Darren & Yumi | in der Küche im Obergeschoss
Mit seinen Fingern tippte er eine kurze Nachricht. Ärgerte sich fast darüber dass er ihre Nummer nicht schon eher gefunden hatte, vielleicht hätte er sich dann mehr ablenken können. Mehr Zeit mit seiner Prinzessin als mit Yumi verbringen können. Mit der Frau, die ihn erst so nahe an sich heran ließ, ihm Dinge erzählte, die sie sicher nicht jedem anvertraute, nur um ihm im nächsten Moment wieder von sich zu stoßen und ihm beinahe ein schönes restliches Leben wünschte. Vielleicht sollte er sie aus seinem Kopf streichen, ihre Worte ernst nehmen, sie einfach in Zukunft ignorieren. Darren war jedoch nicht der Mensch dafür, jemanden eiskalt für den Rest seines Lebens so behandeln als wäre er nicht existent? Niemals, davon abgesehen dass es sein Herz gar nicht erst zu lassen würde. Der Musiker sperrte sein Handy, sein Lächeln verschwand und er bettete seinen Kopf auf seine Arme, die er mit seinem Handy auf den Tisch gelegt hatte und schloss die Augen. Wie sein Herz in jeder Sekunde, in der er an Yumi dachte schneller schlug, aus dem Takt geriet, gerade jetzt ging ihm das tatsächlich ziemlich auf die Nerven. Aber warum sich immer wieder selber nach dem Grund dafür fragen, wenn dieser doch so glasklar war. Weil man es sich nicht eingestehen wollte? Oder nicht aussprechen damit nicht noch mehr Abstand entstand, damit kein größeres Loch sich auf tat, damit einfach alles leicht blieb. Frei und leicht, unkompliziert, das wollte Yumi doch oder? Obwohl gerade sie es war, die alles so unheimlich kompliziert machte. Stand sie sich mit diesem Alex nicht selbst im Weg? Das Klirren einiger Flaschen, die beim Öffnen des Kühlschrankes aneinander wankten, rissen ihn aus seinem Halbschlaf. Sein Kopf schnellte nach oben und vor Schreck hätte er beinahe die offene Coladose umgeworfen. Mit den Händen wischte er über seine verschlafenen Augen, wunderte sich dass diese nass waren und starrte eine Sekunde auf seine feuchten Finger ehe er noch etwas schlaftrunken Ausschau hielt und versuchte denjenigen zu finden, der für den Lärm verantwortlich war. Ein Stich in sein Herz schon wieder, wie oft konnte man so etwas aushalten? Darren überlegte, lohnte es ich aufzustehen? Nur um Ende doch ignoriert oder mit einem giftigen Kommentar fort geschickt zu werden? Doch als die Studentin jammerte, dass all der Alkohol den sie anscheinend intus hatte, nichts mehr für ihren angeblich so alten Körper war, musste der Schauspieler schmunzeln, ließ sein Handy wieder in seiner Hoodietasche verschwinden und trat mit der Cola in der Hand an Yumi heran. Sah auf sie herab, meine Güte, was hatte sie nur noch alles in sich gekippt? Man roch den Alkohol, man schmeckte ihn fast schon. Darren nahm noch einen Schluck, stellte die Dose beiseite und ging in die Hocke. „Und ich dachte du bist geübt darin.“, scherzte der Kerl, konnte nicht anders als ihre blonden Strähnen aus dem müden Gesicht hinter ihr Ohr zu streichen. Diese Worte, die sie vor einigen Stunden noch an ihn gerichtet hatte, sie hallten noch in seinem Kopf, ließen ihn nicht los und trotzdem schob er diese leise Stimme beiseite.