Pappelbrink 2: Die Wohnheime des "St. Ulrich" - Bildungszentrums

  • [Darrens Zimmer] Alessa & Darren - im Gemeinschaftsbad mit Cylie

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    Ein amüsiertes Lächeln umspielte die perfekten Lippen des Blondchens. "Das muss ich gar nicht. Es kann nur besser werden..." Erneut glitt der Blick ihrer roten Augen über das Vogelnest auf seinem Kopf. Selbst ein Blinder würde da wohl nur eine Verbesserung bewirken. Ein Kichern drang aus ihrer Kehle. Diesen Gedankengang behielt die Schülerin dann doch für sich. Gänzlich vergraulen wollte sie den Studenten dann doch nicht. Ein bisschen Stichelei musste er jedoch vertragen immerhin hatte er sie beinahe sitzen lassen - ihre Nachrichten und Anrufe einfach ignoriert. Da war es doch das Mindeste, dass er ihre Sprüche über sich ergehen ließ ohne gleich die beleidigte Leberwurst zu spielen. Er gab sich geschlagen - bekannte sich für schuldig hinsichtlich seiner zweideutigen Aussage, die dann doch zu viel Info für ihre Verhältnisse Preis gab. So genau wollte Alessa nämlich gar nicht wissen was zwischen den Beiden lief - oder wie. Das konnte er gerne für sich behalten. Sie waren zwar mittlerweile so etwas in der Art wie Freunde geworden aber man musste das nicht unbedingt ausreizen. Alessas Augenbrauen hoben sich als der Lockenkopf sich selbst als überzeugend betitelte - im Grunde nur ihre Worte aufgriff aber dann doch ein wenig sehr überzeugt davon schien. Vielleicht einfach sein Talent als Schauspieler? Sie vermochte es nicht zu sagen. er löste seine Pose mit einem Lachen und folgend gelang es auch Alessa nicht den zweifelnden Gesichtsausdruck beizubehalten. "Ich will gar nicht wissen womit du sie überzeugt hast..." murmelte sie aber doch gut für den Dunkelhaarigen hörbar. Ihre Blicke trafen sich und erneut malte sich ein Schmunzeln auf die Lippen des Mädchens. Ein warmes Gefühl durchströmte ihren Körper. Sie genoss seine Gesellschaft. Es war leichter geworden. Es war anders geworden und sie war froh darum. Für sein Dasein, wenn der werte Herr es denn einrichten konnte. Kurz verharrte ihr Blick auf seinem Profil - sie sah zu wie er die Flasche ansetzte und einen fast schon zu kräftigen Schluck nahm als wäre das Thema alles andere als leicht für den Schauspieler. Nicht verwunderlich. Es war zwar nicht mit ihrer Situation vergleichbar aber es war so oder so nicht leicht wenn der Andere die Gefühle nicht erwiderte - man trotzdem nicht von demjenigen loskam. Aufs Stichwort switchte das Thema und plötzlich war sie es deren Probleme offengelegt wurden - der Grund ihres Besuchs - irgendwie. Es tat gut es endlich einmal auszusprechen, weil sie bisher mit Niemanden darüber geredet hatte aber doch wurde es dadurch nicht leichter. Wie auch? Es löste ihr Problem nicht. Niemand konnte es. "Vielleicht gibt es nur für mich etwas zu besprechen..." Ihre Mundwinkel hoben sich zu einem traurigen Lächeln und sie starrte stur auf den Bildschirm auf dem gerade der Horrorfilm lief. Sie sah hin aber zugleich bekam sie auch gar nichts mit. "Macht es nicht noch mehr kaputt wenn ich ausspreche wie ich empfinde und es geht ihr nicht so? Dann können wir nie mehr normal miteinander umgehen..." Es würde nie wieder so wie vorher sein können weil sie das Thema ins Spiel gebracht hatte - ausgesprochen hatte. "So habe ich die Hoffnung, dass diese Gefühle irgendwann abklingen und ich kann nach wie vor bei ihr sein - als ihre Freundin..." Eine bescheuerte Hoffnung. Ein schmerzhafter Gedanke aber alles war besser als Hina für immer zu verlieren weil sie sie mit ihren Gefühlen verschreckt hatte. Alessa sank noch tiefer in das Kissen und fuhr sich mit einer Hand durch die verwuschelten Haare. "Es hätte nie passieren dürfen..." kam es reumütig über ihre Lippen. Mehr ein Gemurmel, welches in den Schreien die vom Fernseher her dröhnten nahezu unterging. Darren erleichterte sie um die Flasche in ihrer Hand als sie sich fast an dem Alkohol verschluckte. Auch der angehende Schauspieler genehmigte sich einen kräftigen Schluck, während er fortfuhr - seine Meinung dazu kundgab. "Du sprichst aus Erfahrung." stellte das Mädchen fest und sah ihn von der Seite an. "Du hast es ihr noch immer nicht wirklich gesagt..." Ein Seufzen kam über die Lippen des Mädchens und sie erhob sich von dem Bett. Sie schüttelte den Kopf. "Dir ist nicht mehr zu helfen..." Sie zupfte etwas an seinem T-Shirt herum, welches ihren Körper zierte und entschuldigte sich kurz um auf die Toilette zu gehen. Kurz bevor sie durch seine Zimmertür schlüpfte, drehte sie sich noch einmal nach dem Lockenkopf um, welcher nach wie vor auf dem Bett lag. "Solange du deine Sache nicht hinkriegst, solltest du gar keine Tipps in Sachen Liebe geben dürfen..." Alessa streckte ihm die Zunge raus, ehe sie mit einem grinsen durch die Tür verschwand, welche sie nur anlehnte bevor sie in Richtung WC aufbrach. Glücklicherweise war es gleich über den Gang weshalb es wohl nicht schlimm war, dass sie nur mit einem übergroßen T-Shirt bekleidet war. Das Wichtigste verdeckte es immerhin und in Windeseile würde sie wieder zurück im Zimmer sein. Wahrscheinlich hatte die Schülerin sogar Röcke, die weniger bedeckten. Nachdem sie ihre Blase entleert hatte fand sich Alessa vor dem Spiegel am Waschbecken wieder. Sie musterte ihr Spiegelbild während sie sich die Hände wusch. Himmel. Sie hatte echt schon bessere Tage gesehen. Das Make-up saß zwar noch aber man merkte, dass sie fertig aussah, Die Haare hatten sich auch ein wenig verselbstständigt und auch das T-Shirt schmeichelte ihr nicht unbedingt. Naja. Die Zeiten in denen sie Eindruck beim Anderen machen wollte waren vorbei also konnte sie wohl darüber hinwegsehen. Ohne allem konnte sie ohnehin nichts daran ändern, weshalb sie sich nur ein wenig die Haare zurechtzupfte und in Richtung Tür spazieren wollte als diese etwas abrupt aufschlug und ein Mädchen in der Tür stand, welches ihr nicht unbekannt war. Ihre Augen weiteten sich etwas als sich ihre Blicke trafen. Das war doch die Freundin von seinem Mädchen, oder nicht? Obwohl auch sie selbst nicht wenig getrunken hatte stieg ihr der beißende Geruch von zu viel Alkohol in die Nase, die sie zwangsläufig etwas rümpfte. Sie Andere torkelte wobei torkeln wohl zu drastisch formuliert war aber zumindest war Gehen wahrscheinlich nicht mehr so leicht wie im nüchternen Zustand. Auch Alessa hatte auf dem Weg ins Bad gemerkt, dass die Welt sich ein kleines bisschen zu drehen schien - mehr als gewöhnlich. Sie setzte zu einer knappen Begrüßung an - zog ihre Mundwinkel zu einem seichten Lächeln nach oben bevor sie sich an der Anderen vorbei schieben wollte aber die machte keinerlei Anstalten sich vom Fleck zu bewegen. "Äh... lässt du mich wieder zurück oder...?" Alessa deutete an der Studentin vorbei in Richtung Flur weil sie sich sicher war, dass ihr wahrscheinlich einfach nur nicht aufgefallen war, dass sie den Weg blockierte. Warum sollte sie sonst verharren?

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    Cylie & Alessa | im Gemeinschaftsbad


    Leise summend tastete sie sich den kurzen Weg vom Zimmer ihrer Freundin hinüber zum Bad vor. Im wahrsten Sinne, denn sie lief der Wand entlang und tatschte mit ihrer Hand immer wieder an die kahle weiße Wand. Hielt sich damit auch ein bisschen fest weil sie nicht wirklich Lust hatte auf die Schnauze zu fallen. Ihr Gleichgewichtssinn war aktuell nicht mehr der beste, der Alkohol zeigte seine Wirkung und auch wenn sie es oft genug lernte und mehr als genug darüber in ihrem Studium las, konnte sie doch nicht ihre Finger davon lassen. Glücklicherweise hatte das Gift schon weitere Erinnerungen aus ihrer Kindheit bezüglich ihrer Eltern für diesen Moment verschwinden lassen, denn eigentlich sollte sie das Zeug gar nicht mehr anrühren. Aber manchmal schmeckte es einfach und manchmal entspannte es halt. Ein süßlicher Geruch stieg ihr plötzlich in die Nase, gemischt mit dem gerade sehr bekannten Gestank vom Alkohol. Wobei sie nicht wusste ob sie sich selbst roch oder ob hier noch eine andere Süchtige herum lief. Konnte jetzt beides sein, denn immerhin war das ein Studentenwohnheim und da gehörte ein Gläschen zum Lernen zur Routine. Gemischt mit dem Duft des Parfums das hier in der Luft waberte, ergab das einen seltsamen Cocktail und sie schüttelte den Kopf als sie die Türe zum Badezimmer mit einem Ruck aufstieß und schlagartig die Luft anhielt. Nicht etwa weil sie einen Geist entdeckt hatte, auch wenn es sie jetzt nicht unbedingt wundern würde, der Kopf spielte einem in diesem Zustand auch einmal einen Streich, aber diesmal war dem nicht der Fall. Eher stand ein junges Mädchen vor ihr. Ein bekanntes junges Mädchen. Deshalb weiteten sich ihre grünen Augen und sie schaute das hübsche Ding einmal genau an. Von oben bis unten und sie schien sichtlich verwirrt über die Kleiderwahl der Anderen. Das letzte Mal, bei ihrer ersten Begegnung in der Universität, war sie definitiv besser gekleidet gewesen. Aber die aktuelle Mode war auch einfach merkwürdig. Doch mit einem Mal wurden ihre Augen wieder kleiner, enger. Das war sicher nicht ihr T-Shirt oder? Die Studentin verschränkte ihre Arme. „Vögelst du mit ihm?“ Trug sie überhaupt Unterwäsche? War sie gerade auf dem Klo gewesen weil man das eben danach so machen sollte? Blasenentzündung und so.. „Ich war ja der Meinung ihr würdet es nicht miteinander treiben aber Yumi ist vom Gegenteil überzeugt. Sie denkt das wäre der einzige Grund warum ihr euch überhaupt trefft..“ Cylie hob ihre Schultern und stemmte eine Hand dann in ihre Hüfte, blieb weiter in der offenen Tür stehen. „Und so nuttig wie du hier herum läufst, lag ich mit meiner Meinung wohl daneben. Sogar ein Shirt leihst du dir von ihm.. hat er dir deine Sachen versaut und überall herum gespritzt oder was?“ Ein vorsichtiges Kopfschütteln begleitete ihre Aussage. „Solltest du dir nicht jemanden in deinem Alter suchen? Du hast bei ihm doch eh keine Chance und bist nur sein unwichtiges Betthäschen.“ Cylie war schon fast überrascht von sich selbst, dass sie überhaupt zu solchen Worten griff aber das war wohl mehr der Alkohol, der aus ihr sprach. „Also geh einfach. Yumi stirbt noch vor Eifersucht wenn sie dich noch öfter bei ihm sieht.“ Ihr Gesichtsausdruck entspannte sich wieder ein bisschen und sie strich sich eine losgelöste Strähne hinters Ohr bevor sie ihre Stimme etwas senkte und mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf die Größere deutete. „Aber das hast du nicht von mir!“ Vielleicht hätte sie diesen Fakt mit Yumi besser nicht gesagt.. jedoch war ihr Mund auch einfach schneller als ihr Kopf gewesen. Weshalb sie ihre Worte extra scharf ausgesprochen hatte, wie eine Warnung.

  • [Im Gemeinschaftsbad] Cylie & Alessa


    Sie spürte wie der Blick der Anderen über sie wanderte und wie sich zeitgleich ihre Stimmung zu ändern schien - ihre Gesichtszüge entglitten ihr. Obwohl das Mädchen schon ordentlich Alkohol in sich gekippt hatte entging ihr dieses Detail nicht und noch bevor sie die Brünette darauf ansprechen konnte, hatte diese offensichtlich ihre Worte wiedergefunden. Ihre Augen formten sich zu Schlitzen und anstatt ihr Platz zu machen damit sie einfach wieder in das Zimmer des Schauspielstudenten spazieren konnte, verschränkte sie die Arme vor der Brust. Alessa runzelte die Stirn als die Worte der Anderen an ihr Ohr drangen. "Was..." kam es irritiert über die Lippen der Schülerin, welche doch ein wenig vor den Kopf gestoßen war und irgendwie nicht mit dieser Frage gerechnet hatte - sie im ersten Moment auch nicht zuordnen konnte - zumal ihr nicht ganz klar war, dass mit 'ihm' wohl der Lockenkopf gemeint war, der ihr vorhin noch sein Herz ausgeschüttet hatte bevor sie es ihm gleichgetan hatte. Dem Blondchen fehlten im ersten Moment die Worte und das obwohl sie eigentlich nicht der Typ dafür war. Im Grunde war sie mehr der Typ Mensch, der immer einen Konter parat hatte. Für Manche bewundernswert aber sehr oft hatte das Mädchen auch Andere damit vor den Kopf gestoßen. Meistens nicht sonderliche wichtige Menschen aber ab und an war ihre große Klappe ihr auch schon zum Verhängnis geworden. Als der Kampfzwerg vor ihr fortfuhr, fiel es Alessa wie Schuppen vor den Augen, weshalb sich ein amüsiertes Grinsen auf ihre Lippen schlich. Daher wehre also der Wind. Natürlich. Es hätte ihr gleich klar sein müssen, wo sie doch wusste das die Beiden befreundet waren - immerhin waren sie damals auch gemeinsam in der Uni aufgeschlagen. Das Grinsen auf ihren Lippen als der Name einer gewissen Blondine fiel wich als die Studentin vor ihr fortfuhr und den Aufzug der Jüngeren als nuttig bezeichnete, was ihr doch glatt ein Schnauben entlockte. Das waren ja ganz neue Töne. Bei ihrer letzten Begegnung wirkte ihr Gegenüber ja fast wie ein Mauerblümchen und jetzt das. Ob der Alkohol das aus ihr gemacht hatte? Das sie endlich das aussprach was in ihrem Kopf vor sich ging - wozu sie sonst nicht den Mumm hatte. "Hörst du dich selbst gerade reden? Würdest du dich das nüchtern auch trauen?" Der Blick der Blonden wanderte nun über die Andere, die doch noch ein Stück mehr angetrunken schien als sie selbst und das obwohl sie den Alkohol in ihrem Blut durchaus spüren konnte. "Warum regelt sie ihre Probleme mit mir nicht selbst sondern schickt dich voraus? Ich dachte immer sie nimmt kein Blatt vor den Mund aber anscheinend ist sie was ihn angeht doch ein wenig auf den Mund gefallen... interessant." Erneut drang ein amüsiertes Lachen aus ihrer Kehle. Was würde wohl Darren dafür geben diese Worte zu hören? Sehr viel wahrscheinlich. Sein Mädchen hatte also doch Gefühle - war nicht so eiskalt wie sie es alle glauben ließ. Das erklärte wohl auch die bösen Blicke in ihre Richtung, die seit damals auch nicht weniger geworden waren - wenn man das anhand ihrer Begegnungen überhaupt einschätzen konnte, denn freiwillig liefen sich die Beiden ganz sicher nicht über den Weg. "Wenn es sie so stört eine Andere mit ihm zu sehen, sollte sie vielleicht etwas dagegen unternehmen..." Alessa spielte mit einer losen Haarsträhne, nach wie vor ein Grinsen auf den Lippen, welches gar nicht mehr verschwinden wollte. "Das kannst du ihr gerne ausrichten." Anscheinend war die Andere ja so etwas wie ihr Laufbursche. Ein Mädchen, dass die Drecksarbeit erledigte - das aussprach wozu sie offensichtlich nicht in der Lage war.


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    Cylie & Alessa | im Gemeinschaftsbad


    Das jüngere Mädchen schien im ersten Augenblick etwas überrumpelt von der direkten Art der Studentin. Erwiderte auch nichts. Es war nur ein Grinsen auf ihren feinen Lippen zu sehen. Wie konnten Lippen so perfekt aussehen? Cylie presste ihre zusammen, doch ließ sich nichts anmerken dass sie fast schon etwas eingeschüchtert war von der Schönheit der Anderen. Doch als sie die helle und auch wirklich nervige Stimme hörte, kam sie wieder aus ihrem Gedankenwirrwarr, wohin sie nicht mehr zurück kehren wollte. Immerhin hatte sie hier etwas zu klären. „Natürlich. Glaubst du ich bin ein schüchternes Mauerblümchen, dass kein Wort über die Lippen bekommt? Tze, also bitte.“ Man musste nur wissen wie man sich gab. Und gerade eben war es auch wirklich einfach all das zu sagen was ihr im Kopf umher schwirrte. Nicht dass sie sich sonst zurück nahm aber unter normalen Umständen, wählte sie ihre Worte doch ein bisschen weiser. Weniger direkt. Immerhin konnte man dadurch auch Menschen verletzen. „Wer sagt dass sie mich voraus geschickt hat..?“ Auf ihr amüsiertes Lachen hin verdrehte die angehende Ärztin nur ihre grünen Augen. „Yumi ist alt genug um ihre Dinge selbst zu regeln aber hey, unter Freunden schaut man aufeinander und mischt sich eben auch manchmal ein. Vielleicht kennst du das aber auch nicht weil du niemanden hast, dem du wichtig bist.“ In einer Freundschaft war man schließlich füreinander da und erledigte eben auch mal Dinge, die man für nötig hielt. Ob die Blonde, die noch in ihrem Zimmer saß, das überhaupt gut hieß, davon war Cylie zwar weniger überzeugt aber im Augenblick war ihr das auch ziemlich egal. Wenn ihr das Betthäschen auch über den Weg lief, da konnte sie doch nicht einfach ruhig und friedlich dran vorbei gehen. Der Blick ihrer grünen Augen haftete sich auf die lose Haarsträhne, mit der das Flittchen spielte. Wie konnten Haare so schön glänzen? Unter anderen Umständen hätte sie das Mädchen wahrscheinlich nach einer Haarpflegeroutine gefragt aber jetzt war das wohl doch der falsche Moment dafür. „Soll sie euch das nächste Mal stören ein reinplatzen während ihr gerade voll dabei seid? Das ist schon ein bisschen ekelhaft.“ Das erinnerte sie daran wie sie selbst Yumi und Darren schon einmal erwischt hatte.. und dann schweiften ihre Gedanken kurz an den knackigen Hintern des Studenten. Aber nur kurz, schnell schüttelte sie das Bild wieder aus ihrem Kopf. Auch wenn es nicht schlimm war. Ganz und gar nicht. „Du kannst es ihr auch gerne selbst sagen.“ Cylie machte eine ausschweifende Handbewegung, machte damit auch den Weg frei. Nicht dass sie die Andere davor eingesperrt hatte, immerhin hätte sie jederzeit gehen können. „Sie ist sicher ganz scharf auf deine wertvollen Tipps!“ Dass sie das nicht wirklich ernst meinte, das musste sie nicht extra erwähnen. Man hörte den Sarkasmus klar und deutlich. „Aber dir scheint es anscheinend ja auch Spaß zu machen das fünfte Rad am Wagen zu spielen. Du hast wohl wirklich sonst niemanden..“ Cylie versuchte nicht einmal Mitleid vorzuspielen.

  • [Im Gemeinschaftsbad] Cylie & Alessa


    Ein Lachen kam der Blonden über die Lippen als die Andere nahezu ihre Gedanken aussprach - den Gedankengang, der ihr tatsächlich gerade noch durch den Kopf gegangen war. Ihr Blick wanderte etwas auffällig über die Kleinere - nicht zuletzt um ihre folgenden Worte zu bekräftigen. "Ja. Immerhin hast du beim letzten Mal nicht gleich die Krallen ausgefahren als ihr uns gestört habt..." Ihre Lippen wurden von einem belustigten Lächeln umspielt als sie eine passende Geste mit ihrer Hand machte - fast so als wäre sie eine Katze. "Was ein bisschen Alkohol ändern kann..." Der Blick ihrer roten Augen wanderte über das Gesicht der Studentin als hätte sie einen völlig neuen Menschen hier vor sich - als müsste sie die Brünette erst noch genauer unter die Lupe nehmen auch wenn das keinesfalls notwendig war - so interessant war sie dann doch nicht. Weder als Gegnerin noch in anderen Belangen. Durch diese Begegnung sogar noch ein kleines bisschen weniger als nach ihrer ersten Begegnung. "Wirklich? Dann hat sie in Dinge regeln aber noch ganz schön Nachholbedarf..." Fakt war schließlich, dass nicht die Blonde ihr gegenüberstand, von der sie hier gerade sprachen sondern lediglich dieser kleine Möchtegernkampfzwerg. Zwar eine große Klappe aber in Wirklichkeit steckte dann ja doch nichts dahinter. Erst Recht nicht im nüchternen Zustand wie die Schülerin vermutete, da die Freundin seiner Angebeteten beim letzten Mal doch um einiges zurückhaltender gewesen war - gar freundlich im weitesten Sinne. Offensichtlich störte sie sich sehr an der Vermutung, dass sie mit dem Schauspielstudenten ins Bett hüpfte, dass aus dem vermeintlichen Mauerblümchen ein richtiges Biest wurde. "Vielleicht würde ihr dann endlich klar werden was sie will..." Alessa rollte übertrieben mit den Augen weil dieser Gedankensprung, den die Andere da gerade machte einfach hoffnungslos übertrieben war aber so funktionierte wahrscheinlich das Gehirn unter Alkoholeinfluss - wenn man rot sah. Als ihr Gegenüber sie einlud die Angelegenheit direkt mit Yumi zu klären hob die Jüngere nur abwehrend die Hände. "Nein danke. Ich habe ihr nichts zu sagen..." Genau genommen eigentlich sogar ne ganze Menge aber tatsächlich hielt die Freundschaft zu Darren sie zurück seiner Angebeteten die Wahrheit ins Gesicht zu knallen. Am Ende wollte nicht sie daran Schuld sein, dass er in Hinsicht auf Yumi nicht das erreichte was er so unbedingt herbei sehnte. "Vielmehr hab ich das Gefühl sie hat mir etwas zu sagen aber da sie mir nur ihren Kampfzwerg vorschickt muss ich wohl passen..." Alessa drehte sich noch einmal in Richtung Spiegel um ihr Aussehen zu checken. Wirkte dabei so desinteressiert als würde sie nebenher über das Wetter reden. Die Schülerin zupfte noch ein kleines bisschen an ihren Haaren herum um ihnen wieder ein bisschen Ordnung zu verpassen - auch irgendwie um abzuwarten ob die Andere noch ein paar Beleidigungen übrig hatte, die doch irgendwie an ihr abzuprallen schienen. Vielleicht einen wunden Punkt trafen aber sie ließ ihr nicht die Genugtuung dies zu bemerken. Ihr Gesicht zeigte keinerlei Regung als sie ein weiteres Mal zum Schlag ausholte. Sie hatte niemanden. Das war wohl wahr. Sie fühlte sich oft einsam. Das war richtig. Aber sie zeigte es nicht. Nicht hier. Nicht vor ihr. "Ist dein Leben so langweilig, dass du dich hier einmischen musst...?" Ein letztes Mal strich Alessa sich das T-Shirt glatt bevor sie sich an der Brünetten vorbeischob und das Badezimmer verließ - vielmehr verlassen wollte - denn schon im nächsten Moment krachte sie gegen eine weitere Person. Wenn man vom Teufel sprach...


    [Yumis Zimmer] Cylie & Yumi - im Flur vor dem Gemeinschaftsbad mit Cylie & Alessa


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    Die Brünette schien sich geschlagen zu geben obwohl wohl Beide wussten, dass Vieles ungesagt blieb. Vielleicht weil Cylie es Leid war gegen eine Wand zu reden - vielleicht weil es auch gar nicht relevant war ob Yumis Treffen mit dem angehenden Schauspieler nun Dates waren oder nicht. Sie existierten und das sagte in Wirklichkeit doch viel mehr als eine Bezeichnung dafür jemals könnte. Mehr als Yumi eingestehen wollte - Cylie gegenüber - ihm gegenüber - sich selbst gegenüber. So oder so ließen die jungen Frauen dieses Thema fallen aber das war nur ein weiteres kleines Kapitel des großen Ganzen. Ein ganz bestimmter Kerl war dennoch weiter Teil ihres Gespräches. Nicht zuletzt weil wohl die Kleinere nicht locker lassen konnte wenn es um ihn ging - ganz eindeutig Armor in dieser Geschichte spielen wollte auch wenn es mit großer Wahrscheinlichkeit vergebene Liebesmühe war. Yumi schmunzelte leicht als ihre Freundin andeutete, dass der Lockenkopf sie wohl am Liebsten vor den Blicken Anderer abschotten würde - laut Cylie vielleicht sogar bis ans Äußerste dafür gehen würde und zum wiederholten Male kam ihr dabei ein flüchtiger Gedanke in Richtung einer bestimmten Netflixserie.. Das Schmunzeln wich von den Lippen der Blonden - verblasste ein kleines bisschen bevor sie zu einer Antwort ansetzte. „Er macht kein Geheimnis daraus, dass er eifersüchtig ist…“ Unwillkürlich dachte sie an jenen Moment in der Innenstadt als sie ihn vorführen wollte nur um letztendlich von seiner Ehrlichkeit regelrecht überfordert zu sein. Sie hatte nicht damit gerechnet gehabt, dass er es einfach zugab - so offen zu Gefühlen stand. Regelrecht befremdlich für sie selbst. Erst als ihr Gespräch in Richtung andersartige Geldbeschaffung schwenkte hing Yumi nicht länger gedanklich dieser Begegnung hinterher - war fast dankbar für die Ablenkung, die ihre Freundin ihr bot. „Sei nicht so gierig. Es gibt doch genug alte Säcke…“ Yumi runzelte die Stirn und rollte anschließend theatralisch mit den Augen als wäre sie tatsächlich genervt von der Sturheit der Anderen - als würde sie tatsächlich über diese Art Geld zu beschaffen nachdenken. Lukrativ war es wahrscheinlich allemal. Ob sie in das Beuteschema dieser alten reichen Säcke fiel war eine andere Sache - umgekehrt genauso. Allein bei dem Gedanken überkam der Blonden ein Schauer der negativen Art. So schnell wie dieses Thema aufgekommen war - so schnell war es auch wieder unter den Tisch gekehrt worden - nicht zuletzt weil das Mädchen vor ihr, ihr wohl ein bisschen ins Gewissen reden wollte hinsichtlich ihrer zukünftigen Wohnsituation. Für Yumi war es abwegig ihr Angebot oder das des Schauspielstudenten anzunehmen. Der Gedanke sich wie ein Parasit im Leben der Anderen einzunisten ging ihr ganz gewaltig gegen den Strich. Sie wollte alles mögliche versuchen um darum rum zu kommen. Irgendwas würde ihr einfallen da war sie sich sicher. "Ich soll dein Zimmer im Ausgleich putzen?" Yumis Augenbrauen schnellten nach oben und sie deutete auf das Chaos in ihrem eigenen Zimmer. "Sicher, dass das eine gute Idee ist?" Gerade was Ordnung anging war sie wohl die letzte Anlaufstelle. "Am Ende sieht es danach schlimmer aus..." gab die junge Erwachsene zu bedenken auch wenn es eine Vielzahl an anderen Gründen gab wieso das eine ganz schlechte Idee war mit ihr auf so engem Raum zusammenzuleben. Sie lachte als die Kleinere Darren als 'ihren Kerl' bezeichnete. "Gerade weil es nicht mein Kerl ist, wäre es seltsam...." Mal angenommen er würde seine Prinzessin sehen wollen - das wäre dann doch sehr schräg. Nein. Sein Angebot anzunehmen war sogar noch abwegiger als das selbe Angebot aus dem Mund ihrer Freundin hier. "Mach dir keine Sorgen. Mir fällt schon etwas ein. Ich werde schon nicht auf der Straße landen..." Der Vergleich mit einer Katze wurde ihr gegenüber dann doch ein wenig zu oft geäußert. War sie wirklich vergleichbar mit diesen Tieren? Das konnte doch kein Zufall mehr sein, dass das immer wieder zur Sprache kam. Yumi nahm einen Schluck ihres Drinks und seufzte als ihre Freundin zu Ende gesprochen hatte. "Ach bitte. Wenn dann glaubt er nur mich zu kennen und ist sich des vollen Ausmaßes der Katastrophe nicht einmal ansatzweise bewusst..." Darren kannte zwar viele ihrer Schattenseiten aber bei Weitem nicht alle und irgendwann würden die Schattenseiten zu viel werden. Irgendwann würde das Bild des Mädchens, dass er glaubte zu kennen verblassen und er würde die Wahrheit erkennen. Es war nur eine Frage der Zeit. Wenn sie nicht vorher das Weite suchte. Cylie schenkte noch einmal die Shotgläser nach als Nick thematisiert wurde und Yumi konnte es ihr nicht einmal verdenken - nahm stattdessen bereitwillig ihr volles Gläschen entgegen. "Ich bin mir nicht sicher ob ich mehr über deine Techniken erfahren möchte... aber ein bisschen neugierig bin ich schon..." Yumi legte den Kopf schief und der Blick ihrer blauen Augen wanderte über das Gesicht ihrer Freundin als könnte sie darin bereits mehr erfahren aber das Einzige was sie darin erkennen konnte war das Cylie schon ganz schön betrunken war. Nicht verwunderlich denn auch sie spürte bereits die Auswirkungen des Giftes in ihrem Körper und Yumi war sich ziemlich sicher, dass sie ein kleines bisschen mehr vertrug als der kleine Kampfzwerg hier vor ihr. Die Blonde lachte als die Andere rätselte um was es bei One-Night-Stands noch ging. Außer Ablenkung natürlich. "Oh Gott... was...." Yumi musste aufpassen, dass sie sich nicht an dem hochprozentigem Zeug verschluckte weil die Mutmaßungen der Anderen einfach so absurd waren. In ihren Ohren zumindest. Mochte ja gut sein, dass manche Mädchen sich wirklich genau das erhofften. "Ich glaube diesen Kerlen kein Wort. Denen geht es nur um diese eine Sache aber das ist in Ordnung denn mehr will ich von ihnen auch nicht..." Sie brauchte keine Komplimente denn Worte verblassten. Sie brauchte nur diese flüchtige Nähe wenn sie sich einmal einsam fühlte. Nähe, die wieder verging weil sie ihr irgendwann sowieso zu viel werden würde. "Es geht nur darum sich zu amüsieren..." Yumi beobachtete wie auch ihre Freundin das kleine Shotgläschen in einem Zug leerte bevor sie sich von ihrem Stuhl erhob. Einen Moment hatte die Blonde die Sorge sie würde umkippen aber Cylie schaffte es noch irgendwie ins Gleichgewicht zu kommen. Mehr oder weniger denn nach einem bösen Blick in die Richtung der ehemaligen Psychologiestudentin wegen den Mauerblümchenkommentars machte sie sich auf den Weg in Richtung Zimmertür um die Toilette aufzusuchen. Als die Tür hinter der Kleineren ins Schloss fiel schüttelte Yumi den Kopf aber musste doch schmunzeln.

    Sie wartete eine ganze Weile und als Cylie länger nicht mehr auftauchte, beschloss Yumi nach dem Rechten zu sehen. Am Ende hatte sie sich verirrt oder hing mit dem Kopf über der Toilette. Sollte Zweiteres der Fall sein musste ihr wohl oder übel Jemand die Haare halten. Es war sicher nicht sehr lecker Erbrochenes aus dieser Mähne zu bekommen. Die Blonde verzog das Gesicht und leerte ihren Drink in einem Zug bevor sie sich vom Schreibtisch erhob. Auch sie bemerkte als sie einen Fuß vor den anderen setzte, dass es ihr zunehmend schwer fiel gerade zu gehen - gewiss schwankte auch sie mittlerweile ein kleines bisschen. Sie ließ das Zimmer hinter sich und steuerte das Gemeinschaftsbad an. Sie vermied es in die Richtung seines Zimmers zu sehen weil sie zugleich auch die Augen davor verschließen wollte was hinter dieser Tür vor sich ging. Wenigstens waren sie dabei nicht so laut das man es bis auf den Flur hörte sonst hätte Yumi sich vielleicht doch noch übergeben müssen. "Cylie ist alles in Ordnung? Bist du..." Yumi kam nicht dazu ihren Satz zu beenden weil sie direkt mit Jemanden zusammenstieß. Noch bevor sie überhaupt auf ihre Freundin treffen konnte. Die Blonde kniff die Augen zusammen und als sie sie wieder öffnete stand vor ihr seine Prinzessin. Natürlich war sie noch hier. Was hatte sie auch anderes erwartet? Yumi runzelte leicht die Stirn und erst im nächsten Moment fiel ihr auf was sie da trug. Das war ja mal ganz sicher nicht ihr T-Shirt. Ein belustigter Laut entkam ihr. Sie schaffte es nicht mehr in zurückzuhalten was nicht zuletzt auf ihren Alkoholpegel zurückzuführen war. "Nettes T-Shirt." kam es knapp über ihre Lippen und der Blick ihrer blauen Augen fixierte das Gesicht der Anderen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und bemerkte nun auch die durcheinander geratenen Haare des Mädchens. Erst jetzt fiel ihr auf, dass wenige Schritte hinter seiner Prinzessin auch Cylie stand und irgendetwas an ihrer Ausstrahlung sagte Yumi, dass auch der kleine Kampfzwerg die Andere dafür schon in die Mangel genommen hatte. Wenig verwunderlich wenn man bedachte wieviel sie getrunken hatte. Zusätzlich mit dem Drama um Nick war ein Mädchen das mit dem vermeintlichen Kerl ihrer Freundin vögelte gewiss ein gutes Ventil. "Dafür das es ein Fehler war passiert es aber doch ganz schön oft aber der Spruch das man aus Fehlern lernt ist wohl überbewertet..." Yumis Mundwinkel zuckten provokant nach oben als sie sich wieder an Alessa wandte.

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    Cylie, Yumi & Alessa | vorm Gemeinschaftsbad


    „Wahrscheinlich war auch Alkohol im Spiel als du ihm über den Weg gelaufen bist oder? Anders kann ich mir diese Konstellation auch gar nicht vorstellen.. schließlich steht er auf Yumi und beweist damit Geschmack, dich musste er sich sicher schön saufen.“ Die junge Studentin hob ihre Schultern, was genau bei ihrer Begegnung passiert war, das war ihr eigentlich relativ egal und ob da wirklich Alkohol im Spiel war, genauso, und eigentlich war das Mädchen ja auch bildschön aber natürlich ignorierte sie alle diese Tatsachen. Jetzt musste nicht mehr alles der Wahrheit entsprechen, darum ging es bei dieser Auseinandersetzung nicht mehr. „Denkst du denn wir haben das Schlüsselloch gecampt und gecheckt bis du deinen dicken Hintern aus seinem Zimmer hier rüber bewegst? Meine Güte wie selbstverliebt bist du? Das hier ist eine Zufallsbegegnung, kein Vorschicken.“ Dass die Andere ihre Einladung nicht annahm, überraschte die junge Frau nicht wirklich. Sie kommentierte dies zunächst mit einem belustigten Laut, dann mit einem Kopfschütteln und angehobenen Augenbrauen. „Du brauchst keine Angst haben, du kannst auch gerne ganz alleine mit ihr sprechen. Ich werde nicht dabei sein, falls dir das zu viel wird..“ Der Zwilling betonte ihre Worte übermäßig mitleidsvoll obwohl es ihr natürlich vollkommen egal war und auch nicht wirklich wunderte, dass sein Betthäschen keinen Bedarf darin sah sich mit Yumi zu unterhalten. Ob sie an ihrer Stelle in ihrer Situation überhaupt an so etwas dachte? Wahrscheinlich eher nicht. Sie hätte mittlerweile längst das Weite gesucht und wäre wieder zurück ins Bett ihres Liebhabers gekrochen. Wenn sie.. überhaupt so etwas haben würde wie einen Liebhaber. Aber das war eine andere Geschichte. „Nein, gerade weil es aufregend ist, 'mische' ich mich ein. Weil, wie gesagt, das unter Freundschaften einfach normal ist aber.. nun ja, darüber habe ich ja schon mehrmals gesprochen. Herrje, du bist auch nicht mehr ganz auf der Höhe oder? Hat er dir schon dein Hirn rausgevögelt?! Das erklärt natürlich so einiges..“ Gespielt zweifelnd wanderte ihr Blick über das größere Mädchen, das sich an ihr vorbei schob und doch nicht recht weit kam. Die Schritte hatte sie bereits gehört, doch nicht erwartet dass Yumi schließlich zu ihnen stieß. „Alles in Ordnung, ich wollte eigentlich nur aufs Klo und dann habe ich eine nette Bekannte getroffen!“ Sie deutete übertrieben lächelnd mit der flachen Hand auf Alessa bevor dann ihr Blick nochmals auf besagte Dame glitt. Auf das Shirt, das auch ihre Freundin erwähnte. Worüber sie nicht viel reden mussten. Weil jeder wusste, wem es eigentlich gehörte. Auch wenn die Medizinstudentin vorhin noch überlegt hatte ob das die neueste Mode unter den hippen Kids war. „Ein Fehler?“, wiederholte die angehende Ärztin ein bisschen überrascht und schaute kurz zwischen Yumi und der anderen Blondine hin und her. Sie hielt ihre Hand vor den Mund und machte ein paar Schritte auf ihre Freundin zu, blieb neben ihr stehen und verdeckte das Grinsen auf ihren Lippen mit ihrer hervor gehaltenen Hand. „Er hat sie als Fehler bezeichnet?“ Oh, das konnte ganz schön weh tun oder? „Bitter.“

  • [Vor dem Gemeinschaftsbad] Yumi, Cylie & Alessa


    Ihre Lippen kräuselten sich als die Brünette erneut zu einer Beleidigung griff. "Laufen so alle deine Begegnungen mit Kerlen?" Alessa zog die Augenbrauen zusammen als hätte sie tatsächlich Mitleid mit ihrem Gegenüber aber da sie einander kaum kannten und sie offensichtlich die Freundin seiner Auserwählten war, fehlte jegliche Spur davon. "Ich muss dich leider enttäuschen aber das läuft bei Anderen ganz anders..." Sie schüttelte den Kopf und ließ den Blick ihrer roten Augen auffällig über die Studentin wandern. Abschätzig und urteilend als hätte sie es nicht anders verdient. Wenn man sich vor Augen hielt was dieser Möchtegernkampfzwerg ihr gerade schon alles an den Kopf geworfen hatte dann war es wohl wenig verwunderlich. "Du sprichst von Selbstvertrauen meine Liebe aber kein Wunder, dass dir dieser Begriff völlig fremd ist..." Das Mädchen lachte einmal auf und begegnete den Blick der grünen Augen ihres Gegenübers. "An deiner Stelle hätte ich so etwas auch nicht." Der Versuch ihre Figur hinunterzumachen scheiterte kläglich. Alessa wusste um ihr gutes Aussehen und sie achtete in der Regel auch darauf was sie zu sich nahm. Der jämmerliche Versuch der Anderen prallte also einfach an ihr ab. In Alessas Position gab es schließlich immer Neider und es war nicht das erste Mal, dass man sie auf diesem Wege versuchte zu brechen und daran scheiterte. Als die Kleinere die Vermutung äußerte das eine Begegnung mit ihr und Yumi ihr wohl Angst machte musste Alessa nur lachen. wovor sollte sie bitte Angst haben? Was gab es schon was diese Beiden ihr antun konnten? Es gab nichts was sie in dieser Hinsicht fürchtete. Sie war keine zerbrechliche Prinzessin und machte sich in dieser Hinsicht sehr gerne die Hände schmutzig. "Mhmm..." kam es über die Lippen des Blondchens als sich die Andere rechtfertigte. Jedes Wort prallte an ihr ab und generell wirkte sie als würde sie den nichtigen Worten der Brünetten nicht wirklich Gehör schenken. Ein Schmunzeln legte sich folgend auf die perfekten Lippen der Schülerin als der Kampfzwerg weiter austeilte. Vermeintlich. "Etwas das dir anscheinend schon seeeehr lange nicht mehr passiert ist, oder?" Ein leises amüsiertes Kichern drang aus ihrer Kehle. "Das erklärt natürlich das du so unausgeglichen bist und nichts besseres zu tun hast als mich hier blöd anzumachen..." Alessa schob sich an der Kleineren vorbei um das Gespräch folgend auch zu beenden weil sie definitiv besseres zu tun hatte als sich hier mit Yumis Kampfzwerg zu streiten. "Aber hey es gibt sicher auch Jemand, der mit dir ins Bett hüpft. Vielleicht gegen Geld. Oder im Dunkeln... es gibt sicher Möglichkeiten..." Gerade als sie das andere Mädchen stehen lassen wollte um zurück ins Zimmer des Schauspielstudenten zu gehen rannte sie gegen eine weitere Person. Yumi. Ein kaum hörbares Seufzen entwich der Jüngeren weil ihr zeitgleich klar wurde, dass dieses Gespräch offensichtlich doch noch nicht beendet war, da seiner Angebeteten natürlich nicht entging wessen T-Shirt sie da an hatte. Der knappe Kommentar seitens der Blonden und ihr eisiger Blick sprachen Bände. Wahrscheinlich hätte sie ihr den Fetzen am liebsten vom Leibe gerissen und das nicht weil sie so scharf auf sie war sondern weil sie ganz offensichtlich genau das Gleiche dachte wie ihre Freundin. Genau genommen war es wohl wenig verwunderlich wenn man bedachte welchen Eindruck das wohl gerade machte. Vor allem bei ihrer Vorgeschichte mit dem jungen Musiker. Sie widerstand dem Verlangen sich ihrem Blick zu entziehen obwohl er sie förmlich durchbohrte. Die folgenden Worte seiner Auserwählten hallten in ihrem Kopf wider. Ein Fehler. Hatte er das gesagt? Wie in einer schlechten Teeniesoap stellte sich der Kampfzwerg neben Yumi und kicherte wie ein Schulmädchen als sie erneut Salz in die frisch aufgerissene Wunde streute aber Alessa ließ es sich nicht anmerken - zuckte nicht mit der Wimper - unterdrückte den dumpfen Schmerz, den diese Worte in ihr auslösten. Vielleicht schlug sie nur um sich weil sie offensichtlich verletzt war und es nicht zugeben konnte aber vielleicht waren es auch seine Worte gewesen. "Bitter ist eher wenn man sich wie eine Hure durch das halbe Wohnheim schläft und glaubt Anspruch auf jeden Kerl hier zu haben..." Ihre Mundwinkel zuckten nach oben und sie sah direkt in die eisblauen Augen ihres Gegenübers. "Muss schwer sein da im Kopf zu haben wessen Name man am Ende stöhnen muss. Machst du dir Notizen? Müssen sie Namensschilder tragen?" hakte Alessa schließlich nach und ein amüsierter Laut drang aus ihrer Kehle. "Was würde wohl dein Freund dazu sagen wenn er wüsste, dass du rasend vor Eifersucht bist weil du ein anderes Mädchen aus Darrens Zimmer kommen siehst...?"


    [Vor dem Gemeinschaftsbad] Cylie, Alessa & Yumi 

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    Yumi schielte in die Richtung der Brünetten, welche sich an ihrer Seite positioniert hatte. Sie schien sich köstlich über die Enthüllung seitens der ehemaligen Studentin zu freuen. Offensichtlich das Ass, nach welchem sie in ihrer Diskussion mit der Jüngeren gesucht hatte. Cylie war fast schon ein wenig furchteinflößend und die Blonde war sich sicher, dass es wohl besser war sie zur Freundin statt zur Feindin zu haben, denn offensichtlich konnte der kleine Kampfzwerg ganz schön austeilen wenn sie wollte. Von dem Mauerblümchen-Image fehlte nun jede Spur. Auch wenn Yumi diese Anspielung vorhin auch nicht wirklich ernst gemeint hatte - sie hatte lediglich die Worte der Anderen aufgegriffen. Das sie unterschiedliche Stile hatten stimmte natürlich aber das machte ihre Freundin nicht gleich zum Mauerblümchen. Ihre Einstellung zur Liebe dann schon eher aber das war eine andere Angelegenheit. Entweder sein Püppchen war taffer als sie dachte oder aber sie glaubte ihren Worten nicht, denn zu keiner Sekunde hatte es den Anschein als hätte sie die Bezeichnung als 'Fehler' wirklich getroffen. Vielleicht war sie nur gut darin eine Maske zu tragen. Zumindest konnte man dann im Bezug auf einen gewissen Schauspielstudenten ein Muster erkennen. Blond. Nicht auf den Mund gefallen. Gut darin das zu verstecken was wirklich in einem vorging. Aber sie war nicht hier um sich mit ihr zu vergleichen. Das hatte sie nicht nötig. Dem war sie entwachsen. Schon vor Jahren. Irgendwann hatte die Kleinere anscheinend ihre Stimme wiedergefunden - war es satt das über sich ergehen zu lassen und teilte natürlich aus. Ein Lachen entfuhr der Älteren, die ihren Blick keine Sekunde lang von seinem Betthäschen abgewandt hatte. Vielleicht um sich selbst vor Augen zu halten, dass sie sehr wohl Recht behalten hatte - das seine Worte nichts wert gewesen waren weil er nur wenige Stunden nachdem sie bei ihm gewesen war die Nächste flachlegte. "Wie hast du mich genannt?" Die ehemalige Studentin runzelte die Stirn. "Du nimmst den Mund ganz schön voll für Jemanden, der überhaupt nur hier ist um sich von ihm vögeln zu lassen..." Ihre Augen verengten sich einen Moment bevor sich ihre Gesichtszüge wieder ein wenig entspannten - sie allgemein wieder ein wenig runterkam. "Musst du um diese Zeit nicht schon Zuhause sein?" fügte sie schließlich noch hinzu als Anspielung daran das es in ihrem Alter doch sicher so etwas wie eine Sperrstunde gab. Das leise Kichern seiner Prinzessin führte nahezu dazu, dass ihr neutraler Gesichtsausdruck wich aber das gönnte sie dieser Göre nicht. Dieses siegessichere Grinsen auf ihren Lippen. Sein T-Shirt wie es ihren schlanken Körper umspielte. Die zerwühlten Haare, durch die er gewiss seine Finger gleiten hatte lassen, wie er es auch bei ihren tat. Getan hatte. Wie viele Stunden bevor er mit der Nächsten im Bett war? Ob er ihr auch so süße Worte zuflüsterte - ihr das Gefühl geben wollte die 'Einzige' zu sein? Zumindest schien dieses junge Ding unbesorgt - wirkte nicht überrascht, dass sie mit dem selben Kerl im Bett waren. Vielleicht hatten sie nur Spaß. Das Gleiche wie sie. Sie und der Schauspielstudenten hatten schließlich auch nur Spaß aber warum wurde ihr bei der Vorstellung er könnte all diese Dinge auch mit ihr machen nur so unfassbar schlecht. Für einen Moment hatte sie das Verlangen sich zu übergeben weil ihr dieses Gedankenkarussel, welches sich immer weiter und weiter drehte - immer um die gleichen Dinge - einfach zu viel wurde aber die folgenden Worte dieses Püppchens verpassten ihr eine regelrechte Ohrfeige und somit auch die Erkenntnis, dass sie sich gefälligst zusammenreißen sollte. Sie wusste also um die Lüge, die sie Darren erzählt hatte. Woher sonst. Außer er und Cylie wusste niemand davon und Zweitere hatte es gerade erst vor wenigen Minuten von ihr selbst erfahren. Yumi drängte die Gedanken um das was hinter seiner Tür bis vor kurzem noch getrieben wurde beiseite und zog die Augenbrauen zusammen. Sie wirkte fast ein wenig angewidert. "Törnt euch das an? Vorher oder währenddessen noch über Andere zu reden - den neuesten Klatsch auszutauschen? Das ist echt abartig..." Die Tatsache, dass er es ihr gesagt hatte - mit ihr über sie redete. Es widerte sie an. Von all den Menschen, die es da draußen gab suchte er sich ausgerechnet sein kleines Flittchen aus um sein Herz auszuschütten - um Dinge weiterzutragen, die sie ihm erzählt hatte. Was wusste die Jüngere noch alles über sie? War je ein Wort sicher bei ihm und warum störte sie diese Tatsache so sehr? Wusste sein Püppchen auch von ihrer Vergangenheit mit Alex - was damals passiert war? Wusste sie das sie Schuld an seinem Unfall war? Vielleicht war sie nun da um ihm endlich das einzureden was Yumi schon die ganze Zeit versuchte: das sie nicht gut für ihn war. "Soll ich dir die Nummer von ihm geben? Vielleicht willst du ihm ja auch einmal einen Besuch abstatten..."

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    Cylie, Yumi & Alessa | vorm Gemeinschaftsbad


    „Oh wow, wirklich, das.. das verletzt mich jetzt sehr.“ Die junge Studentin legte ihre Hand an ihre Brust und wirkte tief betroffen von ihren Worten dass sie an Stelle des Zwillings kein Selbstvertrauen hätte. Vielleicht würde Cylie tatsächlich ernsthafter über diese Worte nachdenken wenn sie weniger Alkohol intus hätte, vielleicht hätte sie das dann wirklich verletzt, strahlte sie jetzt nicht immer voller Selbstbewusstsein aber trotzdem war sie noch jemand, der offen sagte, was sie störte. Zumindest meistens. Wenn es um ihr Studium ging zum Beispiel. Und ihre Freunde. Außer Nick. Aber bevor dieses Thema sich in ihrem Kopf und auch ihrem Herz wieder ausbreitete, kümmerte sie sich schnell wieder um die Jüngere vor ihr. Die ihr folgend auch noch sexuelle Unzufriedenheit unterstellte. Ob sie wirklich unzufrieden war, das konnte sie nicht einmal wirklich beantworten, nicht dass sie es überhaupt gewollt hätte, aber dass da lang nichts mehr gelaufen war, das entsprach auf jeden Fall der Wahrheit. Aber ihr da in irgendeiner Art und Weise Genugtuung geben? Niemals. „Du sprichst wohl aus Erfahrung oder? Wie nett dass du diese mit mir teilen willst.“, entgegnete sie der Anderen, die von verschiedenen Möglichkeiten sprach, wie man an eine gemeinsame Nacht kam. An der sie nicht wirklich interessiert war. Vielleicht. In den Wortwechsel der beiden Blondinen mischte sich die angehende Ärztin schließlich nicht ein, war eher stille Zuschauern, die sich doch hin und wieder ein Grinsen verkneifen musste. Auch bei der Aussage seines Betthäschens, denn die Sache mit den Namensschildern während dem Sex war schon eine witzige Vorstellung. Als schließlich der Freund zu Sprache kam, der gute Alex, hielt Cylie die Luft an und aus den Augenwinkeln heraus schaute sie hinüber zu Yumi. Woher wusste das Flittchen darüber Bescheid? Okay, die Frage war dumm, es konnte doch immerhin nur eine Person geben die ihr davon erzählt hatte oder? Und da Alex ja scheinend ausgeflogen war und er bekannterweise sowieso nicht zu den gesprächigsten Typen gehörte, konnte es nur der begehrte Student gewesen sein. Eigentlich ein Arschlochmove. Langsam beschlich sie das Gefühl dass der Kerl um den es hier ging, demnächst ein paar richtig unangenehme Gespräche vor sich hatte..




    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren | bei Yumi, Cylie & Alessa vor dem Gemeinschaftsbad


    Schmunzelnd blieb der junge Schauspielstudent zurück als Alessa sich für einen Moment entschuldigte. Natürlich nicht ohne vorher noch einen Kommentar loszulassen, mit dem sie nicht gerade Unrecht hatte. Wahrscheinlich war er mit der letzte Freund an ihrer Seite der ihr irgendwelche Tipps geben sollte. Schließlich lief er schon seit Monaten dem gleichen Mädchen hinterher, kam nicht vorwärts aber es gab auch kein Zurück mehr. Darren war nicht bereit aufzugeben, sein Herz konnte das nicht. Dafür waren dort viel zu viele Gefühle, viel zu viele gemeinsame Augenblicke, die ihn glücklich machten. Die ihn auch jetzt lächeln ließen und zeitgleich zur fast leeren Schnapsflasche greifen. Die er dann auch in einem Zug leerte und aus dem Bett fallen ließ, an dessen Seite er rutschte und sich aufsetzte. Mit seiner gesunden Hand fuhr er sich über das Gesicht, dann durch die zerzausten Locken und er versuchte sogar etwas Ordnung hinein zu bringen aber scheiterte natürlich. Weshalb er kurzerhand nach seinem Handy griff und online einen Termin beim Frisör ausmachte. Nicht dass er sich noch länger anhören musste was für ein Vogelnest er auf dem Kopf trug und dass da ein toten Tier in seinem Gesicht hing. Ein amüsierter Laut entkam ihm und er warf einen Blick auf die Uhr, hatte sowieso jegliches Gefühl für die Zeit verloren und doch kam es ihm ungewöhnlich lange vor dass das Blondchen im Badezimmer verschwunden war. Ob es ihr gut ging? Sein Blick glitt zu der leeren Schnapsflasche, den leeren Gläsern und seine Augenbrauen hoben sich. Sie hatten doch ganz gut getrunken und das obwohl der ausgewählte Horrorfilm noch lief. Okay, ein Blick dahin verriet ihm, dass er jetzt auch zuende war und Netflix ihm bereits weitere Vorschläge unterbreitete. Noch ein weiterer Film endete wahrscheinlich im Krankenhaus daher ignorierte er das und erhob sich schwankend, brauchte doch ein paar Sekunden bis er einen festen Stand fand. Kurz kniff er seine dunklen Augen zusammen und richtete die Schiene an seiner tauben Hand bevor er ebenfalls sein Zimmer verließ, auf dem Weg noch sein verrutschtes Shirt richtete und seine Narbe dabei berührte. Eine Erinnerung daran, was passiert war. Als würde seine linke Hand nicht ausreichen. Aber immerhin lebte er ja noch also warum sich beschweren? Leise schloss er die Tür hinter sich und wanderte durch den leeren Flur. Schon jetzt hörte er Stimmen, verschiedene Stimmen und sie kamen ihm alle bekannt vor. Mehr oder weniger. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihm aus. Seine Schritte wurden langsamer und schließlich blieb er stehen als die nette Runde in Sichtweite waren. Die Worte der Frauen machten für ihn im ersten Moment nicht wirklich Sinn, was vielleicht daran lag dass er den Zusammenhang nicht kannte oder weil sein Kopf nicht mehr ganz aufnahmefähig war und doch schien er mit einem Schlag wieder vollkommen nüchtern, denn das war ein Aufeinandertreffen, das sicher nicht geplant war. Das verriet alleine schon die Tonlage der ehemaligen Studentin. Yumi hatte eine Begabung dafür ihren Worten immer einen ganz bestimmten Unterton anzueignen wenn sie eigentlich mehr sagen wollte als die Worte die ihr über die Lippen kamen. Nur zögernd setzte er sich wieder in Bewegung, entschied sich aber dann doch einige Schritte hinter Yumi und ihrer Freundin stehen zu bleiben. Sein Blick lag zunächst auf Alessa. Die letzten Worte ihrer netten Auseinandersetzung hatte der Student noch gehört. Etwas von Eifersucht, rasender Eifersucht und.. dein Freund. Darren presste die Lippen aufeinander und wusste nicht recht ob er die Party einfach sprengen sollte oder lieber wieder verschwinden. Auch wenn seine Freundin ihn schon gesehen hatte. Und ihrem Blick nach zu urteilen gab es da Dinge zu bereden..

  • [Vor dem Gemeinschaftsbad] Yumi, Cylie & Alessa (& Darren)

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    Die Schülerin vermochte nicht zu sagen ob ihr Gegenüber sich nur ein Schutzschild aufgebaut hatte oder ob ihre Worte tatsächlich keinerlei Wirkung auf sie hatten. Genau genommen war es dem Blondchen einerlei, denn es war nicht unbedingt ihr Lebensziel dieses Mauerblümchen fertig zu machen. Sie war nur im Weg - hatten den ihren gekreuzt auf eine nicht gerade angenehme Art und Weise, da sie offensichtlich das Gefühl hatte ihre Freundin verteidigen zu müssen. Zumindest schien ihr das eine passende Ausrede. Viel näher lag die Vermutung, dass sie einfach nur frustriert war und jetzt im betrunkenen Zustand keinerlei Hemmungen mehr hatte sich zurückzuhalten. Ein Mädchen das mit dem Kerl ihrer Freundin ins Bett zu hüpfen schien war dann wohl der richtige Ort um diesen Frust abzuladen - dachte sie jedenfalls so hatte es den Anschein. Das gerade Alessa nicht auf den Mund gefallen war, war wohl blöd. Wahrscheinlich hatte sich die Brünette vorgestellt, dass ihre Worte sie verletzen würden - das sie weinend davon lief und es ihr damit besser ging weil sie eine vermeintlich gute Tat für ihre blonde Freundin erledigt hatte. Sie war wohl an das falsche Mädchen geraten. Vielleicht war sie es gewohnt, dass man bei solchen Worten einknickte aber Alessa hatte nicht vor ihr diesen Gefallen zu tun. Niemandem um genauer zu sein. Dazu war sie zu stolz. Sie zeigte ihren Schmerz nicht. Sie war genau genommen eher der Part der austeilte. vielleicht war es Karma nun in dieser Position zu sein aber Alessa glaubte nicht an sowas, weshalb sie ein zuckersüßes Lächeln aufsetzte und mit den Wimpern klimperte. "Man muss dir doch unter die Arme greifen bevor du noch biestiger wirst wegen deiner Durststrecke..." Ihre Mundwinkel zuckten zusätzlich oben als sie zu Ende gesprochen hatte, doch bereits im nächsten Moment war ihr Streitgespräch mit dem Mädchen beendet, da SIE aufgetaucht war. Seine Auserwählte. Sie Person um die es hier doch eigentlich ging, nicht wahr? Die Brünette hatte sonst schließlich keinen Grund ihr gegenüber die Krallen auszufahren. Ihr konnte es egal sein ob mit Darren etwas lief oder nicht. Die Antwort seines Mädchen entlockte ihr ein Kichern. "Das sollte doch ein Begriff sein der dir nicht unbekannt ist, oder?" Sie fing den eiskalten Blick ihres Gegenübers an, bemerkte wie ihre stechendblauen Augen sie regelrecht durchbohrten als wäre sie der Feind persönlich. Nicht verwunderlich eigentlich immerhin lief sie hier vor ihr mit dem T-Shirt jenes Kerls rum, der ihr offensichtlich mehr bedeutete als sie ihm glauben lassen wollte. Gefühle, die sie sich offensichtlich selbst nicht eingestand aber für alle anderen auf der Hand lagen. Zumindest ihre Freundin schien in dieser Hinsicht mehr zu wissen als die Betroffene selbst und auch Alessa hatte dem Schauspielstudenten mehrmals versucht klar zu machen, dass auch von der Seite seiner Auserwählten Gefühle da waren. Das Blondchen ignorierte den Seitenhieb der Größeren gekonnt. Schwieg darüber was genau hinter seiner Zimmertür vorging - vielleicht weil es ihr Spaß bereitete sie ein wenig vorzuführen. Vielleicht auch weil sie daran glaubte dem Kerl dadurch irgendwie helfen konnte wenn Yumi endlich begriff, dass er nicht nur ein Bettgeschichte für sie war. Zumindest war das die Intention bis dieses kleine Wörtchen gefallen war, dass ihr doch näher ging als sie es die Beiden anderen glauben ließ. Ein Fehler. Hatte er dieses Wort in den Mund genommen um sie zu beschreiben? War er so weit gegangen? Dieses kleine Wörtchen nagte an ihr, grub sich tiefer und tiefer in ihre Gedanken aber Alessa ließ nicht zu, dass es dieses Gespräch beeinflusste. Noch nicht. "Richtig. Ich vergaß, dass du offenbar mit niemanden über ihn oder das was in seinem Zimmer mit Anderen vermeintlich passiert sprichst..." Alessa machte eine nachdenkliche Pose - tippte sich dabei gegen die geschwungenen Lippen. "Ach halt doch. Deswegen werde ich von deinem Kampfzwerg auch angegriffen weil du sonst vor Eifersucht stirbst - Zitat ende." Ein kurzer Blick in die Richtung der Brünetten. Triumphierend in gewisser Weise immerhin hatte sich das Mädchen wohl oder übel verplappert. Erneut drang ein amüsierter Laut aus der Kehle des Blondchens als besagter Kampfzwerg einen Seitenblick erntete. Der Moment in dem ihr auffiel, dass noch eine weitere Person zu ihnen gestoßen war. Darren. Ihre Blicke begegneten sich in einem unbeobachteten Moment. Sie sagte nichts aber war sich sicher, dass dieser eine Blick den sie ausgetauscht hatten schon mehr verriet. Er war ihr einige Antworten schuldig und das zeitnah. Es blieb nicht mehr Zeit, denn erneut geriet Alessa ins Visier seines Mädchens, die offenbar auch erwartete, dass sie liebend gerne mit ihrem Freund - oder Exfreund - wie auch immer in die Kiste wollte. Alessa jedoch hob abwehrend die Hände. "Nein. danke." Ein Schmunzeln zierte ihre Lippen. "In dieser Hinsicht bin ich völlig.... bedient." Eine Lüge. Aber eine glaubhaft rübergebrachte Lüge und nur das zählte. Vielleicht schaffte sie es ja Yumi noch ein kleines bisschen mehr zu provozieren. Eine Idee, die wohl oder übel doch durch ihren Alkoholkonsum voran getrieben wurde. "Aber wie wärs wenn du dir einfach jemand Anderen suchst. Es geht dir ja anscheinend nur um Sex...." Das Blondchen betonte das Wörtchen 'anscheinend' ganz besonders damit auch ja rüberkam, dass die Schülerin nicht wirklich daran glaubte. "Ich bin mir sicher, das sich hier im Wohnheim jemand finden lässt, der die hilft Pepp in deine Beziehung zu bringen oder was auch immer sonst der Grund ist warum du deinen Kerl bescheißt..." Ihre Lippen formten sich zu einem süßen Lächeln.


    [Vor dem Gemeinschaftsbad] Cylie, Alessa & Yumi (& Darren)

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    "Durchaus. Wenn ich an Mädchen wie dich denke kommt mir dieses Wort oft in den Sinn zum Beispiel..." Cylie nahm sich seit ihrer Ankunft deutlich zurück und doch bemerkte Yumi immer wieder wie ihr kleiner Körper bebte wenn sich die beiden Blondinen angifteten. Sie erhielt dafür einen Seitenblick der Größeren aber die Brünette schien sich nicht wirklich daran zu stören - bemerkte ihn vielleicht auch gar nicht. Genau genommen war ihre Freundin auch nicht Schuld an den gemischten Gefühlen, die in ihr tobten seit dem sie seine Prinzessin hier nur in seinem T-Shirt bekleidet rumlaufen gesehen hatte. Aber irgendwie auch schon. Wahrscheinlich wäre sie wesentlich besser darin das gekonnt zu ignorieren wenn sie nicht die letzten Stunden damit verbracht hätte darüber zu philosophieren was genau er mit ihr dort in seinem Zimmer trieb. Er war viel zu präsent in ihren Gedanken. Sie ließ das viel zu nah an sich heran und bemühte sich mit aller Macht es von sich wegzuschieben, was sich als schwierig erwies wenn sein Flittchen hier mit ihren zerwühlten Haaren vor ihr herumtänzelte und sie nur weiter provozierte. Es machte sie nur noch rasender als sie ihre Vermutung nicht abstritt. Sie im Grunde gar nicht kommentierte als wäre sie es nicht wert zu erfahren was hier Sache ist und im Grunde stimmte das ja auch. Es waren ihre eigenen Worte gewesen. Sie selbst hatte ihm immer wieder gesagt wie egal es ihr war wenn er sich durch die ganze Stadt vögelte. Sie selbst hatte sich gesagt, dass sie so etwas wie Eifersucht nicht empfinden durfte weil sie kein Recht darauf hatte. Und es war alles wahr. So sollte es sein. Wenn es so lief wie sie es gerne gehabt hätte wäre ihre Begegnung nach dem Treffen am See zu Ende gewesen aber das Leben hatte anders gespielt. Sie hatte Gefallen an ihm gefunden - wollte so etwas wie Freundschaft Plus nur ohne das Freundschaftsding aber hatte es nicht geschafft es völlig zu trennen. Er hatte sich schon so oft dafür entschuldigt das was sie hatten kaputt gemacht zu haben aber in Wirklichkeit hatte sie es kaputt gemacht in dem sie ihn immer wieder zu nah an sich herangelassen hatte. So hatte er Gefühle entwickelt und es war kompliziert geworden. So war er ihr nicht egal geworden und es wurde noch komplizierter. Es gab kein Zurück mehr und das engte sie dermaßen ein, dass sie das Bedürfnis hatte in das nächste Flugzeug zu steigen und zugleich war der Gedanke, dass er sich noch vor wenigen Minuten durch die Haare dieser kleinen Schlampe gewühlt hatte, unerträglich. Er fraß sie auf. Er fraß sie auf eine Art und Weise auf, die sich nicht einmal mit der Menge an Alkohol, den sie in sich gekippt hatte wegspülen ließ. Sie versuchte es sich nicht anmerken zu lassen und doch traf jedes Wort, welches die Lippen dieses Mädchen verließ sie. Nicht unbedingt, dass sie hier gleich in Tränen ausbrechen würde - so Jemand war Yumi nicht. Aber das egoistische Bedürfnis ihn für sich zu haben drang mehr und mehr an die Oberfläche. Ein Bedürfnis, welches sie nicht verspüren durfte. Sie hatte kein recht dazu. Es passte nicht zu der Lüge, die sie ihm aufgetischt hatte. Als die Jüngere klar machte, dass sie um ihre Eifersucht wusste, die sie genau genommen nie als solche bezeichnet hatte - just saying - erntete Cylie einen Seitenblick der ehemaligen Studentin. Sie musste wohl nicht erwähnen, dass es nicht die beste Idee gewesen war so etwas vor seinem Flittchen zu offenbaren, oder? Generell einer anderen Person als ihr. Yumi runzelte die Stirn, öffnete ihre Lippen einen Spalt und doch kam kein Wort darüber in Richtung ihrer Freundin. Das war eine Sache, die sie nicht hier vor ihr besprechen wollte. Vielleicht überhaupt nicht mehr im Anbetracht der Tatsache, dass sie wohl alle ein kleines bisschen zu viel getrunken hatte. In ihrem Fall nichts Neues aber normalerweise geriet sie dann doch nicht in Situationen wie diese. Das Grinsen auf den Lippen dieses Mädchens provozierte sie nur noch mehr. Vor allem die Tatsache, dass sie es nicht unerwähnt ließ wie sehr er sie doch offenbar befriedigte. "Ich will keinen Anderen. Ich will ihn also geh zurück zur Schule und such dir Jemanden in deinem Alter… " presste sie schließlich hervor nahezu wie ein trotziges Kind, dem man sein Spielzeug weggenommen hatte. Zeitgleich war sie um ihre eigenen Worte erschrocken, die ihr über die Lippen gekommen waren. Worte, die sie so noch nicht in den Mund genommen hatte. Vielleicht während sie mit dem angehenden Schauspieler im Bett gewesen war - unter gewissen Umständen und so aber nicht auf diese Art und Weise. Yumi wollte gerade noch einen giftigen Kommentar bezüglich ihres Alters hinzufügen als ihr das triumphale Leuchten in den Augen seiner Prinzessin auffiel. Es verwirrte sie zusätzlich aber es brauchte etwas bis sie merkte, dass es nicht unbedingt ihr galt. Sie sah an ihr vorbei. Die blauen Augen der jungen Erwachsenen weiteten sich vor Schreck als sie bereits vermutete wer da hinter ihr stand. Sie biss sich auf die Unterlippe. Nein. Nein. Neinneinnein. Sie atmete ein und wieder aus. Das war nicht gut. Das war ganz und gar nicht gut. Sie spürte wie jegliche Farbe aus ihrem Gesicht gewichen war. Wie ihr plötzlich heiß und anschließend eiskalt wurde. Wie ihr Herz in ihrer Brust klopfte und zugleich drohte augenblicklich stehen zu bleiben. Scheiße. Yumi schloss die Augen und zählte gedanklich bis zehn bevor sie sich langsam umdrehte und in die vertrauten dunkelbraunen Augen eben jenen Kerls blickte, der überhaupt für diese Auseinandersetzung verantwortlich war. Der überhaupt nicht hier sein sollte. Der diese Worte aus ihrem Mund nicht hören sollte. Natürlich war er da. Natürlich hatte er jedes beschissene Wort gehört.

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    Cylie, Yumi, Darren & Alessa | vor dem Gemeinschaftsbad


    Auch Cylie selbst wirkte wenig beeindruckt von den giftigen Worten der Anderen. Sie rollte übertrieben mit ihren grünen Augen. „Fast schon etwas traurig dass du in deinem Alter alle Probleme an Jungs festmachst, dass du glaubst sie wären die Lösung für alles.. aber so dumm waren wir wohl alle mal. Keine Sorge. Das ändert sich noch in ein paar Jahren, wenn du aus dem Gröbsten rausgekommen bist und weißt wie das Leben so spielt.“ Die Studentin widerstand dem Bedürfnis der Größeren auf den Kopf zu tätscheln und verfluchte sich in diesem Moment für ihre Körpergröße. Das tat sie eigentlich mehrmals und sehr oft aber manchmal war ihre kleine Größe auch von Vorteil. Zwar fiel ihr gerade kein Augenblick ein in dem sie froh darüber gewesen war, vielleicht hatte sie manche auch verdrängt, oh doch da erinnerte sie sich an den Vorfall mit ihrem Bruder in diesem Gespensterhaus, sicherlich war sie da gut durch Gänge und Löcher gekrabbelt aber so genau wusste sie das alles gar nicht mehr und das war wohl auch besser so und auch etwas Fehl am Platz. Diese schauderhafte Geschichte sollte eigentlich längst in einem Teil ihres Gehirns weggesperrt worden sein und durfte auch nie wieder hervor kommen. Immer noch surreal wenn sie daran dachte. Schließlich war es der überaus nette Wortwechsel der beiden Blondinen die sie wieder aufhorchen und mehrmals nicken ließ, als Yumi etwas sagen. Damit sie ihre Freundin unterstützte. Bis das junge Biest ihre Worte gegen sie verwendete und die Augen der Studentin kurz größer wurden. Ups. Da hätte sie ihren Mund vielleicht doch mal lieber gehalten. Aber oft war ihr Mund auch einfach schneller als ihr Kopf es war, vorallem momentan wo doch noch ein bestimmtes Gift mitspielte. Cylie überlegte etwas zu erwidern, die Andere als Lügnerin darzustellen, was ihr nicht einfiel solche Dinge zu behaupten, doch im Grunde wusste sie selbst dass das nichts bringen würde und so erwiderte sie nur den vielsagenden Blick ihrer Freundin. Dass es keine Absicht gewesen war, das war Yumi sicherlich klar und trotzdem formte sie mit ihren Lippen eine Entschuldigung. Auch wenn sie natürlich nichts darauf geben sollte, was das junge Blondchen so erzählte und glaubte! Als schließlich wieder ein weiterer Kerl ins Gespräch kam, die Andere von ihren Befriedigungen erzählte, rümpfte das Fräulein nur mit der Nase. Die angehende Ärztin verschränkte ihre Arme. Musste der junge Hüpfer es wirklich noch so heraus hängen lassen? Ja, natürlich musste sie das. Denn man konnte ihr ansehen was für einen Spaß sie daran hatte. Gerade wollte sie etwas einwerfen, Yumi den Rücken stärken, als diese schließlich wieder zu Wort kam und welche Worte sie wählte, das überraschte selbst die Brünette selbst. Weshalb ihr Blick nochmals in die Richtung der ehemaligen Studentin huschte, die anscheinend selbst ein bisschen überfordert damit war, was sie gesagt hatte. Und noch mehr überfordert schien sie in der nächsten Sekunde als ein weiterer Part sich in das Gespräch einmischte. Oder eher lauschte. Wie ein Spanner. Nur anders.. aber irgendwie auch gleich. Nachdem sie sich ebenfalls zu dem Wuschelkopf herum gedreht hatte, seine Gestalt für einen kurzen Augenblick begutachtete, meine Güte der sah aber auch schon mal besser aus, wandt sie sich wieder an Yumi, die den Anschein machte als würde sie gleich den Boden küssen. Sie war ja generell mit edler Blässe gesegnet aber momentan machte sie der Wand Konkurrenz. Ihre Worte, er hatte sie gehört und das war sicher, ganz sicher nicht das gewesen, was sie wollte. „Na hallo!“ Kurzerhand übernahm die Kleinste der Runde das Gespräch. „Was für ein Zufall, wir haben gerade über dich gesprochen! Aber das hast du ja sicherlich mitbekommen..“ Mit einem überaus freundlichen Lächeln aber einer gehobenen Augenbraue, den Seitenhieb musste sie dem Spanner einfach geben, sah sie den Typen schließlich an. Ihr Blick heftete sich kurz an seine Hand, dort wo er diese Schiene trug und die Worte ihrer Freundin kamen ihr wieder in den Kopf. Seine taube Hand. Dort wo diese komischen Kerle drauf rumgetrampelt sind. Die Medizinerin in ihr überlegte kurz was genau sich im Inneren seiner Hand abspielte, was genau wohl kaputt war, was durchtrennt wurde, dass er vielleicht von Glück sprechen konnte überhaupt noch Finger zu haben aber das machte die Situation bestimmt nicht gerade besser. Weshalb sie einen Schritt zur Seite machte, sich dabei Alessa näherte und sich damit eher um das Hier und Jetzt kümmerte anstatt irgendwelche unbedeutenden medizinischen Tipps zu geben. Cylie legte für ein paar Sekunden ihre Hand auf die Schulter der Jüngeren. „Wir haben uns ganz toll mit deinem reizenden Fehler unterhalten.“ Fehler, ja so hatte er das Blondchen doch genannt oder? Sie unterdrückte ein schmutziges Grinsen und entfernte sich dann wieder von der Anderen, nicht dass sie sich noch irgendwas bei ihr holte, aber hatte diese kleine Rechnung ohne ihren nicht mehr ganz so verlässlichen Gleichgewichtssinn gemacht. Weshalb sie mit etwas zu viel Schwung wieder den Schritt zurück machte, den Halt verlor und in die Richtung des jungen Mannes kippte, der wohl auch nicht so wirklich damit gerechnet hatte von einem kleinen Wichtel angefallen zu werden. Schließlich landeten beide auf dem Boden, sie natürlich schön auf ihm und obwohl der Zwilling wirklich nicht schwer war, konnte sie seine leisen Schmerzenslaute hören. Cylie plusterte ihre Wangen auf und wollte ihm schon böse Worte entgegen werfen als ihr die große Narbe auf seinem Bauch auffiel, denn natürlich war sein Shirt bei diesem Sturz auch etwas nach oben gerutscht. Ihre Augen waren größer geworden. Hallelujah, was hatte er denn alles durch gemacht. Das sah nach einer großen OP aus. „Oh äh, entschuldige, ich bin ein bisschen tollpatschig!“ Und betrunken. Schnellstmöglich und doch darauf bedacht nicht nochmal umzukippen, blöder Alkohol, rappelte sie sich auf und hielt ihm die Hand hin. Bisschen peinlich war das schon.



    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren, Yumi, Cylie & Alessa | vor dem Gemeinschaftsbad


    Um sich einfach wieder still und lautlos aus dem Staub zu machen war es schon zu spät oder? Natürlich war es das. Alessa hatte den jungen Studenten schon gesehen. Auch wenn ihr Blick nur kurz und flüchtig gewesen war bevor sie sich wieder auf die andere Blonde konzentriert hatte. Der Musiker biss sich auf die Unterlippe und wäre die Situation eine andere, wäre es nicht die beiden die sich gegenüber standen, hätte er es vielleicht amüsant gefunden, was für Worte sie einander an den Kopf warfen. Doch die Situation war keine andere. Sie war genauso, wie sie war. Sein Blick glitt über den Hinterkopf der ehemaligen Studentin, auch kurz über ihre kleinere Freundin, die sich immer wieder dazwischen mischte und auch kein gutes Haar an Alessa ließ, und schließlich wieder zu der Jüngsten der Runde, die es sich nicht nehmen ließ Yumi weiter herausforderte. Anscheinend versuchte etwas aus ihr herauszukitzeln. Man merkte es an ihrer Wortwahl, an ihrer Stimme und auch an dem Blick, den sie aufgelegt hatte. Darren neigte den Kopf etwas zur Seite, er biss sich kurz auf seine Unterlippe als wollte er sich selbst daran hindern auch etwas loszuwerden und doch öffnete er den Mund, kam schließlich jedoch nicht weit, denn es war die ehemalige Studentin die sich wieder zu Wort meldete. Zu Worten, die sein Herz kurz stehen lassen ließen. Ich will keinen Anderen wiederholten sich ihre Worte in seinem Kopf. Mehrmals. Bis er seinen Atem wieder gefunden hatte. Sein Herz augenblicklich schneller schlug, ihm beinahe aus der Brust sprang. Das breite Lächeln das seine Lippen zierte versteckte er hinter seiner hervorgehobenen Hand, den Kopf hielt er etwas gesenkt und wenn seine andere Hand funktionieren würde, hätte er wohl versucht sich selbst zu kneifen. Damit er sich sicher sein konnte, dass das wirklich die Realität war. Recht schnell jedoch wich dieses Lächeln aus seinem Gesicht, zumindest versuchte er es indem er seine Lippen aufeinander presste. Denn als das Mädchen vor ihm bemerkt hatte, dass sie längst nicht mehr unter sich waren und sich herum drehte, trafen sich ihre Blicke und es war nicht schwer zu erkennen dass Yumi eher weniger von seiner Anwesenheit begeistert war. Weil er ihr Geständnis wahrscheinlich nie hätte hören sollen. Sehr wahrscheinlich sogar. Mit Sicherheit. Ohne ihre eindeutige Reaktion wäre er vielleicht davon ausgegangen dass sie das nur gesagt hatte damit Alessa zufrieden war, das bekam was sie hören wollte, endlich Ruhe gab. Damit diese Auseinandersetzung ein Ende fand, doch es steckte viel mehr hinter dem Gesagten der Blonden. Das winzige Grinsen kam wieder zum Vorschein als er seine Hand sinken ließ, Yumi nicht aus den Augen ließ und erneut setzte er mit geöffnetem Mund an etwas zu sagen als die Freundin sich dazwischen schob und eine weitere Bombe platzen ließ. Den Seitenhieb mit dem Spanner ignorierte er gekonnt, war es doch viel wichtiger auf dieses kleine Wörtchen einzugehen. Ein kleines Wort mit einer großen Bedeutung. Das das Grinsen aus seinem Gesicht verschwinden ließ und seinen Blick, der kurz der Kleineren gegolten hatte, schließlich zu Alessa wanderte. Ein Fehler? Seine Augenbrauen zog er etwas zusammen, schien überrascht und überfordert zugleich, denn er konnte den Worten der Brünetten nicht wirklich folgen. Wie kam sie darauf das Blondchen als einen Fehler zu bezeichnen? Seinen Fehler. Hatte er irgendwann einmal so etwas erwähnt? Darren erinnerte sich nicht und doch hatte er ein seltsames Gefühl in seinem Bauch. Es war kein gutes Gefühl. Und es sollte letztendlich auch sein Bauch sein, der keine Ruhe von der kleinen Frau bekam, denn in einem unachtsamen Moment, in dem er jegliche Momente in seinem Kopf durchgegangen war an die er sich erinnerte, in denen er über Alessa gesprochen hatte und daher nicht wirklich aufmerksam war, eher Kopfschmerzen bekam, stürzte ihre Freundin auf ihn und riss den Studenten mit zu Boden. Die etwas unsanfte Landung wäre nicht einmal das Problem gewesen, es war eher die Tatsache dass die Andere mit ihrem Gewicht auf seinen Bauch gestürzt war, der nach all der Zeit trotzdem noch druckempfindlich war. Der Schauspielstudent konnte einen leisen Schmerzenslaut nicht unterdrücken und blieb deshalb noch ein paar Sekunden mit geschlossenen Augen liegen. Seine Hand legte sich ohne darüber nachzudenken auf seinen Bauch, auf die Narbe und versuchte langsam und tief durchzuatmen bevor er seine dunklen Augen wieder öffnete. Ihrer Entschuldigung lauschte und dazu erstmal nur nickte. Es verstrichen ein paar Augenblicke bis er sich langsam aufsetzte, sein Shirt wieder nach unten rutschte und er den Kopf anhob. „Sag mir das nächste Mal einfach gleich wenn du mich loswerden willst..“, erwiderte der Kerl mit einem leisen Schmunzeln.

  • [Vor dem Gemeinschaftsbad] Yumi, Cylie, Alessa & Darren

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    Das Grinsen wollte aus dem Gesicht des Schauspielstudenten gar nicht mehr verschwinden seit ihre Worte an sein Ohr gedrungen waren. Worte, die Alessa ihr entlockt hatte weil sie die Andere vielleicht ein kleines bisschen zu sehr reizte. Nicht nur weil es ihr Freude bereitete. Na gut - ein kleines bisschen auch weil es ihr Freude bereitete sein Mädchen aus der Fassung zu bringen wobei dafür anscheinend die Tatsache reichte, dass sie hier im T-Shirt des Anderen herumlief und nicht in ihren eigenen Klamotten. die für gewöhnlich doch ein bisschen mehr her machten. Gerade jetzt schien es aber genau das perfekte Outfit zu sein um den kleinen Wachhund der Blonden zu triggern und anschließend die Blonde selbst. Man konnte es ihr nicht verdenken, oder? Wenn man ein Mädchen aus dem Zimmer der eigenen Liebelei kommen sieht und dieses nur ein T-Shirt trug, welches eben auch noch besagter Liebelei gehörte, konnte man schon mal auf falsche Gedanken kommen. Vor allem wenn dieses Mädchen es mit keinem Wort bestritt. Unwahrscheinlich das sie ihr geglaubt hatte. Yumi und die Schülerin hatten nun wirklich kein sonderlich vertrautes Verhältnis also würde sie die Jüngere wohl oder übel ohnehin der Lüge bezichtigen. Warum sich dann nicht gleich einen Spaß daraus machen - warum dann nicht gleich ihre Eifersucht ausnutzen um ihr endlich die Wahrheit zu entlocken, die sie selbst wohl nicht sehen kann oder vielmehr konnte? Nun war die Katze aus dem Sack aber offensichtlich gefiel seiner Auserwählten der Gedanke nicht wirklich, dass ihre Worte vielleicht genau an der richtigen Stelle angekommen waren. Jemand, der wohl genau auf diese Worte gewartet hatte. Doch es hatte den Anschein, dass allein die Vermutung wer hinter ihr stehen könnte jegliche Farbe aus ihrem Gesicht vertrieb. Wird wohl doch nichts mit einem romantischem Geständnis. Wer hätte das gedacht? Alessa konnte nur erahnen welchen Gesichtsausdruck Yumi gerade machte aber sie war sich ziemlich sicher, dass dieser sich nicht in dem Gesicht des Schauspielstudenten widerspiegelte, welcher nach wie vor vergebens damit zu kämpfen schien das Grinsen auf seinen Lippen zu verstecken. Einen Moment glaubte Alessa tatsächlich er hatte endlich seine Worte wiedergefunden aber natürlich kam der kleine Giftzwerg ihm zuvor. Alessas Blick wanderte in die Richtung des Störenfrieds. Lallte die Alte jetzt noch mehr oder war das nur Einbildung? Schrecklich. Es war mehr als offensichtlich das sie kein eigenes Leben hatte. Die roten Augen der Schülerin verengten sich ein kleines Stück als besagte Person in ihre Richtung torkelte und auch noch die Frechheit besaß ihr eine Hand auf die Schulter zu legen, was sie ihr nur für einen Moment gewährte, bevor sie sich ihrer Berührung mit einer abwehrenden Geste entzog. "Fass mich nicht an. Am Ende ist sexuelle Frustration noch ansteckend..." Wer sich letztendlich von wem entfernt hatte wusste Alessa nicht mehr. Immerhin nahm der Giftzwerg jenes Wort in den Mund, welches sie sich vorhin schon einmal anhören konnte. Ein Fehler. Sein Fehler. Waren das wirklich seine Worte gewesen oder führte sie das Mauerblümchen nur vor? So oder so gab es da Klärungsbedarf zwischen ihr und dem angehenden Schauspieler aber Alessa war sich unsicher ob sie das vor diesen beiden Schnepfen machen wollte. Wahrscheinlich war es das was sie mit ihrer Aussage bezweckte und das Blondchen ärgerte sich darüber, dass der Plan der Brünetten offensichtlich glückte, denn dieses kleine Wörtchen nagte an ihr und ihrer... Freundschaft zu dem Lockenkopf. Unweigerlich trafen sich ihre Blicke. Darren schien ebenfalls irritiert von ihrer Wortwahl und zugleich nicht minder überfordert mit diesem Wörtchen oder der Gesamtsituation. Zu sehr beharrte der Wachhund seiner Auserwählten auf dieser Bezeichnung. So sehr, dass es wahr sein musste? Der Druck auf ihrer Brust nahm zu, weil allein der Gedanke er könnte dieses Wort in den Mund genommen haben sie schmerzte aber Alessa gab sich Mühe diesen Schmerz hinunterzuschlucken, ihn hinter einem Lächeln zu verbergen, welches Überlegenheit ausdrücken sollte. Selbstbewusstsein. Glücklicherweise musste sie diese Fassade nicht lange aufrecht halten, da der brünette Trampel sich und ihren Körper offensichtlich nicht im Griff hatte und im nächsten Augenblick Darren mit sich zu Boden riss. Alessa zuckte zusammen als die Körper der Beiden unsanft am Boden aufschlugen oder vielmehr seiner, da der Giftzwerg auf ihm landete. Der Schmerzenslaut des Lockenkopfs war schwer zu überhören und gerade als Alessa einen giftigen Kommentar bezüglich ihres Gewichts ablassen wollte fiel ihr Blick auf den entblößten Bauch des Dunkelhaarigen. Sein T-Shirt war bei dem Sturz etwas nach oben gerutscht und man hatte nun freie Sicht auf eine wirklich lange Narbe. Eine Narbe, die er damals noch nicht gehabt hatte. Ganz sicher. Die roten Augen des Mädchens weiteten sich vor Schock. "Was zum Teufel...?" entglitt es ihr bei dieser Offenbarung. "Was ist..." Sie stoppte sich selbst zeitnah. Es muss mit dem Aufeinandertreffen mit diesen miesen Kerlen zusammenhängen, oder? Wieso war ihr das vorher noch nicht aufgefallen? Wieso hatte sie nicht darauf geachtet? Ihr Blick wanderte automatisch in die Richtung der anderen Blondine. Im Hinterkopf hatte sie die Worte des Musikers. Yumi, die sich die Schuld dafür gab was ihm passiert war...



    [Vor dem Gemeinschaftsbad] Cylie, Alessa , Yumi & Darren - geht in ihr Zimmer


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    Dieser Moment schien endlos. Wie lang er wirklich dauerte vermochte die Blonde nicht zu sagen. Letztendlich rückte alles in den Hintergrund. Einzig ihre Worte hallten in ihrem Kopf wieder und wieder während sie in sein Gesicht sah. Worte, die so viel Gewicht hatten, dass sie die Macht hatten sie zu erdrücken und genau so fühlte sie sich in diesem Moment: erdrückt von ihrer eigenen Wortwahl und der Bedeutung dahinter. Eine Bedeutung, die sie so gar nicht bereit war zuzulassen. Nicht einmal vor sich selbst geschweige denn vor jenen Menschen, dem sie jetzt gegenüberstand, der sie mit seinen Blicken durchbohrte. Einem Grinsen auf den Lippen als wären das die Worte auf die er schon seit ihrer ersten Begegnung gewartet hatte - als mussten diesen Worten nun Taten folgen weil es sich einfach so gehörte - weil man das so machte. Ihr wurde unfassbar schlecht und für einen Augenblick hatte Yumi das Gefühl als hätte sie ihren Körper verlassen und betrachte die Situation nun als Außenstehende. Himmel wie sehr wünschte sie sich sie wäre lediglich eine Außenstehende - unbeteiligt in jeglicher Hinsicht. Sie war unfähig sich vom Fleck zu rühren obwohl alles in ihr schrie: RENN. LAUF. Weil das ihre Art war mit Dingen umzugehen. Schon immer. Nein. Das war nicht wahr. Schon eine sehr lange Zeit weil es sich einfacher anfühlte als Konfrontation. Letztendlich war sich Yumi nicht einmal sicher ob sie überhaupt geatmet hatte oder die ganze Zeit über die Luft anhielt. Eigentlich unmöglich wenn man daran dachte wie unendlich dieser Moment schien. Und dann geschah es wie in Zeitlupe. Seine Lippen, die sie zeitgleich mit ihren Augen fokussierte, öffneten sich einen Spalt als hätte er nun passende Worte gefunden, die es ganz eindeutig nicht gab weil auch ihre Worte unpassend gewesen waren - einfach nur im Eifer des Gefechts aus ihr herausgebrochen waren und keinerlei Bedeutung hatten. Das war einfach sie. Sie wollte ihn nur weil er sich offensichtlich ihren Rat zu Herzen genommen hatte und mit einer Anderen ins Bett hüpfte. Es hatte nichts mit ihm zu tun oder ihr. Oder das was sie Beide miteinander hatten oder auch nicht hatten. Überhaupt nichts. Die Worte, die vermeintlich aus seinem Mund kommen hätten sollen blieben aus. Stattdessen meldete sich Cylie zu Wort und Yumi war ihrer Freundin tatsächlich unfassbar dankbar dafür, dass sie den Druck aus der Situation nahm - vielleicht ein Stück von dem Gesagten ablenkte. Erst jetzt bemerkte die Blonde, wie sehr sie ihren Körper angespannt hatte. Erst jetzt bemerkte sie wie sehr sie sich verkrampft hatte. Es dauerte einen Moment bis sie realisierte von was ihre Freundin da überhaupt sprach, das sie die Tatsache, dass Darren unbemerkt hinter ihnen gestanden hatte ins Lächerliche zog nur um folgend seine Prinzessin wieder als Fehler zu bezeichnen. Einen Moment senkte Yumi den Blick, wich dem seinen aus nur um ihn einen Moment später wieder für den Hauch einer Sekunde einzufangen um weiter zu ihr zu wandern - jenem Mädchen, welches als Prinzessin in seinen Kontaktdaten eingespeichert war - jenem Mädchen, mit dem er im Bett gewesen war, welches er unter Tränen als Fehler bezeichnet hatte als sie damals in diesem gottverlassenen Irrgarten gewesen waren. Jenes Zeitfenster an das er sich nie erinnert hatte, richtig? Jenes Zeitfenster an das nur sie sich erinnerte. Jenes Wort an das nur sie sich erinnerte. Sie brauchte ihn nicht ansehen um zu wissen, dass er mit dieser Information - mit dieser Bezeichnung - nicht viel anfangen konnte und doch würde allein die Tatsache, dass Cylie dieses Wörtchen ins Spiel gebracht hatte vielleicht Unmut zwischen den Beiden stiften. Darauf würde bestimmt ganz besonders viel Versöhnungssex folgen. Reizend. Bevor Yumi diesen Gedankengang weiterspinnen konnte entfernte sich Cylie von der Jüngeren und torkelte auf Darren zu um ihn folgend mit sich umzureißen. Yumi hatte noch eine Hand nach ihrer Freundin ausgestreckt aber da war es schon zu spät gewesen und die Kleinere begrub den Schauspielstudenten unter sich. Sein Schmerzenslaut durchfuhr die Blonde wie ein Messerstich. Sie zuckte unweigerlich dabei zusammen weil sie schon ahnte, wieso dieser Sturz alles andere als angenehm gewesen war. Ihr Blick wanderte über die Beiden und heftete sich an die entblößte Narbe an seinem Bauch. Nichts was sie nicht schon kannte und doch erinnerte ihr reiner Anblick sie daran warum ihre Worte von vorhin völlig bedeutungslos waren - sein mussten. Selbst wenn sie ihn wollte - sie hatte ihn nicht verdient - würde es niemals. Sie hatte sein Leben - seine Zukunft kaputt gemacht mit einer unbedachten dummen Tat, die immer nur ihr schaden hätte sollen weil sie eine Einzelkämpferin war - keine Teamplayerin. Es waren die Worte seiner Prinzessin, die sie aus ihren Gedanken rissen. Worte, die einen glauben ließen sie sehe diese Narbe gerade zum ersten Mal und schlagartig hatte Yumi ihre Gedanken zu einem Paket verschnürt und in die hinterste Ecke ihres Kopfes versteckt damit sie überhaupt in der Lage war die Situation zu kommentierten - damit sie in der Alge war überhaupt irgendwie zu funktionieren weil sie sich sonst irgendwo in einer Ecke verkrochen hätte um sich von der Schuld auffressen zu lassen. Mehr hatte sie ohnehin nicht verdient. Ein herablassender Laut drang über ihre Lippen als sie sich an sein Schulmädchen wandte. "Ach bitte..." Yumi verschränkte die Arme vor der Brust und durchbohrte Alessa mit ihrem eisigen Blick förmlich. "Tu nicht so als hättest du diese Narbe nicht schon gesehen..." Verständnislos schüttelte die ehemalige Studentin den Kopf bevor sie fortfuhr. "Vielleicht macht ihr zwischen dem Vögeln mal eine Pause und du lässt dir beibringen wie man eine bessere Schauspielerin wird. Sonst sehe ich schwarz was diesen Karriereweg angeht..." Sie verzog ihr Gesicht angewidert was zur Abwechslung keine große Kunst war weil allein der Gedanke was er mit ihr angestellt hatte dazu führte. Sie war zwei Sekunden nachdem Yumi sein Zimmer verlassen hatte hineinspaziert und wenn Darren nicht in Windeseile zu seinem Schrank gestürmt war um sich ein T-Shirt überzuziehen dann war es völlig unmöglich, dass sie diese Narbe übersehen hatte. Yumi schüttelte den Kopf weil dieser sich offensichtlich dazu entschieden hatte irgendeine Erklärung für diese Situation zu finden , die nicht darauf hinauslief das die Beiden im Bett gewesen waren. Bescheuert eigentlich weil sie hier in seinem beschissenen T-Shirt herumspazierte als wäre sie eine Art Trophäe, die man herzeigen musste. "Macht was ihr wollt - ich geh ins Bett..." kam es schließlich wieder wesentlich ruhiger über die Lippen der Blonden als sie seiner Prinzessin den Rücken kehrte und schließlich an ihrer Freundin und den am Boden liegenden Darren vorbei ging. Sie schenkte ihm keinen weiteren Blick und ihr Ziel war auch nicht wirklich das Bett aber es war ein Ausweg um sich dieser Situation zu entziehen - um nicht Gott bewahre reden zu müssen über das was gesagt wurde - das was geschehen oder nicht geschehen war. Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss und sie ließ sich daran nach unten gleiten. Yumi schloss die Augen. Der Bild dieses Mädchens in seinem T-Shirt. Es wollte ihr nicht aus dem Kopf gehen. Sie hatte selbst gesagt es war ihr egal wenn er ganz Riverport vögelte. Es musste ihr egal sein und doch spürte sie wie die Tränen in ihren Augen brannten als sie zur Schnapsflasche griff, die glücklicherweise gut erreichbar auf dem Boden lag. Er brannte ihr die Kehle hinunter und sie hoffte damit auch dieses verdammte Bild aus ihren Gedanken brennen zu können. Nicht nur dieses. Auch die Bilder von damals als er ihretwegen verletzt worden war. Die Bilder seiner Narbe - seiner verletzten Hand. Vielleicht konnte sie irgendwann genug trinken um auch ihn aus ihrem Kopf zu streichen weil sie schlichtweg kein Recht darauf hatte an ihn zu denken. An eine Situation in der sie nicht pures Gift für ihn wäre. Gott war sie naiv. Am Ende hatte die Leichtgläubigkeit ihrer Freundin noch auf sie abgefärbt. Cylie. Shit. Sie hatte sie einfach da draußen stehen lassen. Würde sie es in ihr Zimmer schaffen ohne einen größeren Unfall zu haben obwohl ihr gerade aus gehen offensichtlich schon schwer fiel. Yumi vergrub ihren Kopf in ihren Händen ohne die Flasche aus ihrer rechten Hand zu entlassen. Sie hatte es nicht verdient von guten Menschen umgeben zu sein. Sie hatte es verdient allein zu sein. Ihre Finger gruben sich in ihre blonden Haare.

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    Cylie | in ihrem Zimmer


    Den bissigen Kommentar des deutlich jüngeren Mädchens ließ Cylie unter den Tisch fallen und ging gar nicht näher darauf ein, wenn sie nur die Schallplatte mit der sexuellen Frustration drauf hatte, das definitiv nicht stimmte, wirklich nicht, also gar nicht, dann war das ja schon ein bisschen armselig. Sollte sich die Schülerin mal etwas Neues einfallen lassen, wenn sie so hipp bleiben wollte. Und schön. Mein Gott, als sie ihr so nah war, also auch nicht zu nah aber für den Moment näher als sonst, war ihr wie damals in der Universität nochmal aufgefallen wie unglaublich schön das Miststück war. Und natürlich bezeichnete der Zwilling sie in ihrem Kopf so, denn sie hatte etwas gegen ihre Freundin oder ihre Freundin gegen sie und unter Freundinnen, da hatte man einfach die gleichen Feinde. Der verwirrte Blick des Studenten blieb ihr natürlich nicht verborgen und trotzdem blieb sie selbstsicher, nickte sogar noch einmal zur Bekräftigung, denn wenn sie die Jüngere als Fehler bezeichnen konnte weil er das wohl auch so getan hatte, dann würde sie das tun. Wenn es sein musste auch nochmal und nochmal und immer öfter. Weil es ihr sicher etwas ausmachte, auch wenn sie so stark tat. Als Fehler angesehen zu werden, das tat doch schon weh. Zumindest konnte sie sich das vorstellen. Ihr war das noch nicht passiert. Und eigentlich wollte sie auch gar nicht dass ihr so etwas passierte. Wer wurde schon gerne Fehler genannt? Doch diese ganze Sache mit dem hübschen Fehler geriet in den Hintergrund und eigentlich schon in Vergessenheit als sie einen falschen Schritt machte und den Typ mit dem Vogelnest auf dem Kopf zu Boden riss. Und hätte sie ihn dabei nicht halb ausgezogen, wäre wahrscheinlich sie wieder das nächste Opfer von Spott gewesen, doch die große Narbe auf seinem Bauch schien nun der Mittelpunkt des Gesprächs zu sein. Der Schock war der jungen Blonden ins Gesicht geschrieben als Cylie nach ihren Worten zu ihr hinüber gesehen hatte. Erst mit einer angehobenen Augenbraue weil sicher hatte sie die Narbe doch schon gesehen oder hatten sie mit Klamotten Sex.. Doch der Ausdruck in ihren roten Augen verriet, dass sie davon überhaupt keine Ahnung gehabt hatte. Oder war sie ganz einfach eine wirklich gute Schauspielerin? Die junge Frau biss sich auf die Unterlippe und blieb stumm, hielt ihm aber dennoch weiter die Hand hin. Wenn er vor hatte heute noch aufzustehen. Doch der Sturz oder wahrscheinlich eher ihr auf ihn gefallenes Gewicht schien ihn für den Moment doch mehr zu zu setzen als gedacht. „Ähm.. geht’s..?“ Die Medizinstudentin wollte sich zu ihm hinab beugen und ging im Kopf schon mal durch was man aus medizinischer Sicht in solch einer Situation machte bis Yumi sich zur Wort meldete und es wunderte sie zunächst gar nicht wie sie reagierte. Selbst ihr wurde beim Anblick ihres kühlen Blickes kalt und jetzt galt dieser nicht einmal ihr. Sie sagte nichts, schaute nur zwischen den Beteiligten hin und her und half dem Opfer ihrer Tollpatschigkeit schließlich auf, als er endlich nach ihrer Hand griff und ihre Hilfe annahm. Ihr besorgter Blick galt erst ihm, schien er noch immer Schmerzen zu haben, doch dann richtete sich ihr Blick schnell auf Yumi, die mit ihren nächsten Worten ihren Abgang verkündete und auch ohne nochmal zurück zu schauen auf ihr Zimmer zu steuerte. „Gut gemacht!“ Jetzt war die ehemalige Studentin vor ihren eigenen Worten geflüchtet. Nein, natürlich weil sie ganz plötzlich die Müdigkeit einholte. Natürlich, ganz klar. Ein leises Seufzen entkam der kleinen Frau als sie ihre Hände in die Hüfte stemmte. „Ich hoffe du bist dir bewusst was du angerichtet hast..“ Ihr Blick ruhte auf dem großen Mann vor ihr. Der zwar gerade in dieser Situation nicht wirklich viel gemacht hatte außer auf dem Boden zu liegen aber trotzdem für genug Wirbel gesorgt hatte. Diese Männer immer. Sie drückte ihren Zeigefinger auf seine Brust und verengte ihre Augen während sie ihn nicht aus den Augen ließ. „Viel Glück.“, wünschte sie dem Studenten und auch wenn es vielleicht eher nach einem Spaß klang, war es bitterer Ernst. „Du wirst es brauchen..“ Immerhin ging es um Yumi und mit ihrer Freundin was zu klären, nach dem was jetzt passiert war, da brauchte man wirklich jede Menge Glück. Dass man sie an einem guten Tag erwischte. Wenn es die jetzt überhaupt noch gab.. bei dem Gedanken daran, was auf die Blonde in den nächsten Wochen zukam, seufzte sie nochmals leise und drückte sich an dem Studenten vorbei und folgte ihrer Freundin. Aber nicht ohne sich noch einmal umzudrehen, den Typen zu fixieren und ihn direkt anzuschauen. Ganz genau, mit engen Augen. „Ich beobachte dich..“ Das Flittchen ließ sie folgend einfach stehen, schenkte ihr nicht mal mehr einen Blick oder Abschiedsworte. Verdiente sie auch gar nicht. Und er sowieso nicht. „Yumi..?“ Zögernd klopfte sie an der Zimmertür. Mehrmals nachdem sie keine Antwort erhalten hatte. Sie drückte die Klinke hinunter und versuchte die Tür zu öffnen, doch scheiterte daran da sie sich kaum einen Spalt öffnete. Cylie presste ihre Lippen aufeinander, konnte verstehen dass Yumi ihre Ruhe wollte und trotzdem wäre sie jetzt gerne da drin damit sie sich gemeinsam über das junge Miststück unterhalten konnten. Das tat nämlich immer ganz gut, gemeinsam zu lästern und über andere herzuziehen. „Ich bin für dich da!“, rief sie durch die Tür nachdem sie nochmals geklopft hatte und schlich sich schließlich davon, so dass die beiden anderen im Flur sie nicht sehen konnten. Mussten sie ja nicht wissen, dass sie Yumi zum Rückzug gebracht hatten. Schnell huschte sie also in ihr eigenes Zimmer im Stockwert darunter und warf sich dort auf ihr Bett. Wie konnte sie ihre Freundin nur dazu bringen sich helfen zu lassen. Wieso war sie nur so stur, meine Güte. Seufzend zückte sie ihr Handy, kontrollierte ihre nicht vorhandenen neuen Nachrichten und schaute nach ihrem Stundenplan. Der mehr als voll war. Und den sie gerade trotzdem ignorierte. Weil sie den Alkohol noch in ihrem Körper spürte. Der sie schließlich auch ein bisschen schlummern ließ.



    3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Alessa | vor dem Gemeinschaftsbad


    Zunächst kümmerte es den jungen Studenten relativ wenig dass er sich vor der Frauentruppe halb entblößt hatte, immerhin lag seine Aufmerksamkeit mehr auf den dumpfen Schmerzen die sich von seinem Bauch, dort wo die Brünette größtenteils gelandet war, in seinem restlichen Körper ausbreiteten und ihm diesen kurzen Schmerzenslaut entlockt hatten. Doch er rappelte sich schneller wieder auf als gedacht, wollte den Anderen auch kein Grund zur Sorge sein und dass er allen (nochmals) seine Narbe gezeigt hatte, daran dachte er auch gar nicht, war sein Shirt bei seiner aufrichtenden Bewegung eh wieder nach unten gerutscht. Doch der entsetzte Aufschrei der Jüngsten, ihre aufgerissenen Auge, die Sorge die sich in diesem besonderen Rot spiegelte, erinnerte ihn sogleich wieder an den Vorfall. An die Spuren, die er hinterlassen hatte. Als hätte es der dumpfe Schmerz ausgelöst von der kleinen Studentin nicht schon getan. Darren griff nach ihrer ausgestreckten Hand und bedankte sich mit einem Nicken, einem Lächeln, das dann sofort wieder verblasste als er sich an Alessa wand. Zunächst presste er seine Lippen aufeinander. Natürlich hatte er seiner jungen Freundin davon erzählt aber ein paar kleine Details dann doch außen vorgelassen. Weil er ihr nicht noch mehr zumuten wollte? Weil es nicht länger wichtig war, es nur eine kleine oder eher doch größere Narbe auf seinem Bauch war? Weil er nicht wollte, dass auch sie anfing, Yumi die Schuld zu geben? Es reichte schon, wenn die ehemalige Studentin es selbst tat. Was nach wie vor falsch war. Weil sie nichts dafür konnte aber er wusste, dass er Yumi das noch so oft sagen konnte. Nichts könnte sie überzeugen. Der Kerl atmete einmal tief ein, ließ die Luft durch seine leicht geöffneten Lippen hinaus und wollte das, was Alessa gesehen und was ihr den Schock und die Sorge ins Gesicht getrieben hatte, beschwichtigen, doch das andere Blondchen ließ ihm gar nicht die Möglichkeit. Egal ob sie gesehen hatte dass er gerade etwas sagen wollte, sie kam ihm zuvor, zog die Situation schon fast ins Lächerliche. Wollte nicht glauben dass die Schülerin seine Narbe das erste Mal gesehen hatte. Darren schüttelte seinen Kopf. Was glaubte sie was er mit Alessa in seinem Zimmer tat? Ging sie stets davon aus dass jedes Mädchen das ihn besuchte gleich in seinem Bett landete? Dass er seine Freundin sofort flach legte? Ja, bestimmt glaubte sie das und genauso sicher war er sich dass er sie nie vom Gegenteil überzeugen konnte. Immerhin ließ Yumi sich ja nichts sagen. „Hör auf damit, Yumi.“ Seine Stimme war nicht wirklich laut, sodass er sich auch nicht mal sicher war ob er sie überhaupt ausgesprochen hatte. Oder ob es Gedanken geblieben waren. „Bitte..“, begann er folgend, doch ließ sich von ihr unterbrechen, ließ sich von ihrer Kälte berühren und erstarrte beinahe. Vielleicht weil ihm gerade irgendwie die Kraft fehlte etwas zu erwidern oder weil er wusste dass es nichts nütze ihr jetzt hinterher zu rufen. Sie gar aufhalten zu wollen. Yumi hatte mehr als deutlich gemacht, mit ihren Worten, Taten, vorallem mit ihren eisigen Blicken, dass sie das hier nicht wollte. Dass das eine Begegnung war, die sie sich gerne erspart hätte. Und da war sie wahrscheinlich nicht die Einzige. Trotz des Fehlens seiner Worte hatte er sich in die Richtung gedreht in die sie sich entschieden hatte zu gehen. Zurück in ihr Zimmer, das bald nicht mehr ihr Zimmer sein würde. Wie oft er wohl daran vorbei gehen würde, mit Gedanken an das, was darin alles passiert war während irgendein neuer, unwichtiger Student sich dort einnistete? Wie oft würde er sich dabei erwischen vor der Tür zu stehen, wie oft würde er warten? Vielleicht sogar klopfen, nur damit ihm ein Fremder verwirrt in die Augen sehen konnte. Es war schließlich die Reaktion ihrer kleinen Freundin, die ihn aus seiner Gedankenwelt zurück holte. Der angehende Schauspieler hob seine Augenbrauen und erwiderte ihre drohende Aussage mit einem irritierten Blick, musste dann aber dennoch leise schmunzeln als sie ebenfalls das Weite suchte und Alessa und ihn wieder alleine ließ. „Sollte ich.. Angst haben?“ Er war es der zuerst wieder seine Stimme fand. Die rau klang, weshalb er sich räusperte und eigentlich nur darauf wartete, dass seine Freundin ihm irgendwas an den Kopf knallte. Allen voran das mit dem Fehler.. was bei ihm selbst noch ein paar viele Fragezeichen hinterließ.

  • [In ihrem Zimmer] Yumi geht ~


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    Hör auf damit. Das waren seine Worte gewesen. Das war das Einzige was er über seine Lippen gebracht hatte in diesem Moment. Vielleicht lag es daran, dass sie ihm nicht die Gelegenheit dazu gegeben hatte auch nur irgendetwas Anderes dem Ganzen hinzuzufügen aber vielleicht war es aber auch nur zu viel für ihn in diesem Moment - die Tatsache, dass sie sein Prinzesschen halbnackt im Badezimmer des Wohnheims angetroffen hatte und seine Worte nun nur noch weniger wert waren als Worte es im allgemeinen waren. Hatte sie sich mehr erwartet? Nein. Im Gegenteil. Jede auch nur irgendwie mögliche Reaktion seinerseits wäre zu viel gewesen - hätte sie nur noch mehr zur Flucht gedrängt als dieses breite Grinsen in seinem Gesicht als die erlauschten Worte an sein Ohr gedrungen waren. War es das was er wollte? Er hatte nur darauf gewartet so unbedachte Worte aus ihrem Mund zu hören? War es das jetzt? Jetzt hatte die ganze Sache doch keinen Reiz mehr - richtig? Jetzt hatte er das was er glaubte haben zu wollen. Jetzt konnte er sich das nächste Mädchen krallen, welches sich rar machte - welches auf seinem masochistischem Herzen herumtrampelte. Hör auf damit. Womit genau? Damit sein kleines Schulmädchen zu beleidigen? Musste sie vor der bösen Furie beschützt werden, die Yumi war? Das arme Ding. Bestimmt fiel dem Schauspielstudenten eine Möglichkeit ein ihr Trost zu spenden. Beinahe entglitt ihr ein herablassender Laut aber sie verschluckte sich beinahe daran und es wurde ein Schluchzen daraus. Sie vergrub ihren Kopf in ihren Händen und ihre Gedanken im Alkohol, weil das ja immer schon so viel gebracht hatte. Ihre blauen Augen hatte sie geschlossen und doch änderte das nichts daran, dass diese Bilder immer wieder in ihrem Kopf auftauchten. Bilder von denen sie geglaubt hatte, dass sie ihr nichts ausmachen würden weil er nur eine lockere Geschichte war und doch hörte sie sich selbst immer wieder diese Worte wiederholen, die sie an sein kleines Betthäschen gerichtet hatte. Seinen Fehler, wie er sie bezeichnet hatte und den er anscheinend doch immer wieder gerne beging. Sie passten besser zueinander - das war ihr klar. Dennoch war ihr allein der Gedanke daran zuwider sie miteinander zu sehen. Das Klopfen an ihrer Tür ließ sie hochschrecken. Ihr Herz eine Sekunde lang aussetzen aber es war nur Cylie, deren Stimme auf der anderen Seite der Tür zu hören war. Sie hatte sie einfach stehen gelassen und jetzt kehrte sie auch ihr den Rücken zu weil es einfach nie was Gutes mit sich gebracht hatte wenn sie Menschen an sich herangelassen hatte. Ihre Lippen blieben stumm als die Brünette sich nach ihr erkundigte. Sie musste nichts sagen. Es war der Studentin auch so klar, dass es nicht wahrscheinlich war, dass Yumi bereits in einen tiefen Schlaf gefallen war. Manchmal war das nicht Vorhandensein von Worten doch in Wirklichkeit Antwort genug, oder nicht? Ihre Fingernägel krallten sich in den Unterarm der anderen Hand als Cylie ihr versprach für sie da zu sein. Ein Versprechen das gerne leichtfertig gegeben wurde aber doch wollte die Blonde ihrer Freundin glauben. Trotzdem schwieg sie weil das Aussprechen der Dinge, die einem belasteten erst damit an Gewicht bekamen. Wenn man es in sich hineinfraß - die Probleme mit Schnaps hinunterspülte und sie einfach von sich drückte hatte man irgendwann einmal wieder die Mauer um sich aufgebaut, die man nie auch nur annähernd zerbröckeln hätte lassen dürfen. Yumi biss sich auf die Unterlippe und spürte wie eine Träne ihre Wange hinunterlief. Der Druck auf ihrer Brust nahm zu. Sie war es nicht wert für Jemanden Alles zu sein. Sie war es nicht wert glücklich zu sein. Sie war es nicht wert, dass man ihr Vertrauen schenkte. Warum also war sie...enttäuscht? Das war nichts Neues für sie. All diese Dinge wusste sie und dennoch hatte ein Teil von ihr seinen Worten glauben wollen. Wie dumm. Wie naiv. Erneut griff sie zur Flasche und spülte diese Bitterkeit mit och mehr Bitterkeit hinunter.

    Am nächsten Tag wachte sie am Boden liegend auf. Die leere Flasche lag unweit von ihr entfernt und ihr Kopf dröhnte. Murrend richtete sich die junge Erwachsene auf und fuhr sich durch die zerzausten Haare. Sie fühlte sich elendig und das nicht nur weil sie auf dem nicht gerade bequemen Boden geschlafen hatte. Es dauerte etwas bis sie es geschafft hatte sich aufzurichten - nach ihrem Handy zu greifen nur um Festzustellen, dass sich ohnehin kein Schwein für sie interessierte und ihr Interesse an der Außenwelt ungefähr gleich groß war. Langsam schleppte sie sich zum Bett und ließ sich auf die Matratze fallen. Sie legte ihren Arm auf ihre Stirn und schloss erneut die Augen. Alles drehte sich und ihr war übel. Sie blinzelte und runzelte die Stirn. Shit. Heute wollte sie sich doch diese WG ansehen in der ein Zimmer frei geworden war. Wie spät war es überhaupt? Ein erneuter Blick aufs Handy verriet Yumi, dass sie wohl noch etwas Zeit hatte aber noch einmal Einschlafen war keine Option obwohl dass das Einzige war worauf sie Lust hatte. Ein Seufzen entglitt ihren trockenen Lippen und irgendwann schaffte sie es tatsächlich sich so weit fertig zu machen um vielleicht nicht direkt eine Absage zu bekommen. In der Uni musste sie die Tage auch noch vorbei weil die wohl noch irgendetwas von ihr brauchten. Vielleicht wollten sie Salz in die Wunde reiben oder ihr noch einmal klar machen wie sehr sie versagt hatte...


    [Vor dem Gemeinschaftsbad - In Darrens Zimmer] Alessa & Darren

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    Die Narbe war riesig. Was zur Hölle war passiert? Er hatte ihr zwar davon erzählt aber wie gewaltig das Ausmaß dieses Unglücks war, hatte der Student wohl für sich behalten. Es war eine Sache, dass seine Hand unbrauchbar geworden war - vielleicht nie mehr so werden würde wie zuvor - aber diese riesige Narbe machte klar, dass der Lockenkopf eine nicht gerade kleine Operation hinter sich hatte, richtig? Medizin war zwar nicht so ihr Ding aber um sich dessen bewusst zu sein musste man nicht studiert haben soviel war klar. Selbst als sein T-Shirt wieder alles versteckte waren ihre Augen immer noch weit aufgerissen und wahrscheinlich stand auch ihr Mund offen so sehr hatte sie dieser Anblick aus der Bahn geworfen. Es waren die Worte seines Mädchens, die sie aus diesem tranceähnlichem Zustandsbild wachrüttelten. Worte, die nur verzögert bei ihr ankamen weil ihr Kopf sich immer noch ausmalte was wohl wirklich geschehen war - was ihm passiert war und wieso er nicht in der Lage war ihr die ganze Geschichte zu erzählen. Sie blinzelte irritiert in die Richtung der anderen Blondine, die wohl immer noch daran festhielt, dass sie hier in seinem T-Shirt rumlief weil sie gerade frisch gevögelt aus seinem Zimmer spaziert war. Naja sie hatte es auch nicht abgestritten. Nicht nur weil ihr die ganze Sache Spaß bereitet hatte sondern ein Stück weit auch um ihr zu zeigen, dass ihr der Kerl hier in der Runde vielleicht doch nicht so egal war, wie sie es ihm anscheinend gerne glauben ließ. Aber all das war in den Hintergrund gerückt weil das Aufeinandertreffen dieser ungewöhnlichen Konstellation anscheinend auf ihr Ende zusteuerte. Nicht zuletzt weil sein Mädchen in ihr Zimmer aufbrach weil sie wohl keinen Bock mehr auf diese ganze Angelegenheit hatte. Er hatte noch versucht die Sache zu klären und doch wirkte er in ihrer Nähe ganz klein - unfähig sich die rechten Worte zurechtzulegen - unfähig sich zu erklären. Ihre Worte hatten ihn wohl getroffen. Worte, die eigentlich doch an die Schülerin gerichtet waren und doch tat der Vorwurf ihrerseits den Schauspielstudenten anscheinend grob. Die Freundin seines Mädchens drohte ihm noch zum Abschluss bevor auch sie das Weite suchte. Zurück blieben nur Alessa und Darren und die Stille, die inzwischen eingekehrt war. Eine erdrückende Stille irgendwie und das Blondchen fragte sich ob er es genau so empfand oder ob es nur für sie so war weil nach wie vor das Bild seiner Narbe in ihrem Kopf herumkreiste und die Worte der beiden Anderen. Ein ganz spezielles Wort. Sie senkte den Blick. Ließ zu, dass dieses Wort an Gewicht gewann als schließlich seine raue Stimme, die Stille zwischen ihnen durchbrach. Es dauerte einen Moment bis Alessa ihren Kopf anhob und sie den Blick seiner dunkelbraunen Augen einfing in denen sich Unsicherheit widerspiegelte auch wenn ihr nicht ganz klar war ob sich seine Frage auf die Drohung der Studentin bezog oder vielmehr auf das was er vermutete was nun seitens der Schülerin folgen würde. Stumm sah sie ihn einen Moment an bevor sie sich an ihm vorbeischob und in die Richtung seines Zimmers aufbrach, welches ohnehin nur wenige Schritte entfernt war. Sie machte sich nicht die Mühe, die Tür hinter sich zu schließen, da er ihr ohnehin gleich folgte. Sie machte sich nicht die Mühe etwas zu sagen als sie wieder aus seinem T-Shirt schlüpfte und es zu Boden gleiten ließ nur um folgend wieder in ihre nassen Klamotten zu schlüpfen. Kein Wort verließ ihre Lippen während sie ihren zierlichen Körper wieder in ihre gewohnte Kleidung hüllte. Sie spürte seinen Blick auf sich. Nicht zwangsläufig weil sie halbnackt war sondern vielmehr weil er mit der Stille zwischen ihnen nicht klarzukommen schien. Alessa zupfte sich die Haare zurecht und mit einer Spange, die sie aus ihrer Tasche fischte, bändigte sie ein paar verirrte Strähnen. "Ist es das was ich für dich bin? Nichts weiter als ein Scheißfehler???" Sie konnte nicht anders. Sie wollte wortlos gehen aber dieses Wort hallte so lange in ihrem Kopf wieder bis ihre Lippen nicht länger schweigen konnten. Bis die Worte aus ihr herausbrachen und so auch die Tränen, die sie so lange zurückgehalten hatte. "Bedeutet dir all das gar nichts? Hast du nicht einmal den Mumm mir das ins Gesicht zu sagen? Bin ich dir so wenig wert, dass ich es so erfahren muss wie du wirklich denkst?" schnauzte sie den Lockenkopf schließlich an und dachte noch nicht einmal daran ihre Lautstärke zu zügeln weil es mitten in der Nacht war und man hier Tür an Tür mit Fremden lebte.

  • 3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Alessa | in seinem Zimmer


    Es war das erste Mal dass die Stille, die sich zwischen den Freunden aufgebaut hatte, unangenehm war. Sonst hatte er nie ein Problem damit gehabt, es nie als schlimm empfunden wenn in der Zeit, die sie miteinander verbracht hatten, mal etwas Ruhe eingekehrt war. Jeder für ein paar Minuten seinen Gedanken nachhing. Doch dieses Mal war es anders. Ganz anders. Die Stille war erdrückend. Nahm ihm beinahe die Luft zum Atmen. Genauso wie der Blick des Mädchens. Als einzige Reaktion auf seine Worte, von denen er selbst nicht genau wusste, auf welche Situation sie anspielten. Alessa drängte sich wortlos an ihm vorbei und der Student drehte sich herum, rief ihren Namen und folgte ihr sogleich in sein Zimmer. Seine Schritte wurden langsamer bis er schließlich in seinen gewohnten vier Wänden stehen blieb, das Mädchen dabei beobachtete wie sie sein T-Shirt von ihrem Körper zog und es anscheinend nicht mehr weiter schlimm fand, dass ihre eigenen Klamotten noch nass waren. Abermals kam ihr Name über seine Lippen bevor er sie aufeinander presste, an diesem Fleckchen in seinem Zimmer stehen blieb, wie angewurzelt weil er nicht nach vorne wusste und auch nicht zurück. „Ich weiß nicht was..“, begann der junge Student irgendwann weil er die Stille nicht mehr aushielt, weil er in seinem Kopf keine Antwort fand, keine Erinnerung die dazu passte und es ihm schon fast Kopfschmerzen bereitete. Ein paar dünne Strähnen lockerten sich sofort wieder aus ihrer Frisur als es plötzlich aus ihr herausbrach, als sie die Worte nicht mehr länger zurück halten konnte und Darren spürte einen Druck auf seiner Brust. Einen Schmerz in seinem Bauch. Der angehende Schauspieler machte einen Schritt auf die Jüngere zu, konnte nicht zu sehen wie sie weinte aber wollte gleichzeitig diesen Abstand aufrecht halten, der sich so oder so zwischen ihnen aufgetan hatte. Alleine wegen ihm wie es schien. Wegen etwas was er gesagt hatte, auch, wenn er sich nicht daran erinnerte. Wann hatte er mit Yumi darüber gesprochen, hatte sie es aus dem Kontext gerissen, sich ausgedacht, hatte die ehemalige Studentin es satt gehabt, die beiden miteinander zu sehen? Nein, das machte keinen Sinn, das war nicht Yumi. Ihr konnte er das nicht in die Schuhe schieben. Das hier war ganz allein seine Schuld oder? Sein Fehler. „Nein, Alessa, ich.. das habe ich nie gesagt. Und wenn dann.. nicht so gemeint.“ Gab es überhaupt eine Möglichkeit das wieder gerade zu biegen? Der Schauspielstudent machte einen weiteren Schritt auf sie zu. Seine Worte klangen eher nach einem 'Das ist nicht so wie es aussieht' und das war ihm klar, weshalb er inne hielt, kurz tief durchatmete, den Blick von seiner guten Freundin abwandt und auf den Zimmerboden starrte. Fehler.. ein Fehler.. wann hatte er Alessa je so bezeichnet? Im Krankenhaus? Als er unter dem Einfluss unzähliger Medikamente stand? Als sein Kopf vernebelt und er teilweise nicht er selbst war, nicht ganz bei Sinnen? Oder aber im Vollrausch? Mit Alkohol im Blut sagte man oft mal Dinge, die man eigentlich nie aussprechen wollte.. Darren seufzte. „Du bist kein Fehler, Alessa.“ Seine Stimme war leise im Gegensatz zu ihrer Stimmlage und er konnte es verstehen, war es ihm auch wirklich egal ob gleich einer seiner Mitbewohner in der Tür stand und sich beschwerte, er musste auch oft genug irgendwelche Streitereien oder Partygeräusche ertragen. Doch er wollte die Blonde nicht so aufgewühlt und wütend erleben. Vorallem nicht wenn er derjenige war, der diese Gefühle in ihr ausgelöst hatte. „Das was zwischen uns ist, unsere Freundschaft, natürlich bedeutet mir das alles etwas. Du bist mir wichtig und gerade deshalb..“ Natürlich könnte er auch weiter alles abstreiten, die Worte der anderen als Lüge bezeichnen, den Kopf schütteln und das Thema wechseln, doch wäre es der Jüngeren gegenüber alles andere als fair. Und vielleicht war auch jetzt der Moment gekommen, in dem er die Sorgen, die schon länger in seinem Kopf herum schwirrten, aussprechen sollte. Denn wenn nicht jetzt, wann dann? „Es war ein Fehler dir.. etwas vorzumachen, irgendwelche Hoffnungen aufleben zu lassen wo es diese.. niemals gab. Ich wollte mich ablenken, sie vielleicht auch einfach eifersüchtig machen und es war einfach absolut.. scheiße von mir, dich dafür mit ins Spiel zu ziehen. Das war der Fehler, es war mein Fehler und mit der Zeit bist du mir einfach ans Herz gewachsen, Alessa, du bist ein toller Mensch und ich war froh dass.. du da warst, dass ich mit dir reden und lachen kann. Du bist eine Freundin für mich geworden trotz.. allem.“ Nicht dass die Dinge zwischen ihnen so schlecht gewesen waren, dass man sich am liebsten nie wieder ins Gesicht sah aber es waren doch auch Dinge, die eine Freundschaft nicht immer aushalten konnte. Wobei sie ihre ja auch irgendwie darauf aufgebaut hatten. Wahrscheinlich wirkte der Student wie ein geschlagener Hund, war er es ja irgendwo auch. Er hielt seine linke Hand fest, krallte sich daran, denn das spürte er ja eh nicht und schaute auf ihre zu Boden tropfenden Tränen.

  • [In Darrens Zimmer] Alessa & Darren

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    Sie hörte wie ihm ihr Name über die Lippen glitt aber sie blieb nicht stehen sondern steuerte geradewegs auf sein Zimmer und somit auch ihr Ziel zu. Sie wollte einfach nur weg. Wollte sich seine Lügen nicht anhören sondern mit ihrem Schmerz allein sein. Einen Moment hatte sie geglaubt die Beiden hatten das alles nur erfunden um sie mit purer Absicht zu verletzen aber ein Blick von ihm hatte ausgerecht um dieses kleine Wörtchen zu bestärken - diesen Zweifel an ihm und ihrer Freundschaft weiter wachsen zu lassen und das binnen der letzten Minuten. Der Zweifel hatte ein Ausmaß angenommen, welches das Blondchen nun drohte zu erdrücken - ihr die Luft zum Atmen abschnürte. Er folgte ihr - betrat wenige Sekunden nach ihr seine eigenen vier Wände nur um erneut das Wort an sie zu wenden aber sie hatte ihm nichts zu sagen - kämpfte stattdessen mit den Tränen, die sie Auge in Auge mit den beiden Älteren gut unterdrücken hatte können. Die Blöße wollte sie sich nicht geben. Niemals. Er setzte zu einem Satz an - einer Ausrede aber fand anscheinend doch nicht die richtigen Worte dafür. Weil es sie nicht gab. Weil es keine Erklärung dafür gab. Dieses Hadern mit den eigenen Worten machte Alessa zunehmend wütend und so konnte auch sie nicht länger an sich halten und mit einem wütenden Funkeln in den Augen, welche sie nun auf den Dunkelhaarigen gerichtet hatte, brachen die Worte nur so aus ihr heraus. Sie spürte ihre nassen Klamotten auf ihrer Haut aber es war ihr egal. Sie fühlte sich in seiner Gegenwart nicht länger wohl - wollte Abstand zwischen sich und den Schauspielstudenten bringen um Klarheit zu schaffen wo es schier unmöglich schien. Sie wollte keine weiteren Lügen hören - keine Ausreden - keine Erklärungen. Genau genommen wollte die Schülerin, dass er ihr klipp und klar ins Gesicht sagen konnte, dass seine Auserwählte und ihr Schoßhündchen nur Müll erzählt hatten und er dieses Wörtchen in Zusammenhang mit ihr nie in den Mund genommen hatte. Aber sein Blick vorhin hatte ausgereicht und diesen Wunsch verpuffen lassen. Jetzt wäre es nur noch ein kläglicher Versuch die Wogen zu glätten. Jedes Wort, welches über seine Lippen kam fühlte sich wie eine glatte Lüge an, weshalb ihr auch ein verachtender Laut über die Lippen kam - gefolgt von einem Kopfschütteln ihrerseits. Ihre Augen formten sich zu Schlitzen als Darren sich dann doch ausbesserte. Nicht so gemeint. Natürlich. Schadensbegrenzung. Mehr war das nicht was er hier trieb. Er wollte weiterhin so tun als wäre nichts während die Anderen auf sie herabsahen weil sie immer noch etwas mit ihm zu tun hatte obwohl er sie als Fehler bezeichnete. Er näherte sich ihr ein Stück doch die Blonde hob eine Hand und wich zurück. Sie wollte seine Nähe gerade nicht und zugleich wollte sie sich von ihrem Freund trösten lassen weil sie so unglaublich wütend war - so verletzt. Sie wollte die Wärme seiner Umarmung spüren aber dieses Wörtchen hatte sich in ihren Gedanken festgefressen und wollte sie nicht mehr loslassen. Er sprach ruhig - nahezu leise im Vergleich zu der Lautstärke, die sie gewählt hatte. Alessa biss sich auf die bebende Unterlippe und doch änderte es nichts daran, dass ihr Tränen über die Wangen kullerten. Sie fühlte sich so dämlich und schwach - heulte hier wegen Dingen, die ein paar Studentinnen ihr an den Kopf geworfen hatten. Erneut schnaubte sie als der Lockenkopf davon sprach, dass ihm ihre Freundschaft sehr wohl etwas bedeutete. "Ja. Ich merke es. Deshalb muss ich Monate später erfahren, dass du im Krankenhaus warst - das du deine Hand nicht mehr spürst und selbst dann ist es anscheinend nicht von Bedeutung zu erwähnen, dass du eine riesige OP hinter dir hast..." Sie deutete in die Richtung seines Bauches - eine Anspielung auf die Narbe, die dort zierte. "Was ist das für eine Freundschaft wenn man sich ohnehin nie beim Anderen meldet oder irgendwas erzählt?" Alessa schüttelte den Kopf und griff nach ihrem Jutebeutel in dem noch ein paar Flaschen hochprozentigen Alkohols aneinander klirrten. Sie schulterte das gute Stück und strich sich schniefend eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die anscheinend nicht Folge leisten wollte. Mit ihrem Handrücken wischte sie die Tränen beiseite - sah zu Boden und nicht länger in die dunkelbraunen Augen ihres Gegenübers. Was hatte sie sich erwartet? Hier eine Freundschaft zu finden, die der ihren mit Hina glich? Die ihr das Wasser reichen konnte - jetzt wo es zwischen ihnen seltsam geworden war? Ein lächerlicher Gedanke. Ein kläglicher Versuch. Sie hatte einen Ort gesucht an dem sie ihre Sorgen abladen konnte - vielleicht einen Ratschlag bekommen konnte aber war es der richtige Ort? Sie wusste es nicht. Nicht mehr. Hatte es vielleicht auch nur gehofft. Alessa ließ seine Worte auf sich wirken. Schwieg für die Dauer seiner Aussage und auch ein Stück weit danach. "Ich mache dir keinen Vorwurf, dass die Dinge so gelaufen sind..." Kam es ihr kurz und knapp über die Lippen und sie meinte es auch so. Sie war vielleicht ein Stück weit in ihrem Stolz verletzt gewesen, hatte sich auch ein wenig in ihn verguckt gehabt aber war nie unsterblich in ihn verliebt gewesen. Darren war nett anzusehen und das was sie miteinander gehabt hatten war... gut gewesen aber irgendwie war zeitgleich auch die Sache mit Hina passiert und hatte sie so viel mehr eingenommen als diese Sache also vielleicht war sie im Nachhinein betrachtet auch nicht ganz ehrlich gewesen und hatte nur die Aufmerksamkeit genossen - ihren kleinen Flirt. Ihre Tränen versiegten nach und nach und trotzdem wollte dieses kleine Wörtchen nicht ganz verschwinden. Auch als er sich erklärte schwebte dieses Wort immer zwischen ihnen und das fühlte sich alles andere als gut an. "Ist... das nur eine Ausrede weil du Angst hast das ich dich mit dem hier verprügle?" Alessa hob ein wenig den Jutebeutel an und kurz zuckten ihre Mundwinkel nach oben als sie seinen Blick einfing...

  • 3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Alessa | in seinem Zimmer


    Da waren sie. Die Vorwürfe. Und auch wenn Darren im ersten Moment die Luft anhielt, sie fast als unpassend bezeichnet hätte, so hielt er inne und konnte das Mädchen verstehen. Er sprach von einer Freundschaft, dass sie ihm wichtig war und zeitgleich hatte er ihr so viel verschwiegen. Vielleicht weil sie diesen Schritt in ihrer Freundschaft noch nicht getan hatten? Vielleicht aber auch einfach weil er sie nicht belasten wollte? Weil er sich selbst ein bisschen verloren hatte und andere auch nicht belästigen wollte. Weil er es alleine schaffen und niemanden zur Last fallen wollte? Weil Alessa nicht wichtig genug war in seinem Leben? Nein, das war es auf keinen Fall. „Es war auch nicht leicht für mich.“, erwiderte der Student nach einer kurzen Phase der Stille, seine Lippen hatte er nicht länger aufeinander gepresst aber anschauen konnte er die Andere dennoch nicht. „Ich musste erst einmal mit mir selbst klar kommen. Das alles war für mich nicht gerade leicht und dann.. war da noch Yumi und.. nach der Not-OP hab ich sie nicht mehr gesehen, ich habe nichts mehr von ihr gehört. Ich war wochenlang weg und musste erstmal irgendwie lernen mit einer Hand klar zu kommen und dass ich nie wieder Musik machen kann. Und wer weiß, wer will schon einen einhändigen Schauspieler engagieren?!“ Jetzt war er es, dessen Stimme lauter geworden war. Fast so als machte er diesmal ihr die Vorwürfe, warum sie genau jetzt damit um die Ecke kam. Sich über seine fehlenden Nachrichten beschwerte. Davon sprach dass das keine Freundschaft war. Was war es dann? Wunschdenken? Ein Stempel den sie ihrer Bekanntschaft aufgedrückt hatten weil es so leichter zu erklären war? Nein, so war das nicht. Es war etwas Besonderes. „Ich war kein guter Freund. Ich weiß das und das tut mir leid. Es war.. zu viel.“ Darren hatte sich wieder etwas von ihr entfernt, war ein paar Schritte durch sein Zimmer gelaufen, fuhr sich durch die zerzausten Locken und seufzte. „Und wie meldet man sich nach sowas? Hey, ich wäre fast an einer inneren Blutung gestorben nachdem mich ein paar Arschlöcher zusammen geschlagen haben! Oh und meine Hand ist jetzt nur noch Deko!“ Der Student hob seine Schultern und er schafft es tatsächlich seine Mundwinkel etwas zu heben. Belustigt über seine eigenen Worte. Und als er das Klirren von Glasflaschen hörte, sah wie Alessa ihren Jutebeutel anhob und ihre Drohung aussprach, auf ihren zarten Lippen ein ebenso zartes Lächeln sah, wurde der Druck auf seiner Brust leichter. Ein kleines bisschen. Abwehrend hob er seine rechte Hand und wich etwas zurück, dann hob er seine flache Hand vor das Gesicht und hielt den Kopf gesenkt. „Gnade, bitte..!“, bettelte der eventuell angehende Schauspieler und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Es wäre zu schade um den Alkohol, wenn die Flaschen kaputt gehen..“

  • [In Darrens Zimmer] Alessa & Darren

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    Wahrscheinlich war es nicht richtig ihm jetzt Vorwürfe zu machen aber diese ganze Geschichte ließ sie an allem zweifeln. An ihm. An sich. An ihrer Freundschaft und das war die einzige Art und Weise wie sie diesen Zweifeln Ausdruck verleihen konnte ob es ihm gegenüber nun fair war oder auch nicht. Es war nur verständlich, dass er erst einmal selbst mit der ganzen Geschichte klarkommen hatte müssen - all das verarbeiten was passiert war. Sie verstand es. Ja wirklich. Aber zugleich fühlte sie sich ausgeschlossen aus seinem Leben - nicht wirklich Teil davon sondern nur wie ein lästiger kleiner… Fehler. Die beiden Mädchen hatten ins Schwarze getroffen auch wenn sie es niemals zugeben würden - nicht ihnen gegenüber. Sie hatten Salz in eine Wunde gestreut, die sie allzu gerne ignorierte weil sie Niemanden diese schwache Seite zeigen wollte.

    Mit jedem Wort, welches seine Lippen verließ, wurde seine Stimme lauter - eindringlicher. Machte er ihr nun die Vorwürfe? War das wirklich notwendig? Auge um Auge quasi? Er stromerte durch den Raum - brachte wieder mehr Abstand zwischen sich und die Blonde - wirkte aufgewühlt - vielleicht in jene Situation damals zurückversetzt auf eine Art und Weise. Er war alleine gewesen - sich selbst dafür entschieden - oder? Er hatte seine Sorgen mit Niemanden geteilt sondern alles mit sich selbst ausgemacht. „Meinst du nicht es wäre leichter gewesen, wenn du nicht allein gewesen wärst?“ Alessa schüttelte verständnislos den Kopf und sah ihn durch ihre roten Augen an und wusste im Grunde selbst, dass sie es wahrscheinlich ebenfalls lieber mit sich selbst ausgemacht hätte als Andere mit hineinzuziehen. Keine sonderliche gute Entscheidung aber man konnte auch nicht aus der eigenen Haut - oder nicht? Vielleicht war sie einfach nicht die Richtige gewesen. Nicht die Person, die er sich an seiner Seite gewünscht hätte. Seine Worte deuteten es doch im Grunde schon an - das Erwähnen ihrer Abwesenheit nach der Operation und auch nach dem Krankenhausaufenthalt. Er hatte sich nur sie an seiner gewünscht aber sie war nicht da gewesen - hatte sich zurückgezogen - aus welchem Grund auch immer. Wahrscheinlich war sie die Einzige, die das wusste.

    Ein belustigter Laut entkam den Lippen des Lockenkopfs als er sich fragte wie man sich in einer Situation wie er sie durchleben hatte müssen bei seinen Freunden meldete. Ein Lachen, welches den Schmerz verstecken sollte? Vielleicht auch irgendwo die einzige Möglichkeit mit seiner Situation umzugehen ohne in ein Tief zu stürzen. "Ich... hätte es zumindest gerne nicht einfach durch... Zufall erfahren..." Was gab es noch was er zurückhielt? Was gab es noch, dass er nicht bereit war mit ihr zu teilen weil ihre Freundschaft vielleicht doch nur an der Oberfläche kratzte und keine Tiefe besaß? Das Klirren der Flaschen in ihrem Jutebeutel ließ sie kurz zusammenzucken - war dieses Geräusch im Vergleich zu der Lautstärke in seinem Zimmer doch verhältnismäßig laut. Jetzt wo jeder einen Teil seines Ballastes abgeladen hatte war es weniger angespannt zwischen ihnen aber doch irgendwie nicht so locker wie noch vor dem Treffen mit den Mädchen. Sie rang sich ein Lächeln ab - irgendwie. "Das ist wahr..." Es wäre unschön wenn die Flaschen kaputt gingen. Es wäre unschön wenn ihre Klamotten noch mehr von dem Hochprozentigem durchnässt wären. Sie richtete die Henkel der Jutetasche auf ihrer Schulter und sah ihren Gegenüber an. "Es ist wohl besser wenn ich jetzt gehe..."

  • 3892-pasted-from-clipboard-pngDarren & Alessa | in seinem Zimmer


    Der junge Kerl hob seine Schultern. „Ich weiß es nicht.“ Mit Sicherheit hätte es das ein oder andere Mal geholfen. Wenn da außerhalb unzähliger Therapeuten und Ärzte noch Menschen aus seinem näheren Umfeld in dieser schweren Zeit bei ihm gewesen wären. An seiner Seite gestanden und ihm Mut und Hoffnung zugesprochen hätten. Doch gleichzeitig wollte er niemanden zur Last fallen, seine Sorgen nicht immer teilen und die Zweifel die er in sich trug auch nicht unbedingt nach außen zeigen. Aber eigentlich hatte er ja Jemanden gehabt. Irgendwie. Zumindest hatte er seine Gedanken oft mit jemanden geteilt. Auch wenn dieser Jemand nie darauf eingegangen war oder reagiert hatte. Und trotzdem hatte er nicht damit aufgehört, war es so etwas wie ein Anker gewesen, ein Lichtblick. Doch das jetzt noch zu erwähnen? Dann könnte er Alessa wahrscheinlich gleich einen Pfahl ins Herz rammen. Er presste die Lippen aufeinander während er durch das Zimmer stromerte, sich durch die Haare fuhr, seufzte und nach der richtigen Antwort oder Erklärung suchte, auch wenn es die wahrscheinlich gar nicht gab. Irgendwie konnte niemand erwarten wie der Andere sich in solch einer Situation zu verhalten hatte, schließlich war jeder Mensch anders, jeder handelte anders und jeder hatte andere Ansichten und Verhaltensweisen, die er an den Tag legte. Eigentlich hatte sich Darren bis dahin auch für einen Menschen gehalten, der sich an seine Freunde wandt, wenn er Hilfe brauchte aber bis zu jenem Abend war er auch nie wirklich in solch eine Situation geraten. In eine Situation wo er Hilfe gebraucht hatte. Nicht nur in diesem Moment, sondern auch lange darüber hinaus. Ob er richtig gehandelt hatte oder nicht, jetzt konnte er nichts mehr daran ändern. Ob er anders zu seinem Schicksal stehen würde oder nicht, jetzt war es so oder so zu spät. Doch hoffte er dass es nicht zu spät war für die Freundschaft zwischen Alessa und ihm. „Das war auch ganz sicher nicht mein Plan gewesen.“, sagte Darren nachdem er wieder in ihrer Nähe zum Stehen kam und den Blick ihrer besonderen Augen suchte. „Ich weiß nicht wann und wie ich dir davon erzählt hätte aber.. es widerstrebt mir auch dass es gerade in diesem Moment passiert ist.. wo.. es generell schon etwas merkwürdig war.“ Was genau das musste der Student ja nicht genauer erklären. Nicht nur dass das Aufeinandertreffen von Yumi und Alessa schon seltsam genug war, so hatte die kleine Freundin der ehemaligen Studentin doch auch für genug Wirbel gesorgt. „Sag mir wie ich es wieder gut machen kann und ich werde es tun.“ Der ehemalige Musiker hielt kurz inne, dann zuckten seine Mundwinkel nach oben und auch seine dunklen Augen funkelten. „Ich habe viele Dokumentationen gesehen und Bücher gelesen, ich weiß wie man Menschen verschwinden lässt..“, fügte er hinzu, seine Stimme war leiser, als stünde schon ein Mordplan im Raum. Doch alles was er wollte war die Situation etwas aufzulockern. Auch wenn er merkte dass alles was in diesem Moment wohl half Abstand war. Das war es auch was Alessa schließlich aussprach und der Kerl nickte daraufhin. „Kannst du mir versprechen dass du.. nicht verschwindest..?“ Darren wollte das junge Mädchen wirklich nicht verlieren. Was wenn sie nachdem sie aus seinem Zimmer verschwunden war, sich auch komplett aus seinem Leben zurück zog?

  • [In Darrens Zimmer] Alessa & Darren - Alessa geht


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    Wusste er es wirklich nicht oder waren es nur Ausflüchte? Sie vermochte es nicht zu sagen - nicht einzuschätzen - hatte ohnehin das Gefühl den Anderen nicht wirklich zu kennen. Aber war das überhaupt möglich? Einen Menschen durch und durch zu kennen - ihn so gut einschätzen zu können um seine Reaktionen auf gewisse Situationen vorher zu ahnen. Wahrscheinlich nicht. Man konnte es nur vermuten aber ganz sicher wusste man es nie. Nicht einmal bei den innigsten Freundschaften und davon waren Darren und sie offensichtlich meilenweit entfernt. Noch weiter als das Blondchen vermutet hatte. Es hatte sich ein Spalt zwischen ihnen aufgetan durch das Treffen mit seiner Angebeteten und ihrer kleinen Freundin. Dieses kleine Wörtchen, dass gefallen war in ihrem Gespräch hatte etwas mit ihnen gemacht - zwangsläufig auch mit ihrer Freundschaft egal ob er es erklären konnte oder auch nicht. Ein Blick in seine Richtung genügte um ihr zu zeigen, dass er sich quälte. Das Aufeinanderpressen seiner Lippen - seine Gedanken waren fast so laut, dass Alessa sie hören konnte. Und wieder behielt er sie für sich. Entschied sich zu schweigen aber vielleicht war es auch besser so. Vielleicht musste jeder für sich erst etwas Raum für sich gewinnen. Raum für die Gedanken, die man sich hinsichtlich der ganzen Sache machte. Aber war Schweigen wirklich besser? Zumindest schien es bei Hina nicht sonderlich gut zu funktionieren das was zwischen ihnen stand stillzuschweigen. Wiederholte sich die Geschichte nur auf andere Art und Weise aber mit dem gleichen Ergebnis? Würde sie am Ende allein da stehen? Wie ihr ganzes Leben schon auf gewisse Art und Weise. Ihr Blick traf den seinen. Seine Augen waren warm und wirkten ehrlich aber in seinem Blick lag etwas Gequältes. Auch wenn er sich im nächsten Moment einen Scherz erlaubte - ihr Wiedergutmachung versprach und anscheinend auch über Leichen gehen würde um seine Weste wieder rein zu waschen. Das Lächeln spiegelte sich auf den geschminkten Lippen des Mädchens. „Ich glaube da haben wir dann einen Interessenskonflikt…“ erwiderte Alessa schließlich und aus dem Lächeln wurde ein Schmunzeln. Nicht das sie wirklich darauf aus war, dass seine Angebetete von der Bildfläche verschwand. Sie hätte schließlich nichts davon außer einen Trauerkloß, mit viel zu schönem Haar, der ihr auf ewig etwas vorheulen würde. Für eine Sekunde - vielleicht sogar zwei - war es schön nicht über ganz so ernste Themen zu sprechen aber natürlich war das Thema nicht aus der Welt und es holte sie auch bald wieder ein - gewährte ihnen nicht mehr. Das Schmunzeln verschwand von ihren Lippen und was zurück blieb war Sorge. Sorge, diese Freundschaft verloren zu haben. Auf beiden Seiten. „Ich…versuche es…“ Alessa erwiderte seinen Blick mit feuchten Augen, widerstand den Drang ihn zu umarmen für einige Sekunden nur um es dann doch zu tun - sich kurz an seine Brust zu schmiegen - die Wärme, die von ihm ausging zu genießen - zumindest so lange diese Umarmung andauerte. Sie endete viel zu schnell und doch wusste die Schülerin das es zeit war zu gehen. „Bis dann…“ Ein erneuter Blick in seine dunkelbraunen sanften Augen folgte und sie zwang sich zu einem Lächeln bevor sie sein Zimmer und schließlich auch das Studentenwohnheim hinter sich ließ. Unsicher wohin sie überhaupt wollte. Viele Orte gab es ohnehin nicht. Eigentlich nur einen. Zuhause. Ein Ort an dem sie sich doch nie daheim gefühlt hatte. tränen brannten in den Augen des Mädchens. Das Wort ‚Fehler‘ schlich sich immer wieder in ihre Gedankenwelt. Hinsichtlich auf die Sache mit Darren - auf ihre Freundschaft mit Hina und schließlich auch auf ihre ganze Existenz…

  • 3892-pasted-from-clipboard-pngDarren| verlässt das Wohnheim


    Die Stille die die Jugendliche hinterließ als sie durch seine Zimmertür hinaus das Weite suchte war beinahe unerträglich. Es war als wäre mit einem Mal die Welt stumm geworden und doch fühlte der Student irgendwo in sich so etwas wie Erleichterung. Dass endlich ein Moment gekommen war in dem er einmal durch atmen konnte. Was er tat während er seine braunen Augen schloss und die Stille dann für einige Sekunden sogar genoss. Weil da nichts war. Keiner der sich ein paar Schritte vor seiner Zimmertür lauthals beschwerte, niemand der sich im Grunde ja wegen ihm im Streit befand, keiner der in seinen vier Wänden herum streunte und ihm Vorwürfe machte. Ob jetzt zurecht oder nicht, das war jetzt egal. Eigentlich wollte er Alessa noch anbieten sie nachhause zu bringen, hatte er doch ein mulmiges Gefühl sie um diese Uhrzeit alleine gehen zu lassen aber mit Sicherheit hätte sie abgelehnt. Sie war schließlich groß genug und konnte auf sich aufpassen. Hoffentlich. Er stieß die Luft aus seinen Lungen, gab seiner Tür einen Schubser sodass sie ins Schloss fiel und er folgend in sein Bett, wo er seine Bettdecke über seinen Kopf zog. Das schützte ja schließlich vor all den bösen Monstern oder? Egal ob die unter dem Bett oder die im eigenen Kopf.. oder? Gerade wollte der Schauspielstudent nichts hören. Nichts hören, nichts sehen, mit niemanden reden. Verdammt, er hatte Alessa damit wirklich verletzt. Mit einem Wort was er wohl ausgesprochen hatte. Hatte er die Blonde wirklich als einen Fehler betitelt? Was hatte ihn dazu getrieben und warum wusste einfach jeder davon Bescheid nur er selbst nicht? Mit Sicherheit hatte er es zu diesem Zeitpunkt anders gemeint als er es gesagt hatte, war einfach nicht fähig gewesen sich gewählter auszudrücken, solch ein Missgeschick durfte ihm ja wohl passieren oder? Mit einem Mal schob er diese quälenden Gedanken beiseite, spürte wie seine Muskeln sich etwas entspannten. Darren konnte gar nicht sagen wie lange er in seinem Bett lag, sich den Kopf zerbrach, sich selbst fertig machte bis andere Gedanken sich Platz machten. Ich will keinen Anderen. Ich will ihn. Eine angenehme Gänsehaut. Ein warmer Schauer. Ein viel zu schnell schlagendes Herz. Ein aufregendes Kribbeln im Bauch. Ein wirklich sehr breites Grinsen auf den Lippen. Ihre Stimme in seinem Ohr. Der Kerl drehte sich auf den Rücken, die Decke gab sein Gesicht frei und er starrte kurz in die Dunkelheit, die sein Zimmer eingenommen hatte, bevor er mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen einschlief. Auch wenn er drohte etwas zu verlieren, so fühlte er sich im Augenblick näher an seinem Ziel als je zuvor.

    Es waren ein paar Tage später als der Kerl sich endlich dazu aufraffte und sein Bett verließ. Also mit einem größeren Vorhaben als Badezimmer, Kühlschrank und Lieferservice begrüßen. Deshalb war sein Zimmer auch ein bisschen im Chaos versunken aber es könnte den Studenten aktuell nicht weniger interessieren. Sein Handy vibrierte. Wie so oft und doch waren es immer nur irgendwelche Gruppenchats, Freunde und Kommilitonen, die etwas über eine Vorlesung wissen wollten, die Darren nicht einmal besucht hatte. Aber das kannte man von ihm eben nicht. Normalerweise war er ja fast schon ein Vorzeigestudent. Hatte nie eine Vorlesung geschwänzt, war zu jeder Probe erschienen, hatte regelmäßig gelernt und seinen Mitstudenten geholfen. Aber jetzt fiel es ihm viel zu schwer wieder in sein altes Ich zu schlüpfen. Warum sollte er sich noch reinhängen, wenn es mit seiner Hand sowieso keine Zukunft mehr für ihn gab? Zumindest was seine beruflichen Zukunftspläne anging. Man wollte ja nicht gleich übertreiben. Der junge Erwachsene zog seine Rollladen nach oben, ließ die Sonne herein und folgend auch etwas frische Luft nachdem er das Fenster weit geöffnet hatte. Er blieb stehen, schaute hinunter auf den Campus und dann auf seinen Stundenplan. Sollte er sich vielleicht mal wieder in einer der Vorlesungen blicken lassen? Genügend Zeit war auf jeden Fall noch, weshalb er mit einem Satz frischer Klamotten in der Hand die Tür öffnete und gegen ein kleines Päckchen lief, das jemand vor seine Tür gestellt hatte. Wie es öfter der Fall war, wenn irgendwer im Wohnheim dem Paketboten über dem Weg gelaufen war. Doch Darren hatte nichts bestellt, erwartete nichts und als er seinen Nachnamen doppelt auf dem Paket erkannte, wurden seine dunklen Augen größer. Seine Familie hatte ihm etwas geschickt. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihm aus und so legte er das Schächtelchen erst beiseite, huschte ins Bad und trimmte nach einer Dusche auch gleich noch seinen Bart ein klein wenig, damit dieser keinem Unfall mehr glich. Die Tage hatte er auch einen Termin beim Frisör.. oder hatte er den schon verpasst? Mit etwas Haargel richtete er den Urwald auf seinem Kopf und nahm nachdem er wieder in seinem Zimmer war das Paket in die Hand. Sein Handtuch und die alten, fleckigen Klamotten warf er in den Wäschekorb. Oder zumindest hatte er dahin gezielt und gut verfehlt aber das war nicht weiter wichtig, denn wichtiger war jetzt der Inhalt des Päckchens seiner Familie und er hob seine Augenbrauen als ihm zwei Schlüssel, eine Karte und ein Brief entgegen fielen. Das mulmige Gefühl in ihm verschwand nach und nach, zumindest zum größten Teil, je mehr er den Brief seines Vaters las. Sein Befinden, seine Gesundheit, eine gekaufte Wohnung für seinen Sohn, dem anderen Teil seiner Familie ging es gut, viele liebe Grüße. Darren hob den Schlüsselbund wieder auf nachdem er ihm zu Boden gefallen war. Betrachtete die beiden Schlüssel und den Schlüsselanhänger aus Holz in Form einer Gitarre. Sein Vater hatte ihm eine Wohnung gekauft. Da Darren anscheinend so sehr von dieser Stadt geschwärmt hatte und da seine Familie ihn nicht anders unterstützen konnte, war das ihre Form der Unterstützung. Klasse. Der junge Kerl seufzte. Sein Herz fühlte sich schwer an. Er hatte seiner Familie noch nicht einmal von seinem Unfall erzählt. Sie wussten nicht, dass Darren vor einem Scherbenhaufen stand und jetzt dieses nicht ganz so kleine Geschenk. Der Schlüssel verschwand in seiner Hosentasche. Vielleicht konnte sein Vater den Kaufvertrag zurück nehmen, denn der Student hatte das sicher nicht verdient. Trotzdem war er neugierig. Hatte sich die genannte Adresse im Handy gespeichert, das er ebenso in seiner Hosentasche verschwinden ließ und nachdem er seine Hand versorgt hatte, die Narben eingecremt, etwas passive Bewegungsübungen durchgeführt und seine Schiene angelegt, verließ er mit seinem Rucksack über den Schultern das Wohnheim.

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