• [Tara] bei Cedric unter einer Brücke vorm Zoo


    Erleichtert horchte Tara bei dem kurzen Lacher von Cedric auf. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass in diesem flüchtigen Ton eine Art Welle aufgeschlagen wurde, die die Atmosphäre zwischen den beiden aufhellte. Und sie wurde nicht nur heller, sondern auch etwas leichter, so empfand sie zumindest. Diese Tatsache hatte brachte zwei gute Dinge mit sich - erstens, da sie sich schon immer sehr schnell von der Situation um sich herum beeinflussen ließ, fühlte auch sie sich etwas leichter, und zweitens, nur wenige Sekunden später korrigierte der Blondschopf ihre - rückblickend wohl etwas vorschnell getroffene Vermutung - dass sein Lage wohl doch nicht so schlimm war, wie vermutet. Stimmt, jetzt wo sie ihn sich so anschaute, sah er auch nicht wirklich aus, wie ein Obdachloser. Immerhin waren seine Klamotten und Haare gewaschen. "Oh, äh, ja klar, das ist auch irgendwie naheliegender... Haha" Mit einem peinlich berührten Gesichtsausdruck drehte sie sich ein wenig die Haarspitzen, während Cedric weiter redete. Nachdenklich schaute sie in Richtung Boden, eine Strähne ihrer schwarzen Haare immer noch in der Hand. Die Angewohnheit, sich mit Dingen zu beschäftigen, die einem nicht gut tun, hm? Als erstes kam ihr dabei die kaputte Beziehung mit ihrer Mutter in den Sinn. Zwar hatte sie sie schon lange nicht mehr gesehen, was wohl eher unter die Sparte "tut mir gut" einzuordnen war, aber in ihren Gedanken nahm sie noch viel zu oft einen signifikanten Platz ein. Nur wie stoppte man diese Gedanken, die einem durch den Kopf rasten, die einem immer die Frage stellten, was man falsch gemacht hatte, ob man ein schlechter Mensch war, ob man irgendetwas hätte tun können, damit alles einfach... in Ordnung war? Damit sich keiner hassen musste? Doch vielleicht war diese vielen Grübeleien ja gar nicht so sinnvoll, wie sie dachte. Beziehungsweise dachte sie sich eigentlich gar nichts dabei, sie machte es nur immer ständig. Nur auf einen grünen Zweig kam sie trotzdem nie. "Da hast du recht", murmelte sie gedankenverloren. Am liebsten hätte sie ihre Gedanken mit ihm ausgetauscht, hätte mehr geredet. Vielleicht wusste er ja, wie sie mit ihrer Situation umgehen konnte? Aber das war jetzt total unangebracht. Immerhin hatte er selbst keinen guten Tag gehabt und hatten sich nach einer langen Zeit zum ersten Mal wieder getroffen. Jetzt eine Konversation über die gegenseitigen Gefühle zu starten fühlte sich irgendwie nicht richtig an. Vor allem, weil sie ja eigentlich von der unangenehmen Atmosphäre weg, und nicht heraufbeschwören wollte. Ihre Augen fokussierten sich wieder auf ihn, als er sie auf seine Violine ansprach. Hatte sie etwa unbewusst in die Richtung seiner Violine geschaut? Jedenfalls war der angesprochene Themenwechsel ihr mehr als willkommen. "Oh Gott", war ihre erste Reaktion, geschockt, als sie den Namen "Guarneri" hörte. Nachdem ihre Leidenschaft fürs Geige spielen wieder aufgeflammt war, hatte sie in einem Rausch der Inspiration nämlich verschiedene Violinen gegoogelt. Sie konnte sich noch an das unsichere Gefühl erinnern, als so eine Geige auf ihrem Bildschirm aufflackerte und sie unglaubwürdig auf den Preis geschaut hatte. "Sicher, dass du so etwas Wertvolles in meine Hände geben willst? Ich bin nicht gerade ein Mensch, der völlig unfallfrei durchs Leben läuft. Immerhin bist du nur auf mich aufmerksam geworden, als ich einen Berg heruntergestolpert bin", erinnerte sie ihn mit einem vorsichtigen Lächeln und zusammengezogenen Augenbrauen. Es war ein wirklich nettes Angebot, aber Tara war sich sicher, dass nichts mit einem Preisschild im vierstelligen Bereich den Weg in ihre Hände finden sollte, wenn man darauf Acht geben wollte.

  • [Cedric] & Tara | unter einer Brücke (da wo die Obdachlosen halt hingehören)


    Cedric betrachtete Tara, die zwischendurch ein wenig gedankenverloren wirkte. Ob er sie mit seinen Worten an etwas erinnern hatte? Jedem suchten seine eigenen Geister heim - er konnte das nur zu gut nachvollziehen. Vielleicht sollten sie beide einer Selbsthilfegruppe beitreten, dann hätten sie einen Grund um sich über die Themen auszutauschen, über die keiner reden will, aber gleichzeitig jeder sich losreden wollte. Vielleicht interpretierte er aber auch zu viel in ihren Blick hinein. Etwas mehr Leichtigkeit täte zumindest ihm gut und er interessierte sich dafür, wie es Tara ergangen war. Nur war Cedric schlichtweg kein guter Gesprächspartner. "Das höre ich selten.", bemerkte er daher schlicht auf ihre Zustimmung, welche ihn eigentlich ein wenig an der Vermutung bestärkte, dass sie irgendwie im selben Boot saßen. Und wenn es nur ein Gefühl war. Das reichte jedoch aus um sich über ihre Gesellschaft zu freuen. Wie sagte man so schön: Geteiltes Leid war halbes Leid, doch da er daran nicht glaubte, war es nur gut, dass sie ihr Leid nicht offen aussprachen. Wäre ja auch seltsam, so nach der ersten Begegnung nach langer Zeit. Leichtigkeit, versuchte er sich zurückzuerinnern. Klar. Als ob das immer so leicht wäre. Über Tara's Reaktion dem Instrument gegenüber musste er schmunzeln. "Gut, Chance vertan. Die Geige bleibt bei mir.", erwiderte er mit einem leichten Lächeln. "Das holen wir dann aber nach, in Ordnung? Ich will dich wieder spielen hören." Das meinte er ernst. Cedric bückte sich um die wenigen Münzen, die sich in seinen Geigenkoffer verirrt hatten aufzusammeln und zählte sie kurz. "Noch ein Lied und ich könnte dich von meinem Obdachlosengeld auf einen Kaffee einladen. Was hältst du davon? Du darfst dir auch einen Titel wünschen.", schlug er vor und sah dabei in ihre Richtung. Er hoffte, sie hatte weiter nichts vor, denn er wollte Tara nur ungern wieder gehen lassen. Reiner Selbstschutz? Vielleicht. Eine willkommene Abwechslung wäre es allemal und er stand schon lange genug in der Kälte.

  • [Alma] ~ geht

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    Zusammen mit Tony besuchte die Schwarzhaarige sämtliche Tiergehege. Besonders die Löwen waren unglaublich aufregend und cool. Alma war sehr froh, dass Tony sie mit in den Zoo genommen hatte. Wahrscheinlich wäre sie alleine gar nicht hinein gegangen und dann hätte sie es sicherlich bereut. Der Tag verging wie im Fluge und am Ende, nachdem sie alles gesehen und noch ein paar Süßigkeiten gegessen hatten, verließen beide den Zoo. Alma verabschiedete sich von Tony und lief aufgeregt nachhause, um ihrer Mama von dem tollen Ausflug zu erzählen.


    Zoo >> Waldweg 2

  • [Tara] mit Cedric unter der Brücke


    Auch, wenn sie es selbst vorgeschlagen hatte und es selbst für besser befand, irgendwie trafen sie die Worte von Cedric ein wenig. Sie selbst war schon immer etwas unsicher aufgrund ihrer Tollpatschigkeit gewesen und war schon peinlich berührt, wenn es zur Sprache kam. Auch, wenn sie es sich natürlich versuchte, nicht ansehen zu lassen. Die Ermutigung, doch irgendwann mal für ihn zu spielen, machte sie dann aber doch wieder glücklich. Vermutlich würde sie in den Tagen davor wieder ein nervöses Wrack sein in der Hoffnung, dass sie sich nicht blamieren würde, aber generell schätzte sie es immer, wenn Menschen Interesse an ihr, oder an dem was sie tat, hatten. "Klar, gerne!" Nachdem ich ein paar 100 Stunden mehr geübt habe... "Wow, schon einen ganzen Kaffee hast du dir verdient? Scheint ja ein recht lukratives Geschäft zu sein", scherzte sie mit einem leichten Lächeln. "Aber klar, das würde mich sehr freuen" Auf die Frage nach einem Liedwunsch musste sie nicht lange nachdenken. "Hm... Kennst du die 12 Fantasien von Telemann? Vielleicht eine davon", schlug sie vor. Sie selbst hatte sich in letzter Zeit sehr mit diesen einfachen un dennoch schönen Melodien beschäftigt und wollte sie irgendwann einmal alle beherrschen, oder zumindest unfallfrei spielen. Hoffentlich kannte er sie.

  • [Cedric] & Tara --> Zoocafé


    Die innere kleine Gefühlsachterbahn in Tara bekam Cedric nicht mit. "Ja, nicht wahr? Dabei sollte man meinen im Winter hätten die Leute mehr Mitleid mit den armen Obdachlosen.", befand er. Aber zum Geldverdienen war er ja auch nicht hier unter die Brücke gekommen. Obwohl es im Sommer sicherlich kein schlechter Ort war, da sich der Platz direkt auf dem Weg zum Zoo befand. An diesem Tag war es jedoch ruhig. Kurz überlegte Cedric, als Tara ihm ihren Vorschlag unterbreitete. "Ich weiß nicht ob ich das noch zusammenbekomme.", gestand er ihr, während er grübelte. Ursprünglich waren Telemann's 12 Fantasien für Flöte gewesen und er hatte sich nie wirklich mit ihnen beschäftigt. Allerdings hatte er sie mal im Unterricht lernen müssen und genau das versuchte er gerade wieder aus den hinteren Ecken seines Kopfes hervorzukramen. Immerhin konnte er sich hier einen der zwölf Abschnitte aussuchen, denn alles zusammen bekam er nicht hin - und wäre auch viel zu lang. Cedric atmete sich in die Finger um sie zum Spiel noch einmal warm zu bekommen. Vielleicht sollte er sich tatsächlich Pennerhandschuhe kaufen? Dann könnte er wirklich bald unter die Straßenleute gehen. Passend seiner Gemütslange setzte er den Bogen schließlich zu einem der Grave an. Dabei verpatzte er auch die ein oder andere Note, was nicht gerade zur Harmonie beitrug. So vertraut war er damit am Ende doch nicht. Nach einem weiteren schiefen Ton gab er schließlich auf und senkte die Arme. "Sorry Tara - ich hör schon auf, bevor ich deine Ohren weiter damit quäle.", entschuldigte er sich bei ihr. Entsprechend war keine weitere Münze im Geigenkoffer gelandet, aber den Kaffee konnte er auch einfach aus eigener Tasche aufstocken. Vorsichtig packte Cedric schließlich das Instrument weg und schulterte es. "Wollen wir?", eine sanfte Aufforderung. Auch wenn er es sich nicht großartig anmerken ließ, er freute sich darüber, dass seine alte Freundin zugestimmt hatte. Sie hatte ja keine Ahnung, wie sehr sie ihm durch ihre Anwesenheit half - sie schenkte ihm ein wenig Normalität sowie Ablenkung. Beides brauchte er.

    Nicht unweit von der Brücke entfernt, Richtung Zoo jedoch noch davor, befand sich ein kleines, unscheinbares Café. Innen war vielleicht Platz für fünf Tische, aber es war liebevoll gestaltet. Er ließ Tara den Vortritt und sie setzten sich an einen Platz am Fenster. Sofort nachdem sie eingetreten waren, kehrte die Wärme zu ihm zurück - zumindest die körperliche. Das war auch nötig, nachdem er sich stundenlang in der Kälte aufgehalten hatte. Sein Herz jedoch wurde nach wie vor von kühler Hand umklammert. Kurz warf er einen Blick auf sein Handy, was seiner Begleitung gegenüber wohl unhöflich sein mochte, aber gerade dachte er nicht daran. Er antwortete Nick kurz und sah dann auf die letzten Nachrichten von Noita von vor über einem Jahr. 'Hey ich gehe jetzt nach Hause. Ich schaue nur noch schnell bei der Party am See vorbei um Majo zu treffen. Ich hoffe dir geht es gut. Wenn du nicht allein sein möchtest oder jemanden zum Reden brauchst komm gerne nach oder ruf mich an. Du störst nie, okay? Du bist nämlich ganz und gar fantastisch ♥' Dann zwei verpasste Anrufe und 'Entschuldige ich habe deinen Anruf gar nicht gehört! Alles in Ordnung? Konntest du dich mit Simon aussprechen?' Er hatte darauf sogar ein wenig mehr geantwortet, als üblich, aber das war bevor er auf sie gestoßen war. Seither wusste er nicht wie er ihr, allen, sogar sich selbst, begegnen sollte. 'Ich muss dich sehen.' stand da bei ihm im Display - eine Nachricht, die er nie an sie abgeschickt hatte. Wann hatte er sie überhaupt geschrieben? Sie entsprach der Wahrheit - das musste er. Er vermisste sie. Gleichzeitig konnte er ihr nicht unter die Augen treten. Wie? Wie sollte er das lösen? Es gab keinen Ausweg. Egal wie er sich entschied, er hatte Noita längst verletzt - und sie wusste noch nicht einmal etwas davon. War es dann gnädiger sie im guten Glauben zu lassen? Es war nichts gewesen - er hatte nur einen Geist geküsst, sich für einen Moment in der Vergangenheit verhangen. Cedric biss die Zähne zusammen. Nein, nichtmal er könnte sich so sehr belügen - und sie auch nicht. Als die Bedienung kam und ihn aus seinen Gedanken riss, steckte er das Handy wieder weg - ohne ihr zu schreiben. Er hatte das Gefühl, jedes Wort welches er auf diese Weise an sie richtete, wäre nur reine Heuchelei und das konnte er nicht. Obwohl es sich ebenso furchtbar anfühlte, sie auf eine solche Art quasi zu ignorieren. Was machte er da nur? Sie war zu kostbar, zu wichtig, zu wunderbar, als das sie ein derartiges Verhalten verdiente. Doch er bekam keine Möglichkeit sich weiter in Gedanken zu verstricken, da die Kellnerin sie beide erwartungsvoll ansah. "Entschuldige ich... war kurz in Gedanken versunken.", sagte er zu Tara, welcher das sicher nicht entgangen war. "Weißt du schon was du möchtest?", fügte er hinzu, sich dabei bemühend wieder in der Realität anzukommen. Er würde sich auf einen einfachen Kaffee beschränken und hatte daher erst gar keinen Blick in die Karte geworfen.

  • [Tara] mit Cedric im Zoocafé


    Als Cedric von seiner Geige abließ, musste sie schmunzeln. "Nein, ist schon gut. Ich hätte vielleicht auch etwas Bekannteres nehmen können", gab sie zu. Irgendwie war sie ein wenig verwundert und stolz, dass sie vermutlich etwas besser hinbekam, als jemand anderes. Das kam schließlich auch nicht jeden Tag vor, aber ihm das weiter hineinwürgen wollte sie auch nicht, von daher ließ sie es einfach dabei. "Aber so gequält hat es sich gar nicht angehört, mach dir nichts draus", sprach sie ihm noch zu, bevor sie sich beide zu einem Café aufmachten. Der Platz am Fenster war ihr dabei recht. So konnte man sich gut in Gedanken verlieren, ohne den Eindruck zu machen, dass man komisch in die Leere starrte. Doch anscheinend war ausnahmsweise mal nicht sie diejenige, die sich an einen anderen Ort verloren hatte. Für eine kurze Weile starrte ihr Gegenüber eindringlich auf sein Handy, ohne ein Wort zu sagen, was ihr irgendwie ein flaues Gefühl im Magen gab. Sie konnte sich nicht helfen - Immer, wenn jemand in ihrer Gegenwart in sein Handy versunken war, fühlte sie sich irgendwie... abgelehnt, so, als ob ihre Gegenwart nicht genug wäre. Natürlich würde sie so etwas nie sagen, aber daran ändern konnte sie leider auch nichts. Als selbst die Kellnerin auftauchte und Cedric sie zuerst nicht registrierte, wurde sie dann stutzig. Irgendwie sah ihm das nicht ähnlich, so abwesend zu sein. Andererseits - was wusste sie schon? So gut kannte sie ihn ja jetzt doch nicht. Auch, wenn sie sich eigentlich schon immer gut verstanden hatten, war der Kontakt zu ihm noch nie wirklich rege gewesen. Es gab bestimmt viele Seiten von ihm, die sie noch nicht kannte, oder sie gar schockieren würden if only you knew, Tara. "Ähm, eine heiße Schokolade bitte", antwortete sie der Kellnerin und schaute dann zu Cedric.

  • [Cedric] & Tara | Zoocafé


    Cedric presste kurz die Lippen aufeinander, ehe er die Bestellung zu einem Café aufgab. Die Kellnerin wie auch Tara hatten ihn beide längst erwartungsvoll angesehen. Wie lange war er wohl in Gedanken versunken gewesen? Er konnte die Zeit nie korrekt einschätzen - in keinerlei Situation. Dennoch verzichtete Cedric auf eine weitere Entschuldigung, denn er wollte keine weitere Aufmerksamkeit darauf ziehen. Sowieso, einmal musste genügen. Die Bedienung zog von dannen, das Handy blieb stumm. Gut. Gut... Obwohl doch eigentlich nichts gut war. Cedric suchte den Blick der unterschiedlichen Augen des Mädchens. "Es ist wirklich schon Jahre her, oder?", begann er schließlich. Gerade empfand er Bedauern darüber, das sie nie engeren Kontakt gehalten hatten. Immerhin mochte er sie, rein platonisch versteht sich. Allerdings gehörte das nicht zu seinen Stärken - und womöglich auch nicht zu Tara's. Doch wie fand man nach so langer Zeit der Stille wieder den Anschluss, ohne das es seltsam wurde? "Was hast du so gemacht? Oder: Was machst du jetzt?" Ging sie noch zur Schule? Er wusste zwar, sie war jünger als er, aber um wie viel... Moment, klar, sie war im selben Alter wie Alice. Alice... Nein, darüber wollte er jetzt nicht auch noch nachbrüten, noch Überbringer irgendwelcher Nachrichten sein. Er hielt sich raus. Das konnte er am besten. Aber ob das immer so gut war? Seine Fragen mochten gewöhnlich, klassisch gar sein, doch das bedeutete nicht, das er nicht ernsthaft an einer Antwort interessiert war. Wer war das Mädchen, welches er von früher her kannte, wohl heute?

  • [Tara] mit Cedric im Zoocafé


    Cedric's Aussage darüber, dass es schon lange her war, kommentierte sie mit einem kurzen "Ja". Es war belangloser Smalltalk, zu dem man nicht wirklich viel sagen konnte, aber das störte sie nicht wirklich. Manchmal war es einfacher, über oberflächlichere Sachen zu reden. So konnte man wenigstens etwas die Gedanken zu unwichtigeren Dingen schweifen lassen. Richtig schlimm wurde es nur, wenn man den Kopf so voll hatte, dass man sich nicht mehr auf diese 'leichten' Themen konzentrieren konnte und das Gespräch nur noch eine Qual wurde, weil man nicht über das reden konnte, was man wirklich wollte, aber so schlimm war es bei ihr zum Glück nicht. Dumm nur, dass selbst bei Smalltalk einige Minen im Feld lagen, die Unsicherheit in ihr schürten. Und so war auch das Thema Schule nicht wirklich ein glückliches Thema für sie. "Naja, momentan gehe ich noch zur Schule. Ansonsten ist mein Leben leider nicht so spannend", lächelte sie verlegen. Danach wusste sie noch überhaupt nicht, was sie mit sich machen sollte. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie einfach irgendwas studieren sollte, aber was und ob das überhaupt das Richtige für sie war, wusste sie nicht. Zumindest Kinder mochte sie, wie ihr bei dem letzten Sommercamp aufgefallen war. Auch, wenn sie nicht viel Zeit mit ihnen verbringen konnte, hatte sie zum ersten Mal seit einer langen Zeit das Gefühl gehabt, dass sie wirklich gebraucht wurde, und das gefiel ihr irgendwie. Aber was sie damit machen sollte, wusste sie auch nicht ganz. Einfach Pädagogik studieren? Kindergärtnerin, oder Lehrerin werden? Selbst in diesem Bereich gab es so viele Möglichkeiten, die sie irgendwie überforderten. Lieber wollte sie dagegen über Cedric reden. Der studierte immerhin schon, also hatte er doch bestimmt ein direkteres Ziel vor Augen, oder? "Und bei dir? Du studierst immer noch Musik, oder? Kommst du damit gut voran?"

  • [Cedric] & Tara | Zoocafé


    Irgendwie konnte Cedric das sehr gut nachvollziehen. Wenn das Leben einfach so vor sich hinplätscherte, ohne Richtung, ohne Ziel und man täglich die kleinen Aufgaben bewältigte, die sich stetes wiederholten - ja, was gab es dann auch Neues zu berichten? "Glaub mir, gegen etwas weniger Spannung hätte ich derzeit nichts einzuwenden.", kommentierte er leichthin, obwohl die Wahrheit hinter dieser Aussage schmerzte. Aber das hatte er sich selbst zuzuschreiben. Ein innerer Wunsch wollte darüber reden, doch eine fälschliche Vernunft riet ihm dazu Stillschewigen zu bewahren - und zwar für immer. Auch wollte er Tara nicht mit tristen Wahrheiten aus seinem Leben belasten. Ein Teil von ihm befürchtete auch, sie könnte ihn verurteilen und auch deswegen wollte er diese einlullende, neutrale Ebene nicht verlassen. Doch ein Feigling, das war er ja schon immer gewesen. "Musikwissenschaften.", ergänzte er und tatsächlich war da der Anflug eines Lächelns zu sehen. Sein Studium gab ihm die Routine, die er so dringend brauchte. "Das war eine gute Wahl, auch wenn ich anfangs Zweifel hatte.", meinte er, "Aber gut vorrankommen, naja... ich hänge ein ganzes Jahr hintendran.", gab er zu, auch wenn er auf den Grund erstmal nicht näher einging. Das wollte er lieber verdrängen - wie so vieles. "Aber das ist jetzt auch okay. Mich mit Musik zu beschäftigen, das..." Er beendete den Satz nicht, sondern zuckte nur mit den Schultern. Ihm fehlten in diesem Moment die Worte um das zu beschreiben - ein seltener Vorfall - doch als Violinistin selbst, wusste Tara sicherlich auch ohne Worte was er meinte. Die Ruhe die Musik miteinherbrachte, die Kunst Gefühle zu übermitteln und die Hilfe dabei, Gedanken zu ordnen. Auch die Varietät und die Tatsache, wie viel Menschen allein durch ihren Musikgeschmack verrieten - kein Wunder also, das sich so viele Leute dem hingezogen fühlten.

  • [Tara] mit Cedric im Zoocafé


    Irgendwie hörte sich Cedric müde an, als er ihre Aussage kommentierte. Sie selbst hätte schon gerne etwas mehr Aufregung in ihrem Leben, nicht zu viel natürlich, nur ein wenig mehr. Mehr Leute, mehr Ziele, mehr... Sinn. Aber vielleicht war die Begegnung mit Cedric ja schon ein guter Anfang. Vielleicht war das ja die Chance, jetzt endlich mal eine länger währende Beziehung aufrecht zu erhalten und ein wenig mehr aus ihrem Leben zu machen. Aber vielleicht sollte sie da nicht zu voreilig sein. Immerhin hatte der Blonde vor ihr ja auch noch was zu dem Thema zu sagen. "Okay, sorry, Musikwissenschaften", lachte sie kurz. "Wenigstens der Musikpart war richtig" Den letzten Satz seiner Antwort brachte er nicht vollständig zu Ende, aber das musste er auch nicht. Tara ging einfach davon aus, dass es ein unbeschreibliches Gefühl für ihn sein musste, wofür er gerade keine Worte fand, und das konnte sie verstehen. Das Gefühl, welches sie hatte, wenn sie ihre Geige in die Hand nahm und ihr Kopf langsam frei wurde, konnte sie auch nicht wirklich beschreiben. Ohne ein besseres Wort dafür finden zu können, würde sie es wahrscheinlich als 'magisch' bezeichnen. Also lächelte sie einfach nur verständlich, und nickte. Das, was sie mehr bedrückte, war der Strang der Konversation. Aufgrund des Kommentars davor, dass er jetzt ein Jahr hintendran hängen würde, hatte sie irgendwie das Gefühl, dass sie jetzt nachfragen musste, warum das so war. Vor allem, da der Geigenspieler schon ein paar Mal sehr besorgt ausgesehen hatte. "Warum...", begann sie ihren Satz, wurde dann aber von der Bedienung unterbrochen. "So, einmal der Kaffee, und die heiße Schokolade" Nachdem Tara ein verlegendes "Danke" gemurmeltet hatte, sprach sie dann weiter. "Also... Warum hängst du denn ein Jahr hintendran? Hattest du viel um die Ohren? Du musst natürlich nicht drüber reden, wenn du nicht willst" Den letzten Abschnitt hängte sie noch zur Sicherheit dran, damit sie nicht ganz so aufdringlich erschien, wie sie sich gerade eigentlich fühlte, und weil sie irgendwie die Vermutung hatte, dass sie das eigentlich gar nichts angehen sollte.

  • [Cedric] & Tara | Zoocafé


    Ein wenig musste Cedric grinsen, als er Tara mit seiner peniblen Erwähnung kurz zum Lachen brachte. "Wenn schon denn schon.", erwiderte er darauf, "Obwohl es im Grunde auch nur heißt, das es noch ein Stück theoretischer und noch ein Stück trockener ist." Er war sowieso ein wenig beeindruckt, das Tara sich überhaupt die Richtung gemerkt hatte - das war ja nun auch nicht selbstverständlich. Meistens waren die Namen von Studienfächern heutzutage sowieso so kompliziert gehalten, das sich das keiner mehr merken konnte. Dann wurde daraus schnell 'irgendwas mit Medien' oder 'irgendwas mit erneuerbare Energien' oder, wie in seinem Fall 'irgendwas mit Musik'. Passte ganz gut, denn irgendwas musste man(n) ja machen. Wobei er ein wenig heraushörte, dass Tara sich bei diesem irgendwas noch nicht ganz sicher war. Aber das war auch in Ordnung. Meine Güte, er hatte ja selbst auch noch keine Ahnung was er danach mit seinem Bachelor anstellen wollte - falls er solange überlebte und nicht durch einen blöden Zufall in die Fluten fiel und ertrank. Wäre im Bereich des Möglichen. Ehe das Mädchen ihm gegenüber wieder einen ganzen Satz herausbringen konnte, kam schließlich die Bedienung und brachte ihnen ihre Bestellung. Natürlich fragte sie nach dem Grund. Soweit hätte er auch selbst denken können, doch obwohl er stets über alle Maßen grübelte, schaffte er es derzeit nicht, einen konkreten Gedanken oder eine Aktion auch nur zwei Schritte weiter zu denken. Genau das hatte ihn ja erst in diese Misere getrieben. Er schwieg einen Moment lang, indem er sich einen Schluck Kaffee genehmigte. Cedric erinnerte sich daran, welche wilde, abstruse Geschichte er damals einer Krankenschwester erzählt hatte - es war klar gewesen, das sie an den Haaren herbeigezogen war und dennoch hatte es ein wenig befreiend gewirkt, sich einmal absichtlich etwas derart Realitätsfremden hinzugeben. Wenn auch nur für einen Moment. Für Alessa hingegen hatte er die Geschichte relativ wahrheitsgetreu, jedoch beschönigt, widergegeben. Damals war sie noch ein Kind gewesen. Jetzt war sie auf dem Weg zur Frau. Es war seltsam, nicht mehr das süße kleine Mädchen vor Augen zu haben, wenngleich Alessa für ihn immer eine Prinzessin sein würde. Dennoch zeigte ihm dieser Fakt umso mehr, wie viel Zeit tatsächlich vergangen war. Verrückt. Es war noch immer verrückt. Und obwohl man sagte, die Zeit heilte alle Wunden, konnte Cedric nicht einfach geradeheraus sagen, dass er angeschossen wurde. Nicht mit allem was dazu noch gehörte. Wie abnormal war das auch? Er warf einen Blick zu Tara. Du würdest mir wohl sowieso nicht glauben, dachte er. Mal davon abgesehen, das es ihn jedesmal wieder zurück an den Strand holte - aber sagte man nicht, es würde mit jedem mal Aussprechen ein kleines bisschen leichter? Nicht, das er daran glauben würde. Ihr zaghaftes Nachfragen gepaart mit der Versicherung, auch nicht darüber reden zu müssen, zeigte ihm, wie viel Unsicherheit in dem Mädchen steckte. Ein wenig konnte er das nachvollziehen - das Gefühl, niemanden zur Last fallen zu wollen und ja keine Umstände zu bereiten. Es klang wie ein Echo in ihm nach. Cedric stellte die Kaffeetasse mit einem leisen Klappern auf den dazugehörigen Unterteller. "Ach, ich musste Semester wiederholen, weil ich wegen einer Schusswunde im Krankenhaus lag." Sein Blick glitt von der Kaffeetasse zu dem Mädchen, da er ihre Reaktion sehen wollte. Jetzt hatte er es also doch gesagt und es war ihm so leicht von den Lippen gegangen, als würde es sich dabei um einen makaberen Witz handeln. War es gemein von ihm, nachdem er sich im Klaren über ihre Unsicherheit war? Er dachte in letzter Zeit wirklich nicht besonders weit. Aber sie würde ihm nicht glauben, niemand würde das, wenn er es so erzählte. Ja, nicht einmal er selbst glaubte sich, was wohl der Grund war, warum die Worte überhaupt gesprochen wurden. Cedric zuckte mit den Schultern und setzte nach: "Nein ich.. hatte einen dummen Unfall und bin deswegen eine Weile ausgefallen. War besser die Regelstudienzeit dann etwas auszudehnen." Das klang doch gleich viel sanfter - und einleuchtender noch dazu. Interessant, das eine Ausrede so viel ehrlicher klingen konnte, als die eigentliche Wahrheit.

  • [Tara] mit Cedric im Zoocafé


    Als Cedric ihr erzählte, dass er anscheinend wegen einer Schusswunde im Krankenhaus lag, blickte sie ihn nur geschockt an. "Oh mein Gott, echt?" Der Musikstudent, ach ja, entschuldige, der Musikwissenschaftenstudent war nun wirklich eine der letzten Personen, von denen sie erwartet hätte, dass er in einen Unfall mit einer Schusswaffe verwickelt war. Die Situation wurde dann jedoch schon nach wenigen Sekunden aufgeklärt. "Oh, ja, klar, ist auch viel wahrscheinlicher, als eine Schusswunde, haha..." Jetzt kam sie sich irgendwie blöd vor. Und da Cedric auch bei dieser Aussage sehr vage war und nicht unbedingt näher darauf eingehen wollte, nahm sie das als Zeichen, dass sie vermutlich auch nicht weiter nachfragen sollte. Vielleicht war es ihm ja peinlich? Oder es war etwas sehr Schmerzhaftes, an das er sich nicht erinnern wollte. Was auch immer es war, sie sollte wohl wieder auf ein leichteres Thema umspringen. Ein Thema, bei dem er nicht dauernd ausweichen und schwammig sein musste. Für einen kurzen Moment kam ihr in den Kopf, dass sie ihn vielleicht nach Simon und Alice fragen sollte, wie es ihnen so ginge, aber das war vermutlich keine gute Idee. Auch, wenn es sehr unwahrscheinlich war, dass Cedric so reagieren würde, so hatte sie die irrationale Befürchtung im Hinterkopf, dass der Blonde sie daraufhin fragen würde, warum die Schwarzhaarige das nicht selbst wüsste und sie sich daraufhin noch schlechter deswegen fühlte. "Oh!" Natürlich, warum war ihr das nicht schon früher eingefallen? "Sag mal, was hast du denn seit unserem letzten Treffen für neue Lieder gefunden, die dir gefallen?" Wenn es irgendetwas gab, was die beiden gemeinsam hatten und sie nicht dazu brachte, über unangenehme Dinge nachzudenken, dann war Musik doch eigentlich die sichere Wahl, oder?

  • [Cedric] & Tara | Zoocafé


    "Hab ich dich etwa drangekriegt? Entschuldige." Lügner, Lügner, Lügner. Seit wann ging ihm das denn so leicht von den Lippen? Obwohl es ihm wirklich ein wenig Leid tat, nicht ganz ehrlich zu ihr gewesen zu sein - oder besser gesagt: zu ehrlich. "Manchmal sind es tatsächlich die unglaubwürdigsten Dinge, die der Wahrheit entsprechen.", fügte er daher versöhnlich meinend hinzu, während er beobachtete wie der Inhalt der Tasse sanft hin- und herschwappte, wenn er das Porzellangeschirr drehte. (and now playing the Song-Game:) Ich hab' dich angelogen. Ich wollte nicht, dass du es weißt- oder es als wahr empfindest. Könnte er sagen. Tat er aber nicht. Vermutlich lag es an der Natur des Menschen eher auszuweichen, anstatt offen zu sprechen - auch offen darüber zu sprechen, worüber man nicht sprechen möchte. Vielleicht lag das gar nicht so sehr an den Mitmenschen, sondern viel mehr an einem selbst: für Zweiteres müsste man sich dem nämlich selbst schon einmal bewusst sein. So sehr wie er sich manchmal einen Kopf über Kleinigkeiten machte, vielleicht hätte er lieber mal Psychologie oder Philosophie studieren sollen. Wobei die Wahrscheinlichkeit, dass er dann längst am Fußende einer Brücke lag, damit sicher deutlich höher lag. Ein überzeugtes 'Oh!' ließ ihn von seiner Kaffeetasse aufsehen und er fühlte sich sofort ertappt. War er wieder zu sehr in Gedanken abgetaucht? Ihr war ihr Blick vorhin, als er sein Handy überprüft hatte, nicht entgangen. Aber das schien diesmal nicht der Fall zu sein - Glück gehabt, kein weiterer Fauxpas seinerseits. Noch nicht jedenfalls. Neugierig sah er zu ihr. "Meinst du mit letztem Mal die Begegnung unter der Brücke der Obdachlosen vorhin oder das letzte Mal vor einem gefühlten Jahrhundert?", meinte er scherzhaft, obwohl er zu Scherzen eigentlich gar nicht aufgelegt war. Eigentlich. Aber die ganze Zeit Trübsal zu blasen würde seine Misere auch nicht lösen - durfte er sie da nicht zumindest für einen Nachmittag lang verdrängen? "Hmm, eine gute Frage." Durch sein Studium war sein Kopf so voll an Informationen und entsprechenden Möglichkeiten, das er im ersten Moment gar nicht wusste, wo er ansetzen sollte. Das erklärte er Tara auch so, dennoch: "Ich weiß nicht wieso, aber Ludovico Einaudi sticht für mich heraus. Er ist italienischer Pianist und jedes Mal, wenn ich eines seiner Stücke höre, ist es so einvernehmlich wie beim ersten Mal." Ergreifend. Traurig. Wunderschön. Klar. Vielleicht hätte er ohne Einaudi nie dieselbe Leidenschaft für das Klavier entwickelt, wie er es für die Violine besaß. Na ob das möglich war? (gott, ich liebe Einaudi so sehr einfach CRIES. Wie als hätte ich ihn gerufen, hat ihn Shuffle direkt ausgespuckt) "Wie ist es bei dir - Gab es einen eindeutigen Moment, in dem du zurück zum Bogen gegriffen hast? Und legst du wert auf den Text, wenn gesungen wird?", wollte er auch wissen. Tara wirkte ein wenig, als wolle sie sich auf sicherem Gesprächsterrain bewegen, was die Frage aufwarf: War nun er oder sie ein Minenfeld, in das man nur zu leicht treten konnte?

  • [Tara] mit Cedric im Zoocafé


    Der Satz, den Cedric dranhängt, verwirrte Tara irgendwie noch mehr. War er schon immer so kryptisch gewesen? Nun wurde seine erste Aussage diesbezüglich wieder ein wenig wahrscheinlicher, aber jetzt weiter nachzuhaken war auch unangebracht. Vielleicht war das einfach nur ein weiteres Zeichen des Universums für sie, das Thema zu wechseln und ein wenig klarer zu reden. "Haha, eher Letzteres, aber falls du seit dem letzten Mal unter der Brücke noch irgendwo klassische Musik für dich gefunden hast, würde mich brennend interessieren wie und woher", lächelte sie daher sanft auf seine Frage und versuchte sich ihre Verwirrung nicht anmerken zu lassen. Mit dem italienischen Pianisten, den Cedric nannte, war sie tatsächlich überhaupt nicht vertraut, aber da er das Wort 'ist' benutzte, um ihn zu beschreiben, und nicht 'war', ging sie davon aus, dass er wohl von einem neueren Pianisten redete. Und von denen hatte sie leider so überhaupt keine Ahnung. "Hm... Ich glaube was das betrifft, bin ich noch etwas altmodisch. Ich hab' da nur die älteren Musiker auf dem Schirm" Nachdem die unangenehme Reihe an Konversationsthemen weg war, nahm sie auch endlich mal einen Schluck aus ihrer heißen Schokolade, die mittlerweile wohl eher lauwarm war. "Nichts wirklich 'Neues' also, aber in letzter Zeit höre ich die 9. Symphonie von Beethoven unglaublich gerne für Hausaufgaben. Die motiviert richtig!", erzählte sie begeistert. Eigentlich war es ja recht natürlich, dass Musik, welche ihren vollgepackten Kopf freibekam, ihr auch dabei helfen könnte, sich zu konzentrieren, aber bis vor kurzem war sie tatsächlich noch nie darauf gekommen, Musik so zu benutzen. "Aber diesen Einaudi sollte ich mir auch mal anhören. Wenn du ihn so magst, ist er bestimmt gut!" Die nächste Frage war etwas schwierig. Ja, warum hatte sie denn überhaupt wieder zum Bogen gegriffen? Die bessere Frage war nämlich eigentlich: Warum hatte sie aufgehört? Beides Dinge, die sie nicht unbedingt verstand, aber die unangenehme Wahrheit für Letzteres war wohl, dass sie einsam und deprimiert gewesen war. "Zum Bogen gegriffen hab ich wieder, weil... Naja, ich hab mich nicht so wohl gefühlt in letzter Zeit, und ich konnte mich sowieso nicht erinnern, warum ich eigentlich aufgehört hatte, also hab ich's einfach gemacht" Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, als sie mit einem Lächeln fortsetzte. "Keine so unglaublich inspirierende Geschichte, befürchte ich" Immerhin waren sie jetzt fast quitt, was schwammige Aussagen über ihren Gefühlszustand betraf. Sie überlegte kurz, bis sie die letzte Frage beantwortete. "Ich glaube Lieder mit Text höre ich eigentlich gar nicht" Zumindest konnte sie sich nicht erinnern, wann sie zum letzten Mal wirklich etwas in der Art auf ihrem Handy, oder Laptop abgespielt hatte. "Aber hey, wenn du irgendwelche Empfehlungen hast, kannst du sie mir gerne mal schicken!" Vielleicht würden die beiden ja so einfacher in Kontakt bleiben. Abgesehen davon, war es immer schön, mit jemandem zu reden, der die gleichen Interesse hatte, wie man selbst und irgendwie freute sie sich auch schon ein wenig darauf, neue Musik kennenzulernen.

  • [Cedric] mit Tara | Zoocafé


    Cedric schmunzelte bei ihrer Aussage. "Manchmal kommt die Musik nunmal an den verrücktesten Orten zu einem.", meinte er. Konnte ja nicht jedem die Inspiration unter der Dusche ereilen. Als Tara erwähnte, sie hätte eher die Toten auf dem Schirm (gut, so hatte sie das zwar nicht formuliert, aber das war die Kernessenz des Ganzen), musste er ihr zum Teil durchaus Recht geben. "Das ist allerdings ein guter Einwand.", warf er daher ein, "Wie viele großartige Künstler sind wohl einfach in Vergessenheit geraten im Laufe der Zeit?" Ein wenig war der Gedanke zwar ernüchternd, anderseits war es auch faszinierend sich zu überlegen, was die Menschen vor hunderten von Jahren wirklich noch gehört hatten, was man heute nicht mehr in Erfahrung bringen würde. Vielleicht versuchte er daher sich mit Neuem wie Altem gleichermaßen zu beschäftigen. "Vielleicht sollten wir zwei uns zusammentun und mal unser Glück versuchen.", sagte er halb scherzhaft, halb ernst. Ein Versuch wäre es jedenfalls wert - immerhin konnten sie ja nichts verlieren und es wäre bestimmt... spaßig? Ein Wunder, das Cedric gerade tatsächlich über so etwas wie den Freuden des Lebens nachdenken konnte. Das bewies umso mehr, wie gut ihm die Gesellschaft seiner alten Bekanntschaft tat. "Mach das!", ermutigte er sie umso mehr, als sie meinte sich Einaudi einmal anhören zu wollen. Es klang, als legte Tara sogar Wert auf seine Meinung bzw. Empfehlung, was sich irgendwie seltsam einfühlte. Warum sollte sie das auch? "Das klingt nach einem guten Deal. Schicken wir uns gegenseitig Sachen, die wir gut - oder auch furchtbar schrecklich finden." Und wenn sie es dadurch allein schaffen sollten, sich nicht wieder sofort aus den Augen zu verlieren - denn aus den Augen, aus den Sinn! - so war es doch schon viel wert, oder? "Manchmal braucht es das auch nicht.", meinte Cedric in einem ein wenig nachdenklicherem Tonfall, als Tara meinte, keinen inspirierende Geschichte auf Lager zu haben. "Vielleicht sollten wir uns öfters daran erinnern, das es okay ist einfach nach seinem inneren Gefühl zu handeln." Außer das innere Gefühl sagt dir im Wahn, deine Ex-Verlobte zu küssen, obwohl du eine Freundin hast. "Nicht alles braucht eine tiefere Bedeutung." Auch wenn er selbst gut darin war, sich eine einzureden. "Und wenn es dich wieder zur Violine gebracht hat, kann ich das nur befürworten.", endete er mit einem Lächeln, dem man hoffentlich nichts von dem Zynismus in seinem Kopf anmerkte. Cedric genehmigte sich einen weiteren Schluck Kaffee, ehe er es wagte vorsichtig zu fragen: "Wenn du davon erzählen möchtest, höre ich gerne zu, wenn nicht, ist das genauso in Ordnung. Dann können wir auch gerne weiter fachsimpeln." Er hoffte das war diplomatisch genug ausgedrückt. Er wollte sich Tara auf keinen Fall aufdringen, so wie sie ihm auch nicht, das hatte er bemerkt und dafür war er ihr auch dankbar. Gleichzeitig wollte er ihr eine Hand hinstrecken, falls sie sich jemanden anvertrauen wollte, auch wenn er bezweifelte, das er dieser jemand war. Womit hätte er das auch verdient? Dennoch wurde er das Gefühl nicht los, dass ihrer beider Herzen schwerer waren als sie sich anmerken lassen wollten und das genau dieses Gefühl irgendwie raus musste. Im selben Moment wollte niemand der beiden die sichere Komfortzone verlassen - auch das war nur natürlich. Insbesondere bei diesen beiden, wo das Band der Bekanntschaft nur noch loses geknüpft war. Aber wer weiß? Vielleicht würde, nachdem sie sich jeweils drei Lieder hin- und hergeschickt hatten, der Damm plötzlich brechen. Unwahrscheinlich. Nun, er jedenfalls war kein Meister darin über sich zu sprechen und wollte es üblicherweise auch nicht. Ob Tara hier mit ihm auf derselben, ungesunden Wellenlänge war?

  • [Tara] mit Cedric im Zoocafé


    "Stimmt", gab sie zu. Auch wenn sie sich natürlich schon oft mit dem Suchen von Musik beschäftigt hatte, wer waren wohl die wirklich vergessenen Talente in der Vergangenheit? "Mensch, jetzt will ich nicht nur die Modernen, sondern noch mehr von den alten Musikern googeln. Wenn ich in den nächsten Tagen nur bei mir zu Hause hocke, bist du Schuld!", grinste sie. Wow, da hatte sie doch tatsächlich mal etwas Spezifisches, was sie auf jeden Fall tun wollte, wenn sie nach Hause kam, außer Geige spielen. Tatsächlich hatte sie seit damals kaum ihren musikalischen Horizont erweitert und war eher dabei die Lieder zu üben und anzuhören, die sie irgendwann mal konnte, und sowieso schon kannte. Doch ein paar neue Stücke zu entdecken - darauf hätte sie schon Lust. "Uff, dafür müsste ich aber noch seeehr viel besser werden", lachte sie kurz auf. Ob der Vorschlag ernst gemeint war, oder nicht, sie entschied sich dafür, die Idee zumindest zuzulassen und darüber nachzudenken. "Aber ein eigenes Lied komponieren... Das wäre wirklich interessant. Damit würde ich mich wirklich gerne mal beschäftigen" Man hörte ja immer von diesen Künstlern, oder deprimierten Teenagern, die Lieder als eine Art Ventil benutzten, um ihre Gefühle darin zu verpacken und zu verarbeiten. Im Prinzip hörte sich das ja nicht schlecht an, und viel zu verarbeiten hatte sie schließlich ebenfalls. Tara nickte dem Vorschlag zu, sich gegenseitig Lieder zu schicken und freute sich darüber, einen Kontakt in Aussicht zu haben, mit dem sie sich auf längere Zeit unterhalten könnte. Das passierte immerhin auch nicht alle Tage. "Dass es okay ist, nach seinem inneren Gefühl zu handeln... Ja, das klingt irgendwie gut!", lächelte sie. Tja, wenn es nur immer so einfach wäre. Sie zumindest hatte immer das Gefühl, dass sie mehrere innere Gefühle hatte und jedes davon sagte ihr irgendwas anderes. Woher sollte man da wissen, welchem man nun am besten folgte? "Nur leider ist das innere Gefühl ja auch nicht immer so eindeutig, was man jetzt machen soll", murmelte sie für mich und schaute aus dem Fenster, während sie weiter an ihrer Schokolade nippte. "Ach, das... war nichts worüber man unbedingt reden musste" Natürlich hatte er nachgefragt. Das hatte sie ja auch. Und ihm die Ganze, ausführliche Wahrheit aufzutischen, dafür fühlte sie sich noch nicht wohl genug. Dass sie sich wertlos und einsam gefühlt hatte, als ob sie mit niemandem mehr Kontakt halten könnte und allen Zugang zu einem gesunden, sozialen Netzwerk verloren hatte. Und dass das alles ihre Schuld war. "Ich hab einfach so ziemlich den Kontakt mit... allem verloren, da kann man schon mal etwas deprimiert sein" Das Wort 'deprimiert' war wie ein bitteres Zugeständnis, welches sie eigentlich nicht schlucken wollte. Und doch schien es realer als sonst, wenn man es aussprach. "Aber! Wie man sieht, geht's mir ja wieder besser. Immerhin bin ich gerade sehr sozial", sagte sie und versuchte dabei stolz zu klingen, um damit die Stimmung wieder aufzuhellen. Sie wollte auf keinen Fall, dass sie kippte. In Wahrheit fühlte sie immer noch einen kleinen Knoten in ihrem Magen. Eine irrationale Angst, dass sie jetzt irgendwas Falsches gesagt hatte, dass sie ihm auf die Nerven gegangen war mit ihrem persönlichen Zeug. Schließlich hatte er vielleicht einfach nur aus Höflichkeit gefragt und hatte eigentlich keinen Bock auf ihr Gejammer, aber sie kannte sich. Das Gefühl würde so schnell nicht weggehen. Alles, was sie tun konnte war, zu versuchen es zu ignorieren.

  • [Cedric] & Tara | Zoocafé


    "Die Schuld nehme ich gerne auf mich.", erwiderte er und meinte es ausnahmsweise auch so. Es gab leider Gottes mehr als genug Sachen, wofür er sich wirklich schuldig fühlte - das hier wäre keine für ihn, von daher nahm er es auch gerne an. Zumal es in diesem Fall auch nur ein Scherz ihrerseits war. Ein Wunder, das er sich gerade tatsächlich darauf einlassen konnte! "Schick mir dann die Ergebnisse deiner wochenlangen Recherche vor dem Rechner. Ich akzeptiere auch Playlisten." fügte er in einem Tonfall hinzu, als würden sie gerade einen Kaufvertrag abschließen. "Und siehst du? Damit hast du jetzt ein Ziel, bis wir uns das nächste mal treffen." Wann auch immer das sein mochte. Etwas sagte ihm, dass die hohe Wahrscheinlichkeit bestand, dass ihn zuvor jemand lynchen würde, aber darüber wollte er jetzt nicht nachdenken. Seine Aussage galt nicht nur der Musiksuche, sondern auch ihren Worten entgegen, sie müsse noch viel mehr üben. Na, wenn das kein Ziel war? Das musste er auch - jeder Künstler musste das, um den Anschluss nicht zu verlieren. Darum war ein künstlerischer Zweig, sollte man ihn zum Beruf machen, auch umso härter. Er fragte sich, welche Art von Melodie Tara wohl komponieren würde. Etwas Leichtes, bei dem das Herz mitschwang? Etwas Melancholisches, was zur Trauer rührte? Etwas Schweres, aus einer Dunkelheit heraus geboren, die man der Schülerin niemals zugetraut hätte? Ah, er war neugierig. Cedric musterte sie daher stumm, während sie weiter sprach und folgte schließlich ihrem Blick aus dem Fenster heraus. Er kommentierte ihre dazugehörige Aussage dabei nicht, stimmte ihr nur innerlich zu. Sie hatte Recht. Und schlimmer noch, wenn das Gefühl nicht nur uneindeutig war, sondern man es sich auch nicht mehr leisten konnte, ihm zu vertrauen. Eine Tücke - von sich für sich selbst gestellt. Grandios. Tara gewährte ihm einen kurzen Blick auf die Oberfläche ihres Kummers, dennoch nicht weiter preisgebend was sich unter der Schale verbergen mochte. Das war völlig in Ordnung. Er bereute dennoch nicht nachgefragt zu haben und dachte ein wenig über die kurze Erklärung nach. Den Kontakt mit allem verlieren... Auf einer gewissen Ebene konnte er das nachvollziehen, allerdings konnten damit so viele verschiedene Verhältnisse gemeint sein, das er sich dadurch nichts erschließen wollte. Und Tara machte auch deutlich, das sie nicht darüber reden wollte - was vielleicht auch besser für sie beide war. Vielleicht war es auch genau das, was sie genauso wie er in diesem Moment gebraucht hatte: Ein normaler Nachmittag, ein normales Gespräch unter Freunden. "Das stimmt.", gab er ihr daher Recht, "Du bist sogar so sozial, das der Funke auf mich übergesprungen ist. Glaub mir, wenn ich sage: Das ist nicht gerade eine leichte Aufgabe." Offenheit gehörte immerhin nicht zu seinen Stärken, das brachte einen durchaus auch mal die Beschreibung unsozial mit ein. Tara hatte keine Ahnung, aus welchem Loch sie ihn gerade herausgezogen hatte. Und es war verblüffend, wie sehr er sich darauf einlassen konnte - weil er genau eine solche Person wie sie gebraucht hatte: Jemand, der ihm vertraut war, mit dem er Gemeinsamkeiten teilte, der ihn jedoch nicht zu gut kannte, vor dem er sich daher für nichts verantworten musste und der ihn daher auch nicht verurteilen konnte und würde. "Danke also, das du dich heute entschieden hast Richtung Zoo zu laufen.", endete er noch. Ced hatte die leere Tasse in die Hand genommen und drehte sie leicht, während er den restlichen Kaffeesatz am Porzellanboden betrachtete, ehe er sie wieder abstellte und in Taras unterschiedliche Augen blickte.

  • [Tara] mit Cedric im Zoocafé


    "Mach ich!", versicherte sie. Irgendwie fühlte sie sich fast schon ein wenig dumm, dass sie sich so sehr auf ein wenig sozialen Kontakt freute, aber sie konnte dieses warme, wohlige Gefühl, welches sich in ihrer Magengrube ausgebreitet hatte auch nicht ignorieren und so erlaubte sie es sich einfach, es für ein wenig zu genießen. Auch, wenn sie innerlich Angst hatte, dass wieder irgendwas passieren würde, was ihr die Freude verdarb. Als Cedric sich selbst und sein soziales Verhalten ansprach, bekam Tara zum ersten Mal einen genaueren Einblick in die Sichtweise, die Realität ihres Gegenübers. Ihr war nicht bewusst gewesen, dass sie mit ihren Gefühlen tatsächlich nicht alleine war und auch, wenn die beiden keine genauen Details darüber ausgetauscht hatten, warum sie sich so fühlten, wie sie es taten, was in ihrem Leben so ablief, dass es dazu gekommen war, irgendwie fühlte sie sich trotzdem verstanden, als liefen sie auch ohne es direkt zu sagen auf der gleichen Frequenz. Immerhin fühlte sie sich jetzt etwas weniger so, als würde sie nerven, als wäre sie nicht erwünscht. Anscheinend hatte sie ausnahmsweise einen positiven Effekt bei jemandem hinterlassen, und das war sicher ein gutes Gefühl. "Wow, echt? Ich fand dich irgendwie nie so unsozial", gab sie verwundert zu und leerte den Kakao vor ihr, dessen Sahnenrest natürlich einen peinlich offensichtlichen Schnurrbart hinterlassen hatte, von dem sie nichts mitbekam. "Um ehrlich zu sein, ich weiß gar nicht mehr so richtig, warum ich zum Zoo gelaufen bin. Aber ich bin auch froh darüber!", gab sie ehrlich zu und lächelte, was mit dem weißen Streifen sicher recht bescheuert aussah. Vielleicht sah das Universum ja, dass sie sich beide schlecht fühlen und führte sie zusammen, damit sie sich etwas aufheitern konnten. Recht unwahrscheinlich, aber Tara gefiel die Idee gut genug, um einfach daran zu glauben.

  • [Cedric] & Tara - verabschieden sich


    Er spürte förmlich den Enthusiasmus, der nun von ihr ausging. Erstaunlich, denn kurz nach ihrem Aufeinandertreffen, hatte er ebenso ein gewisses Maß an... ja, Unsicherheit vernommen. Oder? So ganz sicher war Cedric sich dabei nicht mehr und doch wurde er das Gefühl nicht los, dass sie sich beide unbeabsichtigt Trost gespendet hatten. Etwas, das er mehr gebraucht hatte, als er sich eingestehen würde - daher meinte er sein Danke auch absolut ehrlich. Wann sagte man jemanden schonmal 'danke für dich'? Zumindest auf platonischer Ebene wurde das doch oft fast schon selbstverständlich gesehen - und das sollte es nicht sein. "Sag das mal Nick, er behauptet immer, ohne ihn würde ich gar nicht unter Leute kommen. Was offensichtlich nicht stimmt." Das stimmte sogar auf mehreren Ebenen nicht, aber sein bester Freund zog ihn auch gerne auf - vielleicht auch, weil es sonst keiner tat. Dennoch beruhigte es ihn ein wenig, das er nach außen hin offenbar weiterhin einen normal etablierten Studenten abgab, auch wenn er innerlich manchmal glaubte den Verstand zu verlieren. Aber er neigte ja auch selbst gerne zu Übertreibungen - oder? So ganz richtig war das vielleicht nicht, aber Cedric ließ den Gedanken fallen. Es tat so gut sich einmal nicht in ihnen zu verstricken und stattdessen eine unbekümmerte Unterhaltung führen zu können. Doch allzulang würden sie sie nicht mehr fortsetzen können. Gerade als er Tara auf ihren wunderhübschen weißen Schnurrbart hinwies, kam auch die Kellnerin zurück - das gab dem Mädchen zumindest genug Zeit um ihr Malheur zu korrigieren. "Entschuldigung, aber wir würden langsam schließen. Darf ich Ihnen die Rechnung bringen?", fragte sie freundlich, was Cedric dazu veranlasste auf die Uhr zu sehen. Es war bereits gegen 6 Uhr. Für ein kleines Nachmittagscafé reichte es dann wohl langsam. "Manchmal muss man aufhören, wenn es am Schönsten ist.", kommentierte er, als sie nach draußen gingen, wo ihnen noch immer die bittere Winterluft entgegenschlug. Ein bisschen sorgte er sich darum, wieder mit seinen Gedanken alleine gelassen zu werden - berechtigterweise - weswegen er Tara beinahe gefragt hätte, ob sie noch woanders hinwollten. Doch er wollte sich nicht aufdrängen. Außerdem konnte er nicht ewig weglaufen, nicht ewig die Augen verschließen. "Mach's gut Tara.", verabschiedete er sich daher von ihr und umarmte sie dabei kurz und ungezwungen, "War schön dich mal wieder gesehen zu haben. Schick mir ein paar Lieder, bis wir uns das nächste Mal sehen.", erinnerte er sie noch an ihre Abmachung und schaffte sogar ein leichtes Lächeln. Eine kleine Aussicht. Als sie sich auf unterschiedliche Rückwege begaben, wurde Cedric das Gefühl nicht los, als das dies sein letzter angenehmer Nachmittag für eine ganze Weile sein würde. Die Ruhe vor dem Sturm. Nur wusste er auch, das er diesen inneren Sturm selbst heraufbeschworen hatte und ihm lediglich nicht länger ausweichen konnte. Bemüht seine Emotionen in Schach zu halten, zu verdrängen und hinunterzuspielen, machte er sich auf den Weg. Wohin, wusste er dabei noch nicht so genau.


    ~ Wohnheime

  • [Tara] geht nach Hause


    Ein bisschen traurig war Tara schon, dass das Treffen ein Ende fand, aber es war schließlich auch schon Abend und die Schwarzhaarige war sich nach den ganzen Malen, die der Blonde aufs Handy geschaut hatte fast sicher, dass er noch etwas vorhatte. Und doch hatte sie irgendwie Angst davor, jetzt wieder zurück nach Hause zu gehen und mit niemandem zu reden. Selbst wenn es nur Smalltalk war, es fühlte sich gut an, mit einem anderen Menschen zu kommunizieren. Glücklicherweise war ausnahmsweise jedoch nicht alles in ihrer Gedankenwelt negativ. Nachdem Cedric so oft betont hatte, dass sie ihm ein paar Lieder schicken solle und sie sich unbedingt weiter austauschen mussten, konnte selbst Tara das Gefühl der Unerwünschtheit nicht weiter in sich aufrechterhalten. Sie wusste schon, was sie zu Hause als nächstes machen würde. "Ich fands auch schön", lächelte sie ehrlich, als die beiden sich voneinander verabschiedeten. "Wird gemacht, versprochen!" Die Umarmung von Cedric war kurz und flüchtig, aber dadurch, dass der letzte Körperkontakt von ihr schon eine Weile her war, fühlte diese sich trotzdem recht intensiv an. Ein kurzer Schlag von positiven Gefühlen schoss durch ihren Körper und blieb auch dann noch bestehen, als sie sich von ihm verabschiedete und sich auf dem Weg nach Hause machte.

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