Die Alte Ruine

  • Versteckt im dichten Gewächs des Waldes erstreckt sich ein beeindruckendes Mauerwerk. Es ist ein anstrengender und verwirrender Weg zu den fast vergessenen Ruinen einer einst eindrucksvollen Festung, an die sich kaum noch ein Einwohner Trampolis erinnert. Vor viel zu langer Zeit vergessen, zeigen die Mauern Spuren der Zeit. Zerbröckelt, alt, unstabil ist dieser Ort alles andere als sicher. Mutter Natur hat sich dieses Fleckchen Erde zurück geholt. Die einst von Menschen erbauten Mauern sind überwuchert von Efeu und anderen Pflanzen. Es wachsen wunderschöne Blumenwiesen im Inneren der Ruinen, doch wer sagt ob diese nicht auch gefährlich sind? Kräftige Bäume haben manche Steinwände eingerissen und sie zum Einsturz gebracht, hinterlassen ein Bild der Zerstörung und doch wirken die Ruinen friedlich. Trügerisch. Denn dieser Ort ist lange nicht mehr unbewohnt. Verschiedene Arten von Monstern leben hier nebeneinander und miteinander. Sie warten nur darauf dass sich törichte Abenteurer ins Innere der Ruine trauen, dass sie dem Nervenkitzel nachgeben und lebensmüde auf eine Erkundungstour gehen. Künstlerische Figuren, unendlich lange Treppen und klare Bäche laden aber auch dazu ein. Es ist schwer zu widerstehen wenn man jenen Ort einmal entdeckt und betreten hat. Dieser magischen Anziehung ist auch Sharron erlegen, denn sie hat die Ruine zu ihrem Zuhause gemacht. Wohnt dort in einem noch gut erhaltenem Bereich, geschützt von den unzähligen Gefahren, die sich innerhalb der Mauern dieser interessanten und tödlichen Ruine warten.


    Bewohner: Sharron



    Folgende Monster sind hier anzutreffen:


    Basilisk - Blumengeist - Blutpanther - Demiguise - Dunkler Schleim - Felis - Riesenhornisse - Schattenpanther - Sensengeist - Silberwolf





  • [Joe] auf Verfolgungsjagd (mit Cinnamon) irgendwo in den Runien
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    Die Sonne ging langsam unter, sie stand tief am Horizont und färbte den Himmel in ein angenehmes Orange. Einige nicht nachtaktive Monster des Waldes setzten sich ällmählich zur Ruhe, vogelähnliche Wesen ließen sich auf den dichten Baumkronen nieder, andere, des Fliegens nicht mächtige Kreaturen, suchten Unterschlupf in den unterirrdischen Höhlen, welche sie selbst mit den eigenen Klauen gegraben hatten. Alles setzte sich zur Ruhe, alles wartete geduldig auf den Einbruch der Nacht, als plötzlich ... ein dumpfer Laut gefolgt von einem lauten, spitzen Schrei durch den menschenleeren Wald hallte. Ein Schrei, der so laut, so beängstigend war, dass die vogelähnlichen Monster panisch ihre Nester in Schwärmen verließen. Was war passiert? Oh, was war geschehen, dass diese edlen Wesen am Rande des Himmels so wild durcheinander flogen?
    Wenige Augenblicke zuvor: der rothaarige Hüne rannte so schnell er konnte, jeder Muskel seines Körpers war angespannt, vor allem der Punkt zwischen seinen Augenbrauen. Die Schutzbrille, welche er genau für solche Momente immer mit sich trug, saß auf seiner Nase, als könnte er dadurch schärfer sehen, geschweige denn schneller laufen. Er rannte das Ziel vor Augen ohne zurückzublicken, ob seine hübsche Begleitung, Cinnamon, ihm überhaupt folgte. Er nahm an, ganz selbstverständlich, dass sie dicht hinter ihm war, weshalb er ihr die ein oder andere Anweisung zurief. Anweisungen, die kaum bis gar kein Gehör fanden, da sie sich einige hundert Meter hinter ihm befand. Hals über Kopf war er dem frechen Felis hinterher gerannt und eins musste man dem selbstgerechten Typen lassen, er hatte eine verdammt gute Ausdauer, schließlich war der Abenteuer mehrere Monate mit schweren Gepäck ausgestattet zu Fuß unterwegs gewesen. Und Mann, hatte der ein Tempo drauf ... wenns ums Essen ging, verstand der Möchtegern-Krieger keinen Spaß! Er fixierte das kleine schwarze Felis mit den goldenen Augen, die Umgebung um ihn herum blendete er völlig aus. Der Weg wurde zunehmend unebener und holpriger, doch der Hüne mit dem Adoniskörper und der unendlichen Ausdauer (und der unendlichen Ignoranz), ließ sich nicht von seinem unabdingbaren Ziel abbringen. Er stolperte über Stock und Stein, im letzten Moment jedoch konnte er sich gerade so halten, seine Arme schnellten kraftvoll nach vorne, sodass er abermals an Tempo gewann. Er holte rasch auf, wenige Meter trennten ihn noch von dem mutwilligen Dieb. Er fühlte sich wie ein wildes Tier, das Adrenalin schoss durch seinen Körper, er fühlte sich wie ein Jäger, der seine Beute bis zum Ende verfolgte. Er fühlte sich lebendig. Beeindruckend, wenn man bedachte, dass er vor gut vierundzwanzig Stunden noch sabbernd vor sich hin vegetierte. Dem Tod näher als dem Leben. Das kleine, flinke Felis kletterte einen kleinen Hang hinunter und Joe sprang - ohne zu überlegen - hinterher. Die Arme ausgebreitet. Ein dumpfer Laut. "Arrrgggghh!" Er packte das Felis am Schwanz und zog es in seine Arme. Ein spitzer Schrei. Die Vögel verließen pansich ihre Nester. "Hab dich!" Er legte sich mit dem ganzen Körpergewicht auf das wilde Tier. Es zappelte, wehrte sich, es sichrie, aber die starken Arme des Hünen hielten es fest. Mal sehen, wie lange noch, die spitzen Krallen des Wesens gruben sich unentwegt durch den Stoff seiner Kleidung und schlussendlich durch seine Haut. "AUA! Verdammtes Vieh!"

  • [Cinnamon] auf der Suche nach Joe



    Am Anfang war Cinnamon noch im selben Tempo hinterhergelaufen, aber ehrlich gesagt: Ausdauer gehörte nicht zu den Stärken der Anglerin. Keuchend und stöhnend musste sie schließlich innehalten, stützte sich dabei an einen Baum ab und schnappte vornüber nach Luft. Wenn ich den in die Finger kriege..., dachte sie, denn solange sich ihre Energie als Ärger Joe gegenüber äußerte, hatte sie keine Zeit dazu Angst zu verspüren. Jaaa... die sie natürlich nicht hatte! Aber nach ihrem letzten Abstecher in ein Monsterareal war sie wenig erpicht auf einen weiteren Besuch in einem dieser gefährlichen Gebiete. Erst Recht nicht, wenn die Sonne gerade dabei war unterzugehen. Wunderbar.

    Als der Rotschopf wieder Luft bekam, richtete sie sich auf und blickte sich um. Durch das grüne Blätterdach des Waldes blitzte bereits verfallene Steingemäuer hervor. Ihr Herz fing an wild zu pochen. Sie konnte sich nicht erinnern, schon einmal wirklich die alte Ruine besucht zu haben. Als Kind... vielleicht? Verlaufen oder im Übermut? Ah, sie wusste es nicht mehr. Wenn, dann musste es vor dem Monsterangriffen auf die Stadt in ihrer Kindheit gewesen sein und das war mittlerweile wirklich lange her.

    Cinnamon hatte gehofft eine Spur von ihrem Kumpel entdecken zu können. Eine Schneise, die er durchgeschlagen hatte, doch nichts. Der Wald wuchs hier zwar dicht, aber nicht so dicht, dass sich leicht Hinweise wie abgebrochene Äste oder zerdätschte Pflanzen erkennbar wären. Auch der Boden selbst war erdig und mit Kiefern benetzt - Spuren gab es da keine.

    "Joe!", rief sie daher, "JOE!" Sie wiederholte ihr Rufen, während sie - den Speer mit beiden Händen fest umklammert - voranschritt. Als ein Schwarm Vögel nicht unweit von ihr entfernt in den Himmel stob, hielt sie erneut inne. War er das oder.... etwas anderes...? "JOE!", rief sie daher nochmal. Wenn es sich um ihn handelte, müsste er sie doch mittlerweile hören, oder? Keine Antwort. Zögerlichen Schrittes ging Cinnamon rückwärts, um schließlich einen anderen Weg einzuschlagen. Hoffentlich war kein Monster in der Nähe. Cinnamon betete die Runeys an, sie mögen ihr beistehen, als sie schließlich - mit Efeu überwuchert - eine Treppe vorfand, die wohl weiter ins innere der Ruine oder auf eine Mauer führen mochte. Sie wusste es nicht genau. Aber vielleicht hatte sie von dort aus ein wenig einen besseren Überblick, weswegen sie sich vorsichtigen Schrittes an den Aufstieg machte.

  • Joe vor den Ruinen4136-joe-rftod-png


    Ein Kampf. Brutal. Laut. Grausam. Unter seinem Körper windete sich das verzweifelte Tier. Es schrie. Um Leben und Tod. So laut, dass es einen in den Ohren weh tat. Und Joe? Der kannte kein Erbarmen. Er drückte die kleine Kreatur mit seinem Körpergewicht auf den Boden. Er knurrte zwischen den zusammen gepressten Zähnen, so laut, dass er es mit den Schreien des Felis aufnehmen konnte. Das flinke Monster schlängelte sich unter seinem Körper, es wollte ihm entfliehen, doch er schaffte es immer wieder es zu packen, so sehr es sich auch wehrte. Es kratzte, es biss so stark es konnte und Joe schrie unter dem Schmerzen auf, aber tapfer (und dumm) wie er war, ließ er das Wesen nicht los. Er drückte es noch fester an sich. Eine Hand, sie war mittlerweile über und unter mit Kratzern übersät, tastete sich nach vorne. Sie strich über das seidig weiche Fell des Felis, bis sie etwas grobes ertastete. Jetzt! Er griff zu, bekam den Beutel zu packen und riss sich schnell zur Seite. Und das Monster nutzte natürlich diese Chance, es rannte so schnell wie seine Pfoten es tragen konnten tiefer in die Dunkelheit hinein. Dunkelheit? Mittlerweile war die Sonne untergegangen, aber darum konnte sich der nach Luft hechelnde Hüne noch nicht kümmern. Er drehte sich langsam auf den Rücken. Es fühlte sich an, als würde ein Gewicht auf seinen Thorax drücken und ihm das Atmen erschweren. Seine Hände, sein Gesicht, sein Oberkörper schmerzten und waren mit Kratzern und Bisswunden übersät. Ein Glück trug er seine Schutzbrille, Sicherheit ging ebend vor, das hätte auch ins Auge gehen können!

    Er keuchte, er leidete, aber er war auch glücklich, die rechte Hand hielt den (seltsam leichten) Beutel in die Höhe. Er hatte es geschafft. Er hatte seinen Proviantbeutel wieder! Wo war Cinnamon? Das musste sie sehen! Seinen glorreichen Sieg!

  • [Cinnamon] & Joe



    Cinnamon haderte mit sich. Sollte sie sich auf die Stelle zu oder wegbewegen, von der die Vögel gerade hochgeflattert kamen? Joe hatte ihr nicht auf ihre Rufe geantwortet. Das konnte alles bedeuten. Er war doch wo ganz woanders, er hatte sie nicht gehört oder er war vielleicht ohnmächtig geworden. Als sie den Fenris auf sich zu laufen sah, war ihr erstes Gefühl Erleichterung. Das war doch dasselbe Tier, dem Joe nachgejagt war oder? Die übergroße Wildkatze verschwand zwar sofort wieder im Gebüsch, doch es war der erste Anhaltspunkt den sie hatte. Cinnamon umklammerte ihren Speer fester, ehe sie sich langsam und bedächtig auf die Stelle zubewegte. Und tatsächlich! Beinahe wäre sie über ihn gestolpert, wäre sie nicht so vorsichtig vorangeschritten. Dort lag der Hüne, am Boden, über und über mit Kratzern versehen, aber schwer schnaufend. "Bei den Runeys Joe!", rief sie leise, jedoch bestimmt. "Das war's doch echt nicht wert!", schalt sie ihn auch prompt, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass er am Leben war. Er sollte ja nicht glauben, sie habe sich zu viel Sorgen gemacht. Der Idiot. "Geht's dir gut? Kannst du aufstehen?", fragte sie dann, denn sie wollte am liebsten sofort wieder aus dem Wald verschwinden. Die Sonne stand bereits so tief, dass es nicht mehr lange dauerte und sie ihre Hand vor Augen nicht mehr sehen konnten.

  • Joe und Cinnamon / Joe schläft ein kurz(?) 4136-joe-rftod-png

    Sein Körper bebte. Er atmete schwer. Ein und aus. Und doch wurden seine Augenlider schwerer und schwerer, er könnte auf der Stelle einschlafen, obwohl oder gerade weil das Adrenalin ebend noch durch seine Adern schoss und seine Blutzirkulation in Europhie versetzte. Möglicherweise waren das die auch die unvermeidbaren Nachwirkungen des vergangenen Abends, als er noch dem Tode nahe sabbernd auf dem Boden lag. Vielleicht hatte sich sein achso widerstandsfähiger Körper von den letzten Ereignissen noch nicht so ganz erholt? Zudem hatte er all seine Kraft und Tugend in die Verfolgungsjagd gesteckt. Diese körperliche Reaktion war also abzusehen.
    Er hatte die Augen geschlossen und beinahe wäre er weggetreten, wenn nicht plötzlich eine ihm vertraute, liebliche Stimme an sein Ohr drang. Cinnamon. Er öffnete die Augen, versucht sich aufzurichten. Ihre strengen Worte ignorierend: "Schau mal ... Ich habs geschafft ..." Stolz - vor stolz strotzend hielt er ihr den Beutel vor die Nase. Ein zufriedenens Grinsen reichte von einem Ohr zum anderen. Nachdem er ihr den Beutel überreicht hatte, seine Mission also erfolgreich beendet hatte, ließ er sich wieder erschöpft in den Dreck fallen. Er schloss kurz die Augen, nur für einen Moment, in der Ferne hörte er Cinnamon noch etwas sagen, aber er verstand nicht mehr so richtig was. Es konnte aber auch nicht so wichtig gewesen sein ... oder?


  • [Cinnamon] & Joe



    Das ist jetzt nicht sein ernst.

    All die Vorwürfe und Sorge in ihrer Stimme - und Joe schlief einfach ein! Mitten am frühen Abend! IN EINEM MONSTERAREAL! Wie hatte der Hüne solange eigentlich überleben können? Das schrie doch nach mehr Glück als Verstand.

    Cinnamon zögerte kurz. Am Ende war Joe gar nicht nur eingeschlafen, sondern etwas hatte ihn vergiftet und er war ins Koma gefallen...? Ihre alchemistischen Kenntnisse waren nur eher... geringer Natur. Sie biss sich auf die Unterlippe. Die Sonne war bereits untergangen und nur der letzte Schimmer ihrer Strahlen erhellte noch ein wenig den Himmel. Sie hatte kein Feuer bei sich. Konnte nicht mit Sicherheit ihren Aufenthaltsort bestimmen. Und hatte darüber hinaus noch ein Riesenbaby im Gepäck, welches sich ein Nickerchen genehmigte. Na großartig. Konnte es noch schlimmer kommen?

    In der Ferne heulte ein Wolf und sie wünschte, sie hätte sich diese Frage eben nicht gestellt. So sehr wollte sie das Schicksal nun doch nicht herausfordern.

    Also kletterte sie zuerst auf den reglosen Körper des Mannes, um ihn nach irgendwelchen Schnitten oder Wunden zu untersuchen, die ihn außer Gefecht gesetzt hatten oder durch die möglicherweise Gift eingedrungen war. Abgesehen von ein paar Kratzern von dem Felis konnte sie jedoch nichts ausmachen. Felis' Krallen waren doch nicht toxisch, oder? Nicht das sie wüsste zumindest...

    "Oh man, was mache ich denn jetzt.", schimpfte sie, mehr zu sich selbst als zu irgendjemanden sonst - war ja auch niemand sonst da, der dem Zeuge werden konnte. Vielmehr jedoch wollte sie dadurch vermeiden, dass sie Angst bekam. Denn die würde sie bekommen. Ihr letztes Treffen mit einem Monster in einem gefährlichen Gebiet war ja auch nur mit Glück - und dank Leon - gut ausgegangen.

    Etwas raschelte im Gebüsch hinter ihr und Cinnamon drehte sich ruckartig um, nahm den Speer fest in beide Hände. Was war das gewesen? Da! Ein weiteres Rascheln. Die Fischerin wagte kaum sich zu bewegen, was nicht unbedingt bequem war, immerhin saß sie immer noch auf Joes Oberkörper, die Knie an den Seiten vorbei auf dem Boden.

    "Joe, falls du mich hören kannst, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt aufzuwachen. Ansonsten esse ich dein Brot.", murrte sie, nicht ernsthaft auf eine Reaktion hoffend, aber irgendwie musste sie sich ja beruhigen.

  • Joe und Cinnamon


    Jegliche Anspannung wich aus seinen Gliedern. Seine Atmung wurde tiefer und rhythmischer. Die Arme langen schlapp rechts und links neben seinem Körper. Ein wohliges Grunzen entwich ihm, sodass er den Kopf zur Seite drehte. Etwas Sabber trat aus seinem Mundwinkel - Cinnamon hörte es nicht gern, zumal irgendetwas - ein Monster, ein Vogel, der Wind(?), es könnte alles sein, im Gebüsch neben ihr raschelte -, aber Joe war jetzt und hier vollkommen im Schlummerland versunken: er befand sich in einer Arena. Irgendwo im nirgendwo. Das Publikum tobte. Ein legendärer Kampf hatte statt gefunden. Joe stand doppelt so groß und doppelt so breit, oberkörperfrei auf einem Podest. Sein Gegner, ein gewieftes Felis, lag blutend am Boden und das Volk schrie: "JOE! JOE! JOE!" Der unglaubliche Joe. Ein wahrer Held. Die Frauen liebten und die Männer beneideten ihn - sie wollten so sein, wie er. Mutig. Stark und unbezwungen. In der linken Hand hielt er seine Trophäe: einen braunen Beutel. "Ja!", rief er freudig, seinen Pokal wild umher schwenkend. Das Volk erhob sich und aus der Menschenmasse trat unter lauten Getobe eine wunderschöne Prinzessin hervor: eine leicht bekleidete Cinnamon. Das seidige Haar trug sie hochgesteckt und ein langes, transparentes Kleid umschmeichelte ihre Hüften, die goldenen Ketten, die ihren Körper schmückten bedeckten gerade Mal das nötigste. "Mein Held ...!", wisperte sie, als sie näher kam und sein Gesicht in ihre weichen Hände nahm. Sie spitze ihre Lippen, zog ihn näher zu sich heran, er freute sich unheimlich auf das, was jetzt kommen würde, er öffnete den Mund, als ... als plötzlich eine eigenartige Flüssigkeit aus den Mundwinkeln der Prinzessin trat. "Äh?" Es wurde mehr und immer mehr, das Gesicht der Schönheit verformte sich grotesk und die Haut wurde dunkler und ... grüner?! Der eigenartige Schleim spritze auf ihn, in sein Gesicht und auf das Kleid der einst so schönen Prinzessin. Unfassbar. Ihr Gesicht hatte sich in eine giftgrüne Schnecke verwandelt. Angewidert versuchte er sich aus ihren Griff zu lösen. "Nein ... Wääähhh ... Bitte!" Sie war stärker, sie zwang ihn auf die Knie, sie kam immer näher und dann sagte sie: "Ich bin dir auf immer verfallen, wenn du nicht gleich aufwachst, ansonsten esse ich dein Brot!"



    Was?

    Erschrocken fuhr er hoch.

    Cinnamon saß immer noch auf seinem Oberkörper. Ihre Gesichter trennten nur wenige Zentimeter.

    "Ohhhh ...", wisperte er, sein Herzschlag hatte sich wieder beruhigt. Was für ein eigenartiger Traum! Was sein Unterbewusstsein ihm wohl damit sagen wollte? Cinnamons Gesicht, eine Schnecke, hä?! "Na, da bist du ja, Prinzessin ...!", sagte er mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht, als wäre nie etwas gewesen. Als hätte er keine Verfolgungsjagd mit einem Monster angezettelt. Als wäre er dem Felis nicht Hals über Kopf in ein Monsterareal gefolgt. Als hätte er sie nicht vor einigen Tagen auf den Stufen des Runenarchivs küssen wollen.

  • [Cinnamon] & Joe



    Eine absonderliche Mischung aus Erleichterung und absoluter Angefressenheit überkam Cinnamon, als Joe - endlich! - die Augen öffnete. Der Typ hatte vielleicht Nerven! Und als sie das selbstgefällige Lächeln auf seinem Gesicht sah und die dreisten Worte die aus seinem Mund kamen, verfinsterte sich ihre Miene zusehends. "Du bist ein Hornochse, weißt du das Joe Vollidiotsson?!", zischte sie, leise damit sie nicht unnötig Aufmerksamkeit auf sich zogen. Falls da noch was zu retten war. In Ermangelung eines Nachnamens, den die wenigsten besaßen, hatte sie sich einen passenden ausgedacht. Das Brot - seine Beute - hatte sie sich geschnappt und in ihren Beutel gestopft. "Okay, hier ist was wir machen. Wir schleichen uns jetzt so sorgsam wie möglich zurück Richtung Dorf, am besten ohne das irgendwelche Bestien auf uns aufmerksam werden." Falls das Rascheln vorher nicht schon längst bedeutete, dass sie Monster auf den Plan gerufen hatten. "Ich hab nämlich keine Lust heute als Futter zu enden. Geht das in dein Spatzenhirn rein?" Bei den Runeys, Cinnamon war wirklich sauer. Sie mochte Joe, aber wenn er weiter ihrer beiden Leben aufs Spiel setzte, überlegte sie sich das nochmal. "Verstanden?" Mit diesem Wort stieg sie von Joe runter und stand erwartungsvoll auf, Speer fest in den Händen.

  • Joe und Cinnamon

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    Vollidiotsson? Ha! Wie kreativ! Cinnamon - immer für eine Überraschung gut! Aufgrund solcher Aussagen, der Orginalität und vor allem der Spontanität konnte er die kleine Brillenträgerin so gut leiden. Wirklich! Ganz ohne Ironie! Echt! Er mochte ihre direkte Art, er verliebte sich geradezu in ihr, dass sie genau das sagte, was auch immer ihr in ihren kleinen, hübschen Kopf herum spuckte. Egal wann und wie. Und ihre Offenheit, auch wenn sie in manchen Dingen - seines Geschmackes nach - noch offener hätte sein können.
    Ein krächzendes Lachen verließ seine Kehle, lauter als beabsichtig. Upps! Etwas raschelte neben ihnen im Gebüsch. Huch? Oder hatte er sich das nur eingebildet? Cinnamon schien jedenfalls nicht darauf zu reagieren. Hatte sie es wohlmöglich nicht in ihrer Wut bemerkt? Oder wollte sie es nicht bemerken? Oder - wenn Joe sich möglicherweise irrte - gab es vielleicht auch nichts zu bemerken? Er entschied sich kurzerhand diesen Gedanken zu verwerfen. Vermutlich hatte er sich das bedrohliche Rascheln bloß eingebildet, immerhin war er ebend erst aus einem reizenden, nicht enden wollenden Traum aufgewacht - vollbemerkt, da kann einen der Verstand schon mal den ein oder anderen Streich spielen, nicht? Oder nicht?!
    Cinnamon erklärte das weitere Vorgehen und er hörte nur mit halben Ohr zu. Er war viel zu sehr damit beschäftigt ihre Wärme und Nähe zu genießen, immerhin saß sie immer noch auf seinem Brustkorb. Ihre schönen, roten Augen hatte sie zu schmalen Schlitzen verzogen. Sie blitzen immer wieder unter dem Rand ihrer Brille hervor, wie seltene Rubine im steinernden Gemäuer einer mystischen Höhle und ohne es recht zu wollen, wurde Joe ein wenig geil. Möglicherweise waren das auch nur die Nachwirkungen seines liebreizenden Traumes? Wer würde es ihm schon verübeln? Beim Gedanken einer leicht bekleideten Cinnamon, die - die Sache mit der Schnecke einmal ausgelassen - warum machte es ihn so an, wenn sie ihn so bitterböse anstarrte und ihn mit ihren Worten zu recht bog? Die Macht, die sie versuchte über ihn auszuüben, das Gewicht auf seiner Brust, muss man dazu sagen, hätte sie ein wenig weiter unten gesessen, Richtung unterhalb der Gürtelline, dann ... Vergessen wir's lieber! Er nickte. Eifrig. Sie hatte recht. Sie sollten sich so unauffällig wie möglich verhalten. Sie sollten so schnell wie möglich den Rücktritt antreten und ins sichere, wohlige Heim zurückkehren. Cinnamon stand auf und die Wärme auf seiner Brust verschwand - leider. Sie hinterließ eine endlose Leere und Kälte. Erwartungsvoll stand sie da, sie hielt ihren Speer in beiden Händen und er konnte es ihr nicht übel nehmen, nein, sie sah so niedlich dabei aus. Er konnte nicht anders, ein herzliches Lächeln umspielte seine Lippen, "Du brauchst nichts zu befürchten!" Er rappelte sich ebenfalls auf, klopfte den Dreck von seiner Hose. "Solange du an meiner Seite den Speer schwingst,", wispelte er, "kann uns nichts passieren." Und just in diesem Moment - nachdem der Satz ausgesprochen war - stürmte eine Horde wild gewordener Felis' aus dem Gebüsch auf sie zu, beziehungsweise auf Joe zu, Cinnamon ließen sie außer Acht. Scharfe Krallen gruben sich in sekundenschnelle in sein Fleisch, in seine Beine, seine Arme und seinen Torso. Er schrie vor Schmerz, es grenzte an ein Wunder, dass er sich noch auf den Beinen halten konnte. Zehn oder zwanzig wild gewordene Raubkatzen klebten regelrecht an seinem Körper. Anscheinend hatte der Felis mit dem grauen Fell, also der von vorhin, seinen Freunden, Familie und Nachbarn bescheid gegeben ... Alle waren da, um sich an dem Rothaarigen zu rächen.


  • [Cinnamon] & Joe



    Cinnamon versuchte abzulesen, ob Joe ihr zugehört und vor allem: ob er auch verstanden hatte. Nach ihrer kleinen Standpauke nickte er eifrig, dass war zumindest schonmal ein gutes Zeichen. Trotzdem blieb die Anglerin argwöhnisch. Die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass es sich bei der Zustimmung nur um einen Instinkt handelte und nicht, dass die Situation und die Aussagen wirklich im Gehirn des Betroffenen angekommen waren. Sie seufzte. Besser als nichts. Vielleicht handelte es sich ja noch um eine Nachwirkung des Schneckengifts? Konnte das sein? Sie pustete einmal entnervt Luft aus. "Nagut dann-," Leise und Unbemerkt. Leise und unbemerkt. Sie konnten das schaffen.

    Theoretisch.

    Oder aber sie wurden angegriffen noch ehe sie zwei Schritte vorwärts getan hatten. Cinnamon hatte nicht einmal mehr die Möglichkeit um auf Joe's ermutigende (oder großspurige) Worte einzugehen als eine Horde wildgewordener Felis auf sie zugesprintet kam. Als würde ein Monster nicht reichen. Cinnamon stieß einen erschrockenen Schrei aus, als die Großkatzen aus dem Dickicht hervorsprangen (ein Moment, an den Joe sich hoffentlich niemals erinnern würde). "Oh mein Gott Joe!", schrie sie - und merkte erst in dem Augenblick das die Felis sie in Ruhe ließen. Das schien... echt eine persönliche Sache zu sein. "Was hast du dem Felis vorhin angetan?!" War es fair ihn mit Anschuldigungen zu überhäufen, während er gerade angegriffen wurde? Wahrscheinlich nicht, aber irgendwas sagte ihr, dass das nicht das erste mal war. Trotzdem geriet Cinnamon in Panik - und Krisenmanagement gehörte leider nicht zu den Stärken der Fischerin. Was sollte sie bloß tun? Wie konnte sie ein gutes Dutzend Wildkatzen in Schach halten? Sie konnten unmöglich vor den schnellen Wesen davonlaufen. Und sie schnitten Joe gerade in kleine Stücke. "Joe, sag mir was ich machen soll!", rief sie völlig planlos und versuchte - noch viel planloser - mit ihrem Speer nach den Felis zu stechen, die nicht nur mühelos auswichen, sondern es wohl bald noch auf sie auch abgesehen hatten, wenn sie so weitermachte. Sie brauchte eine Idee und zwar schnell, aber wie sollte ihr in so einer Situation mal eben schnell etwas einfallen?

  • Joe & Cinnamon
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    Oh weh'! Komm, Schmerz lass nach! Es grenzte an ein Wunder - oder an dem Adrenalinausstoß - doch der Hüne stand tatsächlich immer noch aufrecht. Der spitze Schmerz betäubte seine Arme und Beine und ein stummer Schrei entfuhr ihm, die Zähne fest aufeinander gepresst. Die Raubkatzen gruben sich erbarmungslos in sein Fleisch, er keuchte, seine Sicht wurde schwummrig, verdammt, nein! Er durfte vor Schmerzen nicht ohnmächtig werden, nicht jetzt, nicht so! Das wäre sein und Cinnamons Ende! Vor allem Cinnamons! Wie sollte sie ohne ihn überleben? Die jetzige Situation allein schien sie schon zu überfordert. Was sie machen soll, fragte sie ihn. WAS SIE MACHEN SOLL, VERDAMMT!? WILL SIE MICH EIGENTLICH VERARSCHEN!? "STICH ZU!" Bei Venutswillen! Stich zu! "FEST!" Gleichzeitig versuchte er die Viecher abzuschütteln, aber sie krallten sich nur noch fester in seine Haut. Verzweifelt blickte er sich um, in dieser verdammten Ruine musste es doch irgendetwas geben, was ihnen helfen würde?!

  • [Cinnamon] & Joe



    Joe versuchte mit Mühe die Raubkatzen abzuwehren. Ein wenig war Cinna schon überrascht, dass er sich noch auf den Beinen halten konnte - immerhin war er gerade erst aus einem müden Schlaf erwacht. Aber sie war auch ganz froh drum, sonst müsste sie sich dem Kampf _alleine_ stellen. Obwohl gerade weder der eine noch der andere wirklich... kämpferische Aktionen vollführte. Oder zumindest keine Effektiven. "Was glaubst du was ich versuche?!", schrie sie zurück, als Joe zu ihr meinte sie solle zustechen. Dafür hatte sie den Speer ja. Allerdings waren die Felis sehr geschickt im ausweichen. So kam sie hier nicht weiter. Vorsichtig machte Cinnamon einen Schritt rückwärts und klammerte sich an den Speer (Joe war immerhin gerade keine Option - okay nicht nur gerade, generell). Sie musste sich was anderes überlegen und hätte sich am liebsten ihre Hand gegen die Stirn geschlagen, als ihr ein Einfall kam. Wegen Joe war sie so auf den Kampf mit einer Waffe fixiert, dabei gab es ja noch genug andere Möglichkeiten. Das muss jetzt bitte einfach einmal funktionieren, ja?, dachte sie - betete fast - und konzentrierte sich. Ihre magischen Fähigkeiten hatten immerhin, sagen wir, noch großes Potenzial nach oben. Sehr großes. Cinnamon nahm einen tiefen Atemzug, schloss die Augen und versuchte die Bäume um sich herum zu spüren. Wurzeln, das ist alles was ich brauche, Wurzeln. Als sie unliebsames Fauchen hörte, öffnete sie blinzelnd die Augen wieder. Es hatte tatsächlich geklappt! Die Wurzeln der Bäume - und in dieser Gegend sprachen wir von sehr alten Bäumen mit sehr festen Wurzeln - waren der Magie gefolgt und hielten die kleinen Monster umschlungen, sodass sie nicht aus ihrem pflanzlichen Gefängnis auskonnten. Cinnamon wollte einen Luftsprung schaffen vor lauter Stolz, weil sie den Zauber tatsächlich hinbekommen und den Angriff abgewehrt hatte. Das funktionierte jedoch nicht, denn wie sich herausstellte - hatten sich auch um ihre Füße Wurzeln umschlungen und um Joe ebenfalls. Damit hatte sie sich eingesperrt, während die Nacht hereinbrach und wer weiß noch wie viel Schlimmeres um die Ecke kommen konnte...

  • Joe & Cinnamon
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    Die Zähne fest zusammen gebissen entrang ihm ein schmerzliches Stöhnen. Verdammt. Unzählige Krallen gruben sich unbändig in sein zartes Fleisch. Nein! Er saß in der Falle. Langsam verließ ihm die Kraft. Er konnte der Herde der Raubkatzen nicht Herr werden, verdammt. Und Cinnamon konnte ihm auch nicht helfen. Die sinnlosen Versuche, die Katzen mit dem Speer zu vertreiben, verliefen ins Leere, sie waren zu flink, zu schlau ... Als plötzlich ... Joe konnte es sich nicht erklären, eigentlich sah er sich dem Himmelstor schon entgegen gehen, als ... plötzlich, wie aus dem Nichts, Wurzeln aus dem Boden schossen. Sie rissen die Raubkatzen mit sich, trennten sie von ihm und fixierten sie auf dem Boden. Gerade wollte der Hüne seine Beine in die Hand nehmen, er wollte rennen, soweit und so schnell er konnte, als besagte Wurzeln seine Fesseln ergriffen und sie ebenfalls auf Ort und Stelle verwurzelten. Was? "C-Cinna- ... mon ...", entkam es ihm keuchend. "Was geht hier vor?" Was war das für ein Spuk? Was war das für ein Ort? In welcher gefährlichen Lage befanden sie sich eigentlich? Regungslos fand sich der Rothaarige auf dem Boden vor. Wurzeln fixierten seine Füße auf dem Boden, Cinnamon erging es ähnlich - es gab kein Entkommen. "Verdammt", fluchte er, "was machen wir jetzt ...?" Zufällig hatte er heute keine Säge dabei ...

  • [Cinnamon] & Joe



    Die Gefahr der Raubkatzen war erstmal gebannt, Joe - seinem Gekeuche nach noch am Leben - und sie vorübergehend aus der Schusslinie. Als das Adrenalin in ihr abfiel, bemerkte Cinnamon das ihr der Zauber doch einiges an Kraft gekostet hatte. Sie war einfach noch zu ungeübt in der Magie. Stolz war sie trotzdem. Immerhin wurde der Hornochse neben ihr nicht mehr zerfleischt. "Zauber.", erwiderte sie auf seine Frage kurz angebunden - begleitet von einem Ächzen. Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn und stützte sich an ihrem Speer ab. Bei den Runeys, mit einem Mal fühlte sie sich so K.O., dass sie gar keine Muße mehr zur Flucht hatte, nachdem die erste Gefahr gebannt war. Dabei befanden sie sich noch lange nicht aus der Gefahrenzone. Dunkler Wald, Nachts, Monsterareal und sie beide steckten fest. Nein, das war wirklich keine gute Kombi. Andere gingen in ungefährlicheren Situationen drauf. "Du hast nicht zufällig 'ne Säge dabei?", fragte sie, so unwahrscheinlich es auch sein mochte, aber man sollte ja stets in alle Richtungen überlegen. "Keine Ahnung. Ich hab die Katzen gebannt, jetzt bist du dran mal dein Hirn anzustrengen.", meinte sie und versuchte so viel Kraft in ihre Aussage zu legen wie sie konnte. Schwäche zeigen war jetzt echt nicht drin. Naja und das Hirnschmalz an Joe zu übergeben vermutlich auch nicht... aber ihr fiel eben auch so spontan nichts ein. Außer es nochmal mit dem Zauber zu versuchen, aber ob sie den so präzise gestalten konnte ohne die Katzen versehentlich wieder freizulassen? Und das auch noch in einem geschwächten Zustand? Uh oh. Es sah wirklich nicht gut aus.

  • Joe & Cinnamon
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    Zauber. "Hä?!" Joe stutzte, die Stirn in Falten gelegt, ein wenig mehr Erklärung wäre nett gewesen. Außerdem kam ihr dieses Wort für das, was ebend passiert war, viel zu locker über die Lippen. Er verstand das alles nicht, die Horde wildgewordener Katzen, die ihn zerfleischen wollten und dann diese eigenartigen Wurzeln, die so plötzlich aus dem Boden schossen, das soll ein 'Zauber' gewesen sein ...? Lag das an diesem Ort? Apropos: "Weißt du eigentlich, wo wir hier sind ...?!" Verwirrt schaute er sich um, alte, zerbrochene Mauern umgaben sie, vom Efeu und anderen Pflanzen überwuchert. Joe konnte sich gar nicht daran erinnern, wie genau sie eigentlich hier gelandet waren ...
    Er lachte krächzend, das Echo hallte zwischen den hohen Mauern, als Cinnamon ihn nach einer Säge fragte. "Du wirst es nicht glauben", lachte er, "aber ich habe ebend genau dasselbe gedacht ... hm." Er legte sich entspannt auf dem Rücken und legte die Hände unter dem Kopf. Mit geschlossenen Augen sagte er: "Ich habe keine Säge, du hast keine Säge, vielleicht ist das einfach mal ein guter Moment, um zu entspannen, hm? Was meinst du, Cinnamon? Das waren schon echt ein paar anstrengende Tage mit dir ..." Diese hatten seine Spuren hinterlassen oder lag es an den ganzen Kratz- und Bisswunden der Wildkatzen, aber Joe fühlte sich unglaublich kraftlos und ausgelaugt. Immerhin konnte er noch ein wenig in seiner Tasche kramen, für genau solche Moment war er doch immer vorbereitet! "Ich meine, wilde Katzen, komische Wurzeln ... was soll denn noch kommen ...? Lass uns einfach mal den Moment der Ruhe genießen ..." Ah! Da hatte er sie gefunden, eine Zigarre, die er damals einem alten Tattergreis in einer Kneipe abgekauft hatte. Irgendwo hatte er doch auch - ah, da sind ja, seine Streichhölzer! Zisch! Zack! Und schon nahm er einen tiefen Zug. "Ahhhh ..."Die Katzen, die sich aufgrund ihrer aussichtslosen Situation etwas beruhigt hatten, versetzte er wiedermals in Aufregen. Der Rauch schlug nicht nur ihnen aufs Gemüt. "Na?", fragte er seine liebliche Begleitung. "Auch nen' Zug ...? Ich könnt' sie dir rüber werfen."

  • [Cinnamon] & Joe



    Ein wenig schlapp stützte sich Cinnamon an ihrem Speer ab und versuchte sich etwas einfallen zu lassen. Sie hätte ahnen müssen, dass sie keine Hirnleistung von Joe erwarten konnte, aber was der Macho neben ihr dann von sich gab raubte ihr echt den letzten Nerv.

    "Das ist nicht dein ernst oder?", meinte sie entgeistert. Wut begann in ihr zu gären wie Säure. "Wo wir hier sind? Willst du mich eigentlich verarschen? Wir sind in einem verdammten Monsterareal, das sind wir! Und weißt du was das bedeutet? Hier leben genug Monster die uns fressen wollen. Panther, Wölfe, Basilisken für die wir ein gefundenes Futter sind. Und das alles nur, weil dein Magen mehr Hirn hat als dein Schädel und du dem Felis nicht nur völlig blindlings hinterher bist, sondern die ganzen Wildkatzen auch noch gegen dich aufgebracht hast! Sie hätten dich zerlegt, wenn mir nicht die Idee mit dem Zauber gekommen wäre. Ich habe die Wurzeln bewegt falls du das noch nicht begriffen hast. Und obwohl wir in verfluchter Lebensgefahr schweben, besitzt du die Dreistigkeit genüsslich deine Zigarre rauszuholen? Bei den Runeys was stimmt nicht mit dir?"

    Cinnamon atmete einmal tief aus. Das musste raus. Ihr war es ein Rätsel wie Joe mit dieser Einstellung immer noch am Leben sein konnte. Sie hätte ihn gerade am liebsten für sein Verhalten umgebracht und fragte sich ernsthaft, warum sie sich auf den Kerl eingelassen hatte. Kaum zu fassen das sie sich tags zuvor noch so um sein Leben gesorgt hatte! Vielleicht hatte die Riesenschnecke seinem Verstand einfach zugesetzt. Sollten sie hier lebend rauskommen, konnte er ihr jedenfalls gestohlen bleiben. Ein Teil von mir beneidete seine Ruhe in dieser Situation, aber der größere Teil stempelte dies einfach als Dummheit ab. Ja. Was anderes konnte es nicht sein. Und ein Teil von ihr wollte tatsächlich gerne einen Zug nehmen, sei es aus Neugierde, sei es aus dem Wunsch ebenfalls etwas Dampf abzulassen. Aber gewiss nicht in dieser Situation.

    Moment.

    Moment.

    Joe hatte Streichhölzer mit?!

    "Joe wirf mir die Streichhölzer zu.", verlangte sie von ihm. "Wir können die Wurzeln anzünden und uns so aus ihnen befreien!" Okay, das war vielleicht nicht die beste Idee, aber im Moment die einzige die im Raum stand. Sie würden nicht schon gleich einen Waldbrand verursachen, oder? Oder... selbst verbrennen? Besser verbrannt als zerfleischt, dachte sie sich und bildete sich ein aus der Ferne ein bedrohliches Knurren zu hören. Bei den Runeys sie wollte einfach aus diesem Wald raus.

  • Joe & Cinnamon
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    Monsterareal? Hm? Das hatte er doch schon irgendwann mal irgendwo gehört? Er nahm einen tiefen Zug aus seiner Zigarre. Panther, Wölfe, Basilisken? "Ha! Die sollen ruhig kommen!" Gekonnt ignorierte er die Aussage mit dem leeren Magen und dem fehlenden Hirn. Apropos, er hatte wieder ein wenig Hunger. Ob sich noch etwas in seinem Proviantbeutel befand? Wo war der eigentlich gelandet ...? Er blies kleine Rauchwölkchen in die Luft. Zauber? "Du hast die Wurzeln bewegt ...?" Entspannt auf dem Rücken liegend betrachtete er den klaren Sternenhimmel. Unter normalen Umständen hätte er ihr das nicht geglaubt, aber ... er hatte schon den ein oder anderen Zug auf nüchternen Magen zu viel."Echt ...?" Cinnamon konnte ... zaubern? Plötzlich richtete er sich auf. "Warum hast du das nie erwähnt? Cinnamon!", rief er. "Das ist ja ... unglaublich! Boah! Du bist ja übermächtig! Krass! Das war der Wahnsinn, Mann! Du hast was gut bei mir, verdammt", er konnte es nicht glauben, "du bist stärker als ich, du bist wow ... immer für eine Überraschung gut, das mag ich so an dir ..." Er lächelte breit. "Du und ich, wir sind ein unschlagbares Team. Ab jetzt sind wir ... ebenbürtige Partner." Wieder nahm er einen tiefen Zug. "Kannst du mir das beibringen ...? Ich will das auch können!" Wieder lag er auf dem Rücken den Sternenhimmel betrachtend.
    Die Kratz- und Bisswunden brannten unnachgiebig. Und wiedermals überkam ihm diese Müdigkeit. Er schloss für einen kurzen Moment die Augen. Das Schneckentrauma, der Felis und das, was dann noch kam hatte seine Spuren hinterlassen. Hah. Und trotzdem erkannte er in Cinnamons nächster Aussage den Irrsinn. "Bist du bescheuert? Das werde ich nicht tun ...", langsam richtete er sich auf. Er kramte in seiner Hosentasche, bis er die Streichhölzer erfühlte. "Das ist viel zu gefährlich. Ich will nicht, dass du deine wunderschöne Haut gefährdest. ICH werde es versuchen!", sagte er und im nächsten Moment war das Knurren in ihrer Nähe so laut, dass er aus Versehen das angezündete Streichholz fallen ließ. Upps! Was war das denn? Er drehte den Kopf zu der Richtung, aus der er das Geräusch vermutete. Der Busch, der sich unmittelbar neben ihn befand, raschelte bedrohlich. Oh, scheiße. Vielleicht sollten sie sich doch langsam aus dem Staub machen ...

  • [Cinnamon] & Joe



    Bei allen Fischen im Meer, der Typ macht mich wahnsinnig, fluchte Cinnamon in Gedanken. Sie hatte so viele Fragen. Wieso, warum und weshalb standen da ganz vorne mit dabei. Sie hätte ihn einfach im Wald verenden lassen sollen. Aber man, selbst jetzt noch, könnte sie nicht einfach ohne ihn gehen, weil sie so etwas wie ein Gewissen hatte. Seiner plötzlichen Anerkennung begegnete die Anglerin nur mit einem Seufzen und sein Kommentar von wegen ebenbürtige Partner mit einem Schnauben. Wie konnte man nur ein so falsches Bild von sich selbst haben? Er machte sie wirklich wütend. So etwas verspürte sie wahrlich nicht allzuoft. Vielleicht mal, wenn keine Fische an ihrer Angel anbissen, aber das war kein Vergleich zu dem, was dieser Macho hier abzog. "Wenn du Magie lernen willst, musst du erst an meinen Großvater vorbei.", kommentierte sie. Joe hatte Kanno ja kennen gelernt und ihr Opa war nicht allzu angetan von ihm gewesen. Wie sie jetzt durchaus verstehen konnte. Wieso hat der alte Mann schon wieder Recht behalten... Vielleicht sollte sie doch anfangen, mal auf ihn zu hören. Irgendwann.

    Ein weiteres Knurren erklang. Diesmal war Cinnamon sicher, dass es nicht nur ein Schatten ihrer Fantasie war, denn nicht nur war es deutlich lauter gewesen als zuvor, sondern auch Joe war endlich mal verstummt und hatte sich zu der Stelle umgedreht. Selbst die Felis waren still geworden und fauchten nicht mehr. Cinnamon wurde blass - bei der Dunkelheit sowieso nicht zu erkennen - und ganz ruhig. "Joe.", zischte sie leise, "Wenn wir jetzt nichts unternehmen, dann-,"

    Doch zu spät.

    Aus der Finsternis der Wälder war die Silhouette eines großen grauen Wolfes zu erkennen, gold leuchtende Augen funkelten in der Nacht und hatten ganz ihre Beute im Blick: die beiden Menschen, die sich so unvorbereitet in sein Revier begeben hatten. Gleichzeitig bemerkte Cinna aus den Augenwinkeln etwas aufflackern. Ein Funken? Eine Flamme? Hatte die Wurzel, die Joe umschlungen hatte Feuer gefangen? Das konnte eine Chance bedeuten - oder nur eine andere Möglichkeit zu Tode zu kommen.

    Keine Zeit zu verlieren. Sie war eine Magierin verdammt, wurde Zeit, dass sie auch endlich wie eine handelte. Cinnamon legte eine freie Hand auf die Wurzel, die ihre Beine umschlungen hatte und konzentrierte sich nur auf diese eine einzige. Nicht so wie vorhin, wo sie schnell und verzweifelt gehandelt hatte, versuchte sie es nun mit mehr Fokus. Du schaffst das Cinnamon, komm schon, komm schon! Und da! Die Wurzeln lockerten sich ein Stück weit. Yes! Es war trotzdem noch schwierig sich daraus zu schälen und in der Zwischenzeit war der Wolf auf leisen Pfoten näher geschlichen, schien noch abzuwägen - vielleicht, wen er zuerst verspeisen wollte - und war Joe deutlich näher als an ihr dran. Würde sie das kleine Kunststück nochmal bewerkstelligen können und das während, sie sich einer solchen Bestie stellen sollte? Aussichtslos. Ihr Herz schlug schnell in ihrer Brust. Sie fühlte sich an den Mantikor zurück erinnert, den sie mit Leon und Seriza auf der Pluvia Insel begegnet war. Dem zu entkommen hatten sie nur im Team geschafft und insbesondere Leon war es zu verdanken gewesen, dass sie es alle drei lebend rausgeschafft hatten. Da auf Joe definitiv nicht so zu zählen war, wie auf ihren schakalartigen Freund, lag es wohl nun an ihr, sie lebend hier rauszuschaffen. Bei den Runeys... ob sie das schaffen würde?

  • Joe & Cinnamon
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    "... an meinen Großvater vorbei." Großvater? Eigentlich war das eine Drohung, oder? Cinnamon hatte es jedenfalls so formuliert und doch verstand der Rothaarige in seinem kleinen Kämmerchen, was man allgemeinhin auch als sein Gehirn bezeichnen konnte, nur eins: sie hatte Familie hier - schön. Das hatte er nicht. Niemanden. Sie hatte jemanden, der sie verstand, einen Rückzugsort. Jemanden - und da dämmerte es den Hünen plötzlich - der sich um sie sorgte. Sie, die kleine unbeholfene Enkelin, in einem Monsterareal und es rappelte und rauschte bedrohlich in einem Gebüsch neben ihnen. Das. Konnte. Er. Nicht. Zulassen. Ein großer grauer Wolf. Verdammte Scheiße. Er zückte das Streichholz. Ohne zu überlegen legte er es an die Wurzeln die seine Füße festhielten. Es dauerte einige Sekunden - komm schon, komm schon, verdammt nochmal - und dann brannten sie lichterloh. Ein brennender, stechender Schmerz, aber davon ließ er sich nicht abhalten. Der Hüne hielt eine Menge aus. Und nichts und niemand würde ihn davon abhalten Cinnamon wieder in die Arme ihres Großvaters zu vereinen, nein! Mit bloßen Händen riss er die brennenden Wurzeln aus dem Boden und schmiss sie in die Richtung des Wolfes. "Hau ab!", rief er mit wedelnden Armen. Einige Funken erreichten auch die Wildkatzen - insbesondere auch die graue, die er ebend noch starr verfolgt hatte. In sekundenschnelle war er aufgestanden, das Adrenalin schoss durch seinen Körper und mit unmenschlicher Kraft riss er die Wurzeln die Cinnamons Füße auf dem Boden fixierten - vielleicht lag es auch an ihrer Zauberkraft, wer weiß? - aus dem Boden. Er riss sie an ihrer Kleidung nach oben, schmiegte sie an seine Brust und rannte, so schnell und so lang er konnte. Ohne sich umzublicken. Das Feuer, beziehungsweise die Funken, hatten auch die anderen Wildkatzen befreit. Joe hoffte inständig, dass sich die Katzen und der Wolf bekämpften, sodass sie einen Vorsprung gewinnen konnten, bis seine Füße allmählich müde wurden. Am Rand des Monsterareals und der Stadt stolperte er über seine eigenen Füße. Er landete unsanft, seine rothaarige Freundin unter ihm, außerhalb der Gefahr. "ARGH!" Sein Knöchel hatte sich in eine unnatürliche Richtung gedreht. Verflucht. Das passte ja zu diesem Tag. Er zog einen tiefen Zug aus seiner Zigarre, die er während dieser Ereignisse zwischen den Zähnen festgehalten hatte. Cinnamon lag unter ihm und normalerweise hätte er die Situation ausgenutzt, wenn der Schmerz seines Knöchels nicht so hefitg gewesen wäre. Mit schmerzverzehrten Gesicht drehte er sich auf die Seite. "Scheiße ...!" Er versuchte sich auf dem anderen Fuß aufzustehen. Abermals brach er zusammen. "Cinna ... alles okay? Komm her ... nur noch ein Stück ..." Er musste den Rest humpeln, das würde er schon schaffen, hoffentlich hatte er sie mit seiner Aktion nicht auch verletzt.

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