Das Café "Zur Apah"

  • Schon von Weitem kann man den intensiven und süßlichen Duft von Kaffee wahrnehmen, der die Spezialität des Hauses ist. Neben diesen Heißgetränken stehen noch viele andere zur Auswahl um einem die Zeit an diesem Ort zu versüßen wie unter anderem heiße Schokolade, Milchkaffee und verschiedene Sorten von Tees. Die Speisekarte bietet diverses Gebäck an wie zum Beispiel Croissants und Muffins, aber auch Kuchen und Torten gibt es bis zum Abwinken. Die Auswahl ist groß und jedes Einzelstück mit Liebe zubereitet. Man kann es sich hier also so richtig gut gehen lassen.

    Die gemütliche Atmosphäre im Inneren wird betont durch die rustikale und komfortable Einrichtung. In der einen Ecke stehen Couches von denen aus man einen direkten Blick auf die Apah hat. In den warmen Jahreszeiten gibt es auch die Möglichkeit draußen einen Sitzplatz zu ergattern aber auf Grund der gemütlichen Lage, der wärmenden Sonne und dem beruhigenden Plätschern des Flusses sind diese Plätze immer sehr schnell vergriffen.




  • Schon von weitem konnte man die Wärme des Cafés spüren und der Duft von frischem Gebäck und warmen Getränken konnte man riechen. "Mmmh! Wir sind schon da!", sagte Iris und präsentierte dem Buddisten das kleine Café, welches aber viele Köstlichkeit zubieten hatte. "Du wirst begwistert sein, dass versichere ich dir! Du wirst es wirklich bereuen erst jetzt hier her gekommen zu sein!" Die Blondine war immernoch der Meinung, dass Soseki viel zu viel Zeit mit diesem unsinnigen rumsitzen verschwendete. Es war zwar sein Glaube - welchen sie respektierte - aber trotzdem konnte sie sein Verhalten nicht verstehen. Vielleicht wollte sie es auch nicht. Lächelnd öffnete Iris sie Tür welche ins Café führte und zeigte sogleich auf einen freien Tisch, welcher ein schönen Blick aus dem Fenster garantierte. Während sie ihren Mantel über die Stuhllehne hängte, sich setzte und die Angebote mit den Augen überflog, wollte sie nochmal auf Nummer sicher gehen. Mit ernstem Blick schaute sie Soseki an."Die Einladung gilt noch, stimmts?"

  • Dieses Lächeln? Diese strahlenden Augen? Diese begeisterten Worte? Iris hatte ein viel schöneres Gesicht, wenn sie lächelte. Was war denn bloß mit ihr geschehen? Sie war wie ausgewechselt. Woran das wohl lag? Weil sie dieses Café so liebte? Weil er sie eingeladen hatte? Oder weil er den ganzen Weg über kein Wort über seinen Glauben verloren hatte? Er wusste es nicht. Er konnte bloß Vermutungen aufstellen, denn fragen wollte er sie nicht, dass würde ihre gute Laune vermutlich zu nichte machen.
    Soseki setzte sich der blonden Schönheit gegenüber und überfolg die Getränkekarte mit dem Finger. Kaffee, Latte Macchiato, Milchkaffee und Cappuccino interessierte ihn nicht. Er widmete sich voll und ganz den orientalischen Teesorten. Auch mit Früchte- oder Kamillentee konnte er nicht viel anfangen. Er bevorzugte Tees aus seiner "Wunsch"heimat - wo er allerdings noch nie gewohnt hat. Sein Geld hat bisher nur für einen Kurzurlaub gereicht. Und momentan hatte er nicht mal Arbeit ... Er wollte seiner Mission - Anhänger für seinen Glauben finden - folge leisten. Vielleicht sollte er noch einmal über den Aufbau eines Tempels nachdenken. Ja, er sollte sich bei der Gemeinde beschweren gehen! Aber erst einmal sollte er sich um sein Gegenüber kümmern. Der Brünette schaute über den Rand seiner Speisekarte und sagte: "Aber natürlich. Ich halte mein Wort. Such dir aus, was du möchtest."


  • Soseki überflog ebenfalls die Karte, jedoch schien er wirklich nur einen Tee zu wollen. Dabei hatte das Café wirklich leckere Sachen zu bieten. Fast schon ein wenig unglaubwürdig schaute Iris ihre Begleitung an. "Na wenn das so ist!", entgegnete sie Soseki als er sein Angebot nochmals bestätigte. Nochmals warf die Blondine einen Blick in die Karte, bevor sie diese zuklappte und zur Seite legte. Sie war schon so oft hier gewesen, sie wusste einfach was um diese Zeit am besten schmeckte und einen guten Start in den Tag garantierte. "Ich wäre dann so weit." Kurz zögerte Iris zu fragen ob er sich ebenfalls schon etwas ausgesucht hatte. Sie wollte ja nicht riskieren, dass er ihr erneut etwas über die Ruhe und sonstigem Schnickschnack predigte. Dennoch schaute sie den Braunhaarigen auffordernd an. Ein sanftes "Na?" unterstreichte ihr Vorhaben. "Ist etwas dabei für dich?"

  • Gleich beim ersten Mal hatte sich Soseki für einen Tee entschieden - er konnte es jedoch nicht sein lassen, noch ein zweites und drittes Mal die Zeilen zu überfliegen. Er musste seine Entscheidung doch noch mal abwägen, oder? Vielleicht hatte er ja etwas übersehen? Etwas klein Gedrucktes? Oder etwas in so heller Farbe Geschriebenes, dass man es beim ersten Überfliegen gar nicht erkennen könnte. Allerdings stellte sich nichts dergleichen heraus. Soseki musste sich Wohl oder Übel für einen klassischen grünen Tee entscheiden. Etwas anderes, was seinem Geschmack entsprechen würde, gab es leider nicht.
    Die Karte legte er jedoch erst aus der Hand, als Iris ihn vorsichtig fragte, ob etwas für ihn dabei wäre. "Allerdings", sagte er. "Viel Auswahl haben sie zwar nicht, aber es handelt sich hier ja auch um ein Café und nicht um einen Teeladen." Der Brünette lächelte und stemmte den Kopf auf seine rechte Hand. Bald darauf kam ein Mitarbeiter, der die Bestellung der beiden aufnehmen wollte. "Einen grünen Tee, bitte", sagte Soseki und blickte dann fragend in Iris Richtung.


  • Tatsächlich blieb der Buddhist bei einem Tee - einem grünen Tee um genau zu sein. "Schade, aber wer nicht will, der hat schon." Unbewusst zuckte Iris mit den Schultern und dachte gar nicht mehr weiter über die magere Auswahl ihrer Begleitung nach. Er musste ja wissen was sein Herz jetzt in diesem Moment begehrte und wenn das ein einfacher grüner Tee war, dann war er das eben. Jedoch würde das die Blondine nicht zufrieden stellen. Zumindest nicht jetzt. "Ein Milchkaffee und ein Croissant mit Schokolad, bitte." bestellte die junge Frau freundlich lächelnd, nachdem die Bedienung Sosekis Bestellung in Ruhe notiert hatte. Zufrieden nickend verschwand die Angestellte wieder. Iris drehte ihren Kopf wieder zu dem Brünetten. "Und du möchtest wirklich nichts essen?" Bedauerlich verzog die Blondine kurz ihr Gesicht und zuckte erneut mit den Schultern.

  • Nachdem die junge Frau bestellt hatte und die Bedienung gegangen war, sagte Soseki: "Nein, danke. Ich habe schon gefrühstückt. Und wie du eben gesagt hast: Wer nicht will, der hat schon." Er zwinkerte Iris zu. Diesmal wollte er ihr nicht erklären, dass er zum Frühstück lieber Reis oder eine Nudelsuppe bevorzugte. Das war zwar kein wichtiger Bestandteil seines Glaubens, doch diese Angewohnheit gab ihm das Gefühl Asien kulturell gesehen wenigstens etwas näher zu sein.
    Und während die beiden auf ihre Bestellung warteten und Soseki seinen Kopf in seiner rechten Hand balancierte, fragte er plötzlich: "Wo ist denn eigentlich dieser Junge? Letztens habe ich dich doch noch mit ihm gesehen - wenn ich mich nicht irre. Dein Bruder, oder? Wie hieß er noch gleich? Maik? Max? Moritz?"
    Soseki balancierte seinen Kopf in die linke Hand. Er beneidete - obwohl sein Glauben es untersagte - Iris um ihren Bruder. Zu gerne hätte er auch Verwandschaft hier. Dann wäre er nicht so ganz alleine in seinem Häuschen. Aber seine Geschwister waren alle selbst erwachsen und schon längst verheiratet. Seine jüngere Schwester war sogar schon Mutter. Nur Soseki - der Älteste - war der einzige, der noch alleine war.


  • "Huh?" Ein bisschen erstaunt über die Frage blieb Iris beinahe die Stimme weg. Eigentlich war sie ja auf der Suche nach ihrem kleinen Bruder Mistel gewesen, nur endete ihre Suche ungeplant am alten Hafen."Mistel." korrigierte sie Soseki knapp bevor ihr ein lautstarker Seufzer über die Lippen kam. Wie ein alter Mehlsack ließ sich Iris in den Stuhl sinken und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Das ist eine wirklich gute Frage Soseki. Ich habe ihn heute Morgen noch nicht gesehen. Wer weiß wo er sich rumtreibt. Er kommt in die Pubertät, da sagt er mir Leider nicht mehr alles. Nur noch das Wichtigste..." "....denke ich." Die Blondine warf dem Buddhisten ein flüchtiges Lächeln zu. "Warum fragst du?"

  • Sein Kopf nun in beide Hände gestützt sah er Iris interessiert an. Diese Frau hat eine so elegante Ausstrahlung, stellte der Brünette fest. Sogar jetzt, wo sie wie ein nasser Sack auf dem Stuhl hing und sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht strich. Unwillkürlich stellte sich Soseki die blonde Frau in einem Kartoffelsack vor. Und er musste fest stellen, dass sie trotz allem noch gut aussah. Wie machte sie das bloß?
    Der Buddhist fuhr sich durch sein glänzendes Haar. Lächelnd legte er den Kopf schief und sagte: "Ich war nur neugierig." Bisher hatte er die Blonde nämlich nur in Gesellschaft ihres Bruders gesehen. Mistel. Genau. "Niemand ist einfach, während der Pubertät. Und wenn er erstmal das andere Geschlecht bemerkt, welches er vor ein paar Jahren noch als "eklig" empfunden hatte, wirst du ihn wahrscheinlich gar nicht mehr zu Gesicht bekommen. Während meiner Pubertät erging es mir jedenfalls so." Ein breites Lächeln huschte über seine Lippen. Das waren Zeiten. Pickel, Mädchen, Achselhaare ... Ein Glück ist sie vorbei. Und er selbst im Rasieren geübter.
    Währenddessen servierte die Bedienung nun die Getränke. Iris' Croissant ließ jedoch auch nicht mehr lange auf sich warten.


  • Allein die Vorstellung ihren kleinen Bruder ier weniger zu sehen, passte der Blondine überhaupt nicht. Ihr Gesicht verfinsterte sich ein wenig. "Red keinen Unsinn Soseki!" zischte Iris, zügelte ihren Zorn aber sofort wieder. Es war nicht unbedingt ihre Art laut zu werden, aber wenn sie es wurde, dann nur zurecht. Die Bedingungen hatte mittlerweile die Bestellungen auf den Tisch gestellt. Immernoch mit leicht finsterer Mine fing Iris an ihr Croissant auseinander zu fummeln. "Mistel würde mich nie vergessen! Oder? Soseki redet bestimmt nur wieder irgendwelchen Blödsinn, welcher mal wieder in seinem Kopf rumspringt." "Da kennsr du Mistel aber schlecht. Ich glaube kaum das er sich so benehmen wird, wie du dich damals." Die junge Frau nahm das Messer in die Hand, tunkte es in die Schokolade umd bestrich dann ein Stück ihres Croissants damit.

  • Beschwichtigend hob Soseki die Hände. Unsinn? Redete er da wirklich Unsinn? Es amüsierte ihn - wobei ein Buddhist, wie er einer sein möchte, unter diesem Umständen nicht amüsiert sein sollte -, dass Iris gleich so aus der Haut fuhr. Es bewies, wie sehr sie ihren Bruder liebte. Die Vorstellung, dass Mistel vielleicht irgendwann nicht mehr mit ihr reden würde, schmerzte sie sehr. Was für eine wunderbare Beziehung die beiden zu einander haben müssen? In diesem Moment beschloss Soseki mal seinen Bruder anzurufen. Oder seine Schwester. Wie es wohl seiner Nichte ging? Seine Familie hatte er schon zu lange vernachlässigt. Aber eine Religon, wie der Buddhist erforderte auch viel Zeit und Aufwand. Da muss man Prioritäten setzten.
    Ein verschmitztes Lächeln trug der Brünette auf seinen Lippen. "Da magst du recht haben", sagte er. "Ich habe keine Ahnung, wie dein Bruder ist. Und wahrscheinlich wärst du mehr als glücklich, wenn du Bruder nicht so ist, wie ich damals. Oder jemals so werden wird, wie ich heute." Unwillkürlich musste es sich der Brünette bildlich vorstellen. Mistel ein Buddhist? Iris würde ausrasten. Und keine Mittel auslassen, um ihn das auszureden. Sie versteht diesem Glauben einfach nicht. Und das konnte ihr Soseki nicht verübeln. Man sollte niemanden zu einem Glauben zwingen. Hat man allerdings seinen eigenen gefunden, kann dieser wahrlich Berge versetzen.


  • Im Moment fragte sich Iris wirklich, warum sie diese Einladung doch angenommen hatte. Eigentlich hatte sie sich ijr Frühstück angenehmer vorgestellt und nicht so. Iris kaute schwer und schluckte genauso hinunter. Alleine der Gedanke das Mistel sich eines Tages von ihr Abwenden würde tat ihr im Herzen weh. Warum musste Soseki auch so ein heikles Thema anschneiden? Lieber hätte er noch Stunden lang von seinem Glauben erzählen sollen. "Stimmt!" gab Iris bissig als Antwort und warf dem Buddhisten nochmals einen giftigen Blick zu. So müsste sogar er einsehen, dass sie auf solche Themen nkcht gut zu sprechen war. Wie er es wohl finden würde, wenn man fest auf seine Schwachstelle drückt? Die blonde Schönheit ließ ihren Blick auf und ab gleiten. Sie analysierte ihn fast schon. "Warum hast du dich für diesen Glauben entschieden? Das würde mich wirklich interessieren!" Es konnte nicht schaden, wenn auch die junge Frau etwas mehr von ihrer Begleitung in Erfahrung bringen könnte. Wer weiß, vielleicht wird sie es eines Tages gegen ihn verwenden. Iris hatte zwar nichts böses im Sinn, aber man konnte nie wissen.

  • Dieser giftige Blick? Diese bissige Antwort? Iris war wie ausgewechselt. Hatte Soseki gerade ein Déjà-vu oder was? Vor wenigen Minuten noch hatte Iris noch gestrahlt? Wenn dem so war musste Soseki wirklich eine ganz schreckliche Begleitung sein. Und das gehörte sich für einen Buddhisten doch nicht! Er wollte die Erleuchtung erlangen! Dazu gehörte ein reines Karma. Und momentan war seines beschmutzt. Aber das war ja kein Weltuntergang. Morgen unternahm er einfach eine gute Tat und dann hat sich die Sache erledigt!
    Soseki setzte ein verschmitztes Grinsen auf, setzte sich aufrecht hin und faltete die Hände. "Endlich", sagte er. "Ich dachte schon, du fragst nie!" Einen Moment überlegte der Brünette, wie er am besten anfangen sollte. Als er sich etwas zu recht gelegt hatte, räusperte er sich und fing dann an zu erzählen: "Ich war in einer sogenannten Selbstfindungs-Phase. Meine Ausbildung als Schreier hatte ich erfolgreich beendet. Bloß einen Job hatte ich nicht gefunden. Niemand wollte mich einstellen, wie das in unserem System nun mal so ist. Durch Zufall lernte ich einen Mann kennen, der mir den Buddhistmus näher brachte. Sein Name war Motohiro Kato. Er hatte einen Tempel in Deutschland erbaut. Und er suchte Schüler, die er lehren konnte. Das Schicksal hatte uns zusammen geführt, dass hatten wir gleich gespürt!" Seine Augen glänzten vor Begeisterung, wie immer, wenn er von seinem Meister sprach. Seinen weisen Meister. "Seit dem war ich ein völlig neuer Mensch! Ich wurde all meine Sünden los, all meine Sünden, die ich über die Jahre unwissentlich begangen habe. Es ist so ein befreiendes Gefühl, Iris. So unglaublich befreiend!" Vermutlich hatte Iris etwas anderes erwartet. Etwas dramatischeres. Aber es ist, wie es ist. Und das Leben ist nun mal so. Soseki war vorher kein schlechter Mensch gewesen und kein schlimmer Schicksalsschlag hatte ihn in die arme der Religon getrieben. Es war pure Neugier. Und Faszination. "Ich merkte schnell", sagte er, "dass der Buddhismus meiner Weltanschauung ähnelte. Wir gehörten zusammen. Das haben wir schon immer. Und schließlich sind wir nun vereint. Wie Ying und Yang. Wir mussten uns nur erst finden."


  • Iris blieb der Mund offen. War das alles? Die Blondine hatte Drama erwartet. Pures Drama welches ihn schließlich zu diesem Glauben führte. Mit offen Mund schaute sie Soseki an. Unglaubwürdige Blicke musterten den Brünetten anschließend. In der Hoffnung er würde ihr vielleicht etwas verschweigen und erst später damit rausrücken. Nein Jetzt! "Das war alles?" fragte Iris enttäuscht und zog eine Augenbraue nach oben. Sie ließ sich in ihren Stuhl zurückfallen und schob sich ein Stück ihres Croissants in den Mund. Nachdem sie geschluckt hatte, lächelte sie. Mehr oder weniger echt, aber dass konnte der Buddhist nist wissen. "Das freut mich, dass du so zufrieden bist. Das wäre ich auch gern!" antwortete sie. "Aber nicht indem ich in deinen Glauben übergehe!" Rechtfertigte sie sich schnell und grinste leicht belustigt. Es war irgendwie lächerlich das er davon so sprach, als hätte er die perfekte Frau gefunden oder Mann. Sein Gegenstück. Irgendwas war doch locker bei ihm.

  • "Tut mir leid", sagte Soseki gekünstelt, "aber etwas dramatischeres kann ich dir nicht bieten. Ich könnte ddir ja etwas vor machen, dass mein Vater mich nie geliebt hätte, mich die Frau meines Lebens mich mit unseren gemeinsamen Kind hat sitzen lassen, dass ich in der Schule wegen meiner Schönheit beneidet und deswegen gemobbt wurde oder dass ich knapp einem Autounfall überlebt habe. Oh, ich könnte dir so viel erzählen, um mich interessanter wirken zu lassen. Aber das wäre eine Lüge und uns Buddhisten ist das verwert. So musst du dich wohl damit zufrieden geben." Der junge Mann beendete seine Predigt mit einem breiten Lächeln. So unbedeutend seine Beweggründe auch sein sollten, so mehr bedeutete ihn seine Religion. Denn sie hat - überraschenderweise - sein gesamtes Leben verändert.
    Soseki nahm einen großen Schluck seines Tees. Über den Tassenrand blickte er Iris interessiert an. "Jeder", so sagte er, "muss seine Mitte selbst finden." Dann legte er den Kopf zur Seite und fragte: "Aber sag, weshalb bist du nicht zufrieden? Stimmt irgendetwas nicht?" Siebente Tugend: Achtsamkeit. Diesmal ignorierte er sie nicht. Was allerdings keine Heldentat war. Für Soseki jedoch etwas ähnliches.


  • Lügen. Sie waren zwar nicht wahr, klangen aber weitaus interessanter als die pure Wahrheit. "Hach!" stöhnte Iris aus und zog einen leichten Schmollmund. "Ist schon in Ordnung, Soseki. Ich hätte nicht zu viel erwarten dürfen." gestand die Blondine. Ihr Blick fiel auf ihren Milchkaffee, welchen sie immernoch nicht angerührt hatte. Kurz schaute sie zu dem Brünetten auf und nahm anschließend einen Schluck zu sich. "Wie soll ich sagen?" fing Iris an, biss sich kurz auf die Lippen und lächelte daraufhin leicht. "Wann ist man denn so richtig zufrieden? Irgendwas fehlt einem immer, auch wenn man nicht genau weiß was. Oder glaubst du ich irre mich? Bist du denn vollkommen zufrieden mit allem? Mit wirklich allem meine ich, Soseki." Die Blondine stellte ihr Glas ab und lehte sich erneut zurück. Einen kurzen Blick warf sie aus dem Fenster, welches sich neben ihr befand. "Demnächst soll Amir eine Veranstaltung geplant haben. Wirst du hingehen? Es soll eine Art Willkommensfeier für unsere Neuankömmlinge sein." Ohne es Absichtlich zu wollen, fing Iris ein neues Thema an. Ernste Gespräche lagen ihr nicht sonderlich, vorallem weil sie doch so schnell aus der Haut fuhr und ein kleines bisschen empfindlich war. Auch wenn sie das nicht so zeigte. "Vielleicht findest du dort sogar ein paar neue Anhänger."

  • Soseki legte lächelnd den Kopf schief, als Iris zu stöhnen begann. Irgendwo hatte sie ja recht. Wer glaubte schon, dass ein Mensch von Heute auf Morgen sich für einen Glauben bekennt und sein restliches Leben so leben will. Man denkt - und das kann man niemanden verübeln - dass das nicht einfach so geschehen kann. Dass man erst vom Leben enttäuscht werden muss, um sich in einen Glauben retten zu können. Doch das Leben ist keine Seifenoper. Es ist nun mal so, wie es ist. Verrückt.
    Der junge Mann hatte gerade seine Tasse entleert, als Iris ihn eine Gegenfrage stellte, anstatt ihm eine Antwort zu geben. Normalerweise machte man das nicht. Das galt als unhöflich, aber Soseki wollte Iris nicht korrigieren. Ihre Frage beschäftigte ihn sehr. Zufrieden? Ich? Bin ich zufrieden? Mit allem? Wirklich allem? Sein Blick wanderte hin und her, bis er zufällig wieder auf Iris fiel. Er sah sie eindringlich an - sagte jedoch nichts dazu.
    Schließlich wechselte die junge Frau das Thema. Eine Veranstaltung bei Amir? Wer war das doch gleich? So ein Inder? Mit brauner Haut und diesem unnatürlich weißem Haar? Soseki hatte ihn noch nie gesprochen. Er kannte ihm nur vom Sehen. Beinahe hätte Soseki abgelehnt - was sollte er auf einer Veranstaltung, wessen Gastgeber er gar nicht kannte? Er könnte genauso gut meditieren und etwas für sein Karma tun. Hätte Iris nicht gesagt, dass er da vielleicht neue Anhänger finden könnte, wäre er jetzt nicht Feuer und Flamme dort hin zu gehen. Vor Erregung war Soseki aufgestanden - sogar so schnell, dass sein Stuhl nach hinten umgekippt war. "Unbedingt!", sagte er. "Ich werde da sein! Neue Anhänger - äh - ich meine neue soziale Kontakte können nie schaden." Eifrig kramte Soseki in seiner Tasche. "Sei nicht allzu enttäuscht, aber ich muss jetzt gehen. Ich hoffe, ich treffe dich bei der Veranstaltung! Das wäre sehr schön. Bis dann." Er zwinkerte der Blondinen zu und legte einen zehn Euro Schein auf dem Tisch. Das dürfte ja für ihre läppische Bestellung ausreichen. Bevor Soseki jedoch die Ausgangstür öffnete, winkte er Iris noch einmal zu und verließ dann erst das Café. Er wollte nach Hause. Meditieren. Beten. Und baden. Für die Veranstaltung musste er doch das beste aus sich heraus putzen!
    läuft schnellen Schrittes zur Milchstraße 14~

  • ~Tina & Felicia kommen endlich an~
    Tina ließ die Hand von Feli los, da es ihr unangenehm war, von jemanden an die Hand genommen zu werden, den sie kaum kannte. Schließlich hatte sie Felicia eben vor gefühlten fünf Minuten wirklich kennengelernt. Vorher hatten sie ja nicht miteinander geredet und auch nur ab und zu gesehen. Tina setzte sich an den Tisch und sah sich die Karte an. Es gab hier ziemlich viele Sachen und Tina entschied sich dazu, Feli zu fragen, was sie einem empfahl. Die Brünette hatte dieses Café bis zum heutigen Tag noch nie betreten. »Feli, was empfiehlst du mir denn so? Ich muss ja gestehen, dass ich bei der Schokoladentorte schwach werde, aber ich will auch mal etwas anderes probieren..« Schließlich sah es die junge Frau schon kommen - immer würde sie hier Schokoladentorte oder Schokoladenkuchen oder irgendetwas mit Schokolade essen, da sie eine unheimliche Schokoladenfanatikerin war. Sie wollte daher nicht nur das eine essen, sondern auch viele andere Sachen probieren. "Aber hoffentlich nichts mit Kokos oder so. Das mag ich gar nicht", dachte sie. Daher aß sie niemals Raffaello oder gar Bounty.

    You got something I need
    In this world full of people
    there's one killing me
    And if we only die once
    I wanna die with you

  • ~kommt an


    Gedankenverloren las Gusti die Aufschrift über der Tür des Gebäudes: Das Café "Zur Apah". Ein Cafe...das klang ganz gut. Ein schöner Cappucino hätte jetzt etwas oder vielleicht auch einfach ein Milchkaffee...ja ein Milchkaffee, das brauchte er jetzt. Mit Schwung öffnete der Braunhaarige die Tür und wollte eintreten, übersah dabei aber eine kleine Stufe und stolperte. So gerade eben fing er sich und erlangte das Gleichgewicht wieder. Na das geht ja gut los. Hoffentlich hat das niemand gesehen... Ein Seufzer, dann bewegte er sich auf einen der Tische zu und setzte sich. Ein Blick auf die Speisekarte verriet ihm sofort, was er wollte und so bestellte er ein Stück Apfelkuchen und einen Milchkaffee.
    Gerade wollte er die erste Gabel mit Kuchen in den Mund schieben, da fiel ihm plötzlich eine junge Frau ins Auge. Braunes, kurzes Haar, hübsch und süß zugleich. Das Stückchen Torte purzelte von der Gabel zurück auf den Teller, als Gusti eben diese langsam senkte. Doch dann gab er sich innerlich einen Klaps. Hör auf zu starren, Mann. Was soll sie denn bitte denken? Idiot...

  • ~First Post.~
    Alles weiß. Kaum ein Blümchen war weit und breit zu erkennen. Wie traurig. Lyla hasste diese Jahreszeit. Andererseits fand sie es doch wunderschön, wie Mutter Natur die ganze Stadt in eine weiche, weiße, fluffige Decke hüllte. Ihre Rehbraunen Augen musterten erst einige Flocken, ehe sie ihren Weg zum Café fortsetzte. Weshalb es sie gerade dahin verschlug? Die Rosahaarige liebte einfach die rustikale Einrichtung und das Gefühl, welches sich in ihr ausbreitete wenn sie einen schönen heißen Tee zu dem Wetter schlürfen konnte. Lyla seufzte wohlig, schon allein der Gedanke daran, was sie gleich erwarten würde, wärmte ihr Herz.
    Vorsichtig öffnete die zierliche Frau die Café Tür, welche klingelte, während sie lächelnd die Stube betrat. Sie nickte der Bedienung zu, während sie sich von ihrem Mantel entledigte.
    „Mal sehen, was ich heute leckeres esse...“, murmelte sie leise, während sie durch die allzu bekannte Speisenkarte stöberte. „Einem guten Earl Grey kann ich nicht widerstehen... und einen Erdbeerkuchen bitte!“, damit gab sie der Bedienung auch schon die Karte zurück und blickte aus dem Fenster. Der Schnee war geradezu nervig.
    Es dauerte nicht lange, da wurden ihr schon die gewünschten Dinge gebracht und Lyla begann, genüsslich ihr essen zu verzehren.~

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •

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