Die Tankstelle mit Bushaltestelle

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    Hina, Wayne & Chase | irgendwo auf dem Weg nach Riverport


    Es hatte ja auch irgendwie passieren müssen oder? Warum konnte dieser perfekte Abend nicht auch so enden? Dem Mädchen kam ein leiser Schmerzenslaut über die Lippen als sie sich wieder etwas aufrichtete, versuchte sich aufzurappeln und sie zupfte auch hier und da an ihrem knappen Kostüm obwohl es ihr auch egal war, wenn die Jungs etwas mehr zu sehen bekamen. Vorallem Chase sollte damit ja auch kein Problem haben, hatte er doch schon weitaus mehr zu sehen bekommen. Trotzdem war es gerade weniger angenehm da sie an manchen Stellen ihres Körpers ein Jucken spürte. Wie auch einen brennenden Schmerz weil sie sich wahrscheinlich auch noch ein bisschen die Haut aufgeschürft hatte. Neben der ganz offensichtlichen Wunde an ihrem Oberarm, die dann doch ein bisschen mehr als nur eine oberflächliche Schürfwunde war. Das Mädchen fluchte leise und faste mit ihrer gesunden Hand dorthin, spürt das warme Blut unter ihren Fingerkuppen und verzog dabei auch ihr hübsches Gesicht. Weil es weh tat und weil sie genervt und auch ein bisschen aufgelöst war. Bis die beiden Jungs zu ihrer Hilfe eilten nachdem sie heldenhaft nach ihr gerufen hatten. „Mir geht es prächtig.“, antwortete die Blonde, meinte das natürlich nicht ernst aber konnte auch nicht anders als so mit dieser Situation umzugehen. Vielleicht erkannte sie auch den Ernst der Lage nicht weil da doch noch etwas Alkohol in ihrem Körper vorhanden war. Ein überraschter Laut verließ ihre Lippen als Wayne sie einfach so hoch nahm. Vielleicht hätte sie zu einem anderen Zeitpunkt erstmal protestiert dass sie dieser fremde Kerl einfach so ungefragt antatschte aber jetzt entkam ihr nur ein Schmunzeln und sie klammerte sich an ihn. „In den Armen eines starken Mannes geht es immer.“ Sie schenkte dem Kerl einen süßen Blick, wirkte dennoch weiter geschmerzt und war auch froh, dass sie erstmal wieder ruhigen Boden unter sich spürte nachdem der Blonde sie abgesetzt hatte. Die Schülerin streckte ihre Beine aus und bemerkte auch sofort, dass dort etwas nicht stimmte. Sobald Chase jedoch sein Handy und damit auch etwas Licht hervor geholt hatte, galt die Aufmerksamkeit aller erst einmal ihrem Arm und der kaputten Jacke, die auch bereits mit rotem Blut besudelt war. „Diese Arschlöcher..“, murmelte die Blondine in Hinblick auf den Kommentar, den einer der Jungs gerade noch verloren hatte. Bestimmt lagen dort am Straßenrand einige kaputte Flaschen und Dosen, die so unbedacht immer dorthin geworfen wurden weil es in so einem Dorf ja eh keinen interessierte oder teilweise alles so überwuchert war, dass es nicht auffiel. Hina war es aufgefallen. Auf die schmerzvolle Art und Weise. „Mir ist schlecht.“ Das Blut zu sehen machte das flaue Gefühl in ihrem Magen nicht besser, das sie aufgrund ihres Alkoholpegels sowieso schon dort hatte. Sie drehte ihren Kopf zur anderen Seite. „Mein Fuß.. da stimmt was nicht.“ Das junge Mädchen beugte sich nach vorne, tastete mit ihren kalten und teilweise blutverschmierten Fingern ihr Bein ab und zuckte zusammen als sie ihren Knöchel erreicht hatte. Dass sie sich dort wohl oder übel auch verletzt hatte, sollte einen ja eigentlich auch nicht wundern oder? Schon alleine beim Anblick ihrer ewig hohen Schuhe, die sie eigentlich wirklich gerne trug, jetzt aber wirklich nicht passend waren. „Willst du mich dann damit abschleppen? Auch gut.“, erwiderte Hina und biss sich auf die Unterlippe während sie Chase einen bestimmten Blick zu warf, mehr als zweideutig und er wusste auch genau was sie damit meinte. Also eigentlich verstand das wohl jeder aber man konnte ja nie wissen. Entweder war in einem so abgelegenem Dorf jeder prüde und gehörte nur dem lieben Gott oder hier hatte Jeder etwas mit Jedem und eigentlich war es eine ganz große Familie. Die Jugendliche legte ihren Handrücken an ihre Stirn während sie sich langsam auf den Rücken legte und sie tief durch atmete aber irgendwie wurden die Schmerzen damit auch nicht besser. „Alles dreht sich..“, flüsterte das Blondchen und streifte mit ihren Fingern nochmals über die schmerzende Wunde an ihrem Oberarm. Der Stoff hatte sich schon vollends mit Blut vollgesogen und so wie es aussah, war das auch nicht gerade wenig. „Ich..“ Es war das letzte leise Wort was sie über ihre Lippen brachte bis sie schließlich das Bewusstsein verlor.

  • [Wayne] ~ mit Hina & Chase irgendwo auf dem Weg nach Riverport

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    Auch wenn es in der Dunkelheit der Nacht nicht zu sehen war, konnte sich der Blonde ein Schmunzeln nicht verkneifen, nachdem das Blondchen ihm geantwortet hatte. Solange sie ihn noch anflirten konnte, schien es ihr ja doch ganz gut zu gehen. Wayne setzte das junge Mädchen vorsichtig auf dem Weg ab, ehe er sich an ihren Begleiter richtete. Tatsächlich hatte er diesen im Eifer des Gefechts überhaupt nicht beachtet und so auch nicht bemerkt, dass er bereits dabei war, für Licht zu sorgen. Seinen Kommentar hingegen bekam Wayne sehr wohl mit, entschied sich aber, ihn zu ignorieren. Gerade gab es wirklich wichtigeres als sich von irgendeinem Halbstarken provozieren zu lassen. Im Licht des Mobiltelefons, welches der Andere gezückt hatte, erkannte nun auch Wayne die Schwere der Lage. Seine Jacke, welche er Hina gegeben hatte, um sich zu wärmen, war an einem Ärmel zerschnitten und bereits durchtränkt von Blut. Verfluchter Mist! Hier konnte er Chase in seiner Vermutung nur zustimmen und auch Hina sprach ihm förmlich aus der Seele. Wie er Menschen doch manchmal verabscheute. Sie dachten, die Natur wäre ihre persönliche Mülldeponie, zerstörten ihre Umgebung und sorgen dafür, dass nicht nur Flora und Fauna, sondern auch andere Menschen darunter zu leiden hatten. Und in diesem Fall hatte es ein unschuldiges junges Mädchen getroffen, welches einfach nur nachhause gehen wollte. Der Blonde sah zwischen Chase und Hina hin und her. Tatsächlich war er dankbar, dass ersterer hier war und sich ebenfalls um das Mädchen kümmerte. Denn alleine wäre Wayne vermutlich minimal überfordert gewesen. Er lauschte dem Austausch der beiden und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Selbst in einer solchen Situation behielten sie beide den Humor. Bemerkenswert. Außerdem war die Vorstellung, wie Chase seine Freundin mit einer geklauten Schubkarre durch die Gegend schob einfach nur urkomisch. Jedoch war Wayne auch erleichtert, denn solange sie noch herum albern konnte, schien es Hina einigermaßen gut zu gehen, auch wenn die Wunde an ihrem Arm und ihr Knöchel schnellstens versorgt werden mussten. "Wir müssen die Blutung stillen, dann sehen wir weiter." Murmelte Wayne. Er sah an sich herab, auf der Suche, nach einem entbehrlichen Stück Stoff, welches er eng um den Arm des Blondchens wickeln könnte. Doch leider hatte er nichts bei sich. Und seine Jacke, wenn auch vom Glas der Flasche zerschnitten, war zu stabil, um sie in eine passende Größe zu zerreißen. Zumindest für Wayne. Sein Bruder Bob hätte es vielleicht geschafft, doch er war nicht hier. Und Wayne konnte ihn auch nicht anrufen, denn er hatte sein Handy Zuhause auf der Ranch gelassen. Der Cowboy dachte schließlich nicht, dass er es brauchen würde. Er wandte sich an Chase. "Hast du vielleicht etwas, mit dem wir die Wunde verbinden könn-" Wayne kam nicht dazu, seinen Satz zu beenden, als Hina wieder seine volle Aufmerksamkeit auf sich zog. "H-hey, ruhig, atme ganz tief-" Doch es half nichts. Das Mädchen hatte bereits das Bewusstsein verloren. "Scheiße..." Wayne fluchen zu hören war eine Seltenheit, denn normalerweise hatte er seine Ausdrucksweise gut unter Kontrolle. Doch gerade war einfach zu viel los, um darauf zu achten. Mit geweiteten Augen sah der Cowboy zu Chase, der Blick eindringlich. Sie brauchten einen Krankenwagen, sofort! Wayne vertraute darauf, dass Chase genau das Selbe dachte und sein Handy, welches er ja bereits in der Hand hielt, nutzen würde. Währenddessen musste der Blonde sich darauf konzentrieren, Erste Hilfe zu leisten. Doch was sollte er tun? Die Wunde verbinden oder die stabile Seitenlage? Und mit was überhaupt verbinden? Es blieb keine Zeit, um groß darüber nachzudenken, also entschied er sich, erstmal das Prozedere durchzugehen, was er damals beim Erste-Hilfe-Kurs gelernt hatte, auch wenn seine Hände zitterten. Wie war das gleich bei bewusstlosen Patienten? Erstmal die Atmung überprüfen?

  • Chase bei Hina und Wayne irgendwo im Nirgendwo | fahren Richtung Riverport

    Die Wunde am Arm sah nicht besonders gut aus, das hatte selbst Chase’ alkoholisierter Verstand begriffen. Zumindest wenn er das ganze Blut betrachtete, das ihm nach und nach erst auffiel, als das Mädchen versuchte ihnen zu erklären, dass mit ihrem Knöchel auch nicht alles in Ordnung war. Stumm ließ er seinen Blick über den Ärmel wandern, der eine viel zu dunkelrote Farbe angenommen hatte. Auch an ihren schlanken Fingern befand sich Blut und Chase begann sich langsam der Magen etwas zu drehen. Dass sein Betthäschen einen spitzen Kommentar auf seine Schubkarrenidee gab, stimmte ihn wieder etwas besser und ein leichtes Grinsen zierte seine Lippen bei dem Blick, den sie ihm zuwarf. So schlecht schien es ihr also doch nicht zu gehen? Oder überspielte sie alles nur? Chase nickte, als der Cowboy darauf hinwies, dass die Blutung gestoppt werden musste. Gleich darauf seufzte der Schüler jedoch frustriert, fuhr sich durch die Haare und setzte sich auf den Asphalt, da ihm die Beine vom Hocken langsam einschliefen. “Nein, hab ich nicht.” Groll schwang in seiner Stimme mit, die aber nicht dem galt, für den die Antwort bestimmt war. Vielmehr war es auf die ganze Situation zurückzuführen, die ihn einiges an Selbstbeherrschung abverlangte. Er gab es nicht gerne zu, war aber irgendwie überfordert mit einer verletzten Hina mitten in der Nacht im nirgendwo. Zwar hatte sich der Alkohol schon ein wenig aus seinem Kopf verzogen, doch erlaubte dieser immer noch keine absolut klaren Gedanken - kurzum gesagt fiel ihm das Nachdenken schwer. Seine Gedankengänge waren träge und irgendwie viel zu anstrengend. Folglich hatte er nicht wirklich eine Idee, was sie benutzen konnten, um die Blutung zu stoppen. Oder diese zumindest etwas einzudämmen. Für einen Augenblick sah er an sich hinunter, warf dann einen fragenden Blick zu dem Blonden hinüber. “Höchstens den hier.”, schob er also hinterher, während er gleichzeitig den Stoff seines Hoodies auf der Brust mit seinen Fingern ein wenig nach vorne zog. Doch Hina unterbrach die Unterhaltung, wenn man es denn so nennen konnte. Chase’ Alarmglocken begannen zu läuten, nein viel mehr laut und schrill zu kreischen bei ihren Worten und der Tatsache, dass sie sich hinlegte. Der Fremde versuchte noch ihr Anweisungen zu geben, doch ihr Satz brach ab, ihre Hand rutschte leblos zur Seite. Ruckartig beugte er sich über sie, betrachtete ihr Gesicht, das keine Regung zeigte “Hey! Hina!! Mach keinen Scheiß.”, Keine Antwort. Nichtmal ein Zucken in ihren Gesichtszügen. Scheiße, sie war tatsächlich bewusstlos. Panik schlug heftig auf ihn ein und er ließ sich wieder auf deinen Hintern fallen. Jetzt war ihm erst so richtig kotzübel. Fuck. Fuck. “FUCK!” Chase’ Herz raste, das Blut rauschte in seinen Ohren, der Verstand völlig blank. Normalerweise behielt Chase recht lange die Ruhe, aber diese Situation überforderte dann doch wohl fast jeden Teenager. Hilflos sah er zu dem Cowboy, der ihn mit ebenso viel Schock musterte. Jedoch lag eine gewisse Aufforderung in seinem Blick. Plötzlich realisierte Chase das Handy wieder in seiner Hand und verstand, was der andere wollte. Er entsperrte den Bildschirm, was eigentlich gar nicht notwendig war, um den Notruf zu wählen, aber eben Gewohnheit und tippte die drei nötigen Ziffern ein. Er stellte auf Lautsprecher, damit der andere mithören könnte. Nicht unbedingt, weil er ihm einen Gefallen tun wollte, sondern viel mehr, weil er so das Gefühl hatte, dass nicht die ganze Verantwortung dieses Anrufes bei ihm lag. Die Stimme am anderen Ende der Leitung führte sie zum Glück schnell durch die notwendigen Informationen. Man versprach ihnen zusätzlich, dass so schnell wie möglich ein Krankenwagen kommen würde, was seine Nerven seltsamer Weise etwas beruhigte. Es kamen Leute, die Ahnung hatten. Die helfen konnten. Lag es daran? Chase hatte nun doch seinen Hoodie ausgezogen, womit sie mehr schlecht als recht Hinas Arm abgebunden hatten, um die Blutung etwas einzudämmen. Immerhin hatte er zwar noch ein T-Shirt darunter angehabt, aber ziemlich kalt war es so trotzdem - was er allerdings gar nicht wirklich wahrnahm. Stattdessen ruhte sein Blick ununterbrochen auf Hinas Gesicht, das selbst bei dem bisschen Licht, das seine Handytaschenlampe spendete, sehr blass aussah. Und irgendwie musste er auch gestehen, dass er froh war den Erdbeerhelden neben sich zu haben. Allein wäre er wohl völlig durchgedreht.

    Der Krankenwagen kam, Hina wurde notdürftig versorgt, auf eine Liege gebettet und in das Fahrzeug geladen. Da Chase sowieso minderjährig und noch dazu betrunken war, ließen sie ihm keine großartige Wahl, ob er nun mitfahren wollte, oder nicht. Er hätte so oder so nicht protestiert. Diesmal nicht, auch wenn er es hasste Vorschriften zu erhalten. Dem blonden Cowboy ließen sie die Wahl, aber Chase achtete darauf gar nicht so wirklich und war einfach nur froh die Verantwortung für Hinas Leben an Erwachsene und vor allem an Fachleute abtreten zu können.

    Es dauerte auch nicht lange, bis der Krankenwagen endlich Richtung Riverport fuhr.



    LunaXSol : ich wusste jetzt nicht genau, ob Wayne mit will, also hab ich es mal offen gelassen! <3 

  • Cylie & Nick | kommen von der Starling Ranch an


    Die wenigen Tropfen wurden schnell mehr und ehe die beiden sich versahen, waren sie pitschnass. Der Weg bis zur Bushaltestelle war nicht weit. Oder er wäre nicht weit gewesen, wenn sie direkt richtig gelaufen wären, aber selbstverständlich waren sie irgendwo zwischendurch falsch abgebogen und nun eben vollkommen durchnässt. Erschöpft strich sich Nick die nassen Strähnen aus dem Gesicht, hielt mit der anderen Hand noch immer Cylie fest. Sie war sportlicher als er. War das schon immer so, oder war er in den letzten Wochen nur einfach scheiße faul? Wahrscheinlich beides. Schwer holte er Atem, füllte seine Lungen mit der vom Regen kalten Luft und obwohl es in seinem Hals brannte, atmete er weiter tief ein, bis sich alles einigermaßen beruhigt hatte. Cylie war ebenfalls pitschnass und gerne hätte Nick ihr irgendwas trockenes von sich angeboten, denn jetzt, wo sie nur noch herum standen und nicht mehr rannten, kühlten ihre Körper ab. Ebenso wie die Luft. Es war egal ob er fror, aber er wollte auf keinen Fall, dass die Brünette sich erkältete. Er sah zu ihr und sofort wurde er ein wenig rot. Ihr gerade noch weißes Shirt war nun nass und durchsichtig. Er sah sich um, aber noch war keiner außer ihnen an der Bushaltestelle angekommen. Gut. Normalerweise hätte Nick jetzt ein freches Kommentar abgegeben. Sowas wie "Soso. Du trägst heute also rosa für mich." Aber nach allem was vorgefallen ist, schossen Nick ganz andere Bilder in den Kopf. Cylie, wie sie vor ihm stand. Nur in Unterwäsche, den BH nur mit ihrer Hand fest hielt. Nur ihre Hände und der dünne Stoff, der zwischen ihnen stand, bevor alles schief lief. Es war so einfach diesen Anblick zu genießen, doch er rief eben auch die Erinnerung auf, dass sie mal an einem ganz anderen Punkt waren. An einem Punkt an den er zurück wollte. Oder? Er schluckte und zog mit einer Hand an ihrer Jacke, um mit ihr den Ausblick zu verdecken. Er schluckte, wand den Blick ab und versuchte zu grinsen, während er sprach. "Du hast wohl heute nicht mit Regen gerechnet." Nur eine halb so gute Stichelei wie sonst und auch wenn er sich bemühte es nicht zu zeigen, Cylie würde merken, dass er gerade nicht so recht wusste wie er damit umgehen sollte. Das war so unfair ihr gegenüber. Noch vor wenigen Minuten hatte sie ihm gesagt, dass er sie ruhig früher hätte hochheben können und er hatte sich so sehr darüber gefreut. Jetzt war er wieder unsicher und wusste nicht wohin mit sich selbst und dem Gefühlschaos, das sie in ihm auslöste. "Ich-", fing er an, zögerte dann aber doch kurz, ehe er sie wieder ansah. Ihr direkt in die Augen blickte. "Ich-" Wagte er einen zweiten Versuch sich zu erklären, ohne wirklich zu wissen was er sagen wollte. 'Ich musste an den Abend denken.' Vielleicht war es am besten einfach ehrlich zu sein. Aber eventuell machte das auch nur alles schlimmer. Sie sah ihn erwartungsvoll an. Wartete darauf, dass er sich erklärte und ihr einfach alles sagte. Ehrlichkeit. "Ich weiß nicht was ich sagen soll.", wich er dem Gespräch noch einmal aus und hätte fast über sich selbst und seine eigene Unfähigkeit gelacht. Was zur Hölle war nur los mit ihm? Er war doch sonst kein solcher Idiot. Er war doch sonst kein solcher Arsch. Das war ein Verhalten, dass er Alex zutraute, aber nicht sich selbst. Doch ehe er weiter darüber nachdenken konnte, fuhr der Bus ein. Endlich wenigstens ein wenig Glück. Er ließ Cylie zuerst einsteigen, folgte ihr aber direkt.

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    Cylie & Nick | verlassen mit dem Bus Sternbach


    Wie konnte ein so blödes kleines Dorf so viele kleine Wege und Sackgassen haben? Immer wieder hörte man Cylie leise und manchmal auch laut fluchen während die jungen Erwachsenen im mittlerweile strömenden Regen zur Bushaltestelle liefen. Auch ihre kurzen Pausen unterhalb großer Bäume halfen nicht wirklich, weshalb sie sich relativ schnell und einstimmig dazu entschieden hatten weiter zu laufen. Irgendwann, der Studentin kam es wie eine halbe Ewigkeit vor und hatte das Gefühl, jetzt wirklich alles von diesem Kaff gesehen zu haben, erreichten sie die Haltestelle und konnten sich endlich unterstellen. Was zwar nicht mehr wirklich viel brachte, jetzt wo der Regen sie kalt erwischt hatte und sie klitschnass waren aber wenigstens hatten sie ein Zwischenziel auf ihren Weg zurück nach Riverport erreicht. Ein winziger Grund zum Jubeln oder? Cylie seufzte laut während sie ihren tropfenden Pferdeschwanz ausdrückte und sich die nassen Strähnen aus dem Gesicht wischte. „Das musste jetzt ja sein oder..?“ Auch wenn sie einen leeren Magen hatte, jetzt wollte sie erstmal ins Wohnheim und sich umziehen. Ein Restaurant würde sie so sowieso nicht hinein lassen. Außer die vielen herunter gekommenen Buden in den Seitengassen der Innenstadt aber dahin wollte sie jetzt auch nicht unbedingt. Mit ihren Zeigefingern tupfte sie ein paar Mal unter ihrem Auge, wollte mögliche Spuren von verwischtem Augen-Make-Up beseitigen als Nick ihre Jacke enger zog. Fragend schaute sie hinauf zu dem größeren Mann, wollte zuerst anmerken dass das nicht wirklich etwas brachte, da ihr immer noch kalt war und sie davon ausging dass er ihre dunkle Jacke deshalb enger zog. Aber nach einem kurzen Blick nach unten, wurde ihr klar was das eigentliche Vorhaben des Studenten war. „Oh..“ Na, wenigstens hatte sie heute morgen nicht noch zum roten BH gegriffen und doch noch ein bisschen mitgedacht als sie sich ein weißes Shirt übergeworfen hatte. „Manchmal kommt mir mein Optimismus doch in die Quere.“, antwortete die kleine Dame und schmunzelte. Im Nachhinein war die Farbe ihres Shirts nicht die beste Wahl gewesen aber naja, wenigstens war ihre Jacke groß genug um sie so vor neugierigen Blicken zu schützen. Auch dem von Nick wie es schien. Die Medizinstudentin verschränkte noch ihre Arme vor der Brust als das Grinsen auf ihren Lippen verschwand, der Kerl suchte anscheinend nach den passenden Worten und sie spürte plötzlich ein nervöses Kribbeln ihrer Magengegend. Ließ er jetzt die Bombe platzen? Dass er wieder in festen Händen war, dass die Gefühle wieder aufgeflammt waren, Leila und er nun wieder ein Paar waren. Cylie war ein bisschen überfordert von ihren eigenen Gefühlen, wie sie allein auf den Gedanken daran reagierte. Auch wenn sie gerne seinem Blick geflüchtet wäre, weil sie ihm dabei nicht in die Augen sehen konnte wenn er es sagte, so ließ sie sich von seinen hellen Augen einnehmen. Verlor sie sich generell so oft darin in letzter Zeit, in der ihr Herz auch ein paar Mal schneller geschlagen war als üblich. Doch als keine wirkliche Erklärung kam, er mehrmals versuchte einen vernünftigen Satz zu formen und letztendlich irgendwie scheiterte, schien sie enttäuscht, war es auch und wandt ihren Blick schließlich ab. Ihre grünen Augen schlossen sich als sie den Kopf hängen ließ und erstmal auch gar nicht bemerkte dass endlich ein Bus vorfuhr und sie ins Trockene bringen konnte. Stumm ging sie ein paar Schritte nach vorne, wartete bis der Busfahrer die Tür öffnete und stieg ein. Gefolgt von ihrem besten Freund wurden sie mit einem lauten Grummeln des Busfahrers begrüßt, der nicht gerade erfreut über die Tatsache war dass die Studenten seinen schönen Bus volltropften. Aber was sollten sie schon tun, sich ausziehen? Die Klamotten aus dem Fenster hängen lassen? Cylie ignorierte die Tatsache, schließlich konnte der alte Typ froh darüber sein nicht bis auf die Unterwäsche nass zu sein. Also hatte er auch ihrer Meinung nach keinen Grund zu meckern. Die gesamte Busfahrt über wechselten die Freunde kein Wort. Weil auch sie nicht wirklich wusste, was sie sagen sollte. Immerhin war auch nicht sie am Zug oder? Auch wenn Nick nicht die richtigen Worte finden konnte, so musste er. Irgendwie. Wann waren sie an diesem Punkt angekommen? Ein enttäuschtes Seufzen schluckte die angehende Ärztin hinunter, schaute aus dem Fenster an das noch wenige Regentropfen trommelten und versuchte das mulmige Gefühl in ihrem Bauch und das drückende Gefühl auf ihrem Herzen zu ignorieren.

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