[Priscilla] & Misasagi
Die junge Frau war vertieft darin, ihre Notizen über die Blumen zu machen. Im Frühling sollte der ganze Kirschblütenpark, aber besonders dieser schöne Brunnen, voller Blütenpracht sein, welche von den Bewohnern Trampolis und den Reisenden bewundert werden konnte. Der späte Winterwind, welche zum Wechsel der Jahreszeiten durch die Stadt zog, wehte ihre rosafarbenen Haare aus ihrem Gesicht. Ihr geflochtener Zopf tanzte über ihrem Rücken, während Priscillas lilafarbene Augen auf ihre Notizen gerichtet waren. Ihre Hand bewegte sich langsam und gewissenhaft, um die Buchstaben ordentlich und in schöner Handschrift zu Papier zu bringen. Dabei war sie vollkommen konzentriert, ein kleines und sanftes Lächeln auf den Lippen. Wenn sie einmal fertig wären, würde der ganze Park wieder voller wunderschöner Blumen sein. Aber dafür mussten sie erstmal wissen, was noch gerettet werden konnte und was ersetzt werden musste. Priscilla bedachte den Brunnen ein wenig, um darüber nachzudenken, welche neuen Blumen sich in den Kästen um ihn herum gut machen würden. Dabei bemerkte sie nicht, wie sich Schritte näherten. Gerade hatte die Aushilfe des Blumenladen eine Idee, welche sie niederschreiben wollte, da spürte sie plötzlich eine Berührung auf ihrer rechten Schulter und hörte ein Flüstern. Hab dich. "Hm...?" Der verwunderte Laut entkam ihr ganz automatisch. Es fühlte sich warm an und hatte in gewisses Eigengewicht. Aber... das war keine Hand, oder? Priscilla blinzelte ein paar Mal, um sicher zu gehen, dass sie sich die Berührung nicht einbildete. Aber als das Gefühl nicht wegging, begann sie langsam, den Kopf nach rechts zu drehen, um über ihre Schulter zu schauen. "Was ist... AHHHHH!" Die zunächst verwunderte Frage blieb ihr im Halse stecken und wich stattdessen einem gellenden Schrei als ihre Augen die große Schnauze auf ihrer Schulter erblickten. Ein Monster? Ein Monster! Die Angst schoss der jungen Frau mitten ins Herz, welches für einen Moment drohte, stehen zu bleiben. Priscilla stürzte reflexartig vorwärts, mitten in den Blumenkasten, welcher ihr schmerzvoll gegen die Beine schlug, ehe sie vorwärts fiel und in den erfrorenen Blumen landete, ihre Notizen ihr aus den Händen gleitend. Sie stieß einen verschreckten Schmerzenslaut aus und versuchte, sich schnell umzudrehen, um der Bedrohung nicht länger den Rücken zu kehren. Aber sobald ihre lilafarbenen Augen auf die Gestalt vor sich gerichtet waren, bereute die Rosahaarige dies sofort. Da stand wirklich ein riesiges Monster vor ihr! Priscilla schrie erneut, ihre Stimme so schrill, dass es ihr in den eigenen Ohren weh tat. Sie wollte fliehe, rennen. Aber ihr Körper fühlte sich an wie Blei. Sie war wie angewurzelt, konnte sich nicht von der Stelle rühren, während sie das Monster mit großen, verängstigten Augen anstarrte. Wie kam ein Monster dieser Größenordnung mitten in den Park? Und warum war ausgerechnet jetzt niemand hier, um etwas zu unternehmen.