Der Hafen

  • Ino schaute zu Danny auf. "Hallo, ich bin Ino." sagte sie. ein zaghaftes Laecheln umspielte ihre Lippen, als sie Danny zum ersten Mal von vorne sah. Er hatte fuer sie das Aussehen eines Heldens dem die Maedchen zu Fuessen lagen. Konzentrier dich, Ino, sonst bekommst du wieder nur die Haelfte mit. ermahnte sie sich in Gedanken.

  • Hand in Hand kamen Gaius und Raine an, während sie mit einigen Schritten schneller war als er und sich dann umdrehte und rückwärts ging und ihn ansah. "Ist doch schön hier, oder? Mama sagt, hier kann man ab und zu schöne Tiere aus dem Wasser seh-" Und genau in diesem Moment krachte die 5 Jährige in jemanden rein. Sie drehte sich verwirrt um und sah einen braunhaarigen Kerl an. Er war eindeutig ein Bauer. "Oh...", murmelte sie nur ein wenig verlegen und ging ein paar Schritte zurück zu Gaius.

  • Ino sah das kleine Maedchen, dass erst Raguna fast umrannte und dann mit vor Schrecken geweiteten Augen zurueckwich. Der Mann, zu dem das Maedchen fluechtete, sah wie ein Kaempfer aus. Eine Narbe zog sich quer ueber sein Gesicht. Allerdings fragte sich Ino, warum das Maedchen vor einem Bauer erschreckte, wenn sie mit einem solch furchteinfloessenden Mann unterwegs war.

  • Raguna lächelte mal wieder dümmlich vor sich hin. Irgendwie war er heute völlig abwesend mit seinen Gedanken und in viele Tagträume verwickelt. Plötzlich spührte er wie irgendwas gegen seine Beine kam. Er schaute verwundert nach unten und sah ein kleines Mädchen. Er lächelte und kniete sich hin. "Keine Sorge, hat gar nicht weh getan." Damit versuchte er es etwas weniger peinlich für sie zu machen. Er mochte Kinder. Sie waren genauso hohl wie er. "Wenn du mich schon umrennst, kannst du mir aber auch sicher verraten wie du heißt oder?" Ragna lächelte, dann bemerkte er erst das Gaius noch hinter dem Mädchen stand. Also ist er doch ein netter Mensch! Er ist Vater! Einfach beneidenswert der Kerl... Aber auch etwas seltsam, das er erst so abweisend ist und dann mit einem putzigen, kleinen Mädchen rumläuft... Tja! Harte Schale, weicher Kern! "Ich bin übrigens Raguna.", stellte er sich, immer noch kniend vor.

    "Es existiert ein Interesse an der generellen Rezession der Applikation relativ primitiver Methoden komplementär zur Favorisierung adäquater komplexer Algorithmen."
    Warum einfach, wenns auch kompliziert geht.

  • Willenlos und gehorsam hatte er sich von Raine mitziehen lassen, warum auch nicht? Die Antwort auf die Frage erhielt er, als die beiden den Hafen betraten und er auf seine beiden besten Freunde traf, die er ja schon so vermisst hatte. "Auch das noch..." brummte er. Schon war sein Ruf dahin. Er hatte nicht damit gerechnet, dass er und Raine auf den Klamotten-Fetischisten und den Bauern trafen. "Komm, Raine, wir müssen weiter!" wies er mit kühler, ernster Stimme das schwarzhaarige Mädchen an, während er Raguna mit seinen eisblauen Augen einen Blick zuwarf.

  • Ino starrte gebannt auf den Krieger. Er wirkte noch abweisender als zuvor. Anscheinend kannte er die beiden Maenner bei ihr. Das wurde Ino zu brenzlig und doch konnte sie nicht einfach gehen. Wie sollten mich Lara und Sia sonst finden. Sie schaute an Raguna vorbei auf das Maedchen und den Fremden. Beide hatten schwarze Haare. Ob sie mit einander verwand sind? ueberlegte Ino.

  • Den Blick eines Dummkopfs hatte Raguna auf jeden Fall schonmal drauf, das entging Raine nicht. Naja, so lange er nett war, sollte es ihr recht sein. "Und wieso sollte ich? >:I ", stellte sie sich stur und verschränkte die Arme. Wieso sollte sie einem Bauer wie ihm ihren Namen verraten? Aber irgendwie amüsierte sie dieser Kerl. Würde sicher noch ganz interessant werden, für die Kleine. "Hi.. Raguna!" Mehr fiel ihr auch nicht ein, bis Gaius dann schon weitergehen wollte. "Neeein! Ich will nicht weiter!" Oh ja, was für ein Sturkopf. "Wieso, was ist deeeenn?" Die Schwarzhaarige hatte wirklich keine Lust zu gehen, da sie ja eh kaum Leute kannte. Deswegen wollte sie unbedingt neue Bekanntschaften machen.

  • Unwillkuerlich musste Ino laecheln. Das Maedchen war auf jeden Fall nicht auf den Mund gefallen. Ino ueberlegte, ob sie sich einmischen sollte, doch der Blick auf das Gesicht des Begleiters liess sie zurueckschrecken. Raguna musste da wohl alleine durch, auch wenn es hart klang. Sie wuerde sich nicht mit dem Begleiter anlegen. Sie rueckte etwas vor und genoss die Vorstellung des kleinen Maedchen.

  • Raguna wusste für einen kurzen Augenblick nicht mehr weiter. "Also... naja ähm... Man macht das eben so... aus Höflchkeit. Willst du etwa nicht höflich sein?", fragte er die kleine Dame. Er hatte nicht erwartet das sie so reagieren würde, aber das war nun mal das tolle an Kindern. Sie waren ehrlich und machten das was sie wollten. Ragna fand das Mädchen putzig und hätte die am liebsten zu sich genommen, aber er war sich sicher das Gaius etwas dagegen haben würde. Dann bemerkte er wie er beobachtet wurde und sah rüber zu Ino. Ja, schönes Theater nicht wahr? Der Bauer versucht mit dem Kind zu reden. Warum mache ich mich immer vor Mädchen zum Löffel? Die eigentliche Frage die sich wohl alle anwesenden stellten war: Wer war wohl schlauer: Raguna oder Raine?

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  • Er biss sich auf die Lippe, um Raine nicht anzuschreien. Zwar mochte er die Kleine, aber wenn sie nicht auf ihn hörte, machte ihn das rasend. "Du wolltest doch dein Schwert bauen!" knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen. Ungewollt, mit ihr zu diskutieren verstärkte er seinen Griff um ihre Hand leicht. Sie musste doch wohl merken, dass er sich nicht wohl fühlte. Kinder hatten doch immer so ein Gefühl dafür, sagt man zumindest immer. "Komm Raine, lass uns gehen!" sagte er leise, aber bestimmt.

  • Danny beobachtete das Geschehen still und musste sich ein Lachen, als das kleine Mädchen Raguna anrempelte unterdrücken. Als er allerdings den Schwarzhaarigen, welcher sein Nachbar im Inn war sah, sank seine Laune um Einiges. Warum musste dieser Kerl gerade hier auftauchen? Danny studierte seine Gesichtszüge konzentriert und merkte, wie unwohl sich der Junge fühlte, wohingegen sich das Mädchen mit Raguna gut verstand. "Ah...der Herr ich bin zu gut für euch alle will also abziehen " sagte er und musste sarkastisch loslachen. Aus seinem warmen Blick wurde ein Gehässiger und Missbilligender. Danny hatte erkannt, dass er vor diesem Arrogantling keine Angst haben brauchte.

  • Dannys Kommentar liess Ino aufhorchen. Sie hatte also recht gehabt, die Jungs kannten einander. Langsam klappte sie ihr Notizbuch zu und stand auf. Dann nahm sie eine Position ein, die sie mehr oder weniger zwischen Danny und den fremden Mann brachte. "Entschuldigung, wenn ich mich einmische, aber hier sollte jemand bedenken, dass ein Kind und eine Frau zugegen sind." sagte sie ernst. Das Laecheln war von ihrem Gesicht verschwunden.

  • Ab und zu nahm Raine die Blicke anderer Personen wahr, was sie aber nicht besonders viel kümmerte. "Aber du brauchst meinen Namen trotzdem nicht unbedingt wissen, oder?" Die Kleine hatte weder einen Grund es ihm zu verraten, noch einen Grund es ihm nicht zu verraten. "Aber..." Sie merkte, dass Gaius wirklich gehen wollte, doch sie wollte ihn irgendwie überzeugen, dass er sich auch sicher mit den anderen verstehen würde. Der vestärkte Griff tat ihr ein wenig weh, da er eine ziemlich große und kräftige Hand hatte. Sie entriss sich von ihm und schüttelte widerwillig den Kopf. "Nein!", sagte sie klar und deutlich, was schon merkwürdig rüberkam. So ein kleines Mädchen versuchte einem erwachsenem Mann zu sagen, was sie nun tun sollten. Mittlerweile bemerkte sie auch einen lulatschartigen Blonden, welcher beim Anblick Gaius' einen nicht so erfreulichen Blick machte. Irgendwie war ihr der Kerl unsympathisch und sie warf ihm einen unfreundlichen Blick zu. Nun, zugegeben waren es doch mehr neue Bekanntschaften, als sie erwartet hatte.

  • Raguna winkte ab. "Ist schon okay, wenn du mir deinen Namen nicht verraten willst, dann ist das dein gutes Recht. Fremden Leuten sollte man sowieso nie alles von sich erzählen." Raguna hielt sich selbst nicht daran. Dafür war er viel zu gurmütig. Er richtete sich auf und sah sich um. Irgendwie schien alles so angespannt zu sein, nur kapierte er wahrscheinlich als einzigster nicht worum es eigentlich ging und wieso alles so seltsam waren. "Ist irgendwas?", fragte er mit einem Lächeln, in der Hoffnung die anderen würden mitlächeln.

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  • Ganz ruhig... redete er auf sich selbst ein. Alles ist in Ordnung, beruhige dich, Gaius... Man sah ihm förmlich an, wie sehr er sich zügeln musste. "Ich warte da auf der Bank. Sag mir bescheid, wenn du fertig bist mit deinen neuen Freunden zu spielen. Ich warte." murmelte er leise, immernoch um Fassung ringend, zu Raine und begab sich schnellen Schrittes zu einer Bank, etwas entfernt des Haufens, und ließ sich auf dieser nieder wo er die Ellenbogen auf die Schenkel stützte und die anderen beobachtete, in der Hoffnung, Raine würde schnell langweilig werden, und sie würde wieder zu ihm kommen.

  • Ino entspannte sich, als der fremde zu einer entfernten Bank ging. "Das war echt unmoeglich von dir, Danny." sagte sie ernst. Sie war erschoepft von der Anspannung. "Du kannst doch nicht vor den Augen eines Kindes einen Streit anzetteln. Und sag mir nicht, du haettest sie nicht gesehen."
    Ino drehte sich um und ging zu einer anderen Bank. Mussten manche Jungs immer Streit anfangen, nur weil sie einander nicht mochten. Vielleicht kann man Maenner nie verstehen, als Frau. dachte Ino sauer.

  • Die ignorante Art des immer noch Fremden kotze Danny an. Er hasste solche hochnäsigen Menschen und so sagte er, Ino demonstrativ ignorierend und extra laut "Hau doch ab du ..., dich braucht hier sowieso niemand". Auch für eine erneute Einmischung Inos hatte er die passenden Worte parat. Er nickte zunächst Ino zu, sagte Raguna auf Wiedersehen und ging Richtung Stadt. Als er an der Bank vorbeikam, rempelte er diese extra fest & nicht so tollpatschig leicht wie im Inn und ging mit einem selbstzufriedenen Gefühl davon.

  • Mit einer hochgezogenen Augenbraue musterte er Dannys Abgang und auf seinem Gesicht bildete sich ein breites Grinsen. "Leicht reizbar, was?" rief er dem Blonden nach. Sich mit soetwas abzugeben war unter seinem Niveau, er hatte schon seine Gründe, warum er mit Danny und Raguna nichts hatte zu tun haben wollen, aber das das ganze so verlief, gefiel ihm.

  • Raguna starrte verwirrt vor sich hin. Er wusste nicht was er tun sollte. Er hatte doch niemanden etwas getan... Warum fühlte er sich dann so schuldig an diesem Streit? Wahrscheinlich weil er die beiden noch verbrüdern wollte. Er blickte zu Boden. Er war leicht traurig aber sah dabei eher nachdenklich aus. Er ist bestimmt ein netter Mensch, wenn er sich um ein Kind kümmert. Bestimmt!, redete Ragna sich immer wieder ein. Er glaubte nicht an von Grund auf böse Menschen. Für ihn war alles Finstere nur ein Mythos. Er lebte in seiner heilen Welt. Vielleicht war es auch eine Schutzreaktion seinerseits weil er schon früh seine Eltern und seine Schwester verloren hatte. Er seufzte.

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