Pappelbrink 2: Die Wohnheime des "St. Ulrich" - Bildungszentrums

  • [In der Küche im dritten Stock] Darren & Yumi



    Yumi streckte sich noch einmal ausgiebig, ehe sie dem Lockenkopf ein Lächeln schenkte als dieser ihren unausgesprochenen Wunsch sofort erraten hatte und diese Fähigkeit mit einem einfachen Schulterzucken abtat als wäre es selbstverständlich, dass es ihr in den frühen Morgenstunden danach gelüstete. Für einen Studenten gehörte das koffeinhaltige Heißgetränk wohl sowieso zu den Grundnahrungsmitteln also war es vielleicht doch nicht so absonderlich ihren innigsten Wunsch zu dem Zeitpunkt erraten zu haben. Wie hätte sie ihr Studium bisher ohne Koffein überlebt? Wahrscheinlich gar nicht. Die Vorlesungen am Vormittag gingen einfach nicht mit ihrem Lebensstil konform. Natürlich interessierte sie sich noch immer für Psychologie und meistens war sie sich auch ziemlich sicher, dass sie das in ihrem Leben machen wollte aber dann langweilte sie wieder irgendein Vortragender mit sinnlosen Kram, der rein gar nichts mit dem was sie eigentlich machen wollte, zu tun hatte. Das gehörte wohl zu jeder Ausbildung dazu aber solche Momente ließen die Blonde gerne einmal abdriften und sie an dem gewählten Weg zweifeln. Psychologin. War es das was sie einmal werden wollte? Ja und nein. Ein Seufzen verließ die Lippen der Studentin und sie kam nicht drumrum sich zu fragen ob es anderen Menschen ähnlich erging. Unbewusst sah sie zu Darren. Es stand völlig außer Frage. Er lebte für das was er tat, nicht wahr? Bewundernswert irgendwo aber zugleich schreckte diese Sicherheit die Blonde ab. Genau zu wissen was man im Leben wollte war für Menschen, die in gewisser Weise stehts in der Schwebe waren oft sehr erschreckend und das konnte Yumi zu hundert Prozent unterschreiben. Ihr war nicht entgangen, dass Darren den Schreibblock vor sich etwas zu rasch umgedreht hatte. Offensichtlich wollte er das darauf geschriebene vor den Augen der Blonden verbergen. Wortlos musterte Yumi den Block und anschließend seinen Besitzer. Die Studentin musste dann aber doch schmunzeln als Darren fortfuhr. "Achso..." Sie tat kurz so als würde sie sich etwas durch den Kopf gehen lassen und legte nachdenklich eine Hand an ihr Kinn. "...sich besser zu kennen hat also doch Vorteile." Sie löste das Schauspiel auf und grinste den Dunkelhaarigen verschmitzt an, während sie fast schon herausfordernd eine Augenbraue hob bevor sie Darren wieder in die Küche folgte. Den Weg kannte sie ja bereits. Auf dem Weg erkundigte sich der Schauspielstudent danach ob Yumi ihren Kaffee zum Mitnehmen wollte und unbewusst entglitt der Blonden ein Lachen. "Hast du etwa so Becher zum Mitnehmen für deine ganzen Liebschaften um sie schneller loszuwerden?" Die Vorstellung amüsierte die angehende Psychologin gerade sehr, so dass sie damit gekonnt den bitteren Beigeschmack überspielte, der sich in ihr breit machte als davon die Rede war getrennte Wege zu gehen.

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    Darren & Yumi | in der Küche im dritten Stock


    „Klar, stell dir vor ich hätte dir einen Kaffee serviert, der überhaupt nicht nach deinem Geschmack ist. Dann wäre der komplette Tag einfach schon ruiniert. Und brauchen wir das? Nein, das erledigen unsere Mitmenschen oft genug..“ Ja, vielleicht war das sogar eine kleine Anspielung. Aber nur ganz vielleicht. Auf Yumi selbst, weil sie gehen wollte und das wahrscheinlich in den kommenden Minuten auch tun würde. Sobald sie ihren Kaffee hatte. Dann würde sie ihn wieder alleine lassen, wahrscheinlich auch vergessen und auch wenn sich der junge Student schlecht dabei fühlte wie er über die angehende Psychologin dachte, so konnte er diese bösen Gedanken nicht stumm schalten. Ja, es würde seinen Tag und vielleicht auch seine ganze Woche ein Stückweit ruinieren, wenn er Yumi nicht sehen konnte, hatte er überhaupt ihre Handynummer? Oder würden sie sich irgendwann wieder zufällig über den Weg laufen und darüber reden, dass das dann längst kein Zufall mehr war? Darren blieb etwas zu lange vor der brodelnden Kaffeemaschine stehen, hatte nicht einmal seine Hand gehoben um irgendeinen Knopf zu drücken, für den sowieso erstmal die Tasse fehlte. „Den Kaffeegeschmack des anderen zu kennen, das ist doch etwas besonderes.“, sagte der Musiker mit einem Grinsen im Gesicht. (ja hallo glee anspielung klaine für immer) Er öffnete das Küchenregal über der Kaffeemaschine, darin befanden sich unzählige Tassen, viele davon schon mit unzähligen Kaffeflecken, die sich gar nicht mehr vom Material lösen wollten, auch wenn man versuchte sie wegzuschrubben. „Hmmm..“ Er schob die vielen Tassen hin und her, tat so als würde er etwas bestimmtes suchen und seufzte dann übertrieben. Drehte sich enttäuscht zur Blondine neben sich und hob entschuldigend seine Schultern. „Da hat mein letzter Besuch den Becher wohl nicht zurück gebracht.“ Ein letzter prüfender Blick ins Innere des Regals, um seinem Schauspiel Nachdruck zu verleihen. „Kommt wohl davon wenn man denen etwas Vertrauen entgegen bringt. Enttäuschend.“, fügte er seiner Darstellung zuletzt hinzu, seufzte nochmal und nahm zwei Tassen aus dem Schrank. Eine davon stellte er auch gleich unter die Kaffeemaschine.

  • [In der Küche im dritten Stock] Darren & Yumi


    Stumm sah sie in die dunklen Augen ihres Gegenübers als er ihr erklärte wie ganz und gar furchtbar das Servieren des falschen Kaffees sein konnte. Zwar war es für Yumi nicht wirklich nachvollziehbar aber ihr müder Geist konnte die versteckte Anspielung hinter den Worten des anderen Studenten auch nicht entdecken und so schenkte sie Darren einen leicht verwirrten Blick als dessen Worte über seine Lippen kamen. "Okaaaay... Kaffee scheint ein sehr ernstes Thema für dich zu sein. " Ein flüchtiges Lächeln huschte über die Lippen der Psychologiestudentin, ehe sie das Gesicht des Anderen mit ihren hellblauen Augen musterte und ihre Tasche neu auf ihrer Schulter positionierte, da sie drohte hinab zu rutschen. Nahezu forschend war der Blick der Blonden. Darren wirkte regelrecht gedankenverloren, während ihr die Kaffeemaschine mit leeren Blick musterte. Yumi näherte sich Darren ein Stück weit um ihm neckend mit dem Zeigefinger in die Wange zu stupsen um ihn wieder ins Hier und Jetzt zurückzuholen. Ein amüsiertes Grinsen zierte die Lippen der Blondine. "Hast du vergessen wie man sie bedient?" Ein vergnügter Laut drang aus der Kehle Yumis, während sie den verdutzten Ausdruck im Gesicht des Anderen musterte. Als er eine weitere beinahe philosophische Aussage bezüglich Kaffee tätigte runzelte die junge Studentin die Stirn. "Achja? Ist das sowas psychologisches? Sagt der Kaffeegeschmack vielleicht in Wahrheit aus welcher Mensch sich dahinter verbirgt?" Sie legte eine Hand an ihr Kinn und sah dabei aus als würde sie den tieferen Sinn des Kaffeegeschmacks analysieren. "Wie trinkst du deinen Kaffee, Darren?" Ihre hellen Augen durchbohrten ihn von der Seite und es machte tatsächlich den Anschein als würde sie je nachdem wie seine Antwort ausfallen würde auf sein Selbst schließen, was natürlich völliger Quatsch war aber vielleicht war es durch das Herumalbern leichter zu akzeptieren das die gemeinsame Zeit nun ihr Ende fand - finden musste. Ihr entging der suchende Blick des Anderen nicht, als er das Regal geöffnet hatte. Der Schauspieler war wieder zurück, vielleicht nie weg gewesen. Wer vermochte das schon zu sagen. Yumi zumindest nicht und teilweise war sie selbst dafür verantwortlich. Schließlich tat sie nichts anderes, oder? Ein Stück weit entsprach das wahrscheinlich der Wahrheit. Empört sog Yumi die Luft ein. "Das ist echt unverschämt!" Sie rollte mit den Augen und schüttelte danach den Kopf als gäbe es nichts schlimmeres auf der Welt. "Ich hoffe du hast daraus gelernt..." Ihre Worte klangen ein wenig zu ernst und als die erste Tasse mit Kaffee gefüllt war schnappte Yumi sie sich gleich nur um anschließend an den Kühlschrank heran zu treten und noch etwas Milch dem Heißgetränk hinzuzufügen. Ein Löffel Zucker durfte auch nicht fehlen und nachdem einige Regale rotzfrech durchsucht wurden, wurde Yumi auch fündig. Mit einem fast schon unschuldigen Lächeln führte sie die Tasse an ihren Mund und nahm einen kräftigen Schluck. Genießerisch schloss die Studentin die Augen, als der Koffeein ihre Lippen benetzte.

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    Darren & Yumi | in der Küche im dritten Stock


    „Hey, lass mich.“ Darren lehnte sich mit verschränkten Armen an die Küchentheke während er darauf wartete, dass sich die erste Tasse mit heißem Kaffee füllte. „Es ist früh am Morgen, ich bin müde und vielleicht gebe ich deswegen ein bisschen zu viel unnützes Zeug von mir.“ Schmunzelnd hob er seine Schultern und beobachtete dann das kurze Schauspiel der angehenden Psychologin, die sich über den fehlenden Becher für unterwegs zu beschweren schien. „Naja, in Zukunft müssen dann wohl alle Mädls morgens bei mir bleiben. Solange sie nicht auch noch unsere normalen Tassen mitnehmen, ist das ja nicht weiter schlimm. Außer sie finden das Versteck unserer Nutella, das bedeutet dann Krieg.“, warnte der Wuschelkopf mit ernster Stimme und hob dabei fast schon mahnend den Zeigefinger. Die zweite Tasse mit frischem Kaffee folgte und während Yumi über die Bedeutung des eigenen Kaffeegeschmacks philosophierte und fragte ob es vielleicht Rückschluss auf die eigene Person gab, füllte er etwas Milch in sein Heißgetränk und rührte mit einem Löffeln um. „Wer weiß das schon. Du bist doch die Psychologin unter uns, du kannst die Menschen doch lesen, wie es kein anderer kann... was sagt also mein Geschmack über mich aus?“, fragte er das Blondchen und nahm vorsichtig einen Schluck von seinem Kaffee. Dabei ließ er die hellblauen Augen seines intimen Besuches nicht unbeobachtet, sein Blick klebte an ihr und mit jeder Sekunde mehr bildete sich ein Grinsen auf seinen Lippen. Der Schauspieler drehte sich herum und setzte sich an den nahegelegenen kleinen Tisch, stelle seine Tasse darauf ab und streckte seine Arme kurz in die Luft. Dann verschränkte er seine Hände hinter dem Kopf, lehnte sich an seinen Stuhl und warf einen Blick aus dem Fenster. „Vielleicht sollte ich aber auch einfach damit aufhören immer Mädchen zu mir einzuladen. Irgendwann ist es auch mal Zeit für jemanden der bleibt. Für längere Zeit.“ Die Wörter 'für immer' sparte er sich an dieser Stelle, war es wahrscheinlich doch ein bisschen unpassend. Seine Stimme war ruhig, als würde er über das heutige Wetter plaudern, als wären seine Worte nichts besonderes und auch wenn er nicht wirklich auf irgendwas anspielte, zumindest nicht direkt auf Yumi, merkte man vielleicht, wenn man darauf achtete, dass mehr dahinter lag. Natürlich grinste der Darsteller wieder in ihre Richtung, zog seine Aussage ein bisschen ins Lächerliche und machte daraus einen Witz. „Oder ich hole mir viel zu viele Katzen, ziehe später aus und werde ein einsamer Katzenpapa. Hat sicher auch so seine Vorteile.“, schmunzelte er und führte die warme Tasse wieder an seine Lippen.

  • [In der Küche im dritten Stock] Darren & Yumi


    Ein amüsiertes Schmunzeln zauberte sich auf die Lippen der Blonden als sich Darren versuchte herauszureden. Sie musste gestehen, dass es fast schon ein bisschen niedlich war wie er wieder ein Stück weit zurückruderte und alles auf den Schlafmangel schob. Sie nahm einen kräftigen Schluck von ihrem Kaffee, während sie die Tasse mit beiden Händen umklammert hatte, als wäre sie das wertvollste auf Erden. War es für einen Studenten auch irgendwo. Vielleicht nicht das Wichtigste aber ziemlich wichtig auf jeden Fall. Die blauen Augen der Studentin musterten währenddessen den Dunkelhaarigen, der sich gerade ebenfalls eine Tasse herunterließ. Ein Lachen drang aus ihrer Kehle als Darren seine neuen Pläne bezüglich Frauenbesuch Kund gab. Tatsächlich störte es ihm wahrscheinlich kaum wenn sie am nächsten Morgen noch hier waren. Darren wirkte nicht wie Jemand, der die Mädchen gleich am nächsten Tag davon scheuchte oder wie jemand der sich in der Nacht davon stahl. Dafür war er zu sehr Gentleman. Unabhängig davon was er behauptete oder welchem Schauspiel er sich mal wieder hingab. Es war vielleicht dreist sich seine Meinung über ihn zu bilden, aber das machte man doch irgendwie automatisch wenn man Zeit mit jemanden verbrachte und das hatten sie ja nun doch länger als gedacht. „Hmmm blöd...“ Ein erneuter Schluck von dem Heißgetränk folgte und sie sah ihn provokant an. „Auf der Suche nach dem Zucker hab ich vielleiiiiicht etwas gesehen...“ Ihre Augen funkelten schelmisch. Das bedeutete dann wohl Krieg. Bei Nutella hörte die Freundschaft auf, soviel war sicher und gerade mit Süßem konnte man Yumi eigentlich immer locken. Das war schon immer ihre Schwäche gewesen. Darren füllte etwas Milch in seine Tasse und rührte sein Getränk um während er geduldig darauf wartete, dass die Psychologiestudentin ihn analysierte. Langsam näherte sie sich dem Anderen bis sie knapp vor ihm stand. Ihre Blicke kreuzten sich, hielten einen Moment zu lange aneinander fest, ehe der Blick der Blondine kurz seinen Kaffee musterte. „... das du nicht Laktoseintolerant bist?“ Ein kurzes Lachen entfuhr ihr und sie folgte Darren, welcher nun in Richtung Tisch marschierte um an eben jenen Platz zu nehmen. Die Stimmung zwischen ihnen schwankte wie immer zwischen Spaß und Ernsthaftigkeit mit dem Hauch einer gewissen Anziehung. Schwierig zu beschreiben aber so war es nun einmal und es war eigentlich nicht unangenehm. Im Gegenteil sogar. Sobald es zu Ernst wurde blockte einer von beiden ab damit die Stimmung nicht kippte. Dieser Jemand war wohl vermehrt sie aber das spielte gerade keine Rolle. Sie nahm gegenüber von Darren Platz und hob lediglich die Schultern als sie seine Worte vernahm. „Ist schon ne echt miese Angewohnheit von dir wenn man bedenkt wieviele Kaffeebecher du dadurch verloren hast...“ Sie zog es ins Lächerliche. Natürlich. Yumi war niemand der über feste Strukturen im Leben nachdachte. Nicht jetzt. Nicht der Mensch der sie gerade war. Vielleicht in vielen Jahren. Vielleicht aber auch nie. Ihr Lächeln verschwand einen Augenblick. Bestimmt konnte die Frau, für die Darren sich eines Tages entscheiden würde glücklich schätzen. Er wirke wie ein guter Mensch. „Was würde es ändern...?“ Ihr Blick fand den seinen und verharrte, auf eine Antwort wartend.

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    Darren & Yumi | in der Küche im dritten Stock


    Ein böses Funkeln blitzte aus seinen dunklen Augen als die angehende Psychologin äußerte dass sie vorhin vielleicht das heilige Nutellaglas in einem der Regale entdeckt hatte. „Oh, das wagst du nicht.“, warnte der Wuschelkopf und lehnte sich wieder nach vorne, legte seine Ellbogen auf den Tisch und sah das Blondchen mit einem durchdringenden Blick an. Ein kleines Schauspiel, etwas das die beiden immer machten, weil sie wussten miteinander umzugehen und es doch schätzten, dass dadurch nie eine unangenehme und zu ernste Stimmung aufkam. Ein Lachen entfuhr dem jungen Studenten während er seine aufrechte Haltung wieder etwas lockerte und einen großen Schluck seines mit Milch verdünntem Kaffee nahm. „Wow.. darauf wäre ich ja nie gekommen! Gut dass ich mich damals nicht für ein Psychologiestudium entschieden hab, ich habe einfach nicht das Talent dafür andere Menschen so gut einzuschätzen...“ Darren seufzte übertrieben nachdem er seine halbvolle Tasse wieder abgestellt hatte und seine Schultern für einen Augenblick anhob. Dass ihre Aussage rein gar nichts mit diesem Studium zu tun hatte, war natürlich klar und trotzdem schmunzelte der junge Student, auch als Yumi meinte dass seine Angewohnheit als Frauenheld wirklich schade war. Nur wegen den Kaffeebechern? Was auch sonst. „Ach, das passt schon. In Zukunft mache ich das einfach auch so.“, beschloss der Musiker mit einem Nicken und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Vielleicht muss ich auch einfach ein Stockwerk weiter nach unten gehen.“ Das Studentenwohnheim ist ja groß genug, sicher würde man hier irgendwo noch den gewünschten Kaffeebecher finden aber das war alles eigentlich gar nicht wichtig, ein belangloses Thema, das vom eigentlichen ablenkte. Darren lächelte. Er bettete sein Gesicht auf die abgestützte Hand und ließ die Studentin nicht aus den Augen. „Man müsste keine Angst mehr haben.“, antwortete er mit sanfter Stimme. Und doch konnte er einen gewissen Unterton nicht verstecken. „Davor dass sich die andere Person doch für jemand anderen entscheidet und vielleicht für immer wieder geht, nach einem solchen Abend.“ Darren ließ noch einige stille Sekunden verstreichen ehe sich wieder ein Grinsen auf seinen Lippen bildete. „Ist doch auch anstrengend immer wieder von vorne anzufangen oder? Und zu teilen ist irgendwann auch keine Lösung mehr.“

  • [In der Küche im dritten Stock] Darren & Yumi



    Amüsiert kräuselten sich die Lippen der Studentin als sie das empörte Gesicht des angehenden Schauspielers sah. Herausfordernd hob sie eine Augenbraue und lehnte sich im Sessel zurück um anschließend mit den Schultern zu zucken. „Bei Nutella gelten andere Regeln, mein Lieber...“ Er war ihr ein Stück näher gekommen, beinahe so als würde er ihn Kampfposition gehen. Seine angespannte Körperhaltung schwand als das Schauspiel sich auflöste, Seine Gesichtszüge lockerten sich und auf den Lippen Darrens bildete sich ein Lächeln. Ein ansteckendes Lächeln, wie Yumi fand. Es wirkte so ehrlich. Automatisch spiegelte sie seine Geste als der angehende Schauspieler meinte, dass er froh darüber sei sich nicht für ein Psychologiestudium entschieden zu haben, da er nicht einmal simple Kaffeedeutungen beherrschte. Mit erhobenen Haupt nahm Yumi erneut einen Schluck ihres Kaffees. Da sie ohnehin ihren Termin schon verpasst hatte konnte sie sich auch gleich etwas mehr Zeit lassen. Es machte wohl ohnehin keinen Unterschied mehr. „Ich gebe mir Mühe...“ kommentierte die Blondine schließlich noch die Aussage des Anderen bezüglich ihrer Fähigkeiten als Psychologin. Sie scherzten und spielten ihr Spiel. So wie an jenem Abend auf der Studentenfeier am See. Es hatte sich nichts geändert, oder? Vielleicht schon aber sie wollte es nicht sehen obwohl ihr Gespräch unbewusst wieder eine ernstere Note bekam, wenn man es so wollte. Vielleicht hätte Yumi es im Keim ersticken sollen aber tatsächlich hatte sie die Antwort auf ihre Frage interessiert. Sie führte die Tasse erneut an ihre Lippen. Lauschte den Worten ihres Gegenübers, der wie sie zwischen Spaß und Ernst hin und her wechselte als könnte er es per Knopfdruck steuern. Vielleicht waren sie sich gar nicht so unähnlich dachte sich Yumi in dieser Situation und im nächsten Moment hatte sie wieder den Drang die Flucht zu ergreifen auch wenn sie nicht so naiv war zu denken, dass sich Darrens Worte explizit auf sie bezogen. „ Vielleicht ist das eine gute Idee. Im Grunde ist so ein Wohnheim ideal. Man hat alles was man braucht direkt vor der Nase...“ Eine Anspielung darauf, dass sie ebenfalls bald das Wohnheim ihr Zuhause nennen durfte? Vielleicht. Ein wenig war ihr die Vorstellung zuwider, dass Darren hier in jedem Stockwerk seine Betthäschen hatte aber sie konnte es ihnen nicht verdenken. Immerhin war er gutaussehend und wusste seinen Charme einzusetzen. Die Aussage hätte gleichgültiger klingen sollen als sie es tatsächlich tat. Sein Blick durchbohrte sie förmlich als er fortfuhr und ihre Frage schließlich beantwortete. Angst? Sie war einen Moment wie erstarrt. Lies sich die Worte des Schauspielstudenten durch den Kopf gehen. Hatte sie Angst? Aus dieser Perspektive hatte sie es noch nie betrachtet. Hatte sie Angst Alex an jemand Anderen zu verlieren oder warum kam sie immer noch nicht gänzlich von ihm los? Hatte sie Angst das Darren jemanden finden könnte und sie dann nicht mehr in den Genuss seiner Gesellschaft kam? War sie deshalb geblieben oder war sie wirklich einfach nur aus Faulheit geblieben? Es war nicht so als hätte sie sich diese Dinge nie gefragt aber sie hatte sie vehement abgelehnt weil sie der Meinung war das ihre eigentliche Angst war sich gefühlsmäßig auf Jemanden einzulassen. Keine Gefühle - keine Probleme. Ihr Motto und genau genommen stimmte das auch nur leider schlichen sich eben jene Gefühle immer wieder ein. Sie waren nicht abzuschalten, so sehr man es auch wollte. Darrens Lächeln holte sie schließlich wieder aus der Gedankenwelt zurück. Auch sie musste leicht schmunzeln. „Dabei wird einem doch schon als Kind beigebracht das teilen eine gute Sache ist...“ Konnte sie teilen? Sie hatte drei Geschwister? Eigentlich müsste sie es doch gut beherrschen , oder?

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    Darren & Yumi | in der Küche im dritten Stock


    „Ich weiß dass du das tust.“, sagte der junge Student auf ihre Worte, überging dabei das Thema rund um die beliebte Nuss-Nougat-Creme und schwenkte den restlichen Kaffee in seiner Tasse. Als wäre es guter Wein, zu dem er jetzt auch nicht Nein sagen würde aber zu dieser Stunde war er wahrscheinlich doch ein bisschen unangebracht. Aber wer bestimmte das schon? Seine braunen Augen wanderten einmal in die Küche, über die Regale und er fragte sich ob überhaupt irgendwo in diesem Haus ein guter Tropfen zu finden war. Ein kostbarer Wein und nicht nur das beinahe kostenlose Zeug, das man nur in sich kippte um dieses eine Gefühl zu bekommen. Um Freiheit zu spüren, Gedankenlosigkeit, Unbekümmertheit.. Manchmal wünschte sich Darren er könnte dies auch so fühlen, natürlich war er kein Mensch der sich tagtäglich den Kopf mit den Gedanken vollstopfte und den Tag deshalb nicht mehr genießen konnte aber in letzter Zeit hatte er bestimmte Dinge an die er dachte, die nicht still sein wollten und als sein Blick sich wieder an Yumi haftete, grinste er. „Es wird hier auf jeden Fall nie langweilig.“ Das war sowohl eine Anspielung darauf dass in einem Studentenwohnheim jede Menge verschiedener Menschen lebten, die sich nicht alle gleich waren und wenn Unterschiede aufeinander trafen, konnte das manchmal schon wirklich außergewöhnlich und auch lustig werden. Aber Darren spielte damit auch auf die vielen Möglichkeiten an, die sich einem Heranwachsendem boten, wenn man etwas anderen Spaß suchte. Klar lief man sich hier immer über den Weg aber man konnte sich genauso gut meiden, das musste dann jeder für sich entscheiden. „Überlegst du denn ins Wohnheim zu ziehen?“, fragte er die junge Studentin nachdem er seine Kaffeetasse geleert hatte. Etwas worüber der Musiker sich tatsächlich freuen würde und doch hatte das einen bitteren Beigeschmack. Ob sie sich irgendwann bewusst aus dem Weg gingen? Weil sie einander kannten, weil sie wussten wie der andere lebte und vielleicht wollte man einer unangenehmen Situation entfliehen? Wenn man den anderen mit einem One-Night-Stand begegnete, obwohl es den anderen ja gar nichts an ging. Darren legte seinen Kopf etwas schräg während er überlegte und bemerkte zugleich, dass auch Yumi abgelenkt war. Worüber dachte sie nach, hatten seine Worte das erreicht was er gewollt hatte? Die Psychologiestudentin schien für einen Augenblick ganz anders, nicht so unnahbar und stark wie sie sich gab, sie grübelte und Darren hätte zu gerne gewusst was in ihrem hübschen Köpfchen gerade so vor sich ging. Sein Lächeln wurde zu einem Schmunzeln. „Könntest du das denn?“ Eine ernst gemeinte Frage, die er hinter einem Lachen versteckte. Es gab Menschen, denen es nichts machte dass der Partner sich auch anderweitig vergnügte oder sowas in der Art. Doch der Musiker konnte sich nicht vorstellen dass das Blondchen ebenso dachte. „Zu sehen wie der Mensch den man.. gern hat, mit jemand anderen verschwindet und man ganz genau weiß was passieren wird..“

  • [In der Küche im dritten Stock] Darren & Yumi



    Aber tat sie es auch wirklich? Darrens Aussage nach zu urteilen schien er die gesagten Worte Ernst zu meinen dabei hatte sie bisher auf ihn doch eigentlich nicht wirklich das Bild einer guten und vor allem fleißigen Studentin gemacht. Immerhin lernten sie auf einer Party kennen, schwänzten gemeinsam die Uni und im allgemeinen hatte die Blondine nicht selten durchsickern lassen, dass sie allgemein ihre Zeit anderweitig verbrachte als pünktlich zu jeder Vorlesung zu kommen um sich weiterzubilden. Dennoch schienen seine Worte nicht sarkastisch gemeint zu sein und das überraschte Yumi in gewisser Weise aber es fühlte sich nicht schlecht an, dass jemand zur Abwechslung mal ein anderes Bild von ihr vor Augen hatte als das des blonden Biestes, welches ohnehin nur Party machte und jedem den Freund ausspannte. Ob das Bild welches Darren sich von ihr gemacht hatte jedoch der Wahrheit entsprach war fraglich. Unweigerlich warf Yumi einen Blick auf die Uhr. Sie musste doch eigentlich nur noch unterschreiben und den Schlüssel abholen, nicht wahr? Was spielte es schon für eine Rolle wann sie es machte? Eine Einstellung die sie stets vertrat und ganz sicher nicht an ihrer Gesellschaft lag. nickend stimmte Yumi Darren zu. „Das glaub ich dir...“ Sie hob warnend einen Zeigefinger um ihn jedoch in einer klitzekleinen Sache zu unterbrechen. „Durch unsere Mädels-WG bin ich jedoch etwas abgehärtet...“ Lange Zeit war es recht friedlich abgelaufen aber gewisse Begebenheiten hatten dazu geführt dass dem nicht mehr so war und deshalb war es wohl besser sich eine Bleibe im Wohnheim gesucht zu haben - für alle Beteiligten. Wer wusste schon was sonst noch passieren würde? Am Ende versuchte dieses blonde Psychoweib sie im Schlaf mit einem Kissen zu ersticken weil Yumi ihres Glaubens Simon einmal falsch angeblickt hatte. Außerdem war Yumi damals ohnehin nur wegen ihrer Schwester in diese WG gezogen. Die Frage des Lockenkopfs überraschte Yumi dann doch aber es war wohl nur verständlich, dass man als Student einmal an dem Punkt angelangt war sich zu fragen ob man vielleicht an eine günstigere Unterkunft gelangen konnte. „Ja ich hole heute meinen Schlüssel...“ beantwortete Yumi die Frage Darrens wahrheitsgemäß und ihre Mundwinkel hoben sich während sie ihn amüsiert anfunkelte. „Ich bin eigentlich nur hier um die Räumlichkeiten zu besichtigen...“ Sie deutete um sich um ihre Aussage zu unterstreichen und musste ein kleines bisschen dabei lachen bemerkte aber im gleichen Moment, dass Darren in Gedanken schien. Vielleicht grübelte er nach wie vor über ihr anderes Gesprächsthema, welches ungewohnt ernsthaft war. Tatsächlich nahm er jenes Thema wieder auf und vertiefte es ein Stück weit wobei er auf die Aussage der Blonden einging. Seine Frage untermalte er mit einem Lächeln. Yumi musste nicht lange überlegen. Sie war selbst schon in der Situation gewesen. Eigentlich hatte sie geglaubt diese Version von ihr abgeschüttelt zu haben. Das Mädchen, welches sich zu viele Gedanken machte um Menschen, die es nicht wert waren und doch erwischte sie sich ab und an dabei, dass dieses Ich durchblitzte auch wenn Yumi es gerne unter Verschluss hielt. „Manchmal hat es nichts mit können zu tun sondern vielmehr mit müssen...“ Sie hob ihren Blick und sah in die warmen, dunklen Augen ihres Gegenübers.

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    Darren & Yumi | in der Küche im dritten Stock


    „Eine Mädchen-WG also..“ Darren legte unter diese Worte einen zweideutigen Unterton, spielte damit auf die unzähligen Geschichten an, die man so von Pjyama-Partys und dergleichen hörte. Viele Mädchen auf einen Ort, Kissenschlachten, knappe Schlafanzüge und natürlich überhaupt kein Streit. Keine Kriege, niemals, Frauen waren doch kleine Engel. Der Musiker machte das zum Spaß und unterstrich dies mit einem Schmunzeln. Er stellte sich diese Gegebenheiten eigentlich ziemlich anstrengend vor aber das war es in seiner alten Wohngemeinschaft auch gewesen. „Dann bist du den Kampf um das morgendliche Nutellabrot also gewohnt? Genug Kriege geführt?“ Grinsend lehnte er sich wieder nach vorne und verschränkte die Arme auf dem Tisch, beobachtete Yumi dabei wie sie ihren Blick kurz durch den Raum schweifen ließ. „Klar, wieso solltest du auch sonst hier sein? Wie gefallen dir die Betten, die in jedem Zimmer stehen, bequem? Und das Gemeinschaftsbad? Ich weiß, da hat man nie so seine Ruhe aber das kann manchmal auch ganz.. spannend sein.“ Er hielt seinen vielsagenden Blick bei, beide wussten genau was er meinte und er legte seinen Kopf etwas schräg. Vergangene Stunden waren schon wirklich aufregend gewesen und es drückte seine Laune beinahe in den Keller wenn er daran dachte, dass er das vielleicht nicht nochmal erleben durfte. Schließlich wusste er nicht was passieren würde, sobald das Blondchen fort war. „Soll ich mitkommen?“ Der junge Erwachsene erhob sich von seinem Stuhl, nahm die leeren Tassen an sich und stellte sie in die Spüle, hatte kurz überlegt ob er das Wörtchen 'darf' benutzen sollte aber klang das nicht zu bettelnd? Obwohl es egal war, so oder so konnte die angehende Psychologin sagen was sie wollte, wahrscheinlich fragte sie sich eher wann denn endlich Schluss war und sie abhauen konnte. Auch wenn er ein bisschen davon überzeugt war, dass sie eigentlich gar nicht gehen wollte. „Ich meine, ich zeige dir dann auch den Rest unseres Wohnheims.. und heiße dich willkommen.“ Nochmal, auf seine eigene Art. Mit einem Grinsen auf den Lippen ging er zurück an den Tisch, setzte sich wieder zu Yumi und sah in ihre blauen Augen. Ihre Worte jagten ihm tatsächlich eine dünne Gänsehaut über seinen Körper. Es klang irgendwie traurig, ungewohnt. „Ah, naja, unsere Gefühle machen manchmal seltsame Dinge mit uns, nicht? Obwohl wir wissen dass es da jemand anderen gibt und unser Kopf uns sagt dass es sinnlos ist und wir aufhören sollen weil wir nur verletzt werden, können wir nicht aufhören.“, sprach der Schauspieler und ließ den Kopf in den Nacken sinken, schloss seine Augen und spürte sein Herz für einen Augenblick lauter schlagen. Auch wenn er nicht wusste wieso. Er befand sich nicht in dieser Situation, es gab doch nicht diese Art an Gefühlen in ihm. Aber der Gedanke dass andere auf die Studentin warteten.. sein Kopf spielte viel zu verrückt. „Solche Geschichten wirst du dir in Zukunft wohl öfter anhören müssen, schließlich treibt das manche sicher auch in den Wahnsinn.“, fügte er hinzu, um die Stimmung wieder nach oben zu treiben. In den Spaß, hinaus aus der ernsten Ecke.

  • [In der Küche im dritten Stock] Darren & Yumi



    Es war wohl nur natürlich, dass er ihre Aussage mit einem zweideutigen Grinsen auf den Lippen kommentierte. Die Vorstellung einer Mädels-WG weckte wohl in jedem männlichen Wesen gewisse Vorstellungen und wer war sie, dass sie seine Vorstellungen zerstören würde. Sollte er ruhig weiter an dieser Vorstellung festhalten auch wenn Yumi sich sicher war das Darren damit nur das berühmt berüchtigte Klischee einer Mädels-WG ins Spiel bringen wollte. "Oh ja, wenn wir nicht gerade Kissenschlachten gemacht haben, haben wir um die Nutella gekämpft..." berichtete Yumi schließlich natürlich ganz wahrheitsgetreu von ihren Erfahrungen aus der Wohngemeinschaft. Eventuell lies sie ein paar Geschichten aus, die eigentlich der Grund war, dass sie ins Wohnheim zog. Ob sie vielleicht in Wirklichkeit wusste, dass die Sache mit Simon falsch war? Natürlich wusste sie es und dennoch zog es die Beiden immer wieder zueinander. Vielleicht weil sie einander nicht unähnlich waren. Es war nicht ihre Absicht die 'andere Frau' zu sein aber dennoch wurde sie immer wieder unfreiwillig in diese Rolle gedrängt. Ob sie es jemals schaffen würden über diese Sache zu reden. Wobei: War reden nicht sowieso überbewertet? Beinahe entglitt ihren Lippen ein Seufzen. Es war die Stimme Darrens, die sie wieder ins Hier und Jetzt zurückholte. Ihre Blicke kreuzten sich. Sie war nicht gut genug für ihn. Sie würde jemanden wie ihm nicht gut tun. Wortlos sah sie ihn durch ihre blauen Augen an und musste schließlich doch ein wenig Grinsen als seine Anspielung zu ihr durchgedrungen war. Er ärgerte sie mit Absicht, spielte mit Absicht auf jene Situation an, in der er die Oberhand über sie gehabt hatte. Kurz wich sie dem Blick seiner braunen Augen aus, die sie mit einem durchdringenden Blick musterten. Darren schnappte sich inzwischen die beiden leeren Tassen um sie zum Geschirrspüler zu tragen und darin zu verstauen. Seine Frage lies sie für einen Moment erstarren, während Yumi fast schon irritiert seinen Rücken ansah, welchen er ihr zugewandt hatte. Ihre Lippen blieben stumm, bis er sich wieder zu ihr an den Tisch gesetzt hatte. Ihr Herzschlag hatte sich ein kleines bisschen beschleunigt und die Blonde war sich nicht sicher ob es Freude war, die sie auf Grund seines Angebots empfand oder einfach nur Panik. Wahrscheinlich Beides gleichermaßen. Ein Teil von ihr freute sich über das Angebot des Schauspielstudenten und ein Teil von ihr wollte einfach nur Abstand zwischen sich und dem Anderen bringen bevor es zu spät war. Zu spät wofür? War es das nicht schon längst? Er war kein einfacher One-Night-Stand mehr. Yumi lehnte sich im Stuhl zurück und öffnete ihre Lippen einen Spalt um zu einer Antwort anzusetzen aber da fuhr Darren schon wieder fort. Seine Erklärung beruhigte sie ein kleines bisschen auch wenn sich der letzte Teil ein kleines bisschen nach einem zweideutigen Angebot anhörte. Wenn sie die Finger voneinander ließen, dann war es doch vollkommen in Ordnung mehr Zeit miteinander zu verbringen. Dann würde diese Anziehung irgendwann einfach abflachen und sie konnten vielleicht sogar einfach nur Freunde werden. Yumi fuhr sich durch ihr Haar um eine störende Strähne beiseite zu schaffen, die sich vom Rest abgesondert hatte. Oder sie würden einfach so weitermachen. Einander das geben was sie brauchten - nur dann musste die Sache oberflächlich gehalten werden. Keines von diesen tiefgängigen Gesprächen mehr. Einfach nur Sex. "Oh das war noch gar nicht deine Art und Weise mich willkommen zu heißen?" Yumi hob eine Augenbraue und warf ihrem Gegenüber einen eindeutigen Blick zu. "... was für ein Service..." Als die Stimmung wieder ungewohnt ernst wurde erhob Yumi sich schließlich von ihrem Stuhl und schulterte ihre Tasche. Er hatte das böse Wort mit 'G' gesagt. Gefühle. Beinahe lief der Studentin dabei ein klater Schauer über den Rücken. Seine Worte trafen mehr zu als er vielleicht ahnte. Es hatte förmlich den Anschein als wüsste er über einen gewissen Silberhaarigen und sie Bescheid. Menschen die nicht voneinander loskamen. Sie seufzte. Warum zum Teufel schlich er sich so oft in ihre Gedanken? Es war doch nur eine einzige Nacht. "Gefühle machen einfach nur Probleme..." Ihre Worte klangen regelrecht kalt und sie hatte sich von dem Anderen abgewandt um einige Schritte in Richtung Tür zu gehen. Als sie sich umdrehte lag wieder ein Lächeln auf ihren Lippen. "Wo startet die Führung?"

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    Darren & Yumi | auf einer Wiese hinter dem Wohnheim


    Darren schmunzelte. „Perfekt, dann bist du für die Zeiten hier im Wohnheim ja bestens vorbereitet.“, antwortete der junge Wuschelkopf nickend, ein Hinweis darauf dass es hier natürlich genauso zu ging. Was auch sonst, man kannte die albernen Studenten doch. Die nichts ernst nahmen und einfach so in den Tag hinein lebten. Eigentlich eine schätzenswerte Eigenschaft eines Menschen, wie er fand. Sich nicht zuviele Gedanken machen, ein Freigeist sein. Doch barg dieser Charakterzug auch Nachteile, Schattenseiten, die man auf den ersten Blick vielleicht gar nicht bemerkte. „Aber ich warne dich, wir sind hier auch keine Anfänger.“ Ein letzter ernster Blick als er seinen Finger warnend in die Höhe hob, bevor er lachte und ihr vielsagendes Funkeln in den hübschen blauen Augen erwiderte. Beide wussten genau was gemeint war. „Das waren einfach nur Versuche um dich anzulocken. Damit du die Vorzüge eines Wohnheims.. am eigenen Leib zu spüren bekommst. Die Lasagne war übrigens eine Ausnahme also fühl dich besonders.“ Das leise Seufzen, das die weichen Lippen der jungen Frau verlassen hatte, blieb ihm nicht unbemerkt. Weil er ihre Bewegungen genau beobachtete, natürlich einzig um jede ihrer Reaktionen auf seine Worte mitzubekommen. Yumi hatte die letzten Stunden oft genug erwähnt und durch scheinen lassen, dass Gefühle nichts für sie waren. Bindung, Nähe, ganz klar etwas dass manchen Menschen Angst machen konnte weil sie negative Erfahrungen gemacht hatten, enttäuscht wurden oder andere Dinge erlebt hatten, die es ihnen nicht einfach gemacht haben. Darren wusste nichts davon, er kannte ihr Leben nicht, kannte sie sowieso kaum und hatte doch das Gefühl, dass sie ihm manches anvertrauen wollte und schon hatte. Auch wenn vielleicht etwas unfreiwillig? Trotz der Kälte, die sie ihm entgegen brachte, das auch nicht zum ersten Mal in den letzten Stunden, holte er zu ihr auf und ließ seine Finger zwischen ihre gleiten. Als wäre es total normal, als gehöre es dazu wenn sie gemeinsam irgendwo hingingen. Ein warmes Lächeln zierte seine Lippen während er sich in den hellen Augen der Studentin verlor und dann seinen Blick in den Flur warf. „Und genauso bringen Gefühle auch gute Dinge, ich denke das weißt du.“, erwiderte er auf ihre Worte, hielt seine Hand noch kurz bei ihrer und entzog sie ihr wieder, nur damit sein Zeigefinger an ihre Stirn tippen konnte. „Du musst wohl mal wieder von diesen guten Seiten überzeugt werden, hm?“ Der Musiker grinste ihr noch zu ehe er einige Schritte nach vorne in Richtung seines Zimmers ging und kurz darin verschwand um seinen Rucksack zu holen. „Der nächste Schritt wäre wahrscheinlich dein Zimmer..“, rief er Yumi zu als er sich wieder näherte und den Sitz seiner Tasche richtete. Dass er mit seiner Aussage vielleicht auch andere Dinge meinte, ließ der zweideutige Ton wahrscheinlich durchblicken, aber auf genaueres ging er nicht ein. „Da du aber noch nicht weißt wo du unterkommen wirst, lass uns erstmal nach draußen gehen. Zum Wohnheim gehört auch sowas wie ein Garten.“, erklärte der Kerl und führte seine baldige Mitbewohnerin durch den Hinterausgang nach draußen. Ob man dieses kleine Fleckchen Grün jetzt Garten nennen konnte war eine andere Geschichte, es war weder abgezäunt noch standen irgendwelche Sitzmöglichkeiten herum aber wer brauchte die schon. „Bevor wir gehen brauche ich noch deine Hilfe.“ So setzte sich Darren etwas abseits auf den Rasen und öffnete seinen Rucksack.

  • [Auf einer Wiese hinter dem Wohnheim] Darren & Yumi



    Ein Lächeln umspielte die Lippen der Blonden. "Ja, ich bin auf alles vorbereitet!" Wahrscheinlich war dem nicht so aber viel schlimmer als in der Wohngemeinschaft konnte es eigentlich kaum werden. Zumindest war sich Yumi dessen ziemlich sicher. Im Wohnheim verteilte es sich vielleicht ein kleines bisschen, bei der Menge an Studenten, die sich hier herumtrieben. Da lief man seinen Mitbewohnern wesentlich weniger oft über den Weg als in so einer klitzekleinen WG, oder? Es würde zu keinen seltsamen Begegnungen am Frühstückstisch kommen. Zwar hatte die Psychologiestudentin dies bisher auch immer gut vermeiden können aber die Situation in der WG würde sich nur bis ins Unermessliche anspitzen und sie hatte keine sonderlich große Lust sich mit einem schwangeren Kind zu streiten, dessen Hormone sowieso noch einmal mehr verrückt spielten als noch vor der Schwangerschaft. Es erschien ihr immer noch unwirklich aber das war glücklicherweise nicht ihr Problem. Dennoch erinnerte sie sich noch als wäre es gestern gewesen als sie in einer ähnlichen Lage gewesen war. Bis heute wusste sie nicht warum sie und Alex sich ausgerechnet Katja anvertraut hatten aber das war lange her und spielte glücklicherweise heute keine Rolle mehr. Für sie war es glimpflich ausgegangen. Für die blonde Heulsuse weniger. Die Stimme des Dunkelhaarigen holte Yumi wieder aus der Vergangenheit zurück. Der zweideutige Unterton in Darrens Stimme blieb ihr nicht verborgen. Offensichtlich war die Spannung zwischen ihnen nach wie vor vorhanden. Es war dumm zu glauben, dass sie einfach verfliegen würde nachdem sie miteinander geschlafen hatten - und dann nochmal - und dann... Man konnte es also nicht im Keim ersticken, damit sich diese Geschichte nicht in eine Richtung bewegte, die für Yumi völlig ausgeschlossen war. Die Mundwinkel der Blondine hoben sich ein Stück weit und mit einem festen Blick sah sie in die Augen Darrens. "Bei diesen... Vorzügen blieb mir einfach keine andere Wahl. " Yumi hob die Schulten leicht und lächelte leicht. Tatsächlich überhörte sie seinen kleinen Wink mit der Lasagne. Nicht unbedingt, weil sie den gesagten Worten des Schauspielers mehr Bedeutung schenkte als er ihnen zugedacht hatte sondern weil es nicht sein durfte, dass diese simple Geste etwas Besonderes war. Ein Teil von ihr wünschte es sich vielleicht für jemanden die erste Wahl zu sein, etwas Besonderes zu sein aber der wesentlich größere Teil wollte einfach nur für sich sein, selbst über Nähe und Distanz bestimmen - nicht zulassen das etwas wie Gefühle die Rationalität ihres Handelns nahm. Gerade als sie sich ein Stück weit von dem Lockenkopf entfernt hatte, physisch wie auch emotional schloss er zu ihr auf. Wie selbstverständlich nahm er ihre Hand, brachte ihr Wärme entgegen als es auf Grund ihrer kalten Worte beinahe fröstelte. Die Selbstverständlichkeit mit der Darren handelte nahm Yumi die Chance seine Geste abzuwehren. Der Überraschungseffekt war seine Waffe. Sie war sich unsicher ob es übersteigertes Selbstvertrauen war, was ihn zu dieser Handlung trieb, das Wissen jede Frau haben zu können oder einfach... ja was? Sie sah auf als seine Finger sich mit den ihren verschränkten. Ein warmes Lächeln zierte die schmalen Lippen des Studenten. Er verweilte einen Augenblick. Seine tiefe Stimme hatte ihre Aufmerksamkeit und dennoch musste sie seine Worte nur belächeln. Natürlich gab es auch gute Gefühle . Natürlich konnten sie auch schön sein. Gänzlich verbittert war Yumi in ihrem Alter noch nicht aber es änderte nichts an der Tatsache, dass sie das einfach nicht wollte. Wie leicht und unbeschwert war alles so lange man sich an nichts band. Eine Sache über die man sich keine unnötigen Gedanken machen musste, wertvolle Zeit die man gewann wenn man auf niemanden warten brauchte, keine lästigen Verpflichtungen. "Fragt sich was für einen überwiegt - die Probleme oder die guten Dinge..." Es war offensichtlich was für Yumi überwiegte. Sie hatte es mehr als einmal erwähnt und ersparte Darren näher darauf einzugehen. Sein Zeigefinger tippte an ihre Stirn und die Studentin sog scharf die Luft ein, weil sie sich tatsächlich erschreckte, da sie mit eienr derartigen Geste nicht gerechnet hatte. Sie sah ihn durch ihre blauen Augen an. Dein Grinsen. Es war so ansteckend. Obwohl sie ihm quasi durch die Blume gesagt hatte, dass sie es nicht wollte - nichts von all dem - nichts von diesen Gefühlen - trotz allem strahlte er sie mit diesem warmen Lächeln an. Wortlos sah Yumi ihm hinterher, sah wie er kurz in seinem Zimmer verschwand, nur um anschließend wieder mit einem Rucksack bestückt aufzutauchen. "Wow. Du bist wohl unersättlich was?" Ein zweideutiges Grinsen legte sich auf die Lippen der Blondine und wie gewohnt überspielte sie das ernste Thema von zuvor damit gekonnt und folgte dem Dunkelhaarigen schließlich nach draußen in den Garten, von dem er im nächsten Moment berichtet hatte. Dort angekommen fanden sich die beiden Studenten auf einer kleinen Grünfläche wieder. "Ähm... also wenn dieser Garten das Glanzstück ist dann... wow also... ich meine...woooow" Selbstverständlich hatte sie nicht mehr erwartet. Sie war nicht das erste Mal hier. Sie kannte das Gebäude, schließlich war Darren nicht der erste Mann, der sie hierhin mitgenommen hatte und bei dem sie im Wohnheim übernachtet hatte. Im Grunde wusste Yumi also auf was sie sich eingelassen hatte. Was neu war: Normalerweise kochten diese Männer nicht mit ihr, machten ihr keinen Kaffee oder boten ihr eine Führung an. Normalerweise kam es gar nicht dazu, da sie ohnehin längst weg war. Was zum Teufel tat sie hier...? Sie sah wortlos auf den Dunkelhaarigen hinab, der es sich am Rasen bequem gemacht hatte und in seinem Rucksack wühlte. Ihr Blick wirkte fragend als Darren meinte, dass er ihre Hilfe brauchte - doch das allein war nicht der Auslöser für den fragenden Blick.

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    Darren & Yumi | auf einer Wiese hinter dem Wohnheim


    „Deinen Worten zufolge wissen wir genau welcher Part überwiegt. Und das ist wirklich schade.“, antwortete der junge Erwachsene, warf einen Blick auf sein Handy und verstaute es wieder in seiner Hosentasche während sie auf dem Weg in das unterste Stockwerk waren. Von dort aus führte sie der Weg hinaus an die frische Luft, an der es im Inneren der Wohngemeinschaft oft mangelte. Wer hatte schon Zeit in den Gemeinschaftsräumen ein oder zwei Fenster zu öffnen, viel zu anstrengend. „Aber deine Meinung lässt sich sicher ändern.“ Darren fügte diese letzten Worte mit einem Grinsen auf den Lippen hinzu, blinzelte in ihre Richtung und meinte damit auch wirklich sich selbst, dass er ihr zeigen würde, dass Gefühle nichts Negatives waren. Gefühle waren schön, ehrlich, sie brachten soviel Freude. Immer erst an die Schattenseiten zu denken war etwas, dass einem selbst nicht gut tat. Wahrscheinlich klang Darren manchmal sehr von sich überzeugt, vielleicht war das aber auch nur ein kleines Schauspiel, hinter dem er sich versteckte. Was auch immer er mit seiner Aussage genau meinte, der Musiker hoffte einfach, dass er Yumi in dieser Hinsicht.. helfen konnte. „Hey, was heißt hier 'ich' bin unersättlich? Yumi, woran denkst du wieder?“ Seuzend schüttelte er seinen Kopf, seine Locken hüpften dabei auf und ab und ein Seufzen verließ seine Lippen. „Dass das Wohnheim relativ groß ist und man sich leicht verlaufen kann auf der Suche nach einem Zimmer, daran hast du wohl nicht gedacht, hm? Ich wollte dir doch lediglich dein neues Reich zeigen, ohne Hintergedanken.“ Ja, manchmal versuchte er gar nicht seine wahren Absichten hinter irgendwas zu verstecken, so gab er sich auch keinerlei Mühe bei seinen letzten Worten. Darren schmunzelte während er seinen Schmierblock aus dem zerfledderten Rucksack holte. „Was sind wir dann, wenn wir noch öfter miteinander schlafen? Als One-Night-Stand kann man das schon lange nicht mehr bezeichnen. Ist das dann schon Freundschaft Plus?“ Der Schauspielstudent hob seine Schultern für einen Moment. Ob er darauf wirklich eine Antwort wollte, darüber war er sich selbst nicht sicher, plauderte er nur einfach seine Gedanken aus, auf die man oft vielleicht auch gar nicht reagieren sollte. Ein jeder kannte das. Er blätterte an der vollgekritzelte Seiten mit Wörtern und Texten aus seinen Gedanken vorbei, öffnete eine leere Seite und setzte den Stift darauf, der an der Außenseite des Blockens festgepinnt war. „In meiner letzten Vorlesungen haben wir eine Hausarbeit bekommen, eigentlich sollten wir über uns sprechen aber ich finde das ziemlich langweilig.“, erklärte der Student und hob seinen Kopf an. Im ersten Moment blendete ihn die Sonne, doch gewöhnten sich seine Augen schnell daran, nachdem er seine Sonnenbrille aus dem Rucksack gefischt hatte. Durch die dunklen Gläser hindurch bemerkte er den fragenden Blick der Blonden, verkniff sich ein weiteres Grinsen. „Und da du gerade eh bei mir bist, mir gerne zur Hand gehst, finde ich es durchaus interessanter wenn wir beide oder erstmal nur du, meine Hausarbeit erledigst.“ Ja, die schlechte Anspielung war durchaus gewollt. Darren begann ein einzelnes Wort auf das Papier zu schreiben. „Wir sollen Gefühle und Gedanken zu einem einzelnen Wort aufschreiben, um unsere Emotionen noch mehr ausleben zu können. Damit die Zuschauer uns auch wirklich glauben schenken. Daher..“ Die Spitze des Stifts verweilte für einige Sekunden an einer Stelle ehe er weiter malte. „Was fällt dir zu Trauer ein? Trauer, Traurigkeit.. was löst das in dir aus? Woran musst du denken?“ Ob das jetzt wirklich eine echte Aufgabe seines Dozenten war, darüber sprach der junge Kerl natürlich nicht. Vielleicht war es wirklich so, vielleicht war es aber auch nur ein etwas anderer Weg mehr über Yumi herauszufinden. Das Risiko dass die Studentin einfach nur lachte und es nicht ernst nahm, das ging er ein, doch glaubte er nicht dass sie es einfach so ignorieren würde. Darren wartete einen Augenblick, dann sah er wieder in ihre Richtung und lächelte. „Du kannst mir alles sagen.“

  • [Auf einer Wiese hinter dem Wohnheim] Darren & Yumi



    Schade also? Sie wusste nicht was daran schade sein sollte aber offenbar entsprach das wirklich seiner Meinung, denn seine Aussage war nicht von dem üblichen Grinsen begleitet, welches ansonsten immer seine schmalen Lippen umspielte, wenn er scherzte. Es war nicht so das es sie unglücklich machte so zu leben. Im Gegenteil. Wahrscheinlich hatte sie gerade die Zeit ihres Lebens. Sie holte sich nur das was sie brauchte und wenn sie genug davon hatte zog sie weiter. Wahrscheinlich nicht unbedingt die netteste Methode aber es tat ihr persönlich gut und Yumi hatte gelernt, dass es wichtig war seine eigenen Bedürfnisse an oberste Stelle zu packen. Die angehende Psychologin verstand also nicht wirklich da Problem dahinter. War es sonderbar, dass sie zu einem derartigen Menschen geworden war obwohl ihr Teenager-Ich wahrscheinlich noch felsenfest behauptet hätte, dass es die eine große Liebe gab? Vielleicht war Yumi ohne es zu merken doch erwachsen geworden und hatte die rosarote Brille abgesetzt obwohl sie sich in vielen anderen Bereichen noch alles andere als erwachsen fühlte. Dieser Begriff war ohnehin dehnbar und die Blonde war der Meinung, dass man diese Sache ganz gewiss nicht am Alter ablesen konnte. So oder so sie hatte sich verändert aber das war auch gut so und hatte ganz bestimmt seine Gründe. Die Zeit in der sie einer einzigen Person die Schuld dafür gegeben hatte war vorbei. Sie selbst war Schuld daran, sie selbst hatte sich dazu entschieden der Mensch zu werden, der sie mittlerweile war und all die anderen Menschen und Situationen hatten sie nur auf diesem Weg gelenkt. Wortlos folgte sie Darren nach unten als er sich ihr schließlich zu wandte und noch etwas hinzufügte. Seine Aussage war von einem Grinsen begleitet. Er wirkte so positiv als wäre es ein Kinderspiel Yumi davon zu überzeugen, dass Gefühle nicht nur Probleme brachten. Sie fing seinen Blick auf und erwiderte ihn wortlos einen Augenblick, ehe ihre Lippen sich kräuselten. "Viel Glück dabei..." Sie schien es zu belächeln, schien der festen Überzeugung zu sein, dass es ein Ding der Unmöglichkeit war ihre Meinung zu ändert. In Wirklichkeit wusste das Blondchen sehr wohl das es wahrscheinlich nicht unmöglich war, dass es das Teenie-Ich irgendwo in ihr vermutlich noch gab, dass sich wieder Hals über Kopf verlieben wollte aber sie war tief verborgen hinter den Mauern, die sie sich aufgebaut hatte und die sie nicht vor hatte für Jemanden wieder einzureißen. Sie taumelten wieder zwischen ernsten Gesprächen und ihren mittlerweile zur Gewohnheit gewordenen Schauspielerei gespikt mit Scherzen und Anzüglichkeit um der aufkeimende Spannung zwischen ihnen zumindest ein Minimum an Intensität zu nehmen. Yumi grinste als Darren sich natürlich wieder versuchte aus der Misere zu reden. Entschuldigend hob die Blondine ihre Schultern und ein kleines Lachen entfuhr ihr. "Achja? Das ist eine gute Masche. Die muss ich mir merken..." Sie spielte natürlich darauf an, dass er auf diese Weise wahrscheinlich schon das ein oder andere Mädchen bezirzt hatte, nicht das die Beiden darauf angewiesen wären immerhin hatten sie in den letzten Stunden mehrmals bewiesen, dass sie einander anziehend fanden. Obwohl es diesbezüglich keine Zurückhaltung gab warf seine nächste Frage die Psychologiestudentin doch ein wenig aus der Bahn. Er hatte es angesprochen was Beide solange still geschwiegen hatten damit die Stimmung nicht kippte. Die Frage bedrängte sie gleichermaßen wie es sie beeindruckte, dass Darren sie so nebenbei stellte. Er hob seine Schultern, während er einen zerfledderten Notizblock aus seinem Rucksack kramte. Die Gleichgültigkeit mit der die Frage über seine Lippen gekommen war beruhigte die Studentin wieder ein wenig und so setzte sie sich neben dem Dunkelhaarigen ins Gras. Ihre blauen Augen sahen ihn für einen Moment direkt an, ehe sie sich nach hinten fallen lies. "Warum sollte man Dingen immer gleich einen Namen geben und sie nicht einfach nur genießen...?" Sie beantwortete seine Frage mit einer Gegenfrage. Yumi wusste längst das es kein One-Night_Stand mehr war aber Freundschaft Plus klang auch nicht nach der richtigen Bezeichnung. Warum lies man die Sachen nicht einfach undefiniert - dadurch war es doch wesentlich leichter, oder nicht? Dieses Mal war es Darren, der anschließend abrupt das Thema wechselte oder besser gesagt das Blondchen für seine Hausarbeit missbrauchen wollte. Yumi stieß einen gespielt entnervten Ton aus. "Sei dir mal nicht so sicher ob ich dir auch bei diesen Sachen gerne zur Hand gehe..." Natürlich war die Zweideutigkeit seiner Aussage nicht verborgen geblieben. Wahrscheinlich hätte jeder Andere dafür ein Augenrollen geerntet aber irgendwie war es zwischen Darren und ihr nie anders gewesen und daher war es fast schon amüsant und für einen Moment musste die Blonde schmunzeln. "...immerhin muss ich mich schon zu meinen eigenen Hausarbeiten aufraffen." Ein Lachen drang aus ihrer Kehle als Darren schließlich seine Aufgabe formulierte und sie blickte mit angehobenen Augenbrauen in die Richtung des Lockenkopfs, der seine dunklen Augen hinter einer Sonnenbrille versteckt hatte. Ihr Blick hätte wohl so etwas ähnliches wie 'Ist das dein Ernst? Es geht um Gefühle und du wendest dich an mich?' bedeuten sollen. Die Studentin legte sich wieder entspannt ins Gras und schloss die Augen. Unweigerlich dachte sie über seine Frage nach, kam sich dabei so vor als hätten sie den Spieß umgedreht und als wäre Darren hier der Psychologe. Ein Thema das man eigentlich nicht mit Jemanden ansprach, den man nicht wirklich kannte oder nur flüchtig. Yumi legte sich etwas zur Seite, dem Anderen zugewandt. Sie sah ihn durch ihre hellblauen Augen an. "Bei Traurigkeit denke ich an..." Eine kurze Pause folgte als müsste sie ernsthaft darüber nachdenken. "... Schmerz und Verlust, von Menschen zurückgelassen werden und all die anderen Dinge, die man darunter im Internet findet aber..." Sie wandte sich ab und schloss die Augen. "...ich fühle es nicht weißt du." Ein seichtes Lächeln zierte ihre Lippen. "Ich kann dir nicht helfen, Darren..." Das Lächeln erlosch und sie schlug ihre hellblauen Augen auf und kramte in ihrer Tasche nach einer Zigarette um sie im nächsten Moment anzustecken und einen Zug davon zu nehmen. Sie sog den Nikotin in sich auf. Überspielte sie etwas oder fühlte sie es wirklich nicht. Hatte sie in Wirklichkeit nur Angst davor von Menschen in Stich gelassen zu werden und hatte sich deshalb so verschlossen? Natürlich. Sie war nicht dumm immerhin studierte sie selbst Psychologie...

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    Darren & Yumi | auf einer Wiese hinter dem Wohnheim


    Wunderte es ihn, dass Yumi seiner Frage auswich? Fragen mit Gegenfragen beantworten weil man keine Antwort wusste oder keine Antwort geben wollte. Weil man der unangenehmen Situation ausweichen wollte, es war als hätte Darren es schon geahnt. Schon bevor er seine Worte überhaupt ausgesprochen hatte gewusst, dass die junge Studentin nicht so einfach darauf eingehen würde. „Du hast Recht. Warum nicht einfach darüber schweigen? Ob es vielleicht mit der Angst zu tun hat?“, antwortete der Musiker während er seine braunen Augen auf sie richtete, redete dabei aber völligst monoton, als ginge ihn diese Situation gar nichts an.. „Vielleicht hat man Angst, dass sich daraus etwas entwickelt, aus dem man nicht mehr einfach so heraus kommt, wenn man etwas einen Namen gibt?“ Er hatte seinen Blick wieder von ihr abgewandt, seine verdunkelte Sicht wand er auf den Schmierblock in seinen Händen und malte einzelne Kritzeleien auf die fast leere Seite. Lediglich der Begriff 'Trauer' zierte einen Moment später die weiße Din A4 Seite. Der Schauspielstudent wartete etwas, war er sich nicht sicher wie Yumi reagieren würde und gleichzeitig war er davon überzeugt, dass sie mit einfachen Worten eine Antwort finden würde, die zwar nicht ihn aber sie selbst zufrieden stellte und ihrer Meinung nach war das ja alles was zählte oder nicht? Darren schmunzelte, hob seinen Kopf kurz an und lehnte sich zurück, ließ dabei den Block auf seinen Schoß sinken und sah auf seine Seite. „Na, ich muss doch wissen wie ich dich meinen berühmten Schauspielkumpels vorstellen muss. Dein Name wird ihnen nicht reichen und zu erklären dass wir einfach wie zwei junge dumme Teenager ständig übereinander herfallen.. wäre natürlich auch eine Möglichkeit.“ Wie immer zog er das Thema ins Lächerliche, manchmal fragte er sich ob das eine Art Schutz für ihn selbst war. Denn wenn man etwas lustig meinte, sich darüber lustig machte und witzelte, konnte es nie zu ernst werden doch seine Gefühle sahen das mittlerweile etwas anders und auch wenn er diese Yumi gegenüber wahrscheinlich besser abschalten sollte, war das natürlich nicht so einfach. Für das Blondchen vielleicht schon. Darren fuhr sich mit seiner Hand durch die braunen Locken, die Sonne brannte um diese Uhrzeit gnadenlos auf die Erde und auch wenn er den Sommer mochte und die langen Abende daran genoss, waren die Mittagsstunden doch das unangenehmste. Als die Psychologiestudentin auf seine Frage antwortete, lauschte er aufmerksam ihrer Antwort, schrieb allerdings nichts davon wirklich auf seinen Block. Malte eher weiter um lediglich den Anschein zu hinterlassen, dass er sich etwas notierte. Was Quatsch war, da Yumi natürlich sehen konnte, was er machte. „Dann.. genieße das.“, erwiderte der Darsteller. „Trauer nicht fühlen zu müssen, sollte man darüber nicht glücklich sein?“ Die Augenbrauen des Mannes zogen sich etwas zusammen, was man hinter seiner Sonnenbrille nur etwas erkennen konnte. „Trauer lässt uns manchmal Dinge tun, auf die wir nicht stolz sind.“ Darren legte den Stift beiseite und lehnte sich mit seinen ausgestreckten Armen nach hinten, ließ den Kopf in den Nacken fallen und nahm die warmen Sonnenstrahlen auf. „Solange ganz hässlich weinen bis wir völlig aufgeschwemmt aussehen zum Beispiel.“, fügte er Kerl noch schmunzelnd hinzu.

  • [Auf einer Wiese hinter dem Wohnheim] Darren & Yumi




    Sie hatte das Gefühl als durchbohre er sie mit seinen Blicken, als nagelten seine Augen sie fest. Er sprach die Worte mit einer für Darren ungewöhnlichen Kälte aus als würde er von einem Thema sprechen, welches ihn nicht betraf. Dieses heikle Thema hatte das Potenzial sie zu vertreiben. Ob ihm dies bewusst war? Dieses Thema engte sie ein, distanzierte sie ein Stück weit von dem Anderen, da eben jene Unbeschwertheit, welche sie immer genossen hatte zwischen ihnen fehlte. Sie war niemand der aus einer Konversation floh und so sah sie fast schon unbeeindruckt in seine von der Sonnenbrille verborgenen Augen. Sie öffnete ihre Lippen einen Spalt nur um sie anschließend wieder zu schließen, da Darren offenbar noch nicht das letzte Wort gesagt hatte. Am Ende seiner Aussage wandte er seinen Blick wieder ab, kritzelte in seinem Schmierblock herum, während die Blondine genüsslich einen weiteren Zug von ihrer Zigarette nahm. Mit einer erstaunlichen Ruhe hörte sie sich die Worte des angehenden Schauspielers an, blickte dabei gen Himmel und wandte sich ihm erst wieder zu als das letzte Wort zu dem Thema gesprochen zu sein schien. "Definitionen sind unbedeutend. Was hält einem davon ab mit einem One-Night-Stand öfter als nur einmal zu schlafen? Was sagt die Definition Freundschaft Plus aus? Gar nichts. Es ist und bleibt das Selbe ob man der Sache nun einen Namen gibt oder nicht." Die Blonde zuckte mit den Schultern. Ein Schmunzeln zierte die Lippen des Anderen und er wirkte wieder weniger ernsthaft als noch vor wenigen Sekunden. Dennoch beschlich sie das Gefühl, dass das was sie hier tat falsch war, sie es vielleicht schon zu lange ausgereizt hatte. Sobald von der anderen Seite Gefühle da waren schreckte es sie ab und sie brauchte Abstand zu dieser Person aber irgendetwas hielt sie davon ab aufzustehen und zu gehen. Der wirklich verdammt gute Sex? Die Tatsache, dass sie sich eigentlich gut verstanden? Fakt war das sie nicht die gleichen Erwartungen an das hatten, was zwischen ihnen lief und das bedeutete das man es im Keim ersticken musste. Außer sie verschloss weiter die Augen davor und genoss es so lange es existierte. Yumi lugte in seine Richtung. "Aber so ist es doch auch..." fügte sie schließlich seiner Frage hinzu, wie er sie bei seinen Schauspielfreunden vorstellen sollte. Nicht mehr und nicht weniger. Fakten waren das was zählte. Alles andere war Ausschmückerei. Sie musterte ihn als er sich durch seine Locken fuhr und weiterhin auf seinem Block herumkritzelte. "Das tue ich..." Ihre blauen Augen durchbohrten ihn förmlich, während sie seinen Worten lauschte. Ohne ihren Blick abzuwenden erwiderte sie etwas auf das Gesagte. "Nicht nur Trauer lässt uns Dinge tun auf die wir nicht stolz sind... Gefühle generell..." Yumi begab sich schließlich wieder in die sitzende Position und inhalierte den Rauch ihrer Zigarette. "...aber warum sollte man auf alles stolz sein was man tut." Sie zuckte mit den Schulter. "...ist doch egal. Niemand ist perfekt."

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    Darren & Yumi | auf einer Wiese hinter dem Wohnheim


    „Definitionen sind also unbedeutend?“, wiederholte der junge Student während er seine Augenbrauen hob. War es so schrecklich einer.. Sache einen Namen zu geben? War es ein so beengendes Gefühl oder warum schreckte die Blonde so davor zurück? Es war nicht schwer zu erkennen dass Yumi die Sache fast schon.. Angst? Machte und davor flüchtete der Beziehung zwischen ihnen einen Namen zu geben. Es war nicht diese Art von Beziehung, mehr eine Bekanntschaft, fast schon flüchtig. Was wussten sie schließlich voneinander? Doch lernte man sich nicht erst im Laufe der Zeit wirklich kennen? Wenn sich Situationen ergaben, der mehr vom anderen Preis gaben und Begebenheiten auftauchten, die einen fast dazu zwangen etwas von sich zu zeigen, was man eigentlich verstecken wollte, weil nicht ein jeder von der eigenen Person überzeugt war. Wie die Psychologiestudentin sagte, war nicht jeder Mensch perfekt, doch gerade diese kleinen Fehler machten einen doch aus und eigentlich waren doch genau diese Dinge so liebenswert. Auch wenn Darren sogar etwas Spaß daran hatte, sie weiter in diese Richtung zu treiben und mehr von diesem Thema zu sprechen vor dem sie sich so offensichtlich wehrte, war es vielleicht besser zu schweigen. „Sollte das eigentlich genau dein Dinge sein?“ Ein Grinsen erschien auf seinen Lippen ehe er den Block in seinen Händen schloss und den Stift an der Außenseite befestigte. „Psychologie besteht doch daraus, den Dingen einen Namen zu geben. Man kann einen Patienten doch erst behandeln wenn man weiß was Sache ist oder nicht?“ Aus seinem Rucksack holte eine volle Dose Cola hervor, die er mit einem lauten Zischen öffnete und auf den Boden vor sich abstellte. „Da kann ich verstehen dass man in seinem privaten Leben gerne mal darauf verzichtet.“, fügte er seiner Vermutung hinzu, die er nicht wirklich ernst meinte und sie mehr aufstelle um die Blonde zu ärgern. Den Block legte er ebenfalls auf die Wiese und lehnte sich mit ausgestreckten Armen zurück während er die warmen Sonnenstrahlen auf seinem bärtigen Gesicht genoss. Seine braunen Augen hielt er geschlossen während er den Worten Yumis lauschte und nach einer kurzen Bedenkzeit wieder darauf antwortete. „Sie aber nur für ihre negativen Aspekte zu verurteilen finde ich schade. Wir wissen beide dass nicht jedes Gefühl gute Dinge mit uns macht. Eifersucht, Neid, Wut..“, zählte der Wuschelkopf auf und hob seinen Kopf wieder etwas, den er zuvor zurück gelegt hatte. Seine braunen Augen funkelten in ihre Richtung. Yumi war eine sehr schöne Frau, das fiel dem jungen Kerl immer wieder auf, mit jedem Male, die er in ihre Augen sah. Das Blau spiegelte den Freiheitsdrang im Köpfchen der angehenden Psychologin wieder. Das Blau erinnert an das weite Meer, an den wolkenlosen Himmel. An Momente ohne Grenzen. Es verstrichen Sekunden in denen Darren nichts sagte, sie einfach nur ansah und lächelte. „Und doch bringen sie uns auch tolle Momente und Erinnerungen.“ Darren dachte an die vergangenen Stunden zurück, es ging im nicht nur um den Sex, es ging ihm um viel mehr. Dass das meiste wahrscheinlich nur in ihm etwas berührt hatte, darüber war er sich im Klaren und doch konnte er mit Überzeugung davon sprechen, dass nicht alles einseitig war. Das konnte selbst Yumi nicht abstreiten, warum sonst wäre sie sonst noch hier? Wenn es ihr nur um den Sex ging, konnte sie die Zeit dazwischen ja einfach für das Nutzen was ihr Spaß machte, was nicht anstrengend war, wovor sie nicht Angst hatte. Doch anscheinend war ihr die Zeit mit ihm genauso wichtig, wir sprachen hier nicht immer gleich von Liebe, eine Freundschaft war doch ebenfalls mit Gefühlen verbunden. „An was erinnerst du dich gerne zurück?“

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    Natürlich schien Darren hinsichtlich ihrer Antwort nicht sonderlich begeistert. Mit hochgezogener Augenbraue hinterfragte er ihre Aussage. Versuchte er sie in gewisser Weise zu provozieren? Sie hatte ihre Meinung doch klipp und klar zum Verstehen gegeben also was erwartete sich der angehende Schauspieler? Sollte sie sich ihm freudestrahlend in die Arme werfen und mit ihm in den Sonnenuntergang reiten um hinauszuschreien wie sehr sie sich in ihn verliebt hatte und das sie am besten für immer zusammenblieben sollten? So jemand war die Blonde nicht und das wusste der Lockenkopf doch zu gut. „Was macht es für einen Unterschied etwas zu definieren. Es ändert sich dadurch doch nichts...“ Die Blonde warf ihm einen Blick von der Seite zu und zog am Glimmstängel um den Nikotin zu inhalieren den sie bei diesen deprimierenden Gesprächsthemen bitter nötig hatte. Wo war der Alkohol wenn man ihn brauchte? Nicht das Yumi es nötig hatte sich Mut anzutrinken aber diese Themen hinterließen dann einen wesentlich weniger bitteren Nachgeschmack oder im besten Fall vergaß man spätestens am Folgetag, dass man überhaupt jemals über so etwas geredet hatte. Ein Grinsen schlich sich auf die Lippen des Studenten und er schien es wirklich darauf anzulegen sie aus der Reserve zu locken, sie zu vertreiben. Ob es ihm irgendwo Spaß bereitete sie in die Ecke zu treiben, sie mit eben jenen Thema zu konfrontieren? Offensichtlich war dem so, denn auch jetzt ließ der Schauspielstudent nicht davon ab und versuchte Parallelen zu ihrem Studium zu ziehen. Sie lachte kurz auf und legte den Kopf in den Nacken, während sie ihre Beine mit ihren Händen umschlossen hatte. „Naja es ist ja auch Sache ohne das man es benannt hat . Das es keinen Namen hat bedeutet ja nicht das es nicht vorhanden ist...“ Diese Diskussion führte zu nichts. Sie würden auf keinen grünen Zweig kommen. Darren war ein hoffnungsloser Romantiker und sie eine Bitch ohne Gefühle . Schon verstanden - diese zwei Komponente passten einfach nicht zueinander. Daran konnte sich einfach nichts ändern. „Schade aber leider wahr...“ kommentierte Yumi schließlich die Aussage des Studenten. „...wieviele Morde wurden schon aus Liebe getätigt..:“ Ein drastisches Beispiel und überspitzt formuliert aber irgendwo auch wahr. Wahrscheinlich würde er es wieder schönreden und das würde ewig so hin und hergehen aber keiner würde seinen Standpunkt verlassen. So löschte die Zigarette am Boden aus und sah in die Richtung des Anderen. Seine braunen Augen waren auf sie gerichtet. Ein Lächeln zierte seine Lippen aber sie blieben eine ganze Weile stumm. Sie erwiderte kurz seinen Blick, spürte die Wärme seiner Augen. Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah ihn fragend durch ihre blauen Augen an, als würde sich ihr dabei die Bedeutung seines doch echt intensiven Blickes offenbaren. Stumm lauschte sie seinen Worten bezüglich Erinnerungen und Momenten und versuchte sich ernsthaft an etwas zu erinnern das sie mit einem guten Gefühl zurückließ. „Meine frühe Kindheit als die Welt noch ganz kunterbunt und sorglos schien...“ Ein kurzes Lächeln huschte über die Lippen der Blonden und sie wandte einen Moment ihren Blick ab u an eben jene Zeit zurückzudenken. Vor der Trennung ihrer Eltern - vor allem.

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    Darren & Yumi | auf einer Wiese hinter dem Wohnheim


    „Natürlich ist es das.“, erwiderte der Wuschelkopf auf ihre Aussage. Etwas anderes hatte er auch nie behauptet. Seine Augen beobachteten den hellen Rauch, den die Blondine aus ihrem Mund in die Luft pustete. Als würde sie ihre Sorgen wegblasen, sich von ihnen lösen und wahrscheinlich war das Rauchen für die meisten auch eine Art um sich abzuregen, etwas runter zu kommen, sich zu entspannen. Eine Tatsache, die Darren nicht verstehen konnte, aber sich nie über diese Menschen und ihr Laster aufregte. Es war eine vielleicht schlechte Angewohnheit aber sollte man andere nicht dafür verurteilen oder sie gar zurecht weisen wollen. „Diese Dinge sind da, egal ob sie einen Namen tragen oder genau definiert sind. Das streite ich nicht ab, doch macht es uns meist leichter damit umzugehen wenn wir wissen woran wir sind.“ Darren wählte diese verallgemeinernden Worte ganz bewusst. Es war nicht sein oberstes Ziel zu erfahren woran er war. Davon abgesehen dass er eine Antwort darauf schon desöfteren von Yumi bekommen hatte. Ganz offen, ganz kalt. Es machte ihm nichts, vielleicht war es an der Zeit die aufkeimenden Gefühle auch einfach schnell zu ersticken weil er genau wusste, dass es keine Zukunft hatte. Doch es hielt ihn etwas davon ab alles über Bord zu werfen, diese kleinen Gefühle zu ertränken. Im Grunde war es ein Jemand, eine Person, es war Yumi selbst, die sich ihm so offen und abweisend ihm gegenüber verhielt und Darren plädierte in seinem Kopf auf Zeit, die würde zeigen ob diese Bekanntschaft.. gut war. Auf einer anderen Ebene. Dass der Sex gut war, davon waren ja beide überzeugt und daran zweifelte auch keiner. „Na, die Zeit davor war aber vielleicht ganz schön.“, antwortete der Musiker auf ihr dramatisches Beispiel, schmunzelte dabei und versuchte das Thema dadurch vielleicht wieder aus der Ecke zu holen in der er es selbst gedrängt hatte. Gemeinsam mit Yumi aber hey, liebten sie es doch miteinander zu spielen und vielleicht war das auch nur Teil eines Spieles um herauszufinden inwieweit er eben jede Dame aus der Reserve locken konnte. Darren spielte ganz bewusst mit dem Feuer. Es war spannend, aufregend und ganz einfach verlockend. Der Darsteller nahm einen Schluck des süßen Getränks und hielt Yumi die Dose hin. Ihr Blick wandelte sich und manchmal verlor er sich in ihr, vergaß die lebendige Welt um sich herum, die einem so viel bot. Wie auch diesesmal und er fragte sich ob er nicht doch etwas überstürzt handelte. Dinge, die er sich sonst nicht fragte, wenn er sowieso davon ausging, dass er diese Art von Bekanntschaften nicht noch einmal begegnete. „Was.. hat deine Welt so durcheinander gebracht?“ Die Frage kam ihm überraschend zögernd über die Lippen. Vielleicht weil er sich dabei fühlte als würde er eine Eisfläche betreten. Eine dünne Schicht, die jederzeit einbrechen konnte, wenn er etwas falsch machte und sagte. Aber so war das bei Menschen, die sich geändert hatten und deren Welt ins Wanken geraten war. „Als Kind sehen wir vieles natürlich anders, sind so unerfahren und unbeschwert. Aber verlieren wir das wirklich nur weil wir älter werden? Ich kann das nicht glauben.“ Es war nicht unbedingt so dass er glaubte, Yumi würde sich über alles unendlich viele Gedanken machen, das passte nicht zu ihrer freiheitsliebenden Art doch woher kam diese Kälte, diese Abwehr? Was hatte sie dazu gebracht vieles negativ zu sehen?

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