Die Rivermountains

  • [Vor der Bühne] Cedric & Noita



    Sie kam sich wie ein Idiot vor, wischte nach und nach die Tränen beiseite, welche immer wieder über ihre geröteten Wangen kullerten und ihren Blick auf die Person verschleierte, die sie so sehnlichst wiedersehen hatte wollen, die sie so vermisst hatte und deren Begegnung sie doch irgendwie gefürchtet hatte, es ihr letztendlich aber nichts als Erleichterung gebracht hatte. Erleichterung, dass auch er sie sehen wollte, sie vermisst hatte - es ihr nicht nur mit Worten beteuerte sondern sie sich wenige Sekunden nach ihrem Wiedersehen in seinen Armen wiederfinden hatte dürfen. Ein Ort an dem sie sich sicher fühlte, an dem es sich banaler Weise so anfühlte als wäre sie unantastbar für den Rest der Welt. Die Angst abgelehnt zu werden, nachdem sie einander ihre Gefühle gestanden, sich verletzlich gemacht hatten war verschwunden. Ein Stein fiel ihr vom Herzen und ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen als er nach dem Grund ihrer Entschuldigung fragte. Sie schüttelte den Kopf um von sich abzulenken vielleicht auch um die Verlegenheit zu überspielen, die ihre Tränen bei ihr selbst ausgelöst hatten. „Weil...“ eine kurze Sprechpause folgte um die passenden Worte zu finden, sich zu erklären. „...weil ich so eine Heulsuse bin...“ Nun musste sie doch ein wenig Lachen und sie wischte die letzten Tränen beiseite. Es war so befreiend als die Angst von ihr abfiel und sie kam sich zugleich unendlich dumm dabei vor, wenn sie daran zurückdachte welche Hirngespinste sie sich in seiner Abwesenheit zusammengereimt hatte. Es würde eine einfache Erklärung geben und sie würden wieder dort fortfahren können wo es an jenem Tag geendet hatte. Es würde alles gut werden. Gemeinsam konnten sie alles überstehen da war Noita sich sicher. Die Wärme seiner Hand. Ihre zärtliche Berührung. Es schien die Anspannung von ihm zu nehmen. Seine gequälten Gesichtszüge schienen sich ein wenig zu entspannen doch er hielt seinen Blick gesenkt, sah ihr nicht in die Augen und dabei sehnte sie sich doch nach dem Glanz in seinen blauen Augen wenn er lächelte doch er lächelte nicht, sah sie nicht an, schien einen innerlichen Kampf durchzustehen. Ihr Daumen strich über seine Hand. Ohne ein Wort versuchte sie ihm die Kraft zu geben die er brauchte, ihm zu zeigen das sie hier war um an seiner Seite zu kämpfen wenn es nötig sein sollte. Die Schülerin wusste nicht warum er sich selbst so nieder machte, warum er glaubte nichts wert zu sein und noch im selben Moment als seine Worte an ihr Ohr drangen führte sie ihre zweite Hand an seine Wange. Sie spürte seine Wärme unter ihren Fingerkuppen. „Glaub niemals, dass du es nicht wert bist...“ Sie schüttelte leicht ihren Kopf und die Strähnen, welche ihr Gesicht umrahmten wippten bei dieser Bewegung als wollten sie Cedric ebenfalls verdeutlichen, dass er sich täuschte. Sie zögerte etwas, folgte dem Wunsch ihres klopfenden Herzens diese Worte auszusprechen. „Für mich bist du unendlich wertvoll.“ Sie wusste nicht ob sie es geschafft hätte ihm in diesem Moment in die Augen zu sehen aber er hatte ihr die Entscheidung ohnehin abgenommen, da er nach wie vor den Kopf gesenkt hatte und dennoch schimmerten ihre Wangen rosarot und ihr Herz drohte ihr aus der Brust zu springen. Er drückte ihre Hand und ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des Hexenmädchens. Eben jenes Lächeln, welches er immer schon geschafft hatte aus ihr hervor zu locken. Das Lächeln eines verliebten Mädchens. Unvergleichbar. Unbezahlbar. Seine nächsten Worte führten jedoch dazu, dass es im Keim erstickt wurde und das Flattern ihres Herzens schien ebenfalls abzuflauen als sie den Ernst in seinen Worten vernahm. Im Nachhinein betrachtet hätte sie nichts darauf vorbereiten können was jetzt folgte. Die Sicherheit in die sie sich gewogen hatte war wie weggeblasen, war aber immer noch irritiert von der Wortwahl ihres Gegenübers, konnte sich nicht zusammenreimen worauf er hinaus wollte, wie auch? Er sprach von einem Fehler, welchen er gemacht hatte, für den er sich entschuldigte ohne eben jenen Fehler überhaupt zu beschreiben. Der Blick ihrer roten Augen ruhte auf Cedric. Seine Hände zitterten. Er zitterte als Ganzes und sie hätte nichts lieber getan als ihm in ihre Arme zu schließen, ihn zu trösten aber als die nächsten Worte über seine Lippen kamen versteinerte das Mädchen. Ihr Blick war nach wie vor auf ihn gerichtet doch er wirkte leer. Es fühlte sich an als würde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen werden, als würde sie den Halt verlieren und ihr gleichzeitig jemand die Luft zum Atmen nehmen. Der einzige Halt, den sie hatten, der sie davor bewahrte zu versinken war die Hand des Anderen und dabei war sie sich gar nicht sicher ob diese Hand sie in die Tiefe zog oder ob sie das Mädchen davor bewahrte. Ein Schmerz in ihrer Brust. Wenn jemand von einem gebrochenem Herzen sprach fand Noita es immer sehr überspitzt formuliert und doch hätte sie es nicht anders beschrieben. Genau so fühlte es sich an. Als wäre es in viele Einzelteile zersprungen und die spitzen Scherben bohrten sich in ihre Eingeweide. Die Schwarzhaarige nahm nichts um sich herum mehr war. Keine Gitarrenklänge, keine Stimmen, kein Gesang. Rein gar nichts. Alles war still. Hatte er noch etwas gesagt? Sie wusste es nicht. Es fühlte sich an als wäre die Zeit stehen geblieben und dabei wünschte sich Noita nichts sehnlicher als das die Zeit sich zurückspulen würde, seine Worte ungesagt blieben, nicht einmal das die Tat ungeschehen blieb, die er ihr gestanden hatte sondern einfach das sie nichts davon wusste. Sie wünschte sich zurück in seine Arme, wollte sich von ihm trösten lassen. Wie völlig absurd. Dabei war er es der den Schmerz ausgelöst hatte und doch wollte sie lediglich von ihm hören das alles wieder gut werden würde. Aber würde es das? Würde jemals alles wieder gut werden. Sie war unfähig etwas zu sagen und selbst wenn sie dazu in der Lage gewesen wäre, hätte sie nicht gewusst was man auf solche Aussage erwiderte. Nach wie vor stand sie da, hatte sich nicht bewegt, war sich noch nicht einmal sicher ob sie überhaupt geatmet hatte.

    Es war der Applaus, der das Mädchen wieder ins Hier und Jetzt beförderte dabei wollte sie das gar nicht. Das Hier und Jetzt war unerträglich schmerzhaft und erdrückend. Ihre Augen füllten sich zum wiederholten Male mit Tränen doch dieses Mal waren es keine Freudentränen. Es war ihr sowieso unbegreiflich wie sie noch hier stehen konnte aber als sie ihren Kopf senkte begriff sie warum sie noch nicht zusammengebrochen war. Ihre Hände. Sie waren noch immer ineinander verschlungen und als sie beobachtete, wie sich die Verbundenheit löste wollte sie nichts sehnlicher als wieder nach dieser Hand greifen. Seiner Hand. Wollte diese Nähe nicht aufgeben sondern sie mehr denn je doch es war vorbei. Das was zurückblieb war Kälte und Schmerz. Tränen. Wahrscheinlich hätte sie nach der Person fragen sollen, die er geküsst hatte aber die Antwort war schon seit jeher bekannt gewesen. Bereits seit damals im Krankenhaus, nicht wahr? Ran. Es war immer nur sie gewesen. Sie hatte nie den Hauch einer Chance gehabt. Wie dumm war sie zu glauben, dass Jemand nur sie sehen hätte können - das sie die erste Wahl war. Warum sollte jemand sie einer anderen Person vorziehen. Noita hatte ihr Glück damals kaum fassen können und nun wusste sie wieder warum es sich so unwirklich angefühlt hatte. Weil es unwirklich war. Es war nicht mehr als ein Wunschdenken gewesen. Wie ein Vollidiot stand sie nun hier. Der Glanz aus ihren Augen war verschwunden. Ihr Herz in Trümmern. Sie brachte kein Wort heraus. Schaffte es nicht sich in Bewegung zu setzen. Unaufhörlich flossen Tränen über ihre Wangen, tropften zu Boden.

  • [Cedric] & Noita | im Publikum


    Stille. Ihr kurzes Lachen hallte in seinen Ohren nach - ein Lachen, das er ihr nun genommen hatte. Die Stellen, an denen sie ihn berührt hatte, an der Wange, ihre verschlungenen Hände, sie brannten nun und fühlten sich gleichzeitig kalt an, sich sehnend nach der wohligen Wärme, die sie ihm geschenkt hatte. Obwohl sie so dicht beieinander standen, hatten sie sich doch innerhalb einer Sekunde unendlich weit voneinander fortbewegt. Oder nein: Er hatte sie verjagt, sie von sich gestoßen, durch seine Worte, seine Taten. Obwohl sie noch hier standen, waren sie doch ganz woanders. Warum sagte sie nichts? Cedric wartete förmlich auf eine Reaktion, auf eine Frage, ein Warum, irgendetwas. Doch da kam nichts. Nichts. Leer wirkten sie beide, ihrer Gefühle beraubt, da alles was übrig blieb, nur der reine Schmerz war. Sie konnten sich dem nicht hingeben, noch nicht, nicht hier umgeben von hunderten fremder Gesichter, nicht, solange der Andere noch so nah war. Sollte er gehen? Er konnte es nicht. Seine Beine gehorchten ihm nicht und ein Teil von ihm, der wollte es auch noch nicht - wartete immer noch darauf, dass... ja... was eigentlich? Sie sollten glücklich sein. Sie hatten es bereits gehabt, ihr Glück, warum nur, warum, hatte er es so leicht weggeworfen, es nicht gewürdigt, es so mit Füßen getreten? Weil er geglaubt hatte, es könnte nicht sein? War sein inneres Sein so derart auf Selbstzerstörung gepolt, das er gar nicht anders konnte? Jaa, das passte. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied, oder? Dann war er wahrlich grauenhaft in diesem Handwerk. Mehr noch: Noita, welche hingebungsvoll an ihrer Gestaltung gearbeitet hatte, selbst ihres hatte er zerstört. Sie hätte sich niemals an ihn binden und er hätte es nicht zulassen dürfen. Dabei hatte er nichts mehr gewollt. Würde sie ihm das noch glauben? Ah, warum nur sagte sie nichts? Schließlich sah er auf, suchte ihren Blick, verzehrte sich nach einer Antwort in ihren Augen, doch nun war sie es, die den Kopf gesenkt hielt. Und weinte. Cedric schnürte es die Kehle zu. Natürlich weinte sie, er hatte gewusst, das er sie dazu bringen würde und war ihr doch genau deshalb so lange fern geblieben. Unter anderem. Ein gequälter Ausdruck machte sich auf seinem Gesicht breit. Das Wissen, das er die Verantwortung dafür trug. Weine nicht, Hör auf! "Noita..." Seine Stimme brach beim Klang ihres Namens, den er vermutlich nichtmal mehr denken durfte. Machte er alles nur noch schlimmer? Alles in ihm wollte sie trösten, sie umarmen, bei ihr sein und ihr versprechen, das alles gut werden würde. Aber das konnte er nicht. Er fühlte sich beschmutzt, als Täter gebrandmarkt und so nicht in der Lage die Hand nach ihr auszustrecken. Diese Tatsache schien die Kluft zwischen ihnen noch mehr zu vergrößern. Dennoch wollte er sie am liebsten schütteln für ihre Stille, ihre stummen Tränen. Als ob er so eine heftigere Reaktion bewirken könnte! Aber wollte er das wirklich? Doch ihre Leere, ihre Schockstarre, sie machten ihm fast ein bisschen Angst. Als ob er mehr kaputt gemacht hätte, als er sich je ausmalen hatte können. Waren Menschen wirklich so leicht zu brechen? Oder riss er mit seiner Zerstörungskraft, die doch üblicherweise nur gegen sich selbst gerichtet war, nun auch die Personen in seiner unmittelbaren Umgebung mit sich? Seine Lieben, die Personen, die ihm wichtig waren? War er wahrlich so schädlich und versprühte ein solches Gift? Wuchs er wie Unkraut in einem schönen Garten? Wäre es dann nicht besser, sich selbst zu entfernen, bevor er es noch schlimmer machte, und schlimmer, und schlimmer? Eine neue Angst stieg in ihm hoch, die Furcht darüber, das all diese Zweifel tatsächlich der Wahrheit entsprechen konnten. Das die Welt ohne ihn ein schönerer Ort wäre. Alles in ihm schrie danach zu verschwinden, abzuhauen, wegzulaufen. Wäre das nicht besser? Auch für sie, besser, wenn er sie nicht länger belästigte? Doch stattdessen blieb er wo er war und als er weiter ihre Tränen betrachtete, die langsam zu Boden tropften, kratzte er noch das letzte bisschen seiner Selbst zusammen, das den Fluchtgedanken für den Moment hinten anstellte. "Ich wollte das nicht." Die Worte waren nur ein leises Flüstern, ein schändlicher Versuch des Trostes, ein lächerlicher noch dazu. Er hob die Hände, wollte die ihren nehmen, sie an den Schultern berühren, irgendwas, um zu bedeuten, das er noch da war. Obwohl sie das vielleicht überhaupt nicht wollte. Mühevoll unterdrückte er die Angst, das sie sich wünschte, er wäre längst weg. Bitte, lass es nicht sein. Dennoch konnte er die Barriere nicht überwinden und so formte er die Hände lediglich zu Fäusten. "Bitte.", begann er, flehte er und es widerte ihn förmlich an, wie jämmerlich seine Stimme klang. Dünn. Brüchig. "Sag was." Scheiße, eigentlich sollte er sich weiterhin entschuldigen, eine Erklärung liefern, irgendwas, stattdessen bettelte er um ihre Worte. Wie erbärmlich. Doch wollte sie überhaupt mehr wissen? Würde es das nicht vielleicht noch schlimmer wachen? Er wusste es nicht und daher kam nichts von ihm, nichts, weil ihm nicht klar war, was sie hören wollte, was sie brauchte, was sie von ihm wollte. Er sollte auf den Knien vor ihr liegen, stattdessen stand er ungerührt und nun standen ihm selbst die Tränen in den Augen, die er mühevoll versuchte wegzublinzeln. Ihr Schmerz war sein Schmerz - aber ihr das begreiflich zu machen wäre ein äußerst armseliger Versuch sich selbst in ein besseres Licht zu rücken. Er wusste nicht was er noch sagen konnte, wusste nicht, ob es überhaupt etwas gab, um ihre doch noch so frische Beziehung zu retten. Hatte er es gleich von Beginn an zum Scheitern verurteilt?

  • [Felicia] kommt mit Ash an



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    Auf Ash' Versprechen konnte sie gar nicht anders, als ihm ein breites Grinsen zu entgegnen. Ihr Begleiter war wirklich ein Retter in Not. Nicht nur, dass er bei ihr bereits den Eindruck gemacht hatte, aber Felicia wusste genau, dass wenn irgendwas passieren würde, Ash wahrscheinlich außer Rand und Band wäre und alles dafür tun würde, um wieder Ordnung einzubringen. Auch, wenn es vielleicht mehr um Henriettes Willen wäre, war es trotzdem schön zu wissen, dass sich jemand einfach kümmerte. Symbolisch hielt sie ihre Hand hoch und verschränkte ihren Zeige- und Mittelfinger, um das Versprechen zu verdeutlichen. "Versprochen! Ich mag zwar vielleicht etwas quirlig, aber wenn es die Situation erfordert, dann kann ich wirklich eine ruhige Hand haben." Gerade in ihrem Beruf als Konditorin, wurde sie oft mit Stresssituationen konfrontiert und musste dennoch einen kühlen Kopf bewahren, um die anzufertigende Masse nicht zu ruinieren. "Vielleicht mögen sie mich ja doch ganz gerne, mag sein, dass du eventuell eine Frau auf dem Hof brauchst? Ich habe mal gehört, dass Tiere manchmal männliche oder weibliche Pfleger bevorzugen...", in Gedanken hielt sie sich einen Zeigefinger an ihr Kinn als sie überlegte, wo und wann sie das Gerücht nochmal gehört hatte, schließlich wollte sie keine Fehlinformationen verteilen. Die Aufforderung ihres Gegenübers brachte die Blonde zum Lachen. "Wer weiß, vielleicht behalte ich das Tier dann und mache meine eigene Farm auf!" Spaßend zuckte sie mit den Schultern und versuchte ihm mitzuteilen, dass sie eventuell Konkurrenz werden könnte. Felicia wusste natürlich, dass sie niemals eine Farm aufmachen könnte. Es war nicht ihr Fachgebiet und ohne Ash' Rat, würde sie weder sich selber, noch den Tieren einen Gefallen tun. "War nur ein Spaß, dazu hätte ich nicht das Zeug. Deswegen respektiere ich dich so sehr, dass du das alles alleine schaffst, ohne Hilfe und gleichzeitig noch deine kleine Schwester großziehst. Für dein Alter bist du viel verantwortungsbewusster als die meisten Männer, die ich bisher getroffen habe." Ausnahmsweise spaßte sie nicht mit ihm, sondern meinte ihre Worte vollkommen ernst. Zwar hatte sie Ash nicht zum ersten Mal für seinen Lebensstil gelobt, dennoch, konnte die Konditorin ihre Worte nicht oft genug wiederholen. Der Landwirt war ein richtiger Mann, der seinen Pflichten gut standhalten konnte und alles alleine zu meistern schien, im Gegensatz zu so vielen anderen Gleichaltrigen.

    Ihr eigentlich so schönes, angenehmes Gespräch wurde weiterhin von der Verlegenheit der Blonden unterbrochen. Sie konnten sich so frei unterhalten, spaßen und scheinbar über alles reden, nur aufgrund eines Kommentares schien Felicia wie angewurzelt in ihren Antworten und Reaktionen. Es war für sie unglaublich schwer zu begreifen, warum sie sich in der Gesellschaft eines so tollen Mannes aufeinmal so klein fühlte? Dabei war alles doch so unbekümmert und Felicia überkam nie ein Gefühl von Unbehagen, viel mehr war es wohl einfach Angst vor Ablehnung..? Die Erwachsene konnte die einzelnen Teile noch nicht zu eine, großen Puzzle zusammenführen. Wovor hatte sie denn Angst abgelehnt zu werden? Aus Nervosität begann sie etwas auf ihrer unteren Lippe rumzukauen, ehe Ash die Stille unterbrach. Einen tiefen Atemzug brauchte es vorher noch, um die Blonde zum Sprechen zu ringen. "Ich weiß es um ehrlich zu sein selber nicht genau.. Irgendwie war es einfach als..", wie genau war es denn, was sie fühlte und dachte und wie konnte sie das in Worte zusammenfassen? "Es war einfach als hätte ich direkt aus meinem Herzen gesprochen." Auch, wenn die Temperaturen sanken, fühlte Felicia in diesem Moment eine absolute Hitze in ihrem Körper aufkommen und es fühlte sich an, als würde ihr Kopf explodieren. Im selben Moment, in welchem sie die Worte ausgesprochen hatte wünschte sich Felicia, nichts gesagt zu haben. Wie konnte sie auch alles immer schlimmer machen, als es eigentlich schon war? Sie schämte sich selber für ihre eigenen Worte, die in ihrem Kopf viel kitschiger klangen, als sie eigentlich gemeint waren. Um so glücklich schätzte sich die Erwachsene dann, als beide dann doch das Gesprächsthema wechselten.

    Es freute Felicia, dass er ihr so einfach zustimmte, irgendwie war es so, als würden die beiden immer einer Meinung sein und sich nicht widersprechen. Das Gespräch sollte sich auch weiterhin als ebenso harmonisch herausstellen, als Ash sich auch endlich dazu bewegen ließ, gemeinsam mit ihr zu musizieren. "Vielleicht entdeckst du doch noch eine versteckte Vorliebe!", lachend trafen die beiden endlich am Fest an und auf Ash' Aufforderung hob sie provozierend den Kopf, als würde sie nach einem Stand Ausschau halten, ehe sie in Gekicher ausbrach. "Na gut Romeo, wenn Kühe ausgeschlossen auf dem heutigen Abendprogramm sind, dann hast du die noble Gelegenheit mich herumzuführen und etwas zu finden, das ähnlich viel Spaß macht!" Mit einem breiten Grinsen widmete sie sich nun wieder zu Ash, ohne gleich rot wie eine Tomate anlaufen zu müssen-

  • 1699-darren-pngDarren | bei Yumi an der Bar


    Die hell erleuchtete Welt um den Lockenkopf wurde langsamer, hielt beinahe an während er dem Instrument in seinen Armen die passenden Klänge entlockte, seine rauen Finger strichen sanft über die Saiten, klopften auf das Holz der Gitarre während seine Lippen Wörter formten, sich der Melodie anpassten und sein Körper sich zum Takt bewegte. Seine braunen Augen waren weiter geschlossen, es war so viel einfacher sich den Gefühlen, die hinter jeder einzelnen Silbe steckte und die jeder noch so unbedeutende Ton in einem entfachte auch seinen Mitmenschen weiter zu geben. Ein jeder Musiker würde ihm zustimmen, vielleicht erwartete das Publikum mehr, ein bisschen Tanz ein bisschen mehr Spaß doch den hatte er, auch wenn man es auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz sehen konnte. Sein Kopf senkte sich leicht als der letzte Ton seine Lippen verlassen hatte und sein Herz klopfte wie verrückt, nicht unbedingt vor Aufregung und Nervosität, mehr vor Freude darüber dass seine Zuhörer wohl Gefallen an dem was er die letzten Sekunden von sich gegeben hatte, gefunden hatten. Ein breites und zufriedenes Lächeln stahl sich auf seine Lippen und Darren verbeugte sich etwas, bedankte sich und ließ seine Hand über die Gitarrensaiten wandern. Durch das helle Licht hindurch war es ihm fast unmöglich Gesichter seines Publikums auszumachen, er sah in die Richtung in der er sich vorher mit Noita unterhalten hatte, bemerkte dass sie nicht mehr alleine war und hoffte zugleich dass dies der Mann war, auf den sie gewartet hatte, auch wenn ihr Gesicht und ihre Körperhaltung nicht wirklich erfreut wirkten. Vielleicht deutete er dies aber auch falsch? Der junge Schauspieler wurde durch ein Schulterklopfen wieder auf das Wesentliche aufmerksam gemacht und eine Sekunde später war die Sorge um seine dunkelhaarige Freundin in den Hintergrund gerückt, nicht vergessen, doch es warteten Menschen auf ihn und seine Stimme. Seine Finger stimmten ein weiteres Lied an während zunächst nur ein Summen seine Lippen verließ. Sein Herz geriet aus seinem bekannten Rhythmus als er einen Blick auf sich spürte, einen ganz bestimmten Blick, den er das Lied über suchte. Hatte er sich geirrt? Schon vorhin hatte er aus den Augenwinkeln heraus gedacht sie entdeckt zu haben. Doch wäre es nicht Zufall zu viel? Wie oft spielte hier das Schicksal mit? Ein Lächeln folgte, ein Kopfschütteln als er sich seinem nächsten und auch schon letzten Lied wieder vollkommen widmete. Wie gesagt war er nicht hergekommen um zu Singen, eigentlich, er half nur, so hatte er auch nicht allzu viel vorbereitet. Im Grunde gar nichts, das waren nur Songs, die ihm im Kopf herum geisterten. Die Sekunden verstrichen in denen Darren zwischen seiner und der wirklichen Welt tänzelte, seine Gefühle in die Melodie steckte und sein Herz singen ließ. Die Musik wurde leiser, stoppte und ein letztes Verbeugen folgte ehe er die Bühne verließ und das Rampenlicht wieder den eigentlichen Musikern des heutigen Abends überließ. Seine Beine führten ihn zunächst in die Nähe seiner jüngsten Begegnung, doch mit jedem Schritt näher spürte er dass es nicht der richtige Moment war um dazwischen zu gehen. Er würde mehr stören als das er helfen konnte und auch wenn es ihn wirklich Überwindung kostete, blieb er stehen und wand seinen Blick an. Noita wusste dass sie zu ihm kommen konnte. Sie waren sicher (noch) keine besten Freunde doch es gab eine besondere Bindung zwischen ihnen. Ein kaum hörbares Seufzen verließ seine Lippen. Unerklärlich schlug sein Herz ein paar Takte schneller und sein Kopf hob sich wieder während sich ein Kribbeln aus seiner Körpermitte über seinen Körper hinweg ausbreitete. Yumi war wirklich hier, fast neben ihm an der Bar. Er hatte sie entdeckt, sie dabei erwischt wie sie ihn anstarrte. „Entschuldigung..“, begann der Musiker nachdem er bei ihr angekommen war und sie zuerst nur stumm gemustert hatte. Sie war so wunderschön. „Jetzt hast du mich doch schon singen hören.. Obwohl ich dir doch versprochen hatte dass das erste Mal besonders sein wird, nur wir beide..“ Seufzend ließ er seinen Kopf hängen, wirkte betrübt, was jedoch nur gespielt war, und suchte dann wieder ihre bezaubernden Augen, die er ja fast schon vermisst hatte. War das übertrieben? Wahrscheinlich..




    1677-cylie-pngCylie & Nick | in der Nähe der Bühne auf Sitzsäcken


    Genüsslich schlürfte die junge Studentin an ihrem funkelnden Cocktail, der im Licht der unzähligen Lichterketten noch mehr strahlte als eh schon. Es mochte alles super kitschig aussehen und die ruhige, fast schon melancholische Musik, die die Gitarristen dort oben auf der Bühne zum besten gaben, machte das alles nicht wirklich besser, eigentlich fehlte jetzt nur noch das dramatische Wiedersehen zweier Teenager, die sich überglücklich in die Arme fielen, und das Szenario war perfekt. Die Medizinerin schmunzelte über ihren Gedankengang während ihre grünen Augen weiter auf der hübschen Studentin ruhten, die über ihre aufregenden Erlebnisse in Kanada erzählte. Die merkwürdige Reaktion ihres besten Freundes merkte Cylie zunächst gar nicht, machte sie das überhaupt zu einer guten Freundin? Der jüngere Zwilling stellte das halbvolle Glas beiseite und gönnte sich weiter etwas von ihrer Sternchenpizza ehe sie Yumi antwortete und mit einer sauberen Serviette über ihren Mund wischte. „Ja, nein, ich bin vielleicht ein bisschen neidisch.“, antwortete sie schmunzelnd denn alleine die Vorstellung mit einer kleinen Gruppe von Freunden durch die freie Natur zu fahren und die gemeinsame Zeit zu genießen klang wunderbar, auch wenn es für sie alleine schon schwer werden würde eine handvoll Freunde zu finden, die da mitmachten. In den letzten Jahren hatte sich dieser Bereich ihres Lebens wirklich ausgedünnt, dann musste eben Chris mitkommen. Es herrschte kurz Stille, anscheinend wechselten die Musiker auf der Bühne und während sie an ihrem letzten Stück Pizza knabberte, bemerkte sie die fast schon betrübte Stimmung, die von Nick ausging und fragend sah sie in seine Richtung. „Nick..?“ Die Blonde der Runde verabschiedete sich für einen Moment, Nachschub und so und Cylie nickte nur, hatte Yumi auch gar nicht wirklich zugehört, diese schien eh irgendwie abgelenkt, fand sie die Musik des Lockenkopfes, der auf die Bühne gekommen war und etwas von Lichtern sang so gut oder war es wirklich nur der Alkohol? Davon konnte sie eigentlich auch wieder was gebrauchen. Ihre zarte Hand legte sich an die breite Schulter des Dunkelhaarigen, in ihren grünen Augen spiegelte sich Sorge wieder, denn jetzt war es ihr endlich wieder eingefallen. Der Grund, warum Nick so reagiert hatte, warum dieses eigentlich so wunderschöne Land nicht ganz so.. interessant war für ihn. „Tut mir leid, Nick, ich.. ich hätte nicht fragen sollen.“ Natürlich hätte Cylie das niemals wissen können, sie war nur neugierig gewesen, hatte nach einem Gesprächsthema gesucht und jetzt hatte sie das unbewusst auf die neue Heimat seiner Ex-Freundin gelenkt.

  • [An der Bar] Darren & Yumi



    Der Alkohol brannte in ihrer Kehle. Sie war noch viel zu nüchtern für diese ganze Veranstaltung und für die Tatsache, dass ihre jüngste Liebelei dort oben auf der Bühne Liebeslieder sang. Die Blonde war nicht so naiv zu glauben sie wären an sie gerichtet immerhin war sie kein vierzehnjähriges Mädchen mehr, dass von der großen Liebe träumte. Angesichts der Tatsache, dass aber genau dieser Mann davon gesprochen hatte sie besser kennenlernen zu wollen, eine Bezeichnung für das was zwischen ihnen war oder auch nicht war wollte, machte die Studentin doch ein kleines bisschen nervös. Sie fühlte sich in die Ecke gedrängt. Einzig der Gedanke daran, dass man sie zu nichts zwingen konnte beruhigte den Herzschlag Yumis. Die Tatsache, dass ihr Herz einen Sprung gemacht hatte als seine Stimme an ihr Ohr gedrungen war erstickte sie im Keim. Sie wollte es nicht wahrhaben, dass seine Existenz etwas mit ihr machte, ihr nicht völlig egal war. Sie wollte es auch nicht wahrhaben, dass seine Lieder sie berührten, wollte nicht zu den Mädchen gehören, die ihn auf der Bühne anhimmelten und doch hatte Yumi ihren Blick nur mit Mühe von ihm abgewandt als sie ihn dort oben entdeckt hatte. Seine tiefe Stimme gepaart mit dem leichten Kratzen darin. Die Klänge, die er der Gitarre entlockt hatte. Es ging nicht spurlos an ihr vorbei und das wusste auch die Blondine, doch sie wollte es nicht zulassen und um das Gefühl zu unterdrücken genehmigte sie sich einen weiteren Shot. Yumi verzog das Gesicht als sie die Flüssigkeit wie bittere Medizin hinunterschluckte. Das Klatschen der Menge verriet ihr, dass sein Auftritt zu Ende war. Jetzt so zu tun als hätte sie ihn nicht gesehen wäre schwachsinnig und so hob Yumi ihren Kopf und blickte in die dunkelbraunen Augen jenes Mannes, der geradewegs auf sie zusteuerte als wären sie Magneten, die einander anzogen. Statt einer Begrüßung kam eine Entschuldigung über seine Lippen und die Blonde hob nur irritiert eine Augenbraue, abwartend wofür sich der Bartträger entschuldigen wollte, wo sie einander doch nichts schuldig waren. Ein wehmütiger Blick durch seine warmen Augen folgte als er fortfuhr und damit der Studentin doch ein Schmunzeln entlockte. Als Antwort bekam der Lockenkopf ein Schulterzucken und Yumi nippte an dem Drink, welcher ihr in diesem Moment serviert wurde. Er war dunkelblau und glitzerte, was wohl die Sterne am Himmelszelt darstellen sollte. Hoffentlich hatte man bei diesem Getränk ein wenig mit dem Zucker gespart. Sie führte den Strohhalm an ihre Lippen und lies dabei den anderen Studenten nicht aus den Augen. „Das ist okay. Ich möchte nicht im Schlaf von deinen Fans erdolcht werden...“ Sie deutete auf die Scharr junger Mädchen, die unweit von ihnen entfernt waren und den jungen Mann anhimmelten. Anscheinend waren sie ihm durch und durch verfallen, hatten sich vorgestellt er würde nur für sie singen. Sie griff in ihre Tasche um sich erneut eine Zigarette zu drehen. Sorgfältig bereitete sie den Tabak auf und drehte das gefüllte Papier in ihren Händen, ehe sie sich die Kippe schließlich ansteckte und mit einem Zündholz entzündete. Yumi lehnte sich leicht gegen die Theke und entließ den Rauch zwischen ihren Lippen. „In deiner Nähe lebt es sich echt gefährlich...“ stellte Yumi schließlich fest und fragte sich wann eines von den Mädels wohl den Mumm haben würde ihn anzusprechen. Bisher schienen sie sich noch zu beraten wenn sie vorschicken sollten. Sie kicherten nervös hinter vorgehaltenen Händen. Wie süß. So unbedarft. Im Angesicht der Tatsache, dass seine Fans wohl auf ihren Moment warteten war es wahrscheinlich sehr provokant sich ihm zu nähern um ihm ins Ohr zu flüstern. „Bekomm ich ein Autogramm?“ Ein Schmunzeln zierte ihre Lippen und sie entfernte sich wieder etwas von Darren nur um ihn herausfordernd anzusehen. Wahrscheinlich lästerten die jungen Mädchen wahrscheinlich gerade über das blonde Gift in der Nähe ihres Schwarms. Sie zerrissen sie mit ihren Worten. Wie alt die Mädchen wohl waren? Noch Teenager soviel war sicher. Eine in der Gruppe tippte ganz hastig auf ihr Smartphone und warf Yumi immer wieder böse Blicke zu. Wenn Blicke töten könnten wäre diePsychologiestudentin ganz bestimmt sofort tot umgefallen. Welch Glück, dass diese Art des Mordens noch nicht möglich war. Wahrscheinlich hätte Yumi so selbst auch schon einige Leben auf dem Gewissen.


    [Vor der Bühne] Cedric & Noita



    Die Zeit war stehen geblieben - zumindest hatte es für Noita en Anschein. In Wirklichkeit verstrich sie ohne, dass das Mädchen es bemerkt hatte - in Windeseile. Wie lange sie wohl hier gestanden hatte ohne das auch nur ein einziges Wort ihre Lippen verlassen hatte? Wie lange sie wohl stumm geblieben war, unfähig seine gesagten Worte zu verarbeiten, unfähig gar etwas zu erwidern? Es war erst der Klang ihres Namens, der sie wieder aufsehen hatte lassen. Seine Stimme nach der sie sich so lange verzerrt hatte. Ihre roten Augen glänzten, da sie nach wie vor mit Tränen gefüllt waren. Sie erwiderte Cedrics Blick, sah in seine blauen Augen, die sie entschuldigend ansahen vielleicht sogar auffordernd eine Reaktion zu zeigen, etwas zu erwidern, doch sie war nicht in der Lage etwas zu sagen. Sie wusste nicht was sie in einer Situation wie dieser sagen sollte. Was erwiderte man auf solche Worte? Was war richtig und was war falsch? Das Mädchen hatte sich nie Gedanken darum gemacht, wo das Thema Liebe doch eigentlich etwas ganz Neues für sie war. Das Gefühl in ihrem Herzen an jenem Tag im Park. Es war nun kaum noch greifbar. Noita versuchte sich daran zu erinnern, wie es sich angefühlt hatte doch an eben jener Stelle war nur noch ein stechender Schmerz, der ihr die Luft zum Atmen raubte, ihr den Boden unter den Füßen wegriss. Sie hatte das Gefühl zu fallen und mit Mühe und Not versuchte sie sich an eben jenen Glücksgefühl von damals festzuhalten aber der Schmerz überwog und so stürzte das Hexenmädchen immer tiefer und tiefer. Sie suchte Halt an seinem Antlitz doch es schmerzte ihn anzusehen. Es tat so unendlich weh. Vor ihrem inneren Auge spielte sich immer wieder die Szene ab wie sich seine Lippen auf die einer anderen Person legten. Jemand , der es wert war an seiner Seite zu stehen, der ihn mehr zu bieten hatte. Sie fühlte sich verloren. Einsam inmitten dieses Festes wo sie doch von Menschen umgeben waren. Die Blicke der Anderen fielen ihr nicht auf aber sie waren da. Wahrscheinlich sah man nicht jeden Tag ein weinendes Mädchen in Mitten eines Festes. Das Tuscheln der Anderen blieb ihren Augen verborgen. Nichts drang zu ihr durch, lediglich das kaum hörbare Flüstern jener Person auf deren Nachricht sie so lange gewartet hatte. Seine Worte drangen an ihr Ohr und sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Es hatte keinen Zweck. Immer wieder kamen neue nach und selbst wenn sie gewusst hätte was sie sagen sollte wäre es ihr wahrscheinlich unmöglich gewesen etwas verständliches über die Lippen zu bringen. Er wollte das nicht. Wie war das möglich? Sie sah in seine Augen, ein fragender Blick. Wie konnte ein Kuss ungewollt passieren? Wie konnte man Jemanden aus Versehen küssen? Stumm fragte sie ihn jene Fragen aber doch war sich die Schülerin unsicher ob sie überhaupt eine Antwort haben wollte, ob sie die Details hören wollte. Es würde nichts ändern, oder? Der Schmerz in ihrer Brust würde dadurch nicht nachlassen. Er würde nicht verebben und gerade in diesem Moment fragte sich die Schwarzhaarige ob der Schmerz jemals nachlassen würde. Ob das Minderwertigkeitsgefühl gegenüber jener Person jemals abklingen würde? Jene Person, die ihm wichtiger zu sein schien als sie, die ihn dazu brachten das was sie verband einfach wegzuwerfen. Seine Stimme brach als er sie anflehte etwas zu sagen. Er quälte sich. Es kostete ihn Kraft hier vor ihr zu stehen und diese Worte auszusprechen. Wie lange er es wohl schon mit sich schleppte? Wartete er darauf, dass sie wütend wurde? Aber sie war nicht wütend. Nicht auf ihn. Viel mehr auf sich. Sie war naiv genug gewesen zu glauben, dass sie Jemanden ausreichte. Das Jemand nur sie lieben konnte, wenn nicht einmal ihre eigenen Eltern sie lieben konnten. Cedric hatte seine Hände zu Fäusten geballt, bettelte um ihre Worte und so öffnete Noita ihre Lippen, versuchte etwas zu sagen aber ihre Stimme versagte. Das Mädchen wischte die Tränen zum wiederholten Male beiseite. Sie sah bestimmt schrecklich aus. „Warum...“ Ihre Stimme war brüchig, wurde förmlich von den Hintergrundgeräuschen verschluckt. Sie räusperte sich und hatte Schwierigkeiten damit überhaupt etwas zu sagen, da sie sich nicht sicher war ob sie überhaupt eine Antwort auf die Frage haben wollte, die ihr auf der Seele brennte seit dem er es ausgesprochen hatte. „...warum hast du...?“ Es fiel ihr unheimlich schwer diese Frage über die Lippen zu bringen und schlussendlich schaffte sie es nicht ihre Frage zu beenden, sie brach vorzeitig ab. Es fühlte sich an als würde diese Tat so erst Wirklichkeit werden, als würden ihre Worte es real machen. Es unausgesprochen zu lassen würde nichts ändern aber dennoch schafften ihre letzten Worte es nicht über ihre Lippen. In ihrer Stimme war kein Tadel zu hören. Ihr Herz war in Trümmern und doch schlug es stark gegen ihre Brust. Sie fürchtete seine Antwort, ganz gleich wie sie ausfallen würde. Das Mädchen senkte den Blick. In seine Augen zu sehen schmerzte. Überhaupt alles schmerzte. Nach wie vor sehnte sie sich nach seiner Umarmung, seiner Berührung und zugleich ärgerte sie sich über dieses Bedürfnis. Müsste sie nicht sauer sein? Ihn vielleicht gar anschreien? In all den Serien lief es doch immer so, oder nicht? Jemand wurde betrogen und sofort verabscheute man einander und was tat sie? Sie wollte ihm stattdessen näher sein. Sich von ihm trösten lassen. Lies sich dieses Verhalten irgendwie logisch erklären? Wahrscheinlich nicht. In ihrem Leben hatte sich selten etwas logisch erklären lassen. Ein Teil von ihr wollte einfach weg. Seine Worte vergessen. So tun als wäre alles in bester Ordnung aber das war es nicht. Etwas in ihr war zerbrochen und hatte an jener Stelle eine Leere zurückgelassen. Im Augenwinkel sah die Schwarzhaarige, wie Darren seinen Auftritt beendete, von der Bühne ging, einen Moment zögerte wieder zu ihr zurückzukommen aber dann doch in Richtung Bar verschwand. Sie hätte es nicht fertig gebracht jetzt gute Miene zum bösen Spiel zu machen, noch wollte sie die Tränen erklären,die über ihre Wangen kullerten. Was wollte sie eigentlich? Im Moment wäre die Unwissenheit von vor wenigen Stunden wieder wünschenswert und das hätte Noita sich heute Morgen nicht gedacht. Es war nicht möglich zu eben jenen Status wieder zurückzukehren. Sie fühlte sich hilflos - machtlos - war unfähig einen klaren oder gar sinnvollen Gedanken zu finden. So hob die junge Hexe ihren Kopf Als würde sie die Antwort auf die Frage in der Tiefe seiner blauen Augen finden. Die Blicke der Beiden trafen sich und ehe Noita sich versah fand sie sich in den Armen des Blonden wieder. Ihre Hände krallten sich an seinem Rücken fest, während sie ihren Kopf gegen seine Brust lehnte. Sie atmete seinen Geruch ein, lauschte seinen Herzschlag, während unentwegt Tränen über ihre Wangen kullerten. Ein Schluchzen entglitt ihrer Kehle. Wie sehr hatte sie diesem Moment entgegen gefiebert - der Moment des Wiedersehens und nun war alles ganz anders gekommen. Sie lies sich aber von der Stimme der Vernunft in ihrem Hinterkopf nicht nehmen ihm nahe zu sein - wo es doch vielleicht das letzte Mal sein würde....

  • [Cedric] & Noita | im Publikum


    Das Fest war friedlich, die Musik angenehm und die Leute ausgelassen. Wäre nur eine Tatsache verändert, hätten auch diese beiden daran teilhaben können, sich unterhalten, tanzen, einfach die Gegenwart des anderen genießen. Die gespielten Songs luden dazu ein, sich auszumalen, wie es hätte sein sollen - doch Cedric konnte sich dieser Illusion nicht hingeben. Es war falsch, alles war falsch, denn die Dinge ließen sich nunmal nicht so einfach bereinigen. Und so kam es, dass die Anwesenheit des Mädchens vor ihm ihn nicht mehr heilte, sondern schmerzte. Es zerriss ihn sie so zu sehen. Er sollte für sie da sein, Kummer von ihr fernhalten, doch stattdessen war er zum Verursacher ihres Leids geworden. Wie hatte er das nur zulassen können? Wieso war es soweit gekommen? Warum konnte er nicht einmal etwas richtig machen? Er wollte sie an sich ziehen und trösten und doch stand ihm genau das nicht zu. Wie abstrus wäre das auch? Ihr den Kummer gleichzeitig mit Trost servieren? Was darf Satire? Sie wischte sich immerzu die Tränen aus dem Gesicht und dieser Anblick schnürte ihm die Kehle zu, nahm ihm regelrecht die Luft zum Atmen. Sein eigener Schmerz bedeutete ihm nichts, war nichtig, denn er kannte ihn, hatte er sich doch stets als treuer Begleiter entpuppt. Sie hingegen in der Pein zu sehen, vor ihm, mit dem Wissen die Verantwortung hierfür selbst zu tragen - es war die Hölle. Ein eisiges Martyrium, welches sein Inneres nahm und ihn zerquetschte, bis nichts mehr von ihm übrig war. Ein Grauen, das weiter stichelte: 'Sieh genau hin. Du hast das verursacht. Ihr Tränen sind dein Schaffen. Es war dein freier Wille. Deine Entscheidung.' Seine Entscheidung. Seine Entscheidung. Seine Tat. Sein Vergehen. Am liebsten hätte er laut geschrieen, sich so von den Worten befreit, die ihn verschlangen. Warum hörte es nicht auf, dieser ewige Kreislauf der Tyrannei, der Fragen und der Zweifel? Wann war es denn genug? Doch es hatte gerade erst begonnen, das wusste er, doch wusste er nicht wie lange er diese Ferne zu ihr, diesen verdammten Schmerz, noch aushalten konnte. Wie musste es da ihr gehen? Was habe ich dir nur angetan? Er hasste sich, hasste sich, hasste sich dafür. Es würde keine Wiedergutmachung geben. Er wollte nicht, das sie ihm verzieh - wünschte es sich und wollte es doch nicht, denn er würde sich auch selbst keine Vergebung bescheren. Es wäre nur gerecht, wenn er auch weiterhin im Fegefeuer des Lebens schmorte. Er hatte kein Glück verdient, das verstand er nun, nachdem er die Freude jenes Menschen zerstört hatte, der ihm seit langem einmal wieder die Hand der Hoffnung hingehalten hatte. Der Versuch war gescheitert und sie bezahlte nun den Preis dafür. Wie seltsam war es da, das er sich nach wie vor ein wenig Glück mit ihr wünschte? Es war ein närrisches Verlangen, welches er noch nicht erstickt hatte. Er wollte weglaufen - weit weg - und doch bei ihr sein. Auch, oder gerade weil, die Pein sie so zu sehen um ein Vielfaches größer war und er sich zumindest dem stellen musste. Alles, was nötig war. Wirklich alles? Ihre Stimme drang an sein Ohr. So dünn und brüchig, wie er sie noch nie vernommen hatte. Er hatte es nicht mehr erwartet, das sie noch einmal das Wort ergreifen, an ihn richten würde. Cedric senkte den Blick. Die Frage nach dem warum - wenn er sie nur selbst beantworten könnte, wenn es tatsächlich eine plausible Erklärung gäbe, ja, dann wäre es vielleicht ein wenig leichter. Es gab tausend Rechtfertigungen, eine klang fauler als die andere. Er ertappte sich dabei, wie er leicht, fast unmerklich, den Kopf schüttelte. 'Warum hast du...?' Sie geküsst? Mich betrogen? Mir Hoffnungen gemacht? Es spielte keine Rolle, wie sie den Satz hatte beenden wollen - es kam schlussendlich auf ein und dasselbe hinaus: Sein Verrat. "Ich weiß es nicht.", flüsterte er, nach wie vor ohne sie anzusehen. Es war die Wahrheit - und doch eine Lüge. Selbst darüber konnte er sich kein endgültiges Urteil bilden. Dennoch war durch ihre angefangene Frage nun der verzweifelte Wunsch geweckt, sich zu erklären, irgendwie, etwas zu sagen, denn vielleicht, vielleicht, könnte sie es ja verstehen...? Getrieben von der Aussichtslosigkeit und der Frage, dieser verdammten Frage, versuchte er sich eine Antwort zusammen zu basteln - wirklich genau das, denn je genauer er überlegte, je gezielter er suchte, desto abstruser klangen die Erklärungen in seinem Kopf. Lächerlich. Verzerrt. Töricht. Das Schlimmste? Sie schickte ihn so zurück zu jenem fatalen Moment, dabei wollte er nun überhaupt nicht über Ran nachdenken, nicht, wo Noita hier vor ihm stand. Als gehörten beide Lieben zu getrennten Leben, die sich nicht miteinander vereinbaren ließen. Gerade konnte er sich an den Augenblick, in dem seine einstige Verlobte plötzlich aus heiterem Himmel vor ihm gestanden war, kaum zurückerinnern. Als läge ein Schleier über der Erinnerungen, jetzt, wo er so sehr von Noita's Gefühlen gefangen wurde. "Ich weiß nicht.", wiederholte er mit brüchiger Stimme, "Ich wollte es nicht. Ich hab es nicht begriffen. Ich dachte, es sei nicht real..." Das machte es alles nicht besser, oder? Er hörte sich selbst reden und hätte sich für diese dummen, naiven Worten am liebsten eigenhändig geschlagen. Gleichzeitig hörte er, wie zerstreut er klang - als könnte er die einzelnen Teile noch immer nicht recht zusammensetzen. Als könnte er selbst immer noch nicht daran glauben, das es wirklich passiert war. Das all die Jahre eine Lüge gewesen waren, die er sich selbst erzählt hatte. Nachdem er angefangen hatte mit dieser erbärmlichen Erklärung, verzog sich der Schleier der Erinnerung und für einen Moment hatte er die Szene klar vor Augen. Es war keine Liebe gewesen - nur ein Echo ebenjener. Das stärkste Gefühl jenes Augenblickes, hatte tatsächlich die Angst geprägt. Die Angst verrückt zu werden. Die Angst, sie erneut zu verlieren. Die Angst vor der Wahrheit. Doch würde Noita ihm das glauben, wenn diese Wahrheit doch selbst für ihn so dünn und unscheinbar klang? Er blickte zu ihr, als hoffte er die Antwort auf diese Frage in ihren Augen ablesen zu können. Und er wusste nicht was passierte, als ihr Blick den seinen traf, doch plötzlich befand sie sich in seinen Armen, so wie es sein sollte und Cedric atmete tief ein, schnappte förmlich nach Luft, ehe sich seine Arme ganz instinktiv um ihren Körper schlangen. Er sollte das nicht tun. Er sollte ihr klar machen, wie schädlich er für sie war, denn offenbar begriff sie das nicht. Warum übersah sie das so einfach? "Noita..." Hör auf, hör auf, hör auf, geh weg von mir. War es die Vernunft die das dachte, wo er sich doch in Wirklichkeit vielmehr wünschte, sie möge bei ihm bleiben? "Sie war ein Geist und dann war sie echt." Weshalb sagte er das? Der Satz spiegelte wohl am ehesten wider, was in seinem verkorksten Kopf umherging. Doch nichts, nichts, war echter als das Mädchen in seinen Armen. Er verstand nicht wieso sie das tat, wusste nicht, ob sie ihn hasste oder nicht, hörte nur das Schluchzen, welches ihrer Kehle entwich. Und wann hatte auch er angefangen zu weinen? "Verzeih mir..." Nein tu es nicht, tu alles nur das nicht, denn ich habe das nicht verdient, habe dich nicht verdient und werde dich wieder verletzen. Das habe ich schon von Anfang an geahnt und jetzt weiß ich es. Er hatte sich geschworen sie nicht um Vergebung zu bitten, wollte sie gar nicht erst in Versuchung bringen ihn zu begnadigen. Er befürchtete sie wäre zu gut, zu gütig, zu nachsichtig und er konnte sich selbst nicht vertrauen, nicht mehr, wenn es darum ging, ihr Schaden zuzufügen. Er hatte diesen Bruch einmal begangen, wer sagte, das es nicht ein weiteres Mal passierte? "Nein." Ein schwacher Versuch sich zu korrigieren, doch schwach war auch er in diesem Moment, raubte sie ihm doch alle Sinne mit ihrer Nähe, die er nicht mehr für möglich gehalten hatte. Er hielt sie fest, ließ sie nicht los. Kostete ihn aus, diesen Augenblick, auch wenn er es nicht durfte, doch er hatte längst alle Regeln gebrochen, nicht wahr? Nur noch ein bisschen länger, denn wer wusste schon, ob es jemals wieder dazu kommen würde. Und wie absurd war es, das sie Trost ausgerechnet bei ihm suchte und er Trost aus ihrem Verhalten schöpfte? Wie falsch konnte diese Welt noch werden?

  • Darren & Yumi | an der Bar


    Seine braunen Augen klebten förmlich an ihr, als hätte er in den wenigen Stunden, in denen sie sich nicht gesehen hatten, alles an ihr vergessen. Ihre blauen Augen, ihre zarten Lippen, die blasse Haut und dieser eine bestimmte Blick, der sein Herz immer höher schlagen ließ. Ihr Schmunzeln löste ein Kribbeln in ihm aus, er reagierte mit einem Grinsen und hob einen Arm um den Barkeeper anzudeuten, dass er etwas bestellten wollte. Die vielen kleinen Gläser vor seiner Bekanntschaft waren ihm natürlich nicht entgangen, wie lange saß sie hier wohl schon und was war der Grund für den Beginn dieser Eskalation? Nicht dass Yumi einen expliziten Grund brauchte um sich zu betrinken, das hatte sie ja schon öfters erwähnt aber gab es da vielleicht doch etwas? Darren biss sich auf die Unterlippe nachdem er einen Drink und zwei Runden Shots bestellt hatte und wand seinen Blick von ihr ab, sein Herz geriet außer Kontrolle und das nicht mehr aufgrund der vielen Augenpaare, die ihn auf der Bühne beobachteten. Jetzt war es nur noch sie, ihre Anwesenheit, ihre Ausstrahlung, ihre Worte die seine Ohren erreichten und ihm ebenfalls ein Schmunzeln entlockten. „Ah, ich kann auch einfach dein persönlicher Begleitschutz werden, wenn es dir lieber ist, Vermummt mit dicker schwarzer Sonnenbrille und einer Cap, wobei das mit meinen Locken immer so ein Problem ist...“, antwortete der Kerl darauf mit einem Schulternzucken, beobachtete ihre gekonnten Handgriffe als sie eine Zigarette anfertigte und lehnte sich dabei an die Theke. Die vielen jungen Mädchen, die sich unweit von ihm entfernt angesammelt hatten, waren ihm eigentlich gar nicht aufgefallen. Hätte die Psychologiestudentin sie nicht erwähnt, hätte er alle wahrscheinlich ignoriert und das hätte die Horde an weiblichen Hormonen mit Sicherheit nur noch mehr angestachelt und zum Schwärmen gebracht. Irgendwie flogen die jungen Dinger ja heutzutage darauf, wenn der Schwarm einfach ein Arschloch war und sie nicht bemerkte. Der Lockenkopf seufzte. Es war ja nicht so dass er die Aufmerksamkeit nicht genoss, er war Musiker, Darsteller, Schauspieler, das war sein Leben. Und es war gerade erst der Anfang, sollte er doch irgendwann einmal diesen einen Moment erleben, seinen Durchbruch schaffen, würde das sein Alltag werden aber war das nicht irgendwie.. gemein? Den Teenagern etwas vorspielen, manche bildeten sich mit Sicherheit ein dass er nur für ihre Herzen sang, dass er seine Texte nur für sie schrieb und was, wenn das alles einmal aus dem Ruder geraten würde? Eigentlich etwas, woran er gar nicht denken wollte aber unweigerlich schlichen sich diese Sorgen in seine Gedanken. Die andere in seinem Umfeld sicher belächelten. Sei glücklich, sei froh über diese Aufmerksamkeit, dass sie dich anhimmeln! Das hörte er öfter in seinen Vorlesungen, wenn sich selbst die Kommilitoninnen nicht zurück halten konnten mit ihren mehrdeutigen Aussagen. Der helle Rauch, den Yumi aus ihren Lungen in die Luft befreite, breitete sich im dunklen Nachthimmel aus, vermischte sich mit dem Dampf der heißen Gerichte, die um sie herum serviert wurden. „So.. wird es wenigstens nie langweilig.“ Der Bartträger grinste und bedankte sich mit einem Nicken als seine bestellten Getränke auf die Theke gestellt wurden. Als eine Art Antwort auf Yumis Äußerung legte er seine raue Hand an ihre Schulter und winkte den Jugendlichen zu, die sich gefühlt mit jeder Minute einen Schritt annäherten doch sich weiter nicht an ihn heran trauten, als wäre er ein berühmter Mensch, dessen Nähe man schätzte aber dennoch irgendwie fürchtete. Der warme Atem der Blonden streichelte seine Haut und eine Gänsehaut überrannte seinen Körper, da er in diesem Moment nicht mit ihrer Bewegung gerechnet hatte. Darren hielt die Luft an, schloss seine dunklen Augen für diese Sekunde und konnte nicht abstreiten, dass er diese einfache Geste vermisst hatte. Ihr Körper war kurz so nah, ihre Lippen hatten seine Haut fast berührt und der Wunsch nach mehr keimte in ihm. Ein empörter Laut und nicht mehr ganz so leises Flüstern kam aus den Reihen der Fangirls, die aufgeregt etwas in ihre Handys tippten, doch Darren beachtete das nicht, tat lediglich so als würde er etwas in seinen Hosentaschen suchen, tastete diese ab und ließ enttäuscht seine Arme an seinem Körper herab hängen. „Verdammt.. anscheinend hat mir vorher eine meiner Groupies den Stift geklaut. Ich meine, er war eh fast leer vom vielen Schreiben aber jetzt stehe ich ohne da, wie blöd ist das denn?“, antwortete der Student darauf, fuhr sich mit den Fingern durch die braunen Locken und kratzte sich am Hinterkopf während er seinen anderen Arm in die Hüfte stemmte. Sein Schauspiel gelang ihm, zunächst, bis er wieder in das hübsche Gesicht der angehenden Psychologin blickte. Der junge Erwachsene hielt noch für einen Moment inne, biss sich auf die Lippen ehe er schmunzelte und seine Finger ganz zärtlich über ihre warmen Wangen streifen ließ um eine verirrte Strähne hinter ihr Ohr zu legen. Dass dies nur noch mehr Futter für die gierigen Kinder war, störte ihn nicht, es machte ihm fast schon Spaß, auch wenn er sich dabei schlecht fühlen sollte. Vorallem weil er Yumi da mit rein zog. Vielleicht war es besser sie alleine zu lassen, war sie eigentlich ohne Begleitung hergekommen oder wartete jemand auf sie? Darren versank kurz in dem einnehmenden Blau ihrer Augen, riss sich los um Ausschau zu halten, ob sie vielleicht noch von irgendjemand beobachtet wurden und vielleicht bildete er sich das ein aber sein silberhaariger Mitbewohner schien auch durchaus Interesse am Aufeinandertreffen der beiden zu haben.. vielleicht wollte er aber auch nur ein Autogramm. „Also entweder du musst mit zu mir, zuhause liegt sicher noch irgendwo ein Stift herum oder.. du musst leider leider verzichten. Aber ich denke, du willst dir die Gelegenheit doch nicht entgehen lassen.“ Seine Finger spielten noch mit besagter Haarsträhne, dann legten sie sich um das Glas seines Getränks, wovon er sich gleich eine Schlücke gönnte. Dann schob er zwei der Shots in ihre Richtung und hob eins von seinen Gläsern an. „Auf... meine Lieder.“ Damit wollte er sich natürlich nicht unbedingt selbst loben, vielleicht ein bisschen, wobei diese Texte nicht aus seiner Feder stammten sondern lediglich vorhin von ihm gecovert wurden. Es sollte eher eine Anspielung auf seinen ersten Song sein, der schon eine tiefere Bedeutung hatte, wenn man ihm richtig zugehört hatte und vielleicht wollte er ihr damit genau das andeuten.. vielleicht aber auch nicht.

  • [An der Bar] Darren & Yumi


    Sein Blick war forschend, durchdringend und auch irgendwie einnehmend. Er war als ganze Person einnehmend. Wahrscheinlich brauchte man diese gewisse Ausstrahlung wenn man auf der Bühne stand. Es zog Yumi zugleich zu ihm hin und doch wollte etwas in ihr die Beine in die Hand nehmen und einfach fliehen. Fliehen vor dem Gefühl, welches zwangsläufig da war wenn sie in seiner Nähe war obwohl sie versucht hatte es im Keim zu ersticken. Seine Nähe war zugleich berauschend aber fühlte sich bedrohlich an. Je mehr er sie kannte, je öfter sie miteinander zu tun hatten desto bedrohlicher wirkte diese beschriebene Nähe. Ein einfaches Zeichen seinerseits an den Barkeeper folgte um bei eben jenen eine Bestellung abzugeben. Unbewusst musterte die Blonde den Anderen. Die Bewegung seiner Lippen, die Bartstoppel in seinem kantigen Gesicht und schließlich die braunen Augen und die schmalen Lippen, welche sie angrinsten. Es wäre wesentlich leichter sich von ihm fern zu halten wenn er nicht... ja was? Wenn er nicht einen gewissen Charme hätte, etwas dass sie an ihm reizte. Das gewisse Etwas, dass sie schlussendlich doch wieder in seine Richtung zog. Vielleicht weil er sich nicht abschrecken lies. Ein gesundes Maß an Beharrlichkeit ohne sie einzukesseln. Es irritierte die Psychologiestudent schon fast wie er zwischen Nähe und Distanz hin und her taumelte um sie nicht zu verscheuchen. Yumi lachte kurz auf und ein amüsiertes Schmunzeln zierte ihre Lippen als sie einen weiteren Schluck ihres Drinks nahm ohne Darren aus den Augen zu lassen. "Wie du dir vielleicht denken kannst, kann ich ganz gut auf mich selbst aufpassen..." Der Blick ihrer hellblauen Augen wanderte zu den tuschelnden Mädchen und ein kleines bisschen amüsierte sich die Student darüber was ihre einfache Anwesenheit wohl bei ihnen auslöste. Eifersucht funkelte in den Augen jeder Einzelnen und dabei gab es gar nichts worauf sie eifersüchtig sein hätten müssen. Es stand ihnen immerhin frei Darren anzusprechen. Sie würde die Mädchen ganz bestimmt nicht abhalten. Zu interessant wäre seine Reaktion darauf zu beobachten aber die Blonde konnte es sich schon denken. Er wäre charmant selbst wenn er sich nicht für sie interessieren würde, würde er höflich ablehnen und am Ende wären sie ihm noch mehr verfallen. Der herbe Geschmack des Rauches blieb auf ihrer Zunge zurück, ehe sie ihn in den Nachthimmel entließ. Es war schnell dunkel geworden. Am Himmelszelt sah man sogar schon vereinzelte Sterne und man konnte sehen wie Menschen paarweise den Berg erklommen um einen besseren Blick darauf zu haben. Warum genau war sie noch gleich auf dieses Fest gekommen - so war es doch irgendwie gefühlt für Pärchen ausgelegt und an jeder Ecke konnte man sie turteln sehen. Fast so als hätte der Barkeeper ihre Frage gehört servierte er Darren seine Bestellung. Einer dieser originellen Drinks und eine Hand voll Shots, welche er offensichtlich gewillt war mit ihr zu teilen, da er sie wortlos in die Richtung der Studentin schob nur um seine Hand im nächsten Moment auf ihre Schulter zu legen. Seine Fingerkuppen strichen über ihre bloße Haut und verweilten an dieser Stelle. Ihre Blicke trafen sich und da war wieder diese Anspannung zwischen ihnen, die sie eigentlich gehofft hatte durch ihre letzten Begegnungen abgebaut zu haben. Mit einem breiten Grinsen winkte er in die Richtung der Mädchen und wissendes Funkeln war dabei in Yumis Augen aufgeblitzt. "...willst du etwa deinen Fanclub loszuwerden?" fragte sie Darren schließlich direkt bevor sie noch einen Zug ihrer Zigarette nahm. Sie schüttelte gespielt enttäuscht den Kopf. "...also wirklich... ich fühle mich einfach nur benutzt." Wenn sie es geschafft hätte auf Kommando zu weinen, wäre dies die Stelle gewesen an der sie auf diese Fähigkeit zurückgegriffen hätte aber leider besaß Yumi dieses Maß an schauspielerischen Fähigkeiten nicht.

    Yumi störte sich wenig an den empörten Aufschreien der Mädchen, welche immer noch Publikum ihres Schauspiels waren. Es gefiel ihnen nicht, dass sie ihm so nahe kam, dass sie so vertraut miteinander waren. Wahrscheinlich hatten sie längst eins und eins zusammengezählt, die Spannung zwischen den beiden Studenten bemerkt. Seine halbherzige Suche nach einem Stift blieb erfolglos. Da war er wieder. Der Schauspieler in ihm. Amüsiert beobachtete die Blondine sein Tun und schenkte ihm einen bedauernden Blick, als könnte sie ihr Pech gar nicht ertragen. Sein Schauspiel löste sich als sich ihre Blicke trafen und er ihr wieder ein Schmunzeln schenkte. Wie selbstverständlich wanderte seine Hand an ihre Wange. Eine vertraute Geste, die ein warmes Gefühl in ihrer Körpermitte auslösten. Die haut an seinen Fingern war rau, durch das Zupfen an den Gitarrensaiten und doch schmälerte dies die Zärtlichkeit dieser Geste nicht. Wenn man sie so sah konnte man beinahe glauben sie wären eines dieser verliebten Pärchen, die hierher gekommen waren um gemeinsam die Sterne zu beobachten. Vorsichtig strich er eine verirrte Strähne hinter das Ohr der Studentin. Die Mädels waren in den Hintergrund gerückt aber Yumi konnte sich auch so gut vorstellen, dass es ihnen nicht gefiel, dass ihr Schwarm sich mit ihr statt mit ihnen abgab. Aber sie hatte ihn nicht eingeladen. Nicht bewusst zumindest. Hatte ihr Blick genügt um ihn zu sich einzuladen? Aber sie hatte doch einfach nur Musik gehört, es gab keinen tieferen Sinn dahinter. Jeder mochte Musik. So auch die Blonde. Es war nicht so, dass sein Lied etwas mit ihr gemacht hatte, Fragen aufgeworfen hatte, die sie nicht auszusprechen wollte aber doch irgendwo in ihrem Hinterkopf herumschwirrten. Ungeniert sah er sie an und Yumi bemerkte gar nicht, dass sie seinen Blick erwiderte und es ihr immer schwerer fiel sich von dem Braun seiner Augen loszureißen aber schlussendlich schaffte sie es doch musste aber Schmunzeln als er sie ganz ungeniert zu sich einlud. Ein unmoralisches Angebot, wie böse Zungen behaupten würden. Nicht dass die beiden nicht längst die Smalltalkschwelle übertreten hatten. " So ist das also..." Ihre Lippen kräuselten sich, während sie ihren Drink mit dem Strohhalm umrührte. "...so lockst du die Mädchen zu dir nach Hause um sie zu verführen..." Yumi musterte Darren als hätte sie ihn jetzt auf frischer Tat ertappt ehe ihr ein amüsierter Laut entfuhr. Der Lockenkopf schnappte sich eines der kleinen Gläschen und erhob es um mit der Blondine anzustoßen. Sie tat es ihm gleich, wartete ab auf was er anstoßen wollte und ihre Mundwinkel hoben sich dabei leicht. Der Gute war wohl doch sehr von sich selbst überzeugt. Die Psychologiestudentin nickte ihrem Gegenüber zu und leerte das Gläschen in einem Zug. "Eine interessante Songauswahl...." stellte Yumi schließlich fest und nagelte Darren förmlich mit ihren Blicken fest. Noch immer hörte sie ihm singen. Seine tiefe Stimme, die ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Der Text. Er hatte ihn mit so viel Gefühl rüber gebracht, dass man ihm jedes gesungene Wort glaubte.


    [Vor der Bühne] Cedric & Noita



    Sein Blick war gesenkt. Er sah sie nicht an, während die ersten Worte auf ihre nie zu Ende gestellte Frage über seine Lippen kamen. Unbefriedigende Worte, die seine Tat nicht erklärten - nichtssagend waren, die den Schmerz in ihrer Brust nicht erträglicher machten aber das war wohl auch nur ein Wunschdenken, dass es so einfach war. Eigentlich hatte sie erwartet das gerade jemand wie Cedric seine Taten hinterfragte, den Grund für sein Handeln kannte aber offensichtlich war sie es die den Menschen, der hier vor ihr stand, schlicht und ergreifend einfach nicht kannte. Vielleicht war das die rosarote Brille von der man immer sprach. Man sah den Menschen, welchen man sein Herz geschenkt hat in einem anderen Licht. Besser. Fehlerlos. Aber am Ende war jeder doch nur ein Mensch mit Markel. Niemand war perfekt auch wenn er es für sie irgendwie immer gewesen war. Der Cedric den sie kannte war so selbstkritisch aber zugleich bedacht in dem was er tat also wie konnte etwas so bedeutsames wie ein Kuss einfach so passieren? Vielleicht war sie selbst zu unerfahren um das zu verstehen - zu unbedarft. Für sie war ein Kuss etwas wertvolles, etwas Besonderes aber Noita war in diesem Moment gar nicht auf die Idee gekommen, dass nicht jeder dieser Geste einen so hohen Wert zusprach. Es war nicht die Tatsache, dass es diesen Kuss gegeben hatte, die ihr das Herz bracht. Es war seit jeher das Gefühl nicht genug wert zu sein. Es war das Gefühl wieder zurückgelassen worden zu sein. Es war dieses entsetzliche Gefühl der Einsamkeit in ihrer Brust, die sie geglaubte hatte bekämpft zu haben als er in ihr Leben getreten war aber sie hatte sich geirrt. Es fühlte sich zum jetzigen Zeitpunkt schlimmer an denn je. Ihre Beziehung zueinander war seit jeher ein sehr zartes Gefilde gewesen. Unbedarft und rein. Fast schon kitschig. Ihre Gefühle hatten einander erreicht und sie hatte ihr Glück damals kaum fassen können. Das größte Glück war ihr zu Teil geworden. Jemand, der ihr Herzklopfen bereitete hatte ihre Gefühle tatsächlich erwidert. Zum jetzigen Zeitpunkt erschien Noita diese Erinnerung so unwirklich, wie ein Traum aber der Schmerz, den dieses Geständnis in ihr ausgelöst hatte erinnerte das Mädchen daran, dass es sich um die Realität handelte. So schonungslos konnte nur die Wirklichkeit sein. Seine Worte waren nur ein Flüstern als könnte er seine Tat selbst kaum wahrhaben. Er schien nach den richtigen Worten zu suchen, die ihre Tränen zum versiegen bringen würden, nach den richtigen Worten um diesen Kuss ungeschehen zu machen aber manche Dinge konnte man nicht mit Worten reparieren. Es war unmöglich. Worte waren geduldig. Worte waren vergänglich, Worte konnten ein gebrochenes Herz nicht einfach so heilen. Noita wünschte es wäre so einfach. Sie wünschte sich auch sie könnte darüber hinwegsehen, sie könnte es einfach vergessen, sie könnte ihr Herz von dem Schmerz erlösen und ihm wieder in die Augen sehen ohne in Tränen auszubrechen. Sie wünschte sie könnte ihn anlachen und er würde ihr im Gegenzug ebenfalls ein Lachen schenken, dass ihr Herz zum höher schlagen brachte. Sie wünschte sie könnte ihn küssen ohne daran zu denken, dass sie nicht die Einzige war. Sie wünschte sie könnte in seinen Armen liegen ohne sich zu fragen ob er nicht in Gedanken ganz weit weg war. Wie war es anderen Menschen möglich so etwas zu vergessen - zu verzeihen? Wie war es möglich nicht permanent daran zu denken? Hoffnungsvoll sah sie ihn an, sah seinen hilfesuchenden Blick, der sie anflehte. Sie sah die Reue in dem tiefen Blau seiner Augen, sah auch seinen Schmerz, dass er mit sich zu kämpfen hatte. Ihre Tränen befleckten seine Klamotten aber darüber konnte sich die Schülerin momentan keine Gedanken machen. Ihre Gedanken drehten sich nur um diesen einen Kuss, sie fürchtete seine Antwort auf ihre Frage. Noita vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. Ihr war egal, dass seine Taten ihre Tränen auslösten, sie wollte einfach nur bei ihm sein, ihn berühren. Sie wollte seinen Halt und zugleich wollte sie sein Halt sein. Schützend legten Cedric seine Arme um sie, zog sie näher an sich. Er flüsterte ihren Namen. Wie wohlklingend er war wenn er ihn aussprach dabei lag so viel Bitterkeit in seiner Stimme. Seine Worte ergaben keinen Sinn, seine Erklärung war nicht greifbar für sie. Ran. Sie war nie weg. Sie war stehts präsent in seinem Leben und würde es immer sein, oder? Wie dumm war sie gewesen zu glauben ihr das Wasser reichen zu können. Sie wagte es noch nicht diese eine Frage zu stellen, die ihr noch auf der Seele brannte, wollte noch einen Moment länger in seinen Armen verweilen. Würde es leichter sein eine Antwort darauf zu kennen oder würde es noch mehr schmerzen, weil sie dann ihre Bestätigung hätte? Fragen, die sich nicht von alleine beantworten würden und so schloss sie ihre Augen, verweilte in diesem Kokon, den sie unbewusst gebildeten hatten, schützte sich im Grunde vor den Blicken der Außenstehenden, die die Beiden bestimmt musterten, das Szenario beobachtet hatten, sich ihre eigene Geschichte zusammenreimten. Sie wollte nichts mehr hören, nichts mehr sehen. Sie wollte einfach in seinen Armen verweilen. Er wollte das sie ihm verzieh. Wollte es nicht. Er schien nicht zu wissen was er wollte. Vielleicht war dies das Problem. So lockerte sie ihren Griff um ihn aber verweilte nach wie vor in der Umarmung. Tränen rollten über ihr Gesicht - noch immer. Es war schier unmöglich sie zu stoppen. Die Schwarzhaarige legte ihren Kopf in den Nacken, sah in sein Gesicht, sah die Tränen auch in seinen Augen. Nach wie vor in einer halben Umarmung lehnte sie sich nach oben und wischte die Tränen aus seinem Gesicht. Ihre roten Augen sahen ihn an. Eine unbeschreibliche Traurigkeit lag in ihrem Blick aber auch Angst vor der Antwort auf die Frage, die sie nun doch stellen wollte. Es fiel ihr schwer diese Worte auszusprechen aber schließlich kam es gebrochen über ihre Lippen. "Li-liebst du sie...?" Sie hatte all ihren Mut zusammengenommen aber eigentlich kannte Noita die Antwort auf diese Frage. Er hatte versprochen ihr immer die Wahrheit zu sagen, doch konnte sie die Wahrheit auch verkraften? Wahrscheinlich nicht aber sie würde auch wissen, wenn er verneinen würde, wäre es gelogen. Also warum stellte das Mädchen diese Frage überhaupt? Warum quälte sie sich damit?

  • [Cedric] & Noita | im Publikum


    'Ich brauche dich', das hatte er zu ihr gesagt, an jenem Tag im Wald, als es nur sie beide gewesen waren. Daraufhin hatte er ihr seine Schwächen genannt und sie ihm die ihren. Doch zum Kern waren sie damals nicht vorgedrungen - vielleicht, weil es noch nicht der Fall gewesen war. Ihre größte, gemeinsame Schwäche: Wie abhängig sie voneinander waren. Ihre große Zuversicht, ihre Reinheit, ihr Strahlen - ihr Sein hatte einen derartig positiven Einfluss auf ihn gehabt, mehr, als sie sich jemals ausmalen könnte. Sie hatte ihn aus einem Loch gezerrt und seinem Leben einen neuen Morgen geschenkt, wie eine Sonne, die sie für ihn war. Er wollte stets, das sie die Helligkeit in ihrem Herzen beibehielt. Stattdessen jedoch hatte er sie ihr geraubt - gnadenlos. Er hatte sie zu nah an sich rangelassen, denn er war weich geworden, wollte so viel mehr auch von ihr. So hatten sie sich aneinander gebunden, enger und enger. Umso leichter war es für sie, ihn zu sich ins Licht zu ziehen, doch umso dunkler war es nun im Nachhinein. Desto höher der Flug, desto härter auch der Aufprall. Er hatte sie mit sich gerissen in die Tiefe und nun lagen sie unten, am Boden, in alle Einzelteile zerschlagen. Bruchstücke von dem Ganzen, das sie einst gewesen waren. Denn ihre Seelen waren wie Glas und er hatte nach dem Hammer gegriffen. Obwohl, den hatte es nicht einmal gebraucht. Ihre Unsicherheit war, trotz ihrer Abhängigkeit voneinander, noch immer präsent gewesen und so glichen sie wohl mehr einer Vase, der man nur einen leichten Schubs geben musste, damit sie zu Boden fiel und zersprang. Obwohl der Vergleich überraschend treffend war, musste man den Betrug in Form eines Kusses nichtsdestotrotz eher als Hammerschlag einordnen. Möglicherweise.

    'Ich brauche dich', und sie brauchte ihn. Oder? Sie lag in seinen Armen und er hielt sie fest umschlossen, denn es war alles was sie einander noch geben konnten: Diese zwanghafte Nähe, weil sie sich nacheinander verzehrten ohne das es noch ein Stück Genugtuung brachte. Sie schenkten sich gegenseitig Trost - versuchten es zumindest. Cedric wusste nicht, wie lange Noita sich an ihn klammerte, denn die Zeit lachte sowieso über ihn. Er genoss es fast - diese Idylle, diesen Schein, ja, diese Hoffnung vielleicht, das sie das durchstehen konnten, das sie dennoch wieder zueinander finden würden. Denn war diese Umarmung nicht der Beweis dafür, das sie noch immer füreinander da waren? Es konnte, es musste, es durfte kein Abschied sein. Bitte. Er wusste nicht, was er ohne dieses Mädchen machen, wie er weiterleben sollte. Allein der Gedanke daran ließ erneute Panik in ihn aufsteigen. Sie war sein Licht - nichts anderes war wichtiger für ihn. Und ja, er wusste wie verdammt egoistisch er war. Er konnte diese Gefühle nur schlichtweg nicht unterbinden. Doch weshalb sagte er ihr dann nicht genau das? Weshalb bestärkte er sie nicht, machte ihr klar, das es niemanden gab, für den er mehr empfand, als für sie? Hatte er... Angst? Das machte keinen Sinn. Er fürchtete sich vor nichts mehr, als das sie ihn verlassen könnte. Also warum, warum, bekam er dann den Mund nicht auf?

    Es gab keinen Grund. Ein Teil von ihm glaubte, auch das wäre selbstsüchtig von ihm. Und klänge es nicht nach einer reinen Ablenkung vom eigentlichen Vergehen? Er war kein Kämpfer. Zuletzt war da diese klitzekleine Stimme, diese Lüge, die Zweifel säte. Diese steten Sticheleien, die ihn auf all seine Fehler hinwiesen. Er musste das abschütteln, er wusste das. Er wollte den Mund schon öffnen, ihr endlich sagen, wie wichtig, wie besonders sie war, das nichts anders für ihn zählte, ob sie ihm das glauben könnte - da sah sie zu ihm auf. Sie sah zu ihm, suchte seinen Blick und es lag so unendlich viel Traurigkeit in dem Rot ihrer Augen, das gerade dunkler aussah, als er es je in Erinnerung hatte. Sie sah ihn an, nicht wütend, nicht vorwurfsvoll, mehr mit... einer Bitte. Einer Bitte nach Gewissheit, die er ihr doch nicht geben konnte. Einer Bitte, ehrlich mit ihr umzugehen, wenn er sich doch selbst nicht verstand. Die Liebe in ihm hatte sich verkrochen, ins letzte Eck, wurde von Reue und Kummer erniedrigt, erdrückt, erschlagen. Sein Leben, welches doch gerade erst begonnen hatte wieder aufwärts zu gehen, war nun vollends aus den Fugen geraten. Ihres ebenso, das sah er ihr an. Wie konnte es sein, das ein einziger Moment der Gedankenlosigkeit eine derartige Auswirkung haben konnte? Wie ein winziger Kieselstein der in ruhigem Gewässer weitreichende Bahnen zog. Ein Kribbeln ging von seiner Wange aus durch den ganzen Körper, als sie mit einer Hand die Tränen beiseite wischte, die es auch in sein Gesicht geschafft hatten. Er sah gequält zu ihr hinunter. Warum tat sie das? Weshalb schenkte sie ihm trotz allem noch so viel Fürsorge, so viel Liebe? Ihre Güte schmerzte mehr, als es jede negative Emotion je gekonnt hätte. Doch zu derlei niederen Gefühlen war dieses Mädchen wohl kaum in der Lage. Die Berührung ihrer Fingerkuppen auf seiner Haut brannte wie Feuer - keine züngelnde Flamme der Leidenschaft, sondern ein destruktiver Brand, der am Ende nur noch tote Asche zurückließ.

    Ein Klingeln in seinen Ohren machte sich breit, denn er wollte ihre Frage nicht hören, derer er sich doch nur allzugut gewahr war. Sie hatte ein Recht darauf es zu wissen. Sie hatte jegliches Recht über ihn erworben, das musste ihr klar sein. Liebte er Ran? Der Ausdruck auf seinem Gesicht klärte sich ein wenig, Cedric ließ seine Hände langsam an Noita herabgleiten, lockerte so die Umarmung ein wenig, ohne sie gänzlich zu lösen. Die Antwort war leicht. Sie war es nicht gleich gewesen, doch je öfter sich seine Gedanken und Gefühle im Kreis gedreht hatten, desto klarer war es ihm geworden. Und jetzt, wo er Noita vor sich hatte, musste er gar nicht groß darüber nachdenken. Nein. Er liebte sie nicht. Es gehörte der Vergangenheit an, mit der er immer noch kämpfte, um sie endlich hinter sich zu lassen. Ihn verband mit Ran wohl mehr als mit jedem anderen Menschen, ihr Verlust hatte ein Loch in seine Welt gerissen und ihre Rückkehr stellte sein Leben nun auf den Kopf. Ja. Das war alles richtig. Doch die Liebe zu dieser Frau war auf dem Weg verloren gegangen. Dennoch, warum war es so schwer, Noita auf diese Frage eine ehrliche Antwort zu geben? Diese Wahrheit würde sie doch sicher, vielleicht, ein wenig, beruhigen? Oder würde sie ihm keinen Glauben schenken? Diese Möglichkeit, das Noita ihn zurückwies, weil sie ihm nicht glaubte, obwohl er die Wahrheit sprach, fühlte sich an, als hätte jemand einen Kübel eiskaltes Wasser über ihn ausgeschüttet. Denn war das nicht die normale Reaktion in solchen Dramen? 'Natürlich liebe ich sie nicht, sondern nur dich!' Doch er glaubte - hoffte - das Noita ihm die Wahrheit ansehen könnte. Und doch? Was dann? Mit dieser war es nicht getan, damit würde nicht plötzlich alles gerade gebogen, alles wieder gut werden. Was für ein lächerlicher Gedanke. Selbst wenn sie ihm glauben sollte, stand noch immer der Vertrauensbruch zwischen ihnen. Seine Miene war unbewegt, als er den Kummer in ihren Augen mit der gleichen Traurigkeit begegnete. Hatte es überhaupt noch einen Zweck? 'Ich brauche dich.' Ja. Allerdings: Er brauchte sie mehr, als sie ihn. Sie war es, die ihn gerettet hatte; er war es, der sie ins Dunkel stieß. Es war kein fairer Tausch. Er konnte ihr nichts bieten, kein Glück, kein Versprechen, nichts. Er würde wieder Fehler machen, denn er hatte sich - bei all dem Zwang zur Selbstkontrolle - nämlich überhaupt nicht im Griff. Er war voller Widersprüche, Selbstzweifel, Gedankensprüngen und Zeitverlusten. Sein Leben war voller Dissonanzen, kalt und grau und es war eine närrische Idee zu glauben, sie könnte ihn davon befreien, wenn es in der Realität doch genau andersrum war. Zum Beweis standen sie nun hier, inmitten einer Menge, die sie mit verachtenswerten, bemitleidenden Blicken musterten. Der Versuch ineinander ihr Glück zu finden war gescheitert. Sollten sie tatsächlich ein erneutes Risiko eingehen? Wozu das alles? Wozu, wenn sich längst absehen ließ, wo es enden würde? Der Grund warum er so gezaudert hatte bei dem Gedanken sie um Vergebung zu bitten, war gleichzeitig so einfach. Natürlich, der selbstsüchtige Teil in ihm, wollte das sie ihm verzieh, wollte eine neue Chance, wollte bei ihr bleiben. Doch er war so unsicher in seinem Verhalten, in seinem Sein, so labil, fragil und kaputt, das es über Kurz oder Lang wieder schiefgehen würde. Er musste sich zurückhalten - von ihr, denn sie sah ganz offensichtlich nicht, was er sah - was er über sich wusste. Er brauchte sie mehr, als sie ihn brauchte. Daran hielt er fest, denn für ihn war diese Tatsache glasklar. Sie würde über ihn hinwegkommen, jemanden finden, der sie so behandelte, wie sie es wert war, wie sie es verdient hatte. Jemand, der nicht so von Fehlern gespickt war, jemand, dem man vollumfänglich vertrauen konnte. Einen besseren Mann, als er je sein könnte.

    Diese Wahrheit war fest in ihm verankert. Als er zu Noita sah, seinem Mädchen, als er ihre Tränen betrachtete, die ein ums andere nachkamen, wusste er, er musste sein Versprechen brechen. Würde sie ihm das je verzeihen? Würde sie es je erfahren? Er tat es für sie - um ihrer Selbst Willen, um ihr die Möglichkeit zu geben sich von ihm loszulösen und das Glück wieder zu finden, welches er ihr so brutal geraubt hatte. Und obwohl Traurigkeit und Kummer ihm noch deutlich anzusehen waren, war seine Miene ruhig, hatte ihren gequälten Ausdruck verloren, als er antwortete: "Ja."

  • 3060-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | an der Bar


    Darren schmunzelte. Natürlich konnte die hübsche Studentin auf sich selbst aufpassen, was dachte er sich nur bei diesem Angebot? „Okay, muss ich mir eben eine andere Ausrede suchen. Vielleicht lasse ich das auch einfach und stalke dich ohne irgendeinen besonderen Vorwand.“, erwiderte er darauf und lehnte sich weiter an die Holztheke während seine Lippen den Glasstrohhalm seines Cocktails umschlossen und er sich einen kräftigen Schluck des fruchtigen Getränks, das mit einem Marshmallow als mögliche Wolke verziert war, gönnte. Seine braunen Augen musterten das Profil der angehenden Psychologin als diese sich zu der Horde Mädchen drehte, die die beiden beobachteten. Wie ein Magnet zog sie ihn an, ließ ihn nicht los, es war schier unmöglich sich von dieser Schönheit loszulösen. Sie nahm einen gefangen mit ihrer ganz eigenen Art, die so manche auch abstoßen mochte. Doch genau das hielt ihn hier. Ihr abweisendes Handeln, ihre kalten Worte. Es war eine Herausforderung, die er gerne annahm. So kühl wie Yumi spielte, so konnte sie gar nicht sein. Das glaubte er nicht und vielleicht war es der Nervenkitzel den er in ihrer Nähe verspürte, die das Kribbeln in seiner Körpermitte auslöste, das ihn hier bei ihr hielt. Wahrscheinlich würde er sofort um einiges mehr Zuneigung und Aufmerksamkeit und Schwärmereien von den Teenagern bekommen, die wenige Meter von ihm entfernt standen und natürlich wollte er hier kein einziges Herz brechen aber jetzt war er bei ihr, der Studentin, die ihm den Kopf verdrehte. „Die fühlen sich dadurch nur noch mehr angezogen.. also wirklich, hast du denn damals keine Teenagerfilme angeschaut? Du weißt doch, je mehr Arschloch der Kerl ist, desto mehr wird er verehrt.“ Seine braunen Augen funkelten. Ja, sie sollte sich auch ruhig angesprochen fühlen. Denn je mehr die angehende Psychologin versuchte sich zu wehren und ihn abwies, desto mehr Interesse hegte er und auch wenn es ein bisschen arrogant wirkte, es war bei ihr doch nicht anders oder? Wäre da nicht irgendwo ein Fünkchen Zuneigung oder wie auch immer man es in ihren Worten nennen mochte, in ihr, dann hätte sie ihn doch vorhin nicht so mit ihren Blicken angezogen oder? „Oh, entschuldige..“, erwiderte der Lockenkopf, legte eine Hand an seine Brust und die andere erneut kurz auf ihre schmale Schulter. Dabei schaute er sie bemitleidenswert an, seine Augen waren groß und auf sie gerichtet. „Ich mach's wieder gut.“ Ein Grinsen zierte seine schmale Lippen ehe seine Finger das zweite Gläschen umfassten und den Inhalt in seinen Mund kippten. Ob er es mit der nächsten Runde Schnaps, die er sogleich bestellte, wieder gut machen wollte oder mit etwas ganz anderem, das ließ er im Raum stehen. Vielleicht überließ er die Entscheidung aber auch ganz einfach Yumi, die er noch immer mit seinen Augen gefangen hielt. Das Schmunzeln auf ihren Lippen war schön. Noch schöner der Gedanke daran, dass er der Grund dafür war. „Nicht alle!“, entgegnete Darren der Blonden ebenso schmunzelnd als diese ihn auf seine Art und Weise, seine anscheinend ja so zahlreich vorhandenen Fans mit Nachhause zu locken ansprach. Der Student hob seine Schultern und rührte mit seinem Strohhalm im glänzenden Getränk während seine Gedanken kurz an den letzten Abend abschweiften. Das junge Mädchen, diese so hübsche, sonderbare Namenlose, wie hätte sie wohl auf sein nicht wirklich ernst gemeintes Schauspiel reagiert? Gelacht, den Kopf geschüttelt? Sein Daumen strich über seine rauen Lippen, als könne er ihre innigen Küsse noch immer dort spüren. Ein Lächeln folgte, das Klirren ihrer Gläser holte ihn ins Hier und Jetzt und er überlegte ob es ein Gutes war, dass diese Unbekannte ihm so im Kopf herum spukte. Vielleicht, es lenkte ihn ab. Es sollte ihn ablenken. Von ihr, von Yumi, die jetzt wieder bei ihm war. Vor ihm saß und mit ihm den Abend genoss. Wieder. Als wären sie dafür gemacht ihre Abende und Nächte gemeinsam zu verbringen. Ihre blauen Augen fingen ihn ein, ließen ihm nicht die Möglichkeit sich von ihr abzuwenden und Darren war froh als die nächste Runde Shots serviert wurde. Es war nicht so dass er die Psychologiestudentin abfüllen wollte, das brauchte er nicht und außerdem war sie nicht dumm genug um das mit sich machen zu lassen, traurig dass es so etwas überhaupt gab, aber dieses Gefühl der Leichtigkeit, das den Kopf befreite und die schweren Gedanken beiseite schob, das konnte er jetzt gebrauchen. Generell sollte er sich mehr auf Yumi konzentrieren, nicht auf diese Horde wilder Hormone zu seiner Linken und auch nicht auf seine unbekannte Prinzessin, die er sowieso nie wieder sehen würde. „Was.. wie hat es dir.. gefallen?“ Beinahe schüchtern und zurückhaltend kamen diese Worte über seine Lippen als er sich von ihren Blicken befreien konnte und sein Finger um den Rand des Glases gleiten ließ. Dabei erfüllte ein leises Geräusch die Nacht, das aber im Gesang des Musikers auf der Bühne unterging. Darren fragte zwar öfter und immer wieder seine Zuhörer was sie von seiner Musik hielten, ob er etwas verbessern sollte oder was er generell für einen Eindruck auf der Bühne vermittelte. Dass er sich manchmal wirklich unsicher war, das wusste Yumi ja schon. Zwar kam er immer super selbstbewusst rüber und so gab er sich auch auf der Bühne, das musste ja auch so, aber dennoch zweifelte er oft an sich und seinem Können, auch wenn es meist völlig grundlos war. Der Bartträger hielt seinen Blick von ihr entfernt, schlürfte während der Stille an seinem Cocktail und fragte sich für einen Moment, was die Mädchen mit den Fotos und Videos eigentlich anstellten...

  • [An der Bar] Darren & Yumi



    Ein wissendes Schmunzeln hatte sich auf die Lippen ihres Gegenübers gelegt als hätte er bereits mit dieser Antwort gerechnet, sie in den doch recht überschaubaren Stunden, die sie miteinander verbracht hatten völlig durchschaut oder zumindest so weit, dass er sich ihr gegenüber nun mit diesem Grinsen präsentierte. Dieses Grinsen, welches förmlich schrie: Ich kenne dich! Aber kannte man Menschen jemals richtig? Darren hatte im Grunde nur eine Ahnung davon welcher Mensch sie war, hoffte wahrscheinlich das sie im Grunde nicht so kühl und desinteressiert war, wie es den Anschein hatte. Im Grunde kannte sie sich nicht einmal selbst. erkannte sich selbst in gewissen Situationen nicht wieder. Ein einfaches Beispiel dafür war Alex. Ein Teil von ihr hasste diesen Mistkerl, der ihr schon so viel Schmerz bereitet hatte und ein anderer Teil wollte nichts anderes, hatte nie einen anderen Kerl gewollt. Ein anderer Teil von ihr wollte den Kerl eines anderen Mädchens, einfach in dem Wissen, dass es da draußen Jemanden gab, der mindestens so kaputt war wie sie und ein Teil wollte tatsächlich den Schauspielstudenten, der hier vor ihr stand. Der Traum eines jeden Mädchens. Gut aussehend. Unkompliziert. Anscheinend sogar ziemlich gut darin den Dingen einen Namen zu geben, ihnen einen Stempel auf zu drücken. Von all den Kerlen in ihrem Leben war Darren eigentlich der Jackpot und wahrscheinlich war es das was der Studentin Angst machte aber letztendlich verdrängte sie den flüchtigen Gedanken daran um sich hinter ihrer Liebe zur Freiheit zu verstecken. So war es doch einfacher. Man traf sich, da war dieses aufgeregte Kribbeln in der Bauchgegend weil man sich nie sicher sein konnte und alles noch aufregend war aber wie lange würde dieses Spielchen gut gehen? Wie würde es sich anfühlen ihn an der Seite einer anderen Frau zu sehen? Der Gedanke, dass seine Songs, seine Worte einer Anderen galten? Wenn man sie jetzt danach fragen würde, würde sie mit den Schultern zucken, es mit einem Lachen abtun aber wie würde es wirklich sein? Gewisse Dinge bemerkte man erst wenn sie zu spät waren. Schmunzelnd zog Yumi eine Augenbraue nach oben als sie seine Worte vernahm. Ohne auch nur eine Sekunde den Blick von Darren abzuwenden, nahm sie ihren Drink in die Hand und nahm einen kräftigen Schluck durch den Strohhalm. Ihre blauen Augen durchbohrten ihn und funkelten amüsiert als sie den Drink wieder abstellte. "Das Outfit bleibt wenigstens das Gleich. Dunkle Sonnenbrille, auffällige Kopfbedeckung und es gibt ja durchaus Menschen, die es antörnt von Jemanden beobachtet zu werden..." Die Psychologiestudentin tat so als würde sie sich diese Vorliebe wirklich durch den Kopf gehen lassen. "...einen Versuch ist es auf jeden Fall wert." Sie biss sich auf die Unterlippe, spielte vielleicht ganz bewusst mit der Vorstellungskraft ihres Gegenübers. "Schade nur, dass ich nicht im Erdgeschoss wohne und Vorhänge habe. Du musst wohl eine Leiter mitbringen aber das gehört doch ganz bestimmt zur Ausrüstung eines guten Stalkers..." Vielleicht spielte Yumi auf eine bestimmte Serie an, die so vor einigen Monaten gesehen hatte, die doch recht amüsant gewesen war. Es war nicht wichtig, dass er die Serie kannte aber dennoch lies sich die Blonde die Anspielung nicht nehmen.

    Verständnisvoll nickte Yumi als Darren darauf anspielte, dass sich Viele ja davon angezogen fühlten wenn der Gegenüber sich abweisend verhielt, ein Arschloch war, wie Darren es liebevoll nannte. Bei dem Gedanken an diverse Teeniefilme musste Yumi doch kurz aber herzhaft auflachen. Ihr blieb auch der Blick des Lockenkopfs durchaus nicht verborgen. Wortlos spielte er doch im Grunde auch auf sie selbst an nur das Yumi den Part des Arschlochs in diesem Film, genannt die Realität, übernommen hatte. Früher hätte sie gelacht, wenn man ihr das erzählt hätte. Sie in der Rolle des Arschlochs? Niemals. Im Gegenteil sie war diejenige, die seit jeher von einem selbsternannten Arschloch nahezu abhängig gewesen war, immer wieder darauf reingefallen war., es im Grunde immer noch war aber sie tat es als kleinen Alkoholausrutscher ab aber in Wirklichkeit war sie verhältnismäßig nüchtern zu dem Zeitpunkt gewesen. Bilder jenes Abends huschten durch ihre Gedanken aber sie vertrieb die Bilder ganz schnell wieder. Nur weil er ihre kleine Welt für eine Nacht zum Beben gebracht hatte bedeutete dies noch lange nichts. Sie waren zwei freie Menschen, die einfach ihren Spaß haben wollten, ihre Vergangenheit hatte damit rein gar nichts zu tun. "Weißt du... psychologisch gesehen ist das ganz einfach zu begründen. Böse Jungs oder Mädchen wirken anziehend weil sie unerreichbar wirken und man will genau diese eine Person sein, für die derjenige sich ändert..." Sie sah erst zu der Gruppe Mädchen und dann schließlich wieder zu Darren. " Es liegt in der menschlichen Natur sich nach Drama und Abwechslung zu sehnen. Jemand der aufregend ist und einem aus dem langweiligen Alltag abholt..." Sie zuckte mit den Schultern und schenkte Darren schließlich ein Grinsen. Mit all dem Wissen sollte sie selbst es eigentlich besser wissen nicht wahr? Falsch gedacht. All das Wissen bewahrte einem nicht davor in solche Schemata zu fallen. Es war im Grunde nur Blabla. Aufmerksam verfolgte Yumi das tragische Schauspiel ihres Gegenübers, dass doch ein gutes Stück professioneller wirkte als ihre bittere Enttäuschung darüber für seine Zwecke benutzt zu werden. Sein Versprechen es wieder gut zu machen klang durchaus verlockend und so legte sich ein zweideutiges Lächeln auf die Lippen der Studentin als ihre Blicke die seinen kreuzten und während sie eine lose Haarsträhne hinter ihr Ohr strich, seine Hand ihre Schulter berührte und damit ein Kribbeln in ihrer Körpermitte auslöste. Eine neue Bestellung trudelte ein und die Beiden hoben die kleinen Gläschen um wieder anzustoßen. "Auf die Wiedergutmachung..." Da war sie wieder. Diese Spannung zwischen ihnen. Knisternd. Elektrisierend. Der Alkoholspiegel in ihrem Blut stieg und damit sank auch die Vernunft. Plötzlich war es vielleicht egal, dass von seiner Seite gefühlstechnisch vielleicht höhere Erwartungen gestellt wurden als sie sich ihrerseits zum jetzigen Zeitpunkt eingestehen konnte. Aber würde sie es je können? Es war nicht fair aber was war heutzutage schon fair. Als schließlich seine Musik Thema war schien Darren nahezu unsicher, sein Blick hatte sich gesenkt, das selbstbewusste Strahlen war nur noch ein Schatten seiner Selbst. Es war regelrecht ungewohnt ihn so zu sehen - ihn, den Schauspieler, der meist ein charmantes Lächeln auf den Lippen trug. Es war fast schon süß, wie die Locken in sein Gesicht fielen als er sich von ihrem Blick losriss. Das Thema war nicht nur für ihn schwierig. Das Thema machte auch etwas mit Yumi auch wenn sie es wahrscheinlich nicht zugegeben hätte. Sein Lied hatte sie berührt, hatte in ihr wenn auch nur für wenige Momente etwas gemacht. Eine Gänsehaut hatte ihre helle Haut geziert. Ihr Herz hatte einige Takte schneller geschlagen aber zugleich hatte sie das Verlangen gehabt diese Gefühle einfach im Alkohol zu ertränken. Sie senkte den Blick, drehte den Drink in ihrer Hand und beobachtete Glitzern darin. Was wollte er hören? Ein Lob? Einen frechen Spruch, wie er es gewohnt war? Seit wann überlegte sie überhaupt was sie sagen sollte? Aus Sorge er könnte merken, dass er ihr nicht egal war? Was für eine verdrehte Welt. Schlussendlich antwortete die Studentin doch ohne sich länger Gedanken darüber zu machen wie ihre Worte ankommen könnten sondern hörte sich stattdessen einfach reden. "Man hat das Gefühl als meintest du jedes Wort so. Deine Musik wirkt... ehrlich." Ihr Blick glitt hinüber zur Bühne, auf der gerade eine andere Musikerin sich für ihren Auftritt vorzubereiten schien. "Sie berührt die Menschen und ich glaube das schafft nicht jeder..." Für einen Moment konnte man auch bei ihr so etwas wie Unsicherheit in dem Blau ihrer Augen aufblitzen sehen

  • Majo & Alex - Cocktailstand - irgendwo am Rand > Majo bei Noita & Cedric im Publikum


    Auf dem Weg zu dem Fest war es der blonden Hexe natürlich nicht entgangen, dass Alex noch immer verzweifelt versuchte die Ereignisse in dem Gruselhaus zu ordnen. Wenigstens schien er am Cocktailstand seine Sprache wieder zu finden. "Entschuldige! Ich hatte die Hoffnung die Cocktails hier wären in Ordnung. Allerdings muss ich zugeben, dass ich keine Ahnung von Alkohol habe. Ich trinke welchen... hin und wieder... mehr lässt sich dazu eigentlich nicht sagen. Habe an sich aber kein gesteigertes Interesse daran... und es ist wesentlich schwerer etwas aus dem Nichts zu schaffen, als es einfach herbei fliegen zu lassen. Wie Bier schmecken sollte weiß ich tatsächlich, aber niemand ist perfekt" erklärte sie achselzuckend. "Und bitte denke nicht, dass ich sowas perverses gerne trinke" mit einer Bewegung in Alex' Richtung hob sie den Becher mit dem Kariesgebräu an und trank den gesamten Inhalt auf einmal aus. Danach schüttelte sie sich ein bisschen wie ein nasser Hund und drückte sich dann den Handrücken gegen den Mund, um das Zeug drinnen zu behalten. Auf sein Angebot hin neue Cocktails zu besorgen und sein Kommentar daraufhin hob sie nur die Augenbraue. "Ausnahmsweise gestatte ich dir diesen Ton" sagte sie dann und sah ihm hinterher als er wieder zum Stand lief. Sobald sie das neue Getränk in der Hand hielt betrachtete sie es misstrauisch. "Ich weiß nicht ob ich schon wieder so weit bin" murmelte sie dann in den Becher und schnupperte daran. Mit etwas Überwindung nahm sie dann doch einen Schluck. "Okay, nicht ganz so scheiße wie der andere. Aber vielleicht bleib ich doch besser bei was bodenständigem... so im Allgemeinen... sowas wie Bier halt" stellte sie dann fest. Auf seinen Vorschlag nach etwas zu Essen zu suchen nickte sie. In der Nähe entdeckte sie einen Stand mit asiatischem Essen und stellte sich dort an. Als sie ihr Gericht hatte, wartete sie auf den Silberhaarigen bis der sich ebenfalls etwas besorgt hatte. Dann suchte sie ihnen einen Platz zum Sitzen, etwas am Rand, schräg zur Bühne.

    Zuerst saßen sie mampfend nebeneinander, aber irgendwann konnte Majo einfach nicht mehr den Mund halten. "Es gibt nicht viele von uns. So weit ich weiß. Und die meisten halten sich tendenziell lieber in ihren Clans auf... so richtig kleine inzestuöse Scheißhaufen" platzte es aus ihr heraus. "Man erbt Magie, die Stärke schwankt etwas von Generation zu Generation, ich glaube auch je nach Geburtstag. Also... je näher man an besonderen heidnischen Events Geburtstag hat, desto stärker kann man sein. So Walpurgisnacht, Julfest... also äh... Weihnachten... sowas eben. Da sind die Grenzen zwischen dem Jetzt und dem Jenseits etwas schwächer. Sagt man zumindest. Ich meine, es gibt keine wissenschaftlichen Studien dazu. Vieles an Hexenwissen stammt vermutlich noch aus dem Mittelalter. Natürlich spielt auch die Erbfolge eine Rolle." Sie machte eine kurze Pause. "Es gibt viele Mythen woher die Magie kommt, aber keine ist belegt. Wie auch... die einen sagen in jeder Kreatur steckt Magie, es können eben nur ein paar wenige damit arbeiten. Andere wiederum glauben an eine Art Fluch/Gabe von einer höheren Macht. Vielleicht ist es auch wie bei X-Men einfach nur eine Mutation." Da sie nicht wirklich wusste was sie noch weiteres sagen sollte, hielt sie inne. Sie ließ ihrem Gesprächspartner etwas Zeit ihre Worte zu verdauen und sah sich etwas auf dem Fest um. Gerade als sie wieder zu Alex schauen wollte, trat eine Gruppe Menschen aus ihrem Blickfeld und sie sah direkt auf ihre Cousine. Wenn man so lange Zeit miteinander gelebt hatte, konnte man auch auf recht großer Distanz die Stimmung des anderen erkennen. Und Noitas Körpersprache sagte nicht einen Mucks von Glück und Fröhlichkeit. Als sie den Kerl erkannte der bei ihr stand, konnte sie sich gut denken weswegen die Schwarzhaarige sich das Gesicht trocken wischte. Abrupt stand sie auf. "Was hat dieser Wichser dieses Mal angestellt?" knurrte sie wütend. "Ich... ich muss mich eben um meine Cousine kümmern. Es tut mir leid okay?" sie zerrte ein Stück Papier aus ihrer Handtasche und kritzelte ein paar Zahlen darauf. "Wenn du noch Fragen oder so hast... ruf mich an, oder schreib eine WhatsApp. Ich... ich würde dich nur bitten nicht überall darüber zu reden. Ich mache zwar im Allgemeinen keinen Hehl aus meiner... Gabe, aber ich sag es den Leuten gerne selbst. Und... naja... Menschen lieben ihre Fackeln und Mistgabeln. Es tut mir echt leid" entschuldigend drückte sie ihm ihre Handynummer in die Hand, drehte sich um und schob sich durch die Menschengruppierungen. An der Bühne angekommen blieb sie noch einmal einen Augenblick stehen um sich zu sammeln, damit sie dem blonden Kerl mit dem arschigen Zwilling nicht direkt den Kopf abriss. Dann trat sie hinter die Person die ihre gesamte Familie darstellte, unterdrückte dabei den Impuls das andere Mädchen einfach in den Arm zu nehmen, das musste sie selbst entscheiden. "Ich würde ja gerne sagen: ich hoffe das sind Freudentränen und du hast ihr irgendwas richtig richtig tolles, liebes, wunderschönes mit ganz viel rosa Glitzerflausch gestanden. Aber machen wir uns nicht vor. Das sind keine Freudentränen, weder bei ihr noch bei dir. Es tut mir leid dir das sagen zu müssen: deine Tränen sind mir sowas von schnuppe. Und ich kann es wirklich, wirklich nicht abhaben wenn jemand meiner Cousine weh tut. Vor allem mitten auf einem scheiß Fest!"

    "Come on, little lady, give us a smile"
    No, I ain't got nothin' to smile about
    I got no one to smile for, I waited a while for
    A moment to say I don't owe you a goddamn thing

    Nightmare - Halsey

  • [Vor der Bühne] Cedric & Noita - Hallo Majo - tschau - rammt Sky - nimmt auf einer Bank abseits des Festes Platz



    Als die Frage ausgesprochen war, stockend über ihre Lippen gekommen war ,wusste Noita, dass es kein Zurück gab. Die Frage war gestellt und es spielte keinerlei Rolle ob sie bereit war die Antwort zu hören - seine Antwort. Man konnte die Zeit nicht zurückdrehen. Man konnte diese innere Leere nicht einfach so wieder mit guten Gefühlen füllen. Sie wusste nicht was sie sich davon versprach und doch war die Frage, welche ihr auf der Seele heiß wie Feuer brannte, gestellt. Sie sehnte sich nach der Ehrlichkeit, die er ihr zugesagt hatte an jenem Tag als alles noch so unbeschwert war. Sie konnte keinen klaren, vernünftigen oder gar geordneten Gedanken fassen. Würde ein 'nein' alles ungeschehen machen? Unwahrscheinlich, dass ein einziges Wort den Schmerz in ihrer Brust auslöschen und dieses unbeschreibliche Gefühl der Leichtigkeit zurück bringen würde - das Gefühl gemeinsam zu schweben, das Gefühl, dass einfach alles möglich war. So spielte das Leben nicht. So einfach waren Gefühle nicht. Sie waren kompliziert, verstrickt und schwer in Worte zu fassen, wie auch all die Gefühle in ihr, die nun vielleicht nie den Weg zu ihm finden würden weil sie unfähig war ihnen Flügel zu geben. Wer konnte es ihm verdenken, dass er sich abgewandt hatte, ihr den Rücken gekehrt hatte wenn sie nicht in der Lage war das auszusprechen was ihr auf dem Herzen lag oder an jener Stelle, an der sich nun dieser unnachgiebige Schmerz eingenistet hatte. Die Schülerin vergrub ihren Kopf in seinem Geruch, schloss die Augen, flehte ihn still an ihre Frage zu ignorieren, die sie erst für so notwendig empfunden hatte, nun aber vor Angst ihn zu verlieren oder bereits verloren zu haben, den Boden unter den Füßen verlor. Die Angst hatte von ihr Besitz ergriffen, die Angst alleine zu sein. Wie ein Sturm brach sie über das Mädchen herein, drohte die letzte Verbindung zwischen ihnen, diese Umarmung, zu entzweien. Sie übernahm die Kontrolle über Noita und so klammerte sie sich nur noch fester an Cedric, der ihr Halt gab und ihr eben jenen doch mit seinem Geständnis zugleich genommen hatte. Sie flüsterte leise seinen Namen. Eine Art Hilferuf weil sie es nicht schaffte was in ihr vorging in passende Worte zu fassen. So hoffte sie, dass er sie auch wortlos verstand. Sie waren Beide nur noch Scherben ihrer selbst, in Bruchstücke zerteilt, die einander krampfhaft festhielten um nicht verloren und wertlos zu sein. Sie brauchte ihn und doch war sie unfähig ihn anzusehen und versteckte sich ironischer Weise an seiner Brust vor seinen Blicken. Nie hatte Noita geglaubt, dass ihr Glück von einem einzigen Wort abhängig war und doch wusste sie irgendwo tief in ihrem Inneren, dass dem nicht so war. Auch dieses einzige Wort, würde nichts ändern. Das Minderwertigkeitsgefühl würde dennoch bleiben, sie wahrscheinlich auffressen und das letzte bisschen Selbstbewusstsein zerstören aber sie hätten zumindest einander. Das wäre nicht die letzte Umarmung. Das wäre kein Abschied. Wie sehr wünschte sie sich, dass dies kein Abschied wäre, sie an jenem Tag einfach bei ihm geblieben wäre. Wie sehr wünschte Noita sich sie wäre SIE für ihn. Das Mädchen presste die Lippen fest aufeinander, ehe sich die Umarmung ein Stück weit löste. Er sah sie an. Seine hellblauen Augen sahen in die ihren, waren voller Schmerz, voller Reue. Wie war es möglich, dass sich etwas so Schönes plötzlich in so viel Leid und Elend verwandelt hatte? Es war schier unmöglich und doch standen die Beiden nun hier Sein Antlitz war verschleiert, durch die Tränen in ihren Augen, die sie ironischer Weise versuchte zu verbergen obwohl es sowieso vergebens war. Sie wünschte sich so sehr er würde sie beruhigen. Ihre Frage verneinen und ihr versichern, dass sie seine erste Wahl war. Sie wollte so sehr dieser eine Mensch für ihn sein. Nichts wollte sie in diesem Moment mehr. Stumm flehten ihre Augen ihn an weil sie es nicht schaffte etwas zu sagen obwohl jetzt der richtige Zeitpunkt dafür war, vielleicht der letzte. Sie wollte nicht das es zu Ende war ohne das sie überhaupt eine richtige Chance gehabt hatten. Sie wollte nicht das ihr gemeinsamer Weg endete aber als sie ihn so ansah - in seinen Augen versank, widerstand ihn zu küssen, widerstand ihn wieder an sich zu ziehen damit er sich ihr nicht entziehen konnte, wusste sie das sie diese Entscheidung nicht zu treffen hatte. Sein fester Blick war auf sie gerichtet und als seine Lippen ein einziges Wort entließen zerbrach auch das letzte Stückchen Hoffnung in dem Mädchen. Mit großen Augen sah sie ihn an. Sie sah ihn einfach nur an. Sah wie seine Lippen ein 'Ja' formten und ihr somit das letzte bisschen Halt nahmen. Sie versank, zog sich ein kleines bisschen zurück, lies ihre Arme, welche zuvor noch um ihn geschlungen waren, an ihren Seiten herabsinken. Er liebte dieses andere Mädchen. Dieses Mädchen, dass nicht sie war. All das was sie je hatten war gelogen? All das was sie je hatten, jeder einzelne Moment, jeder Kuss, jede Berührung war nichts wert? Warum? Warum all das? Aber nach dieser Antwort war sich Noita ziemlich sicher, dass sie keine Antworten mehr haben wollte, keine Details - nicht jetzt. Sie war sich sicher, dass ihr Herz nicht mehr Wahrheiten vertragen konnte Wie war es überhaupt möglich, dass sie sich noch auf den Beinen halten konnte, wo sie doch jeglichen Halt verloren hatte, das Gefühl hatte in ein tiefes, schwarzes Loch zu stürzen. Sie hatte ihre Hand nach ihm ausgestreckt aber er hatte die Hand einer anderen gereicht. Sie senkte ihren Blick. Verweilte in dieser Position als sie eine bekannte Stimme hinter sich vernahm, die dazu führte, dass sie wieder ihren Kopf anhob und über ihre Schulter sah. Majo. Seit jeher hatte sie ihr die Hand hingestreckt, wenn sie alles verloren hatte. Es waren schon immer nur sie Beide gegen den Rest der Welt gewesen. Wäre sie dazu in der Lage gewesen hätte sie dieser treuen Seele ein Lächeln geschenkt aber Noita schaffte es nicht ihre Mundwinkel zu heben. Sie fühlte sich so leer, erschöpft und völlig entkräftet. Es fühlte sich an als hätte man ihr jegliche Energie entzogen. Immer wieder kam sie ihr zur Hilfe. Immer war sie diejenige die gerettet werden musste, weil sie schwach war. Ihre Augen füllten sich mit Tränen als sie in die Augen der Blonden sah. Sie war ein schrecklicher Ballast für die Menschen in ihrer Umgebung. Wahrscheinlich hatte sie wesentlich Besseres zu tun als hier für sie einzustehen. Ihre Worte waren ungeschönt und an Cedric gerichtet. Noita ergriff die Hand ihrer Cousine, wischte mit der anderen ihre Tränen beiseite. Sie sah in ihre roten Augen und schüttelte nur den Kopf um ihr zu verstehen zu geben, dass sie das nicht tun musste. Sie wollte nicht dass sie ihre Kämpfe kämpfte, ihn gar etwas antat und ihre magischen Fähigkeiten Preis gab. Sie war nicht in der Lage auch noch zwischen den Beiden jetzt zu vermitteln. All das hatte in ihrer Vorstellung ganz anders ausgesehen. Sie wollte in ihr als ihren Freund vorstellen und jetzt war alles zu Ende noch bevor es überhaupt angefangen hatte. Auch wenn ihre Geschichte nicht von Dauer war so schmälerte diese Tatsache nicht den Schmerz, den sie verspürte. Noita drückte die Hand, jener Person, die immer schon an ihrer Seite gestanden hat, die sie bedingungslos liebte, ihre Fehler akzeptierte, sie akzeptierte obwohl sie so völlig unterschiedlich waren und erst recht nicht immer einer Meinung. "Ich..." versuchte Noita sich irgendwie bemerkbar zu machen, wusste dabei selbst nicht an wen sie sich richten sollte. Ihre Gedanken rasten, sie spürte die Blicke der Anderen auf sich. "...es tut mir leid... ich..." Ihre Stimme brach und sie musste sich räuspern. Sie konnte nicht mehr einfach hier sein. All die Menschen und ihre Blicke. All die Gedanken in ihrem Kopf. Die Tränen, die ihr wieder in die Augen stiegen und ihre Blick verschleierten. All das war zu viel für das Mädchen. "...kann das nicht..." Entschuldigend und zugleich flehend sah sie in die Augen ihrer Cousine, die Ced angriffslustig musterte, ehe sie sich umdrehte und in die blauen Augen jenes Menschen sah, der ihr so unendlich viel bedeutete, ihre Gefühle aber offensichtlich nicht erwidern konnte weil er sein Herz jemand anderem geschenkt hatte. Es schmerzte sie sehr ihn anzusehen. Es brach ihr das Herz aber Gefühle konnte man nicht ändern, man konnte sie nicht willentlich beeinflussen. Wie sehr hatte es sie gefreut als sie geglaubt hatte er würde das selbe für sie empfinden. Wie glücklich war sie gewesen. Sie zögerte einen Moment. Sah ihn einfach nur an, in diese einmaligen Augen. Worte der Verabschiedung kreisten ihr im Kopf herum aber sie war unfähig sie auszusprechen weil der Gedanke eines Abschiedes sie schmerzte. Still zog ein Moment vorüber in dem sie ihn einfach nur ansah - durch ihre roten, verheulten Augen, ehe sie es schließlich schaffte sich zu bewegen. Sie rannte, rannte durch die Menschenmengen, schlängelte sich an ihnen vorbei, durch sie hindurch. Sie lief vor dem Problem davon weil es der einfachste Weg war, weil sie feige war, weil sie sich jetzt nicht damit auseinandersetzen konnte. Sie war immer schon ein Angsthase gewesen. Bilder glücklicherer Tage kreisten im Kopf des Mädchens, entfachten noch mehr Tränen und noch mehr Schmerz. Sein lächelndes Gesicht. Seine Küsse. All das war jetzt Vergangenheit und diese Vorstellung ihn nie wieder in die Arme zu schließen, nie wieder von ihm in den Arm genommen zu werden. Es war unerträglich. So gut es ihr möglich war wich sie den einzelnen Personen aus aber als sie schon ein gutes Stück zwischen sich und der Bühne gebracht hatte stieß sie schließlich in eine Person. Sie hatte nicht richtig darauf geachtet wo sie hin lief, war zu sehr in Gedanken versunken, zu sehr auf sich fokussiert, wollte einfach nur weg und so war eine unschuldige Person bei ihrer Fluchtaktion zu Schaden gekommen. Das Mädchen hob den Kopf. "Ent-entschuldigung...ich wollte nicht..." Stockend kamen die Worte über ihre Lippen, ihre Stimme brüchig. Mit verweinten Augen, sah sie schließlich in ein bekanntes Gesicht. "...Sky!" Ein irritierter Blick seinerseits folgte. Unentwegt flossen Tränen über die Wangen des Mädchens. Nicht das sie es geschafft hatte sie vorhin zurückzuhalten aber nun gab es kein Halten mehr. Es war ihr unangenehm, dass nun eine weitere Person Zeuge ihres emotionalen Ausbruches geworden war und so wandte sie beschämt ihren Blick ab, wischte die Tränen beiseite und presste die Lippen fest aufeinander um ihr Schluchzen zurück zu halten aber es entglitt ihr trotzdem. Entschuldigend vielleicht auch verloren blickte sie in die blauen Augen des Studenten, ehe sie sich umdrehte und einfach weiter lief. Hier am Rande des Festes war die Menschenmasse nicht mehr so dicht und sie war froh als die Musik in den Hintergrund gerückt war und endlich Stille einkehrte. Ihre Schritte wurden langsamer und Noita entdeckte eine kleine Bank unter einem Baum. Außer Atem lies sie sich darauf nieder und zog ihre Beine an sich um ihre Hände darum zu schlingen und ihren Kopf zu vergraben.

  • 3060-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | an der Bar


    „Ja wirklich?“ Ganz überrascht, als hätte er noch nie in seinem Leben gehört dass manche Menschen es durchaus interessant fanden wenn sie wussten dass dort draußen jemand lauerte der ein Auge auf sie geworfen hatte, änderte sich sein Gesichtsausdruck und seine dunklen Augenbrauen hoben. „Danke für den Tipp, ich bin noch ganz neu in diesem Business, weißt du.. da kann ich die Hilfe von erfahrenen Menschen ganz gut gebrauchen..“, fügte Darren seinem Schauspiel hinzu ehe er schmunzelte. Die Anspielung auf eine gewisse Serie hatte er sogar verstanden, die war nicht an ihm vorbei gezogen aber vielleicht sollte er nicht erwähnen, dass er mit dem eigentlich bösen Jungen der Serie sympathisiert hatte. Oder sollte er es in ihrem Fall vielleicht doch erwähnen? Seine braunen Augen wanderten über das Gesicht der hübschen Psychologiestudentin. Es war immer so leicht zwischen ihnen. Normale Gespräche ohne großen Hintergrund, oberflächlich und doch interessant zu wissen, was der andere dachte. Was der andere für eine Meinung hatte, wie er drauf war. Selbst wenn ihre Themen tiefer gingen, ernster wurden. Der Lockenkopf hatte nie das Gefühl dass es in irgendeiner Art und Weise schwer wurde. Vielleicht hatten sie manchmal andere Ansichten, das war in Ordnung, okay, selbst wenn es über ihre Beziehung zueinander ging. Man konnte nicht immer erwarten, dass der andere genau dasgleiche wollte. Dasgleiche fühlte. Der Bartträger wand seinen Blick von ihr ab während sie über das Verhalten der jungen Mädchen philosophierte und einen Einblick in deren hübsche Köpfe bot. Da war sie, die Psychologin, anscheinend hatte sie ja doch etwas in ihren Vorlesungen mitgenommen. Auch wenn sie so selten da war, wie sie erzählte. Der junge Kerl lachte kurz auf nachdem er seinen Cocktail geleert hatte. „Sieh an, das Studienfach scheint dir doch zu liegen.“, bemerkte er grinsend und fing ihren Blick wieder ein nachdem sie ihre Erklärung abgeschlossen hatte. Er hielt inne, sah sie einen Moment lang nur an während seine Mundwinkel etwas sanken und er sie nur noch anlächelte. „Und?“, begann der Musiker, griff nach dem kleinen Gläschen und hob es ihr entgegen um erneut anzustoßen. „Gibt es so ein Arschloch in deinem Leben? Es klingt nicht so als würde deine Erklärung so rein aus einem Psychologiebuch stammen..“ Er fixierte sie noch für einige Sekunden mit seinem Blick, war ganz neugierig, ließ sich das aber nicht anmerken. Vielleicht lag er auch einfach nur daneben oder bildete sich etwas ein. Doch da war auch wieder dieses Verlangen mehr über sie herauszufinden, sie besser kennen zu lernen, alles von ihr. Erneut kippte er den Inhalt des Glases in seinen Mund, merkte wie der herbe Geschmack sich in seiner Kehle ausbreitete und wie befriedigend dieses Gefühl sein konnte. Einfach ein bisschen freier werden, daran war ja nichts verwerflich. Deswegen schüttete er den zweiten und letzten Shot auch gleich hinterher und orderte einen zunächst letzten Longdrink, den aber gleich zweimal da Yumi anscheinend auch auf dem Trockenen saß. Es wanderte ein Geldschein aus seiner Hosentasche über den Tresen, dabei bemerkte er dass er seinen Rucksack auf der Bank, auf der er sich mit Noita unterhalten hatte, vergessen hatte weswegen seine Augen suchend in diese Richtung steuerte. Doch in genau diesem Augenblick lief das Mädchen weg und Darren sah ihr fragend und auch ein wenig mit Sorgen im Bauch nach. Was war passiert? Der Student konnte sie in der Menge der Menschen nicht mehr sehen, ein seltsames Gefühl breitete sich in ihm aus, doch er konnte in diesem Moment nicht sagen ob es wegen Noita war oder der Tatsache dass Yumi so ehrlich über seine Musik redete. Das konnte man hören, das konnte er hören. Da waren keine witzigen Worte, keine zweideutigen Sprüche. Da war nur Yumi, die sich zur Bühne gedrehte hatte und ihn nicht weiter mit ihren Blicken gefangen hielt. Ein Lächeln malte sich auf seine schmalen Lippen. Sein Herz geriet aus dem Takt, es hüpfte. „...Danke.“ Es berührte die Menschen. Hatte es sie berührt? Hatten seine gesungenen Worten das erreicht was er gewollt hatte? Sie erreicht? Darren hatte gar nicht sicher gewusst ob sie hier war, lediglich Schatten hatte er aus seinen Augenwinkeln heraus bemerkt aber er war sich lange nicht sicher gewesen ob sie seinen Gesang an diesem Abend hören würde. Doch sie hatte ihn gehört, jedes einzelne Wort, und sie hatte ihn verstanden. „Das von dir zu hören bedeutet mit viel.“, sprach der angehende Schauspieler. Der Kellner stellte die neuen Getränke zu ihnen, das Klirren der Gläser holte ihn ein bisschen aus seinem verträumten Dasein zurück, manchmal erkannte er sich selbst nicht wieder, und drehte sich etwas von ihr in die Menge, hob seinen Kopf und grinste als er den dunklen Nachthimmel beobachtete, an dem durch die vielen Lichter am Boden kaum Sterne zu sehen war. „Erinnerst du dich noch daran als du mich nach meinem Lieblingsort gefragt hattest?“ Das war vielleicht nicht allzu lange her aber im alltäglichen Leben konnte man das aufgrund von Stress, nervigen Vorlesungen und Alkoholexzessen schon mal vergessen..

  • [An der Bar] Darren & Yumi



    Sein Schauspiel war dieses Mal fast schon überzeugend aber das Grinsen auf dem Gesicht des gut aussehenden Mannes verriet ihn schließlich doch aber wahrscheinlich auch nur weil er es selbst so gewollt hatte. Es wäre dem Dunkelhaarigen wahrscheinlich sehr gut möglich sein Schauspiel aufrecht zu erhalten, es weiter zu führen, eine Geschichte drumherum zu spinnen aber er entschied sich stattdessen ein charmantes Lächeln aufzusetzen, welches ihm allerdings auch nicht davor schützte einen sachten, neckenden Schlag von der Psychologiestudentin auf seinen Oberarm zu ernten als er sie als erfahrene Stalkerin bezeichnete. Auf ihrem Gesicht erschien ein Ausdruck der Empörung, bei weitem nicht die schauspielerische Leistung, die ihr Gegenüber von seinen Kommilitonen von der Uni kannte, der aber im nächsten Augenblick schon wieder einem Lächeln wich. Durch diese einfache Berührung wurde Yumi wieder bewusst wie gut gebaut Darren war aber sein intensiver Blick nahm sie schon wieder gefangen bevor sie diesen Gedankengang näher ausbauen konnte. Sie unterhielten sich unbeschwert als würde Yumi sich in Sicherheit wiegen, nicht daran danken, dass von seiner Seite vielleicht mehr Gefühle da waren, denen sie selbst ja eigentlich gänzlich abgeschworen hatten, da sie stets im Weg waren, verhinderten dass man unbeschwert in den Tag hinein leben konnte. Der Alkohol lockerte die ganze Begegnung auf und das der Lockenkopf der eigentlich Grund dafür war, dass sie überhaupt erst mit den härteren Getränken angefangen hatte an diesem Abend war so gut wie vergessen, so lange nicht zur Sprache kam was sie Beide waren. Als das Thema Arschloch an der Tagesordnung stand schien es den Bartträger zu amüsieren, dass sie offenbar doch nicht nur Vorlesungen schwänzte oder währenddessen schlief. Tatsächlich musste auch sie schmunzeln. Ob ihr das Studienfach wirklich lag vermochte sie so nicht zu sagen, ob man für diese Erkenntnis überhaupt Psychologie wählen musste war auch fraglich, da es im Grunde eine ganz einfache Schlussfolgerung war. Vielleicht lag es daran, dass sie sich stets in jener Situation befand. Schon seit Teenagertagen fühlte sie sich zu jener Sorte Menschen hingezogen. Vielleicht sogar so sehr, dass sie deshalb selbst so geworden war, das liebreizende Mädchen von damals in Vergessenheit geraten lies und eine neue Persönlichkeit, ein neues Ich geschafften hatte, wenn man es denn so bezeichnen wollte. Das breite Grinsen Darrens wurde etwas schwächer und mit einem interessierten Blick, einem Lächeln auf den Lippen und dem kleinen Gläschen in der Hand, welches randvoll mit hochprozentigem Alkohol war, wartete er auf die Antwort der Blondine. Tatsächlich überraschte die Frage sie oder zumindest hatte die Studentin damit nicht gerechnet. Ob es auch ein Arschloch in ihrem Leben gab? Die Frage hätte sie eigentlich immer mit einem einfachen ‚Ja‘ beantwortet und daran an einen ganz bestimmten Menschen in ihrem Leben gedacht, der auf Grund jüngster Ereignisse, doch nicht so stark aus ihrem Leben und ihrem Kopf verbannt war, wie sie es eigentlich gerne gehabt hätte. Immer wieder kamen Bilder aus jener Nacht zurück, das Gefühl, welches er auf ihren Lippen hinterlassen hatte. Verdammter Mist. Darüber war sie doch eigentlich hinausgewachsen. Das Thema Alex war eigentlich längst verjährt oder zumindest hatte sie das bis zu ihrem ersten Wiedersehen gedacht aber Fakt war, dass dieser Mistkerl nicht spurlos an ihr vorüber zog. „Ja...“ antwortete Yumi schließlich auf die Frage ihres Gegenübers und griff ebenfalls nach dem kleinen Gläschen und stieß es gegen jenes in der Hand des Dunkelhaarigen. Sie kippte es in einem Zug hinunter und verzog das Gesicht als der herbe Geschmack sich in ihrem Mund ausbreitete. Ein Schauer lief Yumi über den Rücken. „...ich bin dieses Arschloch in meinem Leben, merkt man das nicht?“ Ihre blauen Augen funkelten ihn herausfordernd an. Das Gespräch von damals kam der Blonden wieder in den Sinn und sie erinnerte sich wieder daran, dass Darren ein interessanter Charakter war. Einerseits war es leicht und unbeschwert mit ihm aber andererseits forderte er bestimmte Antworten auf so bestimmte Art und Weise ein als wäre es das natürlichste der Welt. Irgendwie beeindruckend und abschreckend zugleich. Schließlich zuckte Yumi doch mit ihren Schultern und drehte das leere Glas in ihren Händen hin und her, ehe sie es wieder am Tresen abstellte, wo es ein wenig später vom Barkeeper gleich abserviert wurde. „...jeder hat doch so ein Arschloch in seinem Leben.“ Das das Verhältnis zwischen Alex und ihr bestimmt kein gesundes ist, war ihr bei dieser Aussage durchaus bewusst aber sie waren schließlich nur einmal durch einen Alkoholausrutscher im Bett gelandet. Das konnte schon mal passieren. Meine Güte. Das bedeutete doch rein gar nichts. Gedanklich rollte Yumi mit ihren Augen als sie sich selbst hörte, wie sie sich beruhigte. Sie musste Grinsen als Darren gleich wieder eine nächste Ladung an Getränken orderte. „Du scheinst heute sehr... durstig zu sein?“ Forschend sah sie sein Profil an und bedankte sich für seine Einladung mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Er wirkte plötzlich irgendwie abgelenkt, fast schon besorgt und so folgte Yumi fragend seinen Blick, konnte aber nichts Besorgnis erregendes erkennen außer einen blonden Lockenkopf, den Yumi als das Mädchen an Alex Seite ausmachte. Ihr Blick blieb eine Weile an dieser Person hängen, konnte aber keinen Silberhaarigen in ihrer Nähe entdecken, nicht dass sie ihn gesucht hätte - natürlich nicht. Sie wandte ihren Blick wieder ab und dem Schauspielstudenten wieder zu, der tatsächlich ein kleines bisschen unsicher wirkte als von seiner Musik die Rede war. Das Lächeln auf seinen Lippen war zaghaft aber seine Augen freuten sich über ihre Aussage aber es irritierte Yumi schließlich doch als Darren meinte, dass gerade ihre Meinung ihm sehr viel bedeutete. Ihr Herz überschlug sich, klopfte aufgeregt gegen ihre Brust aber nach außen hin winkte sie ab, meinte nur dass sie sich doch mit Musik nicht so gut auskannte. Sie liebte die Musik aber sie war jetzt kein Profi, ganz im Gegenteil. Sie wusste einfach was sie mochte und was nicht. „Ich erinnere mich...“ kam es schließlich als Antwort von der Studentin als Darren seine nächste Frage stellte. Sie erinnerte sich an ihr Gespräch, an den Tag, den sie miteinander verbracht hatte. Von Früh bis spät. Ein intensiver Tag in vielerlei Hinsicht. Ein Tag, den man normalerweise nicht mit jemanden verbrachte, den man gerade erst kannte. Ungewöhnlich aber doch war es so passiert. „Dein Lieblingsort... es sind die Berge?“ Irgendwie amüsant wie sehr es im Gegensatz zu ihrem Lieblingsort stand. Es gab doch immer schon die Gruppe an Menschen, die das Meer bevorzugten und dann gab es die Gruppe, die lieber in den Bergen waren. Wahrscheinlich spiegelte das Ganze auch ihre Gegensätzlichkeit wider. Sie, so kalt wie Eis wenn sie wollte, während in ihm eine Wärme inne wohnte, die eben jenes Eis zeitweise vermochte zu schmelzen. Ihr Gedankenganz wurde von einem kleinen Mädchen unterbrochen, welches sich zu ihnen an die Bar gesellt hatte. Sie war jung - allerhöchstens zehn oder so. Mit großen Augen sah sie Darren an, wirkte zugleich aber eingeschüchtert. Yumis Blick wanderte in die Richtung der Mädchengruppe, welche sich schon etwas entfernt hatten aber dennoch blieb ihr nicht verborgen, dass eine der Gruppe nach wie vor in ihre Richtung schielte. Stammelnd kamen wenige Worte über die Lippen des Mädchens. Ob die Mädchen sie geschickt hatten? „Da-darf ich dich etwas fragen?“ Ihre Augen glänzten aufgeregt. Wahrscheinlich hatte sie sich ein kleines bisschen in Darren verliebt. Mit zehn war die Sache mit der Liebe noch ganz leicht. „Be-bekomme ich ein Autogramm?“ Sie streckte ihm einen leeren Zettel und einen Stift hin und als Darren sich zu ihr hinunterbeugte deutete sie ihm noch, dass sie ihm etwas ins Ohr flüstern musste. „I-st das deine F-reundin?“ Neugierig funkelten die Augen der Kleinen, während Yumis Herz einige Takte schneller schlug als sie die Worte der Kleinen hörte, die dann doch etwas zu laut geflüstert waren. Das böse F-Wort. Vielleicht brauchte die doch noch eine Runde Shots...

  • 3060-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | an der Bar


    Die blonde Frau verstummte, er konnte den Ausdruck in ihren so schönen blauen Augen nicht deuten. In diesen Augen, in denen er sich sooft verlor, ohne dass er es wollte. Die Blicke, die Yumi ihm schenkte, gaben ihm meist auch keine andere Möglichkeit. Sie hatte etwas so anziehendes an sich und auch wenn er sich gedanklich immer wiederholte, konnte er nicht aufhören. Dass er sich dafür ein bisschen selber hasste, das behielt er aber doch noch für sich. Es war schließlich nicht wirklich immer von Vorteil wenn man einem anderen Menschen so verfallen war. Darren hob zunächst überrascht seine Augenbrauen als sie ihm antwortete und nicht verheimlichte dass es in ihrem Leben tatsächlich ein solches Arschloch geben. Einen solchen Typ Mensch, von dem sie gerade so philosophiert und psychologische Fakten präsentiert hatte. Doch ihre nächsten Worten ließen ihn schmunzeln, vielleicht war er auch etwas enttäuscht. „Nein, dafür bist du nicht abweisend genug.“, widersprach der Lockenkopf, legte seinen Kopf zur Seite und seine Finger platzierten sich an seinem Kinn als würde er an verschiedene Situationen mit ihr denken, bei denen das gewisse Fünkchen gefehlt hatte, dass er sie wirklich auch als Arschloch betiteln würde. Aber dem war nicht so, die junge Erwachsene war vielleicht abweisend, kalt, manchmal etwas verletzend aber in seinen Augen in keinster Weise so.. schlimm. Darren lächelte und schüttelte seinen Kopf, äußerte sich aber nicht weiter dazu. Gab es in seinem Leben überhaupt so jemanden? Er überlegte, doch auf die Schnelle würde ihm so eine Person gar nicht einfallen. Ob er es verdrängt hatte? „Ah, najaa..“, erwiderte er auf ihre belustigte Frage und hob seine Schultern, das Grinsen auf ihren Lippen spiegelte sich in seinem Gesicht wieder. „Das Singen hat meinen Mund ganz schön ausgetrocknet.“ Eine einfache Ausrede, bei der er sich nicht einmal die Mühe machte dass sie irgendwie glaubhaft wirkte. Was war denn an ein paar Shots und Longdrinks so schlimm, er hatte die Menge ja schließlich nicht für sich alleine bestellt. Daher war es doch vollkommen in Ordnung. Der junge Student bedankte sich mit einem Nicken als der Barkeeper die zunächst letzten Longdrinks für ihn auf die Theke stellte und er einen davon in ihre Richtung schob. Die Getränke waren tiefblau, verschiedene Glitzerpartikel schwammen im hochprozentigen Alkohol. Zierten aber auch den Rand des Glases. Highlight sollte wohl der kleine flauschige Ball Zuckerwatte sein, der vielleicht die Milchstraße oder aber auch eine Wolke darstellen sollte, die im dunklen Nachthimmel schwebte. Eigentlich ja egal, auch wenn Darren beeindruckt davon war, wie viel Mühe sich die Anwesenden bei der Verwirklichung dieses Mottos gaben. Seine braunen Augen waren weiter auf Yumi gerichtet, die ihren Kommentar zu seiner Musik nur ab tat, als wären ihre Worte gar nicht so wichtig wie er es meinte. Aber auch wenn sie das nicht so sehen wollte, war es so. Für ihn waren sie besonders. Der Darsteller nickte während er die Zuckerwatte in sein Getränk mischte. „Warst du nachts schon mal ganz oben?“, fragte er, lächelnd und zugleich neugierig, vielleicht auch ein bisschen verträumt. „Ich finde es gibt keinen vergleichbaren Ort. Ja, ich liebe die Stadt aber...“ Darren wurde unterbrochen, ein junges Mädchen tippte ihn an. Überrascht und auch etwas irritiert sah er zu ihr, beugte sich nach unten um etwas mehr auf ihrer Höhe zu sein. Sein Lächeln kehrte auf seine Lippen zurück als sie mit zitternder und aufgeregter Stimme anfing zu sprechen. „Du willst ein Autogramm?“ Damit hatte er tatsächlich nicht gerechnet. Es war nicht sein erster Bühnenauftritt gewesen, schon mehrmals war er für Kollegen eingesprungen oder hatte auf seiner Weltreise auf kleineren Konzerten gespielt aber nach einer Unterschrift von einem anscheinend großen Fan wurde er noch nie gebeten. War er denn schon so berühmt, dass das überhaupt einen Wert hatte? Der Schauspieler verstummte kurz bis ihre neugierigen Worte an sein Ohr drangen, die ihn leicht zum Schmunzeln brachten. Er hob seine Hand vor seinen Mund um ihr im Geheimen etwas zurück zu flüstern. Dabei senkte er seine Stimme aber nur ein klein wenig, sodass Anwesende eigentlich jedes Wort mitbekommen konnten. „Das ist ein bisschen kompliziert, weißt du?“, erklärte der Bartträger und seine Mundwinkel sanken nach unten, sein Gesichtsausdruck wurde traurig. Gespielt oder nicht? „Sie will meine Gefühle nicht so wirklich akzeptieren. Aber ich gebe mir Mühe!“ Sein kleiner großer Fan wusste wohl zunächst nicht so recht damit umzugehen aber da sein Blick wahrscheinlich das in ihr auslöste, was er damit irgendwie erreichen wollte, nickte sie ganz eifrig und faltete aufgeregt ihre Hände vor ihrer Brust. „Du schaffst das! Ihr seht so süß zusammen aus, ihr wärt ganz sicher ein ganz tolles Paar! Und dann sieht man überall Fotos von euch zwei weil das ist doch so bei großen Stars oder?“ Der Student lachte und nickte, strich dem Mädchen über den Kopf und schrieb seinen Namen wie verlangt auf das Stückchen Papier. Überglücklich hüpfte sie auf und ab und bedankte sich überschwänglich ehe sie zurück in die Menge lief. Die andere Horde Mädchen hatten sich anscheinend zurück gezogen, zumindest war nur noch eine über, die weiter hastig auf ihr Handy tippte als müsste sie irgendwem minütlich einen Statusbericht schicken. Darren erhob sich wieder. „Vielleicht solltest du dir doch eines holen. Die scheinen bald ganz viel wert zu sein.“, meinte er schmunzelnd.

  • [An der Bar] Darren & Yumi



    Was in seinem Kopf wohl vorgehen mochte wenn er sie so ansah, den Blick seiner warmen Augen auf sie gerichtet? Ob seine Gedanken sie verschreckt, sie vertrieben hätten oder ob sie sich mehr zu ihm hingezogen gefühlt hätte? Das war nicht so leicht zu beantworten. Es wäre leichter gewesen wenn sie all das zwischen ihnen nicht vehement ablehnen würde, weil es mit Gefühlen zu tun hatte, die sie nicht aussprechen wollte und wenn man sie fragte auch nicht hatte. Aber das Leben war nicht leicht auch wenn Yumi es sich gerne leichter machte, dabei vielleicht den falschen Weg einschlug und dann noch ein paar Mal falsch abbog aber sie war eigentlich niemand der es kompliziert wollte und Beziehungen oder so unbrauchbare Gefühle wie Liebe machten alles komplizierter. Man verstrickte sich in Dramen und dabei ging es eigentlich nur darum die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Das war es was sie sich von den Männern holte. Mehr wollte sie einfach nicht. Oder? Ein Schmunzeln zierte die Lippen des Dunkelhaarigen als sie von dem Arschloch in ihrem Leben berichtete. Er widersprach ihr aber gerade von ihm hatte sie sich etwas anderes erwartet. War es seine charmante Ader, die keine andere Antwort zuließ? Er war ein Masochist. Je mehr sie ihn ablehnte, desto mehr wollte er sie obwohl er es so leicht haben konnte. Ein Mädchen, dass ihn begehrte und anhimmelte. Ein Mädchen, dass ihn an den Lippen hing und liebend gerne mit ihm Händchen haltend durch die Stadt laufen würde. Ein Mädchen, dass stolz sein würde ihn als ihren festen Freund zu präsentieren. Ein Mädchen, dass ihn ihren Eltern vorstellte, mit dem er eines Tages ein Haus haben konnte und Kinder. Die perfekte Liebesgeschichte und irgendwann die perfekte Familie. Fakt war nur, dass sie niemals dieses Mädchen sein konnte oder wollte. Das war nicht in ihrem Leben eingeplant, wenn sie denn überhaupt soetwas wie einen Plan gehabt hätte. "Täusch dich da mal nicht, mein Lieber..." Ihre Augen richteten sich auf ihn, während sie nach dem Drink griff und die kleine Glitzerwolke, die wohl aus purem Zucker bestand in der dunklen Flüssigkeit versenkte. Sie und nicht abweisend genug? Das sie nicht lachte. Jemanden zu nahe an sich heran lassen? Nicht mit ihr. Gefühle offen zeigen? Nicht mit ihr. Offenbar sah Darren sie mit anderen Augen, sah Dinge, die nicht da waren. Das war es was Gefühle mit einem machten. Sie verzerrten die Realität und das machte einen blind. Der Schauspielstudent gab sich keine Mühe damit seine Ausrede glaubhaft zu gestalten, tat seinen erhöhten Alkoholbedarf damit ab, dass er durstig war. Yumi hob eine Augenbraue und beobachtete wie auch er seinen Drink etwas vermischte und die ersten Schlücke davon nahm. Ihr Blick wanderte über seine Lippen, die den Strohhalm umschlossen hatten. Unweigerlich fragte sie sich ob es nicht besser schmecken würde den Drink von seinen Lippen zu kosten aber sie schob diesen Wunsch auf den Alkoholkonsum innerhalb dieses doch recht kurzen Zeitrahmens. Das zwischen ihnen durfte sich nicht vertiefen. Sie hatte sich doch letztens vorgenommen, dass es nicht kompliziert werden sollte. Ein klarer Schnitt. Keine Küsse und erst recht kein Sex. Sie tat es ab als wolle sie es für ihn nicht schwierig machen, da von seiner Seite offensichtlich viel mehr da war als von ihrer aber innerlich wusste sie, dass sie es für sich einfach nicht verkomplizieren wollte. Flüchtige Männerbekanntschaften waren ihr Ding und nicht das was sie hier trieben. Als er schließlich wieder zum Wort ansetzte, bemerkte Yumi, dass sie ihn immer noch ansah und so riss sie den Blick ihrer blauen Augen von ihm los und schüttelte schließlich den Kopf. "Nein, noch nie..." Sie legte ihren Kopf in den Nacken und sah gen Himmel. Die Sterne versteckten sich leider, weil es hier am Fest viel zu hell war. Seine Augen leuchteten als er von diesem Ort sprach und das brachte Yumi zum Lächeln. Gerade als Darren sich erklären wollte wurden die beiden von einem Mädchen unterbrochen, welches offenbar ein großer Fan von ihm zu sein schien. Eine Zeit lang hatte die Blonde geglaubt, dass diese Teeniemädchen sie geschickt hatten aber die hatten sich schon wieder in alle Winde verstreut oder zumindest sah die Psychologiestudenten niemanden mehr, der sie oder viel mehr den Lockenkopf ungeniert beobachtete. Während das kleine Fangirl sich nach dem Beziehungsstatus der beiden Anwesenden erkundigte nahm Yumi einen kräftigen Schluck von ihrem Drink und hätte sich beinahe daran verschluckt als sie die Antwort des Dunkelhaarigen darauf vernahm. Ein irritierter Blick wanderte in die Richtung Darrens und sie wandte ihren Blick mindestens so schnell wieder ab, wie sie sich ihm und dem kleinen Mädchen zugewandt hatte. Yumi gab dem Barkeeper noch ein Zeichen und orderte noch ein paar Shots. Auf diesen Schock hin brauchte sie definitiv etwas Stärkeres. Ob der Barmann ihr auch die ganze Flasche verkaufen würde? Vielleicht würde sie diese Aussage dann vergessen können und auch dieses Herzklopfen in ihrer Brust. Vergessen klang nach einem verdammt guten Plan und so gönnte sich Yumi gleich zwei Shots nacheinander als sie hörte wie die Kleine fröhlich quietschend davon berichtete, dass Darren und sie ein süßes Paar sein könnten. Der Alkoholpegel in ihrem Blut stieg weiterhin und der erste Schock war fürs erste verdaut. Als das Mädchen schließlich wieder gegangen war und Darren sich ihr wieder zugewandt hatte standen zwei weitere leere Gläschen in ihrer Nähe, die er mit einem Grinsen auf den Lippen musterte. "Kinder anzulügen ist keine Tugend, Darren..." Sie würde es ins Lächerliche ziehen, sich einen Spaß aus seiner Aussage machen. So war es leichter als sich damit auseinander zu setzen, dass eventuell ein Fünkchen Wahrheit hinter seiner Aussage stecken konnte. Er war eben ein Schauspieler wie er im Buche stand und nutzte dieses Talent nur zu gerne. "Das sollte ich vielleicht tun..." Yumi schnappte sich den Kugelschreiber, welches das kleine Mädchen offensichtlich hier vergessen hatte und hielt ihn dem Anderen erwartungsvoll hin. "...und bekomme ich ein Autogramm?" spielerisch biss sie sich auf die Lippen und sah in die dunklen Augen ihres Gegenübers ehe sie sich seine Hand schnappte und den Kugelschreiber darin ablegte. Eine winzige Berührung. Ein einziger Blick. Seine fesselnden Worte ganz weit weg geschoben.

  • [Tara] bei Noita abseits vom Fest


    Der Spaziergang führte sie an einen altbekannten Ort. Die Rivermountains, wo sie schon den letzten Sommer im Camp verbracht hatte und viele neue Seiten an sich entdecken konnte. Das Camp musste leider aufgrund eines Unwetters abgebrochen werden, aber trotzdem ging sie gerne immer mal wieder hierher zurück und genoss ein wenig die Landschaft, während sie die Stille genoss. Je näher sie dem Gelände jedoch kam und von weitem schon eine Menschenmasse sehen konnte, des do offensichtlicher wurde es, dass Stille nicht unbedingt zu den heutigen Eigenschaften der Location gehören wurde. ...Bin ich jetzt wirklich schon wieder in ein Fest gelaufen? Sie hatte letztes Jahr in Sternbach schon das 'Glück' gehabt, eine Veranstaltung zu entdecken, aber was einmal passierte, musste wohl per ungeschriebenen Gesetz auch ein zweites Mal passieren. Glücklicherweise fühlte sich die Schwarzhaarige durch den gestrigen Abend um einiges besser, als letztes Jahr und hatte sogar fast schon ein wenig Lust, sich unter Menschen zu mischen. Als sie sich ihre Kopfhörer aus dem Ohr zog, wurde sie jedoch von einem anderen Geräusch von der Feier abgelenkt. Ein wiederkehrendes Schluchzen schien von nicht weit entfernt von ihr zu sein und für einen Moment blieb die Schülerin stehen, unsicher, was jetzt zu tun war. Eigentlich ging es sie ja gar nicht an, wenn jemand im Freien weinte, aber andererseits fühlte sich die Vorstellung, dass hier jemand scheinbar alleine schluchzte, während jeder anderer auf der Party Spaß hatte, zutiefst traurig für Tara an. Nicht nur traurig, es fühlte sich auch leider ziemlich vertraut an. Schließlich saß sie selbst letztes Jahr an einen Baum gelehnt und war eigentlich ziemlich glücklich darüber, als sie jemand ansprach - zumindest bis eine weitere, nicht so gut gesonnene Person die Szene betrat -. Mit einem klopfenden Herzen ging sie nervös auf das Geräusch zu. Wenn sie alleine sein wollte, konnte sie ja immer noch gehen, oder? Aber was, wenn die Person wütend wurde und sie anschreien würde? Was, wenn sie ganz und gar nicht erwünscht war? Aber sie kannte sich zumindest so gut, um zu wissen, dass sie sicher ein schlechtes Gewissen haben würde, wenn sie dieses Schluchzen ignorieren würde. Es half alles nichts. Sie würde es einfach hinter sich bringen und ihrem Drang zu fragen ob alles in Ordnung war, nachzugeben. Es dauerte nicht lange, da erkannte sie auch schon ein schwarzhaariges Mädchen zusammengekauert auf einer Bank sitzen. "Hey...", sagte sie vorsichtig, darauf bedacht, sie nicht erschrecken zu wollen. "Ist alles in Ordnung bei dir?" Natürlich war es das nicht, aber wie sonst begann man so ein Gespräch? "Ich kann auch wieder gehen, wenn du alleine sein willst. Ich wollte bloß lieber mal nachfragen" Unsicher bewegte sich ihr Blick abwechselnd zum Boden und dann wieder auf die Schwarzhaarige, immer noch in der Hoffnung, sie würde nicht sauer werden, oder sie sonst irgendwie zum Teufel jagen.

  • 3060-pasted-from-clipboard-pngDarren & Yumi | an der Bar


    „Warum willst du denn so sehr das Arschloch der Geschichte sein?“ Neugierig lehnte sich der Musiker etwas weiter nach vorne in ihre Richtung, ein Grinsen lag auf seinen Lippen damit seine Frage nicht zu ernst wirkte. „Hast du Angst dass du mich sonst nicht los bekommst?“ Direkte Worte an die junge Studentin, die durch seine Stimmlage vielleicht eher wie ein Scherz klangen aber einen doch wahren Kern hatten. Yumi versuchte es ja beinahe mit jeder ihrer Worte. Den Studenten von sich wegstoßen, die kalte Schulter zeigen. Jetzt wollte sie ihm also auch noch beweisen, sicher gehen, dass er auch glaubte, dass sie die böse Person der beiden waren? Ihre Bemühungen waren ja fast schon süß. Darren schmunzelte. „Vielleicht wirst du auch das erste Arschloch in meinem Leben und ich kann dir bald aus eigener Erfahrung sagen ob deine psychologischen Ansätze der Wahrheit entsprechen...“, entgegnete er der Blonden, umschloss den gläsernen Strohhalm mit seinen Lippen und nahm einen kleinen Schluck von seinem Drink. Der süß-herbe Geschmack des Alkohols breitete sich in seinem Mund aus während die Wirkung des verlockenden Giftes sich in seinem Kopf bemerkbar machte. Es kam meist mit einem Schlag, der Schwindel, dieses befreiende Gefühl. Die kreisenden Gedanken hielten an, stoppten, rückten in den Hintergrund und der Musiker hob nur noch die Schultern. Was konnte er dem schon weiter erwidern? Nichts, am besten spielte er mit. Spielte den armen Kerl, der sich von ihr ausnutzen ließ. Für ihre Zwecke, rein für den Spaß. Mehr war er für die angehende Psychologin ja nicht. Oder? Der Lockenkopf überreichte dem kleinen Mädchen ihr gewünschtes Autogramm, dass Yumi sich aufgrund seiner Antwort beinahe verschluckt hatte, war ihm natürlich nicht entgangen und er fand es durchaus amüsant, dass sie doch darauf reagiert hatte. Eher ungewollt aber er hatte etwas erreicht und das war es, was seine Worte tun sollten. In der Zeit, in der er sich mit seinem größten Fan beschäftigt hatte, war die Studentin wohl auf den Alkoholzug mit aufgesprungen, die leeren Gläschen vor ihr kamen schließlich nicht von irgendwoher. Aber sie sprach ihn vorhin darauf an? Er grinste, ließ es aber kommentarlos, konnte sowieso nichts darauf erwidern, da Yumi ihm beinahe schon Vorwürfe machte. Bestürzt hielt er seine Hand an die Brust. Der Schauspieler in ihm war eigentlich immer da. Immer irgendwie, er konnte diese Art fast gar nicht mehr ablegen. Manchmal war das gut, zeugte es doch von seinem Talent, doch manchmal zeigte er so nicht sich selbst und war es nicht unfair den Mitmenschen gegenüber, wenn man nie sein wahres Gesicht zeigte? Die braunen Augen des Bartträgers funkelten bei diesen Gedanken, sahen in die Richtung seiner hübschen Begleitung. Ob er es je überhaupt schaffen würde hinter diese kalte Fassade zu sehen? Ob er sich das alles einbildete? Vielleicht war sie einfach eine scheiß Person, hey, sowas gab es. Manche Menschen waren einfach so, wollten keine Zuneigung, keinen zu nahen Kontakt, hielten nichts von ihren Mitmenschen und waren darauf aus alleine ihr Leben zu beenden. Doch Darren spürte in ihrer Nähe etwas, es war das Kribbeln in seinem Bauch, die Schmetterlinge und ihre warmen Blicke, das Funkeln, das sie manchmal nicht so gut verstecken konnte. Wahrscheinlich wiederholten sich seine Gedanken abermals, immer wieder, aber warum war sie hier und scherzte mit ihm, trank mit ihm, zeigte überhaupt Interesse, wenn sie letztens klar gemacht hatte, dass da nichts weiter war? Dass sie nur auf die schnelle heiße Nummer aus war. Ohne Gefühle, ohne Kerzen und Rosenblätter, ohne romantische Liebesbriefchen danach. Ob sie das selbst nicht so genau wusste? Darren fuhr sich mit den Fingern durch die dunklen Locken, er machte sich definitiv zu viele Gedanken um diese Frau, die es von außen betrachtet doch gar nicht verdiente. „Ich lüge keine Kinder an, was denkst du von mir?“, antwortete er empört, zog einen Schmollmund und verschränkte seine Arme. Fast als wäre er selbst ein kleines Kind, dem gerade etwas wirklich sehr Schlimmes vorgeworfen wurde. „Mit der Wahrheit kommt man oft schneller an sein Ziel...“ Darren wand seinen Blick von ihr ab, sah in den Himmel, betrachtete die funkelnden Lichter, die den Platz am Berg erhellten. Er legte seinen Kopf für einen Moment in den Nacken, schloss seine dunklen Augen während er tief einatmete und die Luft wieder aus seinen Lungen blies. In den Bergen war die Luft anders. Klarer, reiner. Besser. Ihre kalten Finger berührten seine Haut, es war wie eine Art Stromschlag, der augenblicklich seinen Körper durchzog. Der Student öffnete seine Augenlider wieder als Yumi ihn schlussendlich doch nach einem Autogramm fragte. Spielerisch natürlich, auch wenn er bei ihrem Anblick ebenfalls kurz auf seine Unterlippe biss. Ein Grinsen folgte und seine Finger legten sich an sein Kinn. „Einfach so..?“ Er beobachtete jede Regung in ihrem Gesicht genau und seufzte im nächsten Augenblick tief, als hätte ihn allein dieser Anblick schon mehr als überzeugt. Was im Grunde ja auch so war, nicht dass er irgendwelche Forderungen für ein Autogramm stellte.. noch nicht? „Für den Fan, der als erstes in meine Gedankenwelt sehen durfte. Also ins Innere meines Blocks.“, fügte er seiner Entscheidung hinzu, schmunzelte und griff nach einer unbenutzten Serviette auf den Tresen. Natürlich schrieb er nicht wirklich seinen Namen auf das weiche Papier, kein Herzchen, keinen kurzen Text, keine Danksagung. Nur eine Bitte. Darren drückte auf den Kugelschreiber, legte ihn auf das Holz und schob Yumi ihr persönliches Autogramm näher. „Hier, Yumi, als könnte ich dir einen Wunsch abschlagen...“ Mit schwarzer Farbe stand dort nur ein 'Komm mit mir'. Dahinter einige kleine Sterne. Wenn die Psychologiestudentin nachts wirklich noch nie an der Spitze des Berges war, wenn sie dieses Stille, diesen Sternenhimmel, diese besonderen Momente noch nicht erlebte hatte, war es jetzt einfach an der Zeit. Der Darsteller leerte seinen Drink ehe er seine Hand neben die Serviette legte und drehte, damit seine Handfläche nach oben zeigte. Es war fast wie eine Frage, würde sie mitkommen? Schließlich war es doch nur ein kleiner Spaziergang, nicht mehr, das sah sie ja sicher auch so.

  • [Cedric] & Majo | im Publikum


    Ja. Ein einziges Wort nur, eine klare Aussage. Eine Lüge. Liebst du sie - ja. Diese Antwort, um sie zu schützen. Würde sie es irgendwann verstehen? Er hoffte es so sehr. Es war das Beste für sie, daran glaubte er, daran musste er glauben. Denn wenn dem nicht so wahr, dann hatte er ihre Liebe gerade dem Untergang geweiht. 'Ihre Liebe' - allein die Erinnerung daran, was sie begonnen hatten und was weiter hätte wachsen können, erdrückte ihn. Aber war es jemanden wie ihm überhaupt noch gestattet zu lieben? War 'Liebe' überhaupt das richtige Wort? War es nicht vielmehr reine Verzweiflung, die Angst vor der Einsamkeit, die ihn nach jedwedem Strohhalm greifen ließ? Nein. Nein, das wollte er nicht wahrhaben - wie so viele andere seiner Fehler und begangenen Untaten nicht. Nur diesmal musste er es richtig machen - und sie daher ziehen lassen, ohne zurückzublicken. Sie würde über ihn hinwegkommen, dem war er sich sicher und so würde zumindest er, ihr keinen Schaden mehr zufügen. Damit sie in ihr Licht zurückfand. Nur das alleine zählte. Dennoch, warum schmeckte diese Lüge dann so bitter auf seinen Lippen? Sie zog sich von ihm zurück, hielt den Kopf gesenkt, sodass er nicht sehen konnte, was in ihr vorging. Aber wie sollte sie sich auch groß fühlen, nun, da er ihr eröffnet hatte, das er nicht nur jemand anderen geküsst, sondern sie augenscheinlich auch noch mehr liebte? Er schluckte. Er hatte ihr Herz gebrochen, doch konnte es heilen? Als er dieses Mädchen so vor sich sah, ein Häufchen Elend, jeglichen Glanz verloren - so wollte er sich sofort erklären. Ihr alles sagen, was sie nicht wusste, alles geben, was er ihr genommen hatte und sie um Verzeihung bitten, erneut, nicht um seiner Untaten willen, doch um dieser kleinen, feinen Lüge wegen, die nun ebenso schwer auf seinen Schultern wog. Fast schon wäre er erneut auf sie zugegangen, ehe er sich rechtzeitig Einhalt gebot. Er durfte nicht. Es brachte nichts - würde nichts ändern. Er musste sie loslassen, ja, fortjagen wenn es sein musste und durfte sich nicht länger an dieses Mädchen klammern, wenn er sie nicht mit sich nach unten ziehen wollte. Nach unten - in die Hölle, in die er gehörte. Cedric presste die Lippen aufeinander, unfähig etwas zu sagen, unfähig der Wahrheit oder einer weiteren Lüge. Er sollte gehen, sich auch physisch aus ihrem Blickfeld entfernen, doch er konnte nicht, konnte sie nach wie vor nicht einfach so zurücklassen. Sein Problem wurde ihm nun klar vor Augen geführt: Er konnte Menschen nicht freigeben. Er hatte sich von Ran über Jahre hinweg nicht befreien können, wenn er es auch noch so sehr selbst geglaubt hatte. Alle Mittel waren dafür nicht genug gewesen und genau das war der Grund, warum er in die Falle getappt war, in diese Illusion, die letztendlich keine gewesen war. Auch von Noita konnte er sich nun nicht so einfach lossagen - wie auch? Er musste sich selbst dabei aufgeben, doch hatte er das nicht längst? So unterschiedlich die Gründe auch waren, warum er nicht vergessen konnte, es war diese eine, kleine Gemeinsamkeit, die sich in ihm zusammenfand. Er durfte in diesem Fall einfach nicht an sich denken. Dennoch... sie nun so zu täuschen, obwohl er ihr versprochen hatte stets ehrlich zu sein und sie mit dem Scheinbild einer falschen Wahrheit zu verbannen, fühlte sich nach einem ebenso großen Fehler, einem ebenso großen Verrat an, wie der Kuss, der das alles überhaupt erst ausgelöst hatte. Wie konnte das sein, wo er doch - aller Zweifel zum Trotz - wusste, das es so das Beste war?

    Eine Stimme riss ihn aus seinem Zwiespalt. Es war nicht Noita, die sie erhoben hatte. Er kannte die Frau, zu der diese Stimme gehörte, nicht und als sie in einem scharfen Ton die Stille zerschnitt, die sich zwischen ihnen ausgebreitet hatte, war sein erster Instinkt Noita an sich zu ziehen, eine Einheit zu bilden, zu ihrem Schutz. Cedric begriff jedoch rechtzeitig die Fehlinterpretation und den Irrsinn in diesem Verlangen, als auch die Worte der Frau schließlich zu ihm durchdrangen. Sie kamen so unverhofft, so plötzlich und zogen ihn gnadenlos zurück in die Realität, die er doch wie nichts anderes verabscheute. Das war also Majo. Der wichtigste Mensch in Noitas Leben. Er hatte sich gehofft ihre Cousine einmal unter besseren Umständen kennen zulernen, gleichzeitig könnte ihr Timing besser nicht sein. Wer wusste schon, was er Noita nicht doch noch gesagt hätte, wenn er noch einen Moment länger mit ihr alleine gewesen wäre? Majo's Ankunft schien Noita regelrecht zu überfordern. Sie stammelte etwas, die Augen voller Tränen, die immer wieder nachzukommen schienen, bei Gott, sie entschuldigte sich gar, wofür, war ihm schleierhaft. Wieso tat sie das? Sie hatte allen Grund traurig und sauer und wütend und verwirrt zu sein, jedes Recht dazu, doch stattdessen entschuldigte sie sich. Und als sie ging - als sie davonlief - fühlte sich Cedric wie erneut in Eiswasser gebadet. Sie war weg, weg. Einfach so. So schnell. Im Bruchteil einer Sekunde war ihr Antlitz in der Menge verschwunden. Fast wäre er ihr hinterher gerannt, denn alles in ihm sagte ihm, das diese Reaktion die Angemessene wäre, doch er blieb stehen, denn er wusste es besser. Es war nicht gut so wie es war, aber es ging immer noch schlimmer. Sie war weg und damit auch weg aus seinem Leben. War das etwa tatsächlich das letzte Mal, das er sie gesehen hatte? Das letzte Mal, das sie ihm so nahe gewesen war? Würde er nie mehr ihr Lächeln erblicken können? Ihm war kotzübel. Er hatte keine Ahnung, wie er mit diesem Verlust zurechtkommen sollte. Ihm sehnte es fast nach einer Strafe, um so irgendwie Buße verüben zu können. Aber machen wir uns nichts vor: Eine solche würde es für ihn nicht geben. '...vor allem nicht auf einem scheiß Fest.' Er hatte die Feierlichkeiten ignoriert, ja, noch nicht einmal wahr genommen. Bis jetzt. Der Lärm um ihn herum schlug ein wie eine Bombe, die Musik klang schrill und blechern, die Blicke Fremder durchlöcherten ihn mit Verachtung - allen voran der Blick dieser blonden Frau, die sich so plötzlich eingemischt hatte. Ob ohne ihr Eintreffen Noita ebenso schnell die Flucht ergriffen hätte? Cedric biss sich auf die Unterlippe. Was für ein närrischer Gedanke. Betrieb er nun tatsächlich Schuldzuweisungen? Da konnte er mit dem Finger wirklich nur auf eine Person deuten - nämlich sich selbst. "Nein.", sagte er schlicht zu ihr, denn er hatte das Gefühl, diese Frau erwartete eine Antwort - oder gar eine Erklärung - von ihm. Doch was sollte er ihr auch sagen? Fadenscheinige Entschuldigungen, Ausreden, Rechtfertigungen? Als ob. Wozu auch? Cedric sah zu ihr, zu dieser Fremden, die er nicht kannte und nicht einzuordnen wusste. Nun, das sie gegen ihn war, war klar. Also, warum sich noch bemühen? "Ich habe sie betrogen.", erklärte er ihr daher kurz angebunden, denn es gab auch nichts weiter dazu zu sagen. Am liebsten hätte er sich dabei jedoch auf die Zunge gebissen. Es auszusprechen, vor anderen, es noch einmal wirklich zu machen, setzte ihn erneut vor Augen, wie tief er gesunken - und zu welchem Abschaum er verkommen war.

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