Cylie & Chris | vor ihrem Zimmer
Ihr Zwillingsbruder wirkte fast ein bisschen abwesend, gar verträumt als Cylie ihn auf seine weibliche Begegnung auf dem Fest ansprach. Ein amüsiertes Grinsen malte sich auf die rosa Lippen der Medizinstudentin. Hieß das jetzt, dass er ernsthaft Interesse an dieser Frau hatte und sich schon auf ein nächstes Date freute oder war vielleicht schon mehr gelaufen und er hing den innigen Stunden nach? Als Schwester war sie einfach neugierig und wollte wissen, was für eine Dame sich da an seine schlechtere Hälfte ran machte. Immerhin waren sie Zwillinge, da war die Beziehung der Geschwister nochmal etwas anders! Da Cylie aber wusste, dass nicht viel aus dem Typen herauszubekommen war, wenn er gerade keine Lust hatte, fragte sie auch gar nicht weiter nach. Sein Schulternzucken war da schon Aussage genug und das Mädchen selbst rollte nur mit ihren grünen Augen. Während sie in ihrem dezent chaotischen Kleiderschrank nach frischen Klamotten für den heutigen Tag suchte, machte sich Chris nur über ihre Worte lustig. Sie blinzelte mit einem beinahe tödlichen Blick über ihre Schulter und seufzte dann. „Das ist ja nicht das erste Mal..“, sagte die darauf, dachte zwar nicht wirklich dass es irgendein dämlicher Wink des Schicksals war aber irgendwas musste das doch zu bedeuten haben oder? Langweilig wurde es auf jeden Fall nie zwischen den besten Freunden, trotzdem hatte sie Angst, dass es irgendwann mal wirklich böse enden würde. „Du bist lächerlich, hast du heute überhaupt einen Spiegel gesehen?“, rief sie ihm noch zu als er ihr Studentenzimmer verließ und sie für einen kurzen Augenblick alleine ließ, damit sie sich umziehen konnte. Cylie warf ihren Schlafanzug sowie die Unterwäsche in den Wäschekorb und kleidete sich auch gleich neu ein. Während sie sich die Haare kämmte und auch kurz etwas dezentes Make-Up auflegte, dachte sie natürlich an Nick und fragte sich, ob es ihm auch wirklich so gut ging, wie er es behauptet hatte. Die Kopfwunde hatte schon ziemlich fies ausgesehen aber sie konnte nur auf seine Worte vertrauen, etwas anderes blieb ihr jetzt eh nicht über. Jetzt sofort ins Krankenhaus zu rennen war ja auch ein bisschen merkwürdig oder? „Also, was machen wir heute?“ Die Studentin warf ihre braunen Haare über die Schulter als sie bei ihrem Bruder vor der Tür angekommen war, warf ihre Zimmertür ins Schloss und sah mit gehobenen Augenbrauen auf ihren Zwilling, der gebannt an seinem Handy war. „Wirklich? Ruf sie doch einfach an..“, sagte sie mit einem Seufzen, schüttelte den Kopf und stemmte eine Hand in ihre Hüfte. Ob er überhaupt nach einer Nachricht von seiner neuesten Eroberung schaute oder etwas anderes machte, wusste sie zwar nicht aber es war ihr auch egal. Alles was sie jetzt wollte war etwas Ablenkung und dafür musste ihr allerliebster Zwillingsbruder jetzt sorgen.