Der Marktplatz


  • Es amüsierte den jungen Mann, wie sehr sich seine jüngere Schwester dagegen sträubte, wenn er behauptete, dass jemand sie um den Finger gewickelt hatte und nicht etwa umgekehrt. Iuka war für gewöhnlich diejenige die Jungs den Kopf verdrehte und bisher war es niemals andersherum gewesen. Wahrscheinlich wäre es für die Lilahaarige ein wahres Drama, wenn es denn einmal andersherum gewesen wäre. Gut möglich, dass sie sich aber auch nur zurückhielt, weil sie nicht wollte, dass Ludeus ihren neuen Lover vertrieb. Einen Augenblick lang musterte der Blauhaarige seine Schwester um ihre Lüge zu durchschauen aber da war wohl nichts was es zu durchschauen gab. Als Iuka behauptete er wäre eifersüchtig auf ihre Liebelein musste Ludeus laut auflachen. "Schwesterherz ich denke bei Frauen kommst du mir nicht in die Quere und umgekehrt auch nicht. Es gibt keinen Grund auf dich eifersüchtig zu sein." Ein verschmitztes Grinsen schlich über seine Lippen, während er schon wieder ein besonders schönes Exemplar ins Auge gefasst hatte, welches gerade ihre Koffer einlud. "Glaub mir, ich bin mit meiner Position vollkommen zufrieden." Er zwinkerte ihr zu, ehe die Beiden von einem Neuankömmling überrascht wurden. Stürmisch wurde seine Schwester von Iuka umarmt aber er selbst verharrte und musterte sie erst einmal. "Für was hast du eigentlich ein Handy?" Ludeus deutete auf das seine um Shuka darauf aufmerksam zu machen, dass sie vielleicht beim nächsten Mal auch zurückschreiben oder abheben sollte. Das schüchterne Mädel schien sich unwohl zu fühlen aber irgendwo musste sie doch auch wissen, dass man sich Sorgen machte, wenn sie plötzlich nicht mehr erreichbar war. Schließlich taute jedoch auch Ludeus auf und legte einen Arm um das zierliche Mädchen. "Also? Was hast du angestellt?" Abwartend grinste er sein Schwesterlein an, hatte aber doch Sorge, dass etwas passiert sein konnte.
    Die Zeit wurde immer knapper und die drei Geschwister betraten schließlich den Bus bevor er ohne sie abfuhr. In der letzten Reihe waren noch vier Plätze frei und wie gemacht für das Geschwistertrio. Ludeus schlängelte sich als erster durch die Reihen und lies seinen Blick über die Menschen im Bus schweifen. Nun wurde dem jungen Mann erst bewusst, dass er bisher hier noch keine Bekanntschaften geschlossen hatte und dies unbedingt nachholen musste. In dieser Stadt gab es wirklich unwahrscheinlich schöne Frauen, dass musste sich Ludeus eingestehen. Möglicherweise lag es an dem Wasser oder der guten Luft hier. Völlig egal was die Ursache war, er freute sich über diese Tatsache.
    Schließlich nahm der junge Mann ganz hinten am Fenster Platz. Vor ihm saß ein junger Mann, welcher in Begleitung einer wunderhübschen Blondine war. Zu schade, dass die schönsten Mädchen immer an irgendwelche dahergelaufenen Typen vergeben waren. Möglicherweise aber war es doch ganz anders als er es sich zusammengereimt hatte. Das würde wohl die Zeit zeigen...


  • Als sich das Mädchen vorstellte musste Felicia grinsen. "Noita." Wiederholte sie ein weiteres Mal. "Was für ein schöner Name, er passt zu dir!" Felicia gab zwar oft anderen Leuten Komplimente, aber wenigstens kamen sie meist immer von Herzen und hatten einen wirklich aufrichtigen Hintergrund. Außerdem musste die Blondine die Tatsache überspielen, dass sich ihr Mund bereits automatisch öffnete als Noita sie beinahe wieder gesiezt hätte um sie zu korrigieren. Die Konditorin richtete sich kurz die Haare nachdem sich ihre neue Bekanntschaft ihrem Handy zuwendete, nicht aus Eitelkeit, sondern eher weil sich ihre langen Haare oftmals als Herausforderung entpuppten. Dies entsprach so ziemlich allen Lebenslagen. Manchmal steckte ihre Haare im Reisverschluss ihrer Jacke fest, oder sie blieben in der Autotür beim zumachen hängen. Die Überlegung sich die Haare zu schneiden hatte Felicia schon seit einigen Jahren, aber sich schlussendlich wirklich zu diesem großen Schritt zu überwinden hat sie bis heute nicht übers Herz gebracht. Erst die Antwort Noitas brachte die Blondine wieder zurück in die Realität. "Hm?" Leider hatte sie nicht mehr mitkommen was diese gesagt hat und konnte ihr deshalb nur dieses einfache Geräusch entgegnen. Sie merkte erst im nachhinein das dieses Geräusch wohl eher als unhöflich wahrgenommen werden konnte weshalb sie sich entschloss nochmals etwas höflicher nazuhaken. "Entschuldigung, ich war etwas in Gedanken, kannst du das bitte wiederholen?"


  • Die Frau mit den Locken wiederholte Noitas Name und versicherte ihr, dass es sich hierbei um einen sehr schönen Namen handelte, welcher gut zu ihr passte. Wenn sie nur wüsste wie gut er wirklich zu ihr passte. "Dankeschön. Ja meine Mutter wollte wohl etwas einzigartiges..." Es fiel dem Mädchen immer noch schwer über ihre Mutter zu sprechen auch wenn es schon eine gefühlte Ewigkeit her war, dass sie ihr über den Weg gelaufen war und die Schwarzhaarige mittlerweile eigentlich daran gewöhnt sein musste. Solange niemand näher nachfragte war alles in Ordnung. Sie war ein starkes Mädchen. Eine Starke Frau. Es war alles in bester Ordnung. Sie war jung und gesund. Es gab also eigentlich keinen Grund Trübsal zu blasen. Es gab genug Menschen auf der Welt, denen es ungefähr tausend Mal schlechter ging. Noita war eigentlich ein Sonnenschein aber manchmal musste sie sich selbst daran erinnern, wie gut sie es eigentlich hatte und wofür sie dankbar sein musste.
    Felicia schien ihr nicht unähnlich zu sein. Auch die Blonde schien eine Träumerin zu sein und war wie es auch Noita oft passierte in Gedanken versunken gewesen. Noita unterdrückte ein Kichern aber wiederholte ihre Worte und erklärte der Frau, dass sie oft Ewigkeiten damit verbrachte irgendwelche Dinge zu suchen, die sie vermeintlich verloren hatte.
    "Verreist du ganz alleine?" erkundigte sich Noita schließlich und versuchte ein wenig aus sich heraus zu kommen. "Ich glaube meine Cousine sollte eigentlich auch noch kommen. Vielleicht kommt sie auch einfach nach." Felicia hatte glücklicherweise keine Ahnung davon wie leicht es für Majo wäre einfach nachzukommen. Genau genommen war sie gar nicht auf einen Bus angewiesen. Genau so wenig wie Noita aber für jemanden der so untalentiert war wie die Schwarzhaarige, war dies klar der sichererer Weg.


  • Als sich die Türen des Stadtbusses öffneten, trat Kamil ein wenig gehetzt aus dem Fahrzeug und bewegte sich schnellen Schrittes auf den angrenzenden Marktplatz zu. Heute war der Tag an dem ein Reisebus die Einwohner Riverports in einen winterlichen Urlaub entlassen würde und er war doch tatsächlich zu spät dran! Die Batterien des Weckers hatten seinen eigentlich sehr stark ausgeprägten Sinn für Pünktlichkeit und Ordnung heute morgen im Stich gelassen, worüber der junge Mann sich mehr als ärgerte. Zugegeben kratze es sogar an einem eigenen Stolz.
    Endlich am Bus angekommen, verstaute er seinen am Abend zuvor gefüllten Koffer im Gepäckfach des Doppelstockbusses. Eigentlich mochte er die Kälte nicht sonderlich, doch es würde gut tun mal wieder aus der Stadt heraus zu kommen. Ein Tapetenwechsel, wie man so schön sagte. Kurz grüßte er den Fahrer des Busses mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen, ehe er auf Grund seiner Höhenangst bewusst die Treppe in das obere Stockwerk ignorierte und sich einen freien Platz im unteren Abteil suchte. Vermutlich würde er die Fahrt sowieso damit verbringen sein mitgeführtes Buch zu lesen, weshalb es ihm völlig gleich war, ob er einen Fensterplatz erhaschte oder am Gang sitzen musste.



    (Im Namen von Dystariel )

  • Überfordert klimperte das Mädchen bloß einige Male mit seinen langen Wimpern herum, ohne auch nur ein einziges Wort heraus zu bringen. Wieso nochmal hatte sie sich gleich wieder eingemischt? Ja, weil es das Richtige gewesen war. Weil es mit Sicherheit alles andere als in Ordnung gewesen war, den Jungen dort zu schlagen. Oder? Yuri dachte kurz nach, überlegte, wie sie die Situation vorgefunden hatte. Die wohl einzige Begebenheit, wo sie sich ein solches Verhalten hätte erklären können, wäre wohl gewesen, hätte man die junge Frau belästigt. Manche Männer waren tatsächlich so aufdringlich, dass die Schneiderin es absolut nachvollziehen konnte, würde man sich in solch einem Moment wehren. Hatte sie sich also geirrt? War der Punk den sie gerade verteidigt hatte eigentlich einer dieser Perversen, die ein nein einfach nicht zu verstehen wussten? Hatte sie die arme, wunderschöne Frau also gerade in eine komplett aussichtslose und grauenhafte Situation gebracht? Die Brillenträgerin war schon dabei in leichte Panik zu geraten, als ihr auffiel, dass dies gar nicht sein konnte. Dafür war der Junge viel zu weit weg gewesen! Nein, man konnte schlecht Jemanden auf solche Art belästigen, ohne ihm nahe zu sein. Dennoch konnte sie nicht anders, als perplex hinterher zu schauen, als Antoinette verschwand. "Ohje, jetzt ist sie wirklich gegangen..", murmelte das Mädchen leise hinter seiner an den Mund geführten Hand hervor und blickte dann zurück zu dem Teenager, der jetzt wieder allein war. "Alles.. alles okay bei dir?", fragte sie nervös, fügte aber noch schnell und etwas gefasster hinzu: "Was ist überhaupt.. passiert?" Eine wohl berechtigte Frage. Sie musste die blauhaarige Frau vor der Abfahrt auch noch unbedingt wiederfinden! Immerhin wusste sie ja jetzt, dass es ihre Kopfhörer waren, dass sie ein wenig demoliert hatte.



    "Mhm..", säuselte der dunkel gekleidete Mann leise, während er mit seinem langen gewohnten schwarzen Mantel durch die Gänge des Busses lief. Ein kurzer Blick über die erste Ebene hatte ihm gezeigt, dass in dieser kein Interesse für ihn bestand. Weshalb er nicht lange überlegt hatte und die Treppe zum oberen Abteil erklommen war. Ein weiterer Blick durch den Raum folgte und der Braunhaarige grinste. Da hatte sich ja etwas Passendes gefunden. Er ging los, wurde kurz langsamer, als er an einem bekannten Blondschopf vorbei ging, warf dem blauäugigen Mann einen spärlichen, aber amüsierten Blick zu, damit eben jenem seine Anwesenheit auch ja nicht entging und wurde dann wieder schneller. Dann, ein paar Reihen später, setzte er sich wortlos hin, ohne seinem Sitznachbar auch nur einen einzigen Augenblick lang so etwas wie Aufmerksamkeit zu schenken. Rick lehnte sich zurück, fiel in seinen eigentlich doch relativ gemütlichen Sitzplatz rein und steckte die Hände in die Jackentaschen. "Ich bin fast schon überrascht, das sagen zu können: Aber du scheinst dich verändert zu haben, Kate." Er zog sein Handy aus der einen Tasche und tippte während seiner Worte ein wenig desinteressiert darauf herum. Ob er damit äußerlich oder charakterlich meinte, darüber durfte die Frau gerne selbst nachdenken. Wie viel er über sie tatsächlich wusste, das musste ja keine offene Kunde werden, oder? Nachdem er scheinbar eine Nachricht zu Ende getippt hatte, erbarmte er sich letztendlich doch dazu, aufzublicken und schenkte der zweifachen Mutter ein Grinsen, welches für seine Verhältnisse ungewöhnlich wenig, nein, sogar keine boshaftigen Züge aufzeigte.


  • Cedric hatte ein Händchen für unglückliche Situationen, wie ihm nun erneut vor Augen geführt wurde. Alles an der Dame schrie förmlich danach niemanden in der Nähe haben zu wollen, sondern sich stattdessen einzurollen und im Kummer zu versinken. Die Fremde riss sich jedoch zusammen und bejahte seine Frage. Cedric hätte ihr am liebsten ihren Freiraum gegeben, doch wenn er sich nicht setzte würde es früher oder später jemand anderes tun und jetzt wieder abzuziehen wäre auch sehr unhöflich gewesen. Er nickte daher als Zeichen ihre Antwort vernommen zu haben und setzte sich schweigend. Auf keinen Fall wollte er ihr aufdringlich werden, unangenehm war ihm die Spannung trotzdem. Was wohl der Grund für ihren Kummer war? Auch wenn Cedric die Frau neben sich nicht kannte, stellte er sich unweigerlich Fragen. Stress zu Hause? Ein Job, den man heute verloren hatte? Der Freund der gerade Schluss gemacht hatte? Unzählige Gründe mochte es geben, doch es ging ihn nichts an. Dennoch fragte er sich ob er der traurigen Gestalt etwas gutes tun konnte, doch er war kein Redner und nicht besonders gut in solchen Situationen. Wenn er wüsste wie man jemanden von seinem Kummer befreien könnte, hätte er es längst an sich selbst versucht. Er konnte das ebenfalls nicht besonders gut teilen. Nach wie vor fragte Cedric sich was zwei Tage zuvor in der Bar genau geschehen war. Sie waren definitiv angekommen, es hatte gemütlich angefangen. Ob Nick etwas aus ihm herausbekommen hatte? Was hatte er ihm nur erzählt?! Cedric biss sich auf die Unterlippe. Es zermürbte ihn, sich nicht daran erinnern zu können, zusätzlich war er nach wie vor verwirrt von der Zuwendung Noita's. Sein Herz sehnte sich so sehr danach sie wieder zu sehen, was seinen Verstand nur noch mehr durcheinander brachte. Sein Kopf war sowieso längst gefüllt von so vielen Dingen deren er sich keine Antwort wusste.
    Cedric hatte gar nicht bemerkt, wie sehr er erneut mit seinen Gedanken abgeschwiffen war. Die Dame neben ihm schluchzte immer noch, wenngleich sie sich bemühte es vor ihrer Umgebung zu verbergen. Erfolglos. Cedric seufzte und kramte schließlich in seinen Jackentaschen. "Taschentuch?", bot er ihr an und hielt ihr eine frische Packung hin. So verquollen wie ihre Augen aussahen, konnte sie es sicherlich gebrauchen.
    Bullett Time. Ein Effekt der in Filmen häufig Anwedung fand, spiegelte sich nun in Cedric's Leben wider als er in den Bus stieg. Cedric hatte das Gefühl jedwege Luft wurde aus seinen Lungen gepresst. Die Zeit um ihn herum verlief unendlich viel langsamer, stoppte beinahe als Rick an ihm vorbeischlenderte, sukzessive, darauf bedacht sich ihm zu zeigen. Was sollte das? Was wollte er hier, was bezweckte er mit dieser Schaustellung? Sein Magen verkrampfte sich und er fürchtete für einen Moment sich übergeben zu müssen. Das konnte nicht wahr sein, durfte nicht wahr sein. Cedric versuchte vergebens seine Panik hinunter zu schlucken. Er war so dumm. Die Polizei hatte ihn befragt und er hatte kein Wort herausbekommen - kein einziges. Er war ein Feigling gewesen, hatte sich an die Hoffnung geklammert alles totschweigen zu können, das Geschehene tief, sehr tief in sich zu begraben. Er war ein Meister im Verdrängen, war dem nicht so? Dank seiner Einfalt war er nun hier, wagte es tatsächlich einfach so aufzutauchen. Und das Schlimmste? Rick hatte ihn in der Hand und er hatte dem nicht das Geringste entgegenzusetzen. Die Narben in seinem Bein, die er ihm zu verdanken hatte schienen wieder aufzuplatzen und er fühlte sich hilflos in jene Nacht zurückversetzt. Es gab nichts was er hätte tun können, niemanden den er um Hilfe bitten konnte. Was sollte er auch sagen? Rick verschwand in dem hinteren Teil des Busses und geriet somit außer Sichtweite des Jungen. Cedric's freie Hand hatte sich zu einer Faust geballt gehabt und er realisierte erst jetzt das er sie so fest drückte, dass es schmerzte. Verkrampft saß er auf seinem Sitz und bemerkte erst jetzt das er der Fremden immer noch die Taschentuchpackung hinhielt. War die Zeit überhaupt vorangeschritten?



    Antoinette hatte es geschafft ihre Kopfhörer notdürftig wieder instand zu setzen. Sie verfluchte den Tag der Abreise jetzt schon, nahm sich jedoch vor sich durch die unangenehme Begegnung nicht ihren Urlaub vermiesen zu lassen. Da der Bus bald abfahren würde und sie sich soweit auch abreagiert hatte, stieg sie wieder in den Bus, diesmal jedoch nach oben wo der Punk nicht saß. Hier waren tatsächlich sogar noch leere Plätze frei, das hatte sie vorhin gar nicht gemerkt, da sie nicht nach oben gesehen hatte. Stillschweigend setzte sie sich an einen freien Fensterplatz und aß zum Trost eine ihrer selbstgemachten Pralinen.

    »My life to yours. My Breath become yours.«

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  • Die Wangen des kleinen blonden Mädchens schimmerten nicht nur auf Grund der Kälte in einem satten Rosa. Viel mehr noch war es die Aufregung, die bereits seit gestern unaufhaltsam Adrenalin durch ihre Adern fließen ließ. Cheryl hatte kaum geschlafen. Wie sollte man auch, wenn so eine tolle Reise bevor stand! Voller Vorfreude zog sie ihren kleinen bunten Koffer hinter sich her. Zum Glück war es den Kindern des Waisenhauses ebenfalls gestattet an der Reise in den winterlichen Urlaub teilzunehmen. Allerdings hatte die Leitung der Einrichtung zunächst die Erlaubnis ihres Bruders einholen müssen, der zu Cheryls Unverständnis nicht besonders begeistert von der Idee gewesen war, seine kleine Schwester in irgendeinen Bus steigen zu lassen oder sie sonstwohin brachte. Irgendwas von "ich mache mir Sorgen" und "ich will nicht, dass dir was passiert", hatte Ash ihr tausend mal am Telefon erklärt. Doch nichtsdestotrotz hatte Cheryl wiedermal ihren Dickkopf durchsetzen können, nachdem sie gefühlte fünfhundert Mal versprechen musste auf sich auf zu passen. Egal, sie durfte mit und das war alles was zählte!


    Hier stand sie also nun vor dem riesigen Doppeldeckerbus, den sie mit großen funkelnden Augen musterte. Das kleine Mädchen hatte das Gefühl vor lauter Aufregung gleich platzen zu müssen! Schnell verstaute sie ihr Köfferchen im Gebäckfach, stieg dann so schnell wie möglich in die obere Etage des Busses empor und setzte sich auf einen der vordersten Plätze, welche sich direkt über dem Busfahrer befanden. Super, die beste Aussicht war ihr sicher!


    (Im Namen von Dystariel )

  • Mao war schon sehr gespannt auf den freundlicherweise gesponsorten Urlaub. Sie gab ihren kleinen pinken Koffer dem Busfahrer und spurtete schnell nach oben um noch einen Platz mit guter Aussicht zu erhaschen. Oben angekommen setzte sie sich an einen freien Platz hinter Cheryl, um an ihr vorbei nach vorne sehen zu können.


    ✶★"Eine kleine Überlegung, ein kleiner Gedanke an andere, macht den ganzen Unterschied aus."★✶

    - Winnie Puuh




  • hmtumbleweedhmhappyhmheart

    [IMG:http://orig15.deviantart.net/07e6/f/2016/327/6/1/harvest_moon_boy___matze___outfit__1_by_minnotaurus-dapdhdg.png]Die Fragen, die Alessa stellte, wurden von Mal zu Mal komplizierter. „Weißt du, es gab noch einen anderen Menschen den sie geliebt hat. Und sie konnte sich nicht zwischen uns und ihm entscheiden. Und bevor sie alles noch schlimmer machen konnte und uns beiden weh tun konnte, habe ich einen Schlussstrich gezogen.“ Zu gerne hätte er noch dazu erwähnt, dass Kate sich anschließend einen Dreck um sie geschert hatte, jedoch war sie wegen Alessa zurück gekommen, und falls sie sich wirklich geändert hatte, so sollte sie ihre Chance erhalten. Ihre letzte, wohlgemerkt. „Das tut es bestimmt, aber daran ist niemand anders Schuld als sie selbst.“ Das Blondchen brauchte sich am wenigsten Gedanken deswegen machen, sie traf am allerwenigsten die Schuld an allem. „Aber jetzt ist es Zeit fürs Bett. Mach dir keine Gedanken deswegen, ja?“ Mit diesen Worten hatte er sie ins Bett gebracht, sie zugedeckt und ihr einen Gute-Nacht-Kuss gegeben.
    Am nächsten Morgen hatten sie in einigem Chaos ihre Koffer gepackt und waren etwas verspätet mit dem Taxi in Richtung Marktplatz aufgebrochen. Dort angekommen war es natürlich an dem Blonden, die Koffer der kleinen Familie im Gepäckraum des Busses unter zu bringen. „Hast du Lust dir schonmal einen Platz zu suchen? Bestimmt sind auch einige in deinem Alter dabei!“, schlug er ihr vor mit dem Gedanken, dass sie sich mit einem Gleichaltrigen bestimmt die lange Fahrzeit besser vertreiben könnte als mit ihrem Vater. Außerdem wartete er auf die Ankunft einer gewissen anderen Person, welche er seines Bemessens nach schon wieder viel zu lange nicht gesehen hatte, obwohl es sich um nicht einmal 12 Stunden handeln konnte. Entsprechend würde er die Zeit bis zur Abfahrt vor dem Bus warten.


  • Lange war der Grünaugige nicht alleine geblieben. Mit einem Mal erschien eine sehr hübsche, blonde, etwa in seinem Alter junge Dame neben ihm. Gale musterte sie kurz, bevor er nickte und ihr den Platz neben sich gewährte: „Für eine solch hübsche Frau ist neben mir immer Platz!“ er lächelte leicht und verschmitzt. Die junge Frau hatte wirklich schöne Augen, wie ihm auffiel. „Mein Name ist Gale, freut mich, dich kennen zu lernen!“, er hielt ihr seine Hand hin. Guter Anfang. Das Ziel seines Urlaubes war schließlich auch, neue Leute kennen zu lernen und Freunde zu finden.



    Sie war so aufgeregt. Das alles war so toll! „Oh super! Wir werden zusammen die Piste unsicher machen! Das ist doch nicht schlimm, ich bring dich wieder in Schwung!“, sie grinste so breit wie schon lange nicht mehr. „Da hast du recht! Ich hoffe wir sind im selben Haus oder im selben Zimmer! Das wäre cool!“, die beiden Schwestern hatte so viel Spaß die letzten Tage gehabt! Kaum hatte Anna ihren Satz vollendet, begab sich ein Weißhaariger junger Mann zu ihnen. Ihre roten Augen musterten den sympathischen Mann, der sogar danach fragte, ob es ihnen unangenehm war wenn er hinter ihnen Platz nehmen würde. Gerade als die Honigblonde ihm antworten wollte, drängte sich ein weiterer Kerl an und schubste den Asiaten einfach in den Sitz hinein. Der arme! Schnell stand Anna auf und half ihm, sich wieder richtig aufzurichten. „Sag mal geht’s eigentlich noch? Wie kann man so unhöflich und grob sein?!“, sie stemmte sie Hände in die Hüften. Es war ihr egal, ob der halbe Bus sie nun hören konnte. „Wie wärs wenn du dich mal entschuldigen würdest?!“, auch wenn sie wusste, dass dieser Ignorante Kerl sich mit Sicherheit nicht entschuldigen würde, aber dennoch war das echt eine Frechheit! Wie verhielten sich manche Leute eigentlich??



    Lange war sie alleine gewesen und konnte in Ruhe ihre Zeitschrift lesen. Doch auf einmal bemerkte sie einen Schatten neben sich. Besser hätte man diese Person auch nicht beschreiben können. Wieso. Wieso ausgerechnet er? Sie wollte doch entspannen. Nach dem ganzen Drama mit Matze und Alessa wollte sie doch einfach nur ihre Ruhe haben. Aber nein! Nein, sie durfte keine Ruhe haben. Ihr Ex-Freund locker wie eh und je hatte sich einfach neben sie gesetzt. Natürlich hatte er sie nicht gefragt, ob er sich setzen durfte. So war Rick ja noch nie gewesen. Ihn hatte noch nie irgendetwas wirklich interessiert. Vermutlich redete er sich deshalb immer wieder ein, dass Ran nicht seine Tochter war. Der Brünette war einfach Verantwortungslos.
    „Du weißt, dass hier noch genug andere Freie Plätze sind, oder?“, zischte sie, ohne ihn auch nur richtig anzusehen. Sie hatte lediglich einen Hörer aus der Ohrmuschel genommen. Sie hatte sich also geändert. Natürlich hatte sie das. Das war der Lauf der Natur, dass sich Menschen änderte. „Du hingegen, scheinst dich kein Stück verändert zu haben.“, sie konnte einfach nicht anders. Die beiden waren einfach nicht gut auseinander gegangen. Kate wollte auch nichts mit ihm zu tun haben. Der Blauäugig war ein Arschloch. Durch und durch.
    Was sie jedoch aus ihrer gewohnten Manier brachte war sein Grinsen. Wann hatte sie Rick das letzte Mal Grinsen sehen? Ihr Herz machte für einen Moment einen Aussetzer. War das wieder eines seiner Spielchen? Wollte er sie zur Weißglut bringen oder verwirren oder ganz abwegig: Hatte er tatsächlich nette Absichten?

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •

  • Marina in der Nähe von Luki
    ~Marina kommt an–


    Wie es nicht anders zu erwarten war, kam die junge Göttin mit einem Keramik-Coffee-to-go-Becher am Bus an. In ihrem Rucksack, der lässig über ihrer Schulter hing, hatte sie natürlich auch noch eine ganze Thermoskanne Kaffee für die Fahrt dabei, die sah aber natürlich nicht ganz so schick aus, wenn man damit durch die Stadt stolzierte. Es war ein wenig nervig für das Mädchen gewesen den viel zu großen Koffer durch die Stadt zu befördern, aber mit dem Ding durch die Stadt zu fliegen war nun mal keine Option gewesen. Ihr war außerdem noch etwas schlecht, weil sie durch das schwere Gepäck auch noch auf die Fähre von der Insel in die Stadt angewiesen war - Hoffentlich wurde sie nicht auch im Bus reisekrank.
    Sie verstaute ihren leicht zu erkennenden pastellfarbenen Koffer im Gepäckraum des Busses und stieg schließlich in den Bus, wo sie sich kurz umsah, während eine blauhaarige Dame sich an ihr vorbeidrängte. Apropos blaue Haare, da war er ja, der Pinsel. Sie überlegte einen Moment, da er gerade mit irgendeiner Frau redete, bevor sie schließlich grinsend an Lukes Platz vorbeiging, wo sie ihn mit einem souveränen "Hey Punk," begrüßte und sich schließlich in den Zweisitzer in der gleichen Reihe des Pinsels fallen ließ. Hey, es gab doch nichts besseres als einen zweier Platz für sich zu haben. Sie betete einfach, dass sich niemand anderes neben sie setzen würde. Und den Kaffeegeruch wollte sie dem Punk ja nun auch nicht zumuten. Sie postete noch ein Selfie mit ihrem Kaffee auf Instagram bevor sie ihre Kopfhörer herausholte und eine gute Spotify-Playlist für die Fahrt heraussuchte.



    Lutz neben Cheryl
    Ein großes Auto mit verdunkelten Fenstern blieb auf dem Parktplatz stehen. Ein älterer Herr stieg aus und öffnete daraufhin einem kleinen Knirps der begeistert aus dem Wagen sprang die Tür. Er setzte sich einen für seinen Körper viel zu großen Rucksack auf aus dem noch eines der vielen Notfall-Medikamente herausragte. Der Mann holte aus dem Kofferraum schließlich einen Raketen-Trolli, den er zusammen mit dem kleinen Jungen zum Bus brachte. Er verstaute das Gepäck und brachte Lutz schließlich noch bis in den Bus, wo er ihn noch an zahlreiche Sachen an die der Brillenträger bezüglich seiner Medikamente zu denken hatte, erinnerte. Der Imperator nickte nur müde und verabschiedete sich schließlich von seinem Chauffeur, bevor er freudig in den obersten Teil des Busses stürmte. Ah! Zum Glück waren ganz vorne noch Plätze frei. Und hey, dort saß Cheryl und dahinter Mao. Er freute sich seine Handlangerinnen wieder zu sehen. Und er hatte wohl definitiv ein Recht auf einen Platz neben dem Mädchen. Schließlich war er ihr Herrscher. "Seid gegrüßt Cheryl und Mao!" begrüßte der Imperator seine Ex-Sandburgbauhelferinnen. Er setzte sich ohne weitere Umschweife neben Cheryl während er seinen Rucksack unter dem Sitz verstaute. "Freut ihr euch auch schon auf den Urlaub?"

  • hmexclamationhmhappyhmquestion


    [IMG:http://orig07.deviantart.net/187d/f/2015/074/8/4/harvest_moon_boy___chris_by_princesslettuce-d8lud37.png]
    Der Braunhaarige kam mit seinem Rucksack und dem Koffer in der Hand auf dem Marktplatz an, der Bus stand schon an der Haltestelle und die meisten waren schon angekommen und hatten bereits ihr Gepäck in dem Doppeldecker verstaut. Nur Chris war mal wieder später an als die Meisten, hätte er seinen Koffer doch nur schon vorher gepackt statt in der letzten Minute vor der Abfahrt. Es sah dem jungen Mann nicht ganz unähnlich erst so spät aufzutauchen, bei seinem Auslandssemester hätte er auch fast sein Flugzeug verpasst weil er nicht früh genug am Flughafen war. Allerdings hatte er es gerade noch so zum Check-In geschafft. In großen Schritten begann Chris nun hin zur Bushaltestelle zu laufen, in der Hoffnung er würde es noch schaffen oder das der Busfahrer durchzählen würde und bemerkte das noch jemand fehlte, was ihm jedoch eher unwahrscheinlich schien. Als Chris dem Bus näher kam merkte er dass der Motor des Fahrzeugs nach gar nicht gestartet war und er verlangsamte sein Lauftempo und begann zu gehen. Als er dann den Bus erreicht hatte verstaute der Braunhaarige seinen Koffer im aufgeklappten Seitenteil am Bus, wo auch die anderen schon ihr Gepäck verstaut hatten. Es war noch genügend Stauraum verfügbar und er konnte sein Gepäck ohne große Mühe unterbringen. Er ging noch einmal kurz im Kopf durch ob er etwas vergessen hatte, da er relativ Kopflos aufgebrochen war. Nach längerem überlegen kam er zu dem Entschluss alle wichtigen Sachen dabei zu haben. Nun ging der Chris zur geöffneten Tür im Bus, am Busfahrer vorbei und grüßte diesen kurz und wollte ihm intuitiv sein Ticket zeigen, jedoch war die Fahrt doch geschenkt und er schob seinen Geldbeutel in dem das vermeintliche Ticket steckte wieder in die hintere Tasche seiner Jeans. Er sah sich kurz im unteren Teil des Fahrzeugs um aber jedoch sagte ihm dort kein Platz zu und er ging die Treppe hinauf ins obere Abteil des Doppeldeckers. Auf der rechten Seite sah er in der fünften Reihe einen freien Platz, dort saß noch niemand allerdings fand er das auch nicht weiter schlimm, so hatte er jedenfalls noch die freie Wahl wo er sitzen möchte. Mit einem kurzen "Hey Leute!", begrüßte er alle Reisenden oben im Bus, zog seinen Rucksack auf und legte diesen in das Fach oben über seiner Sitzreihe. Dann ließ er sich lässig in seinen Sitz auf der Fensterseite fallen und ließ seine Blicke durch das Fenster über den Marktplatz schweifen.

  • Nachdem das viele Gepäck der Erbin vom Fahrer verstaut wurde, lief sie mit Panda an der Hand direkt in die obere Etage, dort war die Aussicht doch auch viel schöner. "Du darfst sogar ans Fenster, mein Schatz!"


    Luke am Fenster mit Yuri
    Na wenigstens hatte er sein Ziel erreicht, auch wenn die Frau völlig beleidigt aus dem Bus stürmte. Aber wenn sie den Unterschied zwischen Platz und Bus wechseln nicht kannte, war das auch nicht seine Schuld. "Nichts was dich angeht. Ich wollte, dass sie sich einfach nur woanders hinsetzt, man."

  • Rick blieb einen Augenblick lang der Mund ein Stück weit offen stehen. Es war wirklich unglaublich. So unglaublich, dass er Mühe hatte, nicht überstürzt zu handeln und sich jetzt gespielt in die nächste Ecke zu begeben und dort seinen Mageninhalt zu entleeren. Normalerweise war es ja vielleicht eine anerkennenswerte Leistung, ihn zu solch einer Reaktion zu zwingen - aber in diesem Falle? Gott, nein. 'Du hingegen, scheinst dich kein Stück verändert zu haben.' Sie.. sie hatte echt.. Sie hatte das gerade echt gesagt, oder? Natürlich war es eine Möglichkeit gewesen, das war ihm durchaus bewusst, aber dass Jemand tatsächlich mit so einer schlechten Erwiderung kommen würde, das war zuviel des Guten. Es war einfach nur schlichtweg bitter. Es war, als wären den Regisseuren die Ideen ausgegangen und sie hätten verzweifelt nach dem erstbesten Kommentar gesucht, der greifbar war. Eine offensichtlichere und schon öfter ausgesprochene Antwort hatte es mit Sicherheit selten gegeben. Wirklich, wie schlecht musste ein bisher zweizeiliges Gespräch schon sein, dass einem davon quasi physisch schlecht wurde? In solchen Momenten wusste er erst wirklich Sue und ihre stets kaum einzuordnenden Launen zu schätzen. Anstatt ihren Kleingeist jedoch weiter zu bemitleiden, entschied der Dunkelhaarige sich dafür ein leises Lachen von sich zu geben. 'Woah, da hast du mich kalt erwischt.', überlegte er kurz hinterher zu werfen, aber selbst wenn er ein verdammt guter Schauspieler war, so würde er diese Sätze gerade nicht über die Lippen bringen können, ohne sich dafür selbst zu hassen. "Das ist eine ziemlich oberflächliche Feststellung, findest du nicht?", begann er und wand seinen Blick dann wieder nach vorne, wo er den Sitz vor sich kurz begutachtete, "Personen, die man seit Jahren nicht erblickt hat, einfach so zu vornherein zu verurteilen. Immerhin hast du dich bekanntlich ja auch nicht mit Federn geschmückt. Wenn es also dieses Spiel ist, das du spielen möchtest - du wirst darin auch nicht als Sieger hervorkommen, Darling." Dass er dabei vor allem auf ihre zwei Töchter anspielte, das musste ja gar nicht erst ausgesprochen werden, oder? Es wäre doch zu tragisch, wenn die zurückgekehrte Kate ihnen Besserung versprach und sie ihr trotz all dem Wimmern und Flehen keinen Glauben schenken würden. Dass dies ja bereits schon teilweise geschehen war, das musste er auch gar nicht wissen. Passiert wäre es sowieso irgendwann, da spielte der Zeitpunkt keine Rolle. Rick sah wieder hoch und winkte, als er Kates Blick bemerkte, ihre Gedanken und seine letzte Aussage mit der Hand ab. "So war das mit dem Spiel auch nun wieder nicht gemeint, keine Sorge. Ich.. war bloß ein wenig neugierig - immerhin warst du ja praktisch verschollen! Und immer auf Mordlust aus sein, wenn man sich sieht, wird auf Dauer auch langweilig, weißt du?" Er zuckte seufzend mit den Schultern und blickte seiner Exfreundin wieder ins Gesicht. Viele Dinge hatten sich verändert, aber viele waren auch gleich geblieben - zum Beispiel diese markant roten Augen. Ein schwaches Lächeln huschte über seine Lippen. Es war nicht das ehrlichste, denn dafür war er (zumindest nicht bei Leuten die es nicht wert waren) nicht der Typ - aber es sah zumindest mehr als echt aus und es würde sicher nicht dabei schaden, keinen negativen Eindruck zu machen.


  • Um dem Kerl was zugute zu halten: zumindest sah er so aus, als ob er die Situation genauso unangenehm fand wie Kotomi selbst. Was hatte sie auch so wenig Kontrolle über sich selbst! Sie weinte doch normalerweise nie, wenn andere Leute anwesend waren. Schon gar kein Bus voller fremder Leute! Normalerweise tat sie das nachts, in ihrem Bett, wenn keiner da war der ihren erbärmlichen Schluchzern lauschen konnte. Was war bloß über sie gekommen? Sie sah öfter Leute in aller Öffentlichkeit weinen, fragte sich dann was denn vorgefallen sein könnte, um so ein Verhalten auszulösen. Betrachtete diese Menschen mit Mitleid, wollte helfen aber wusste, dass sie als Unbeteiligte eigentlich nicht in einer Position stand, in de sie das konnte. Und diese Personen lösten in ihr auch den Gedanken aus, dass sie selbst nie, nie in so einer Lage sein, so betrachtet werden wollte. Denn sie musste stark sein. Und was war nun? Nun war sie genauso tief gesunken, wurde genauso angeschaut. Weit hast du’s gebracht, Koto..., dachte die Blauhaarige nur selbstironisch, als sie trotz ihrer Selbstermahnung weiterhin kämpfte, die Tränen da zurückzudrängen wo sie hingehörten. Offenbar schlossen sich die Dämme nicht so einfach, wenn sie erstmal geöffnet waren. Zumindest setzte sich der Blonde ohne Kommentar, auch wenn er so aussah als ob er am liebsten ganz den Platz wechseln würde...oder das Stockwerk. Wer wollte schon neben einer heulenden Fremden sitzen. Als ob sie ihr Körper absichtlich verarschte, ließ sie in diesem Moment einen weiteren halblauten Schluchzer los. Ihr Sitznachbar sah kurz so aus, als ob er etwas sagen wollen würde, kramte aber dann nur in seiner Tasche nach etwas und präsentierte ihr dann ein...Taschentuch? Kotomi wusste nicht ob sie sich dadurch noch beschämter fühlen sollte oder seltsam beruhigt. Immerhin war es eine recht rücksichtsvolle und vor allem subtile Geste, die sie ja doch dringend brauchen konnte. „Ja...danke.“, meinte die Blauhaarige schließlich und hätte sich am liebsten für ihre brechende Stimme verflucht, doch da erstarrte der junge Mann plötzlich und ohne Vorwarnung zur Salzsäule, mit weit aufgerissenen Augen einem Kerl hinterherstarrend, den Kotomi gerade noch so zu sehen bekam. Was war das denn bitte gewesen? Die zwei musste sich ja kennen, wenn ihre neue Bekanntschaft so reagierte. Und ein wirklich gutes Verhältnis konnte es auch nicht sein, wenn sie das Gesicht des Blonden so betrachtete, das so aussah als wäre es mit...Angst erfüllt? Er schien auch für einen Moment von seiner ganzen Umgebung nichts mitgekriegt zu haben, denn als er sich wieder aus seiner Starre löste, die Anspannung immer noch klar in seiner Körperhaltung zu erkennen, blickte er Kotomi verwirrt an, so als ob er völlig vergessen hatte, dass sie überhaupt da war, obwohl seit seinem Taschentuchangebot nur ein paar Sekunden vergangen waren. Was sollte sie jetzt tun? Die ganze Situation war doch eben zehnmal unangenehmer geworden (etwas von dem Kotomi bezweifelt hatte, dass überhaupt möglich war). Jetzt hatte der Blonde nicht nur sie in einem intimen Moment erwischt, sondern wie es aussah auch sie ihn. Konnte sie ihn darauf ansprechen? Er hatte doch auch nichts zu ihr gesagt...oder gebot es die Höflichkeit? Und neugierig war sie ja auch, auch wenn sie ihn am liebsten in Ruhe gelassen hatte. „Ist alles...in Ordnung?“, fragte sie ihn schließlich, ihre Stimme vom Weinen ganz rau. Das konnte man doch fragen, oder? Der Kerl schien schließlich immer noch nicht ganz zu wissen, was er mit sich anfangen sollte und auch irgendwie sehr...verstört? Was war zwischen den Zwei den bitte vorgefallen, dass er so reagierte?



    Ann lauschte aufgeregt Anna’s Begeisterungsschwall. Sie konnte nur ihrer Meinung sein! Wie toll würde es werden, ihr neues Bündnis als Schwestern mit Skifahren und vielleicht sogar einem geteilten Zimmer in den Bergen zu verbringen? Wie ein richtiger Familienurlaub! Die Honigblonde wollte darauf gerade etwas mit ebensoviel Enthusiasmus erwiedern, da gesellte sich ein weißhaariger junger Mann zu den Beiden Schwestern und fragte höflich, ob er bei ihnen Platz nehmen durfte. Ann wollte dem sympatischen Mann gerade antworten dass ja, natürlich durfte er das, besonders wenn er so nett fragte, da kam ein weiterer ebenfalls weißhaariger Kerl (was war es nur mit weißen Haaren in dieser Stadt) den Gang entlang und schubste den armen Mann einfach mit unglaublich aggressiv klingenden Worten und völlig unbegründet in den Sitz. „Geht’s noch?!“, rief sie ihm verärgert hinterher, im selben Moment wie auch ihre Schwester anfing dem Typ ordendlich ihre Meinung zu sagen. Na gut, Anna schien das im Griff zu haben und war ohnehin besser dazu geeignet, Leuten Schimpftiraden zu halten. Ann wandte ihren Blick lieber ab um nach dem gestürzten Asiaten zu schauen. Die Blauäugige lehnte sich über die Lehne (8D) und blickte den jungen Mann besorgt an. „Geht’s ihnen gut? Der Kerl hat sie doch nicht verletzt, oder?“, fragte sie, einen bösen Blick auf den Mann werfend, der gerade von Anna zur Schnecke gemacht wurde. „Es ist wirklich unglaublich, wie unhöflich manche Leute sein können! Sie dürfen sich natürlich gerne hier hinsetzen!“ Ann lächelte den Asiaten freundlich an. „Mein Name ist im Übrigen Ann.“, stellte sie sich vor „Und die Frau, die diesen lästigen Kerl grade fertig macht ist Anna.“, fügte sie noch mit einem Wink in Anna’s Richtung hinzu.

  • [IMG:http://orig09.deviantart.net/8933/f/2015/280/a/c/harvest_moon_girl___kate_by_princesslettuce-d9c9t7z.png]


    Oberflächlich. Erst sprach er von ihrer Veränderung – in welche Richtung dies auch immer ging und nun steckte er sie wieder zurück in ihre alte Schublade? Das war ja klar. Natürlich würde ihr wieder keiner Glauben, dass sie sich verändert hatte. Wobei sie sich doch dachte: Was kümmerte ihn das? Irgendetwas musste doch im Busch sein, oder? Oder auch nicht? Nach einer so langen Zeit sollte sie sich vielleicht nicht das recht heraus nehmen und glauben, sie würde den Brünetten kennen. Er konnte sich ja eventuell auch geändert haben. Nun, sie würden sich vermutlich nie hundertprozentig verstehen und das mussten sie auch eigentlich nicht. Ihr Blick sank wieder auf die Zeitschrift herab. „So war ich doch immer, so oberflächlich und unterbelichtet oder nicht? Du kannst mir nicht erzählen, dass du anders gesehen hast.“, ok. Das war schon ein bisschen unfair. Vielleicht sollte sie nicht ganz auf Abwehr gehen. So gesehen hatte er ihr ja nichts getan. Kate seufzte. Rick würde – da der Bus ja immer voller und voller wurde wohl sowieso nicht gehen. „Wir haben alle Fehler in der Vergangenheit gemacht.“, fügte sie seufzend hinzu. Der Brünette hatte mit Sicherheit auch keine weiße Weste. Hatte er doch noch nie gehabt oder nicht?
    Hörte sie da tatsächlich so etwas wie eine versteckte Entschuldigung in seinen Worten? Mordlust. Das war ein solch treffendes Wort für die beiden. Traurig eigentlich. Irgendwann hatten sie sich doch auch geliebt oder nicht? Auch wenn ihr das mittlerweile nur noch wie ein Traum vorkam, so als wäre es eigentlich nie wirklich passiert. Sie atmete aus. Nun gut. Matze hatte ihr eine Chance gegeben, vielleicht sollte sie nun Rick eine geben – wohl wissend, dass es eventuell auch wieder eine ganz andere Richtung annehmen könnte. Vielleicht sollte sie sich einfach mal darauf einlassen. Wer wusste schon? Vielleicht konnten die beiden auch ein nettes Gespräch miteinander führen, so nach all den Jahren. Sie schloss für einen Moment die Augen und legte die Zeitschrift zur Seite.
    „Nun gut. Da magst du wohl Recht haben. Manchmal braucht man eben ein bisschen Zeit für sich.“, sie wollte ihm nicht alles erzählen und erst recht nicht, die Sache mit Alessa. Das würde ihm ja nur in die Karten spielen. Wenn sie – wie er schon so schön sagte, oberflächlich nett war würde das doch reichen. Ihre Gedanken konnte er nicht lesen. Sie erwiderte sein Lächeln zaghaft. Es war nun wirklich schon eine Ewigkeit her, dass die beiden sich in die Augen gesehen hatten. Gemischte Gefühle breiteten sich in ihr aus. Eigentlich war ihr Ex-Verlobter ja doch eine der letzten, den sie wieder sehen wollte. Irgendwo war sie auch... Erleichtert? Man konnte es schwer beschreiben. Die Zeit änderte ja doch gewissermaßen die Gemüter. „Und was hat sich bei dir mittlerweile verändert? Durch meine Abwesenheit muss sich doch auch bei dir vieles getan haben, oder nicht?“, sie blickte ihm fest in die Augen. So konnte sie wenigstens erfahren, ob das kleine Kind bei Sue von ihm war oder nicht.

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •


  • Es dauerte nicht lange, da wurde Taos gute Sitte auch schon bestraft. Noch während seiner Verbeugung wurde er von hinten mit einem leichten, aber eben doch unerwarteten Stoß überrascht und stieß sich dabei den Kopf an einem der Sitze an. Ehe er sich versah, fand er sich sitzend auf besagtem Platz wieder, um dessen Erlaubnis er zuvor gefragt hatte. Es war ihm nicht mal genug Zeit vergönnt, sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Kopf zu fassen, da waren seitens Ann und Anna bereits Pöbelrufe durch den ganzen Bus zu hören. Besser kann ein Urlaub nicht anfangen... Die besonders couragierte von den beiden, Anna, warf sich auch gleich aus ihrem Sitz und stellte sich vor dem Unruhestifter auf, während Ann sozusagen die direkte Seelsorge betrieb. "Ist schon gut. Nur eine leichte Beule." Aus der Erfahrung heraus war sich Tao sicher, dass es dem unbekannten Herren schlimmer gehen musste. Nur innere Unzufriedenheit kann der Grund für solch aggressives Verhalten sein, daher hatte er für solche Menschen auch eher Mitleid als Groll übrig. "Entschuldigen Sie den Tumult. Eigentlich wollten wir doch alle bloß entspannt Urlaub machen, nicht wahr?" fügte er dann schließlich mit seinem gewohnt ruhigen Lächeln hinzu. Während Anna nach wie vor mit der Zurechtweisung beschäftigt war, erfuhr Tao auch bereits ihren Namen. Innerlich war er ziemlich darüber amüsiert, dass die Beiden fast den gleichen Namen trugen, aber das konnte er nach außen natürlich nicht zeigen. "Sehr erfreut. Mein Name ist Tao." Zwei nette Bekanntschaften, und eine, auf die er in Zukunft besser verzichten würde, lehrreicher konnte dieser Moment eigentlich nicht sein. "Sie Beiden sind sehr bewundernswert. Nicht jeder würde sich heutzutage die Mühe machen, die Stimme zu erheben, geschweige denn den Sitz zu verlassen." So wie Tao den Wandel der Zeit beobachtet hatte, war er zu dem Schluss gekommen, dass inzwischen jeder mehr und mehr für sich lebte statt mehr auf die Umgebung zu achten. Daher wusste er die Mühen der Beiden umso mehr zu schätzen.

  • Keine Ahnung, was der Junge sich hierbei eigentlich gedacht hatte. Vielleicht, dass es eine ganz gute Idee war, mal wieder unter die Leute oder an die frische Luft zu kommen. Vielleicht aber auch, dass so ein gesponsorter Urlaub nichts war, das man sich einfach so entgehen lassen konnte. Aber eigentlich.. da hatte er keine Ahnung, was genau ihn her gebracht hatte und es war ihm ehrlich gesagt auch vollkommen egal. Denn jetzt, spätestens dann, als er seine lieblos gepackte Reisetasche in den Gepäckraum geworfen und mit einem kleinen Rucksack am Rücken in den Bus getreten war, da machte es ja sowieso keinen Unterschied mehr. Ein wenig unmotiviert schritt der Punk also die Treppe zur höheren Ebene hinauf und gab sich dabei nicht einmal die Mühe, auf irgendwelche Leute zu achten, die ihm dabei begegneten. Er hatte Glück, denn die letzte Reihe war noch komplett leer. Hoffentlich würde es so bleiben, denn auf irgendein Gespräch hatte er momentan absolut keine Lust. Der Lilahaarige setzte sich ans Fenster und richtete die schwarze Mundmaske, die die Hälfte seines Gesichtes verdeckte, ein wenig. Auch die Kapuze, die er sich über den Kopf gezogen hatte wurde noch tiefer gezogen, damit auch ja Niemand auf die Idee kam, irgendwie Augenkontakt oder derartiges mit ihm aufzunehmen. Blieb bloß zu hoffen, dass sie bald ankommen und er sich in sein Zimmer, seine Hütte oder was auch immer verziehen konnte. Dieser ganze Menschenauflauf machte ihn ein wenig nervös.. urgh.

  • [IMG:http://orig00.deviantart.net/b627/f/2015/096/1/e/alice_by_maya_by_nijurah-d8opisf.png]Nach einem kurzen Besuch in der Wohngemeinschaft der Jungs, schließlich musste Simon noch seine Reisetasche packen, kamen die Beiden am Marktplatz und am Bus an. Alice war auf dem Weg hierher still geworden, der kurze Aufenthalt im Zimmer ihres Freundes hatte ihrer guten Laune einen Dämpfer verpasst. Es war irgendwie ein komisches Gefühl dort zu sein, nach allem was dort passiert war, hatte sie es kaum mehr erwarten können wieder weg zu sein. Als die Koffer schließlich verstaut waren, suchte sich das Pärchen einen Platz und wartete bis die Reise began.


  • Rumi wimmerte weiter vor sich hin. beschämt und frustriert zu gleich schaffte sie es einfach nicht, sich zu beruhigen. Auf einmal spürte sie eine warme Hand an ihrem Gesicht, im nächsten Moment sah sie Yahto, welcher sie ansah. Rumi nahm kaum wahr, wie er ihr eine Träne weg strich. In jeder anderen Situation wäre sie vermutlich rot angelaufen, doch jetzt nicht. Ihre Augen waren dafür gerötet durch die ganzen Tränen. Durch seinen Griff zwang er Rumi förmlich, ihn anzusehen, was sie im Moment aber nicht störte. Wie in Trance starrte sie in seine Augen. Seine Worte hatten eine seltsam beruhigende Wirkung auf sie, sodass das Wimmern nach einer Weile immer leiser wurde. Er wollte wissen, was passiert war. Klar, schließlich heulte sie den Bus voll, da konnte man sich schon fragen, was los war. "Das eben war .. meine Schwester." Brachte Rumi heiser hervor und schniefte wieder. "Sie .. Sie war früher ganz anders und seit .. seit.. dem Tod unserer Eltern kontrolliert sie mich .. st-ständig und wenn ich raus gehe, dann schreit sie mich an und..." Rumi konnte nicht weiter sprechen. Je mehr Worte ihren Mund verließen, desto unverständlicher wurden sie, da sie von den Tränen halb erstickt wurden. Ihre Kraft ließ nach und sie viel Yahto mehr oder mier in die Arme, lehnte an seiner Schulter. Es tat im Moment so gut, einen Freund bei sich zu haben, der ihr zuhörte. "Ich weiß einfach nicht was ich machen soll.. Ich habe doch auch noch ein eigenes Leben.." Murmelte unter Tränen in seine Schulter und weinte sich weiter aus.

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