Die Starling Ranch

  • [Wayne] ~ am nächsten Morgen

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    Colins Frage ließ den Blonden überlegen, wie er es am besten formulieren sollte. "Könnte man so sagen. Ich habe eine Freundin getroffen." Erklärte er schließlich. Stimmte das denn? Waren sie Freunde? Oder mehr, weniger? Wayne hatte sich eigentlich vorgenommen, an diesem Abend nicht mehr darüber nachzudenken. Er freute sich, als sein Cousin schließlich zusagte, mit ihm zu dem Fest in den Bergen zu gehen und gleich schlafen zu gehen, damit sie am nächsten Tag schnell aufbrechen konnten. "Dann gute Nacht. Bis morgen." Der Cowboy sah ihm nach, bis der Rotschopf aus seinem Blickfeld verschwunden war. Wayne trank noch seine heiße Schokolade aus und stellte die beiden Tassen dann in den Geschirrspüler, einer der wenigeren neumodischen Dinge in dem rustikalen Farmhaus. Danach begab sich auch Wayne in sein Schlafzimmer. Es fiel ihm nicht leicht, die Augen zu schließen. Immer wieder sah er den Abend vor seinem inneren Auge revue passieren, was ihm wieder unruhig machte. Irgendwann schlief er dann aber doch ein.

    Am nächsten Morgen wachte Wayne am frühen Vormittag auf, er hatte weder viel noch gut geschlafen. Der Blonde machte sich fertig so gut es mit seinen Kopfschmerzen, welche die unruhige Nacht ihm geschenkt hatten, ging und nahm schlussendlich wiederwillig eine Tablette, um sie zu beseitigen. Dann ging er in die Küche, um zu frühstücken und auf Colin zu warten. Sollte der nur etwas länger schlafen, nicht jeder musste eine schlechte Nacht haben.

  • 2377-colin-mackenzie-pngColin und Wayne erneut in der Küche // gehen


    Colin hatte normalerweise immer Probleme einzuschlafen. Da waren zu einem seine Gedanken, die ihn ständig wachhielten: Hatte er alle Hausaufgaben für die Schule beisammen? Hatte er auch wirklich drei Minuten lang die Zähne geputzt? Waren diese Gedanken verstummt, wurde er stattdessen immer wieder von Schatten in seinem Zimmer abgelenkt, die verdammt noch einmal nach diesem einen Monster aussahen, dass er letzten im Fernsehen gesehen hatte. Meistens schlief Colin also erst ein, wenn er seine Taschenlampe eingeschaltet und fest an sich gedrückt hatte. Jeder Idiot weiß, dass Monster kein Licht mögen. Heute aber hatte der kleine Rothaarige keine großen Probleme Schlaf zu finden. Der Gedanke, dass Wayne morgen mit ihm zu irgendeinem Fest ging und die Beiden ein bisschen mehr Zeit mit einander verbrachten, freute ihn sehr und er konnte es gar nicht erwarten, dass es morgen wurde.

    So war Colin auch ziemlich bald in der Früh wieder munter, aber er fühlte sich komplett ausgeschlafen. Aufgeregt zog er sich die erstbeste Kleidung aus seinem Schrank an und hüpfte dann mit einem leichten Schwung durch das Haus, um Wayne zu finden. Dieser saß bereits wieder in der Küche und aß etwas zum Frühstück. Er fragte den kleinen Jungen, ob er auch etwas zum Essen haben möchte, doch Colin schüttelte nur vehement den Kopf. "Dafür ist keine Zeit. Wir dürfen auf keinen Fall die Feier verpassen.", meinte Colin bestimmt und zog seinen Cousin am Ärmel raus aus dem Haus. So viel Aktionismus kannte man von dem kleinen Kerl normalerweise nicht!

  • [Wayne] ~ kommt an

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    Die Busfahrt dauerte nicht lange und nach einem kurzen Fußmarsch kam Wayne bei der Ranch an. Die kühle Luft hatte ihm geholfen, seine Gedanken etwas zu ordnen. Er öffnete die Haustür und wurde prompt von seiner Großmutter begrüßt, welche ihn fragte, wo er denn so lange geblieben war. "Ah, tut mir Leid. Ich habe jemanden getroffen und... die Zeit vergessen." Dabei färbten sich seine Wangen wieder rosa. Und natürlich entging seiner geliebten Oma das nicht. Und natürlich war sie neugierig. Wayne marschierte schnell in die Küche, wo er die Einkäufe abstellte. Er atmete tief durch, ehe er kurz erklärte, wen er getroffen hatte. Dabei ging der Cowboy nicht zu sehr auf die Details ein. Am Ende wusste seine Oma nur, dass sie Antoinette hieß und dass die beiden sich näher gekommen waren. Seine Großmutter freute sich natürlich. Dass sie das noch erleben durfte. "Was soll das denn bitte heißen?" Fragte er entrüstet. Wayne Frage wurde nur von einem schallenden Lachen erwidert. Dann spürte er auch schon ihre Arme um sich. Sie sagte ihm, wie sehr sie sich für ihn freute und dass sie Antoinette gerne einmal kennen lernen wollte. daraufhin erzählte Wayne von ihrem geplanten Besuch, ließ dabei aber die Schokolade, welche als Geschenk für seine liebe Oma gedacht war, aus. Das sollte eine Überraschung werden. Nach dem Gespräch machte sich der Cowboy etwas zu essen, ehe er sich in sein Zimmer zurück zog. Dort dachte er nochmal über alles nach, blätterte in ein paar alten Büchern, ehe der Tag zu Ende ging und er sich schlafen legte.


    Edit:

    Der nächste Tag kam schneller als erwartet und Wayne half wie üblich tatkräftig bei der Versorgung der Tiere. Bis er schließlich eine Nachricht bekam. Sie war von Antoinette. Sie informierte ihn darüber, dass sie am nächsten Tag vorbeikommen würde und fragte ihn, ob er sie an der Bushaltestelle abholen kommen würde. Natürlich sagte der Blonde sogleich zu. Den Rest des Tages hatte er ungewöhnlich gute Laune, in der leisen Vorfreude auf den Folgenden.

    Als dieser schließlich kam, klopfte sein Herz wie wild. Bald war es so weit. Also hopp hopp, auf zur Bushaltestelle. Wayne wollte bereits da sein, wenn Antoinette ankam. Und so machte er sich auf den Weg.


    Starling Ranch >> Bushaltestelle

  • [Wayne] ~ kommt mit Antoinette an -> in der Küche

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    Auf dem ganzen Weg konnte der Cowboy nicht anders als seine Begleitung zu bewundern. Irgendwo konnte er es noch nicht ganz glauben, dass sie wirklich hier war. Hier, neben ihm herlief und er ihre Kuchenform trug. Wegen dieser musste er insbesondere noch mehr aufpassen, nicht zu stolpern. Wenn Antoinettes Kuchen etwas zustoßen würde, weil er vor lauter Nervosität nicht mehr vernünftig laufen konnte, würde er sich das nicht verzeihen. Und dennoch konnte Wayne seinen verträumten Blick kaum von der schönen Belgierin abwenden, die hin und wieder an ihrer, wahrscheinlich sehr ungewohnten, Kleidung zupfte.

    Nach dem Fußmarsch, welcher Wayne sowohl extrem kurz als auch unglaublich lang vorkam, kamen sie an der Ranch an. Der Blonde führte Antoinette über den Hof zur Eingangstür des alten Farmhauses in welchem seine Familie lebte. Dort traf er bereits auf das erste Problem: Die Tür zu öffnen. Mit der großen Kuchenform in den Händen hatte Wayne sichtlich Mühe die Eingangstüre des alten Gebäudes zu öffnen. Glücklicherweise war diese nicht abgesperrt, sonst wäre es wohl ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Doch irgendwie schaffte der Cowboy es die Tür, etwas weniger elegant als gewollt, zu öffnen. "Hereinspaziert." Ein nervöses Lachen schlich sich über seine Lippen. Der Blonde führte die Belgierin in die Küche, wo er nun endlich den Kuchen abstellen konnte. Er hatte es geschafft, das Gebäck zu transportieren, ohne das ein Unglück geschehen war. Erleichtert seufzte er aus, ehe er sich zu Antoinette umdrehte. "Du kannst deine Sachen gerne hier abstellen." Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Möchtest du dich hinsetzen?" Fragte er dann, sein Blick gleichermaßen geprägt von Unsicherheit und Zuneigung.

  • [Antoinette] & Wayne | Küche



    Schweigend liefen sie nebeneinander her, von der Bushaltestelle bis hierhin zur Ranch. Wie lange war es her, dass sie das letzte Mal hier gewesen war? Antoinette hatte auf dem kurzen Weg kein Wort hervorgebracht, wusste nicht recht, wie sie anfangen sollte. Es war ihre Schüchternheit, die in solchen Momenten wieder hervortrat, obwohl sie doch stets der Meinung war, diese mittlerweile zum größten Teil abgelegt zu haben. Von wegen. Sie hatte gelernt selbstsicher aufzutreten, sich bewusst zu zeigen wer sie war - oder eher, wie sie gesehen werden wollte - aber von Selbstbewusstsein konnte nicht die Rede sein. Ein Glück gab es auf dem Spaziergang durch das Dorf genug, was sie von der Stille ablenkte, denn überall in Sternbach war bereits herbstlich dekoriert. Nicht, dass Stille etwas verwerfliches wäre, im Gegenteil. Mit guten Freunden kann man auch schweigen. Doch das Verhältnis zu Wayne war noch so zart, flüchtig wie der Flügelschlag eines Schmetterlings, dass sie kaum einschätzen konnte, wann die Stille angenehm und wann sie bedrückend wurde. Dazu war sie in seiner Gegenwart noch zu nervös, nein, er machte sie nervös.

    Sie folgte ihm schließlich bis in das große Bauernhaus hinein. Es roch nach Holz, Eingemachten und getrockneten Früchten. Auch der Geruch von Tieren hatte sich bisweilen in den Räumen verfangen. Es war ungewohnt, aber nicht unangenehm - es war das Haus, in dem er lebte. "Ist deine Familie hier?", erkundigte sie sich, schon halb in Panik vor einem Kennenlernen, als Wayne die Kuchenform in der Küche abstellte und ihr bedeutete, dass sie sich setzen konnte. Antoinette erkannte ihre eigene Unsicherheit in seinem Gesicht wieder und das war der Moment, in dem sie selbst ein weniger ruhiger wurde. Ihm ergeht es genauso wie mir., stellte sie fest und ein kleines Lächeln umspielte ihre Mundwinkel dabei. "Gern.", erwiderte sie daher, "Darf ich zuvor jedoch um eine Tasse Tee bitten?" Sie würde auch einem anderen Getränk nicht Nein sagen, sollte es etwas hausgemachtes geben. Etwas zu trinken gab ihr stets das Gefühl wo anzukommen und das war es, was sie dem offensichtlichen Anschein nach gerade brauchte.

  • [Wayne] ~ mit Antoinette in der Küche

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    Die Frage nach seiner Familie ließ Wayne kurz unmerklich zusammenzucken. So sehr er sie doch liebte, die leise Angst, dass sie ihn in eine peinliche Situation bringen oder aber Antoinette zu nahe treten könnten, war doch da. Jedoch verflüchtigte sich dieser Gedanke auch bald hinter der Freude, zwei der Dinge, die ihm am Herzen lagen, zusammenzubringen. "Ja, sie müssten irgendwo hier sein." Vermutlich saß seine Oma in ihrem Schlafzimmer und las, während sein Vater und sein Bruder draußen waren. "Du triffst sie heute bestimmt noch." Der Blonde lächelte sanft. Ein Versuch, nicht nur sie sondern auch ihn selbst ein wenig zu beruhigen. Nachdem dann alles sicher abgestellt war, war die erste Hürde schonmal überwunden. "Aber natürlich." Eine Tasse Tee für die Dame? Gewiss doch. Wayne begann den Wasserkocher aufzusetzen. "Was für einen Tee möchtest du denn?" Der Cowboy sah über seine Schulter, nachdem er einen der Küchenschränke geöffnet hatte, um die Teepackungen zu begutachten. Seine Großmutter liebte Tee, deswegen waren sie immer gut ausgestattet. Er selbst trank ihn etwas seltener, doch nicht weniger gern. Nachdem er Antoinette einige Sorten vorgeschlagen hatte, holte er eine Tasse aus dem Schrank. Ihrer Antwort entsprechend nahm er einen Beutel aus seiner Packung und legte ihn in die Tasse, ehe er das gekochte Wasser auffüllte. Auch sich selbst richtete Wayne eine Tasse. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen stellte er die Tasse vor Antoinette ab und setzte sich dann mit seiner eignen ihr gegenüber. Der Dampf des heißen Wassers stieg von den Tassen empor. "Ich bin froh, dass du gekommen bist." Wayne war sich etwas unsicher, was er sagen sollte. Sein Herz klopfte noch immer wie wild, doch ein wenig hatte es sich schon beruhigt, seit sie sich an der Bushaltestelle getroffen hatten.

  • [Antoinette] & Wayne | Küche



    Antoinette betrachtete Wayne verstohlen, während er in der Küche agierte. Zumindest solange, bis er sie aufforderte eine Teesorte zu wählen, was sie erst einmal ablenkte. Sie gab ihm die Dose mit Jasmintee zurück und schlug dabei vor, direkt auch den Obstkuchen anzuschneiden, den sie mitgebracht hatte. Einfach, weil Tee und Kuchen ganz wunderbar zusammen passten. Immer wieder ließ sie ihren Blick durch die Räumlichkeiten wandern, betrachtete all die Details und fürchtete, ob nicht jeden Moment ein Familienmitglied hereinplatzen würde. Im Grunde vertraute sie dabei auf ihr souveränes Auftreten, aber nervös war sie trotzdem. Als sie schließlich am Tisch saßen, musste Antoinette feststellen, dass sie sich in diesem Haus seltsam geborgen fühlte. Es war ruhig, doch ohne sich dabei in eine bedrückende Stille zu verkehren. "Ich freu mich auch wieder hier zu sein. C'est belle.", erwiderte sie, ehe sie einen Schluck von ihrem Tee nahm und anschließend ihren Kuchen mit der Gabel malträtierte. Genug Möglichkeiten jedenfalls um Wayne nicht direkt anzusehen - ihr Blick würde nur an seinen Lippen hängen bleiben und dann könnte sie wiederum gar nicht anders, als erneut an den Kuss in der Confiserie zu denken. Oder die Küsse besser gesagt. Nicht, dass sie dagegen etwas einzuwenden gehabt hätte, aber... Mon Dieu! So führte das zu nichts. Antoinette wischte den Gedanken unwirsch beiseite, ehe sie schließlich doch in seine Richtung lugte. "Ich habe auf dem Weg hierher gesehen, dass ein Herbstfest in Sternbach stattfindet. Wollen wir uns das mal genauer ansehen?", fragte sie schließlich und hatte dabei zum einen schon eine Möglichkeit gefunden, um sich selbst abzulenken und zum zweiten, um von der Familie zu flüchten. Perfekt. Außerdem war Antoinette tatsächlich ein wenig neugierig auf das Fest.

  • [Wayne] ~ mit Antoinette in der Küche

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    Das Lächeln des Cowboys wurde breiter, als die schöne Belgierin erklärte, dass auch sie sich freute, hier zu sein. Wieder. Bei mir. Sein Herz klopfte wie wild bei diesen Worten. Dann machte er sich daran, den Kuchen zu betrachten, welchen sie serviert hatte. Er sah köstlich aus und würde bestimmt auch genauso schmecken. Nach einem Schluck Tee kostete er also das Gebäck und seine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. "Dein Kuchen ist köstlich." Er musste es aussprechen, wusste er doch, wie sehr sich die Belgierin über Bestätigung freute und wie es sie beruhigte. So langsam kannte er sie schließlich ganz gut. Ein angenehme Stille breitete sich im Raum aus, während sie so saßen, über Kuchen und Tee. Bis schließlich Antoinette die Stille brach. Wayne sah zu ihr auf und lächelte. Natürlich wusste er von den Festlichkeiten, auch wenn er sie durch Antoinettes Besuch ein wenig vergessen hatte. Oder total, eigentlich. "Liebend gern." Erwiderte er. "Es gibt ein Buffet in der Gaststätte aber auch ein Labyrinth in den Feldern und noch einiges mehr." Schließlich hatte das ganze Dorf irgendwo dazu beigetragen. "Wo immer du hin willst, ich folge dir." Der Blonde lächelte die Belgierin liebevoll an. Es war egal, wie sie den Abend verbrachten, so lange sie hier war, bei ihm, würde es perfekt werden.

  • [Antoinette] & Wayne | gehen~



    "Merci~" Wer freute sich nicht über ein Lob über seine Werke? Nicht, dass Antoinette es sich gestattet hätte, einen missratenen Kuchen mitzubringen, aber sie freute sich dennoch und die Freude spiegelte sich ganz klar in ihren zarten Gesichtszügen wider. Zeit miteinander zu verbringen, die Zeit genießen, sie langsam vergehen zu lassen - wann hatte sie sich das zuletzt vergönnt? Zumeist stopfte sie jede Minute ihres Tages voll bis oben hin um überhaupt nicht erst zum Nachdenken zu kommen, so die Sorgen nicht zuzulassen und die Einsamkeit, die so oft an ihr nagte. Doch jetzt traf das nicht zu. Gerade jetzt war das Gegenteil der Fall und Wärme war es, die ihr Herz erfüllte. "Ausgezeichnet. Dann kannst du mir dabei direkt einmal mehr von deiner Heimat erzählen.", fügte sie mit einem Lächeln hinzu. Sie wollte es wissen. Wayne hatte erzählt, dass er hier aufgewachsen war. Wo hatte er als Kind gespielt? Wo verbrachte er gerne seine Zeit? Welche Ecken des Dorfes steckten voller Erinnerungen? So groß war Sternbach ja nicht, vermutlich kannte er jeden Nachbarn. Oder täuschte sie sich da? "Bei deiner Großmutter muss ich dann wohl später vorstellig werden.", meinte sie noch, als sie das Geschirr in die Küche zurückstellten und konnte einen nervösen Unterton in ihrer Stimme dabei nicht vermeiden. Wie gut das sie nun direkt die Flucht ergriffen, ich meine, sich das Fest ansehen wollten. "Wo wollen wir anfangen?", fragte sie ihn, als sie sich anschickten das alte Bauernhaus zu verlassen und sah dabei zu ihm hoch. Antoinette taute langsam auf, wurde forscher in ihrem Umgang mit ihm, insbesondere seitdem sie bemerkt hatte, dass es ihm ganz genauso erging wie ihr selbst. Was auf dem Fest wohl passieren mochte?

  • [Wayne] ~ kommt mit Cylie an -> in der Küche

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    Cylie also. Der Cowboy lächelte seine neue Bekanntschaft an, ehe er sich daran machte, sie durch das Dorf hin auf die Ranch zu führen. "Ich hab dich noch nie in Sternbach gesehen. Kommst du aus der Stadt?" Fragte er, während sie nebeneinander herliefen. Glücklicherweise dauerte es auch nicht lange, bis das große Hauptgebäude der Starling-Ranch in Sicht kam. Je schneller Cylie den Dreck aus ihren Wunden bekam, desto besser. "Wir sind gleich da." Informierte er seine Bekanntschaft. Nur wenige Minuten später standen sie bereits vor der Haustür, welche Wayne kurzerhand öffnete. Wie üblich war sie tagsüber, solange jemand da war, nicht abgeschlossen. "Komm rein." Im Inneren herrschte Stille. Der Rest der Familie musste sich wohl irgendwo draußen auf dem Gelände herumtreiben. Wayne führte Cylie über den Flur bis hin zu einer Tür. "Hier ist das Bad, da kannst du dich frisch machen. Brauchst du Pflaster oder Verbandszeug?" Der Blonde öffnete die Türe und wies hinein, während er mit der Brünetten sprach. "Möchtest du vielleicht einen Tee?" Nachdem der Cowboy Cylie alles gebracht hatte, was sie brauchte, machte er sich auf den Weg in die Küche, wo er begann, das Wasser aufzusetzen. Er holte zwei Tassen aus dem Küchenschrank und suchte ein paar Teebeutel heraus. Dann konnte sich die Studentin später für einen entscheiden. Während das Wasser kochte und seine neue Bekanntschaft noch im Badezimmer beschäftigt war, setzte Wayne sich an den Küchentisch und wartete.

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    Cylie | draußen am Zauntor


    „Ah, ja!“, antwortete die junge Studentin während sie neben dem Blondschopf herlief und aufmerksam ihre Umgebung beobachtete. Für Cylie war das zwar nichts wirkliches Neues so ein Dorf, kam sie ja selbst aus einem, aber sie bewunderte trotzdem immer diese unberührten Landschaften, die bestellten Äcker, die wachsenden Pflanzen und die Arbeit, die die Bauern in ihre Tiere und ihre Felder steckten. Es war eine andere Art von Arbeit, die sicher unglaublich anstrengend war. Natürlich war ihre zukünftige Arbeit das auch aber auf eine andere Art und Weise, die man wahrscheinlich auch gar nicht vergleichen konnte. „Ich studiere in Riverport und bin eigentlich eher zufällig hier..“ Das Mädchen neigte den Kopf leicht und grinste schief. „Meine Müdigkeit ist schuld.. passiert wohl wenn man sich die Nächte in der Bibliothek um die Ohren haut.“ Zwar verbrachte sie die Stunden nicht immer unbedingt zum Lernen, in letzter Zeit mehr auch zum Nachdenken über alles und jeden und vorallem Nick und Leila und auch Yumi aber das musste ihr neuer Bekannter ja auch nicht gleich wissen. Lieber erstmal die gute Studentin mimen, auch wenn der Zug wahrscheinlich schon abgefahren war wenn man bedachte wie sie mit ihren Notizen umging, die über die Klippe irgendwohin gesegelt waren. „Ich bin im Bus eingeschlafen..“, erklärte sie schließlich und räusperte sich, schmunzelte dann und schaute geradeaus als er verkündete dass sie gleich da waren. Vor ihnen war ein großer Hof, der beinahe aussah als wäre er einem Film entsprungen. An einem Schild neben dem Eingangstor las sie den Namen der Ranch und ihre grünen Augen wurden größer, denn das alles hier sah schon ziemlich schön aus! Aber solange blieb ihr gar nicht die Zeit die Ranch genauer zu bewundern, denn Wayne führte sie in das Innere des Farmhauses und sie folgte ihm natürlich anstatt wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend zu laufen und alles anzuschauen und anzufassen. Wer würde das schon tun? „Danke..“ Flüchtig sah Cylie ein paar Familienfotos während sie den Flur entlang gelaufen war, konzentrierte sich jetzt aber auf die Wunden an ihren Händen und dem Knie als sie im Bad stand und das Angebot von Pflaster und anderem Verbandszeug gerne annahm. Erstmal wusch sie sich vorsichtig und ohne Seife ihre Hände und tupfte auch ihr blutendes Knie ab bevor sie es mit dem Material versorgte, dass der Blonde ihr gebracht hatte. Dafür hatte er ein dankbares Lächeln bekommen. „Gerne!“, rief sie ihm zu und desinfizierte die oberflächlichen Schürfwunden, wickelte folgend einen lockeren Verband um ihre Hände und versorgte das aufgeschürfte Knie mit einem großen Pflaster. Gut, dass das Loch in ihrer Hose groß genug war. So musste sie die nicht ausziehen, das käme ihr nämlich irgendwie komisch vor. In einem fremden Haus während nebenan ein fremder Kerl saß. Schnell sammelte sie die genutzten Gegenstände zusammen, legte sie auf einen Haufen und schmiss den benutzten Teil davon in den Müll. Bevor sie schließlich Wayne in der Küche aufsuchte, warf sie noch einmal schnell einen Blick auf ihr Handy, das erneut vibrierte. Ihre Augen weiteten sich und ihr Herz klopfte ein bisschen schneller. Ob es jetzt vor Aufregung war oder vor Wut, das vermochte sie in diesem Moment gar nicht so recht sagen. Kurzerhand tippte sie Antworten, steckte ihr Smartphone wieder in ihre Tasche und schloss zu Wayne in die Küche auf, wo sie dankend ihre Hände faltete. „Dankeschön!“ Cylie lächelte und wedelte kurz mit ihren Händen, die leicht in einen Verband gepackt waren. „Vielleicht etwas übertrieben aber Pflaster halten da so gar nicht und bevor ich dir noch alles vollblute..“, erklärte die Studentin mit einem Schulternzucken ihre Wundversorgung und grinste dabei, ließ ihren Blick über die Auswahl an Teesorten schweifen und legte einen Früchteteebeutel in eine der Tassen. „Nicht dass ich dir noch was ersetzen muss weil ich es mit meinen Blutflecken versaut habe und als Studentin kann ich mir sowas überhaupt nicht leisten.“ Die kleine Frau schmunzelte. „Arbeitest du hier auf dem Hof?“, fragte sie interessiert nachdem sie sich ebenfalls an den Küchentisch gesetzt hatte. „Das ist doch bestimmt keine leichte Arbeit oder?“

    Erneut meldete sich das Handy der angehenden Ärztin, sooft dass es sich kaum ignorieren ließ, weshalb sie es unhöflicherweise auch hervor holte um die Nachrichten zu checken. Oder eher erstmal damit es Ruhe gab. Ob es Nick war, der minütlich ein Update geben musste wo er war oder dass er den Bus verpasst hatte? Oder weil er den Weg nicht fand? Es stelle sich ziemlich schnell heraus dass letzeres der Fall war und Cylie seufzte während sie ihm eine Nachricht schickte, ihm eine kurze Wegbeschreibung gab und das Handy dann sperrte, kurz zu Wayne schaute und sich dann die Schläfen rieb nachdem sie ihr Smartphone abgelegt hatte. „Man sollte meinen es ist realtiv einfach hierher zu finden, wo es doch nur eine oder höchstens zwei Busverbindungen gibt..“, murmelte das Mädchen und schwang sich im nächsten Moment auf die Beine, giff nach ihrem Handy und schaute zu Wayne. „Ich bin gleich wieder da, ja? Ein Freund von mir ist auf dem Weg hierher und ich warte draußen auf ihm. Immer dem Pferdewiehern nach hat ihm als Wegbeschreibung nicht gereicht.“ Die Medizinstudentin verdrehte übertrieben die Augen und schmunzelte dann bevor sie das Wohnhaus verließ und draußen auf den Hof lief. Am Zauntor wartete sie mit dem Handy in der Hand. Solange würde Nick ja nicht brauchen..

  • Es brauchte eine Ewigkeit, bis Nick überhaupt in diesem verschlafenen Dorf gelandet war. Man mochte ja glauben, dass der Netzausbau gerade in den ländlichen Regionen schnell voran ging, aber Sternbach schien die einzige Ausnahme dafür zu sein. An all seinen Nachrichten hing noch diese kleine nervige Uhr, die sonst eigentlich direkt von zwei Haken abgelöst wurde. Hier allerdings war das anders. Eventuell hatte aber auch nur Whatsapp wieder ein Problem. Die schienen sich ja in letzter Zeit auch zu häufen. Als aber endlich Cylies Standort auf seinem Display erschien und Google Maps nach einer weiteren Ewigkeit endlich den Weg ausspuckte, nahm Nick die Beine in die Hand. Sicher war die Medizinstudentin schon stinksauer auf den Studenten. Verübeln konnte er es ihr nicht. Abgesehen davon, dass er sich die letzten Wochen bzw. Monate nicht hatte blicken lassen, nein, er hatte ihr versprochen sie abzuholen, hatte dann den Bus verpasst und war zu spät gekommen. Ja, irgendwie hing das auch mit der Kuhherde zusammen, die den Weidezaun durchbrochen hatte. Ihr war es zu verdanken, dass der Bus fast eine halbe Stunde auf der Zufahrtsstraße stehen bleiben musste, bis einer der Farmer das Dessaster beseitigt hatte.

    Jetzt rannte Nick und die Luft brannte in seinem Rachen und seinen Lungen, aber wenigstens das war er seiner wohl aktuell besten Freundin schuldig. Wobei das "aktuell beste" sich nach dem ganzen Scheiß, den er grade fabrizierte auch erledigt haben konnte. Er musste sich auf jeden Fall angemessen entschuldigen.

    Als er Cylie von weitem erblickte, konnte er ihr bereits den Unmut vom Gesicht ablesen.

    "Es tut mir wirklich, wirklich leid.", schnaufte er, rang nach Luft und stützte sich mit den Händen auf den Knien ab. Er war eindeutig aus der Form. Wann hatte er zum letzten Mal Sport gemacht? Wann hatte er zum letzten Mal überhaupt etwas anderes getan als faul in seinem Bett zu liegen und sich selbst zu bemittleiden? "Essen geht auf mich?", fragte er und setzte seinen verzweifelt entschuldigenden Hundeblick auf, in der Hoffnung, dass Cylie ihm schnell vergeben würde. Selbstverständlich würde er ihr gestattet böse auf ihn zu sein. Sie durfte es sogar so lange sein, wie sie wollte. Solange sie ihm heute noch wieder verzieh. Doch auch wenn er ihr zugestand, dass sie böse sein durfte, wünschte er sich eigentlich nichts mehr als ein sanftes Lächeln und eine warme Umarmung von ihr. Sie war im Vergleich zu ihm einen guten Kopf kleiner und er liebte es seine Arme um sie zu legen. Als wäre er derjenige, der zwischen ihr und all dem Bösen der Welt stand. Und als wäre sie alles was er in seiner Mitte brauchte. Dieses warme Gefühl allein beim Gedanken daran sie an sich zu drücken verleitete ihn zu einem leichten Heben seiner Mundwinkel. Fast hätte er ihre Zeilen vergessen, doch dann erkannte er aus den Augenwinkeln eine weitere Gestalt. Ihren Prinzen hatte sie ihn genannt. Schnell schluckte Nick diesen Anflug von Eifersucht hinunter, nickte dem offensichtlichen Cowboy zu und streckte dann seine Hand nach Cylie aus. "Komm lass uns gehen... dann kannst du mir alles erzählen was passiert ist und ich geb dir was aus als Entschuldigung, dass ich zu spät bin. Und als Entschuldigung dafür, dass ich nicht da war." sondern er. Dieser komische Kerl mit dem Hut, der sich ganz offensichtlich für was Besseres hielt. Zumindest in Nicks Kopf.

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    Cylie & Nick | draußen am Zauntor


    Wütend stieß die junge Studentin die Luft aus ihren Lungen nachdem sie bereits mehrmals einige Meter vom Zauntor weg und wieder hingegangen war, dem Zaun nachgelaufen und wieder zurückgelaufen war. Sie schaute geistesabwesend und gelangweilt in den Briefkasten der Familie bis sie bemerkte was sie da eigentlich gerade machte. Deshalb klappte sie das Teil schnell wieder zu und drehte sich herum. Wie lange brauchte Nick denn noch? Wie lange brauchte dieser blöde Bus? War er eingeschlafen? Wenigstens antwortete Yumi auf ihre Nachrichten, die zwar auch ewig brauchten bis sie ankamen und wahrscheinlich wirkte Cylie ziemlich dämlich wie sie mit ausgestreckter Hand nach oben herum lief als könnte sie so mehr Empfang bekommen aber sie war immerhin ziemlich klein und ein Versuch war es wert oder? Sie tippte eine Nachricht, verlor darin nicht gerade liebe Worte über ihren besten Freund aber sie war wütend und enttäuscht und da passierte das eben Mal und wirklich ernst meinte sie das ja natürlich auch nicht. Mit vor der Brust verschränkten Armen ließ sie sich schließlich auf den abgesägten Baumstamm nieder, der direkt neben dem Tor lag und tippelte mit den Füßen bis sie tatsächlich die Stimme des Mannes hörte auf den sie gefühlt schon tagelang hier wartete. Erstmal dachte sie ja ihr Kopf spielte ihr schon einen Streich weil sie sich ja irgendwie auch wünschte dass er kam, dass er endlich mal wieder sein Zimmer verließ und überhaupt auf ihre Antworten geantwortet hatte aber als dann ein großer Schatten auf dem Boden auf den sie starrte auftauchte, war sie sich sicher dass sie sich die Stimme nicht eingebildet hatte. Und auch das Röcheln nicht, bei dem sich die kleine Frau fast ein bisschen Sorgen machte. „Und? Was ist deine Ausrede?“, erwiderte sie dem Größeren und erhob sich wieder von ihrer ausgewählten Sitzmöglichkeit, hielt ihre Arme aber immer noch verschränkt. Schließlich war sie noch sauer und diese Körperhaltung sprach das doch aus. Auch wenn sich in ihrem Bauch die Schmetterlinge breit machten. „Eine Herde Kühe die sich dir in den Weg gestellt hat?“ Cylie schüttelte den Kopf und drehte dem Kerl den Rücken zu, da fiel ihr auch auf dass Wayne ihr wohl gefolgt war. Klar, immerhin hatte sie sich nur kurz entschuldigt und vielleicht hatte er sich Sorgen gemacht. Musste man sich in diesem Dorf Gedanken um die eigene Sicherheit machen? Plötzlich klang der Vorschlag, den Nick machte, zurück zu fahren in die große Stadt, viel besser und so drehte sie sich ein bisschen wieder in seine Richtung. Auch weil er von Essen sprach, das auf seine Kappe ging, und da konnte sie nicht Nein sagen. Sie war schließlich eine arme Studentin. „Etwas anderes als Fastfood und Süßigkeiten?“ Nicht dass sie damit andeuten wollte dass Nick irgendwie zugenommen hatte aber entweder er hatte die letzten Wochen ausschließlich davon gelebt oder von gar nichts. Luft ohne Liebe. Auch wenn er die hätte bekommen können.. aber das war ein Thema, das jetzt eher unpassend war. „Eher bist du derjenige der erzählen sollte was passiert ist.“, sagte das Mädchen und meinte jetzt nicht unbedingt nur den Grund warum er sie unendlich lange warten hatte lassen. Eher das was davor passiert war. Warum er es nicht für nötig gehalten hatte sich zu melden. Also mehrmals. Klar, er hatte Liebeskummer oder was auch immer, vielleicht waren Leila und er ja auch wieder ein Paar? Was es auch war, es erklärte nichts dass er dafür seine beste Freundin hatte sitzen lassen. Zumindest nicht für sie. Die Medizinstudentin warf einen Blick auf seine ausgestreckte Hand, wusste dass wenn sie danach greifen würde es ein Schritt war ihm zu verzeihen und eigentlich wollte sie ihn jetzt ganz fest in den Arm nehmen weil sie ihn so sehr vermisst hatte aber stattdessen drehte sie sich wieder einen Schritt herum und ließ ihn stehen. Ohne ein Wort zu sagen ging sie zurück ins Farmhaus, auch vorbei an dem Cowboy, sprach ein paar Worte mit ihm und holte eigentlich nur ihre Tasche die sie vorhin in der Küche hatte liegen lassen. Und sie ließ sich dabei auch extra lange Zeit bevor sie wieder bei Nick auftauchte. „Ich lasse hierfür eine echt gute Tasse Tee und einen wirklich netten Typen stehen also hoffe ich du suchst uns ein gutes Restaurant.“ Die angehende Medizinerin hielt ihren Zeigefinger auf den Anderen als eine Art Warnung, schaute dabei auch ziemlich grimmig. Aber wahrscheinlich verrieten sie die zuckenden Mundwinkel weil sie ihr Theater nicht wirklich aufrecht halten konnte. Dafür war sie viel zu glücklich dass ihr bester Freund gerade vor ihr stand.

  • Cylie & Nick | draußen am Zauntor


    Selbstverständlich waren Cylies erste Reaktionen ziemlich kühl. Er hatte absolut nichts anderes erwartet und auch nichts anderes verdient. Monatelang war sie sein Anker gewesen und er hatte sie jetzt eine Ewigkeit einfach sitzen gelassen. Hatte sich nicht mehr gemeldet, nur noch spärlich auf Nachrichten geantwortet, oder überhaupt nicht und hatte teilweise nicht mal auf ihr Klopfen reagiert. Manchmal war das Bedürfnis zu ihrem Zimmer zu schleichen so groß, dass Nick schon vor der Tür stand. Aber nie hatte er sich getraut zu klopfen. Die Hand erhoben stand er dann eine Weile ruhig da, überlegte was er ihr sagen sollte, was er ihr sagen könnte und ging dann wieder in sein Zimmer, in sein Bett, in seine Gedanken. Doch jetzt war er hier und die Zeit wurde knapper die richtigen Worte zu finden, die er schon die letzten Wochen nicht gefunden hatte.

    Doch zuerst verlangte die Studentin eine Erklärung dafür, wieso er so lange gebraucht hatte. Dabei kam sie selbst auf den Grund dafür. "Da war wirklich eine Herde Kühe! Ich hab extra Fotos gemacht, weil ich mir dachte, dass mir das keiner glaubt. Ich kann sie dir gern zeigen." Fast schon stolz kamen ihm die Worte über die Lippen, weil er schlau genug gewesen war dieses skurrile Ereignis bildlich festzuhalten. Noch während er dabei war sein Handy zu zücken, fragte Cylie, ob er etwas anderes als Süßigkeiten und Fastfood ausgeben würde. Er konnte die Spitze, die sie damit verteilte direkt in der Brust spüren und griff sich daher theatralisch an genau diese Stelle und tat getroffen. "Der hat gesessen, aber du hast ja recht. Was immer du willst.", versuchte Nick sie weiter zu besänftigen, doch das kurze Lächeln auf seinen Lippen wurde jäh von ihren nächsten Worten weggewischt. Er sollte erzählen was passiert war. Zurecht. Und trotzdem wurde seine Kehle plötzlich staubtrocken. "Da waren wirklich Kühe.", setzte er an, aber er wusste, dass Cylie nicht nur auf seine Verspätung anspielte. Sie wollte eine Erklärung. Die Erklärung, die ihm fehlte. Die er nicht aussprechen wollte und die ihn dazu gebracht hatte sich wochenlang zurück zu ziehen, weil er einfach nicht die richtigen Worte fand. Plötzlich wurde ihm wieder klar, wieso er nie angeklopft hatte, obwohl er so oft vor ihrer Tür stand. 'Sie hat etwas Besseres verdient.', der Gedanke war so schnell in seinem Kopf, dass er ihn nicht aufhalten konnte. Aber ihr stand eine ehrliche Antwort zu, also nickte er, ehe das Mädchen sich umdrehte und zurück zum Gebäude lief. Er blieb wie angewurzelt stehen, sah ihr nach und war verunsichert. Wars das jetzt mit ihnen? Kam seine Antwort zu spät und hatte er sie so verärgert? Er hätte es ihr nicht verübeln können und trotzdem krampfte sich sein Magen zusammen und er sammelte Worte in seinem Kopf, die irgendwie und irgendwas erklärten. Aber ehe er den Cowboy und seine Hauswand anschreien konnte, kam Cylie mit ihren Sachen zurück. Sofort machte sich Erleichterung in seinem Körper bemerkbar. Der Stein in seiner Brust wog plötzlich nicht mehr so viel und wurde noch leichter, als er das leichte Zucken ihrer Mundwinkel bemerkte. Mit einem Mal war er einfach nur froh sein Zimmer verlassen zu haben, um sie hier abzuholen. Bevor Nick sein Versprechen der Verabredung wahr machen konnte, musste er seiner Freude Luft machen. Vielleicht auch ein bisschen, weil er dem Cowboy unter die Nase reiben wollte, dass er ihr Freund war. Ihr bester Freund. Also schlang Nick die Arme um Cylies zierlichen Körper, zog sie nach oben, drückte sie fest an sich und drehte sich einmal mit ihr im Kreis. Dann lies er sie wieder runter und nickte in Richtung Bus. "Na dann lass uns versuchen den nächsten Bus zu erwischen und während du erzählst wie du fast von einer Klippe gefallen bist, überlege ich mir wohin ich dich ausführen kann, okay?"

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    Cylie & Nick | auf dem Weg zur Bushaltestelle


    „Ach ja?“ Gut, in Anbetracht der Tatsache wo sie sich gerade befanden und dass sie selbst auf dem Weg zum Hof ein paar Kühe gesehen hatte, war es wahrscheinlich gar nicht mal so unvorstellbar und unglaubwürdig was Nick da gerade erzählte. Und womit er versuchte sein Fehlverhalten zu erklären. Eines von vielen in letzter Zeit. Und das obwohl sie kaum Kontakt gehabt hatten. Ja fast eine Meisterleistung! Aber auch nichts worauf man stolz sein konnte und die Studentin bemerkte das, erkannte dass es Nick leid tat. Das wusste sie aber trotzdem konnte sie das nicht einfach so vergessen. Es hatte ihr schließlich auch weh getan einfach so links liegen gelassen zu werden. „Hoffe du hast sie ganz brav weiter getrieben, Kuhhirte.“, erwiderte sie und biss sich auf die Unterlippe um das Schmunzeln zu unterdrücken. Immerhin musste sie ja weiter böse auf ihn sein. Da kam es ihr ganz gelegen dass sie ihn im nächsten Moment einfach stehen ließ damit sie ihre Tasche holen und sich von Wayne verabschieden konnte. Ja, vielleicht war das nicht besonders nett von ihr aber ohne ihre Sachen konnte sie nicht einfach gehen. Schließlich war sie wieder bei ihrem besten Freund angekommen, den sie hoffentlich noch so nennen konnte, wer wusste schon was in den letzten Wochen passiert war, vielleicht war Leila ja nicht mehr damit einverstanden, wenn sie wieder ein Paar waren, aber sicher würde Nick ihr das alles noch erzählen oder? Die Medizinstudentin blieb vor ihm stehen und presste ihre Lippen aufeinander, fragte sich einen Moment lang was es ändern würde, wenn er wieder eine Freundin haben würde. Ob es irgendwann so weit kommen würde, dass jemand einen Keil zwischen sie treiben konnte. Und da schweiften ihre Gedanken kurz an jene Nacht zurück als sie sich geküsst hatten, als ihr Herz so schnell geschlagen hatte und das tat es auch jetzt. Vorallem als Nick seine Arme um sie schlang, sie hoch nahm, sie einmal herum wirbelte und fest an sich drückte. Das Mädchen lächelte. Sie war glücklich, fühlte sich so gut in seinen Armen und war ein bisschen traurig als sie wieder den Boden unter ihren Füßen spürte. Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht und richtete ihre Tasche, die ihr von der Schulter gerutscht war. „Das hättest du schon viel früher machen können.“, murmelte sie, konnte nicht aufhören zu sticheln, auch wenn sie wusste dass es unfair war. So irgendwie zumindest. Cylie nickte und schon machten die Studenten sich langsam auf den Weg zur Bushaltestelle damit sie dort warten konnten bis hoffentlich bald ein Bus sie zurück in die Stadt bringen konnte. Es dauerte nicht lange bis sie einen nassen Tropfen auf ihrer Wange spürte. Mit einem Mal wurden es mehr, immer mehr und das sanfte Nieseln entwickelte sich rasch in einen Platzregen. „Oh maaaan!“, rief sie aus und griff nach der Hand ihres besten Freundes. Zwar waren hier und da genügend Bäume bei denen sie sich unterstellen konnten aber sollte es sich noch zu einem Gewitter entwickeln, war es nicht die beste Schutzmöglichkeit. Außerdem war die Haltestelle sicher auch nicht mehr weit, das Dorf war ja auch nicht sonderlich groß. Die junge Frau zog Nick die ersten laufenden Schritte mit sich bis dieser sich ihrem Tempo anpasste und sie weiter Richtung Bushaltestelle liefen. Hoffentlich erreichten sie diese noch bevor sie pitschnass waren.. und ihr weißes Shirt durchsichtig wurde. Blöde Kleiderwahl heute.

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