[In Darrens Zimmer] Darren & Yumi
Misstrauisch hob die junge Blondine eine Augenbraue und hatte dabei ihre Hände vor der Brust verschränkt. An die Theke gelehnt musterte sie das Gesicht des angehenden Schauspielers forschend als versuche sie gerade die Beweggründe hinter seiner Aussage zu begreifen. Die blauen Augen Yumis formten sich zu schlitzen. "Du willst doch bloß meinen Fame abgreifen!" Schwungvoll warf sie ihre blonde Mähne über die Schulter, welche sie erst wenige Minuten zuvor wieder aus dem unordentlichen Zopf gelöst hatte um das Ganze theatralischer wirken zu lassen. "Das lasse ich nicht zu!" Mit dem Zeigefinger drohte sie Darren. Ihre Gesichtszüge lockerten sich nach der Darbietung und sie nahm einen Schluck des frisch gemischten Getränks. Sie genoss das Prickeln der Kohlensäure in ihrem Mund und den süßen aber doch herben Geschmack der Mischung . "Ja, du bist der Erste." Das Glas wurde abgestellt und sie strich mit der Hand über die Brust, während sie ihn fast schon verführerisch durch ihre blauen Augen ansah und eben genannte Worte über ihre Lippen hauchte. Yumi spürte den intensiven Blick des Studenten. Er verringerte den Abstand zwischen ihnen, legte seine Hände auf ihre Arme und lies sie langsam immer weiter nach oben wandern. Sie war sich sicher, dass er die Gänsehaut unter seinen Fingerkuppen spüren konnten und ihre Reaktion mehr als nur ein bisschen genoss. Aber es war kein Geheimnis, dass sie diesen schönen Mann attraktiv fand. Sonst wären sie einander niemals so nahe gekommen und würden nun auch heute nicht hier stehen. Immer weiter wanderten seine Hände nach oben, strichen über ihren Hals und Yumi wünschte sich insgeheim, dass er seine Lippen an diese Stelle legen würde. Stattdessen wanderten seine Hände weiter, ganz langsam und vorsichtig. Er hielt das Gesicht der Blonden locker und seine Daumen strichen über ihre Wangen. Ein Lächeln erschien auf den schmalen Lippen des angehenden Schauspielers. Sie verweilten einen Moment, hielten den Blickkontakt, ehe der Blick Darrens flüchtig ihre Lippen berührte nur um im nächsten Moment wieder Raum zwischen sich und Yumi zu bringen um schließlich einen Schluck seines Getränks zu machen und sie mit einem netten Lächeln stehen zu lassen. Dieser verfluchte Mistkerl. Was fiel ihm eigentlich ein ihr Spielchen zu spielen. Als Darren ohne mit der Wimper zu zucken an ihr vorbei gegangen war biss sich die Blonde auf die Lippen. Er war gut. Er war wirklich gut. Ihr Herz klopfte vor Erregung und vor Ärgernis gleichermaßen. Aber so war es auch auf der Party gewesen. Wer konnte dem Anderen länger widerstehen? Wer konnte sich nicht mehr zurückhalten. In Zeitlupe drehte sich die Studentin schließlich zu ihrem Gastgeber um. Sie lies sich ihr Ärgernis natürlich nicht anmerken und schnappte sich ihr halbvolles oder halbleeres Glas, je nachdem ob man eher den Optimisten oder Pessimisten angehörte. Wortlos folgte Yumi dem schönen Mann und musterte dabei seine Rückenansicht. Beide wanderten den Flur entlang und kamen schließlich vor einem Zimmer zum Stehen. Mit Schlüssel bewaffnet gewährte er ihnen Einlass und mit einem Grinsen trat das Blondchen schließlich über die Türschwelle um ihren Blick durch den Raum wandern zu lassen. Sie musste Schmunzeln als sie ein paar vereinzelte Socken herumliegen sah. Er hatte die Wahrheit gesagt. Er war nicht unfehlbar. Die Einrichtung war spärlich aber so war es nun mal als Student. Man hatte nicht viel Geld und das was man hatte, gab man nicht zwangsläufig für sündhaft teure Möbel aus. Die Blonde tat einige Schritte in dem Raum und lies ihren Blick schweifen. Es war eigentlich ganz gemütlich und tatsächlich nicht so unordentlich wie sie eigentlich vermutet hatte. Offensichtlich guckte da wirklich jemand Marie Kondo. Schließlich blieb ihr Blick an einem Musikinstrument hängen, welches neben seinem Bett lehnte. Eine Gitarre. Ihre Augen strahlten und als könnte sie es nicht fassen sah sie in die Richtung des Darrens, nur um schließlich aufgeregt auf die Gitarre zu zu hechten und sich gemeinsam mit ihr auf das Bett zu setzen. Yumi hatte keine eigene Gitarre, sie war auch nicht wirklich talentiert im Spielen aber sie konnte schon einige Lieder spielen, da sie in ihrer Zeit im Ausland oft bei Bekannten mit im Proberaum war und da ein bisschen was mitbekommen und selbst gespielt hatte. Natürlich war sie eigentlich wegen ganz anderen Dingen dort aber das änderte nichts daran. "Du spielst Gitarre?" Sie hob ihren Kopf an um in Darrens Richtung zu sehen. "Damit bist du wohl endgültig der Traum jedes Mädchens." Sie lächelte, ehe sie vorsichtig eine Melodie spielte, die in ihrem Kopf war. Wahrscheinlich ein Lied, welches sie mal gehört hatte oder eine Mischung aus mehreren. Ihre Finger waren das Spielen nicht mehr gewohnt und schmerzten beim Anschlagen der Töne teilweise.