Die Kapelle

  • Die kleine Kapelle wird von Gordon und seinen beiden Töchtern Cammy und Dorothy bewohnt.
    Ebenfalls lebt hier der Pastor Wesley mit seiner Tochter Lara, die manchmal in der Klinik als
    Krankenschwester aushilft. Hier werden Hochzeiten und Taufen abgehalten. Noch stecken die
    Bewohner mitten in einem Wiederaufbau, aber auch das wird hoffentlich bald erledigt sein,
    sodass auch in der Kapelle bald wieder Normalität zurückkehrt. Natürlich ist es auch möglich,
    in diesem Gotteshaus an die Toten vom Brand zu gedenken oder einfach nur für eine gute
    Ernte zu beten. Seit das Inn abgebrannt ist leben hier auch Sharron und Lucas.


    Von Cute_Angel

    You got something I need
    In this world full of people
    there's one killing me
    And if we only die once
    I wanna die with you

  • ~Ein warmes Licht fiel auf Dorothys Gesicht, die gerade in ihrem Bett schlief. Zunächst ließ sie sich nicht davon beirren, zog sich einfach die Decke über den Kopf. Die Welt außerhalb ihres Zimmers konnte noch warten. Obwohl...Langsam lugte ihr Kopf wieder hervor und sie schaute gedankenverloren aus dem Fenster. Sie waren schon wieder umgezogen. Wäre sie nicht schon so komisch gewesen, hätte sie sicher durch dies einen Schaden bekommen. Dorothy stand auf, zog sich langsam an. Zeze hatte sie seit dem Umzug nicht mehr gesehen. So viel Zeit war zwar noch nicht vergangen, aber trotzdem vermisste Dorothy ihn irgendwie. Vielleicht sollte sie ihn suchen gehen. Sie schüttelte den Kopf. Nein, das würde sicher komisch wirken wenn sie sich sofort wieder auf ihm gesellte. Sie ging in die Küche, sonst war niemand hier. Sie würde nun ein bisschen frühstücken und dann konnte sie ja noch überlegen, was sie tun möchte.

  • ~Zeze kommt an.
    Das Gebäude gefiel ihm irgendwie. Die äußerliche Erscheinung hatte so etwas übermenschliches an sich. Ob Dorothy wirklich hier wohnte, wagte er immer mehr zu bezweifeln, je näher er sich dem Anwesen näherte. Als er eintrat, bot sich ihm der Anblick eines großen Saals, ähnlich, wie es in der alten Kapelle der Fall war. Allerdings war er diesmal nicht so angetan von den Fassaden, da der Blonde gerade auf der Suche nach Dorothy war. Diese war allerdings nirgends zu sehen.
    Ob sie vor mir abgehauen ist...? Einige Gedanken wuselten in seinem Gehirn herum und führten zu keinem einzigen klaren Gedanken. Ohne wirklich darüber nachzudenken, kniete Zeze auf einem der Bänke nieder und fing an zu beten, während er eine einzelne Träne der Trauer vergoß. Diese wischte er allerdings rasch wieder weg, um sich nichts anmerken zu lassen. Verdammt, du wirst noch zum Weichei... Dorothy hatte ihren guten und auch schlechten Einfluss auf ihn gehabt, was auf der einen Seite ganz schön war, allerdings hätte Zeze auch gerne darauf verzichtet. Schließlich war ihm Stolz genauso wichtig wie ein glückliches Leben, so wie es ihm im Wald ewig eingetrichtert wurde. Und diesen Stolz wollte er unter allen Umständen bewahren. Vom Beten ließ der Magier sich aber nicht abbringen und hoffte inständig, dass sie nicht abgehauen war um sich nicht mehr von ihm - wie er dachte - belästigen zu lassen.

  • Dorothy spülte gerade das Geschirr ab, dass sie für ihre Mahlzeit benutzt hatte. Wirklich viel gegessen hatte sie nicht, dafür war sie viel zu sehr in Gedanken versunken gewesen. Ob sie Zeze wiedersehen würde? Bis jetzt hatte sie keine langfristige Freundschaften gehabt, abgesehen von Cammy, aber die war ja auch ihre Schwester also zählte sie nicht. Felicity, Bianca und Cecilia waren alle Freundinnen, die sie scheinbar schnell vergessen hatten, warum sollte Zeze nicht auch sie vergessen? Bei diesen Gedanken musste sie schlucken. Hoffentlich würden sie sich bald wiedertreffen, denn er tat ihr gut, das wusste sie. Die Grünhaarige trocknete das Geschirr ab, stellte es dann wieder in den Schrank wo es hingehörte. Sie hatte heute noch immer niemanden getroffen. Seltsam, wohnten doch mit ihr 5 Leute in der Kapelle. Ob sie alle unterwegs sind? Bei Cammy kann ich mir das ja vorstellen...
    In der Küche hatte sie nichts mehr zu tun, also könnte sie nun machen? Sie verließ das Zimmer und eilte durch die Gänge. Eigentlich könnte sie ja Zeze suchen...Aber was ist wenn er sie gar nicht mehr sehen wollte? Dorothy schüttelte lächelnd den Kopf. Sie durfte nicht immer solche Selbstzweifel haben. Nach einigen Hin und Her beschloss sie, ein bisschen im Gebetsraum auszuräumen und zu putzen. Dadurch, dass sie gerade im Wiederaufbau der Kapelle sind, ist es dort noch ein bisschen unordentlich. Sie öffnete die Tür und das was sie da drinnen sah ließ sie sofort stehen bleiben. Zeze kniete da auf einer der Bänke und schien zu beten. Ihr Herz klopfte ein bisschen schneller. Sollte sie einfach wiedergehen? Nein, das wäre feige. Sie ging ein paar Schritte auf ihn zu, ganz zaghaft. "Zeze?" Es war kaum mehr als ein Flüstern.

  • Es verstrichen einige Minuten, in denen Zeze betete, es gab sogar manchmal Momente, in denen er sich fragte, warum er das überhaupt machte. Warum wäre er nicht einfach über den Verlust hinweg gekommen? Schließlich gab es so viele Menschen auf der Welt, da wäre es doch theoretisch nicht schade um sie gewesen. Für den letzten Gedanken hätte er sich am liebsten eine gescheuert und zum Beichtstuhl begeben um seine Sünde zu gestehen, und zwar dass er schwach war. Zeze hätte stark bleiben sollen, ansonsten würde er vielleicht an ihrem Verlust zerbrechen und niemals mehr Freude haben. Ewig jemandem nachtrauern passte aber ebenso wenig zu ihm. Dennoch missfiel ihm eine Bitte im öffentlichen Gebäude durch die Lippen. "Bitte lass mich Dorothy wiederfinden!" Nichts ahnend davon, dass sie nur wenige Meter von ihm entfernt war. Die Hände gingen langsam auseinander und der Blonde erhob sich aus der unbequemen Haltung, die er hoffentlich so bald nicht wieder einnehmen musste. Er starrte nochmal in die Höhen des Saals und seufte, so dass es nur so hallte. Sie wird auftauchen, bestimmt. Andernfalls werd ich sie aufsuchen, und wenn es das letzte ist, was ich tue! Das würde sich bei seinem Orientierungssinn zwar als Selbstmord entarten, aber das war dem Magier sichtlich egal. Irgendwie hing er nach der kurzen Zeit zu sehr an ihr, als dass er anders konnte. Fragt sich nur, wo ich anfangen soll zu suchen... Gerade als er gehen wollte, stand ihm eine Person im Weg, die beim Beten gar nicht aufgefallen war. Zeze konnte seinen Augen erst gar nicht trauen und hielt es für eine Illusion, die zuvor auch in der Klinik erschienen ist. Für einen kurzen Augenblick musste er lachen und sich dabei ans Gesicht fassen. "Oh man jetzt vermiss ich sie schon so sehr, dass ich sie schon reden höre, und das, obwohl sie erst ein paar Tage weg ist. Ich werde noch wahnsinnig...!" Da er der festen Überzeugung war, eine Illusion vor sich zu haben, versuchte der Blonde erst durch sie hindurch zu gehen, aber dies scheiterte kläglich, und er rempelte sie schon fast gnadenlos um, konnte sie aber trotz der kurzen Fassungslosigkeit auffangen. In diesem Augenblick überschlugen sich die Ereignisse und Zeze umarmte das schüchterne Mädchen feste, um sie dann nach langer Zeit wieder loslassen zu können. Seine Worte zuvor hatte sie sicher nicht überhört. Verfluchter Mist! Wahrscheinlich war es nicht mal schlecht für ihn, aber in diesem Moment wäre ihm der Tod wohl lieber gewesen. Diesmal war er es, der rot anlief und am liebsten ganz woanders wäre. "Äh..." Ohne die passenden Worte drehte der Silberwolf sich um und starrte zur Ausgangstür. Was soll ich bloß sagen? Das ist das erste Mal, dass ich darauf keine Antwort weiß! Kurz darauf drehte er sich noch mal um und grinste Dorothy an. Eigentlich gab es dazu keinen Grund, schließlich war sie am nächsten Morgen einfach verschwunden. Und noch dazu hatte es ihn verrückt gemacht. Aber in ihrer Gegenwart konnte er irgendwie nicht anders. Womöglich war es auch die sofortige Erfüllung seines Wunsches, die seine Gedanken blockierte, aber jemand musste den ersten Schritt machen. "Das ging schon fast zu schnell..."

  • Hatte Zeze wirklich gerade darum gebeten, dass er sie wieder finden würde? Dorothy fühlte sich als würde ihr Herz zerspringen, so sehr freute sie sich über diese Aussage auch wenn sie gleichzeitig deswegen verlegen wurde. Sie warf einen kurzen Blick auf ihr Kleid und stellte erschrocken fest, dass sie ihr altes Kleid anhatte, was sie immer anzog wenn die dreckige Arbeit verrichtete. Normalerweise machte sie sich nichts aus Kleidung und Mode, aber irgendwie…Irgendwie war für sie in Zezes Gegenwart alles anders. Sie ging langsam ohne ein Geräusch zu machen zurück. Vielleicht konnte sie sich wegschleichen und noch schnell umziehen. Doch da erhob sich der junge Mann plötzlich und seufzte so laut, dass Dorothy in ihrer Bewegung erstarrte. Gespannt wartete sie auf seine nächste Handlung. Würde er jetzt auf sie aufmerksam werden? Die Grünhaarige beobachtete wie sich Zeze ihr langsam zuwandte. Wie lustig er doch drein blickte. So als ob er sie gar nicht erwartet hätte. Nun, vielleicht hatte er das ja auch nicht… Sie wollte ihn schon begrüßen, da fing er an zu lachen. Zunächst war sie von seinem Satz sehr irritierend, dann wurde ihr nach und nach bewusst was genau er gesagt hatte. Er vermisst mich? Ich hätte nicht gedacht, dass… Doro lächelte ihm zu, was eine absolute Seltenheit war. Wahrscheinlich unterstützte dies dem Blonden in seiner Behauptung eine Illusion vor ihm zu haben, denn rannte vollkommen in sie hinein. Der Boden war schon in greifbarer Nähe als sie der scheinbar verdutzte Zeze doch noch auffing und sie ausatmen konnte. Die Blicke der beiden trafen sich für einen kurzen Moment, dann befand sich die Grünhaarige wieder in einer anderen Position, nämlich in den Armen des Silberwolfes. Ihre roten Augen waren vor Überraschung weit aufgerissen. Was ist nur mit ihm los? So emotional kenne ich ihn gar nicht. Oder wäre verrückt doch das bessere Wort? Irgendwann legte sie aber ihre Verwirrtheit ab und genoss diesen Moment. Sie musste diese Nähe einfach ausnutzen, denn wer wusste wann Zeze wieder zur Besinnung kommt? Es dauerte zwar noch eine gute Weile, aber zu Dorothys Leidwesen ist jeder schöner Moment vergänglich und sie standen sich wieder gegenüber ein gewisser Abstand zwischen ihnen. Zezes Gesicht war rot wie eine Tomate und Dorothy wunderte sich mal wieder ob es bei ihr ebenfalls so aussah. Sie war etwas geknickt als der Blonde Anstalten machte zu gehen. Wollte er sie jetzt wirklich einfach alleine lassen? Nein, das wäre nicht seine Art. Es warf die Grünhaarige fast um als sie sein typisches Grinsen sah, was ihm wieder einen Teil seines alten Ichs gab. Sie hoffte so sehr, dass er sie nicht auf den Morgen ansprach und seltsamerweise tat er es auch nicht. Sie zuckte kaum merkbar mit den Schultern. „Tja, manchmal geht ein Wunsch sofort in Erfüllung.“, antwortete sie und beobachtete ihn aufmerksam. Sie war sich nicht sicher ob er wieder vollkommen der Alte ist. „Bist du nur wegen dem Beten hier in der Kapelle oder…“ …oder wolltest du mich sehen?

  • In dem ganzen Tumult, der langsam aber sicher in der Kapelle herrschte - und das, obwohl nur zwei Personen anwesend waren - wurde es dem Blonden langsam aber sicher zu heiß. Während der Umarmung spürte er ihre Anwesenheit deutlich, und vor allem die Tatsache, dass sie diesen Augenblick genoss. Normalerweise hätte sie sich jetzt losgerissen und wäre womöglich weggelaufen. So wie sie es immer am liebsten hatte, nämlich allein zu sein. Aber irgendwie war alles anders. Sie blieb stehen und hatte nicht die geringsten Anzeichen von Unbehagen gezeigt, zumindest äußerlich, aber wie es in ihr aussah, wusste Zeze nicht im Geringsten. In dem Moment, wo er sich umdrehte und anfing, wirres Zeug zu faseln, war sie definitiv die Selbstbewusstere von den Beiden gewesen. Sein Hang zur Dramatik wurde dem Magier wohl langsam zum Verhängnis. Ob ich...? Der Gedanke verfiel in den Tiefen seines Gehirns, ehe er angefangen hatte, als Dorothy anfing, zu reden. Vielleicht ist sie so selbstsicher, weil sie gehört hat, was ich gesagt habe... dann ist es ja doch nicht so schlimm! Verlegen kratzte Zeze sich am Hinterkopf und beugte sich zur Grünhaarigen rüber. "Offensichtlich... ich hätte es trotzdem nicht für möglich gehalten. Ist sicher alles nur Zufall!" Zufall? Wohl kaum, schließlich hatte er zuvor nachgefragt, wo sie sich aufhielt, aber in seiner Unachtsamkeit, oder nennen wir es Faulheit, fand er sie anfangs gar nicht und warf die Flinte ins Korn. In ihrem letzten Satz hatte Zeze wieder ihr altes Ich erkannt, ein wenig Unsicherheit war trotzdem noch vorhanden, obwohl er es ihr offenbar schon gut ausgetrieben hatte. "Warum fragst du so? Ich hatte natürlich erst gehofft, dich hier zu treffen, aber als hier niemand war, hab ich halt gebetet, dass es irgendwann noch passiert." Irgendwie war es schon fast Ironie, dass ihm seine Blödheit schon wieder einen Satz aus den Lippen herausholte, ohne dass er es eigentlich wollte. Sein Wille war schneller als der Stolz, denn der wollte es offensichtlich dringend, dass sie es wusste. trotzdem wäre der Blonde am liebsten kurz darauf im Erdboden versunken. "Man... irgendwie hab ich mich voll verändert, seit ich neue Freunde gefunden hab, allerdings hab ich noch keine Ahnung, ob das gut oder schlecht ist." Er war auch weniger aufgedrehter als sonst, weniger verletzend und rücksichtsvoller geworden. Freunde... ja, sie taten ihm gut, es war mal was anderes, als nur mit Monstern leben zu müssen, wie es früher im Wald der Fall war. Menschen hatte er zuvor immer gemieden und erst als sein Vater ihn in die weite Welt hinaustrieb, veränderte sich alles - bis auf seinen Orientierungssinn. "Wo wir schon bei gut oder schlecht sind... du scheinst meine Anwesenheit auch schon mehr zu genießen als vorher." Erneut musste Zeze grinsen und kam dem Mädchen gefährlich nahe an die Seite, um sie an seine Brust zu drücken. "Ich hab dich vermisst. Klingt lächerlich, ist aber so." sagte er gerade heraus und wurde nicht mal rot bei dem Gedanken.

  • Zufall? Dorothy glaubte nicht an Zufälle, schon gar nicht bei so einem Ereignis wie diesen. Vielleicht liegt es einfach an der Erziehung ihres Vaters, dass sie an das Schicksal glaubte, an eine göttliche Fügung so banal das auch klingen möchte. Sie konnte nicht anders als Zeze mit ihren weinroten Augen erstaunt anzusehen. Seit wann sprach er so offen über das was er sich wünschte? Hatte er irgendetwas zu sich genommen, dass ihn zwang die Wahrheit zu sagen auch wenn er es nicht möchte? Das es ihm unangenehm war, konnte sie leicht aus seiner Mimik herauslesen. Sie wollte ihm ein bisschen aus seiner Situation heraushelfen. Er tat ihr irgendwie Leid wie er so nach einem Loch suchte in dem er sich verkriechen konnte. Die Grünhaarige wusste nur zu gut, dass es nie auftauchte wenn man es brauchte. „Ich bete auch oft…wenn ich mir etwas…wünsche.“ Ja, sie hatte wirklich schon viele Stunden hier mit Beten verbracht. Sie war sich nicht sicher ob es immer half, aber schon oft wurden ihre Bitten erhört. Aufmerksam hörte sie ihm zu, doch sie sah ihn dabei nicht an. Lieber begutachtete sie ihre braunen Schuhe, die sie heute angezogen hatte. Als er seine Veränderung ansprach aufgrund neuer Freunde ansprach, musste Dorothy schmunzeln. Auch sie hatte sich verändert, dass wusste sie. Früher lief sie weg sobald sie auch nur jemand ansprach und jetzt konnte sie hier neben Zeze stehen ohne den Drang zu verspüren sich sofort auf und davon zu machen. Sie wunderte sich ob sie nur bei ihm so war oder ob er sie vollkommen von ihrer „Eigenheit“ kuriert hatte. Sie würde es wohl demnächst mal ausprobieren. Vielleicht könnte sie sich ja mal wieder mit Felicity treffen. „Hmm, ich denke…es ist gut?“, antwortete sie nachdem der Blonde geendet hatte. Sicher war sie sich nicht, aber wenn sie sich noch an das erste Treffen erinnerte…Ja, da war ihr der neue Zeze um einiges lieber. Er brachte sie nämlich auch weniger in Verlegenheit. Kaum hatte sie das gedacht, bewies der er ihr das Gegenteil. „I…ich?!“, stammelte sie und nun war es wieder an ihr, richtig rot zu werden. Klar, genoss sie seine Gegenwart mehr als früher, aber dieses Geständnis würde nie über ihre Lippen kommen. Da konnte Zeze noch lange warten. Dorothy wollte zurückweichen, doch er nahm eindeutig größere Schritte als sie und zum zweiten Mal an diesem Tag war der Sicherheitsabstand, den sie gern zwischen ihr und dem jungen Mann hatte, verschwunden. Ihr Herz klopfte wieder heftiger bei seinen Worten. Sie konnte ihm nur zustimmen, es klang lächerlich. Noch nie hatte sie jemand wirklich vermisst, dafür war sie viel zu unscheinbar immer schon gewesen. Sie brauchte nun einen kurzen Moment sich zu sammeln. Was erwartete er jetzt von ihr? Sollte sie auch sagen, dass sie ihn vermisst hatte? Ach, sie hatte einfach keine Ahnung wie sie mit diese Situation umzugehen hatte! „Ähm…ich dich auch…glaube ich…“ Sie könnte sich ohrfeigen für diesen verkorksten Satz, aber nun war es zu spät, sie hatte ihn schon gesagt.

  • Zeze dachte einmal mehr über das Beten nach, als Dorothy davon sprach. Auch wenn sie in einer Kapelle wohnte, so hätte er sich nicht träumen lassen, dass sie beten würde. Wahrscheinlich hat sie doch mehr Probleme als sie zugeben will... Natürlich musste es so gewesen sein, sonst hätte sie dies wohl kaum nötig gehabt. Allerdings wusste der Blonde nicht, womit sie ein Problem gehabt haben könnte. Ihre Schüchternheit vielleicht? Langsam aber sicher fügten sich bei ihm die Bilderstücke zu einem Ganzen zusammen, allerdings überlegte er es sich noch zweimal, ob er sie darauf ansprechen oder lieber warten sollte. Er entschied sich für das Zweite. "Vielleicht brauchst du das heute ja nicht mehr so oft?" brachte er nur heraus, um wenigstens ein bisschen darauf anzuspielen. Dorothy schien generell wenig Kontakte zur Außenwelt geknüpft zu haben, daher war Zeze irgendwie froh darüber, sie auf der Farm getroffen zu haben. Da hingegen dachte er nicht an Zufall, das hatte schon eher Schicksal sein müssen, schließlich war sie ja sonst nie an der Farm gewesen... oder? Zeze löste sich wieder von ihr, lehnte sich an eine Wand und verschränkte die Arme ineinander, um wenigstens wieder eine selbstsichere Haltung anzunehmen. "Natürlich du, wer sonst? Wenn ich so an den Anfang denke, da hast du in einem Schrank gesessen... Und jetzt schau nur, du siehst nicht mal so aus, als wolltest du abhauen." Der Magier grinste und wandte sich zur Seite, als ihm eine gute Idee kam. Auf die Umsetzung wartete er aber lieber noch. Viel eher war er stolz darauf, Dorothy zu so einem Satz bekommen zu haben. Das hätte er sich anfangs nie von ihr träumen lassen. Als eine Art Geste strich er ihr über das Gesicht und sah sie dabei ernst an. "Hast du vielleicht Lust, dir mit mir die Stadt und die Wälder anzusehen?" Ohne auf eine Reaktion zu warten, nickte er ihr zu. "Natürlich hast du, also los!" Im nächsten Moment zog er die Grünhaarige, für oder gegen ihren Willen, aus der Kapelle um sich mit ihr gemeinsam die Gegend anzusehen.
    Zeze und Dorothy verlassen die Kapelle~

  • ~Ray kommt an~
    Langsam ging der weißshaarige Junge den Weg entlang, der zur Kapelle führt.
    Seine Augen waren noch gerötet, vom Weg von Bürgermeisterhaus hierher hatte er
    die ganze Zeit geweint.
    Aber er wusste nicht genau wie seine Trauer zu definieren war, er kannte sowas nie.
    Seine Schwester, seine Mutter und sein Vater, noch nie hat er von denen irgendwie Liebe
    erfahren. Was mach ich eigentlich hier..?
    Ich wollte doch besser werden... um mich beschützen zu können.

    Schon als kleines Kind war das schon so, dass Ray immer beschützt werden musste, weil er zu schwach war.
    Immer wurde nur er beschützt, dadurch wurden Menschen verletzt, die er liebte.
    Aber das war auch mal, jetzt gibt es diese Menschen nichtmehr.
    Alle haben ihm den Rücken gekehrt.
    Dasselbe wird er nun auch machen, er wird immer besser und besser in seiner Magie werden, er wird alle
    übertreffen, im Berreich Schattenmagie, er will einzigartig werden.
    Ray setzte sich auf einen großen Stein, neben der Kapelle und legte seine Tasche ab.
    Er wischte mit seinen Handrücken seine letzten Tränen weg und schaute gen Himmel.
    Der Sternenhimmerl war voll mit weißen Punkten.
    Es gibt hier so viele Menschen..
    Er schloss seine Augen.
    Ob es Menschen gibt, denen es auffällt das ich weg bin wenn ich mal einfach mich im Lust auflöse...?

  • (ich hoffe, es ist OK, dass ich hier auftauche. Wenn nicht, wäre es überhaupt kein Problem, wenn ich wieder gehe)


    Langsam schlenderte das Mädchen den Weg entlang, überlegte, was sie tun sollte. Eigentlich hatt sie vorgehabt, in die Bibliothek zu gehen, um dort zu versuchen, einen Zauber zu erlernen. Doch den Weg dorthin hatte sie doch lieber vermieden, da sie im Augenblick lieber allein sein wollte. Und da sie gehört hatte, dass es in der Gegend eine Kapelle gab, in der sie noch nie gewesen war, dessen Baustil sie jedoch sehr interessierte, hatte sie sich praktisch sofort auf den Weg gemacht. Während sie lief, schaute sie in den Himmel hinauf, betrachtete die Wolken, die jede Minute die Form zu ändern schien. Ihr gefiel alles, was mit dem Himmel zu tun hatte, dennoch war das Betrachten eben dieses Himmels war in dem Fall nicht gut, da sie nicht bemerkte, dass jemand vor der Kapelle sass. Erst, als sie schon fast direkt vor ihm stand, bemerkte sie seine Anwesenheit. Allerdings nur deshalb, weil sie ihm nun direkt ins Gesicht sah. Ihr Gang stoppte, sie selbst blieb stumm. Seit Fünf Jahren hatte sie ihren Vater niht mehr gesehen. Er war verschwunden und nicht mehr aufgetaucht. Und jetzt plötzlich saß er dort, direkt vor ihr. Lilyen hatte zwar die Hoffnung, dass er sie, wegen ihres Wachsums, nicht wieder erkennen würde, doch wusste die Zehnjährige auch, dass man ein Grünhaariges Mädchen wohl nicht so einfach vergessen konnte. Auf dem Absatz machte sie schließlich kehrt, hielt es für besser, ihn nicht anzusprechen und wollte sich auf den Rückweg machen, doch in die Bibliothek, in der es sicherlich auch ruhig sein würde.


    (PS: falls du's noch nicht mitbekommen hast, die Zwillinge sind gealtert ^^)

  • ( ich wollte das zwar anders gestalten, aber nun gut...)



    Ray saß einfach nur auf den Stein und starrte gegen den Nachthimmel.
    Er liebte Sterne und Planeten, auch die Weite das Universums.
    Als Kind wollte er schon immer Astrophysik lernen, aber daraus wurde nichts.
    Der Weißhaarige ließ seinen Blick dann auf den Boden wandern, noch bemerkte er das Mädchen nicht, welches
    auf ihn zukam. Doch als es Geräusche machte, drehte er sich abruppt um.
    ...!
    Die kleine....?
    Carlos Tochter....

    Rays Gesicht war zwar traurig gestimmt, aber er hoffte, dass die Dunkelheit grade ihr übriges tat.
    "Wie geht es dir? Du bist ganz schön großgeworden, Mäuschen."
    Er war selber verblüfft, das er trotz der langen Zeit seinen Spitznamen von ihr sich gemerkt hatte.
    Aber das war auch kein Wunder, das war auch der erste und einzige Spitznamen den er für jemanden
    ausgedacht hatte."Geht es deiner Mutter gut...?"
    Ray setzte sich an den Rand des Steines, der Stein war groß und er bot ihr Sitzfläche an.

  • Sie konnte jetzt nicht einfach gehen. Nicht jetzt, wo er ein Gespräch mit ihr anzufangen versuchte. Und auch zuvor hätte sie nicht gehen können, das wusste sie. Die Tatsache, dass er sie noch immer so nannte wie früher, verblüffte das Mädchen doch sehr, schließlich war er einfach gegangen. Hatte nichts von seiner Vaterrolle wissen wollen, die von Felicity sicherlich nicht ausgedacht war - auch wenn Lily selbst sich bei der ganzen Sache nicht sicher war. Die Zehnjährige drehte sich nun also doch wieder zu Ray um, sah ihn aus der Dunkelheit hinaus an, blieb jedoch stehen und setzte sich nicht. "Ihr geht es...gut, ja." Was hätte sie auch anderes darauf antworten können? Für einige Zeit blieb es stumm zwischen den beiden, bis Lilyen den Mund öffnete und ein paar Worte heraus brachte. "Warum...bist du damals nicht einfach geblieben?" Bis heute hatte sie seine - aber auch die ihrer Mutter - nicht nachvollziehen können.

  • Ray sah das das kleine Mädchen zögerte.
    "Du bist ja richtig süß geworden, das ist schön..."
    Ray dachte nach, sie musste eine schöne Kindheit gehabt haben.
    Zum Glück.
    Selbst wenn Ray der Vater war, so dachte er, hätte er niemals für sie ein guter Vater sein können.
    Er hatte selber eine schreckliche Kindheit, das würde sich nur abfärben.
    Sie geht mir auf Distanz...
    "Ich bin nicht dein vater...."
    Rays Mine verblasste ins Traurige, aber die Dunkelheit verschleierte dies.
    "Warum bist du noch zur so später Stunde wach....?
    Es ist gefährlich hier rumzulaufen."
    Ray lächelte sie mit seinen alten Lächeln an, diesen, den sie schonmal in der Bibliothek als
    kleines Kind schonmal gesehen hatte.

  • Ein leichtes Lächeln brachte das Mädchen zustande, des weiteren noch ein leises und zurückhaltendes "Danke", doch dann schwieg sie wieder, bis sie eine Antwort auf ihre Frage bekam. "Woher...willst du das denn wissen?" fragte Lilyen ihn, wirklich verstehen konnte sie es nicht, vielleicht wollte sie es auch einfach nicht. Tatsache war bloß, dass sie nicht verstand. Ebenso war sie überrascht, dass er sich noch um sie zu sorgen schien. Und das Lächeln, das er ihr schenkte, weckte Erinnerungen in ihr, die lange Zeit in ihr geschlummert hatten, jedoch nie wirklich an die Oberfläche gekommen war. Eine Träne rollte über ihre Wange, etwas, was sie nicht wollte. Sie versuchte, sich zusammen zu reißen und ihm zu sagen, wieso sie noch draußen war. "Ich...wollte mir die Sterne ansehen." Während sie diesen Satz aussprach, war sie Ray näher gekommen, bis sie sich schließlich nur noch neben ihn setzen musste. "Der Himmel...ist Nachts immer besonders schön." führte sie ihre Erklärung weiter fort, eher leiser, doch für Ray gut hörbar. Und dann setzte sie sich neben ihn, sah ihn jedoch nicht an sondern schaute auf den Boden, dachte an das erste Treffen mit Ray, als er sie gerettet hatte. Dachte daran, wie er - trotz Verletzung - mit ihr in die Bibliothek gegangen war. Sie musste sich wieder einmal Tränen aus dem Gesicht wischen, damit Ray nicht erfahren würde, was sie im Augenblick für Gefühle hatte.

  • Ray lächelte sie immernoch an.
    "Ich weiß es."
    Wenn sie dachte, ich wäre tatsächtlich der Vater wäre sie nicht fünf Jahre vor mit weggelaufen.
    "Ja Sterne..."
    Das einzige was Ray noch hier auf dieser Welt gehalten hat, waren die Sterne.
    Jeder Stern symbolisiert einen Wunsch oder jemand der gestorben ist.
    Vielleicht war das auch nur ein Wunschgedanke von ihm,aber er hielt dran fest.
    Auch das es keine Erinnerungen gibt, die man am liebsten vergessen will.
    Nur davon hatte er einfach schon zuviele.
    "Liest du viel?"
    Ray versuchte die Stimmung zu heben indem er etwas ablenkte.
    "Hast du schon Magie erlernt?"
    Ray lächelte sie an, auch wenn er bemerkt hatte das sie geweint hat.
    Abert er hatte nunmal kein Recht sie zu trösten, und er wusste auch nicht wie das geht.

  • Lilyen beschloss, nicht weiter auf das Thema des Vaters einzugehen. Auch wenn seine Antwort sie nicht überzeugte, wäre sie selbst ebenso nicht in der Lage gewesen, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Denn sie war sich nicht sicher, wer tatsächlich ihr Vater war. Und als auch Ray versuchte, das Thema zu wechseln, war das Mädchen doch sehr froh darüber. "Ich lese sehr viel. Jeden Tag." sagte sie leicht lächelnd, sah erst jetzt zu Ray, nachdem sie sich sicher sein konnte, keine Träne mehr zu verlieren. "Es macht mir immer noch sehr viel Spaß. Wie früher." Jetzt, wo sie ihm ins Gesicht sah, war sie schon froh, ihn einmal wieder gesehen zu haben, auch wenn er damals einfach verschwunden war und sie selbst keine Anstalten gemacht hatte, ihn zu suchen. "Magie habe ich noch keine erlernt. Aber ich habe das sehr bald vor. Ich möchte später unbedingend Magierin werden." sagte sie, nun voller Heiterkeit, wieder mit ihm reden zu können. "Das war mir schon damals klar, als du mich gerettet hast." Mit ihm hatte sie praktisch ihre Interessen entwickelt, auch wenn Ray dies vielleicht nie so sehen würde und es auch nicht könnte. Immerhin lagen ganze 5 Jahre zwischen ihrem ersten und dem jetzigen Treffen. Und in diesen fünf Jahren hätte sie auch genauso gut alles, für was sie sich heute interessierte, von anderen sehen können. Doch dem war nicht so, da sie die meiste Zeit sowieso ganz allein in ihrem Zimmer oder unter einem Baum gesessen hatte, wo sie für sich selbst immer neue DInge gelernt hatte.

  • Ray lächelte sie an als sie sagte, sie möge das lesen.
    "Das freut mich, ich mag das lesen auch. Sowie die Sterne."
    Sie hatte es wohl von ihren Vater, die Liebe zu Büchern, und von Büchern umgeben worden sein.
    "Läuft es gut zuhause...?
    Und auch mit deiner Schwester?" Ray konnte sich nur wage an die kleine schwarzhaarige erinnern, da er sie nur
    einmal für ein paar wenige Minuten gesehen hat.
    Ob es Felicity gut geht...?
    Sie.. ist so lieb, sie würde glatt einen Einbrecher vor Fürsorge ins Haus bitten...

    Ra schreckte kurz auf, er hatte schon wieder an Feli gedacht.
    Er strich sich kurz über die Wange und schaute Lyl an.



    ( Sry, kreaTief und auch Stress... hier)

  • Die beiden schienen sich ähnlicher zu sein, als sie dachten. Auch Lilyen wusste das nicht. Wie auch, wenn sie erst zwei Tage miteinander verbracht hatten? "Die Sterne sind so...weiträumig. Über das ganze Universum verteilt. Das hat irgendwie etwas...geheimnisvolles." sagte Lily, lächelte und sah in den sternenüberströmten Himmel. Es war eine klare Nacht, wie sie es selten war. "Ja..es läuft ganz gut. Raine geht es ausnahmsweise auch gut." Lilyen musste schmunzeln als sie daran dachte, wie oft sich ihre Schwester verletzt hatte, nur weil sie gegen irgendwelche Monster hatte kämpfen wollen. Sie war ziemlich mutig und auch furchtlos, wie Lilyen fand. Dies allerdings war nicht immer von Vorteil. "Mit Mum kommen wir auch gut klar, falls du auch das wissen wolltest..." fügte sie noch eher leise hinzu, nicht ahnend, dass Ray bereits wieder an Feli gedacht hatte. "Weißt du...ich habe dich vermisst." murmelte sie, hoffte, dass er esdennoch gehört hatte. Auch wenn er - gegen die Worte Felicitys - leugnete, ihr Vater zu sein, so waren sie doch gute Freunde geworden, wie Lily dachte. Ob dies allerdings der Wahrheit entsprach, konnte man nicht genau sagen.

  • Ray war leicht verblüfft als sie sagte, sie habe ihn vermisst.
    Nochnie sagte jemand zu ihm, er habe jemanden vermisst.
    "Ach..." Ray wurde leicht verlgen, aber nicht wie ein Junge zu einem Mädchen,
    sein Herz wurde irgendwie aufgelockert. Das Mädchen hatte schon seit sie ein kleines Kind war,
    sein Herz erobert, das kleine Mädchen das lesen lernen wollte.
    Sterne....
    "Weißt du, als kleines Kind hatte mir meiner Schwester mal erzählt, das Sterne in Wirklichkeit
    so groß wie die Sonne sind." Ray machte eine kurze Pause und schmunzelte leicht.
    "Und dann habe ich immer gedacht 'Wie weit müssen diese Sterne wohl sein, dass sie soo klein sind.'
    Ich fandt diese Frage schon immer interessant, und irgendwie habe ich schon früh erkannt das die
    Welt nichtnur aus Schule und dorf besteht."
    Ray schwelgte leicht in seinen gedanken.
    Die Welt ist nicht sehr groß, aber für alle die das wissen ist sie auch sehr groß...
    Sie besteht nur aus einen kleinen Teil den wir selber beeinflussen,tasten und riechen können.
    Aber für alle die das wissen, wissen auch, das es nichtnur eine Welt gibt...

    Das Wissen über die Endlosigkeit, Zeit und Raum, Schleifen und Universum wollte er ihr aus irgeneinen
    Grund auch belehren, nur ist sie wohl grade jetzt noch zu jung für sowas.