Der Flüsterwald

  • [Murakumo] & Elsje & griesgrämige Kutscher


    Murakumo und Elsje spazierten durch den Wald. Sie wanderten und suchten, zum Glück war es nicht kalt. Pilze wollten sie zum Festschmaus, darum gingen sie hinaus. Ein Glück war hier alles friedlich und so viele Sachen appetitlich.

    Der Hüne summte leise vor sich hin, während die beiden so durch den Wald gingen. Immerhin waren sie nicht auf der Jagd und ihre Beute konnte erstmal nicht vor ihnen weglaufen. So, wo hatte er die Röhrlinge vorhin gesehen gehabt...? Murakumo verließ sich auf seinen ausgeprägte Orientierungssinn und schon bald hatte er die Stelle wieder entdeckt. "Elsje, schau mal hier!", rief er ihr zu und kniete sich bereits an die Stelle um sie zu ernten. Wo eine Pilzgruppe war, waren weitere nicht weit. Die Kleine machte sich auch direkt ans Werk. Ihm lief direkt das Wasser im Mund zusammen und-

    seine Ohren zuckten. "Ruhe da drinnen! Es sei denn, ihr wollt, dass wir euch festbinden."

    Nanu? Das klang aber gar nicht nett. Murakumo stand auf und wandte den Kopf in die Richtung, aus der die Worte ihn erreicht hatten. Sie waren nicht laut gesprochen worden, aber das mussten sie auch nicht - mit seinen Wolfsohren hörte er genug. Das Trappeln der Hufe, das Quietschen der Räder, murrende Worte - eine Kutsche, die nicht den Hauptweg benutzte? Das war ja interessant.

    "Ich schau mich mal weiter um.", meinte er zu Elsje, blickte dabei jedoch nicht zu ihr. Murakumo war bereits auf seine Beute fixiert.

    Beute? Naa, ich bin nur neugierig. Er rannte los, musste jedoch feststellen, dass auch er keine Kutsche in Menschengestalt einholen konnte. Sowas Blödes aber auch. Also entledigte er sich geschwind seiner Kleidung, nahm sie aber ins Maul, ehe er nun auf allen vier Pfoten weiter rannte. Dank seiner Sinne fiel es ihm nicht schwer, das Gefährt auszumachen. Jetzt wo er näher dran war, hörte er auch noch etwas anderes. Kinderstimmen.

    Der Wolf knurrte und sprintete vorwärts, bis er einen kleinen Vorsprung hatte. Genug Zeit um sich zurück in seine Menschengestalt zu begeben und sich zumindest die Hose überzuziehen. Nackt wurde er meistens für einen Spinner gehalten und als Wolf konnte er nicht reden und er war nunmal nicht der Typ, der blindlings irgendwelche Leute attackierte (wie gewisse Dienstmägde hier im Ort). Stattdessen rannte Murakumo auf den schmalen Waldweg und winkte der herannahenden Kutsche zu. Sicher würden sie ihn nicht gleich überfahren, oder?

  • Elsje & Murakumo (später alleine im Wald)
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    Sie folgte den Älteren tiefer in den Wald hinein. Einen für sie völlig Fremden, ein Umstand, der sie eigentlich hätte beunruhigen müssen. Hätte Priscilla ihr etwas dergleichen erzählt, wäre sie ausgeflippt. Nein, nein, mit einen fremden Mann alleine im Wald. (Lieber ein Mann oder ein Bär oder ein Wolf?)
    Aber Elsje fühlte sich wohl in seiner Anwesenheit. Er war geschickter als er aussah! Er war nicht nur talentiert im Ausweiden Vierbeiner, er schnitt auch das Gemüse in vorzüglich mundgerechte Stücke. Elsje war regelrecht beeindruckt von seinen Fähigkeiten. Er benötigte kaum Anweisungen und ließ sie einfach machen ohne sie zu nerven. Sie konnte es nicht ausstehen, wenn man ihr beim Kochen reinredete. Und auch die Röhrlinge hatte sie mit seiner Hilfe ganz schnell gefunden. Das machte Spaß, es ging leicht von der Hand - Murakumo war ein hervorragender Beikoch. Vielleicht sollte sie ihn fragen, ob er mal in der Tarverne aushelfen mochte? Sie waren ein gutes Team.
    "Hm ...?" Irgendwas hatte er gerade gesagt, aber Elsje hatte nur mit halben Ohr zugehört. Sie inspizierte jeden Pilz einzeln mit strengen Blick und schnitt mit einen Küchenmesser gegebenfalls olle Stellen heraus. Das erforderte volle Konzentration. Für ihr Gericht wollte sie bloß die besten Zutaten!
    Murakumo hatte irgendwas von er wolle sich nochmals woanders umsehen oder so gesagt - und als Elsje den Kopf hob, war er weg. Verschwunden. Spurlos. Hm. Ein wenig unschlüssig stand sie herum. Sie schaute auf ihren Korb, er war voller Pilze. Sollte sie wieder zur Hütte zurückkehren? Musste sie da Richtung Norden? Oder Süden? Aus welcher Richtung kam sie nochmal? Überall nur Bäume ... Sollte sie auf Murakumo warten? Sie drehte sich um und plötzlich sah sie etwas besonders einige Meter weiter auf einer Anhöhe. Blaue Pilze! Blaue Pilze? Ja! Eine Delikatesse - hatte sie mal gelesen. Voll mundig und nussig im Endgeschmack rundete es jedes Gericht ab. Sie könnte einige davon noch in die Pfanne mischen! Sie dachte nicht an Murakumo, der wer-weiß-wo im Wald umher streunte und sie dachte auch nicht daran, wie beschwerlich der Weg auf den Berg werden würde. Nein. Sie konnte nur noch an die blauen Pilze denken und daran, wie sehr sie sie haben wollte!

    Orland (bewusstlos) & Aria in einer Kiste 3816-orland5-png

    Aria tat es ihm gleich: legte sich halb auf den Boden und stemmte die Füße gegen die Wand. Auf drei zogen und drückten sie los. Und mit einen heftigen Ruck und einen lauten Geräusch löste sich etwas von der Kiste. Ja!, wollte er schreien, aber im letzten Moment konnte er sich noch zügeln. Das Geräusch war eh schon laut genug. Im gleichen Augenblick fiel Aria hart auf den Boden und zur Hälfte auf Orlands Körper. Ihre Schulter stieß gegen seinen Kopf und sein Kopf daraufhin gegen den Boden. DOCK! (Holz auf Holz!) Ein spitzer Schmerz fuhr durch seinen Körper. Er konnte nicht mal aufschreien, der Aufprall war so hart, er verlor sofort das Bewusstsein.
    "HEY!", schrie einer der Entführer. "Jetzt reicht es! Ihr habt es so gewollt, ich-." Der andere hielt ihn an der Schulter und deutete ihn ruhig zu sein. Mit einen Kopfnicken zeigte er auf einen eigenartigen Passanten, der mitten im Wald stand und ihnen zuwinkte. "W-was ...? Halt an, ich kümmere mich um den", flüsterte er zu seinen Kumpanen und zu den Kinder zischte er: "Und ihr seid jetzt mucksmäuschenstill oder ich stech' euch ab!"
    Von allendem bekam der junge Elf nichts mit. Er lag immer noch leblos auf den Boden.

    Die Kutsche kam wenige Meter vor dem Fremden knarrend zum Stehen. Der Typ sah komisch aus, lange, violette Haare und auf seinen Kopf ragten zwei große ... Wolfsohren? War das ein sogenanntes 'Halbwesen'? Er war jedenfalls sehr groß und muskulös und der Entführer würde es niemals zugeben, aber er war ein wenig eingeschüchtert.
    "Hallo junger Mann", grüßte er den Fremden aufgesetzt freundlich. "Herrliches Wetter zum Verreisen, nicht wahr?"

  • [Aria], Orland, Murakumo & die Entführer


    Es machte einen tierischen Krach als die beiden Kinder zu Boden gingen, die Brosche samt ein Teil der maroden Kiste in Händen. Zunächst bemerkte Aria gar nicht, dass zwar ihr Sturz abgefedert worden war, Orland es jedoch härter getroffen hatte. Als ihre grauen Augen das fahle Licht, welches aus dem Loch in der Kiste ins Innere drang, erblickten, machte ihr kleines Herz einen Sprung. Geschafft! Es hatte geklappt! Das Loch war zwar nicht groß genug, um hinauszuklettern, aber es war ein Anfang, um die Kiste weiter zu demontieren. "Schau, es hat geklappt." Flüsterte die Rothaarige, doch es kam keine Antwort. Verwundert kletterte Aria von Orland runter und drehte sich um. Durch das fahle Licht konnte sie sein Gesicht erkennen. Und erst dann bemerkte das Mädchen auch, dass etwas nicht stimmte. "Hey, wach auf." Zischte sie und rüttelte an seinen Schultern. Aber nichts, rein gar nichts. Aus der anfänglichen Erleichterung wurde nun doch wieder erstickende Panik. Wie sollten sie denn entkommen, wenn Orland bewusstlos war? Aria war nicht stark genug, um ihn zu tragen. Und schon gar nicht, um gleichzeitig vor den Entführern wegzulaufen. "Komm schon." Zischte das Mädchen voller Angst. Dabei bemerkte sie nicht, dass sie angehalten hatten. Erst, als sie das boshafte Zischen von einem der Männer hörte, erstarrte Aria. Oh nein, oh nein, oh nein. Die Drohung jagte ihr extreme Angst ein und ihre Atmung begann allmählich, sich zu überschlagen. In ihren Augenwinkeln sammelten sich so langsam Tränen. Was machte sie denn jetzt? Versuchen, alleine abzuhauen und Orland zurücklassen? Nein, das konnte sie nicht machen. Arias Kopf begann so langsam, weh zu tun, aufgrund des ganzen Stresses. Aber sie durfte sich jetzt nicht unterkriegen lassen. Während sie also versuchte, sich wieder zu sammeln, härte sie plötzlich einen der Entführer sprechen. Und diesmal um einiges freundlicher. Moment, war da jemand? Da war jemand, oder? Hatten sie doch noch eine Chance auf Rettung? Oder war das ein Trick der Entführer. Es war riskant, mehr als nur riskant, besonders aufgrund der vorangegangenen Drohung. Aber, das war vielleicht ihre aller letzte und einzige Chance. Und die musste sie nutzen. Und so kroch Aria zu dem Loch in der Kiste, welche noch immer gut verborgen war. Sie holte tief Luft, ehe sie aus Leibeskräften schrie: "Hilfe! Helfen Sie uns! Hilfe!"

  • [Murakumo] bei den Entführern & Kindern


    Ach wie schön. Die Kutsche hielt an und er wurde freundlich begrüßt. Murakumo lächelte breit. Jap, das war auf jeden Fall die zornige Stimme, die er zuvor aufgeschnappt hatte. Auf den ersten Blick hingegen wirkte nun alles ruhig. "Ja, vielen Dank fürs Anhalten.", erwiderte er erstmal, die Arme vor der Brust verschränkt, während er überlegte wie er nun am besten vorgehen sollte. "Wisst ihr, ich hab mich gefragt, ob ihr zufällig was mitbekommen hat, von Kindern die vermisst werden." Direkt mit der Tür ins Haus. Der Hüne war nunmal nicht für seine Spionagefähigkeiten bekannt. Noch bevor irgendeiner der Männer etwas sagen konnte, hörte er ein Mädchen schreien. Murakumo legte den Kopf leicht schief, sah an dem Kutscher vorbei nach hinten auf die Ladefläche, wo der Schrei herkam. "Das beantwortet dann meine Frage.", fügte er locker hinzu, seine Augen wurden jedoch schmal, als er sich zurück an die vermeintlichen Entführer wandte.

    Mit einem kräftigen Sprung, setzte er auf den Wagen auf und schlug dem einen kräftig mit der Faust ins Gesicht. Der Schwung beförderte den Kerl ins Aus - der nun hoffentlich bewusstlos auf der Erde lag. Murakumo kümmerte sich nicht weiter, sondern drehte sich direkt zu dem zweiten Mann, der ihn gerade mit einem Messer angriff. Frech. Er blockte den Arm des Angreifers und verdrehte dessen Handgelenk. Schmerzhaft schrie der Kerl auf, ließ das Messer schließlich fallen und ging unbeabsichtigt in die Knie. "Verfluchtes Monster!" Von Murakumos gutem Gemüt blieb nicht mehr viel übrig, als er den Entführer leise, aber bedrohlich aufforderte: "Lass sofort alle frei, sonst-" Knack. Mit einem Ruck hatte er die verdrehte Hand gebrochen. Der Mann schrie erneut auf. "Werd ich ungemütlich."

    Normalerweise würde er ja erst fragen und dann Brutalität anwenden, aber manchmal war schnelles Agieren wichtiger als Höflichkeit. Erst Recht, wenn sie noch andere in ihrer Gewalt hatten - das Halbwesen hatte ja keine Ahnung um wie viele potenzielle Opfer es sich handeln mochte. Der Entführer wimmerte nur noch ohne auf seine Aufforderung zu reagieren. Alles muss man selber machen. Murakumo umfasste mit seiner Pranke den Hals des Kerls, dessen Handgelenk er gebrochen hatte, damit der nicht abhauen konnte, während er dessen Taschen durchsuchte. Tatsächlich zog er einen ganzen Schlüsselbund hervor. Na großartig. Bevor Murakumo ihn verließ, nahm er noch einmal dessen Kopf ins eine Hände und schlug ihn einmal gegen den Kutschenboden. Nur, damit er sich ein wenig benommen fühlte und er nicht noch auf die Idee kam, ihn mit der noch funktionierenden Hand anzugreifen.

    Damit hüpfte er auf die Ladefläche. Jede Menge Kisten, Ladung und Krempel. Die Mädchenstimme rief erneut um Hilfe, so fand er ihr Gefängnis schnell. Das ist unmenschlich. Was fiel diesen Leuten ein? "Ich hol dich hier raus.", raunte er ihr zu und begann die dutzend Schlüssel nacheinander auszutesten. Was war nochmal mit dem zweiten Kerl passiert...?

  • Elsje / Murakumo /Aria / Orland


    Den lieben langen Tag stand Elsje in der Küche und schlug mit einen schweren Hammer Fleisch weich oder sie rührte den Eintopf mit einer großen Kelle so lange um, bis ihre Unterarme schmerzten. Manchmal trug sie vierzig Pfund schwere Säcke, einen auf jeder Schulter, vom Vorratskeller bis zur Küche - und doch war sie schwere körperliche Anstrengung nicht gewohnt. Das merkte sie, als sie diesen 'Berg' bestieg, wobei man es eher als Anhöhe bezeichnen müsste. Schon nach wenigen Metern wurden ihre Beine schwer und ihre Lunge brannte. Von diesen Moment an, nahm sie sich vor, wollte sie öfters in der Natur nach Zutaten suchen, anstatt sie immer auf dem Marktplatz zu kaufen. Das sparte nicht nur Geld, man hielt dann auch seinen Körper fit!

    Als sie endlich den höchsten Punkt des Berges erreichte, fiel sie erschöpft auf die Knie. Ach du heiliges Backrohr! Gleich morgen sollte sie mit Krafttraining anfangen! Dass so eine 'leichte' Anhöhe ihr so zu schaffen machte, verletzte schon etwas ihren Stolz. Leider war sie auch wieder etwas müde. Das Nickerchen vorhin hatte gut getan, aber es war ja auch schon wieder eine Weile her.

    Aber sie durfte jetzt nicht schlafen, sie musste wach bleiben, die blauen Pilze einsammeln und dann zur Feuerstelle zurückkehren, wo die Innereien schmorten.
    Sie setzte sich also auf die Fersen und sortierte gewissenhaft, so, wie sie es ebend getan hatte, die guten von den schlechten Pilzen aus.
    Wieder einmal war sie so in ihrer Arbeit vertieft, dass sie die Welt um sich herum komplett ausblendete. Es grenzte an ein Wunder, aber sie bekam nichts von der Schlägerei ihres neuen Beikochs mit auf dem Pfad direkt unter ihr. Sie summte eine Melodie, die Murakumos sehr ähnlich war und sie hörte die Fäusteschläge und die brechenden Knochen nicht. Vielleicht hatte ihr der Rauch und Dampf, der normalerweise so beim Kochen endstand auch leider schon das Gehirn etwas vernebelt. Als Elsje ihre Arbeit beendet hatte, richtete sie sich langsam auf. Huch! Beide Füße waren ihr eingeschlafen, weil sie solange im Fersensitz gesessen hatte, urgh, war das unangenehm. Sie hüpfte von einen Bein zum anderen und als sie den Blick hob, entdeckte sie Murakumo der vor - ja, einer Kutsche? - stand. Nachdenklich blickte er auf sie herab. Was machte er denn da? Wo kommt denn plötzlich diese Kutsche her. Den schwarzgekleideten, bewusstlosen Mann auf der Sitzfläche fiel ihr zu diesen Zeitpunkt noch gar nicht auf. Ihre Augen hafteten eher an den anderen schwarzgekleideten Mann der nun mit erhobener Klinge hinter ihm stand. Elsje riss die Augen auf. "MURAKUMO!", schrie sie, so laut, wie noch nie zu vorher in ihren Leben. "Hinter dir-!" In diesen Moment stolperte sie nach vorne. Sie hatte kein Gefühl in ihren Füßen und leider war sie auf eine weiche, nachgiebige Stelle getreten. Sie geriet ins Straucheln. Und dann purzelte sie den Abhang herunter.


    Orland / Aria in der Kiste



    Noch immer lag der junge Halbelf bewusstlos auf den Boden. Aria bemerkte schnell, dass etwas nicht stimmte - so lange war er nur selten still. Sie rüttelte an seiner Schulter und flehte ihn an, aufzuwachen. Ohne Erfolg. Seine Augen blieben geschlossen. Seine Gliedmaßen waren schlapp. Aber sein Atem ging ruhig weiter. So bekam der Junge nichts vom weiteren Geschehen mit. Von Arias Hilfeschreien und von der darauf folgenden Prügelei. Es rumpelte und pumpelte auf der Kutsche und die dumpfe Geräusche und die spitzen Schreie ließen das Innere der Kiste vibrieren. Orland musste sich die Ohren zu halten. Dieser Schrei, als der Arm des Mannes gebrochen wurde, war so grell, dass es in Orlands Kopf schmerzte, als würde man ihn mit einer spitzen überdimensional großen Nadel aufspießen. Autsch ...
    Er stöhnte auf. "A-Aria ...?" Eine Hand blieb an seinen Kopf, die andere suchte nach ihr in der Dunkelheit. "W-was ist los ... sind wir ..." entkommen?"

  • [Aria], Orland, Murakumo, Elsje & die Entführer


    Ihr Schrei wurde beantwortet. Tatsächlich hörte Aria die Stimme eines weiteren Fremden. Und kurz darauf Schreien und Rumpeln. Die Kutsche wackelte unter der Wucht des Tumults und Aria konnte sich kaum an Ort und Stelle halten. Das Schreien, das Rumpeln, das Knacken, es alles jagte dem Mädchen nur noch mehr Angst ein und inzwischen liefen ihre die Tränen in Strömen über die Wangen. Aber gleichzeitig hatte sie auch ein kleines bisschen Hoffnung, dass sie bald endlich aus dieser Kiste herauskommen würden. Mit einem Ruck wurde die Plane über der Ladefläche weggerissen und plötzlich konnte Aria das Licht durch das Loch in der Kiste hereinströmen sehen. Licht! Es blendete sie und doch gab es Aria so viel Hoffnung, auch wenn sie ihren Retter nicht sehen konnte. Er musste sich auf der anderen Seite der Kiste befinden. Und er sprach mit ihr. "Bitte beeilen Sie sich! Meinem Freund geht es nicht gut!" Klagte die Rothaarige verängstigt. Sie hatte keine Ahnung, was da draußen vor sich ging, auch mit dem kleinen Loch in der Kiste nicht. Sie konnte nicht sehen, wie einer der Entführer mit einer Klinge von hinten auf ihren Retter losging. Sie konnte nicht sehen, wie eine Frau den Abhang hinunter stürzte und zum Ziel des zweiten Entführers wurde, welche das Bewusstsein wiedererlangt hatte und wusste, dass er im Kampf keine Chance gegen seinen Angreifer hatte. Eine Geisel wäre vorteilhafter. Aria sah nichts davon. Aber was sie sehen konnte, war Orland. Ihr Blick schoss sofort wieder zu ihm, als sie spürte, wie seine Hand ihr Bein streifte. Sie hörte seine Stimme, hörte, wie er ihren Namen sagte. Und ihr fiel ein so großer Stein vom Herzen. Sofort kroch sie die Rothaarige wieder an seine Seite. "Orland... Du bist wieder wach..." Flüsterte sie zitternd. Das Mädchen nahm seine Hand, die nach ihr griff, in die ihre und drückte sie ganz fest. "Langsam... Da draußen ist jemand, der uns hilft." Erklärte sie mit bröckelnder Stimme. Dabei wischte sie sich die Tränen aus den Augen, ließ Orlands Hand aber nicht los. "Hab keine Angst..." Flüsterte sie, obwohl sie selber doch so große Angst hatte. "Ich pass auf dich auf." Versprach sie und packte mit ihrer freien Hand ihre Brosche. Sie war völlig ruiniert, das Holz von der Kiste steckte in ihr fest und die Verzierungen waren verkratzt. Es war schade um das schöne Geschenk, aber um sie jemanden über die Rübe zu ziehen was das Ding noch gut genug. "Ich pass auf dich auf." Wiederholte sie leise, ihre Stimme dennoch noch immer etwas zittrig vom Weinen.

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