[Nadi] bei Sharq und Chelsea
Die etwas panische Art seiner Gegenüber fing Nadi langsam an zu nerven. Als hätte er ihnen irgendwie wirklich gedroht oder sowas in der Art. Den Ratschlag der Frau bedachte er nur mit einem Augenrollen. Wenn er ehrlich war interessierte ihn ihre Meinung zu ihm weniger, als die des Kindes. Erwachsene waren ihm noch nie so recht gewesen, auch nicht als er selbst erwachsen wurde. Natürlich sah er sich nicht selbst als Helden, auch nicht als Retter oder sowas albernes mit schimmernder Rüstung. Aber dennoch würden ihn vielleicht einzelne tatsächlich so nennen. In seiner Heimat. Jemand der ihn wirklich kannte und davon gab es womöglich nur eine handvoll Menschen. Während er dem Kind das Brot reichte, drifteten seine Gedanken in eine Zeit lange vor Riverport zurück. Vor seinem inneren Auge tauchten all die Geister seiner Jugend auf, wobei eine davon am deutlichsten war. Er war damals kein Dieb geworden weil er es wollte, weil er sich daran ergötzte andere um ihr Hab und Gut zu bringen. Was als Not anfing seine Mutter zu unterstützen, endete als eine Art Rettungsmission der Kinder seiner Nachbarschaft. Irgendwie war er ihr Anführer geworden, einfach nur weil er am besten war und zusammen mit Naina einfach unschlagbar und ihre Leute fast immer aus allem wirklich schlimmen raushalten konnten. Aber nur fast und nur bis zu diesem. Einen. Bestimmten. Tag. Als er den Regen von damals fast schon wieder auf seiner Haut spüren konnte, schüttelte er sich wieder aus seiner Erinnerung. Mit einem Schlag war er fast schon wieder nüchtern, musste ein paar mal schlucken bevor er seiner Stimme wieder trauen konnte.
"Angeblich singen die Mütter ihren Ferkeln, beim säugen, etwas vor... im Allgemeinen sind sie sozial wohl Menschenaffen gar nicht so unähnlich..." erklärte er dann, in der Hoffnung, dass niemand seine Gedankenreise mitbekommen hatte.