[Gabriel] mit Thomas & Cyril | draußen
Der fremde Junge vor ihm (dessen Namen er immer noch nicht wusste!), hatte längst jegliche Farbe aus dem Gesicht verloren. Gabriel war sich nicht sicher, ob seine Augen vor Panik geweitet waren oder ob sie nur wegen seiner Brille größer wirkten als normal. Nachdem er erst nicht wirklich reagierte, warf der junge Latino einen Blick zu Cyril, der noch immer in seiner Nähe stand. Was sollen wir machen?, wollte er den Blondschopf nonverbal fragen. Er hatte das Gefühl das zu viel Gerede den Jungen noch mehr in Verunsicherung stürzen würde. Vielleicht. Wirklich Ahnung hatte der Teenager natürlich auch nicht. Als er jedoch schließlich mit einigen Worten herauspurzelte, traf Gabriel schnell eine Entscheidung. "Dann sollten wir besser einmal rausgehen!", schlug er vor und verschob die Entdeckung des Klosterinnenlebens erstmal auf später. Das war auch kein Problem, denn auch das äußere Gelände musste beeindruckend sein! Außerdem konnte er gut nachvollziehen, wie ehrfürchtig so ein altes Gemäuer auf jemanden wirken musste und vielleicht war es ja auch das erste mal, alleine woanders und dann auch noch unter Fremden! Gabriel konnte das nur zu gut verstehen, denn er war bisher auch auf kaum einer Klassenfahrt gewesen, auch wenn er selbst sich meistens - würde er behaupten - leicht in ein neues Umfeld einfügte. Aber so unterschiedlich die Menschen waren, so unterschiedlich waren ihre Bedürfnisse. Der Latino sah ein weiteres mal zu Cyril, denn er wollte seinem neuen Freund auf keinen Fall das Gefühl geben, ihn auszuschließen. Das wäre ganz und gar furchtbar! Er nickte ihm daher zu und bedeutete ihm - und er verstand hoffentlich - das sie sich nach draußen begeben sollten. Ein bisschen frische Luft hatte noch niemanden geschadet! Gabriel hoffte er überschritt keine Grenze, als er die Hand des namenlosen Jungen nahm und vorsichtig, bestimmt, aber dennoch umsichtig, hinter sich herzog. Sonst wäre er vermutlich auf alle Ewigkeit dort festgewachsen! Draußen angekommen, gab es reichlich Grünfläche und die Sonne strahlte vom Himmel. Was für ein befreiendes Gefühl, wenn man die Hallen des Klosters damit verglich! "Dir geht es hoffentlich gleich besser!", sagte Gabriel dann und musterte den Jungen noch einmal besorgt. Na ob diese übermäßige Fürsorge Thomas nicht gleich nochmal zuviel wurde? Haben wir eigentlich schon den Begriff Helikoptermitschüler etabliert?