Königstraße 10: Haus von Matthias & Alessa


  • „Naja, Führerschein haben und fahren können ist immer noch ein Unterschied!“, tadelte der Blonde seine beste Freundin schmunzelnd. „Ja, weiß ich doch. Bist ja mit Sicherheit auch immer sehr mit Rick beschäftigt, was?“ Es tat dem Blonden unheimlich gut wieder jemanden bei sich zu haben, den er nach Lust und Laune aufziehen konnte und mit dem er einfach völlig unbeschwert über alles sprechen konnte. Auch er drückte die Schwarzhaarige an sich, als sie ihn erneut umarmte und ihr Gesicht in seiner Brust vergrub. Am liebsten hätte er sie gar nicht mehr losgelassen, aber irgendwann musste er es ja tun. Nebeneinander lagen sie nun auf seinem Bett und während Suiren die Decke anstarrte, hatte Matze seinen Blick auf sie geheftet. „Ach, Lungenkrebs. Scheiß auf Lungenkrebs.“ Wahrscheinlich wäre es sogar besser, wenn dieser ihn vorzeitig aus dem Leben reißen würde. Nein, so ein Müll. An so etwas sollte er gar nicht denken. „Ach ne, das mit dem betrinken hatte ich neulich erst. Ich will es ja nicht übertreiben.“ Ein Blackout im Monat reichte ihm vollkommen. Da zog er doch das Rauchen vor, auch wen ab und an ein Bier mal ganz gut tat, wie er vorhin erst wieder festgestellt hatte. „Ach...“ Der junge Vater schwieg einen Augenblick, ehe er weiter auf ihre Frage einging. „Ich brauchte einfach mal wieder richtige Gesellschaft. Es ist zwar schön die meiste Zeit Alessa um mich herum zu haben oder mal mit Amy oder so abzuhängen, aber irgendwie fehlt trotzdem immer was.“ Und sie war neben Pierre die einzige, die ihm das geben konnte. Den Namen seines Freundes – oder als was auch immer er den Franzosen aktuell bezeichnen sollte – erwähnte er extra nicht. Sue sollte nicht denken, er bräuchte sie nur als Ersatz. „Aber jetzt bist du ja da!“ Lächelnd sah er zu ihr herüber, ehe er seine Hand auf ihren Kopf legte und begann ihre Haare durcheinander zu bringen.


  • "Pfff, du bist nicht gerade besser", sagte sie auf den Kommentar, welcher ihre Fahrkünste beleidigte und piekste ihm einmal in die Seite um das Thema schließlich zu beenden. Erinnerungen an eine bestimmte Nacht kamen ihr hoch, in welcher sie sich eine ziemlich verrückte Verfolgungsjagd mit der Polizei gelifert hatten und es auf unerklärsamer Weise geschafft hatten, ohne weiteren Ärger davon zu kommen und schließlich... nun ja. Zwar war es auch schon einige Jahre her, doch sie konnte sich noch daran erinnern, als wäre es gestern gewesen. Zu sehr sehnte sie sich wieder nach einem kleinen Abenteuer voller Ärger mit ihrem besten Freund, nur um mal wieder vor dem Alltag zu flüchten und zu vergessen, dass sie mit jeder weiteren Sekunde immer älter wurde. Alleine der Gedanke ans Altern ließ sie schaudern, urgh. "Ach waaaas, deine Lunge ist viel wichtiger als deine Leber!", sagte sie mit einem übertrieben Unterton, woran man merkte, dass sie natürlich scherzte. Auch wenn sie eine Person war, die ungern ein 'Nein' akzeptierte, so wollte sie Matze auch zu nichts zwingen, was er nicht wollte. Als er jedoch begann, ihren Dutt, den sie glücklicherweise eh nur unmühsam hochgesteckt hatte, zu zerstören, begann sie zu lachen und zu quieken und wälzte sich schließlich auf den Blonden. "He, das war ganzschön rude", sagte sie mit einem Schmollmund und zeigte dabei auf ihre Haare um ihm klarzumachen, was sie meinte. Auch wenn es bei seinen bereits langen und verwuschelten Haaren nicht mehr viel zu zerstören gab, so griff sie nach diesen um sich zu rächen, doch failte dabei und schaffte es ihr Gleichgewicht so weit nach rechts zu verlagern, dass sie kurz davor war, vom Bett zu fallen. Oh Gott, der Schock fühlte sich so an, als würde ihr Leben gleich enden, someone help! Aus Reflex hielt sich die Schwarzhaarige also am Oberteil von Matze fest, doch dies führte lediglich dazu, dass sie ihn mit sich zu Boden zog. Schließlich landete sie mit einem dumpfen und relativ lauten BUMPF auf dem Boden und Matze gleich auf ihr drauf. "Auaaa, Matzeee", quängelte sie und wedelte mit Armen und Beinen in der Luft rum, während er noch auf ihr lag, "Ich sterbe, ruf einen Krankenwagen! Du bist zu schwer, ich.. er... sticke...." Mit diesen Worten ließ sie ihren Körper erschlaffen und ein neutraler Gesichtsausdruck erschien auf ihrem Gesicht. Hey, vielleicht konnte sie nicht wirklich schauspielern, aber sich tot stellen war einfacher als gedacht!


  • Auch wenn der Blonde wusste, dass sie nur Scherze machte, so hatte ihre Aussage doch etwas wahres an sich. Eine Leber könnte man rein theoretisch noch ersetzen, bei einer Lunge würde das wohl etwas komplizierter werden. Aber Pierre war ja auch seit seiner Jugend Kettenraucher gewesen und hatte es bisher überlebt. Zumindest ging Matze mal davon aus. Gerade als seine Gedanken schon wieder auf dem Weg zu dem blonden Franzosen waren, riss die Schwarzhaarige ihn glücklicherweise wieder zurück in das Hier und Jetzt. „Heul nicht rum. Deine Haare sehen doch eh immer aus, als hättest du in eine Steckdose gefasst!“ Grinsend machte er sich auf ihren Angriff gefasst, von dem er wusste, dass er kommen würde. Suiren stürzte sich auf ihn um seine eh schon chaotischen Haare noch etwas mehr durcheinander zu bringen, was sie dabei allerdings nicht mit ein berechnet hatte, war die Kraft die sie durch den Schwung ausübte und welche sie nun zum fallen brachte. Aus Reflex griff sie nach Matzes Shirt und ehe sich der junge Vater versah, lagen die beiden Verrückten auch schon gemeinsam auf dem Boden. Na immerhin war zumindest er weich gelandet! „Jetzt mach mir hier nicht so einen Aufstand!“ Seufzend, aber mit einem Grinsen im Gesicht, schüttelte er den Kopf. „Was? Zu schwer? Hallo, geht’s noch?“ Entrüstet sah er sie an. Ihren Auftritt ignorierte er gekonnt, nur musste er aufpassen dass sie bei ihrem Gefuchtel nicht noch mehr zu Boden riss. „Ich geh erst von dir runter wenn du das zurück nimmst! Wenn ich einen Krankenwagen rufe, weisen die dich eh nur ein.“ Nachdem er freudig seine Anforderung an die Schwarzhaarige gestellte hatte, setzte er sich mehr oder weniger elegant auf (wobei er fast erneut nach vorne gefallen wäre) und verharrte so, dass er zwar noch in so weit auf ihr saß, dass sie nicht aufstehen konnte, sein Gewicht nun aber auf seine Beine und somit auf den Boden und nicht mehr auf sie verlagert war.


  • Als sie bemerkte, dass ihr kleiner Auftritt Matze eher unbeeindruckt ließ und ihr nichts brachte, sah sie ihn wieder mit einem Schmollmund an und wollte reflexartig ihre Arme verschränken, was ihr dank ihrer momentanen Position jedoch nicht möglich war. "Tja, du kannst aber nicht ewig auf mir sitzen bleiben! Warum sollte ich das zurücknehmen, wenn es doch der Wahrheit entspricht?" Mit einem schelmischen Grinsen blickte sie ihm in die Augen und streckte ihm schnell noch die Zunge raus. Sie würde sicher nicht aufgeben und sich für ihre Worte entschuldigen und das wusste er ganz genau. Er kannte sie gut genug um zu wissen, dass sie selbst bei kleinen Spielereien stur sein konnte. Pfff, und wenn schon! Wenn die dich sehen, reicht allein dein Anblick aus um dich einzuweisen! Wenn du deine Haare nicht bald schneiden lässt, siehst du nämlich aus wie ein Yeti! Oder Chewbacca." Bei ihrem letzten Kommentar musste die Chinesin selbst grinsen und versuchte weiterhin, sich aus seinem Halt zu befreien, doch mit ihrer eigenen Körperkraft konnte sie einfach nichts zustande bringen, weshalb sie zu ihrer Geheimwaffe griff: Kitzeln. Schnell streckte sie ihre Arme aus und erwischte mit ihren Fingern gerade noch so seine Taille und begann sie so schnell zu kitzeln, wie sie konnte. "Na los, gib schon auf! Wenn du nämlich noch länger auf mir sitzen bleibst, sterbe ich echt und dann darfst du wegen Mord an deiner besten Freundin ins Gefängnis!"


  • „Pah! Hast du dich mal angeguckt? Du hast auch ziemlich zugelegt!“, gab er zurück und verschränkte an ihrer Stelle die Arme. „Guck dir mal deinen ganzen Bauchspeck an, damit könnte man eine ganze Familie ernähren!“ Er konnte ja nicht wissen, dass sich hinter den paar wenigen Pfündchen etwas ganz anderes verstecken würde. „Wer würde schon einen liebenden, vernünftigen und wohlerzogenen Vater einweisen, hm? Da ist doch eine verrückte Asiatin um einiges verdächtiger, findest du nicht?“ Außerdem hatte er früher gelernt wie man sich Anwesenheit von Polizei und Ärzten benehmen musste, schließlich hatte er in seiner Jugend schon oft Bekanntschaft mit ihnen gemacht, was er jetzt natürlich nicht erwähnen würde, das würde schließlich nur seine Siegeschance vermindern. „Chewbacca? Na warte, das kriegst du zurück!“ Doch dazu kam es garnicht, denn die fiese und gemeine Person, die sich beste Freundin schimpfte, begann augenblicklich ihn zu kitzeln und leider wusste sie, dass er was das anging doch recht empfindlich war. „Wuaaaah, hör auf!!! Staaaahp!“ Der Blonde schrie wie am Spieß, wund sich einige Male hin und her und versuchte sich irgendwie gegen sie zu wehren, bis er schließlich doch aufgab und sich nach Hinten von ihr herunter fallen ließ. „Ist okay! Du hast gewonnen! Gnade!“, japste er und war froh, endlich wieder nach Luft schnappen zu können.


  • "Hallo, geht's noch?! Das ist einfach nur mein Winterspeck, okay! Das geht bei mir sowieso bald weg, im Gegensatz zu dir." Auch wenn es auf den ersten Blick merkwürdig wirkte, so freute sich die Asiatin unglaublich, mal sich wieder mit ihrem besten Freund gegenseitig aufziehen zu können und sich wirklich total liebevoll gemeinte Beleidigungen an den Kopf zu werfen. "Pfff, wohlerzogen! Du hattest früher genau solche schlimmen Phasen, wie ich. Außerdem kann ich sie wenigstens mit Geld bestechen und dazu sagen wohl nur die Wenigstens 'Nein'!" Hachja, es war etwas schönes, reich zu sein. Auch wenn es irgendwie unfair und einfaches cheaten war, aber sie wäre dumm, wenn sie ihr Vermögen in solchen Situationen nie ausnutzen würde. Als sie endlich realisierte, dass der Sieg ihrer war, richtete sie sich mit einem triumphierenden Grinsen auf und setzte sich nun auf Matze, so wie er es zuvor bei ihr getan hatte. "Hahahaaaa! Die großartige und tolle Sue hat mal wieder gewonnen!" Und um sich selbst zu applaudieren, klatschte sie natürlich noch einmal in die Hände, völlig zufrieden mit sich selbst. " Und jeeetzt... habe ich Hunger! Lass uns doch Pizza bestellen oder so ahhh...Ich verhungere" , quängelte sie schließlich und setzte sich neben ihm auf den Boden, damit auch er sich wieder aufrichten konnte.


  • „Winterspeck, so so. Vielleicht kommt das bei Frauen auch einfach mit dem alter, gehst ja langsam schon auf die 60 zu, was?“ Er wusste zwar, dass ihm nach dieser Aussage ein erneuter Angriff seitens der Schwarzhaarigen blühen könnte, allerdings war ihm das egal, zur Not könnte er sie einfach von sich stoßen, der stärkere der beiden war er schließlich noch immer. „Ja, früüüüher. Weiß du, wie lange das her ist? Wir sind auch nicht mehr die jüngsten, ob du das willst oder nicht!“, erinnerte er sie erneut und lauschte dann die Augen verdrehend ihren Worten über ihr Geld. „Man kann sich nicht alles mit Geld kaufen!“ Wenn es so einfach gehen würde. Er würde wohl so ziemlich alles verkaufen, was er hatte, nur um den Franzosen wieder bei sich zu haben. Schlagartig wanderten seine Mundwinkel nach unten und auch sein Blick wurde wieder wehleidiger. Egal was er auch versuchte, früher oder später holten ihn die Gedanken immer ein, weil einfach alles ihn irgendwie an Pierre erinnerte. „Ich hab kein Hunger...“, sprach er etwas geistesabwesend und auch, als Sue wieder von ihm abließ, blieb er auf dem Boden liegen. „Kannst dir aber gerne was herbestellen.“ Der junge Vater wandte seinen Blick hinauf zur Decke und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. „Vielleicht klau ich dir ein Stück, aber mehr brauch ich wirklich nicht.“, entschied er, obwohl er doch sonst immer so verfressen war.


  • "Hee, ich seh immer noch tausend Mal jünger aus als du, also bitte! Außerdem hast du schon total viele Falten von dem ganzen Stress mit Kindern und so." Sie war ja soooo froh, dass sie noch keine Kinder hatte und wahrscheinlich würde sie auch nieeee welche haben. Dafür war sie einfach nicht der Typ und so gern sie sich auch um ihre Freunde kümmerte, so konnte sie es auch nach einiger Zeit nerven und dann brauchte sie immer wieder eine kleine Pause für sich selbst. Bei einem Kind musste man rund um die Uhr für es da sein und nein, danke, aber nein, so würde sie ja nie mehr Zeit für irgendwelche Events oder Parties finden. Als er ihr sagte, er habe keinen Hunger, erschien ein trauriges Gesicht auf dem Gesicht der Schwarzhaarigen. "Na gut, warte kurz." Schnell zückte sie ihr Handy aus ihrer Hosentasche und rief beim Pizzalieferanten an. "Jaa, hi! Also äh, ich hätte gern 'ne große Salamipizza uuuund... eine Thunfischpizza! Und ein paar Pizzabrötchen... Ja... Äh, Königsstraße 7 oder so... Ok, cucu, bis dann!" Irgendwie konnte sie nicht so ganz glauben, dass Matze keinen Hunger hatte, also hatte sie einfach mal zur Sicherheit ein wenig mehr bestellt als für eine Person. Als sie sich schließlich zu dem Blonden wandte, bemerkte sie seinen niedergeschlagenen Gesichtsausdruck und in ihrer Erinnerung hatten seine Worte auch nicht gerade fröhlich geklungen. Etwas, was absolut nicht zu ihm passte. "Matzüüü, was ist denn los, hm?" Vorsichtig ließ sie sich auf den Vater plumpsen, sodass sie mit ihrem Kopf auf den Armen auf seinem Oberkörper (wtf) lag.


  • Pff, Falten. Als ob. Er empfand sich selbst immer noch als ziemlich frisch und knackig. Und so viel Stress hatte er mit seinen Kindern auch nicht, wenigstens momentan lief mit Alessa und den beiden Jungs alles recht gut. Den Familienstreit hatten sie schließlich schon seit längerem beigelegt. Das einzige, was ihm zur Zeit wirklich Unmengen an Sorgen bereitete, war Pierre. Und das seit nunmehr eineinhalb Jahren schon. Regungslos wartete er, bis seine beste Freundin sich ihre Pizza beste- wait. Hatte sie jetzt tatsächlich doch zwei Pizzen bestellt? Seufzend schloss er die Augen. Wenn sie meinte. Sollte sie zusehen, wie sie alles alleine aß. Deprimiert, wie er es in letzter Zeit eigentlich viel zu oft war, wartete er, bis sie das Telefonat endlich beendet hatte. „Ach, nichts besonderes. Wie immer halt...“, murmelte er und seufzte erneut, als sie sich auf ihn fallen ließ. „Du weißt schon...“, begann er, brauchte aber selbst erst einmal einen Augenblick, bis er in der Lage war seine Gedanken und Gefühle auszusprechen. „Er ist jetzt schon seit eineinhalb Jahren verschwunden und ich hab nicht die leiseste Ahnung, was passiert ist.“ Wer Er war, brauchte er der Schwarzhaarigen nicht erklären. Schließlich gab es sonst niemanden in seinem Leben, von dem sonst die Rede sein konnte. „Ich krieg meine Gedanken nicht von ihm los, egal was ich versuche. Einfach alles erinnert mich irgendwo an ihn.“ Matze konnte die Trauer, die in seinen Worten mitschwang, nicht verbergen. Erneut kamen all die Erinnerungen hoch und er biss sich auf die Lippe, um seinen Tränen den Ausbruch zu verwehren.


  • Als Matze endlich mit der Sprache rausrückte, wusste sie doch, dass sie richtig lag. Zwar war er Anfangs lustig drauf gewesen und hatte bei ihrer kleinen Spielerei mitgemacht, doch sie hatte immer ein gutes Gefühl dafür, wenn es ihren Freunden schlecht ging, nur wollte sie ihn nicht dazu zwingen, es ihr zu erzählen, wenn er sich nicht danach fühlte. Doch jetzt schien endlich der richtige Moment dafür zu sein. Sie hatte aber auch schon vermutet, dass es sich um Franzosen handelte, welcher vor einiger Zeit ohne ein Wort verschwunden war. Nichts, was sie großartig gekränkt hatte, doch dass ihr bester Freund, logischerweise, solch einen langanhaltenden Schmerz davon trug, bedrückte sie ebenfalls. "Oh man, Bebüüü, hast du nicht vielleicht die Nummer von irgendeinem seiner Familienmitglieder? Vielleicht wissen die ja was! Ich kann mir nicht vorstellen, dass er gegangen ist, weil er nichts mehr mit dir zu tun haben wollte, vielleicht ist ja nur irgendetwas Unerwartetes passiert, hm?" Natürlich konnte es auch sein, dass Leute aus dem Leben von jemandem verschwanden, ohne etwas zu sagen, gerade weil sie nichts mehr mit der Person zu tun haben wollten, doch sie konnte sich das bei Pierre einfach nicht vorstellen.


  • Schweigend schüttelte der Blonde auf ihre Frage hin den Kopf. „Nein, aber mit denen hat er schon seit Jahren keinen Kontakt mehr. Ich glaube nicht, dass er da ist. Und wenn es so wäre, dann hätte er sich doch gemeldet, oder nicht?“, fragend sah er seine beste Freundin an, auch wenn diese wohl noch weniger wissen konnte, was da vor sich gehen konnte, als er selbst. „Nein, das kann ich mir auch nicht vorstellen.“, sprach er und schüttelte den Kopf, als das Thema in die Richtung schlug, Pierre könnte nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen. „Immerhin...hatte er doch niemanden außer Alessa und mich.“ Auch wenn das jetzt ein wenig eingebildet klang, so entsprach es doch der Wahrheit. Freunde hatte Pierre außer ihm keine, außer vielleicht seine kleine Schwester. Aber wenn Pierre nach Hause gegangen wäre, hätte er ihm ganz sicher Bescheid gegeben! „Ich hab mehr das Gefühl, dass...ihm irgendwann irgendwas passiert ist. Seine Gesundheit war ja noch nie die beste gewesen.“ Der Franzose hatte ja bereits einen Schlaganfall hinter sich und seine Raucherlunge erfreute sich sicher auch nicht mehr bester Gesundheit. „Und was, wenn er irgendwo einen...tödlichen Unfall hatte und niemand ihn identifizieren konnte?“ Bei dem Gedanken musste er schlucken. Tränen bildeten sich in seinen Augenwinkeln und schnell wischte er sich mit dem Ärmel seines Shirt darüber um sie zu trocknen, auch wenn das nicht den weiteren Tränenfluss verhindern würde. Hilflos blickte er ins Gesicht der Schwarzhaarigen.


  • Als sie sah, wie sich langsam Tränen in seinen Augen bildeten, kamen ihr selbst fast welche hoch. Urgh, warum musste sie auch so eine Heulsuse sein? Aber okay, Matze wusste ja, dass sie wegen fast allem heulte und eben besonders dann, wenn sie irgendwelche Dinge mitnahmen, so wie seine Situation. "Oh, Matze", murmelte sie deprimiert und drückte den Blonden fest an sich und streichelte ihm durch die Haare. Welche übrigens wieder verdammt lang geworden sind, vielleicht sollte sie sie ihm schneiden... Oh man, das wäre jetzt sicher lustig, doch ein starkes Gefühl sagte ihr, dass dieser Zeitpunkt wohl nicht ganz der richtige wäre. Aber irgendwie musste sie ihn ja noch aufheitern! "Also wie gesagt, ich glaube auch nicht, dass der einfach so abgehauen ist! Aber... dass er gestorben ist, bezweifle ich auch, also..." Sie überlegte für einen Moment, während ihr Blick auf die Uhr schweifte, was ihr so ganz nebenbei vierret, dass der Pizzabote verdammt spät dran war. Und im nächsten Moment erschien dieser Gesichtsausdruck, der einem eigentlich nur sagen konnte, dass sie mal wieder eine dämliche Idee hatte. "Weißt du was? Ich hab doch genügend Kontakte auf der ganzen Welt, da muss ich nur ein bisschen Geld ins Spiel bringe und voilá! So kriegen wir ganz sicher Informationen über ihn, was meinst du?" Hey, die Idee war auch gar nicht mal so schlecht, okay?


  • Seine Kraft, die Tränen weitestgehend zurückzuhalten, schwand nur noch mehr, als seine beste Freundin ihn in den Arm nahm. Auch Matze schlang die Arme um sie und krallte sich regelrecht in ihrem Shirt fest. Egal, wie er die Sache drehte und wendete, irgendwie ergab nichts von alledem Sinn. Und das einzige, was rein logisch gesehen, wirklich geschehen sein konnte, war solch ein Unfall. Der Blonde biss sich auf die Unterlippe, aber der Damm, der seine Tränen im Zaum hielt, war nun endgültig gebrochen und so begann er laut zu schluchzen. Auch Suirens Versuche, ihn von dem Gedanken abzubringen, konnten ihm nicht helfen. Für einen Moment herrschte Schweigen, was nur durch die regelmäßigen Laute der Trauer des Blonden unterbrochen wurde. Als die Asiatin dann allerdings eine Idee äußerte, verstummte selbst dieses für einen Moment. „Meinst du...meinst du wirklich, dass so etwas klappen könnte?“ Tatsächlich hatten ihre Worte ein gewisses Maß an Hoffnung in ihm aufkeimen lassen, weshalb er sie losließ, sich halbwegs aufrecht hinsetzte und Sue mit großen, verheulten Augen ansah. Im Fernsehen hatte er sowas schon oft gesehen, was allerdings nicht hieß, dass es auch wirklich funktionieren könnte. Allerdings...hatte er auch keine andere Idee mehr und diese war die beste, die er seit langer Zeit gehört hatte.


  • Als er sie mit einem Blick ansah, der dem typischen Hundeblick ähnelte, streichelte sie ihm noch einmal durch die Haare und sah ihn mit einem zuversichtlichen Lächeln an. "Keine Sorge, Detektiv Suelock und ihr treuer Partner Matzen werden diesen Fall schon lösen!" Ha, Wortwitz! Sherlock und Watson, anyone? Aber sie war sich wirklich sicher, dass sie zumindestens ein paar Hinweise finden würden. Schnell holte sie ihr Handy aus der Tasche und schrieb so schnell sie konnte eine etwas ausführlichere Nachricht über Pierre, sein Aussehen und alle anderen Infos, die sie von dem Franzosen hatte, und verschickte sie an alle Kontakte, die ihr dabei helfen konnten. "Okay, es wird vielleicht eine Weile dauern, aber wenn meine Leute auch ihren Leuten bescheid sagen, spricht sich das sicher schnell rum und zack!! Dann werden wir wissen was los ist." Erneut wanderte ihr Blick auf die Uhr an der Wand. "Oh maaan, wie lange braucht die scheiß Pizza denn", jammerte sie und hörte ihren eigenen Magen knurren. "Weißt du waaas? Es wird Zeit für eine Nebenquest! Der mysteriöse Fall der nicht-ankommenden-Pizza! Was meinst du?" Grinsend stieß sie ihn mit dem Ellenbogen an und forderte ihn damit auf, das Haus zu verlassen und bei der Pizzeria vorbeizufahren. Im Moment konnten sie ja sowieso nicht viel machen, als auf eine Antwort zu warten, da war Ablenkung gefragt!


  • Die rechte Augenbraue des Blonden schnellte in die Höhe, als seine beste Freundin sie als Detektiv Suelock und Matzen bezeichnete, musste aber dennoch schmunzeln. Irgendwie hatte sie sich, im Gegensatz zu ihm, überhaupt nicht verändert. Sue war noch genau so wie damals, als sie gemeinsam zur Schule gingen. Aber auch wenn er selbst inzwischen um einiges erwachsener, reifer und ernster geworden war, so war es doch jedes mal schön wenn die Schwarzhaarige ihn mit ihren Witzen zum lachen bringen konnte. „Danke!“, lächelte er und fiel ihr für einige Sekunden um den Hals. Auch wenn es blöd klang, aber zuweilen war er doch ganz froh, dass sie soviel Geld hatte und dadurch auch solche Beziehungen hegen konnte. Vielleicht war das seine einzige Chance den geliebten Franzosen wiederzufinden. Und wenn nicht, dann...würde er versuchen damit abzuschließen. Zum Wohle aller, nicht nur sich selbst. Es war schon schlimm genug, dass die Situation ihn so runter zog, da wollte er seine Freunde und Familie nicht auch noch mit seiner negativen Stimmung beeinflussen. „Das dauert eben, lass dem arbeitenden Volk doch seine Zeit!“ Grinsend piekste er ihr in die Seite, ihre Such-Aktion hatte seine Laune deutlich gehoben. „Oh nein, das endet doch nur wieder im Chaos! Hinterher sitzen wir wieder in U-Haft!“ Schließlich wäre es nicht das erste Mal, dass ein solcher Ausflug sich plötzlich zu einer Verfolgungsjagd oder ähnlichem wandelte. „Nur vorbei fahren und fragen, okay? Nicht mehr!“ Er wusste, auf welche Ideen die Asiatin kommen könnte und sicher auch würde, wäre ihre Pizza bei ihrem Eintreffen noch nicht fertig.


  • Zwar war der Asiatin klar, dass in Matzes Unterbewusstsein und auch noch in seinen tiefen Gedanken Pierre war, und das würde auch sicher für einige Zeit so bleiben, doch sie hatte das Gefühl, dass sie ihn mit ihrem Enthusiasmus ebenfalls ein wenig begeistert hat. Sie hoffte nur, er würde sich keine allzu großen Hoffnungen machen, falls am Ende wirklich etwas schief laufen sollte, aber... an sowas dachte sie ja gar nicht! Sie sah die Dinge einfach so, dass sie am Ende trotzdem irgendwie gut ausgehen würden. Ein breites Grinsen umspielte ihr Gesicht, als er ihrer Idee schließlich zustimmte und sie ahnte schon, dass er seine Entscheidung bereits bereute. "Gut, aber sag am Ende nicht, ich hätte dich nicht gewarnt! Du weißt ja, wie das immer bei uns endet", sagte sie noch schnell, ehe sie seine Hand nahm und mit sich zog. "Los, los, beeil dich, sonst kommen die Verbrecher davon!" Lachend verließen sie das Haus und fuhren mit Sues Auto zur Pizzeria~


    (ldsa)

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    AB

  • Schlurfend erreichte der Blonde nach einer ganze Weile Fußmarsch zum zweiten mal in dieser Nacht sein Zuhause. Zu Anfang ihres kurzen Ausflugs zur Pizzeria hatte er sich schon ein kleines Abenteuer versprochen, doch leider ging es dank Rick früher zu ende, als ihm eigentlich lieb war. Auch wenn er das Verhalten seiner besten Freundin durchaus verstehen konnte, ein bisschen sitzen gelassen fühlte er sich aktuell schon. Allerdings konnte er daran jetzt auch nichts ändern, weshalb er stumm das Haus betrat und sich schnurstracks in sein Zimmer begab. Diesmal allerdings griff er nicht zur Zigarette, nachdem er die beiden Uniformen sorgsam auf seinem Schreibtischstuhl verstaute, sondern ließ sich nun doch todmüde auf sein Bett fallen. Die ganze Energie, die er am Hafen noch verspürt hatte, war wie weggeblasen (woran der lange Fußweg nicht minder schuld war als sein ganzes Geheule) weshalb es nur wenige Minuten bedurfte, um ihn ins Land der (Alp)träume gleiten zu lassen.


  • Die Nacht war besser verlaufen als erwartet. Nur einmal hatten ihn die bösen Träume den Schlaf geraubt, aber nach einem kurzen Gang zur Toilette war er wieder seelenruhig eingeschlafen, diesmal sogar ganz ohne einen Traum. Es war schon gegen Mittag, als der Blonde erwachte. Die letzte Nacht war lang gewesen und so war es völlig akzeptabel, dass er etwas länger als sonst geschlafen hatte. Außerdem war Wochenende und er musste heute nicht arbeiten. Der Tag konnte also nur besser werden als der vorherige. Zumindest ging er jetzt noch davon aus. Nachdem er topfit und relativ gut gelaunt aus der Dusche trat machte er sich daran seine Haare zu föhnen, wobei das Klingeln des Telefons scheinbar völlig unterging. Erst, als er das Bad verließ und gerade wieder auf dem Weg in sein Zimmer war, vernahm er das erneute Klingeln. Es war nur der Anrufbeantworter, aber die Nachricht, die aufs Band gesprochen war, ließ seine gute Laune augenblicklich verpuffen und beinahe hätte er vor Schreck den Hörer fallen lassen. Ceddy? Im Krankenhaus? Hätte es sich bei dem Anruf um den anderen der beiden Zwillinge gehandelt, wäre er wohl weniger schockiert gewesen, bei Simon kam es schließlich öfter vor, dass er im Krankenhaus landete. Aber bei Cedric... der junge Vater konnte sich bei bestem Willen nicht vorstellen, was geschehen war. Doch bevor er beginnen würde, sich die schlimmsten Szenarien auszumalen, legte er den Hörer einmal kurz auf, nahm ihn wieder ab und begann die Telefonnummer der WG der Jungs zu wählen. Leider war niemand erreichbar und weder von Simon, noch von Nick, kannte er die Handynummer. Die seines Sohnes war auf seinem alten Handy eingespeichert gewesen, welches ja bekanntlich irgendwo im Ozean treiben musste. So konnte er weder frische Kleidung, noch den angesprochenen Laptop holen, aber fürs erste war ihm das auch relativ egal. Darum konnte er sich auch noch später kümmern, jetzt musste er zuallererst herausfinden was mit seinem Sohn passiert war. Während er in seine Jacke schlüpfte humpelte er durch sein Zimmer, wobei er versuchte in seine Schuhe zu schlüpfen, und griff sich dann seinen Schlüssel, welchen er in seine Tasche gleiten ließ. Schnell lief er die Treppe hinab – wobei es ihn fast auf die Schnauze gehauen hätte – und verließ das Haus auf dem Weg zum Krankenhaus.


  • Die beiden Mädchen hatten sich nach dem sie sich ein Eis gegönnt hatten und der Tag sich langsam aber sicher dem Ende neigte, verabschiedet und Alessa hatte sich auf den Weg nach Hause begeben. Hoffnungsvoll sah sie sich im großen Haus um, doch ihr Papa war wieder oder noch immer nicht zu Hause. Das Lächeln, welches die kleine Blonde aufgesetzt hatte, verschwand sofort wieder aus ihrem Gesichtchen und sie lies ihre Schultern beklommen hängen. Hieß das etwa, dass sie sich heute ganz alleine ins Bett bringen musste? Zum zweiten Male verzog das Pinzesschen ihre Lippen zu einem Schmollmund. Hieß das etwa, dass ihr niemand eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen würde? Bedeutete dies, dass ihr niemand einen Gute-Nacht-Kuss geben würde, damit sie besser schlafen konnte? Die Unterlippe des Blondchen begann zu beben und ein leises Wimmern entfuhr der Kleinen, während wie ihr Püppchen näher an sich drückte. Bereits im nächsten Augenblick wischte sich das Mädchen die aufkommenden Tränen aus den Augen un biss sich auf die noch immer bebende Unterlippe. Sie war schon groß. Alessa brauchte niemanden der ihr einen Gute-Nacht-Kuss gab! sie konnte sehr gut auf sich selbst aufpassen. Mit neu gefassten Mumm stapfte das Mädchen die Treppe nach oben in ihr quietschrosarotes Zimmer und warf sich auf ihr Bettchen. Dieser Tag war wirklich schön. Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Sie hatte endlich Kinder in ihrem Alter kennengelernt und eines davon war eine wirklich gute Freundin geworden. Zwar hatten sie die Hexe nicht gefunden aber dennoch war der kleine Ausflug in den Wald echt lustig, wenn auch manchmal etwas gruselig. Alessa kuschelte sich unter ihre Decke und drückte ihr Püppchen wieder näher an sich. Das Licht hatte sie zur Sicherheit angelassen, schließlich war allgemein bekannt, dass Monster lediglich in der Dunkelheit ihr Unwesen trieben. Heute im Wald hatte Alessa wirklich bewiesen, dass sie schon groß war und gut auf sich alleine aufpassen konnte. Ein Gähnen entfuhr der Kleinen. Trotzdem wäre eine Gute-Nacht-Geschichte echt schön gewesen...

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