Darren & Yumi - Yumis Zimmer
Ganz der Schauspieler lies er sich auf die von ihm erdachte Situation ein - auf das Szenario in dem er ihr ein Plätzchen frei hielt in seinem Zimmer. Yumi rollte nur die Augen als er seine Enttäuschung diesbezüglich zum Besten gab und fügte dem Ganzen nichts mehr hinzu. Ohnehin war das so gesehen keine neue Situation zwischen ihnen. Immer wieder fanden sich die Beiden in ausgedachten Szenarien wieder - jeder jonglierte mit Worten - den eigenen so wie den Worten des Anderen. So lange bis sie ihnen in den Kram passten. Sie waren stur. Jeder für sich. Daran gab es nichts zu rütteln. So bescheuert seine Worte auch waren - sie musste ein kleines bisschen Schmunzeln. Insgeheim. Ganz für sich. Als sie ihm den Rücken zugewandt hatte. Es wäre gelogen wenn sie behaupten würde, dass sie an diesen kleinen Spielereien zwischen ihnen keinen Gefallen gefunden hätte. Das hatte sie durchaus. Leicht schüttelte sie den Kopf als das theatralische Seufzen über die Lippen des Anderen kam, der wohl völlig in seiner Rolle aufging. Die Leichtigkeit zwischen ihnen war nicht lange von Dauer. Sie machte einem viel schwereren Thema Platz. Ein Thema, dass schrecklich viel Raum einforderte. Ein Thema, dass wie eine dunkle Wolke über ihnen schwebte und doch waren sich wohl beide Seiten bewusst, dass es nicht totgeschwiegen werden konnte. So hatte Darren und auch Yumi noch etwas dazu hinzuzufügen. Wie beinahe immer waren sie unterschiedlicher Ansicht. Yumi für ihren Teil konnte seine Denkweise nicht nachempfinden. Egal wie oft er es ihr erklärte. Für sie machte es keinen Sinn. Sein Handeln. Sein Tun. Umso mehr überraschte es die Blonde als er meinte zu wissen, dass es nicht seine Aufgabe war sie zu beschützen. Ihre Blicke trafen sich für diesen winzigen Moment bevor er fortfuhr und es nun an ihr war den Kopf zu schütteln. Voller Unverständnis für sein Handeln. Sein Blick war voller Wärme - voller Überzeugung - voller... Nein. Sie senkte den Kopf und wandte sich wieder ab. "Verschwende lieber nicht deine Zeit..." kam es knapp über die Lippen der Blonden - spürte aber zugleich das warme Kribbeln, welches ihren Körper durchflutete. Als er diese Worte aussprach. Sie auch so zu meinen schien. Im nächsten Moment schienen den Schauspielstudenten jedoch die Worte zu fehlen. Er schwieg einen Moment zu lange als sie ihn auf seine Lüge ansprach. Natürlich schwieg er. Dafür gab es keine Erklärung. Nicht einmal für Jemanden dessen Job es war zu lügen - den Zuschauern eine Rolle glaubhaft zu machen, die es so gar nicht gab. Sie hatte sich ihm wieder zugewandt - ihn mit ihren Blicken gefangen genommen. Ihr entging nicht die kleinste Regung in seinem Gesicht. Darren presste seine Lippen aufeinander - suchte gedanklich wahrscheinlich nach irgendwelchen Ausflüchten oder gar Erklärungen, welche die Lüge irgendwie rechtfertigten. Ein abfälliger Laut verließ die Lippen der jungen Erwachsenen. "Was...? Hast du auch nur gelogen um mich zu... beschützen?" Das letzte Wort spuckte Yumi ihm abwertend vor die Füße um ihm klarzumachen wie absurd dieser Gedankengang war. Statt sich zu verteidigen schwieg Darren jedoch, senkte kurz sein Haupt nur um sich folgend ein Grinsen zu verkneifen. Ihre Augen weiteten sich als sie seine Worte vernahm die schließlich folgten - seinen Blick auffingen. Er strahlte - hielt ein breites Grinsen nur zurück indem er sich auf die Unterlippe biss. Yumi wich zurück, runzelte folgend die Stirn und schüttelte den Kopf. "Bild dir darauf bloß nichts ein..." Sie schnaubte - dachte jedoch daran zurück, dass es wirklich etwas mit ihr gemacht hatte seine Nachrichten zu lesen - täglich. Manchmal hatte sie sich sogar dabei erwischt, dass sie darauf gewartet hatte - irgendwie zumindest. Das Grinsen wollte aus seinem Gesicht jedoch gar nicht mehr verschwinden - fast so als wäre es die Bestätigung auf die der angehende Schauspieler schon so lange gewartet hatte. Wie die Küsse, die sie folgend austauschten. Die sie irgendwie ja vermisst hatte. Ein kleines bisschen. Vielleicht. Beinahe wäre ihr ein enttäuschter Laut über die Lippen entkommen als Darren sich von ihr entfernte - sich folgend auf ihrem Bett niederließ als wäre es selbstverständlich. Noch immer spürte sie den Druck seiner Lippen an ihrem Hals - war dazu verleitet jene Stelle mit ihren Fingern abzutasten aber unterließ es - kam ihm folgend näher und lies das Thema um die Hauptrollen in ihrem Film noch einmal aufleben. Spielte vielleicht ein kleines bisschen mit dem Lockenkopf. Er war immerhin ein anständiger Mensch - würde sich nicht auf eine flüchtige Affäre einlassen - richtig? Er war immerhin der Gute in dieser ganzen Geschichte. Von ihm erwartete man das er ablehnte. Wenn das Ganze hier ein Film wäre zumindest. Aber das Leben war nicht wie im Film. Das machte Yumi dem Anderen doch immer wieder klar. Versuchte es zumindest. Leise hauchte sie Worte gegen seine Lippen - provozierte ihn - reizte ihn. Sie spürte sein Schmunzeln - eine leichte Berührung ihrer Lippen. Spürte jeden Atemzug, der auf ihrer Lippen kribbelte und von dort ausgehend ihren ganzen Körper erschaudern ließ. Gerade als sie ihm antworten wollte packte der Dunkelhaarige sie am Arm - zog sie zu sich - auf seinen Schoß. War es der Überraschungsmoment, der es nicht zuließ, dass sie sich wehrte - sie seinem Griff auskam? Oder steckte noch viel mehr dahinter? Überrascht hatte Yumi die Augen aufgerissen - begegnete seinem Blick, der über ihr Gesicht wanderte - jeden Millimeter abzutasten schien. Noch bevor sie irgendetwas sagen konnte, hatte Darren seine Arme um sie geschlungen, seinen Kopf gegen ihre Brust gelehnt - ihrem Herzschlag lauschend. "Wie kannst du dir so sicher sein?" hinterfragte Yumi die Worte des Anderen schließlich - ließ ihre Hände an seinem Rücken nach oben wandern - spürte seine Wärme so dicht an ihrem Körper. Ihre Worte waren nur ein Flüstern. Mehr war nicht nötig - so nah wie sie einander waren. Einen Moment schloss Yumi die Augen - legte ihren Kopf auf dem seinen ab. Sie genoss es wie sich seine starken Arme um sie gelegt hatten - wie er sie an sich drückte. Der Duft seines Shampoos ihre Nase kitzelte. Ein Moment verging. Ein zweiter in denen sie so verweilten. In denen sie es zuließ das er ihr auf diese Weise nahe war. Doch schon im nächsten Moment zog sie ihn an seinem Pullover etwas von sich weg. Ihr Blick kreuzte flüchtig den seinen, Für einen Moment wirkte er irritiert bevor sie ihre Arme um seinen Hals schlang und ihn an sich zog. Ihre Lippen prallten auf die seinen. Atemlos. Während eine ihrer Hände sich in seinen Locken vergrub - sich darin vielleicht auch ein wenig festkrallte - nicht unbedingt sanft. Das war falsch. So unfassbar falsch. Aber im Moment fühlte es sich so richtig an. Ihre Beine pressten sich an seinen Körper. Sie spürte jeden Zentimeter ihres Körpers an denen sie sich berührten. Hitze schoss durch ihren Körper. Sie löste sich von seinen Lippen. Sein Geschmack blieb auf ihnen zurück. Der Blick ihrer blauen Augen wanderte über sein Gesicht. "Wollen wir wetten...?" Ein herausforderndes aber auch siegessicheres Funkeln strahlte ihm entgegenwährend sie beide Hände an sein Gesicht legte, ihre Fingerkuppen über die rauen Bartstoppel glitten während ihr Daumen kurz über die Lippen strich, die sie gerade eben noch geküsst hatte.