Fuchsberg 2: Villa von Suiren, Rick & Pandora

  • Ricks übernächster Satz ließ die Erbin dann schließlich schmunzeln, auch wenn die meisten Leute nie im Leben so über ihr eigenes Kind reden würden. "Find' ich gut. Aber glaub mir, dieses Kind bringt sich eines Tages noch selbst um." Gemeinsam verließ das Paar die Villa und machte sich mit Ricks Motorrad auf den Weg zu Amy~

  • [Pandora] kommt zu Hause an


    « Waisenhaus


    [IMG:http://orig12.deviantart.net/54b5/f/2015/091/3/f/harvest_moon_girl___pandora_by_princesslettuce-d8jbusm.png]


    Es war schon spät in der Nacht, als Pandora sich schließlich mit Taschenlampe bewaffnet durch den Hinterhof ins Haus schlich. In ihren Augen war die Hexenjagd ja ein voller Erfolg gewesen! Ein bisschen Glück hatten sie zwar schon gehabt - Dank an den Hausmeister - aber das brauchte man manchmal auch im Leben.

    Wie sich herausstellte hätte das halbblinde Mädchen sich gar nicht solche Mühe mit dem Hereinschleichen machen müssen, die Villa lag nämlich im Dunkeln da. Ihre Mommy schlief so früh doch noch nicht, oder? Hieß das etwa sie war ausgegangen ohne sie mitzunehmen? Panda plusterte empört die Backen auf. Das ging ja mal gar nicht! Wehe sie brachte ihr dann nichts mit. Das Mädchen stürmte, ohne sich darum zu Bemühen leise zu sein, in den zweiten Stock und öffnete die Tür zum Schlafzimmer ihrer Mom. Sie war tatsächlich nicht da! Die Chance war zu gut um sie verstreichen zu lassen. Sie holte aus der Küche ein paar Eier. Zwei versteckte sie unter dem Kopfkissen von Sue und zwei weitere irgendwo in den tiefen Ecken ihres begehbaren Kleiderschrankes. Wenn sie die nicht fand, würde das irgendwann ganz fürchterlich stinken und vielleicht wurde dann endlich die unfreundliche Putze rausgeworfen... die konnte Pandora nämlich ganz und gar nicht leiden. Sie überlegte sich welchen Schabernack sie noch treiben konnte, aber - nicht, dass sie sich das eingestehen würde - fielen dem kleinen Mädchen langsam die Augen zu. Sie schleppte sich noch ins Bett, wo sie in ihren Klamotten einschlief~


    Viele Stunden später, frisch und munter und noch immer sturmfrei, zog Panda sich frische Klamotten über - sie war immerhin schon ein großes Mädchen! - und verließ anschließend die Villa.


    » Sternbach Tankstelle

    »My life to yours. My Breath become yours.«

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  • Suck kommen an~


    Es war kein ungewohntes Gefühl diesen Weg mit einem beachtlichen Tempo auf seinem treuen Gefährt hinunter zu sausen, doch es war ein ungewohntes Gefühl das nach so langer Zeit wieder zusammen mit Suiren an seinem Körper gepresst zu tun. So ungewohnt nach all der Zeit, dass man es wahrscheinlich fast schon als nostalgisch hätte kategorisieren können. Aber auch nur fast. Das letzte Mal waren sie durch einen gigantischen Haufen von Herbstlaub gefahren, hatten zugesehen wie dieser durch ihr enormes Tempo aufgewühlt wurde und sich über ihren Köpfen erstreckt hatte. Diesmal war es bloß die Hitze die ihnen auf die Köpfe prallte und Rick war ein wenig froh darüber endlich am Haus angekommen zu sein, denn durch den Aufenthalt im Badehaus hatte es fast vergessen wie unerträglich es zu gewissen Stunden draußen sein konnte. Auch wenn der kühle Wind des Motorrades definitiv angenehm gewesen war. Rick stieg von dem Metallding und warf einen Blick über das große Gebäude. Er musste ein wenig Grinsen, als die Beiden durch die große Eingangstür gingen. "Fühlt sich fast schon falsch an sich nicht hinein zu schleichen..", witzelte er, auch wenn ein gewisser Funken Wahrheit drin war. Beim Eintreten sah der junge Vater sich ein wenig um. Auf den ersten Blick wirkte es nicht so, als würde hier ein Kind leben. Ob Sues Tochter überhaupt da war..? Es fühlte sich nicht so an und für einen Augenblick zweifelte der Mann sogar an derer Existenz. Was keinen Sinn machte, aber was tat es schon. Oder würde sie gleich um die Ecke kommen? Ein merkwürdiger Gedanke.

  • Sue und Rick im Wohnzimmer


    Auf Ricks Kommentar hin musste die Erbin kurz auflachen, als sie gerade dabei war die Haustür aufzuschließen. "Das Einbrechen bei mir ist wohl einfach dein Teenager Hobby, was sich nie wirklich ändern wird." Sorgfältig scannten ihre Augen die Eingangshalle, die irgendwie zu ordentlich waren, als dass ein Kind hier etwas Zeit alleine verbracht hatte. Panda? Auch nach wenigen Sekunden des Wartens kam keine Antwort. Hm, merkwürdig. Dieses Kind war doch meistens nicht dazu in der Lage. auch nur fünf Minuten still zu sein. "Ich gl- Oh shit!" Als ihr Blick über den Kalender fiel, der in der nähe der Tür hing, schoss Sue erst jetzt in den Kopf, dass ihre eigene Tochter schon lange nicht mehr Zuhause war und es auch für die nächste Zeit nicht sein würde. "Stimmt, ich habe sie ja ins Bootcamp geschickt. Ich bin so eine gute Mutter", murmelte sie mehr oder weniger zu sich selbst und hoffte wenigstens, dass ihre Nanny ihr mit dem Packen geholfen hatte. "Hey, wenigstens haben wir sturmfrei!" Gott, in welchem Alter hatte sie diesen Satz eigentlich als letztes gesagt? Auf dem Weg ins Wohnzimmer schnappte sie sich schließlich noch die neusten Briefe, mit denen sie sich auf die Couch schmiss und im Liegen durchging. "Rechnung, Werbung, Rechnung..." Oh, was war das? Unikliniken? Wieso sollte sie einen Brief von- "Oh fuck." Ein mulmiges Gefühl, wie schon lange nicht mehr, kam in Suiren auf und ohne zu wissen, was sie tun sollte, warf sie das Stück Papier so schnell wie möglich aus ihren Händen, doch aufgrund seiner Leichtigkeit flog es nicht sonderlich weit. Fuck. Wieso kam das Ergebnis des Vaterschaftstestes eigentlich zu solch einem beschissenen Timing? Gott, am liebsten wollte sie sich das Gedruckte nicht einmal durchlesen müssen und schloss somit demonstrativ die Augen, um auch ihren Freund... oder möglichen Vater ihres Kindes nicht ansehen zu müssen. Sollte er doch nachgucken, was da stand.

  • Wow. Wo wir gerade von merkwürdig sprachen - was zur Hölle war das? Rick erwischte sich dabei, wie er augenblicklich aufsah, als Sue nach ihrer Tochter rief. Es machte keinen Sinn, dass er so hastig aufblickte. Also, ja, klar - es machte schon Sinn, schließlich hatte die Asiatin gerade nach Jemandem gerufen und für gewöhnlich erwartete man dann ja auch, dass diese Person eventuell auftauchen würde. Aber es machte halt eben dennoch keinen Sinn. Was müsste es ihn denn schon kümmern? Rick wand seinen Blick nach einem Sekundenbruchteil wieder ab und schmiss sich gemütlich auf die Couch. Wann hatte der Amerikaner eigentlich zum letzten Mal so etwas wie Angst empfunden? Er fürchtete sich nicht, nein, das tat er gerade sicher nicht. Doch dort, gerade eben, als die Möglichkeit, diese offensichtliche Möglichkeit bestand, dass gleich um die Ecke das Mädchen namens Pandora kommen könnte - war das eine Welle, ein kurzer Moment der Angst gewesen? War das eine Option? Und das obwohl er sich dem doch bewusst gewesen war.. Urgh. Rick war für kurze Zeit so sehr auf sich selbst konzentriert, dass er die Gelegenheit ignorierte etwas aufziehendes auf Sues Bootcamp Realisation zu erwidern. Oh. Hieß also Panda war länger nicht zu mehr zu erwarten? Wie er dazu stand? Gott, mischt euch doch lieber in eure eigenen Angelegenheiten ein. Der Latino sah etwas verwundert auf, als Suiren plötzlich ein Fuck von sich gab und es dann plötzlich Briefe regnete. Jap, vollkommen normale Reaktion von seiner Freundin hier. Was sogar stimmte, denn es war ja normal für sie ihn komplett und absolut zu überraschen. Er registrierte, dass Sue ihre Augen schloss und der Amerikaner gab daraufhin ein kleines Seufzen von sich, während er sich hinunter beugte um den Brief aufzuheben: "Huh.. Hast du es dir etwa jetzt schon mit dem Jugendamt verkackt, oder wieso siehst du so - Oh?" Rick zog verdutzt die Augenbrauen zusammen und unterbrach seine Witzelei, als er sah was tatsächlich auf dem Brief stand. Absender Unikliniken? Was hatte es denn bitte damit auf sich jetzt? "Okay und was genau hat dieser Brief nun getan, um es zu verdienen von dir so dramatisch weggeschmissen zu werden?"

  • Sue und Rick auf der Couch


    Suirens Gehirn registrierte gerade keines von Ricks Worten, die er da von sich gab. Sie bekam zwar mit, wie sie versuchte mit irgendwelchen belanglosen Worten zu erreichen, doch in ihrem Kopf fühlte es sich eher so an, als würde nur statisches Rauschen in ihm existieren. Ugh, dabei hatte sie das Schlimmste doch schon hinter sich, oder nicht? Die Nachricht damals, dass sie ungewollt schwanger war, die frühzeitige Geburt und die Anfänge des Mutterseins lernen. Würde das, was auch immer in dem Brief stand, denn überhaupt etwas ändern? Als würde sie nicht schon gar nichts sehen, wanderten ihre Hände auf ihr Gesicht und verdeckten es somit komplett. Sie wollte irgendwas sagen, doch das einzige was aus ihrem Mund kam, war ein merkwürdiges Geräusch, welches von dem darauffolgenden Schluchzen mehr oder weniger unterdrückt wurde, auch wenn es leise und nicht hysterisch war. Sie spürte, wie ihre Handinnenflächen nass von ihren Tränen wurden und ihr salziger Nachgeschmack erreichte ziemlich schnell ihre Lippen. Wieso weinte sie jetzt eigentlich? Die Schwarzhaarige war sich keinesweges klar über die Ursache ihrer Gefühle, was sie so verdammt nervte, vorallem wenn man eigentlich ein Mensch war, der seine Gefühle lieber kontrollierte als sich von ihnen kontrollieren zu lassen, aber mal ehrlich: wann hatte Sue jemals die obere Hand gehabt, wenn es darum ging? "Mhfgnhjnjfg...." Zwischen dem leisen Schluchzen und Schnodder wieder die Nase hochziehen schaffte sie es wenigstens, irgendwelchen Nonsens herauszubekommen, auch wenn das nicht gerade hilfreich für Rick war. Denn auch, wenn er viel konnte, gehörte Gedanken lesen leider nicht zu seinem Repertoire von Fähigkeiten.

  • Okay. Wie gesagt, merkwürdiges Verhalten von seiner Freundin war für den Amerikaner inzwischen zur absoluten Normalität geworden - weshalb er wohl nicht ganz so verwundert darüber war, was Suiren gerade tat. Nicht, dass er irgendetwas davon verstand. Denn das tat er so ganz und gar nicht. Er war bloß nicht verwundert, dass sie unverständlich reagierte. Der Latino sah hinunter auf seine Freundin, beobachtete wie sie ihr Gesicht nun komplett mir ihren Händen bedeckte und langsam Geräusche von sich gab, die darauf hindeuteten, dass sie zu Weinen begonnen hatte. Einige Sekunden lang reagierte der Mann nicht, sah mit an wie die Flüssigkeit aus den Augen der Schwarzhaarigen langsam ihren Weg zwischen den Handinnenflächen hindurch fand und wartete zunächst auf eine möglicherweise ja noch kommende Erklärung. Und hey, die kam dann ja auch - irgendwie. Die eisblauen Augen des Mannes huschten kurz zurück zum Brief in seinen Hände. Er war sich nicht sicher, ob Sue versucht hatte etwas Bestimmtes zu sagen, diese Worte von ihrem Schluchzen jedoch verschluckt worden waren oder sie es einfach nicht geschafft hatte in ihrem Zustand überhaupt irgendwelche Buchstaben sinnvoll zusammen zu setzen. "Huh..", entkam er dem Braunhaarigen kaum hörbar - wobei die Chinesin es bestimmt auch in einer viel lauteren Version nicht gehört hätte. Was genau war denn ihr Zustand? Rick musste zugeben etwas verwirrt zu sein. So viele Informationen wie er auch über unzählige Leute hatte, wie gut er die meisten Situationen auch durchblicken konnte - er war sich gerade nicht sicher was hier stattfand. Hatte keine Ahnung, was in diesem Brief stand. Er kam von der Uniklinik, okay, soviel war klar. Und die Reaktion der Erbin ließ unweigerlich darauf schließen, dass der Inhalt ein Grund zur Furcht, zu Kummer, zu Unsicherheit war. Die Frage war nur wieso? Ging es darin um sie? Gab es eine mögliche Hiobsbotschaft, hatte sie irgendwelche gesundheitlichen Probleme? Da dieser Brief an sie adressiert war konnte es darin nur um Menschen gehen, über die sie Informationen erhalten durfte. Also um sich selbst oder.. ihre Tochter? Huh.. Suiren war nicht der Typ von Mensch, der ihr eigenen Schicksal so in Empfand nahm. Wenn es um sie gehen würde, dann würde sie wahrscheinlich zunächst einmal wütend werden oder aber mit den schlechten Nachrichten nicht umgehen, sie ignorieren wollen. Stimmte das so? Hieß das also es ging in dem Brief um Pandora? War sie irgendwie krank, hatte irgendein Check eventuell negative, beängstigende Ergebnisse gebracht? Oder aber.. warte, ging es hier um ihn? Der Amerikaner sah wieder zu seiner Geliebten rüber, die derweil zu einem perfekten Kandidaten für eine Taschentuchwerbung geworden war. Sie konnte ihm nicht einmal ansatzweise gegenüber treten, ihn nicht anschauen. Aber.. es machte keinen Sinn, es konnte in dem Brief nicht um ihn gehen. Er wüsste nicht weshalb und selbst wenn es einen Grund gegeben hätte, so hätte es einige korrupte Ärzte gekostet um ihr solch eine Information weiterzugeben. Also doch um die kleine Tochter? Die Unwissenheit löste ein mulmiges Gefühl in seiner Magengegend aus. Er konnte ja gar nicht oft genug betonen wie sehr es er hasste eine Situation, eine Person nicht mit Gewissheit durchleuchten, verstehen zu können. Aber es ging hier um Sue, also war das okay. Es war irgendwie gut? Doch umgehen konnte er mit den fast schon unbekannten Emotionen die er gerade verspürte nicht wirklich. Sie waren ihm fremd und das die logischte Option eine negative Botschaft einschloss die entweder Sue oder ihre einzige Tochter betraf machte es nicht besser. Da war es wieder, dieses merkwürdige, nicht einzuordnende Gefühl welches er gegenüber diesem kleinen, ihm doch eigentlich unbekannten Menschen empfand. Wie sollte man mit sowas denn umgehen? Rick stieß einen kleinen Schwall Luft aus und stand dann auf. Er ging zum anderen Ende des Sofas, hob den leichten Körper seiner Freundin ein Stück weit an, setzte sich schnell auf die Stelle, an dem dieser vorhin gelegen hatte und zog die junge Mutter dann schnell an sich. Ihre Beine lagen noch immer ausgestreckt auf der Couch, bloß ihr Oberkörper ruhte nun auf dem seinen, ihr Kopf war an seine Schulter gelehnt. Er war sich sicher, dass diese Aktion sie überrascht hatte und die Wahrscheinlichkeit war groß, dass sie gleich nach ihm ausschlagen, wütend und verzweifelt sein würde. Aber es war ja nicht so, als wäre die Beziehung der beiden nicht sowieso schon risikofreudig. "Ich kann nicht glauben, dass du mich schon wieder zum Kitsch zwingst, keinen Tag nachdem du mich dafür umbringen wolltest..", begann er dann und seine Hand wanderte vorsichtig hinauf zur schwarzen Haarpracht und blieb darauf ruhen, "Aber ich bin für dich da. Ganz egal was in diesem Brief steht. Ganz egal was es ist, was dich so aufwühlt. Ich hab' dir versprochen da zu sein und das bin ich jetzt. Du musst mir nur sagen, was ich für dich tun soll, Sue." Er machte eine kleine Pause, sah zu dem Brief, welchen er noch immer in seiner anderen Hand hielt und jene, die auf Suiren ruhte begann ihr leicht und besänftigend über den Kopf zu streichen. "Soll ich das Ding hier öffnen..? Oder wär es dir lieber, wenn du es tust..? Ich kann es natürlich auch verbrennen, zerreißen, was auch immer. Ganz deine Entscheidung." Er wurde still, wartete auf eine Reaktion seiner Freundin. Es war komisch nicht zu wissen, was seine Worte bewirken würden, aber das war okay, falls es nicht passte, dann würde er es einfach nochmal versuchen, diesmal anders. Ah. Fühlte sich so Liebe an? Es war offensichtlich, dass er noch nie für Jemanden zuvor so stark empfunden hatte. Aber sie gerade in so viel Schmerz zu sehen, die Ursache dafür nicht zu kennen und auch nicht selbst dafür verantwortlich zu sein? Es fühlte sich nicht gut an. Er wollte ihr wirklich beistehen. Also war es eine starke Art der Liebe, die er jetzt gerade empfand?

  • Sue in Ricks Armen, auf der Couch


    Ricks unerwartetes Handeln erfüllte tatsächlich seinen Zweck und die Sekunde, in jener er seine Freundin zu sich hochzog, war auch die, in der Suiren mit dem lauten Schluchzen aufhörte. Stattdessen öffnete sie ihre grauen Augen wieder, wischte sich mit dem Ärmel ihres Pullovers die Tränen weg um eine klare Sicht zu erlangen und schniefte noch ein oder zwei mal. Es war fast so, als hätte man einem weinenden Baby einen Schnuller in den Mund gedrückt, als hätte er gerade einen Schalter in ihr umgelegt um sie einfach nur zu beruhigen. All die Zweifel und Ängste, die sie vor wenigen Stunden noch verspürt hatte, waren nicht mehr vorhanden, lediglich das Gefühl, das ihr sagte alles in diesem Moment war richtig, erwärmte sie von Innen. Wobei es doch irgendwie komisch war, nicht? Die meisten Leute meinten, es gäbe nichts intimeres als mit einer anderen Person zu schlafen, doch Berührungen dieser Art hatten für die Asiatin oftmals kaum eine Bedeutung. Aber es war das sanfte Gefühl seiner Hände, die sie so unschuldig in seine Nähe zogen, seine unmittelbare Körperwärme und der Ton seiner Stimme, die ihr bewusst machten, dass es nie jemand anderen geben konnte als ihn. Allein mit diesen simplen Gesten gab er ihr genau das, was sie brauchte, ohne dass sie vorher überhaupt wusste was es war und Sue war sich sicher, dass das kein anderer schaffen würde. Ihr war klar, dass viele ihrer Freunde sagten, man durfte Ricks Worten keinen Glauben schenken, doch ihr Vertrauen in ihm war immer da gewesen, genau wie in diesem Augenblick und es war so ein einfaches Gefühl. Es war immer so einfach sie selbst zu sein, ihren Gefühlen und Instinkten zu folgen wenn er da war, auch wenn es sie einige Zeit gekostet hatte, dies herauszufinden. Anstatt ihm zu antworten, genoss die Schwarzhaarige die sein sanftes Streicheln, was sie sich so beschützt fühlen ließ und Gott, wie sehr hatte sie das eigentlich vermisst? Kurz überlegte sie, ob sie nicht auf das Angebot ihres Freundes eingehen und den Inhalt des Briefes nicht einmal erfahren sollte, doch eigentlich war sie ihm diese lang erwartete Antwort auch schuldig. Und... wie er gerade gesagt hatte, er war doch für sie da, egal was auf einem bloßen Blatt Papier gedruckt war. Sie befand sich in seinen Armen, gab es überhaupt noch die Möglichkeit, dass irgendetwas schief gehen konnte? Sue versuchte sich gedanklich Mut zuzusprechen, schluckte den dicken Kloß in ihrem Hals hinunter und griff mit ihren zarten Fingern nach dem Brief in Ricks Händen. Erst beim Öffnen von diesem fiel ihr auf, dass ihre Hände leicht zitterten und sie wünschte sich, er würde sie mit seinen festhalten, aber... nein. Erneut riss sie sich zusammen und zog den Brief aus seinem Umschlag raus. Ihre Augen vernahmen direkt den unendlich langen Text, doch fokussierten sich direkt auf die wichtigste Aussage des ganzen Textes, welcher ihr genau das sagte, was sie nicht wahrhaben wollte. Rick war nicht der Vater ihres Kindes. Unbemerkt zerknüllte ihre Hand das Papier, bis sie es irgendwann auf der Couch fallen ließ und wieder in Tränen ausbrach. Dieses mal ruhte ihr Gesicht dabei jedoch auf der Brust des Mannes, der sie am besten kannte und versprochen hatte, für sie da zu sein. Ihre Finger gruben sich in sein Oberteil ein und erneut hörte man ihr Schluchzen, nur dass es dieses Mal gedämpft war. War es wichtig, wer der Vater von Pandora war? Sie konnte sich nicht einmal sicher sein, ob Rick diesen Part freiwillig übernommen hätte, wäre das Ergebnis anders gewesen. Wieso... ruinierte sie diese Nachricht überhaupt? Vielleicht lag es an der Scham, dass Pandas Vater nur ein One Night Stand war, den Sue nie wieder in ihrem Leben treffen würde, wohlmöglich lag es aber auch daran, dass ihr Bild von einer halbwegs heilen Familie zerstört wurde, in dem ihre Tochter den Mann 'Papa' nennen konnte, den Sue auch liebte.

  • Manche Situationen hielten nur wenige Sekunden an und vergingen gleichzeitig so unglaublich zäh und langsam, das man das Gefühl bekam von ihnen innerlich zerrissen zu werden. Man wurde auseinander genommen, wusste nicht was auf einen zukommt und zur selben Zeit wusste man es auch ganz genau. Diese Sekunden, sie dauerten manchmal eine Ewigkeit und doch fühlen sie sich gleichzeitig nicht einmal wie richtige Momente an. Machte das Sinn? Vielleicht. Konnte er nicht sagen - Rick kannte dieses Gefühl nicht. Nicht so, denn wie sollte man diesen Mann hier auch innerlich zerreißen können? Nein, das waren eher Dinge die anderen Menschen passierten. Und trotzdem musste das hier gerade irgendwie ähnlich sein, oder? Es war kaum eine erwähnenswerte Zeitspanne her, da hatte er es tatsächlich geschafft das Minenfeld namens Sue zu beruhigen. Ihm war ein kleines Schmunzeln über die Lippen gekommen und still beobachtete er seine neu gewonnene Freundin dabei wie sie nach dem Brief griff, ihn aus seinen Händen nahm. Seine hellblauen Iriden blieben kurz an den Fingern hängen, die dieses Häufchen Papier so hielten, als könne jegliche falsche Berührung es zerstören, aber gleichzeitig auch so, als würde ein Augenblick der Unaufmerksamkeit dazu führen, dass es sich in Luft auflöste. Rick registrierte ihr Zittern, langsam gewann seine Neugier Überhand. Oder war es seine Sorge? Diese beiden Emotionen schienen gerade nicht differenzierbar. Als die Chinesin dann den gefalteten Brief aufklappte, da gewann tatsächlich die Neugier. Es brauchte nicht einmal eine Sekunde, da hatte der Amerikaner schon verstanden. Wie hätte er denn auch nicht? Das Layout des Dokumentes, die unnötig langen Formulierungen und Texte, von denen er sich im Moment wirklich fragte, ob je ein Mensch sie überhaupt gelesen hatte. Sie waren so unwichtig, so nichtssagend. Die Pupillen des Arztes huschten sofort zum einzig wichtigen Teil dieses Briefes und obwohl er bis jetzt gerade nicht gewusst hatte, worum es eigentlich ging, so schien er das Ergebnis sogar ein wenig schneller als die Erbin zu erfahren. Ah. War das genug Zeit für den Mann, der doch immer alle Antworten parat hatte, um das gerade Gesehene richtig einzuordnen, zu verarbeiten? Er war ein wenig erstaunt, aber gleichzeitig auch nicht über die Tatsache, dass er diese Frage mit nein beantworten musste. Keine zwei Sekunden später verschwand der Text vor seinen Augen, die Mutter seines Kindes, ich.. ich meine Sue. Ja, Sue, ja genau - sie hatte das Blatt zerknüllt, fallen lassen uns ihr Gesicht in seinem Shirt vergraben. Ihr Schluchzen war laut und gleichzeitig war es das nicht. Der Stoff dämpfte es und dennoch tat er es nicht. Änderte nichts an der Intensität ihres Schmerzes, ihrer Verzweiflung, ihrer.. was genau empfand sie gerade eigentlich? Rick reagierte nicht wirklich, seine Hand, die noch immer auf Suirens Kopf lag fuhr bloß mit seiner Arbeit fort, strich ihr sanft über die Haare und war in jenem Augenblick wohl das zunächst einzige, was er ihr an Trost spenden konnte. Er hatte versprochen für sie da zu sein und das war er ja auch - aber wer konnte dem Mann verübeln selbst kurz etwas Zeit zu brauchen? Was war es, was Sue gerade fühlte? Ricks Verstand, der doch normalerweise ständig damit beschäftigt war innerhalb von Sekunden alle möglichen Optionen durchzugehen fand gerade keine einzige. Er war verwirrt und das fühlte sich wirklich falsch an. Es war ein anderer, belustigtes, fasziniertes verwirrt, verwundert sein, wie er es hatte, wenn Menschen es schafften ihn wahrhaftig mal zu überraschten. Ein anderes, als jenes, welches er bei Sue so oft erlebte. Was empfanden andere in solchen Situationen? Die Augen des Latinos huschten zum Papier, welches auch schon bessere Tage gesehen hatte. Die Schwarzhaarige hatte etwas von Liebhabern erwähnt und hatte immer die Möglichkeit bestanden, dass diese Nachricht gerade eine Option war, doch.. die hatte Rick nie in Betracht gezogen? Er war sich sicher gewesen, die Frau habe dies bloß im Eifer des Gefechts gesagt, um auf seine neckenden, vielleicht gar großkotzigen Worte passend zu reagieren. Ihm einen Schlag zu versetzen - und der war ausgeblieben. Naja, bis jetzt? Kam er jetzt? Woher sollte er das wissen? Urgh, nicht zu wissen war zum Kotzen.. Rick schloss kurz die Augen, gab ein lautloses Seufzen von sich und legte seinen freien Arm um den Körper seiner Freundin, drückte sie näher an sich. "Du.. hast das damals also doch ernst gemeint..?", fragte er und dies war gleichzeitig rhetorisch, aber auch nicht. Die Antwort war klar, offensichtlich, war den beiden gerade ja ins Gesicht gerieben worden - doch trotzdem musste die Asiatin diese für ihn kurz aussprechen. Es war komisch. Wieso drückte Rick die junge Frau näher an sich? Um ihr Trost zu spenden? Dabei wusste er doch noch nicht einmal, was er von der ganzen Sache hier hielt. Eine Wahrheit, die er nie angezweifelt hatte, nicht in Frage gestellt hatte, auf so närrische und dumme, für ihn doch so untypische Weise - sie hatte sich als falsch bewiesen. Von Gefühlen, die an dieses Geschehen gebunden waren war dementsprechend bisher noch keine Spur. Und trotzdem.. die Schwarzhaarige weinte und auch wenn seine Frage da sicher nicht half, so wollte er die Frau dennoch bei sich haben. Sie beruhigen, ihr helfen. Auch wenn es debatierbar war, inwieweit seine bloße Existenz diesen Dingen schon entgegenwirkte. Aber wen kümmerte es, solange die beiden es anders sahen?

  • Sue und Rick im Wohnzimmer


    Warum war es eigentlich gerade so wichtig was Rick dachte, wie er reagieren würde und was aus ihrer gemeinsamen Zukunft werden würde? Theoretisch gab es nichts Materielles, was die beiden miteinander verband. Wenn sie wollte, könnte sie ihn einfach verlassen und nie wieder sehen. Er hatte keine Pflichten zu erfüllen, es gab keine richtige Familie um die er sich kümmern musste, Geld hatte sie genug und damit konnte man in dieser käuflichen Welt fast alles bekommen, was man wollte. Und trotzdem wünschte sie sich, er wäre ein Teil dieser Familie, dass es einen richtigen Grund gab, warum er an ihrer Seite bleiben sollte. Ah, hatte er ihr nicht gerade noch eben gesagt, er würde nicht gehen, egal was in diesem Brief stand? Ehrlich gesagt war das eine ziemlich dumme Aussage gewesen, wieso sollte er so etwas sagen ohne überhaupt zu wissen, worum es in diesem Brief ging? Es fiel ihr schwer seinen Worten Glauben zu schenken, wer würde freiwillig Zeit und Mühe verschwenden um Teil an ihrem irrsinnigen Leben zu haben, wieso sollte er am Ende für ein Kind da sein, das nicht einmal seins war? Oder bildete sich die Schwarzhaarige all diese Gründe gerade ein um später nicht verletzt zu werden? Aber es wäre so absurd zu denken, dass sich ein Mensch an sie binden würde, schließlich gingen die Leute in ihrem Leben so schnell wie sie auch kamen. Dass es etwas Konstantes gab, kannte sie nicht, nein, das erwartete sie auch nicht. Aber war es überhaupt fair Rick mit anderen zu vergleichen? Wenn er eins war, dann mit Sicherheit nicht wie alle anderen, aber wer konnte schon eine positive Reaktion auf solche Nachrichten erwarten? Als er schließlich ihr Weinen mit einer Frage unterbrach, hob Sue ihren Kopf an und richtete sich auf, wischte sich dabei mit ihrem Ärmel ein paar Tränen weg und schminkte ungewollt ihr halbes Gesicht mit flüssigen Maskara. "Seit wann stellst du so dumme Fragen?" Wäre die Situation angemessen, hätte sie vielleicht über ihren eigenen Satz gelacht oder geschmunzelt, doch das hier war alles andere als lustig. "Was du eben gesagt hast... Wir können das einfach vergessen. Du musst nicht für mich da sein, du musst dich auch nicht schuldig fühlen." Sie machte eine kurze Pause vor ihrem nächsten Satz, um nicht erneut in Tränen auszubrechen und schluckte einmal. "Von Versprechen halte ich sowieso nicht viel. Vielleicht war gestern einfach nur ein Fehler... haha..." Gott, sie schaffte es nicht einmal ihm in die Augen zu blicken, denn allein bei dem Gedanken an ihm wurde ihr übel. Sie wollte ihn so verdammt gerne bei sich haben, sie wollte auch morgen noch neben ihm aufwachen und seinen vertrauten Geruch einatmen können, aber wäre das nicht ungerecht? Ja, normalerweise bekam sie alles was sie wollte, aber sie wollte ihn nicht quälen. Wer würde schon gerne neben seiner Freundin aufwachen und täglich daran erinnert werden, dass ihr Kind von einem anderen Mann war? Sie war sich sicher, dass es richtig war ihn jetzt abzuweisen, mit Panda käme sie sicher auch noch die nächsten Jahre alleine zurecht. Irgendwann würde es bestimmt einsam werden, aber wie sagte man so schön: what goes around, comes back around. Vielleicht strafte das Universum sie einfach für all die Herzen, die sie gebrochen hatte. "Oh man." Ohne weiteres erhob sich Suiren von der Couch und bewegte sich zu dem kleinen Schrank aus dunklem Ebenholz mit Glastüren und schnappte sich aus diesem eine verdammt teure Whiskeyflasche und starrte für einige Sekunden auf das Etikett, ohne es überhaupt zu lesen. Ob man es glauben wollte oder nicht, seit der Geburt ihrer Tochter hatte sich ihr Trinkverhalten um einiges geändert. Nicht, dass sie komplett aufgehört hatte, doch es gab tatsächlich Wochen, in denen sie nicht mindestens einmal angetrunken war, aber diese drei oder vier großzügigen Schlücke, die mittlerweile ihren Hals hinabflossen, waren gerade so scheiße notwendig. Außerdem war es doch in Ricks Gegenwart ganz angemessen, nicht? Irgendwie war er schon so etwas wie ihr Trinkpartner, auch wenn er nicht annähernd so schnell betrunken wurde wie sie, aber besonders zu Jugendzeiten war der Alkohol ein ständiger Begleiter der beiden gewesen. Es war so ein beschissenes Klischee, aber noch nie hatte sich Sue gewünscht, wieder die guten alten Zeiten durchleben zu können.

  • Eben noch hatte sie auf ihm gelegen, seinen kompletten Oberkörper durchnässt und plötzlich, da richtete die Schwarzhaarige sich ohne Vorwarnung auf und strich sich mit ihrem eigenen Kleidungsstück über das feuchte Gesicht. Rick folgte ihrer Bewegung, ja das tat er, bloß ein Stück weit mit dem Kopf, dann mit den Augen und seine Iriden strahlten ihr neugierig, interessiert entgegen. Er war sich nicht sicher, was sie jetzt sagen, was sie jetzt tun würde - und als seine Freundin ihm dann letztendlich auf seine rhetorische und gleichzeitig nicht rhetorische Frage antwortete, da huschten seine Mundwinkel in leichter Belustigung automatisch ein Stück weit nach oben. Sie sprach danach weiter und ihre Stimme schien mit jedem einzelnen Wort mehr und mehr Gefahr einzugehen mitten im Satz zu zerbrechen, nicht mehr zu funktionieren - und dennoch konnte der Amerikaner das Gesagte gerade nicht als das aufnehmen, was es eigentlich war. Er hörte, was sie da von sich gab, verstand und verarbeitete auch die Nachricht darin, doch gab er keine Reaktion von sich. Ihm blieb auch kaum Zeit dafür, denn kurz nachdem sie ihre harschen Aussagen gegen seinen Kopf geschmissen hatte, stand sie auch schon abrupt auf und wanderte zu dem Schrank, von dem jeder, der nur etwas Zeit in diesem Haus verbracht hatte, wusste, dass ein ansehnlicher Haufen Alkohol darin gelagert wurde. Die Erbin öffnete die Flasche, trank ohne lange mit der Wimper zu zucken ein paar ansehnliche Schlücke daraus und schien mit dieser Situation wirklich auf eine komplett andere Weise überwältigt, ja gar überfordert zu sein als er selbst. Rick beobachtete seine Kindheitsfreundin noch einige Sekunden bei ihrem tun, gab keinen Laut und auch keine Bewegung von sich, warf dann jedoch schließlich doch noch einen Blick zur Seite, hinunter auf das zerknüllt neben ihm liegende Blatt. Stille. Er herrschte eine Augenblicke lang komplette Stille, dann entkam dem Braunhaarige unerwarteter weise ein sanftes, aber auch lautes und vergnügtes Lachen. Ah, damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Diese Nachricht - und zusammen mit ihr die Tatsache, dass Sue hinter seinem Rücken einen Vaterschaftstest gemacht hatte. Er hätte es eigentlich ahnen müssen, nicht? Dass die Chinesin eben genau dies tun würde. Aber ihm war nicht bewusst gewesen, dass ihre damaligen Worte der Wahrheit entsprochen hatten und so kam dieser illegale Test, der beim geringsten Zweifel doch solch eine offensichtliche Option gewesen wäre, komplett und absolut aus dem Nichts. Und Sues Worte, ihre Reaktion daraufhin? Auf diese Offenbarung? Sie waren auch nicht das, was der Latino von der so starken, auf gewisser Weise fast schon beängstigenden Persönlichkeit erwartet hatte. Hätte er anders reagieren müssen? War die normale Reaktion auf solch ein Ergebnis Kummer, Verzweiflung, das Gefühl des Verrates? Rick wusste es nicht - nein, das war gelogen. Selbstverständlich wusste er es, es wusste so gut wie immer welche Emotionen die Menschen durch und in bestimmten Situationen durchlebten. Durchlebten mussten. Ein sehr gutes Beispiel hatte der Arzt gerade ja direkt vor seinen Augen. Er wusste, was in solch einem Moment zu empfinden war - doch die Norm, das was eigentlich richtig sein musste - es ging ihm gerade sowas von am Arsch vorbei. Es war nicht seine Ansicht von richtig, von seinem Ich angemessen und das war auch das Einzige, was ihn interessierte. Er war amüsiert, gar unterhalten vom Verlauf der Dinge, von der Sicherheit überrascht, ja überwältigt worden zu sein. Es war.. interessant? Es war ungewiss. In gewisser Weise ein wenig beängstigend, aber in keiner Weise, die dem Mann wirklich Angst oder ernst zu nehmende Sorgen breitete. Der Braunhaarige hörte auf zu lachen, wand den Blick vom halbwegs zerstörten Brief ab und stieß beim Anblick Sues noch kurz einen kleinen Schwall Luft aus, der einem knappen Glucksen glich. "Für jemanden, der sich über meine dummen Fragen beschwert, gibst du allerdings ebenfalls genauso dumme Dinge von dir.", beschwerte er sich sogleich über ihre Worte und erhob sich dann, genauso wie sie zuvor, auch von der Couch. Er ging ein paar Schritte in ihre Richtung zu, hielt jedoch ein wenig Abstand und beobachtete sie zusammen mit der Flasche in ihrer Hand ein Stück weit aus der Ferne. Ihr Anblick brachte ihn zum seufzten, doch es war ein weiches, mildes Seufzen. "Mich schuldig fühlen?", wiederholte er ihre Worte mit einem neckischen Tonfall in der Stimme, doch mit solch einer unüblichen Behutsamkeit, dass es fast schon unmöglich war, sich davon irgendwie attackiert zu fühlen, "Hast du etwa vergessen, mit wem du gerade sprichst?" Das Halbblut machte zwei weitere Schritte, überwand damit die Entfernung, welche die beiden Chaoten voneinander trennte und zog die Schwarzhaarige an sich, drückte ihren Körper vorsichtig an den seinen, legte sein Kinn auf ihrem Kopf ab und gab ein warmes Kichern von sich. "Es gibt nichts, wofür ich mich je im Leben schuldig fühlen würde.", begann er zu erklären und seine Lider senkten sich ein Stück weit, verbargen einen Teil seiner eisblauen Augen, "Denkst du, ich wäre wütend? Angeekelt von dir, deinen Entscheidungen - würde dich nicht mehr wollen, wegen solch einer lächerlich unwichtigen Sache? Ah, bist du wirklich so dumm?" Der Mann gab ein leises Lachen von sich, während er sein Gesicht ein wenig in den langen Haaren der Frau vergrub: "Wen interessiert's? Es ist mir egal. Absolut und vollkommen egal. Du hast mich schon immer in den Wahnsinn getrieben, das hier ist nichts neues. Das hier macht absolut keinen Unterschied. Ich liebe dich. Dich, einzig allein dich und alles, was zu dir dazugehört." Rick machte eine Pause, fuhr mit der Hand zum Kinn des Frau, hob ihr Gesicht leicht an und presste seine Lippen in einem schnellen, doch zärtlichen Kuss gegen die ihren. Kurz darauf zog er seinen Kopf wieder einige Millimeter zurück, sah die wunderschöne Frau vor sich mit den eisblauen Iriden eindringlich an: "Also wag ja nie wieder zu behaupten, das hier sei ein Fehler, hast du gehört..?", warnte er sie in einem dunklen und süffisantem Raunen und dachte dabei gar nicht erst daran irgendetwas anderes im Raum anzublicken, als die Asiatin. Möglicherweise widersprach er sich, seinen Aussagen vom heutigen Morgen, der Zusage seinerseits, Sue könne diese Beziehung, das zwischen ihnen überdenken und beenden wann immer sie wollte. Natürlich konnte sie das noch - sollte sie das wirklich wollen, so hätte der Braunhaarige sie nie im Leben davon abhalten können. Doch gerade? Da war es ihm egal was er gesagt hatte, er würde es schlicht und ergreifend nicht zulassen. Er begehrte diese Frau mehr als alles andere auf der Welt und wenn die Chinesin von irgendetwas anderem, als eben dieser Tatsache überzeugt war, dann musste er dies definitiv ändern. Denn es war egal, was auf diesem Papier stand. Egal was andere dachten. Egal, was sie selbst möglicherweise dachten. Es war ihre Beziehung, ihr enges, untrennbares Band, die unglaublich starke Anziehung zwischen den beiden, diese nervenaufreibende Spannung, die sie immer wieder zum anderen zog - und die sie zu dem machten, was sie daraus haben wollten. Selbst wenn Panda nicht 'ihr' Kind war, wenn sie es wollten, so würden sie es zu ihrem machen. Es war so einfach. Was es das nicht immer? Dieses Mädchen war ein Teil von Sue und das hieß. dass Rick nicht anders können würde, als sie zu lieben. Und wenn die Tochter von Sue auch nur ein bisschen nach ihr kam, dann würde sie ebenfalls nicht anders können, als auch den Amerikaner zu lieben. Was waren da schon Gene, schon ein unwichtiger One Night stand der niemals die Gelegenheit bekommen würde zwischen die Fronen zu geraten?

  • Mit tränenüberlaufenem Gesicht starrte Suiren zu ihrem Partner, als dieser die Stille mit einem lauten Lach unterbrach, unwissend was für Worte er jetzt von sich geben würde. Wenn Menschen normalerweise lachten, dann, weil die Situation vielleicht lustig war oder jemand etwas lustiges gesagt oder getan hatte. Und wenn man das nun von der Mehrheit behaupten konnte, dann hätten die meisten in diesem Moment anders reagiert als Rick. Doch schließlich hatte sie vor wenigen Augenblicken schon festgestellt, dass er nicht so war wie die meisten. Trotzdem verstand sie nicht was ihn so belustigte; war es der Brief, ihre Handlungen oder ihre impulsiven Worte? Nahm er sie nicht ernst oder wusste er einfach, dass sie gerade Dinge sagte, die sie nicht so meinte? Sie hasste seine Unberechenbarheit, weil er es immer wieder schaffte sie mit dieser irgendwie zu durchschauen, aber andererseits liebte sie gerade diese Eigenschaft an ihm. Situationen liefen nie so ab, wie sich Sue sie immer vorstellte, er überraschte sie immer wieder mit seinem Verhalten, seinen Reaktionen und seinen Gefühlen auf die verschiedensten Dinge. So wie jetzt. Wieso zur Hölle kam er ihr näher und wieso zur Hölle ließ der Unterton seiner Stimme sie sich nicht unwohl fühlen, sondern eher das Gegenteil? Hatte sie ihm eben nicht noch die Chance geboten, sich endgültig aus dem Staub zu machen um eine Bindung zu vermeiden, um ein Versprechen nicht einzuhalten müssen? Keiner von beiden war wirklich jemals eine Person gewesen, die von permanenten Dingen fest überzeugt war. Man benutzte oft jemanden, der einem für einen Moment das gab, was man brauchte. Sei es Bestätigung, ein Zeitvertreib, guter Sex oder eine emotionale Stütze und sobald diese Momente vorbei waren, ließ man diese Personen gehen. Es war einfach, keine starken Gefühle wurden involviert und es wurde mit Sicherheit nie langweilig. Wieso schien diese Bindung zwischen den beiden dann alles andere als temporär zu sein? Irgendwie schafften sie es immer wieder zu einander zurück, selbst in den miserabelsten Lebenslagen wie dieser hier. Ihr Herz stoppte für eine Sekunde, als er wieder Körperkontakt herstellte und auch der Rest ihres Körpers verkrampfte sich kurz. Während er nun sprach, spürte sie förmlich die Leichtigkeit und das Grinsen in seiner Stimme, welche ihre Panik langsam aber sicher runterschraubten. Und anstatt still zu stehen, begann ihr Herz wie wild zu klopfen als er Sätze sagte, von denen jedes Mädchen auf dieser Welt wahrscheinlich nur träumen konnte. Oder waren es normale Worte, die Menschen täglich auf der ganzen Welt zu hören bekamen? Das einzige, was sie so besonders machte, war die Tatsache, dass sie von dem Menschen kamen, von welchem Suiren sie hören wollte. Von dem Menschen, den... sie auch liebte. Der Mensch, der es irgendwie geschafft hatte, ihr Vertrauen zu gewinnen und all' ihre Stimmungsschwankungen durchzumachen und zu überleben und sich immer noch freiwillig dazu entschieden hatte, an ihrer Seite zu bleiben. Es würde keinen Sinn machen, hätte er gerade über alles gelogen, als Arzt war er schließlich nicht dazu gezwungen, jemanden für materialistische Gründe auszunutzen. Und der einzige Grund, wieso er sie so sehr haben wollte, wieso er all das sagte und wieso er sie so bestimmt küsste war doch eigentlich klar, nicht? Ja, er hatte es doch eben ausgesprochen. Und der einzig ausreichende Grund, warum sie ihm glaubte, stand direkt vor ihr. Trotz aller Fehler die Rick, die Sue, die sie gemeinsam gemacht hatten, stand er jetzt vor ihr und sah sie mit einem Blick an, der für sich selbst sprach. Aber anstatt mit einem breiten Lächeln, einer darauffolgenden Umarmung oder einem Kuss zu reagieren, wie es wahrscheinlich in einer typischen Rom-Com abgelaufen wäre, brach sie wieder in Tränen aus und bot ihm dabei das wahrscheinlich hässlichste Heulgesicht, was er jemals gesehen hatte. Nicht das, bei dem die Tränen einfach vom Kinn tropften, begleitet von leisem Schluchzen, sondern das, das schon fast den Schnodder aus der Nase wieder hochziehen musste und die Augen so rötete, dass sie wehtaten. Das, bei dem das Schluchzen, wenn auch nicht unbedingt laut, unkontrolliert aus dem Mund kam und einem die Luft knapp wurde. Jede einzelne Sekunde mit ihm war immer so ein verdammt intensives Erlebnis, da war es mittlerweile kein Wunder mehr, wieso sich jemand wie Sue so stark zu ihm hingezogen fühlte. Sofort begann sie ihren Kopf zu schütteln, als Antwort auf seinen letzten Satz und ließ sich wieder in seine Arme fallen. Gott, diese Frau tat es sich wirklich schwer mit Entscheidungen, huh? Wie unglaublich nervig sie damit sein musste, doch dem Amerikaner schien dies nicht viel auszumachen, er stand immer noch in ihrem Wohnzimmer. Ihr Gesicht war nun so an seine Brust angelehnt, dass ihre rechte Wange gegen sein Shirt drückte (und es dabei leicht durchnässte) und ihr Blick seitlich auf die Couch fiel. "Okay..." Wieder unterbrach sie sich mit einem Schluchzen. "Okay. Kannst du mich... einfach halten?" Es war ihr schon fast peinlich solch kitschigen Worte auszusprechen, aber es war das mindeste, was sie sagen konnte. Aufgrund ihrer chaotischen Gefühlslage fiel es ihr viel zu schwer seine Worte auf angemessene Art und Weise zu erwidern, weshalb sie hoffte er wüsste auch so, was sie für ihn empfand. Aber eigentlich sollte er als langjähriger Kindheitsfreund auch wissen, dass sie kein Fan von vielen Worten ihrerseits war, wenn es um dieses Thema ging.

  • Huh.. Rick war sich nicht sicher, was für eine Reaktion er auf seine Taten, seine Worte eigentlich erwartet hatte. Überraschenderweise wahrscheinlich gar keine. Wobei gerade das wiederum.. im Moment überhaupt keine Überraschung gewesen wäre. Wie schon gesagt, es war kompliziert, wenn es um die beiden hier ging. Aber gerade das machte es ja so überragend, so intensiv, nicht? So anders, als alles andere. Nicht zu wissen, auch nicht jeden einzelnen Schritt zu planen, jeden möglichen Zug zu kennen und im Visier zu behalten. Denn meist, da war dies sowieso sinnlos - absolut und vollkommen sinnfrei wenn es um die Chinesin ging. Zu handeln ohne sich die wahrhaftigen, die möglichen Konsequenzen tatsächlich ausmalen zu können war etwas, was der Mann sonst selten erlebte. Und als die Erbin ihn dann wortlos eine Weile lang ansah, ihr Gesicht dann plötzlich zu einem Häufchen Elend wurde, einer Landschaft der verschiedensten Körperflüssigkeiten - da entkam dem Braunhaarigen kurz ein belustigter Laut. "Wirklich..?", hauchte der Arzt leise, sein Gesichtsausdruck wich bei diesem Anblick in eine ungewohnt warme, aber auch mitleidige, mitfühlende Richtung. Hatte er die Asiatin eigentlich schon jemals so sehr weinen sehen? Hatte sie irgendwer jemals so sehr weinen sehen? Er wusste keine genaue Antwort darauf, aber als die junge Mutter ihren Kopf ein Stück weit in seinem Shirt vergrub, da entkam ihm ein sanftes Seufzen. "Okay..", hauchte auch er als Erwiderung auf ihre Bitte, seinen Griff um sie vorsichtig, aber bestimmt verstärkend, "Aber dafür schuldest du mir dann was, hörst du..?", beendete er seine Worte in eben jener leisen, jetzt aber auch leicht neckischen Tonlage und legte seine Hand auf ihren Hinterkopf, welcher nun ebenfalls vorsichtig gegen seine Brust gepresst wurde. Sein eigenes Gesicht versank wieder ein Stück weit in der unendlich wirkenden Haarpracht der Schwarzhaarigen und sog etwas von ihrem (wahrscheinlich viel zu teurem) Geruch ein.

  • Überraschenderweise brachten Ricks Worte die, gerade absolut aufgelöste, Personifikation von Chaos zum Schmunzeln, während die Tränen immer noch an ihrer Wange hinunter tropften. Bewusst atmete sie seinen Geruch ein, welcher für sie den Effekt erzielte, den andere mit Comfort Food oder ihren Lieblingsserien verspürten. War alles so, wie es nun sein sollte? Wie es das Universum vorgesehen hatte? Sie konnte nicht verleugnen, dass sie ab und zu über spirituelle Lebensweisen nachdachte und dem ganzen machmal auch Glauben schenkte, aber über dieses Thema konnte man für immer und ewig philosophieren. Und falls das Universum tatsächlich wollte, dass die beiden nach all den Jahren von Unglück, Misserfolgen und Streitereien immer wieder zueinander finden, um sich gegenseitig Hoffnung zu geben und ein Licht auf den Weg des anderen zu scheinen, dann hatte das sicher etwas zu bedeuten. Auch wenn sie sich sicher war, dass Rick diese Gedanken für schwachsinnig erklären würde, aber irgendwo half es ihr. Schließlich fragte sie sich immer noch, was er eigentlich so gut an ihr fand. Normalerweise war sie diese Person, die sich selbst zu gut für andere hielt, die über alles und jedem stand, doch ihm war sie völlig untergeben (außer beim Sex natürlich). "Willst du deinen Gefallen jetzt schon einlösen, oder hebst du ihn dir für später auf? Du weißt, ich kann nicht Nein zu dir sagen." Verdammt, was würde sie denn nicht für ihn tun? Es wäre nicht einmal übertrieben zu sagen, sie würde für ihn Leichen vergraben, auch wenn jeder wusste, dass er diese Aufgabe auch ganz gut alleine erledigen konnte. Aber wer es nicht besser wusste, könnte sich vielleicht denken, dass sich bereits ein kompletter Friedhof in Sues Garten befand.

  • Es war ein kleines Kichern welches den Lippen des Amerikaners entkam, als Suiren das Wort erhob. Als sie dieses dann beendete, da wurde dieses kleine Lachen rasch von einem süffisanten Grinsen ersetzt. "Ist es denn überhaupt noch ein Gefallen, wenn du ohnehin nicht nein sagen würdest?", fragte er dann, ohne eine wirkliche Antwort zu erwarten und drückte die Asiatin noch ein Stück weit enger an sich, während er ein gespielt nachdenkliches Summen von sich gab. Es dauerte ein paar Sekunden lang an, dann hörte er mit einem kleinen Auflachen auf: "Mhm, das ist eine wirklich schwierige Entscheidung, Darling. Ich finde, es wäre schlauer zu warten - außer dir hat schon etwas bestimmtes vorgeschwebt? Vielleicht kannst du mich ja davon überzeugen, ihn dafür zu benutzen?" Sie hatte doch einen Gedanken gehabt, oder? Und falls nicht, vielleicht fiel ihr dann ja spontan etwas ein? Rick ließ die Möglichkeiten bewusst offen, da es ihn interessierte, was sie jetzt vorschlagen würde. Ob er, im Falle einer Antwort ihrerseits zustimmen würde, das war ja noch ein ganz anderes Thema.

  • "Ach, wenn das so ist... Wie wäre es, wenn wir uns die Haare bunt färben? Wäre ja schließlich nicht dein erstes Mal, huh?", witzelte die Asiatin mit einem breiten Grinsen auf ihrem Gesicht und dachte dabei an die verlorene Wette zurück, bei der noch so viele ihrer alten Freunde involviert gewesen waren. Gott, wie die Zeit verflog. Mittlerweile hatte die Hälfte von ihnen Kindern und wenn das an sich nicht komisch genug war kam natürlich noch hinzu, dass der größte Teil dieser Hälfte wahrscheinlich nie welche haben wollte. "Sollen wir etwas Essen gehen? Wenn ich ehrlich bin, könnte ich kotzen, solange ich in diesem Haus bin." Schließlich war sie nie ein Mensch gewesen, der die meiste Freizeit Zuhause verbrachte, sondern sein Leben in Bars, Clubs, Restaurants und Einkaufszentren auslebte, doch mittlerweile war ja jeder zu beschäftigt um irgendwas zu unternehmen, urgh.

  • "Oh verdammt, überzeugt.", erwiderte der Braunhaarige den Witz seiner Freundin mit völlig erster Miene, kurz bevor er dann ein kleines Grinsen aufsetze und den Kopf schlussendlich etwas zur Seite neigte, als sie dann weiter sprach. Rick war fasziniert davon, wie schnell die Stimmungslagen der Asiatin variieren konnten und gab bei ihrer Aussage ein belustigtes Geräusch von sich. Etwas Essen gehen klang nach einem kurzzeitigen Zusammenbruch ihrerseits doch nach einem ganz guten Plan, nicht? Sicher war die Welt vor seinen Augen einen Moment lang zerbrechen zu sehen ziemlich anstrengend. Und nervenaufreibend. Und Sue war sowieso noch nie jemand gewesen, der es lange in den eigenen vier Wänden aushielt. Genau genommen war es eigentlich überraschend, dass sie nicht schon längst ein Zimmer verwüstet oder eine Wand komplett eingerissen hatte. Wobei, wer wusste schon ob sie dies nicht getan und dann schnell mit ein bisschen Geld wieder geregelt hatte? "Hm.. Da in dieser Stadt ohne uns beide sowieso nichts los ist, wäre das vielleicht eine ganz gute Idee.", antwortete er auf ihren Vorschlag und ließ die Langhaarige dann aus seinem Griff los und dann dauerte es auch nicht mehr lange, ehe die zwei hübschen es sich auf seinem Motorrad bequem machten und davonfuhren. ~

  • [Pandora] im Wohnzimmer auf der Couch



    Pandora war es langweilig. Sie hasste Langweile! Ganz im ernst, das ganze Haus war ausgestorben, niemand war da, dem sie auf die Nerven gehen konnte! Anscheinend hatte sogar ihre olle Nanny frei! (oder ihr Kindermädchen hatte gekündigt, das passierte öfters mal...) Konnte ihre Mama ihr nicht einmal Bescheid geben, wenn sie wegging? Warum nahm sie sie nicht mit?! Da konnte man sich schon mal fragen, wer von den beiden die Ältere war! Pah! Da Ivy vom Camp früher abgeholt werden musste, da sie krank wurde, war das Camp auch nur noch halb so lustig geworden. Man hatte es ja dann eh frühzeitig abgebrochen, wegen einem Unwetter. Solche Feiglinge! Das dumme war nur, jetzt saß Pandora zu Hause fest, denn draußen schüttete es wie aus Eimern und hin und wieder grollte es in den Wolken. Der Sturm war wohl noch immer nicht gänzlich abgeflaut. Natürlich hatte das halbblinde Mädchen mehr als genug Spielsachen, aber wenn niemand hier war, mit dem sie spielen konnte, war das einfach nur L-A-N-G-W-E-I-L-I-G!!! Sie drehte noch durch! Vorhin hatte sie sich ein wenig ausgetobt und im Wohnzimmer die Kissen umhergeschmissen als Kampf gegen einen imaginären Gegner. Jetzt blieb ihr nur noch eins übrig und sie ließ sich rücklings nieder, legte sich ihr verbliebenes Kissen auf den Kopf und schrie in das weiche Etwas. Irgendetwas musste es doch geben, dass sie ablenkte verflucht noch mal...

  • Pandora wartet auf ihre Mama - oder sonst irgendwen


    Irgendwann wurde es der kleinen Halbasiatin zu öde einfach nur Löcher in die Luft zu starren. Außerdem bekam sie Hunger. Pandora hatte sich tatsächlich noch nie etwas selbst zu essen gemacht - dazu gab es im Normalfall ja Köche. Aber auch von denen hatte das Mädchen bisher keinen gesehen. Buuuh. Bevor sie in die Küche schlich, kam ihr jedoch eine Idee, wie sie vielleicht eine Reaktion ihrer Mama bekommen konnte - falls sie denn noch lebte (am Friedhof war sie ja schonmal lol). Also schrieb sie ihr eine Nachricht - digital kid und so - ehe sie sich in die Küche begab um einmal nachzusehen, was sie sich so in den Magen stopfen konnte.

  • [Pandora] getting crazy in here - bye



    Tatsächlich hatte sich in der Küche - wer hätte es gedacht - etwas zu Essen befunden! Sie mischte Chips mit Vanillepudding und fand sich für diese Mischung unglaublich einfallsreich. In der Zeit, in der sie sich ein paar ungesunde Sachen in das Bäuchlein gestopft hatte, war das Unwetter auch endlich ein wenig milder geworden. Ihre Mama hatte ihr allerdings noch nicht geantwortet. Sie schrieb ihr nochmal - mit gaaaanz vielen Emojis! - ehe sie schließlich das Haus verließ, in der Überlegung, wessen Tag sie heute vermiesen konnte.

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