Darren & Yumi | irgendwo im Maisfeld
Darren hatte seinen Blick weiternach vorne gerichtet. Schaute zuerst auf seinen verletzten Knöchel, das Bein hatte er wieder ausgestreckt und dann hob er seinen Kopf ein bisschen. Sah in die Ferne, in den wolkenbedeckten Himmel oder auch in das Maisfeld. So genau konnte er das gar nicht sagen, irgendwie sah er sowieso ins Leere. Versuchte weiter darüber nachzudenken was gestern passiert war. Ob überhaupt etwas passiert war. Zuerst war er der Meinung gewesen oder hatte eher daran gedacht, dass er sich mit Alessa und Rumi einfach betrunken hatte und direkt ins Gästezimmer gebracht worden war. Aber das stimmte nicht. Es war viel passiert oder? Für einen Moment schloss der Student seine dunklen Augen. Sein Kopf wollte ihm diese Erinnerungen nicht wieder geben. Vielleicht war es ja auch besser so. Vielleicht hatte er sich gestern auch irgendwo zum Affen gemacht oder sonst was angestellt? Wobei er sich das auch nicht wirklich vorstellen konnte aber hey, Alkohol war nicht immer ein Freund und ließ einen schnell mal Dinge machen über die man keine Kontrolle hatte. Aber ob wirklich er alleine wusste, was am gestrigen Abend passiert war? Ob es vielleicht noch jemanden gab, der ihm weiter helfen konnte? Das aber aus bestimmten Gründen nicht wollte? Darren spürte die zarte Berührung des Mädchens, als diese mit ihren Fingern über seinen geröteten Fußknöchel strich. Sein Blick wanderte dorthin, beobachtete die Situation als seine Lippen sich einen Spalt öffneten. „Ja..“, antwortete der Musiker. Die Studentin war ihm näher gekommen. Musste sie zwangsläufig bei ihrer Berührung, die ihn doch kurz zusammen zucken hatte lassen. Weil es doch mehr schmerzte als er dachte. Aber was genau? Sein verletzter Fuß oder doch eher die Tatsache, dass ihm Yumi wieder näher gekommen war, dass sie ihn berührte und er wusste, dass er es doch nie schaffen würde das zu sein, was sie wollte. Weil sie es vielleicht selbst nicht wusste? Nicht wissen wollte? Er drehte seinen Kopf in ihre Richtung und erwiderte den Blick ihrer blauen Augen. Dass die Blonde beinahe wie aus der Pistole geschossen seine Frage verneint hatte, hatte ihn vorhin schon stutzig gemacht. Als hätte sie nur auf diese Antwort gewartet, als wollte sie jede Vermutung dass sie gestern gemeinsam hier gewesen waren schnellstmöglich im Keim ersticken. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen als Darren ihren Blick bemerkte, als dieser an seinen Lippen hängen blieb. Wenn auch nur für eine Sekunde, ganz kurz, und doch war es ihm aufgefallen. Sein Herz schlug einige Takte schneller. Er spürte ein Kribbeln in seinem Bauch. Mit einer Hand griff er nach ihrer, ließ zunächst seine Fingerspitzen über ihren Handrücken streichen und umfasste ihre Hand schließlich während sein Daumen weiter über ihre weiche Haut streichelte. „Ich hab dich vermisst.“, flüsterte er und auch, wenn er eigentlich lächeln wollte weil sie seit langem wieder bei ihm war, näher als sonst, konnte er es nicht. Sein Blick wirkte eher traurig, geschmerzt. Was teils auch einfach seinem verletzten Fuß zu schulden kam, mit dem er gerade gestolpert und umgeknickt war. Aber irgendwie bemerkte er jetzt auch, wie sehr ihm die letzten Wochen zu schaffen gemacht hatten. In der Zeit, in der er sie nicht gesehen hatte. Wo er ständig an den Moment im Treppenhaus gedacht hatte und auch daran, dass sie ihn einfach hatte stehen lassen. Auch wenn Yumi ihm rein gar nicht schuldig war, dass sie dieses eine Mal das getan hatte, wovon sie sooft sprach.