dir das bestimmt verzeihen.« Womöglich war die Wortwahl »bösartige Bestie« in diesem Fall ein wenig hart gewählt, aber immerhin war dem Fremden etwas ziemlich Unhöfliches passiert und er hatte sich noch nicht einmal dafür entschuldigt! So etwas konnte der Blonde doch nicht einfach dulden lassen, das wäre ja unverantwortlich gewesen. »Mach dir keine Sorgen, dieser Stein hier» - Er zeigte auf einen kleinen runden Stein zu seinen Füßen - »war der alleinige Grund für meinen Sturz.«

  • Post #3


    Irritiert, ein wenig mehr als nur verdutzt, blickte Raguna sein Gegenüber an. Kein Wort. Kein Ton. Nichts. Doch der Ausbruch konnte sich hinter jeder Ecke, jedem Worte verstecken, nur um dann ängstliche, kleine Wesen zu erschrecken, wenn sie um die richtige Ecke blickten. Er würde kommen, sicherlich, immerhin gab es kein Entkommen, ein zorniger Held war zu fürchten! Nachdem der Herr seinen recht schnell gesprochenen Text hinter sich gebracht hatte, hielt das Opfer - wobei der Heldenlehrling mehr einem bedauernswerten Opfer glich - es für nötig, Sätze von sich zu geben, einen Fehler zu begehen: Eine Mischung aus Krächzen und Gröhlen. Musterte man den Dunkelhaarigen genauer, so bemerkte eine jede Person mit der gesamten Gewissheit dieser Welt, dass jener zitterte, ein bebender Körper, jede Stelle, keine Ausnahme, nicht ein Sonderfall, welcher es wagte aus der Reihe zu tanzen. Blicke wurden gesenkt, ganze Häupter. Ohne Zweifel stand eine Explosion hervor, immerhin brodelte der Vulkan, die glühend heiße Lava wartete nur so darauf, endlich entweichen zu können - Und das tat sie sogleich. »Wenn nennst du hier bösartige Bestie?!«, entkam der nicht mehr allzu trockenen Kehle des Blauäugigen mit beachtlicher Lautstärke, ehe der Sprecher seinem Gesprächspartner immer mehr und mehr auf die Pelle rückte, als wolle er unbedingt mit jenem kuscheln - Herzzereißend, dass die Wut etwas ganz anderes vorgesehen hatte. So also machte sich schallendes Gebrüll auf dem Plätzchen breit, »ICH«, und der Herr zeigte mit dem rechten Daumen auf sich, genauer gesagt seine Brust, »... Bin ein Held! Ein HELD! Und Helden retten vor echten bösartigen Kreaturen!« Wie ein ungezähmtes Pferd gallopierte man geradewegs auf das Gegenüber, dessen Namen man im Übrigen noch immer nicht kannte, zu und schrie sich die Seele aus dem schwächlichen Leib. Unglaublich. Schlichtweg unglaublich! Noch immer meckernd schüttelte Raguna seinen mit braunen Strähnen geschmückten Kopf, immer wieder, von der einen Seite zur anderen und anschließend zurück, immer und immer wieder. »Und Gott? Ha! Den brauch ich nicht!« Man merkte es dem jungen Mann wahrlich an, dass er sich auf der höchsten Palme befand, knurrend die Zähne fletschte und sich trotzig - ähnlich wie ein beleidigtes Kleinkind - wegdrehte.
    Einzig den finalen Worten des Unbekannten lauschte das Blauauge, wenn auch eher unbewusst, und musste feststellen, dass der Kontrahent nichts weiter war als ein jämmerlicher Stein. Ein Stein? Wer hätte gedacht, dass das erzürnte Heldchen allein durch ebenjene Aussage beschloss erneut Worte mit dem Blonden zu wechseln? »Hmpf!«, gab er von sich, trampelte in Richtung Brocken und starrte diesen in Grund und Boden, »Du bestialischer Kerl! Wag es noch einmal einen talent- und wehrlosen Zivilisten anzugreifen und du wirst es bereuen!«, brummte Retter in Ausbildung, wobei er sich selbst zum Affen machte - Nicht, dass es gänzlich absurd war, dass Steine Gefühle besaßen, doch bildete dies einfach ein zu verwirrendes Bild: Es kam ja nicht immer vor, dass ein erwachsener Mensch Bröckchen niedermachte...

  • Nachdem der Fremde wortwörtlich anfing zu beben, machte Lucas sich doch ein paar Gedanken. Nun fühlte er sich verantwortlich nach dem Wohlsein des anderen zu fragen, bevor er noch eine Panikattacke oder sonst was bekam. »Entschuldige meine Unhöflichkeit, ich habe ganz vergessen dich zu fragen, ob du leidest! Dir scheint es nicht ganz gut zu gehen, soll ich dir ein kaltes Handtuch bringen?« Es wäre doch eine total logische Reaktion gewesen, jemandem in so einer Situation ein kaltes Handtuch über den Kopf zu schmeißen. Doch der Braunhaarige schien ganz andere Probleme zu haben; Tatsächlich schien es, als hätten Lucas' Worte Ragunas Gefühle verletzt, obwohl der Blonde eigentlich nur die Worte seines Gegenübers wiederholt hatte. Und darüber hielt er jetzt eine kleine Rede, woraufhin das Lächeln in dem Gesicht des Blonden ein wenig verblasste. Nachdem er ein wenig von dem Wütenden weggerückt war, versuchte er sich an einer Entschuldigung.»Es tut mir Leid, ich wollte dich in keinster Weise beleidigen, falls es dir so erschien. Wirklich heldenhaft war das, was du gerade angestellt hast, allerdings nicht.« Noch immer war der Fremdling erzürnt und fuhr mit seinem Vortrag fort. Bei seinem nächsten Satz hatte er allerdings einen schwachen Nerv bei seinem Gesprächspartner getroffen. »Natürlich brauchst du Gott, du verirrte Seele!«, sagte er jetzt, ein bisschen lauter, aber noch lange nicht so laut wie die Stimme des anderen. Als er realisierte, dass sein Ton hochgegangen war, räusperte er sich kurz und entspannte sich wieder. »...Aber ich respektiere natürlich deine Meinungen und Ansichten, obwohl sie total falsch sind. Aber Gott wird auch dich noch auf den rechten Pfad führen.«
    Als Nächstes wandte Raguna sich dem Stein zu, um auch diesem einen kleinen Vortrag über Recht und Ordnung zu halten. Das war jetzt allerdings schon ein wenig seltsam, Lucas beschloss aber nichts zu sagen und sah den Mann stattdessen nur verwundert an. Vielleicht war er durchgedreht, aus einer psychiatrischen Anstalt entflohen? In diesem Fall hatte er es hier mit einem Verrückten zu tun. Zwar würde das einige der bisher geschehenen Dinge erklären, aber wünschen würde es sich Lucas auf jeden Fall nicht. Vielleicht wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, um wegzulaufen, aber das wäre nun wirklich sehr unhöflich gewesen, also blieb er stehen. Hilfe.

  • Tori nickte zustimmend. Endlich schlich sich ein ehrliches Lächeln auf ihr sonst unsicheres, ängstlich dreinschauendes Gesicht. Raven's letzte Worte erfreuten das Mädchen, fast so, als würde der grausamen Welt ein wenig mehr Liebe geschenkt. Sie blinzelte kurz. Hm, nein, der Gedanke war wohl doch ein wenig albern gewesen: Diese kleinen Worte, das bisschen Liebe.. lange würde es nicht halten, es würde verpuffen, ehe die Sonne untergegangen war. "Puff..", meinte sie ein wenig perplex, wobei ihr die Brille von der Nase rutschte. Das Blondchen rückte sie wieder gerade und meinte erwartungsvoll zu Raven: "Ich möchte mich weiter umsehen!" Ein wenig erschrocken über sich selbst fügte sie leiser hinzu: "A-Also nur falls es für dich okay ist.. u-und.. die Arena würde ich gerne meiden.." Kämpfe und deren Jubel darüber - schon der Gedanke daran löste in dem Mädchen Beklommenheit aus.

  • Lynette guckte sich die Monster an. "Ja... Sieht echt interessant aus...", murmelte sie trocken. Einen Silberwolf konnte Lynn auch entdecken. Da musste sie einmal schlucken, und an ihre Wunden musste sie auch denken. Zum Glück war dies ein gezähmter Silberwolf, wo Lynette mehr als froh war. Ihr Wunden waren aber schon fast vollständig geheilt. 'Süß' fand sie die Monster nicht unbedingt aber bitte. "Ein... ein Ork ist das, oder?", fragte sie, als Mei auf dieses Monster zeigte. Lynette war sich sicher, dass es ein Ork war.

  • Das Fest war nun also in vollem Gange und nicht zur Überraschung aller waren nicht nur Einwohner erschienen sondern auch viele Reisende und Touristen. Daher fiel der Schluss nicht schwer, dass es noch überfüllter war als erwartet. Die Kassen klingelten, es gab zufriedene Gesichter, aber auch niedergeschlagene. Wobei es sich bei zweiteren nur um Leute handelte, die ihre Gläubiger auf den Versen hatten und Spielschulden anhäuften. Der Höhepunkt des Festes stand unmittelbar bevor, im Monsterturnier hatten es die zwei stärksten Monster geschafft, ins Finale vorzudringen. Sie machten den Eindruck, als wollten sie einfach nur aus dieser Gefangenschaft befreit werden, doch das störte die Zuschauer nicht, sie feuerten quasi ihre Wetteinsätze an und warteten gespannt auf den Sieger. Derweil streifte eine geheimnisvolle Person durch das Fest und beobachtete die Ereignisse kritisch. Es wird allmählich Zeit, dem ein Ende zu bereiten, meint ihr nicht...? Genau diese Person war es schließlich, die sich zur Arena aufmachte und unbemerkt die Tore öffnete. Lauft, meine Freunde, lauft! Und lasst nichts als Trümmer hinter euch! Kurz darauf hörte man nur noch ein Fingerschnippen und die Monster waren frei. Doch nicht nur das, sogar die zahmen Monster gerieten außer Kontrolle, so als hätte man sie manipuliert. Und so passierte es, dass die Monster aus der Arena flüchteten und jeden Einzelnen auf ihrem Rachefeldzug attackierten. Das Fest wurde binnen Sekunden ruiniert und verwandelte sich in ein Schlachtfeld. Frenetischer Jubel wurde zu durchdringendem Geschrei und es brach Panik aus.

  • ~Lilyen und Carlos kamen an, noch bevor das große Chaos enstand. Die beiden schlenderten gemächlich über das Gelände und hielten an den unterschiedlichsten Ständen inne. Nachdem Carlos seiner Begleitung und sich selbst ein Eis gekauft hatte, ging er zu einem Schießstand. "Hier halt mal" sagte er zu Lilyen, drückte ihr dabei sein Eis in die Hand, gab dem Inhaber des Standes etwas Geld und nahm Pfeil und Bogen entgegen. Mit etwas Glück konnte er noch etwas von dem anwenden, was ihm sein Vater damals beigebracht hatte. Glücklicherweise schien es so: er traf oft genug, um von dem Besitzer eine Kette überreicht zu bekommen. Mit seinem Gewinn ging er zu Lilyen zurück, trat hinter sie und legte sie ihr an. "Hier. Bitteschön" sagte er lächelnd und nahm sein Eis wieder an sich.
    Sie standen gerade an einem Gehege mit zahmen Monstern, als es losging, als alle Monster innerhalb von ein paar Augenblicken vollkommen durchdrehten. Mit einem unterdrücktem Fluch stieß er die junge Frau neben sich zur Seite in eine kleine Gasse zwischen ein paar Ständen und zog seine neuerworbenen Zwillingsschwerter. Zum Glück waren wir grad noch in der Schmiede. Dachte er sich, als er ein Wooly abwehrte, welches ihn mit den Hörnern attakieren wollte. Na Prima und mich greift so nen Kampfschaf an. Nach diesem Gedanken hörte er unweit von sich ein Schnauben, gefolgt von einem tiefen Knurren. Mit einem Schauder wandte er sich dem Geräusch zu und erstarrte nur einen kurzen Augenblick, bevor er sich etwas zurückzog und vor Lilyen stellte. "Liebes ich glaube du solltest auf einen Baum klettern. Du hast doch einen Bogen. Benutze ihn von dort aus. So bist du etwas geschützt" raunte er ihr zu und wartete ab bis sie sich entfernte. Zum Glück war das Monster eher eines der taktischen Viecher. Er ging in Kampfposition. "Irgendwie seht ihr auf Bildern immer viel schöner aus" sagte Carlos leise und sah dem Silberwolf direkt in die Augen. Als es auf ihn zusprang rollte er sich zur Seite, doch schon gleich setzte es wieder zum Sprung an und er musste sich weiterrollen, ohne einen Gegenschlag ausführen zu können. Das ging eine ganze Weile so, bis er sich wieder aufrappeln konnte und in einen Stand reinsprang. Der Wolf direkt hinterher, da er ihn aber nicht richtig sehen konnte, konnte Carlos ihm wenigstens eine Schnittwunde zufügen, bevor er sich wieder in Sicherheit bringen musste. Er lief vor dem Tier fort um etwas Zeit zu bekommen sich etwas einfallen zu lassen. Irgendwann kam ihm nur eine Lösung in den Sinn: er musste eines der Schwerter werfen. Möglichst direkt auf die Brust, beziehungsweise Seite gezielt. Mit etwas Unmut, dass er seine neue Waffe mehr oder weniger aus den Augen lassen sollte, kletterte er behände auf einen Baum und atmete kurz durch, während der Silberwolf unter ihm knurrte und geiferte. In seinem Geiste zählte er bis drei und sprang dann über den Wolf auf den Boden, machte eine Rolle und schleuderte eines der Schwerter von sich, während sich das Monster ihm zuwandte. Gleichzeitig hechtete er zur Seite, falls er es verfehlt hatte und warf das andere ebenfalls in dessen Richtung. Er hörte ein Jaulen. Als er sich umwandte sackte der Silberwolf gerade zur Seite. Sein Schwert steckte zwischen zwei Rippen, offensichtlich im Herz, das andere steckte in einem Baumstamm. Vorsichtig ging er auf das Monster zu und nahm seine Waffen an sich.

    "Come on, little lady, give us a smile"
    No, I ain't got nothin' to smile about
    I got no one to smile for, I waited a while for
    A moment to say I don't owe you a goddamn thing

    Nightmare - Halsey

  • Azel blieb allein zurück.
    Er sah wie ein Mädchen auf Mei zukam und sie mitgenommen hatte.
    '' Na Klasse'' dachte Azel.
    '' Nun bin ich erneut alleine.
    Aber das macht nichts. Ich werd zum Badehaus gehen'' dachte er.
    Dann stand er auf, doch die Wunde an seinem Bein fing erneut an weh zu tun.
    Er sackte zusammen.
    '' Autsch! Das wird nicht leicht'' dachte er.
    Also blieb er weiterhin auf der Wiese sitzen.

  • Post #4


    Mehr gegen den eigenen Willen, als mit ihm musste der "große" Held den Worten des Blonden lauschen, gezwungenermaßen ließ er also die Worte des Anderen über sich ergehen und rang sich dabei sogar das ein oder andere verhöhnende Kichern ab. Genau genommen geschah dies jedoch erst nach der eigenen Standpauke, wie man merkte, handelte es sich bei dem Braunhaarigen sehr wohl um einen Blitzmerker der feinsten Art! Kaum hatte man sich jedoch beruhigt, kündigte eine weitere dunkle Wolke den nächsten "unheilvollen" Ausbruch an - Nicht heldenhaft?! Abermals rückte er seinem Gesprächspartner immer näher, zeigte dabei mahnen mit dem linken Zeigefinger auf die Brust dessen, tippte mit jedem zweiten Wort erneut auf diese. Fast zur selben Zeit verzog sich die Miene des Blauauges, etwas ernster, vielleicht aber spielte auch ein Hauch von peinlicher Berührtheit mit? »Leg dich nicht mit einem Helden wie mir an!«, knurrte der in der Realität Arbeitslose, kochte innerlich nur so vor nicht nachvollziehbarer Wut. Doch was hätte diese Drohung gebracht? Nun gut, wären Blicke in der Lage gewesen, Menschenleben - und nicht nur Menschenleben - zu nehmen, dann wäre der Fremde wohl einen zehnfachen, grausamen und vor allem langsamen Tod gestorben - Ein fantastischer Held, der anderen ein Lebensende wünschte!Doch dann schallte das sinnlose Geschwafel des soeben Bedrohten in den Gedanken Ragunas wieder, führt dazu, dass schallendes Gelächter über den Platz gellte. Gott? Rechter Pfad? Wie dumm war dieser Junge eigentlich gewesen, dass er derart absurden Dingen Glauben schenkte, sie für bare Münze nahm?! »Ich muss auf KEINEN rechten oder linken Pfad geführt werden - Ich diene als Symbol der Gerechtigkeit!«, keifte der Herr verletzten Stolzes den Gesprächspartner an, deutete mehrmals auf sich selbst, sprang ein wenig auf der Stelle und streckte - wie schon so oft - den Finger in die höchsten Höhen! Letztlich sah dieser junge Mann es doch einfach nicht ein, dass das, was er tat, zuhauf schlechter ausfiel, eher schlecht als gut war - Ein hoffnungsloser Fall eben. Und in jenem Punkt behielt das Blondchen sicherlich recht: Der Herr war eine verirrte Seele, wenn nicht war es sogar schlinmer um ihn bescheren.
    Schließlich - vor allen Dingen aber "endlich" - ließ man von dem Anderen ab, hüpfte ein paar Schritte zurück und versuchte festen Halt zu finden, schaffte er es nämlich bei einem der kleinen Sprünge falsch aufzukommen und das Gleichgewicht zu verlieren. Mit den Armen die Luft erschlagend fiel der Herr im Anschluss erneut in das Gras - Blamage! Was wohl die nicht existenten Fans nun über ihr Idol dachten? Hoffentlich nicht allzu Schreckliches! Aber es gab weitaus wichtigere Sachen, als sich um das nicht vorhandene Niveau zu sorgen - Was? Nun, man möchte es so ausdrücken: Schreie. Allerlei Schreie, von Mann und Frau, groß und klein, türmten sich auf und überfielen gnadenlos die Lauscher, derer die sich in irgendeiner Weise in der Nähe befanden. Ruckartig wandte der Braunschopf sich um und sah einem Monster entgegen, welches geradewegs auf die beiden zu raste. Selbstverständlich war die erste Reaktion nicht Panik, sondern - wer hätte es gedacht?! - die schlechte Neuigkeit verwandelte das wütende Gesicht in eine Visage reiner Freude! Eine Bestie! Eine waschechte, wilde, gefährliche Bestie! Und sie genau auf ihn zu! Jetzt hieß es allen Mut zu sammeln und das Vieh auf eine spontane Art und Weise zu erlegen! - Pech gehabt. Wieso? Man könnte meinen der gesammelte Mut, mit dem Raguna zuvor noch auf das wilde Tier losrannte, wäre aus allen möglichen Poren seines Körpers entkommen, besser gesagt: Er tat genau dies. Stocken. Warum musste dieser Volltrottel auch punktgenau vor dem Monster stehen bleiben?! »G-geh weg, d.. du bösartige Bestie!«, stotterte das Braunhaar nervös, gefesselt von der Panik, welche ihn zuvor aus heiterem Himmel überkam.

  • ~Barrett kommt zum Kirschblütenplatz~


    Eigentlich hatte er nur den lauten Schreien folgen müssen um schnellstmöglich von der Klinik zum Kirschblütenplatz zu gelangen. Er hätte es nie für möglich gehalten, dass sich so viele Leute für dieses Fest interessieren, dass man ihr Stimmengewirr durch ganz Alvarna hören konnte. Vielleicht lag sein Vater doch richtig und es war falsch die Monster auslöschen zu vollen, wenn die Menschen solch einen Spaß mit ihnen haben konnten? Jedenfalls wollte Barrett schnellstmöglich den Grund für diese helle Aufregung herausfinden.
    Nach wenigen Minuten kam er am Kirschblütenplatz an, doch ihn erwartete kein trobendes Fest, sondern ein blutiges Massaker. Das Geschrei war also keines der Freude, sondern der Angst. Still stehend blieb Barrett zunächst in der Gasse stehen, durch die er gekommen war. Ein Buffamoo galoppierte an ihm vorbei, auf den Hörnern gespießt der blutige, leblose Körper einer ehemals hübschen jungen Frau, die völlig verrenkt und mit zerissenen Kleidern über den Platz transportiert wurde. Barrett hielt sich den Handrücken gegen den Mund und konnte nur um ein Haar den Brechreiz unterdrücken. "Was für eine Verschwendung...", murmelte er, als er dem Monster hinterher sah. Vielleicht würde er ja einige junge Maiden finden, die noch nicht aufgespießt waren und seine Hilfe benötigten? Grinsend ergriff er sein Schwert und stürmte auf den Platz. Etwas von ihm entfernt kämpfte ein muskulöser Typ mittleren Alters mit einem Silberwolf, direkt zu Barretts Füßen lag eine schreiende Frau die etwas Totes in ihren Händen hielt. "Alter... hoffentlich krieg ich davon kein Trauma!", dachte er sich nur und lief weiter, bis ihm ein Eichhörnchenähnliches Monster entgegen kam. "Zieh Leine!", rief er wütend und machte es mit nur einem Schwertschlag nieder. "War das überhaupt ein Monster?"

  • Erneut rückte sein Gesprächspartner näher an Lucas heran, woraufhin der Blonde wieder ein paar Schritte zurückhuschte. Wie konnte man nur so aufdringlich sein, in so einer unpassenden Situation? Die nächste Wortzusammenstellung, die der Braunhaarige von sich gab, brachte den Mann dazu, ein wenig zu kichern. Natürlich hielt er sich zuvor erst mal noch die Hand vor den Mund, es sollte ja nicht so aussehen, als würde er sich über seinen Nächsten lustig machen! Auch wenn das natürlich genau der Fall war, aber so lange der andere nicht wusste, dass sich Lucas im (nicht ganz so) Geheimen über ihn lustig machte, konnte er auch nicht noch wütender werden. »Oh, wie töricht von mir!«, sagte der Blauäugige nachdem er sein mädchenhaftes Gelächter gestoppt und seine Hand gesenkt hatte. »Mich mit einem so famosen Helden anzulegen! Es wird nie wieder vorkommen.« Während er den armen Unwissenden natürlich offensichtlich verhöhnte, meinte er Teile des Gesagten tatsächlich ernst. Er würde wirklich nie wieder einen derartigen Fehler begehen und dem Naivling so die Wahrheit ins Gesicht klatschen. Wenn er vorhatte, seine Zeit noch weiter mit Raguna zu verschwenden, sollte er vielleicht lieber einfach mitspielen und den großartigen Helden wie einen zweiten Gott anbeten. Selbstverständlich würde er das nicht wortwörtlich tun, es verstieße immerhin gegen eines der zehn Gebote!
    Schlussendlich ließ der Fremde endlich von Lucas ab, wobei er einige Schritte nach hinten taumelte und schließlich erneut hinfiel. Wie bedauerlich. Aber anstatt dumme Sprüche über seinen glorreichen Sturz zu reißen, hielt der Blonde lieber still, er hatte dazugelernt. Außerdem hatte er selbst an diesem Tage schon einige Male den Boden begrüßt, sich darüber den Mund zu zerreißen wäre sehr heuchlerisch gewesen. Nein, so was tat ein Mann der Ehre nicht.


    Allerdings hatten die beiden Vollidioten wenige Momente später schon ganz andere Probleme, als die eingesperrten Monster einige Meter von ihnen entfernt plötzlich wild den Platz verwüsteten. »Was in Gottes Namen..?!«, stieß Lucas aus so bald er von dem Chaos mitbekam. Wenn das jetzt nicht eine perfekte Gelegenheit für Raguna gewesen wäre, um sich zu beweisen! »Nun, es sieht so aus als hätte Gott dir eine Chance gegeben, dein Können unter Beweis zu stellen. Tu, was dir dein Überlebensinstinkt befiehlt zu tun und halte dich bitte nicht zurück, ich würde den heutigen Tag gerne überleben.« Der Blonde selbst konnte sich nicht verteidigen. Er lehnte jegliche Art des Krieges ab, in seiner Gutgläubigkeit glaubte er nämlich noch an eine Welt ohne Gewalt. Und dafür war er bereit gerade zu stehen und zu kämpfen - nur halt ohne Waffen. Dummerweise hatte auch sein Begleiter keine Waffen dabei, weswegen sie gegen das Buffalo völlig machtlos waren. Die Augen rollend packte der Mann seinen »Beschützer« an der Schulter. »Denkst du, wir sollten vielleicht wegrennen und uns in Sicherheit begeben? Ich denke, wir sollten das tun.«

  • Er hatte seltsam gewirkt, fast schockiert, als Lilyen ihm gesagt hatte, dass Felicity ihre Mutter war, was die Grünhaarige zwar sehr verwundert hatte, doch war sie trotzdem froh darüber, dass er das Thema nicht weiter ausgeweitet hatte. "Natürlich ist alles in Ordnung." hatte sie noch gesagt, bevor sie zum Kirschblütenplatz gegangen waren, auch wenn das nicht Ganz der Wahrheit entsprach.


    Feste waren ja immer gut, also konnte man ja nichts falsch machen. Es war bereits ziemlich voll, als sie am Platz ankamen, was Lilyen zwar nicht ganz geheuer war, jedoch war es nicht weiter schlimm. Die ganzen Monster machten ihr da schon mehr Sorgen aber solange sich diese in Käfigen aufhalten würden, war auch das kein Problem Carlos kaufte ihr ein Eis, wofür sie sich lächelnd bedankte. Sie mochte Eis - wie wohl jeder. So leckte sie an der Eiskugel, als Carlos ihr auch schon sein Eis in die Hand drückte; schnell wurde Lilyen klar warum, weshalb sie es geduldig festhielt, während sie ihm beim Schießen zusah. Schnell hatte er einen Preis gewonnen; eine Kette, die er ihr sogleich anlegte. Leicht wurde sie rot, als sie sich lächelnd bedankte und den Anhänger der Kette berührte, als sie ihm sein Eis wieder gegeben hatte.
    Ihr eigenes war in dem Moment aufgegessen, als das Chaos losbrach. Sie standen gerade direkt neben einem Monstergehege, als diese anfingen, vollkommen durchzudrehen. Sie wurden von Carlos in eine Gasse gestoßen, wodurch sie beinahe das Gleichgewicht verlor und hinfiel, doch konnte sie sich gerade noch so fangen. Was war hier überhaupt los? Alle kreischten und auch die Panik in Lilyen stieg stark an, noch ein Stück mehr, als sie den Silberwolf erblickte, der gerade vor ihnen aufgetaucht war. Sie war im Augenblick starr vor Angst, wie es im Grunde immer war, was eine große Schwäche ihrerseits darstellte. Carlos sagte ihr zwar, dass sie auf einen Baum klettern sollte, doch dauerte es etwas, bis sie diesen Satz auch wirklich realisierte. "Aber.." fing sie an, doch da griff der Wolf schon an, weshalb sie wohl eher aus Reflex handelte und zum nächstbesten Baum rannte, den sie schnell erklettert hatte. Oben angekommen setzte sie sich auf einen dicken Ast und hielt sich am Stamm fest, während sie mit klopfendem Herzen dem Kampf von Carlos zusah.
    Dass sich ein anderer Silberwolf direkt zu ihren Füßen eingefunden hatte, bemerkte sie dadurch nicht sofort. Erst als er zu knurren begann, sah Lilyen direkt unter sich und erschrak so, dass sie beinahe vom Baum gefallen wäre. Mit zitternden Händen griff sie zu ihrem Bogen und den Pfeilen und schoss mit genauso zittrigen Händen einen der Pfeile ab; doch treffen tat sie den Silberwolf nicht, der inzwischen versuchte, ebenfalls auf den Baum zu gelangen. Wirklich funktionieren tat das nicht und Lilyen war auch hoch genug, dass das Monster sie nicht aus dem Sprung erreichen konnte, doch trotzdem hatte sie Angst. Sie hätte wohl geschrien, wenn sie dazu in der Lage gewesen wäre. Ein neuer Pfeil wurde abgeschossen, der den Wolf nur streifte, was diesen nur noch wütender machte. Ich krieg's nicht hin, den blöden Bogen ruhig zu halten. dachte sie verzweifelt. Ihre Schwester wäre hier sicher sehr viel besser, als sie.

  • ~Sophia kommt aus der Richtung der Schänke am Kirschblütenplatz an~


    Eigentlich waren ihre Füße und Beine schon ganz taub vom Rennen, doch Sophia beachtete sie gar nicht. Normaler Weise wäre sie sofort stehen geblieben, hatte rumgemault und sich auf die nächstbeste Bank gesetzt. Allerdings war diese Situation nicht mehr normal. Das wunderbar freidliche Alvarna hatte sich in ein Schlachtfeld verwandelt und die Bänke waren so gut wie alle zertrümmert. Am Rande des Platzes lies sie ihre Füße gewähren und blieb wie angewurzelt stehen. Das Blut rauschte in ihren Ohren. Der Anblick der sich ihr bot, schnürrte ihr die Brust soeng zusammen, dass sie glaubte ersticken zu müssen. Was war nur geschehen? Was um Himmels Willen war schief gelaufen?! Sophia konnte es sich einfach nicht erklären. Denken konnte sie im Moment sowieso nicht. Das Grauen vernebelte ihre Gedanken. Überall liefen Menschen schreiend durcheinander. Monster aller Art und Größe hetzten über den Platz, schlugen nach den Leuten, fraßen sie auf oder spielten mit ihnen. Sophia konnte das einfach nicht mehr mit ansehen. Ihre weich gewordenen Knie gaben unter ihr nach und sie sank in die Knie. Mit beiden Händen stütze sie sich auf dem kalten gepflasterten Boden auf und starrte auf einen der Steine. Was sollte sie nur tun?! Sie wollte den armen Menschen helfen. Doch die Adelstochter konnte sich ja nicht einmal selbst beschützen! Zu ungeschickt war sie im Umgang mit Waffen. Schmerzvoll hämmerte ihr Herz gegen den Brustkorb. Wann hatte sie sich das letzte mal so unglaublich hilflos gefühlt? Sie wusste es nicht. Eines stand jedenfalls fest: Wenn sie weiterleben wollte, musste sie schleunigst
    hier weg. Nicht eine einzige Waffe trug sie bei sich! Wie töricht von ihr, einfach so an den gefährlichsten Ort der ganzen Stadt zu rennen! Sophia schallte sich eine Närrin. So gut es eben ging, richtete sie sich wieder auf, auch wenn ihre Knie immernoch sehr weich waren. Ein weiteres Mal ignorierte sie ihren Körper. Sie raffte ihre Röcke, drehte sich um und wollte gerade loslaufen, als ein stattlicher Ork sich vor ihr aufbaute. Vor Angst gelähmt starrte sie das Monster mit weit aufgerissenen Augen an. Lauf! Lauf!, hallte eine Stimme in ihrem Kopf. Doch ihre Beine wollten nicht. Erst als das Ungetüm mit der Keule zum Schlag ausholte, warf sich Sophia schreiend auf den Boden. Sie spührte einen starken Luftzug über sich, rappelte sich so schnell sie konnte auf, als dieser vorbei war und rannte los. Zwar bedeutete das mitten ins Getümmel zu laufen, aber hatte sie eine andere Wahl? Ihre Ellenbogen und Knie schmerzten und ihre Lunge brannte wie Feuer, doch es
    half alles nichts. Laufen war ihre einzige Waffe. Es war schwer den ganzen Leuten auszuweichen. Der Ork machte im Gegensatz zu ihr alles dem Erdboden gleich, was auf seinem Weg lag. Letzendendes war es also nicht verwunderlich, dass sie geradewegs in einen jungen Mann hineinlief und promt nach hinten umfiel. Erschrocken sah sie ihn an. Bei genauerer Betrachtung, fiel ihr eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Person auf, die sie schonmal gesehen hatte. "Barrett...?", kam der Name wie von selbst über ihre Lippen.


    (So Doomsday, ich hab dich jetzt einfach mal angeplayed. Haha :D )

  • Barrett sah sich gerade nach Monstern um, gegen die er kämpfen konnte, doch eigentlich waren sie überall. Er wusste gar nicht wo er anfangen sollte um den größten Schaden zu verhindern, als er plötzlich von hinten geschubst wurde. Kurz taumelte er, fasste sich dann aber und hielt sein Schwert in Abwehrhaltung vor sich. Doch da war kein Monster, welches ihn gerammt hatte, sondern ein junges Mädchen, das total verängstigt schien. "Komm, ich helfe dir auf...", meinte er kalt und hielt ihr die Hand hin, als es ihm wie Schuppen von den Augen fiel während sein Name in seinen Ohren klang.
    "Sophia!", rief er erstaunt und richtete das Mädchen auf. Das letzte mal hatte er sie gesehen als die beiden im Park den Schwertkampf trainierten, aber Sophia war (wohl aus Frust) nicht sehr nett zu ihm und als noch ihre Schwester auftauchte war er wie Luft. Das hatte seinen Ego ganz schön verletzt und kurze Zeit überlegte er, ob er sie nicht auch wie Luft behandeln sollte. Wahrscheinlich hatte sie aber den Umgang mit Waffen nach ihrem Treffen nicht weiter verfolgt, konnte sich nun nicht wehren und war somit leichte Beute für jedes Monster. Auf den zweiten Blick erkannte der junge Mann auch, dass sie nicht einmal Waffen bei sich trug. Zwar konnte sie immer noch etwas unter ihrem langen Kleid versteckt haben, aber der Gedanke war absurd.
    "Verschwinde von hier! SOFORT!", maulte er sie an, als das Ork kam, welches Sophia verfolgt hatte. Etwas unsanft schubste Barrett das Mädchen schützend hinter sich und richtete sein Schwert auf das Monster gegenüber ihm. Mit einem lauten Brüllen schwang es seine Keule, die Barrett nur schwer parieren konnte. Er hatte das Monster unterschätzt, offenbar war es stärker als es aussah. Doch Barrett hatte schon gegen dutzende Orks gekämpft, wieso war dieses hier anders? Hatte man ihm etwa Amphetamine gegeben um seine Kampfkraft in der Arena zu steigern oder gab es da einen Zauber der seine Kraft erhöhte? Egal, Barrett musste es töten, bevor es noch einen Menschen tötete. Wieder holte das Ork mit seiner Keule aus, doch nun war es Barrett der seinen Vorteil nutzte. Er wich der Keule aus und konterte mit einem Tritt, der das Monster auf den Asphalt beförderte. Schnell schaltend nutzte er die fehlende Deckung seines Gegners, sprang ihm hinterher und bohrte sein Schwert in den Hals des Ungetüms, welches darauf hin laut quiekend erschlaffte.
    "Ein Monster weniger... aber hier gibt es noch genug die Schaden anrichten...", seine Gedanken schwiffen kurz zu Ray, der im Krankenhaus wahrscheinlich einen Haufen Überstunden schieben musste und dann zu Alicia. "Verdammt!", schoss es ihm durch den Kopf. Er hatte ihr gesagt, dass sie nachkommen sollte, jetzt wollte er sie allerdings nicht an einem Ort wie diesem haben. Doch Alicia war keine schlechte Kämpferin und so beruhigte sich sein Gewissen wieder. Jetzt musste er erst einmal möglichst viele Monster besiegen und gleichzeitig Ausschau nach ihr halten. Zwar konnte er Feste wie dieses, bei dem so viele Menschen zusammen kamen nicht leiden, aber noch weniger leiden konnte er Monster. Leicht genervt griff er zu dem ranzigen Knüppel, den der Ork noch schwach umklammert hielt, entriss ihm seinem Griff und warf ihn dann Sophia hin. "Nimm das! Sorry, dass er so stinkt, aber besser als nichts!", grinste er voller Schadenfreude. Sophia hatte ja gar keine Wahl!


    (Ist doch super, alleine machts ja keinen Spaß^^)

  • Nachdem Carlos seine Schwerter wieder an sich genommen und gereinigt hatte, sah er sich nach Lilyen um. Als er den anderen Silberwolf sah, stieß er einen Fluch aus. Während er in die Hocke ging und einen etwas größeren Stein hochhob rief er ihr zu: "Du musst versuchen alles aus deinen Gedanken deinem Atem anzupassen. Pfeil anlegen- tief einatmen. Pfeil abschießen- wieder ausatmen. So hyperventilierst du nicht und deine Hand wird ruhiger!" Mit viel Schwung warf er den Stein in seiner Hand Richtung Silberwolf und traf ihn mit einem leisen *klonk* an der Schläfe. Es schien ihm nicht viel auszumachen, aber immerhin schenkte er nun ihm seine Aufmerksamkeit, damit Lilyen nicht mehr von ihm bedroht wurde und er das Monster so stellen konnte, damit sie ihn in die Seite treffen konnte. Carlos schritt in einem weiten Radius um das riesige Tier herum, zuerst folgte ihm nur der Kopf, da er immernoch an sein anderes Opfer dachte, aber irgendwann musste er sich umdrehen. Als der Weg frei war für die Schüsse Lilyens, ging Carlos immer nur hin und her um das Monster auf seiner Stelle zu halten.

    "Come on, little lady, give us a smile"
    No, I ain't got nothin' to smile about
    I got no one to smile for, I waited a while for
    A moment to say I don't owe you a goddamn thing

    Nightmare - Halsey

  • Zaids Worte waren einfach und doch reichte es, dass Dorothys Röte zunahm und sie den Kopf noch tiefer senkte als sie es ohnehin tat. Was wollte er denn noch von ihr? Wieso konnte er denn nicht einfach wieder gehen? Ihren Blick richtete sie stur auf das Wooly und fast hätte sie seine nächsten Worte nicht mitbekommen. "Deswegen?!" Die Grünhaarige wollte ihren Ohren fast ncith glauben. Sofort drehte sie sich zu ihm und und studierte sein Gesicht, so als wäre da drinnen noch mehr verborgen, als wäre da etwas Unausgesprochenes zu finden. Er hatte sie deswegen verlassen? Nun war sie an der Reihe etwas zu sagen, das wusste sie. Doch sie brauchte ein wenig, musste überlegen, was wohl jetzt das Richtige war. "Aber...Zaid...", setzte sie vorsichtig an, aber sie konnte nicht weiterreden. Die junge Frau mit der Zaid vorhin angekommen war, hatte sie entdeckt und gesellte sich zu ihnen. Sofort verstummte Dorothy und ihre Aufmerksamkeit war nur noch auf die Fremde gerichtet. Sie stand zwar erst seit einem kurzen Moment bei ihnen, aber Dorothy konnte sofort erkennen, dass sie nur so vor Leben strotzte. Ganz wie die Schüchterne. Sobald Persia ihre Aufmerksamkeit von Zaid weg und auf Dorothy richtete, war das der Grünhaarigen äußerst unangenehm. Diese ganzen Fragen überforderten sie. Außerdem hatte sie nicht wirklich Lust mit jemanden zu reden, der... nun...fast schon vertrauter mit Zaid ist als sie selber. Dieser Anblick tat irgendwie weh. "Ich...ich bin Dorothy.", stellte sie sich in ihrer zurückhaltenden Art vor. Am liebsten wäre es ihr ja gewesen wenn Zaid die nächste Frage beantwortete, aber er schien nicht einmal daran zu denken. "Wir kennen uns schon...etwas länger.", antwortete sie schliesslich. Ihr Blick huschte zu dem Blonden. Sie wollte nicht wieder eine falsche Antwort geben, ihn wieder enttäuschen indem sie etws blödes sagte. Als Persia sich dem Hund widmete und erneut Fragen aus ihrem Mund sprudelten, hielt Dorothy den Ihren verschlossen. Dieses Tier war Zaid zugelaufen! Sie hatte nur auf ihn aufgepasst, mehr nicht. Vielleicht hatte sie sich aber auch nicht so alleine mit ihm gefühlt. Diesmal antwortete Zaid Gott sei Dank auf die Fragen und sie war sichtlich erleichtert darüber. Doch die gesamte Situation machte ihr noch immer Unbehagen. "Ich werde dann gehen...bin müde..." Diese kurze Konfrontation war einfach zu viel für sie, auch wenn sie sich gefreut hatte, ihren Freund wieder zu sehen.
    Doch genau in dem Moment merkte sie wie die zahmen Woolys neben ihr plötzlich unruhig wurden. Doch nicht nur sie: Das ganze Fest schien auf einmal aus den Fugen zu geraten. "Die Monster!", entkam es ihr als sie voller Angst sah, wie die Monster aus der Arena flüchteten. Doch nicht nur sie, auch die zahmen Monster neben ihr fingen an agressiv zu werden. Das war gar nicht gut. "Was ist hier los?" Ängstlich schaute sie Zaid an. Er war ihre Stützte in solchen Situationen. Hoffentlich auch dieses Mal.