Am Wald 2: Haus von Majo & Noita

  • [In der Küche] Majo & Noita - Noita geht

    Es ging ihr nicht darum ob irgendwann einmal Jemand vor ihrer Tür stand und wie im Mittelalter Fackel und Mistgabel parat hatte um die Hexen zurück in den Wald zu treiben oder gar am Scheiterhaufen zu verbrennen. Das war nie ihre Angst gewesen. Ironischerweise eigentlich. Ihre Angst war immer gewesen als Lügnerin abgestempelt zu werden oder als Jemand der sich alles im Leben nur durch Magie verdient hatte und nicht durch harte Arbeit. Auch wenn das Eine das Andere natürlich nicht ausschloss. Magie war harte Arbeit. Das wusste sie besser als jeder Andere. Der Wunsch nach Normalität in ihr war seit jeher so groß gewesen. Sie hatte gehofft wenn sie die Kräfte, die in ihr schlummerten einfach ignorierte eben jener Normalität ein Stück weit näher zu kommen. Das ihre Kräfte von ihrer Gefühlslage abhingen war ihr zum ersten Mal damals in Destiny Valley aufgefallen. Aber sie war zu jung gewesen um es entsprechend einschätzen zu können - hatte sich folgend vor ihren Kräften nur noch mehr verschlossen - sich zurückgezogen. Eine neue Angst hatte sich entwickelt. Die Angst die Menschen in ihrer Nähe mit ihrer Magie zu verletzen. Sie überwog alle bisher da gewesenen Ängste im Bezug auf ihre Kräfte. Mit gesenktem Haupt lauschte die Schwarzhaarige den Worten ihrer Cousine, die seit jeher eine völlig andere Einstellung dazu gehabt hatte. Ihre Lippen öffneten sich einen Spalt - als wolle sie ihr widersprechen aber Majo war anscheinend noch nicht fertig damit auf die Jüngere einzureden. Sie war schon immer taffer gewesen, während Noita sich im Hintergrund hielt. Die Blonde wirkte verzweifelt. War dieser Gespräche wahrscheinlich längst müde weshalb die Schülerin zögerte ob sie überhaupt etwas darauf erwidern sollte oder Majos Worte einfach so hinnahm. "Es fühlt sich nicht an wie ein Teil von mir. Das hat es nie..." kam es schließlich über die Lippen des Hexenmädchens. Sie hob ihren Kopf nicht an. Sie sah den blonden Lockenkopf, der ihr so viel bedeutet nicht an weil sie wusste, dass sie sie enttäuschte. Das sie sich immer irgendwo erhofft hatte das Noita ihre Meinung änderte auch wenn sie das nie offensichtlich eingefordert hatte. Bei ihr wirkte alles so einfach auch wenn es gewiss auch ein hartes Stück Arbeit war da hinzukommen wo sie heute war. Sie hatte ihre Kräfte gleich akzeptiert - sie angenommen - sich ihrer angenommen. Natürlich wäre es hilfreich diese Fähigkeiten in Griff zu bekommen. Aber so einfach war das nicht wenn man sich jahrelang dagegen gewehrt hat. Unweigerlich fragte sich Noita ob es nicht irgendeinen Zaubertrank gab um diese Kräfte für immer still zu legen. Es gab immerhin für alles Mögliche einen Zauberspruch oder einen Trank. Warum nicht auch dafür? Aber war es wirklich fair sich zurückzuziehen jetzt wo Sherry wieder da war? Sie kannte die Antwort. Auch wenn sie keine große Hilfe war. Es war nicht der Zeitpunkt sich vielleicht endgültig dieser Kräfte zu entledigen. Ein Seufzen verließ die Lippen der Schülerin. Eine endlose Diskussion zwischen den Beiden. Sie hatte gerade erst den Entschluss gefasst diese Kräfte zumindest so weit kontrollieren zu wollen damit sie nicht beim nächsten Gefühlschaos ganz Riverport in die Luft jagte und nun schien es Majo zu langsam zu gehen. "Ich brauche gar kein Schild. Die Entscheidung ob es an die Öffentlichkeit kommt wird mir von Sherry sowieso abgenommen wenn sie weiterhin Menschen dir mir nahe stehen entführt und sie mit ihren Zauberkräften tyrannisiert..." Ihre Antwort war fast schon patzig. Relativ ungewöhnlich für das dunkelhaarige Mädchen eigentlich aber sie war mit der Tatsache, dass ihre Mutter wieder in der Stadt war wirklich überfordert, wusste nicht so recht wie sie ihre Gedanken lenken sollte. Eine Entschuldigung kam ihr über die Lippen. Wesentlich leiser als ihre zuvor ausgesprochenen Worte aber sie wollte es nicht an jener Person auslassen, die ihr immer zur Seite gestanden war.

    Als sie erfrischt und mit leeren Magen aus dem Badezimmer zurückkehrte wartete in der Küche bereits eine Tasse Pfefferminztee, den der blonde Lockenkopf zubereitet hatte, da sie offensichtlich von einem schlechten Gewissen geplagt wurde. Diese Art zu Reisen war anders und schlug Noita eindeutig auf den Magen. Dennoch war sie froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben und nicht von dieser unfreundlichen alten Hexe gemustert zu werden. Dankend nahm die Schwarzhaarige den Tee entgegen und genehmigte sich einen Schluck, spürte wie die Wärme ihren Hals hinunter floss. Der minzige Geruch des Getränks stieg der Schwarzhaarigen in die Nase. Sie genoss ihn und bemerkte wie ihre Frage Majo ein kleines bisschen in Bedrängnis brachte. Interessiert wanderte der Blick der jungen Hexe über das Gesicht ihres Gegenübers. Nach und nach rückte sie mit der Sprache heraus, hielt sich aber für ihre Verhältnisse ziemlich bedeckt. "Warum solltest du keine Chance haben? Du bist gut..." Natürlich hatte Noita nicht sonderlich viele Möglichkeiten Vergleiche aufzustellen aber das Wissen und die Kräfte, welche sich Majo in all den Jahren angeeignet hatte schienen ihr unglaublich groß. Unverständnis war der Schülerin ins Gesicht geschrieben während sie immer wieder kleine Schlücke ihres Tees nahm und dabei spürte wie gut er ihrem Magen tat, welcher sich aber ohnehin schnell wieder beruhigt hatte nachdem sie nicht mehr durch die Gegend teleportiert wurde, Sie lauschte den Worten der Anderen, verstand die Andeutung der Blonden natürlich nur zu gut und lies ihren Blick fast schon andächtig über das Heißgetränk wandern während sie kurz an das was einmal war dachte. Die Stimme ihrer Cousine wurde leiser. Sie nuschelte in ihren nicht vorhandenen Bart hinein während sie sich hinter ihrer großen Tasse Tee versteckte. Noitas Augen weiteten sich als ihr der Inhalt ihrer Worte bewusst wurde. "W-was..." kam es ungläubig über die Lippen der Schwarzhaarigen und sie sah entgeistert in das Gesicht ihres Gegenübers als würde allein ihr Anblick ihr mehr erklären. "Wieso? Ich meine das hat mit mir doch nichts zu tun..." Das Mädchen wandte sich ab, umklammerte die Tasse in ihren Händen. Ihr wurde schlecht. Doch dieses Mal hatte das ganz andere Gründe. Dieses Mal half es auch nicht einen festen Boden unter den Füßen zu haben. "Wie lange weißt du das schon? Warum hast du nichts..." Noita brach mitten in der nächsten Frage ab weil sie die Antwort fürchtete. Sie hatte es mit keinem Wort erwähnt. Weshalb? Weil Majo sie nicht unter Druck setzen wollte? Weil sie sie auf andere Weise davon überzeugen wollte das dies der richtige Weg war? Weil sie wollte das Noita glaubte es wäre ihre Entscheidung? Die Schwarzhaarige erhob sich von dem Tisch an dem sie bisher gemeinsam gesessen waren und fuhr sich durch die schwarzen Haare. Ihrer Cousine hatte sie den Rücken zugewandt. Nein. So etwas würde Majo ihr niemals antun. Richtig? "Du kannst wegen mir die Prüfung nicht ablegen...?" So viele Fragen. Dabei war sich Noita nicht einmal sicher ob sie bereit für die Antworten war. Sie drehte sich zu der Blonden um und begegnete ihrem Blick. "Ich muss kurz ein wenig raus..." Mit einem entschuldigenden Blick sah sie in die roten Augen der Anderen. Es war nicht fair jetzt zu gehen. Das wusste sie aber Noita brauchte einen Moment für sich - musste all die neuen Informationen in ihrem Kopf sortieren. Sie hatte sich bereits zum gehen abgewandt als sie sich aber noch einmal umdrehte und den blonden Wuschelkopf umarmte. "Ich weiß du wartest schon so lange aber gib mir noch ein bisschen Zeit..." Folgend verließ Noita ihr Zuhause und machte sich auf den Weg. Unsicher wohin ihre Füße sie tragen würden.

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    Majo sagte nichts weiter zu Noitas Einwänden, sie waren alt und auch verständlich für die Junghexe, auch wenn sie die Ansichten nicht teilte. Vor allem, weil Sherry ihr die Entscheidung abnahm wer von ihren Fähigkeiten wusste und wer nicht. Aber Majo wusste nicht weiter was sie darauf sagen sollte, also schwieg sie.

    Die Reaktion der Schwarzhaarigen auf ihr Geständnis war irgendwie wie sie erwartet hatte und verletzte sie, auch wenn sie das nie zugeben würde. Was an ihren Taten ließ ihre Cousine so sehr an ihr Zweifeln, dass sie Abstand von ihr brauchte? Frust stieg in ihr auf. Am liebsten hätte sie ihr entgegengeworfen, dass genau diese Reaktion der Grund dafür gewesen war, aber sie riss sich am Riemen. Die Äußerung würde die Situation nicht besser machen. "Natürlich hat das nichts mit dir zu tun, ich habe keine Ahnung wieso sie das zu deinem Problem machen müssen, deswegen habe ich den Brief ja auch ignoriert!" warf sie dann ein und rang mit ihren Händen. Mit zusammengezogenen Augenbrauen beobachtete sie wie Noita aufstand, sich zum Gehen wandte um nochmal zu ihr zurück zu kommen um sie zu umarmen. "Im Ernst jetzt?" rutschte es ihr über die Lippen, sie biss sich auf die Innenseiten ihrer Wangen und beobachtete die Andere beim verlassen des Raumes. Als sie die Haustüre ins Schloss fallen hörte stand sie mit Tränen in den Augen auf. Dabei blieb sie mit ihrer Hüfte am nächsten Stuhl hängen, was dazu führte, dass er umkippte. Frustriert gab sie dem Möbelstück einen kräftigen Tritt. Mit einem Knall schlitterte es über den Boden und knallte gegen die Wand. Die Blondine ließ es dort liegen und begann lautstark das Geschirr weg zu räumen. Als sie damit fertig war, war ihr Frust nur minimal weniger geworden und sie starrte den Stuhl eine Weil schweigend an bevor sie ihn mit ihrer Magie wieder aufrichtete und ihn an seinen Platz stellte. Danach rumpelte sie durch das Haus in ihr Zimmer in der Hoffnung, etwas Schlaf würde ihre üble Laune irgendwie kitten.

    Sobald sie wieder erwachte wurde ihr bewusst, dass der Schlaf keineswegs irgendwas gerettet hatte und so stand sie grummelnd auf, duschte, kleidete sich an und verließ dann mit der Laune einer Gewitterwolke das Haus. ~

    "Come on, little lady, give us a smile"
    No, I ain't got nothin' to smile about
    I got no one to smile for, I waited a while for
    A moment to say I don't owe you a goddamn thing

    Nightmare - Halsey

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