Der Nebelwald

  • [Sherry] Majo & Noita im Schloss der Hexenprinzessin
    3551-sherry-van-liechtenstein-png

    Sherrys Hasstriade fand ein Ende. Endlich. Der letzte Ton verklang, Stille breitete sich aus und erfüllte den Raum. Sherry schloss die Augen. Warum war es so schwer? Das hatte sie nicht erwartet. Sie standen vor ihr, die Schatten der Vergangenheit. Noita und Majo. Und es war so schwer, so schwer mit dem größten Fehler seines Lebens konfrontiert zu werden. Selbst für eine Sherry van Lichtenstein. Sie atmete tief ein und aus. Noita? Die kleine Noita. In ihrem Gitterbettchen. Von Wehmut keine Spur. Damals. Damals war es ihr egal gewesen. Ihr eigen Fleisch und Blut. Sie hätte verrecken können, es wäre ihr egal gewesen. Verrecken im eigenen Kinderbett. Einen grausamen Tod. Einen grausamen Hungertod hätte sterben können. Und ihr war es egal gewesen! Eigenützige Ziele, eigennützige Bedürfnisse waren wichtiger gewesen, wichter als das eigene Kind. Michael, der vermeintlich wichtigste Mensch in ihrem Leben war wichtiger gewesen. Und dann, nachdem etwas Zeit vergangen war, hatte sie sich gefürchtet, gefürchtet vor der Wahrheit, der unerbittlichen Wahrheit. Und dann ... als sie andere Umstände nach Riverport führten hatte sie gehofft, gebetet ... gefleht und vor allem gefürchtet sie je wiederzusehen. Noita? Geht es dir gut? So viele Fragen, doch sie erlaubte sich nicht auch nur eine davon zu stellen. Noita. Sie versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, weder Noita, noch Majo durften es bemerken. Sie fauchte, sie kratzte, sie beißte, nur, damit es niemand bemerkte. Die unersättigte Liebe einer Mutter. Einer Mutter, die nichts anderes im Sinn hatte, als das eigene Wohlbefinden. Durfte sich so etwas überhaupt als 'Mutter' schimpfen? Hatte sie überhaupt diesen Ausdruck verdient? Sie öffnete die Augen und sah Noita das erste Mal als das an, was sie letztendlich war: ihre Tochter. Sie war erwachsen geworden. Sie war zu einer stattlichen Frau herangewachsen. Ihre roten, wehmütigen Augen waren das einzige, was noch von der kleinen Noita übrig geblieben waren. "Mama?" Dieses Wort, diese Frage, verfolgte sie schon die ganze Zeit, die ganzen Jahre. Was wäre wenn? Was wäre, wenn sie bei ihr geblieben wäre? Wäre sie möglicherweise die stärkste Hexe der Welt geworden? Schließlich war sie ein Nachkomme von Sherry van Lichtenstein. Und von Michael. Der Mann, mit der stärksten Persönlichkeit. Die sogar einer Hexenprinzessin imponieren konnte. Noita? Was wäre passiert, wenn du eine Familie gehabt hättest? Eine richtige, wirkliche Familie? Aber ... aber dem war nicht so. Dem entsprach nicht dem Wesen der Hexenprinzessin, oder? Die Hexenprinzessin, die den Moment genutzt hatte, als Majo sich voll und ganz ihrem Smartphone gewidmet hatte. Diese Jugend von heute. Ihr wäre das damals nicht passiert. Aber diese Jugend ließ sich viel zu schnell ablenken. Und Sherry hatte gleich diesen Momemt genutzt. Diesen Moment der Unachtsamtkeit. Sie hatte das Buch zurück in die Kiste gelegt und gleichzeigt ein Relikt entwendet. Ein zauberhaftes Relikt. Es sah aus wie ein Würfel, ein sogenannter 'Rubik's Cube'. Ein Relikt aus der Vorzeit. Ein Relikt, dass die Junghexen, die Amateur-Hexen, Majo und Noita, nicht kannten. Ein Lächeln huschte über die Lippen der Hexenprinzessin. "Wenigstens kennst du mich noch ...", wenigstens hast du mich noch nicht vergessen. Und alles andere soll mir egal sein. Der Würfel in ihrer Hand spaltete sich. In vier Teile, in sechs Teile, in acht Teile ... ins unendliche. Und letztendlich sog er, sog er die Magie des Schlosses, die Magie der Wurzeln, die Majo beschworen hatte, um Sherry zu schaden, ein. Ja, Majos Zauber war ihr nicht entgangen. Und nein, sie war nicht dumm genug, sich diesen machtlos entgegen zu stellen. Majo war stark, das waren auch ihre Worte gegen die Hexenprinzessin. Aber war sie auch stark genug? Stark genug?
    Und Sherry? Sherry verschwand langsam in Schatten des Schlosses. Sie verschwand - mal wieder - ins nirgendwo. Ins überall und nirgendwo. Molekühl fürs Molekül. Sie versetzte sich und wurde eins ... eins mit dem Nichts.

    Während Sherry nach und nach verschwand, wuchs und wuchs das Würfelmonster. Im Inneren des Würfels entstand ein Sog, ein sogenannter Wirbelsturm. Er sog den Staub, den Dreck, die losen Backsteine des renovierungsbedürftigen Gebäudes ein. Es wurde größer und größer. Es fromten sich Hände, Arme und ein Oberkörper. Es formte sich ein wütendes Gesicht. Ein Gesicht aus Staub und alten Zauberbüchern, aus Plunder und Dreck. Es schlug mit den Armen auf dem Boden auf und erschaffte eine Schallwelle, die alles um sich herum erschüttete. Eine Schallwelle, die direkt auf Noita und Majo zu stürmte.

  • [Im Schloss der Hexenprinzessin] Sherry, Majo & Noita



    Zumindest Majo konnte gegen die Hasstiraden ihrer Mutter ankommen. Zu Noita passte das alles gar nicht. Wortgefechte waren ihr zuwider. Sie konnte damit nicht umgehen, war letztendlich doch eher ein harmoniebedürftiger Mensch und hätte es am liebsten Allen Recht gemacht. Aber schon in jungen Jahren hatte sie erfahren müssen, dass es unmöglich war. Sie konnte es einfach nicht allen Recht machen und dennoch war noch immer dieser unsinnige Wunsch in ihrem herzen verankert. Aber bei einem Menschen hatte sie aufgegeben weil sie ihn aus ihrem Leben verbannt hatte. Vielmehr hatte dieser Mensch sich selbst verbannt. Sherry. Ihren Vorstellungen konnte sie einfach nicht gerecht werden. Ihren Erwartungen an ihre Tochter. Lange genug hatte diese bittere Erkenntnis Noita gequält aber mittlerweile war sie darüber hinweg. Zumindest hatte sie es geglaubt weil Sherry verschwunden war - sich nicht mehr blicken gelassen hatte - jahrelang. Jetzt war sie jedoch hier, schien sich ein wenig beruhigt zu haben aber vielleicht war es nur die Ruhe vor dem Sturm. Sie war unberechenbar - wie ein Wirbelsturm riss sie die Menschen um sich herum ins Verderben. Im Augenwinkel bemerkte Noita, das ihre Cousine ihr Handy hervorholte um eine Nachricht zu tippen und auch wenn die Schülerin sich darüber wunderte so war ihr Hauptaugenmerk doch auf die Person ihnen gegenüber gerichtet. Die Schwarzhaarige versuchte sich nichts anmerken zu lassen als Majo ihre Magie einsetzte um Sherry vielleicht einen Schritt zuvor zu kommen. Immerhin war sie eine tickende Zeitbombe. Ihre Handlungen waren kaum vorhersehbar - wirkten nahezu unberechenbar. Sie als ganze Person wirkte unberechenbar. Ein Lächeln erschien auf den Lippen besagter Person als Noita zu ende gesprochen hatte. Sie hielt es zuerst für ein Belächeln ihrer Worte aber das Lächeln wirkte doch irgendwie anders. Vielleicht war das aber auch nur das letzte Fünkchen Hoffnung in dem Mädchen, dass sie geglaubt hatte längst im Keim erstickt zu haben. Ihre Worte waren nun nicht mehr voller Wut. Sie wirkten fast schon sanft. Wortlos verfolgte Noita ihre Bewegungen mit ihren Blicken - beobachtete wie Sherry das Buch in eine Kiste legte nur um anschließend so etwas in der Art wie einen Würfel hervor zu holen. Die Schülerin zog ihre Augenbrauen zusammen und fokussierte das kantige Ding in ihren Händen. Der ominöse Würfel teilte sich - erst in zwei Teile - in vier - in sechs - bis man seine Ursprungsform nur noch erahnen konnte. Noita drückte die Hand ihrer Cousine, sah kurz in ihre Richtung - verwirrt fast schon irritiert. Vielleicht wusste ja Majo was da vor sich ging. Es konnte einfach nichts Gutes sein. Wann war in Gegenwart von Sherry jemals irgendwas Gutes passiert. Auch Majo schien irritiert von den jüngsten Begebenheiten und als Noita ihren Blick wieder auf dieses Ding richtete war es bereits zu eine Art Monster herangewachsen, sog alles was nicht niet- und nagelfest war in sich hinein und formte daraus Arme und Beine - ein Gesicht - einen Körper. Noitas Augen weiteten sich. und sie wich aus Reflex ein Stück zurück als das Monster in ihre Richtung brüllte. Sherry war bereits verschwunden - wog sich wahrscheinlich in Sicherheit während sie die beiden Junghexen hier dem Monster zum Fraß vorwarf. Das Ding holte aus und donnerte mit den Fäusten auf den Boden - das ganze Schloss bebte und Noita wunderte sich tatsächlich, dass das alte Gemäuer das überhaupt aushielt, war aber momentan auch nicht in der Lage länger darüber nachzudenken - verständlicherweise. Eine Schallwelle sauste auf die beiden Hexen zu und bevor die Schülerin einen Moment länger nachdenken konnte zog sie Majo hinter sich und hob schützend ihren Arm in die Höhe. "Neeeeeeein....." drang aus ihrer Kehle. Sie konnte Majo nicht auch noch verlieren. Sie konnte einfach nicht. Sie konnte nicht allein sein. Aus Reflex schloss das Mädchen die Augen - kniff sie zusammen und rechnete gleich damit das besagte Schallwelle sie mit voller Wucht treffen würde aber der Aufprall blieb aus. Stattdessen hörte sie ein ein lautes Rumpeln und erneut erschütterte ein Grollen das Schloss. Vorsichtig und zögerlich öffnete Noita wieder ihre Augen und entdeckte das undefinierbare Monster, welches anscheinend am Rücken lag. Verwirrt wie das passiert war, blickte sie erst zu dem blonden Lockenkopf an ihrer Seite und schließlich auf ihre Hände. "Was..." Erneut ein hilfesuchender Blick zu ihrer Cousine. Was war gerade passiert?

  • Lucus, Cyril & Hinata | auf einem Baumstamm


    &thumbnail=1

    "Natürlich kann man gerade hier im Wald viele interessante Entdeckungen machen und dazu gehören auch alle möglichen Tierchen." meinte Lucus zu den Beiden. Dabei war Lucus immer noch über Hinata verwundert, da er sich wohl gar nicht entspannen konnte, hier in diesem großen schönen Wald. "Sollen wir dir dann auf dem Weg vielleicht noch die Schönheit des Waldes näherbringen?" fragte Lucus Hinata. Dabei packt Lucus schonmal alles in seinen Rucksack und machte sich bereit um den anderen jungen Herren durch die Wald zu seinem Ziel zu führen. "Möchtest du auch mit Cyril? Wir können ja ganz entspannt durch den Wald schlendern."

  • [Cyril] bei Lucus & Hinata schlendern durch den Wald


    2941-cyril-pngNach seinen vorigen negativen Bemerkungen gegenüber des Walds war Cyril positiv überrascht darüber, dass ihn die Erwähnung eines Eichhörnchens scheinbar doch interessierte. "In der Tat. Und es hatte eine außergewöhnlich seltene Fellfarbe für diese Region. Vielleicht sehen wir es ja noch einmal auf dem Weg" Wahrscheinlich hatte der Braunhaarige einfach nur eine schwere Zeit im Wald gehabt, weil er nicht mit der richtigen Ausrüstung unterwegs war. Mit gescheitem Schuhwerk und Klamotten, bei denen es nicht tragisch wäre, wenn sie ein wenig dreckig werden würden, könnte er sich eventuell ja besser auf die wundervollen Tiere und das friedvolle Ambiente des Walds fokussieren. "Es wäre mir eine Freude", antwortete er dem Bebrillten. Eigentlich hatte er vorgehabt, noch länger im Wald zu bleiben, aber dafür hatte er sicher auch einen anderen Tag Zeit. "Nun" Er packte sein Handy aus seiner Tasche. "Wenn du uns schon einen Gefallen versprichst, sollten wir wohl besser in Kontakt bleiben, nicht wahr?" Mit einem einladenden Lächeln hob er ihm den Bildschirm, auf dem seine Kontaktdaten zu sehen waren, hin. Der Braunhaarige schien recht nett zu sein und es konnte nie schaden, seinen Bekanntenkreis zu erweitern. "Hättest du ebenfalls Interesse an weiterem Kontakt?", drehte er sich gleich zu Lucus um. Er wollte ja nicht, dass sich jemand außen vorgelassen fühlte.

  • Hinata, Cyril und Lucus schlendern durch den Wald
    3464-hinata-ito-png
    Aha. Die Schönheit des Waldes? Hinata war nicht ganz normal, das konnte man nicht leugnen, aber das aus dem Mund eines Teenagers zu hören, war mehr als sonderbar. Hinata selbst war in einem kleinen Dorf in Japan aufgewachsen. Hätte das ein Junge in Lucus' Alter gesagt, wäre er von einem Gleichaltrigen verprügelt worden. Wahr, wirklich wahr. Toppen konnte das nur der andere, Cyril, der ausgelassen über die außergewöhnlich seltene Fellfarbe eines Eichhörnchens glorifizierte. Wäre Hinata normal, würde er sich fragen, wo er hier nur gelandet war. Aber Hinata Ito war auch nicht ganz normal, es kribbelte ihn in den Fingern und er wartete nur auf den richtigen Moment, wo er sein Notizbuch herauskramen und die neuen, wertvollen Informationen über die beiden niederschreiben konnte. Aber das tat er letztendlich nicht. Die beiden würde nur bemerken, dass er sie prüfte. Und jemand der wusste, dass er geprüft wurde, strengte sich unbewusst mehr oder weniger an, um besser darzustehen, mit anderen Worten: er verfälschte das Ergebnis. Und so entschied sich Hinata nicht, sein Notizbuch heraus zu kramen, auch nicht, als ihm der Blonde sein Handy vor die Nase hielt. Er sollte ihm seine Nummer geben? Wie naiv konnte man sein? Einem fremden einfach so seine Nummer zu geben? Naiv, leicht zu beeindrucken, außergewöhnlich seltene Fellfarbe, Stichpunkte, die auf jeden Fall in seinem Notizbuch landeten. Aber ... war er wirklich so naiv oder erhoffte er sich tatsächlich einen nützlichen Gefallen aus Hinatas Worten? Interessant! Genau für solche Anlässe besaß Hinata zwei Handys. Ein persönliches, wo er die Nummern seiner Familie und seines Friseurs speicherte und sein Geschäftshandy, welches er für solche Anlässe benötigte. "Sehr gerne", sprach er schließlich und gab die Nummer seines zweiten Handys ein. Wenn er die "Bitte" des anderen abgelehnt hätte, hätte das nicht auf die nette, hilfsbereite Rolle gepasst, die Hinata angenommen hatte, um mit den beiden ein Gespräch anzufangen ... Er gab auch dem Brillenträger seine Nummer, sie wollten Kontakte knüpfen und Hinata stellte sich dem gerne zur Verfügung. Unbewusst, gaben sie ihm so ihr Einverständnis für seine Studien. "Ich weiß zwar nicht, was die Schönheit dieses Waldes sein soll", sagte er wahrheitsgemäß, "aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren"(, log er schließlich.)

  • [Im Schloss der Hexenprinzessin] Sherry, Majo & Noita


    Majos Nerven waren zum Zerreißen gespannt und am liebsten hätte sie hier und jetzt alles in die Luft gejagt um die beiden Junghexen aus dieser verdammten Situation zu bringen. Aber so war sie nicht. So war Noita nicht und irgendwie wollte sie auch nicht der Grund dafür sein, dass es keine Möglichkeit mehr für Sherry gab ein netter Mensch zu Noita zu sein, egal wie gering diese Wahrscheinlichkeit auch sein mochte. Die Blondine wollte einfach nur, dass das alles ein Ende hatte. Als hätte es Noita, als hätten sie beide es nicht schon scheiße genug gehabt. Was wollte diese widerwärtige Person denn wieder in ihrem Leben? Als ob sie den emotionalen Stress gerade auch noch bräuchten. Sie war so froh, dass ihre Cousine es gerade so weit aus ihrem Häuschen geschafft hatte, dass sie sich an ihre Magie trauen wollte und dann kam Sherry wieder um die Ecke um das wieder in Gefahr zu bringen. Denn es war definitiv nicht ihr Verdienst, nichts von alldem. Natürlich war nichts besser als die Liebe und Fürsorge einer Mutter, etwas was Noita gut gebrauchen konnte, aber die sogenannte Hexenprinzessin war bei aller Liebe nicht die richtige Person dafür.

    Irgendwas in dem Blick ihrer Tante irritierte Majo, sie konnte es beim besten Willen nicht deuten, aber sie glaubte den Ausdruck früher schon einmal in ihrem Gesicht gesehen zu haben. In dieser einen Millisekunde in der sie sowas wie Zuneigung ihrem Kind gegenüber verspürt hatte. Aber das war Unsinn. Woher sollte sie denn das haben? Ein Stein hatte mehr Mitgefühl mit dem Dreck auf dem es lag.

    Da sie, zu ihrer eigenen Schande, einen kurzen Augenblick von ihrem Smartphone abgelenkt gewesen war, bekam sie nur am Rande mit wie Sherry nach etwas griff. Sobald sie ihr wieder ihre volle Aufmerksamkeit zukommen ließ, stieß sie ein leises Fluchen aus. Ihr Blick zuckte zu ihrer Cousine, sie zuckte mit den Achseln. Sie hatte keinen blassen Schimmer was da passierte. Als dieses Ungetüm sich immer weiter entfaltete Fluchte sie ein weiteres Mal. "Du willst mich doch auf den Arm nehmen. Da will man sich einmal um jemand anders kümmern und dann sowas!" stieß sie aus während ihr Hirn versuchte für diese gequirlte Scheiße eine Lösung zu finden. Bei den Beben die das Monster auslöste fiel es teilweise schwer auf den Füßen stehen zu bleiben und Majos Konzentration zersprang in sämtliche Einzelteile. Sie wollte gerade mehr oder weniger Feuer mit Feuer bekämpfen, als die Schallwelle auf sie zurollte und Noita auf die dumme Idee kam sich vor sie zu stellen. Noch bevor sie das korrigieren konnte war es auch schon zu spät. Aus Sorge um die Schwarzhaarige verpasste sie den Zeitpunkt um aktiv einen Zauber zu sprechen und konnte nur noch reflexartig die Augen schließen und ihre Cousine an sich ziehen. Es passierte allerdings... nichts. Das Getöse brach einfach ab. Verwirrt sah sie auf und sah Sherrys Kreatur auf den Boden liegen. "Was zum..." sie runzelte die Stirn. Also sie war es definitiv nicht gewesen. Sobald es ihr dämmerte, dass Noita wieder einmal im Affekt gezaubert hatte, explodierte in ihrer Brust Stolz, Angst und unglaubliche Wut. Aufgebracht stieß sie ihre Cousine von sich. "Sag mal hast du noch alle Tassen im Schrank?!" schrie sie sie fast schon an. "Wie kommst du denn auf die beschissene Idee mich hinter dich zu ziehen?! Dir hätte sonst was passieren können!" Ihr traten Tränen in die Augen, sie riss ihr einziges Familienmitglied wieder an sich und schniefte aufgelöst in deren Haar. "Mach sowas nie wieder verstehst du? Ich hab wirklich kein Bedürfnis danach, dass du dich irgendwie für meine verkorkste Wenigkeit opferst!" Sie ließ die Andere wieder los um ihr einen Knuff gegen die Schulter zu geben. "Man ey, wegen dir fühle ich mich jetzt richtig nutzlos. Schau was du mit dem Ding angerichtet hast" murmelte sie dann während sich auf ihrem Gesicht ein Grinsen ausbreitete. Langsam ging sie auf das ausgeknockte Wesen zu. "Respekt!" Nachdem sie sich versichert hatte, dass es vorerst nichts mehr anstellte, kletterte sie darauf und versuchte daraus schlau zu werden, sie hatte nämlich nicht vor es da so liegen zu lassen. Es dauerte eine Weile bis sie glaubte verstanden zu haben was sie damit anstellen musste. Ein Hoch darauf, dass die meisten magischen Relikte mit Runen übersäht waren. Mit einem unwilligen Brummen stieß sie ihre Rechte in den Brustraum aus Dreck um darin nach einem kleinen Würfel zu suchen, als sie ihn gefunden hatte schloss sie die Augen. Worte in einer fremden Sprache kamen über ihre Lippen und etwas Magie floss in das kleine Objekt in ihrer Hand. Nach ein paar Augenblicken begann der ganze Vorgang von vorhin wieder rückwärts zu laufen. Es dauerte etwas bis die beiden Hexen wieder den Würfel vor sich hatten. Mit gerunzelter Stirn hob sie ihn auf und musterte ihn misstrauisch. "Ich hab echt keine Lust das Ding mit zu nehmen, aber ich denke hier liegen lassen können wir ihn auch nicht... ich schicke ihn an den Zirkel... sollen die doch austüfteln was sie damit anstellen" erklärte sie dann und steckte ihn in ihre Tasche. Seufzend ging sie wieder zu Noita zurück. "Alles klar? Sorry, dass ich mit meinem Handy abgelenkt war... ich wollte nur dafür sorgen, dass Alex nach Alice schaut... hatte irgendwie Sorge, dass ihr was passiert oder so... apropos..." sie fummelte das Gerät hervor, er hatte ihr geantwortet. Wieder die Stirn in Falten gelegt antwortete sie ihm. "Er hat sie anscheinend gefunden. Keine Ahnung wie ich ihm das erklären soll..."

    "Come on, little lady, give us a smile"
    No, I ain't got nothin' to smile about
    I got no one to smile for, I waited a while for
    A moment to say I don't owe you a goddamn thing

    Nightmare - Halsey

  • [Im Schloss der Hexenprinzessin] Majo & Noita - gehen nach Hause

    Immer noch hatte sie sich an Majo geklammert als sie auf das am Boden liegende Würfelmonster blickte, welches sich glücklicherweise nicht mehr rührte. Die roten Augen des Mädchens wanderten ungläubig über das Ding. Nicht nur weil die Schülerin nicht glauben konnte das sie dafür verantwortlich war, dass es Majo und sie nicht zu Mus verarbeitet hatte sondern auch weil sie es einfach unfassbar fand, dass Sherry dieses Ding überhaupt erst auf sie gehetzt hatte. Auch wenn sie mittlerweile nichts mehr schockieren sollte in diese Richtung. Die Hexenprinzessin besaß keine Skrupel. Sie hatte noch nicht mal mit der Wimper gezuckt als sie dieses Ding erschaffen hatte. War sie mit der Absicht hierher gekommen um Chaos anzurichten? Warum war sie hier? So viele Fragen kreisten im Kopf der Schwarzhaarigen aber sie sprach keine davon aus weil sie wusste das es nur eine Person gab welche die Antworten kannte und diese Person war nicht gewillt eben jene Fragen zu beantworten. Genau genommen war Noita sich nicht einmal sicher ob sie von dieser Person überhaupt Antworten haben wollte. Momentan wünschte sich das Mädchen einfach nur dass das Alles ein schrecklicher Alptraum war und Sherry weiterhin verschollen war. Majo stieß sie von sich. Unweigerlich wandte Noita sich wieder dem blonden Lockenkopf zu. Sie hatte ihre Augenbrauen zusammengezogen. Auf ihrer Stirn waren Falten erschienen als fast schon wütende Worte ihre Lippen verließen. Noita schwieg. Ihre Augen weiteten sich ein Stück als Majo fortfuhr, sie an den Oberarmen gepackt hatte und fast schon schüttelte. Tränen waren in ihre Augen getreten und unweigerlich auch in die der Jüngeren als sie ein Schluchzen unterdrückte, im nächsten Moment schon wieder an ihre Cousine gedrückt wurde, die ihr Gesicht in ihrem Haar vergrub. Noita hatte unweigerlich die Luft angehalten und erst als sie die Wärme ihrer Cousine um sich spürte entließ sie langsam wieder die Luft aus ihren Lungen, spürte wie der Druck auf ihrer Brust nach lies und sie sich ein wenig entspannte. Dennoch brannten die Tränen in ihren Augen und sie hatte Mühe diese zurückzuhalten als sie die Sorge in der Stimme ihrer Cousine hörte, ihr vielleicht bewusst wurde welcher Gefahr sie sich gerade ausgesetzt hatten. Langsam brachte Majo wieder etwas Abstand zwischen sich und die Jüngere und der Blick der Möchtegernhexe wanderte über ihre Cousine, verständnislos wegen ihrer Worte. "Aber... du bist doch die einzige Familie, die ich habe..." erklärte Noita sich und schüttelte leicht den Kopf. "Ich will nicht das dir irgendetwas passiert. Ich will dich nicht auch noch... verlieren..." Ihre Stimme zitterte. Allein die Vorstellung machte ihr Angst aber sie sprach es nicht aus. Manche Dinge blieben besser ungesagt oder nicht? Langsam aber sicher wich die Sorge aus dem Gesicht der Blonden und ein Anflug von Stolz blitzte in ihren roten Augen auf. Noita spürte den Knuff an ihrer Schulter und unweigerlich musste sie auch Lächeln als sie sich wieder zu dem regungslosen Wesen umdrehte. "Ich habe keine Ahnung wie ich das geschafft habe..." gestand die Dunkelhaarige schließlich und zögerte im Vergleich zu ihrer Cousine noch ein wenig bevor sie sich dem Wesen näherte aber schließlich doch etwas Sicherheitsabstand zu ihm hielt. Der blonde Lockenkopf kletterte schon darauf herum während Noita ungläubig ihre Hände musterte weil sie wahrlich nicht glauben konnte das sie für dieses Ergebnis verantwortlich war. Die Schülerin beobachtete das Tun ihrer Cousine mit gemischten Gefühlen war aber nicht minder beeindruckt als sie aus diesem gigantischen Ding wieder einen kleinen Würfel machte. Es dauerte etwas bis der Prozess beendet war aber am Ende lag da eben jener Würfel vor ihnen am Boden aus dem Sherry überhaupt erst dieses Wesen gemacht hatte. Misstrauisch beäugte die Schwarzhaarige das Ding und als könnte Majo ihre Gedanken erraten äußerte auch sie ihre Bedenken zu dem Ding. " Das ist eine gute Idee..." bestätigte Noita die Idee der Anderen und wirkte anscheinend noch ein wenig neben der Spur. "Ich weiß es nicht ehrlich gesagt..." gestand das Mädchen schließlich und zögerte etwas bevor sie fortfuhr. Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und lies ihren Blick durch den Raum wandern als konnte sie immer noch nicht glauben was eben passiert war dabei hatte sie es doch mit eigenen Augen gesehen. "Sie ist wirklich wieder hier..." Noita strich sich eine verlorene Strähne hinters Ohr und schüttelte ungläubig den Kopf. Nach all den Jahren. Ein Seufzen verließ die Lippen des Mädchens als sie auch an die Folgen ihres Auftauchens dachte. "Wie sollen wir das überhaupt irgendjemanden erklären...?" gab das Mädchen zu bedenken und dachte an all die Menschen die mittlerweile involviert waren. "Alice... sie hat doch so schon genug durchgemacht..." Die Schülerin fasste sich an die Stirn weil ihr diese Gedanken irgendwie Kopfschmerzen bereiteten. Wann genau waren sie in die Position geraten hinter Sherry sauber zu machen? "Kann man ihnen irgendwie die Erinnerungen nehmen...?" fragte Noita an ihre Cousine gewandt die doch ein wenig versierter im Umgang mit Magie war als sie selbst. Nur weil sie sich entschieden hatte die Kraft, die in ihr wohnte kontrollieren zu wollen hieß das noch lange nicht das sie wollte das die ganze Stadt wusste das sie Hexen waren. Noita war erleichtert das Alice anscheinend in Sicherheit war aber zugleich um das was noch kommen mochte. "Was wollte sie nur von ihr?" Noita fürchtete die Antwort nahm ihr Handy zur Hand und überlegte einen Moment ihr zu schreiben, sich nach ihrem Wohlbefinden zu erkundigen und wollte doch erst mit Majo abklären wie sie weiter vorgehen wollten. Im selben Moment erreichte Noita eine Nachricht. Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung und doch spürte sie wie sie sich freute seinen Namen auf ihrem Display zu lesen. Ein Stück Normalität und doch konnte man es nicht als normal einstufen das er ihr schrieb weil es doch das erste Mal war, dass er sich meldete. Unweigerlich malte sich kurz ein Lächeln auf ihre Lippen als sie eine Antwort tippte und folgend mit Majo und dem komischen Würfel das Schloss und schließlich den Nebelwald verließ.

  • [Cyril] geht mit Hinata, wo immer er ihn auch hinführt


    2941-cyril-pngDer Blondschopf lächelte erfreut, als er mit seinen neuen Bekanntschaften die Nummern austauschte. Bis jetzt schienen die Leute in dieser Stadt sehr freundlich zu sein und auch wenn er nie wirkliche Zweifel daran gehabt hatte, so wuchs mit jedem Bekannten sein Selbstbewusstsein, sich hier schon zurechtzufinden. Letztendlich fanden die Drei den Weg aus dem Wald heraus. Leider konnte Cyril das Eichhörnchen mit der Fellfarbe nicht mehr wiederfinden, aber er hoffte inständig, dass er es nochmal wieder fand, um ein Foto und eventuell sogar eine Zeichnung davon machen zu können. Als sie am Waldrand angekommen waren, verabschiedeten sich Cyril und Hinata von Lucus, doch dem Blonden war nicht wirklich wohl dabei, den jungen Asiaten sich selbst zu überlassen. Wenn er sich wieder verlaufen würde, hätte er sicher ein schlechtes Gewissen. Und so suchte er zusammen mit ihm einen sicheren Weg zu ihm nach Hause.

  • Hinata & Cyril am Waldesrand
    3464-hinata-ito-png

    Hinata konnte der sogenannten 'Schönheit des Waldes' immer noch nichts abgewinnen und auch wenn er sich bemühte, merkte man es ihm deutlich an. Er schlurfte den anderen regelrecht hinterher, während diese freudestrahlend und euphorisch über Stock und Stein stolzierten und die Augen nach Eichhörnchen mit außergewöhnlicher Fellfarbe offen hielten. Am Waldesrand angekommen, verabschiedeten sie sich von Lucus, Cyril allerdings hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den Asiaten nach Hause zu begleiten. Hm, ob ihm überhaupt bewusst war, worauf er sich da eingelassen hatte?! "Weißt du überhaupt", erklang seine für gewöhnlich gleichgültige Stimme, "wohin der Weg führt?" Sie befanden sich zwar am Waldesrand, aber die Stadt konnte er nirgends entdecken. Cyril musste einen ausgeprägten Orientierungssinn haben, Hinata hatte keinerlei Ahnung wo er sich überhaupt befand. Er versuchte sich dem strammen Tempo des Blonden anzupassen, dieser ging viel schneller und viel energischer als der gemütliche Asiate. So war es nicht verwunderlich, dass er über die nächst beste Wurzel stolperte. "Oh!" Er musste sich an Cyril fest halten, um nicht ungebremst auf den harten Boden zu fallen. Dann bemerkte er eine Veränderung, irgendetwas an seinem rechten Fuß war anders. Er schaute an sich herunter und erkannte, dass der Riemen an seiner Sandale gerissen war. Er zog den Schuh aus und hielt ihn vor seinem Gesicht, um das Stück besser betrachten zu können. "Hm", kam ihm trocken über die Lippen. "Der ist hin ..."

  • [Cyril] bei Hinata am Waldesrand


    2941-cyril-png"Du hast Recht", bemerkte der Blondschopf nachdenklich, als der junge Mann ihn daran erinnerte, dass er vielleicht die Adresse des Fremden erfragen sollte. "Wo befindet sich denn dein Heim? Über den Weg zur Stadt bin ich mir durchaus bewusst, allerdings wäre es doch effizienter, wenn wir uns gleich zu deiner Heimadresse begeben" Der Asiate hatte ihm noch nicht richtig geantwortet, da musste er sich auch schon an ihm abstützen, um nicht umzufallen. "Du liebe Güte. Ist alles in Ordnung?", erkundigte er sich besorgt. Dieser hielt ihm daraufhin gleich seine ruinierten Schuhe vors Gesicht. Hinata schien heute wirklich kein Glück zu haben. Zuerst verlor er sich im Wald und dann gingen ihm auch noch die Sandalen kaputt. Wobei es vermutlich schon Wunder genug war, dass sein zartes Schuhwerk erst jetzt kaputt ging, wenn man bedenkte, dass er damit wer wusste wie lange durch unebenes Terrain gewandert war. "Das sieht wirklich nicht gut aus", nickte er zustimmend. "Soll ich dich am besten gleich in die Innenstadt führen, damit du dir ein neues Paar Schuhe besorgen kannst?" Er musterte den Schuh noch ein wenig näher. Der Riemen schien an genau der Stelle gerissen zu sein, an der er mit einem anderen Riemen verbunden gewesen war. "Alternativ könnte ich mich auch daran versuchen, den Riemen wieder anzunähen", schlug er also vor. "Ich habe schon einmal den Henkel meiner Umtasche repariert. Es könnte allerdings sein, dass sich der Schuh dadurch etwas enger anfühlt, als zuvor"

  • Hinata & Cyril
    3464-hinata-ito-png

    In die Innenstadt? Hinata überlegte nicht lange. "Das wäre gut", erklärte er, "das ist nämlich mein einziges Paar Schuhe." Ja, kein Scherz. Er trägt diese Sandalen immer. Auch im Winter. Als Cyril dann aber vorschlug, den Riemen alternativ zu reparieren, hob er überrascht die Augenbraue. "Sowas kannst du?" Es juckte ihm in den Finger, das war ein weiterer Eintrag in seinem Notizbuch wert. Welcher normale Teenager konnte den sowas? Hinata kannte keinen. Aber Hinata kannte eigentlich auch gar nicht so viele Teenager. Es war ein praktisches Hobby, ja, aber ein sehr eigenartiges für einen circa Sechszehnjährigen. Und Hinata dachte immer, er wäre eigenartig. "Hm, mir egal. Wenn du das kannst, kannst du dich gerne daran versuchen. Ich geh nicht gern einkaufen, wenn ich nicht muss." Einer der Gründe, weshalb er nur ein Paar Schuhe besaß. Und um zu Cyrils Frage vom Anfang zurückzukehren: "Ich wohne übrigens im Wohnheim neben der Universität." Dort würden sie sicher auch alles finden, was Cyril benötigte, um den Schuh zu reparieren. Auch wenn es Hinata nicht wundern würde, wenn der Blonde plötzlich sämtliche Werkzeuge aus der Jackentasche zaubern würde ...

  • [Cyril] mit Hinata auf dem Weg zum Jugendwohnheim


    2941-cyril-pngFür einen kurzen Augenblick zuckten seine Augenbrauen hoch. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie jemand mit nur einem einzelnem Paar Schuhe überleben konnte. Und damit meinte er nicht nur den Schuhkauf aufgrund von bloßer Eitelkeit, sondern auch Pragmatismus. Allein schon für diverse Anlässe konnte man schließlich nicht immer das gleiche Schuhpaar tragen. Doch er wollte natürlich niemanden verurteilen. Vielleicht war der junge Mann auch einfach knapp bei Kasse, was sein Kommentar, dass er nicht gerne einkaufen ging für ihn nur noch bestätigte. "Ach, das ist keine Rede wert. Ich musste mir diese Fähigkeit quasi gezwungenermaßen beibringen, als der Henkel einer meiner Umhängetaschen gerissen ist", erklärte er mit einem Tapser auf seine Tasche, die er sich wie immer um die Schulter gehängt hatte. "Im Wohnheim der Universität also? Mein eigenes Wohnheim ist nur eine Straße entfernt und ich habe alles, was wir brauchen bereits daheim. Wieso gehen wir nicht einfach zu mir?", schlug er vor. Dann musste er auch keine Materialien besorgen. Als der junge Mann keine Anstalten dagegen zu machen schien, lächelte Cyril noch kurz, bevor er sich umschaute. Normalerweise wäre er einfach zu Fuß nach Hause gelaufen, allerdings wäre das wohl etwas zu viel verlangt für Hinata, der zur Hälfte Barfuß auf dem Bordstein mit ihm nach Hause gehen müssen würde. Daher nahmen sie einfach den Bus, der ihnen am nächsten war und fuhren zu seinem Wohnheim.

  • [Alma] ~ kommt mit Sherry an -> vor dem Wald

    3561-alma-pelekai-3-png

    Das Zischen der Stimme der Fremden, der eiserne Griff um ihren Arm, all das fühlte sich an wie ein Alptraum. Völlig orientierungslos von Alkohol, Angst und Schmerzen geleitet, wankte Alma mit der fremden Frau im Schlepptau quer durch die Stadt. Das Ziel ein Wald von dem die Schülerin gar nicht sicher wusste, wo er denn anfing. Die Tatsache, dass sich die völlig verdreckte Fremde auch noch auf sie lehnte, half keineswegs. Sie zerrte an den langen schwarzen Locken der Südländerin, was sich mit den Schmerzen in ihrem Arm vermischte. Den ganzen Weg über traute sich Alma nicht, unaufgefordert zu sprechen. Sie kannte sich selbst nicht so, aber die gesamte Situation war so surreal, dass sie sich darüber keinerlei Gedanken machte. Eigentlich hoffte die Cheerleaderin einfach nur aufzuwachen und festzustellen, dass sie in Wahrheit in ihrem weichen Bett lag oder nur Not auch auf dem Sofa im Personalraum, egal wo, nur nicht hier. Doch leider ging ihr Wunsch nicht in Erfüllung. Der Weg durch die Stadt war zäh und anstrengend, jedoch kam der Wald ihnen immer näher. Irgendwann, Alma wusste gar nicht wie lange es gedauert hatte, kamen die ersten Bäume des Nebelwaldes in Sicht. Erleichtert atmete die Südländerin auf, auch wenn sie es noch nicht geschafft hatte. Doch sie war zu müde und zu betrunken, um klar zu denken oder noch weiter geradeaus zu laufen und so fiel sie mit der Blonden im Schlepptau in sich zusammen. Der Aufprall auf dem Boden tat kaum weh, auch wenn es so aussah, als hätte sich die Schwarzhaarige einige Schürfwunden zugezogen. "Ich... kann .. nicht .. mehr." War das einzige, was sie noch über die Lippen brachte. Sie war fix und fertig, am Boden, nur wenige Meter vor dem Eingang des Waldes.

  • [Sherry] & Alma vor dem Nebelwald
    3551-sherry-van-liechtenstein-png
    Es war dunkel. Stockdunkel. Sie starrte zu dem mondlosen Himmel hinauf. Diese Nacht, dachte sie, schien nicht enden zu wollen. Ihr müder Blick schweifte zu dem schwarzhaarigen Teenager, auf dem sie sich stützte. Diese schwarzen Locken ... unwillkürlich zog sie daran und ein breites Grinsen zierte ihre Lippen, als ein schmerzerfüllter Laut den zarten Mund des Mädchens verließ. Eigentlich sollte sie sie 'nach Hause' führen, aber dieses Mädchen stellte sich, was ihre örtliche Orientierung betraf, als äußerst unnütz heraus. Also 'lenkte' Sherry, welche die magische Aura ihres Schlosses ohnehin stark wahrnahm, die kleine Alma in die richtige Richtung. Hauptsache sie konnte sich auf sie stützen, wenn eine Welle des Schmerzes ihre linke Körperhälfte erfüllte. Dann presste sie die Zähne stark aufeinander und bohrte die Fingernägel tiefer in das Fleisch der anderen, damit ihr Leid sie über ihr eigenes tröstete.
    Kurz bevor sie die Stadt durchquerten, hatte Sherry das mulmige Gefühl, bald von anderen entdeckt zu werden, paranoiderweise glaubte sie an jeder dunklen Ecke auf Noita und/oder Majo zu treffen, die wiedermals den Helden spielen wollten und das Mädchen unverhofft aus den Fängen der Hexenprinzessin befreiten. Dummerweise könnte Sherry nichts gegen diesen fiktiven Umstand unternehmen, sie war zu schwach, aber glücklicherweise wusste Alma nichts davon. Sie ließ sich von ihren spitzen Fingernägeln beeindrucken, das Mädchen zitterte regelrecht neben ihr und das erfüllte sie mit Kraft und neuem Selbstbewusstsein. Zudem waren alle Straßelateren bereits abgeschaltet. Die Gemeinde sparte auf Kosten der Sicherheit ihrer Bürger einige Cent an Stromkosten. Arme Alma, niemand erblickte das eigenartige Gespann, niemand stellte Fragen, warum ein Teenager eine eigenartig verdreckte Frau mitten in der Nacht durch die Gegend 'führte'.
    In der Ferne konnte man allmählich die dunkle Silhouette der Bäume am Horizont erkennen. Ein eigenartiges Gefühl, ein Gefühl der Wärme und Geborgenheit erfüllte plötzlich den kalten Körper der Hexenprinzessin. Der Nebelwald. Ihr Schloss, es war zum Greifen nah. Die magische Energje Noitas war zum Greifen nah! Als plötzlich ... Alma geriet ins Straucheln - warum auch immer - keine Wurzel, keine Stolperfalle kreuzte ihren Weg, als sie plötzlich und unverhofft in sich zusammenbrach. Sie riss die Hexenprinzessin mit sich. "Was zur-?" Sie fuhr herum, konnte sich gerade noch so mit der verletzten Hand abfangen. Verdammt. Ein spitzer Schmerz fuhr durch ihre Hand und somit durch ihren ganzen Arm. "Verdammt, pass doch auf, du nutzloses Stück Scheiße ..." Sie richtete sich - mit allerletzter Kraft - wieder auf. Alma lag noch am Boden. Hart trat sie gegen ihre Seite. "Steh auf, mach jetzt nicht schlapp, ich brauch dich noch ..." Die harte Tour nützte nichts, also zog sie den Teenager am Arm wieder in die Aufrichte. "Jetzt beweg' dich, es ist nicht mehr weit ..." Mittlerweile hatte sich Sherry an die Anwesenheit des Teenagers gewöhnt, außerdem hatte sie noch eine wichtige Aufgabe für diesen, ansonsten hätte sie sie auch einfach liegen lassen können. Aber nein, sie sollte ihr noch von Nützen sein, zudem war es zum Schloss der Hexenprinzessin wirklich nicht mehr weit.

  • [Alma] ~ mit Sherry im Nebelwald

    3561-alma-pelekai-3-png

    Ohne wirklich zu wissen, ob sie in die richtige Richtung ging, taumelte Alma durch die Straßen Riverports. Die spitzen Fingernägel der fremden Frau bohrten sich nach wie vor tief in ihre zarte Haut und ein starker Zug an ihren dunkeln Locken, entlockte dem Teenager einen schmerzerfüllten Schrei. Was wollte diese alte Schabracke denn eigentlich von ihr?! Es war so dunkel, viel zu dunkel. Normalerweise machte die Nacht Alma nichts aus, ganz im Gegenteil, aber heute hatte sie so schreckliche Angst vor den Schatten um sie herum. Mit jedem Schritt schlug das Herz der Dunkelhaarigen stärker, mit jedem Schritt wuchs die Unsicherheit, ob sie den Nebelwald überhaupt erreichen würden. Die Bäume kamen in Sicht und kurzzeitig rollte eine Welle der Erleichterung über die Cheerleaderin. Gleich geschafft. Aber sie konnte nicht mehr. Der Alkohol und die Erschöpfung gepaart mit der Angst und den Schmerzen waren einfach zu viel. Und sie stürzte zu Boden, riss die Fremde mit sich, welche natürlich alles andere als Begeistert war. Sie fluchte. Ein harter Tritt traf ihre Seite, entlockte Alma aber nunmehr nur ein Wimmern. Sie hatte keine Kraft mehr. Doch das schien die Fremde nicht zu kümmern, welche sie kurzerhand am Arm wieder auf die Beine zog. "Ich habe Sie doch her gebracht." Erwiderte Alma kraftlos. "Lassen Sie mich doch einfach gehen." Doch es nütze nichts. Alma zwang sich weiterzugehen, jedoch war jeder Schritt unsicher, sie schwankte, versuchte sich jedoch krampfhaft auf den Beinen zu halten. "Ich kann nicht mehr. Es tut mir Leid, was ich gesagt habe." Flüsterte sie beschämt. Vielleicht würde das ja die Fremde besänftigen.

  • 2958-chase-pngChase trifft auf Alma und Cherry


    >> Chase kommt an


    Wie immer war es Mitten in der Nacht und Chase wanderte in Riverport umher. Einige Biere, Kurze und Co. hier und dort, doch er hatte genug und vertrat sich nun schon seit einer Weile die Beine. Da sein Orientierungssinn durch den Pegel in seinem Blut etwas getrübt war, hatten ihn seine Füße so ziemlich an den Rand der Stadt getragen, wie ihm nach einer Weile frischer Luft, die seinen Verstand wohl wieder etwas geklärt hatte, auffiel. Der Nebelwald war kaum mehr als ein paar Schritte entfernt. Na klasse, das Jugendwohnheim und damit sein eigenes kleines Reich, lagen nun am anderen Ende der Stadt. Naja, wenn er schonmal hier war, wo das nirgendwo anfing, konnte er ja zumindest etwas Gebrauch davon machen und seine Blase entleeren, die eh schon seit einer Weile unangenehm drückte. Chase bog also ab, ließ ein paar Baumreihen hinter sich, ehe er sich hinter einem der Bäume zwischen einigen höheren Büschen erleichterte. Gerade als er den Reißverschluss an seiner Hose wieder schloss, fielen ihm zwei Gestalten unweit von ihm am Rande des Waldes auf. Stirnrunzelnd blieb er vorerst an Ort und Stelle stehen, musterte die beiden. Wer außer ihm würde sich um diese Uhrzeit hierher verirren? Zumal es bei den beiden nicht nach einem Zufall aussah. Besonders die eine Person schien den Wald bewusst betreten zu wollen. Hm, vielleicht ein nettes Schäferstündchen im Mondschein? Wieso auch nicht. Doch das Gespann wirkte immer seltsamer je dichter sie kamen. Spätestens, als beide zu Boden gingen und die eine nach der anderen Figur trat, machte sich ein unangenehmes Gefühl in seiner Magengegend breit. Irgendwas war hier definitiv seltsam. Chase war keiner, der gerne den Helden spielte, zumindest nicht wenn nicht etwas für ihn dabei heraus sprang, aber feige war er auch nicht und schon gar nicht würde er diese überaus skurrile Situation einfach unkommentiert verlassen. Ohne großartig weiter darüber nachzudenken, gab er also sein kleines Versteck auf und näherte sich den beiden Menschen. Währenddessen zogen seine Finger schon fast wie von allein sein Handy aus der Hosentasche. Er schaltete, die Taschenlampe ein, um besser erkennen zu können, was das überhaupt für Leute waren. Auch wenn der Mond noch so hell schien, zwischen den Bäumen war es finster.

    "Darf man fragen was das hier werden soll?", begrüßte der Teenager also das Gespann während das Licht der Taschenlampe kurz über die beiden wanderte. Schnell bemerkte er, dass er eine der beiden kannte, durch sich nur noch mehr Fragezeichen auftaten. Was zum Geier machte Alma hier mit dieser ... verdreckten Frau?! Vorerst hielt er jedoch den Mund und wartete auf eine Antwort, die hoffentlich plausibel ausfiel.

  • Sherry, Alma & Chase (Sherry verschwindet)



    3551-sherry-van-liechtenstein-png

    Das war ja klar. Die Kleine schleppte sie den ganzen Weg von der Korallenbucht, durch Riverport auf dem Bürgersteig entlang im fahlen Laternenlicht und sie begegneten keiner Menschenseele, aber am Waldesrand zu einer unmenschlichen Uhrzeit wohlbemerkt werden sie plötzlich von hinten angequatscht. Sherry drehte sich um, Alma immer noch am Arm ziehend. Die Überraschung stand ihr ins Gesicht geschrieben, doch dieser Ausdruck wich sehr bald einem anderen. Dem puren Zorn. Ihre Augenbrauen zogen sich in der Mitte zusammen und ein bedrohliches Knurren trat aus ihrer Kehle. Da stand am anderen Ende des Weges irgendein naives Würstchen und leuchtete ihr mit der Taschenlampe ins Gesicht. Wagt er es wirklich sie - die allmächtige Hexenprinzessin - in ihrem Vorhaben zu stören! Sie hob die andere Hand und deutete auf ihn ... Na, warte! Du wirst dein blaues Wunder erleben ... du ...! "Argh!" Tat das weh! Sie musste die Hand wieder senken, ehe sie den Bengel in eine Kröte verwandeln oder ihn auf den Nordpol teleportieren konnte. Verdammt! Sie drückte die flache Hand auf ihre linke Seite. So konnte sie ihn nicht verzaubern, also nicht, wenn das nicht ihr letzter Zauber gewesen sein sollte. Sie musste zurück zum Schloss. Und zwar gleich. Sie hatte für so etwas keine Zeit. Und vor allem keine Energie. Sherry blickte nochmals in das ängstliche Gesicht der kleinen Alma. Verflucht. "Dabei hatte ich noch so viel vor mit dir ...", zischte sie nahe in das Gesicht des Teenagers. Dann schüttelte sie den Kopf. "Naja, man sieht sich immer zweimal im Leben ..." Ihre Augen verzogen sich zu schmalen Schlitzen, dann schubste sie das schwache Mädchen hart in die Arme des Jungen. Den Moment, in dem er sich darum kümmern musste, dass das arme Mädchen nicht erneut den Boden küsst, nutze Sherry um geräuschlos im Schatten des Waldes zu verschwinden. Sie kannte den Weg, es war nicht mehr weit und umso näher sie ihren Schloss kam und die magische Energie spürte, umso schneller wurde auch die Hexenprinzessin. Sie konnte es spüren, sie war fast da, endlich würde sie ihre mageren Reserven wieder auffüllen können! Ja, endlich! Und daran würde sie niemand hindern! Sie fühlte sich, als wäre sie schon eine Ewigkeit unterwegs gewesen ...


    Später:

    Es war dunkel. Stockdunkel. Finstere Nacht. Sherrys Element. Eigentlich. Im Schatten bewegte sie sich schneller, aber leidergottes nicht unbeschwerlicher. Ihre linke Seite schmerzte, verdammte Scheiße, aber es war nicht mehr weit. Durchhalten. Der Gedanke tröstete sie. Gleicht hatte sie es geschafft, sie musste nur noch etwas durchhalten. Sie musste ihre schweren Beinen zum Gehen bewegen, so schwer es ihr auch fiel, auch wenn der Schmerz in ihrer linken Seite sie zu zerreißen drohte, als würde bald irgendein wichtiges Gefäß platzen und ihrem erbärmlichen Leben den Garaus machte, musste sie einen Fuß vor den anderen setzen, keuchend, schnaufend, zielstrebig. Gleich hatte sie es geschafft ... Da! Schemenhaft konnte man die dunkle Silhouette der Türme ihres Schlosses am Horizont erkennen! Die flache Hand auf ihre schmerzende Stelle drückend, um den Schmerz besser ignorieren zu können, wurden ihre Schritte immer größer und schneller, umso näher sie dem Schloss kam. Eine Welle der Erleichterung übermahnte ihren Körper, als sie endlich das Eingangstor erreichte. Sie brauchte es nur noch mit der rechten Schulter aufzustoßen und ... hm? Warum öffnete es sich nicht!? Wütend stemmte sie sich dagegen. Es regte sich nicht. Keinen Zentimeter. Verdammt. Sie hatte es mit Magie versiegelt, aber Sherry besaß momentan keine Magie, beziehungsweise nicht genug Magie um das schwere Eingangstor zu öffnen. Mist! Wer - zur Hölle - hatte sich diesen Scheiß ausgedacht?! Da half nur eins: rohe Gewalt. Mit dem Kopf durch die Wand, zahllosen Versuchen, wilden Gefluche und einigen blauen Flecken später, hatte die sogenannte Hexenprinzessin immer noch nichts erreicht. Ihre Seite schmerzte, ihr Kreislauf drohte zusammenzubrechen und ihr Gesicht juckte unaufhörlich. Diese widerlichen Algen, die ihr dieses ekelhafte Wesen ins Gesicht geschmissen hatte, pah! Sie schleuderte sie wütend gegen das Eingangstor und plötzlich ... tat sich etwas. Es knarrte. Knackte. Und dann ... öffnete es sich. Was? Das ihr einmal die Magie der Erntegöttin behilflich sein würde ... haha. Das hatte sie wohl nie gedacht! Dumme Erntegöttin! Haha! Einen Moment verharrte die Hexenprinzessin ungläubig im Eingang des Schlosses. Es war dunkel. So dunkel, dass man die eigene Hand vor Augen nicht sehen konnte, aber Sherry kannte sich in ihrem Schloss - trotz der langen Zeit - so gut aus, dass sie wusste, wo sich was befand, und das, was sie brauchte leuchtete sowieso in allen Farben. Noitas Magie. Wie ein Schatten rauschte sie nach vorn, mit einem großen Atemzug sog sie sämtliche Energien in sich auf. "Ahhhh!" Sie spürte es, sie wurde mächtiger, kräftiger und die Schmerzen in ihrer linken Seite verblassen allmählich. Endlich! Sie spürte die Energie, wie sie sich durch ihre Nase über ihre Lunge durch ihren ganzen Körper ausbreitete. Es fühlte sich so gut an! Sherry öffnete die Augen! Sie hatte ihr ganzes Schloss abgesucht, jeden Winkel, jede Ecke, jedes Fünkchen Magie hatte sie in sich aufgesogen. Aber ... leider, sie spürte es, reichte es nicht ... Erstmals ja, aber ... bald würde sie diese Magie verbraucht haben, um die mächtige Hexenprinzessin von damals zu werden, um wieder zur alten Stärke zu gelangen, benötigte sie mehr. Mehr. Sie brauchte mehr. Mehr von Noita.
    Natürlich teleportierte sie sich in ihr geheimes Dachzimmer, normal gehend konnte man das Zimmer eh nicht betreten, das Zimmer, wo sie ihre geheime und verbotenen Zauber aufbewahrte und ihre allseits geliebte und geschätzte Zauberkugel. Ein Fingerschnippen genügte und sie wusste, wo sich Noita befand ... "Hmmm ..." Ihre nichtsnützige Tochter, die sich doch noch als nützlich erwies, war nicht allein. Da war noch jemand, und irgendwie kam er ihr sehr bekannt vor. Das war doch ... ach ja ... der. Haha. Sherry lachte sich ins Fäustchen. Hatte sich ihre Tochter tatsächlich in so einen Casanova verguckt? Das konnte sie zu ihrem Vorteil nutzen ...


    >> Teleport Innenstadt >> Café


    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Ella () aus folgendem Grund: Alte Leute soll man nicht hetzen

  • [Hahkota]



    Ein junger Mann saß in den Wipfeln einer Baumkrone und träumte. Er träumte von Bäumen, die noch viel höher hinaufreichten; von Vögeln mit bunten Federn statt grauen; von süßen Früchten, die ergattert werden wollten statt sie abgepackt und alt in einem Laden zu tauschen. Im Traum hörte er das Rauschen von Wasserfällen, das Geschnatter der Tiere und ihre Stille, wenn die Räuber zur Jagd aus waren. In diesem Land war es niemals wirklich still. Selbst jetzt, wo er sich weiter in den nahen Wald zurückgezogen und seine Bäume erklommen hatte, vernahm er zahlreiche Geräusche, die nicht in das grüne Meer passten. Automobile in der Ferne, eiserne Vögel über ihm, Spaziergänger mit ihren Haustieren, die gar nicht auf ihre Umgebung achteten, Jogger mit Kopfhörern, die sie sogar bewusst ausblendeten. Warum, hatte er noch nicht verstanden.

    Hahkota öffnete die Augen.

    Er saß hier schon noch bevor der Tag angebrochen war. Die Momente bevor die Sonne langsam aufging, waren ihm schon immer die liebsten gewesen - und in dieser Welt war es die ruhigste Stunde jeden Tages. Oft genug ging er genau dann hinaus, um der Morgendämmerung beizuwohnen und ganz bei sich zu sein. Aber jene Stunde ist längst verstrichen und die Sonne nun bereits klar zu sehen. Vielleicht sollte er mal zurück. Bald. Es gab ja nichts, was ihn drängte.

    Hahkota drehte den Kopf, ließ den Blick schweifen. Nebel war längst aufgezogen, wie er es oft hier tat. Schön. Er mochte diesen Anblick im Wald und doch vermisste er dabei häufig seine Heimat. Die ihm vertrauten Pflanzen, Tiere - und Menschen. Seine Freunde und Familie, die Gebräuche und Gepflogenheiten. Hier hatte er das Gefühl nicht recht dazuzugehören, was ja auch der Fall war, nur hatte Hahkota mittlerweile festgestellt: Er wollte es auch gar nicht.

    Nur, was wollte er dann?

    Ein Geräusch ließ ihn aufhorchen. Ah. Da. Ein Grinsen umspielte seine Lippen. Diese kleinen Genossen mit dem buschigen Schwanz und den kleinen Pfötchen waren wahrlich herzig. Das Eichhörnchen starrte ihn an und Hahkota hielt den Blick aufrecht. So verweilten beide einige Augenblicke, ehe das kleine Tierchen mit einigen wenigen Sprüngen das Weite suchte. Hahkota blickte noch einen Moment lang hinterher, ehe er sich entschied es dem Eichhörnchen gleich zu tun. Behände kletterte er nach unten und sprang das letzte Stückchen, wodurch er mit einem lauten, dumpfen Geräusch auf dem Boden ankam. Also dann.

  • Sherry & Hahkota
    3551-sherry-van-liechtenstein-png

    Knall. Peng. Und go! Da war sie. Kurzum: die Hexenprinzessin. Stück für Stück bildete sie sich, ein Körperteil nach dem anderen aus einem lilafarbenden Strudel zurück, der ihr gesamtes Wohnzimmer einnahm. Bücher und andere Gegenstände flogen durch die Gegend. Puh. Sie ballte die Hand zur Faust. War das angstrengend. Hoffentlich, dachte sie, lohnte sich das alles. Abermals bemerkte sie die tonnenschwere Last, die auf ihren Schultern lastete. Die Kraftanstrengung, die Energieverschwendung, die Hälfte ihrer magischen Kräfte hatte sie mindestens einbüßen müssen wegen dieser tollkühnen und impulsiven Aktion. Toll. Aber - und das tröstete sie ein wenig - egal. wie sich Noita entscheidete, ob sie ihre Kräfte behalten wollte oder nicht, Sherry würde ihren Nutzen daraus ziehen - sie konnte nicht verlieren, haha. Auch wenn - als sie sich komplett zurückverwandelt hatte - einmal tief Luft holen musste, verdammt, ihre linke Seite meldete sich wieder. Stechend. Intervallartig. Das war der Preis ihrer Taten. Ein einfacher Teleportationszauber in doppelter Ausführung und ein Zauber, der die Zeit für kurze Zeit anhielt - Gott, was bin ich schwach geworden, wenn dass schon an ihren Kräften nagte, wie, zur Hölle nochmal, sollte sich sich dann machen wenn sie sich wirklich mal gegen Noita und/oder Majo wehren musste? Sie konnte nicht immer auf magische Artefakte zurückgreifen ... Appropros, wo war eigentlich ihr magischer Würfel? Hatten sie ihn etwa ... diese Sartansbraten! Sherry suchte ihn an allen Ecken und Enden, aber sie konnte ihn nicht finden. Sie mussten ihn mitgenommen haben, Mist. Auch wenn das abzusehen war, war es ärgerlich. Jetzt musste sie ihr gesamtes Sortiment durchsuchen, um einen weiteren Plan B oder C (oder gegenfalls auch D) in der Hinterhand zu haben. Sie würden den beiden - auf keinen Fall, egal was kommt-, komplett schutzlos gegenübertreten. Auch wenn ihre magischen Kräfte sie momentan immer mehr im Stich ließen.
    Akribisch durchsuchte sie sämtliche Kisten und Regale, sie fand das ein oder andere nützliche Ding, das ihr aus einer Notsituation heraus ohne eigene magische Reserven zu verschwenden, möglicherweise nützlich sein könnte, als sie plötzlich ... eine fremde Aura bemerkte. Huh? Was war das? Ein dumpfer Aufprall. Ein Feind? Noita? Nein, Noita war es nicht, das spürte sie, aber irgendwer irgendetwas triebt sich gefährlich Nahe um ihr Schloss herum. Sherry sollte dem auf dem Grund gehen. Sie steckte etwas ein, das wie ein Schweizertaschenmesser aussah, es aber nicht war, und dann zog sie die Kaputze ihrers Mantels tief ins Gesicht. Sicherheitshalber sollte sie keinen Zauber nutzen - jedenfalls noch nicht - sie sollte sich ihre mageren Kräfte lieber sparen. Also schlich sie sich schnellen Schrittes aus dem Schloss, sie huschte von Schatten zu Schatten, von Busch zu Busch und schnell hattte sie den 'Eindringling' wenige Meter von ihrem Schloss entfernt ausfindig gemacht. Aus sicherer Entfernung beobachtete sie ihn, er hatte ihr den Rücken zu gewandt, ein großer, breitschultriger Kerl. Lange, dunkle Locken lagen auf seinen Schultern. Sie kannte ihn nicht, hatte ihn noch nie hier gesehen, aber gut, Sherry war auch schon lange nicht mehr hier gewesen. Sie kramte ihr 'Schweizertaschenmesser' hervor, das erste Werkzeug: eine spitze, gefährliche Klinge. Aber war sie wirlich das, wonach sie aussah? Egal! Blitzartig pirschte sie vor und drückte die Klinge an den Rücken des Mannes. Er wusste es sowieso nicht. "Was", zischte sie, "suchst du hier ...?!" Freund oder Feind? Das würde sie gleich erfahren.

  • [Hahkota] & Sherry


    4171-hahkota-mak%C8%9F%C3%A1-png


    Er vernahm ein Rascheln im Unterholz und doch war Hahkota nicht schnell genug. Noch bevor seine Sinne eins und eins zusammenzählen konnten, spürte er, was er hier niemals erwartet hätte: Eine Klinge in seinem Rücken. Er blieb genau so stehen wie er war und bewegte sich keinen Millimeter, selbst die Hände behielt er unten. Und zum ersten Mal seit Jahren wurde etwas aktiv, dass er längst verloren geglaubt hatte: sein Kampf-Flucht-Reflex. Sein Körper hatte instinktiv alle Muskeln angespannt, Adrenalin wurde ausgeschüttet, alles heruntergefahren, was nicht gerade diesem Moment nützte. Sein Herz schlug schnell, jedoch nicht primär aus Angst, sondern vor Aufregung. Ein Angriff auf ihn, auf sein Leben, hier in diesem sonst so friedlichen Wald in einer Welt, die so sehr in Watte gepackt war! Es war wohl eine Frau, die ihn bedrohte, dass hörte er nun, recht groß für ihr Geschlecht und einer rauen Stimme, die ihn anzischte. Sie hatte ihn aber weder angegriffen, verletzt oder gar gleich umgebracht, also verblieb Hahkota eigentlich recht optimistisch. Vermutlich wollte sie nur ihr Revier verteidigen, sich schützen und wer könnte ihr das schon verdenken? Andererseits sollte er sich nicht in falscher Sicherheit wiegen. Sie könnte sonst was im Sinn haben und ganz erpicht auf diese Klinge in seinem Rücken war er nun auch nicht. Welche Möglichkeiten blieben ihm? Er konnte sich umdrehen, einen Schritt zur Seite machen, damit die Klinge ins Leere ging und ihr die Hand verdrehen. Dazu musste er aber schnell sein. Außerdem war er sich nicht sicher, ob sie die Waffe mit nur einer oder beiden Händen hielt. Vermutlich würde es auch einfach ausreichen wegzulaufen. Immerhin hielt sie ihn nicht fest, er hatte nach vorne absolut freie Bahn und war mir ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit um ein Vielfaches schneller als sie. Oder aber, er versuchte es erst einmal mit Deeskalation! Naja, sobald Waffen im Spiel waren, war es dazu eigentlich zu spät, allerdings war es das erste mal das ihm hier etwas so aufregendes passierte, wer wollte denn da gleich weglaufen?

    "Eichhorrnchen!", antwortete er daher ganz ehrlich auf ihre Frage, was er hier suchte. Eichhörnchen war aber auch ein schwieriges Wort. Die Umlaute bekam er immer noch nicht hin, er rollte das R zu stark und der >ch< laut klang bei ihm auch viel härter, aber alles in allem glaubte er hatte er es ganz gut ausgesprochen.

  • Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstellen Sie ggf. ein neues Thema.

    • :)
    • :(
    • heartblack
    • ;)
    • heartpurple
    • :P
    • heartblue
    • ^^
    • heartgreen
    • :D
    • heartyellow
    • ;(
    • heartorange
    • X(
    • heartpink
    • :*
    • heartred
    • :|
    • hmangry
    • 8o
    • hmheart
    • =O
    • hmexclamation
    • <X
    • hmquestion
    • ||
    • hmsad
    • :/
    • hmsleep
    • :S
    • hmtumbleweed
    • X/
    • hmhappy
    • 8)
    • hmnothing
    • ?(
    • hmill
    • :huh:
    • :rolleyes:
    • :love:
    • 8|
    • :cursing:
    • :thumbdown:
    • :thumbup:
    • :sleeping:
    • :whistling:
    • :evil:
    • :saint:
    • <3
    • :!:
    • :?:
    Maximale Anzahl an Dateianhängen: 10
    Maximale Dateigröße: 1 MB
    Erlaubte Dateiendungen: bmp, gif, jpeg, jpg, pdf, png, txt, zip