Der alte Hafen


  • Natürlich war Menou am gestrigen Abend in der Lage gewesen, nach Hause zu finden – auch wenn sie zu Fuß und ein wenig umherirrend doch einige Zeit gebraucht hatte
    Es war bereits Nachmittag gewesen als Menou nach einem entspannten Morgen ihr zu Hause erneut verlassen hatte, um sich noch weiter in der nun nicht mehr ganz so unbekannten Stadt umzusehen und sich mit ihr vertraut zu machen. An diesem Tag verschlug es sie schließlich zuerst zum alten Hafen. Erneut stieg ihr die salzige Brise des Meeres in die Nase und sie genoss den Moment der Stille.
    Doch lange alleine bleiben sollte sie dort nicht, da ihre Augen bereits wenige Momente nach ihrer Ankunft die Gestalt eines jungen Mannes erspähten – und ihre Ohren sein Seufzen vernahmen. Mit leicht zur Seite geneigtem Kopf ging sie leisen Schrittes auf den Mann zu, der dort am Steg saß und zunächst furchtbar traurig wirkte, dann aber den Anflug eines Lächelns über seine Lippen huschen ließ. Ohne viel zu sagen, setzte sie sich neben ihn und blickte auf den Horizont. In der Tat wunderschön. »Menou«, sagte sie dann schließlich in die Stille hinein und bewegte ihre baumelnden Beine ein wenig, schwang sie leicht vor und zurück. »Alles in Ordnung?« Sie wusste nicht, ob sie fragen sollte, aber er musste es ihr immerhin auch nicht erzählen.

  • An einem Steg [Kamil & Menou]



    Kamil staunte nicht schlecht, als er plötzlich eine vollkommen fremde Stimme wahrnahm. Bis gerade eben war er noch vollkommen in Gedanken versunken und hatte die Umgebung vollkommen außer Acht gelassen.
    "Alles in Ordnung?", fragte die unbekannte Stimme. Der junge Mann drehte sich zur Seite um. Er hatte nicht einmal gemerkt, dass diese Person - offensichtlich eine Frau - sich neben ihn an den Steg gesetzt hatte. Er dachte zunächst, er hätte sich nur eingebildet, dass ihm da jemand den Namen Menou nennt. Von oben bis unten musterte Kamil die junge Frau, die ja jetzt neben ihm saß. Sie hatte braune Haare und braune Augen, trug eine weiße Bluse und einen grünen Hut mit einem plüschigen Bommel daran.
    Der Kellner überlegte, ob er gerade überhaupt Lust hatte, ein Gespräch anzufangen. Andererseits war er gerade ein bisschen frustriert, sodass ihm das Wechseln einiger Worte durchaus gut tun könnte. Außerdem wurde ihm die Bürde, jemanden anzusprechen, ja gerade schon abgenommen.
    "Kamil", sagte er schließlich und reichte der Brünetten - höflich wie er ja war - die Hand. "Und nein keine Sorge. Mir geht es gut." Er log sie zwar gerade an, aber er kannte sie ja schließlich nicht. Und er würde einer Fremden auch garantiert nicht von seinen Problemen erzählen. "Ich habe manchmal so einen melancholischen Moment. Aber das hat doch jeder mal....oder?", meinte er schließlich mit einem leichten Lächeln im Gesicht.


  • Menou ergriff die Hand des jungen Mannes – Kamil, wie er sich schließlich vorstellte. Sie grinste ihn an, neigte den Kopf leicht zur Seite und blickte dann wieder auf die weitreichende See hinaus, die Augen fest auf den entfernten Horizont gerichtet. »Melancholische Momente?«, fragte sie nach und schien tatsächlich zu überlegen. »Ich denke, dass alles in Ordnung ist, solange sie nicht zu oft vorkommen.« Sie hob ihren Zeigefinger in die Höhe. »Sonst würde man so enden wie der Junge, den ich im Krankenhaus getroffen habe.« Ihn sollte sie vielleicht auch noch einmal besuchen, eigentlich hatte ihr das Gespräch mit ihm gut gefallen. Es schien sogar als wäre er ein wenig…aufgeblüht?
    Wie dem auch sein, Menou fuhr sich durch das Haar und atmete tief durch. Sie mochte den Geruch des Meeres – das Salz befreite ihre Gedanken und ließ sie meist neue Inspiration sammeln. Schon viel zu lange hatte sie nicht mehr gezeichnet. Vielleicht sollte sie wieder einmal etwas skizzieren, sobald das Treffen mit Kamil vorbei war. »Findest du es nicht ein wenig klischeehaft, dich in einem deiner melancholischen Momente alleine ans Meer zu setzen? Was meinst du, in welchem Film wären wir hier? Einem Liebesdrama? Einer Komödie? Einem Horrorfilm?« Bei letzterem wäre sie wohl der Mörder – oder das Monster. Sehr ironisch, wie sie fand, sollte sie doch eigentlich Leben retten. Vielleicht wäre sie also die freundliche Medizinerin, die insgeheim Experimente an Menschen durchführt? Nachdenklich schürzte sie die Lippen.


    Nachdem die beiden sich schließlich eine Weile unterhalten und/oder schweigend auf das Meer geblickt hatten, verabschiedete Menou sich, um ihren Tag an einem anderen Ort fortzusetzen.


  • Seufzend verschränkte er die Arme hinter seinem Kopf, schmunzelte dabei jedoch leicht, als sie ihn schon fast dazu zwang nächste Woche zur Schule zu gehen. "Jaja, keine Sorge, Ms. Streberin. Schließlich muss ja die ganze Klasse erfahren, von wem er seinen schlechten Einfluss hat." Als ob das nicht sowieso klar gewesen wäre. "Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen", blabberte er wie ein Kind um es seiner Partnerin noch einmal auf alberne Art und Weise zu versichern. Man hätte auch gut genug meinen können, dass er all das nur sagte um vom Thema abzulenken, aber zu Marinas Glück hatte er wirklich vor zur Präsentation zu erscheinen, denn so viel hatte er im Moment ja auch nicht zu tun, haha... Wenigstens würde ihn dieser Schulscheiß von seiner jetztigen Lebenssituation und Kyle ablenken. Ehe sie sich versahen, näherten sich die beiden Schüler schließlich dem riesigen Hafen, umgeben von Containern und Arbeitern die sich nach Feierabend sehnten. "Oh man, ich würde heulen wenn ich an Halloween arbeiten müsste. Oder einfach blau machen." Ein flüchtiges Grinsen huschte über sein Gesicht und seine Blicke wanderten hin und her. Obwohl er nun schon eine Zeit lang hier lebte, war er noch nie in diesem Bereich der Stadt gewesen und zugegeben: auf den ersten Blick wirkte der Ort nicht gerade schön. Doch je weiter die Teenager gingen, desto leerer und ruhiger wurde es und man konnte tatsächlich eine Aussicht aufs Meer genießen, ohne ein Schiff in jedem Blickwinkel zu erwischen. Ein langer Holzsteg stach dem Punk ins Auge und sah im Moment wie die perfekte Sitzgelegenheit aus. Ohne Marina zu fragen steuerte er auf sein Ziel zu und ließ sich am Rand nieder, sodass seine Füße über dem Wasser baumelten und sein Kopf in Richtung Horizont sah, an welchem die Sonne gerade anfing unterzugehen. "Achja, ich wollte übrigens nochmal anmerken, dass ich bis jetzt die gesamte Zeit auf Salami Bockwurst aufgepasst habe!" Was vielleicht auch nur daran lag, dass sich die beiden nicht weiterhin für das Projekt verabredet hatten. Und 'aufpassen' war wohl auch nicht das richtige Wort. Während sich seine bunthaarige Freundin neben ihn setzte (sag ich jetzt mal so, yolo), kramte er etwas Kleines aus seinem Rucksack. Vorsichtig entfernte er das längliche Stück Plastik und steckte es in eine dafür vorgesehene Öffnung, ehe er daran sog. "Hm?" Fragend hielt er Marina seine Caprisonne entgegen, schließlich hatte sie vor einigen Minuten ihren Kaffee fast komplett verschüttet. "Bist du heute eigentlich nicht zu irgendeiner Party von deinen mega coolen Schulfreunden eingeladen oder so?" Zwar schien es von Anfang an nicht so, als hätte sie noch irgendetwas vorgehabt, doch insgeheim hoffte Luke, dass sie jetzt nein sagte um es ihm nochmal zu versichern.

  • Als die beiden Teenager an den Hafen gelangten sog Marina zufrieden die salzige Hafenluft ein. Es war - trotz Feiertag - geschäftiger Betrieb hier und die Schiffahrt hatte mit ihren stählernen Frachtschiffen und riesigen Containern nur noch wenig mit Magie und Erntegöttinnen zutun, doch die Lilahaarige hatte diesen Hafen schon immer gemocht. Sie wusste nicht was es war doch immer wenn sie hier war breitete sich in der Göttin ein wohliges Gefühl aus. Sie hatte das Gefühl, dass sie hier als Kind viel Zeit verbracht hatte, doch mehr konnte sie auch nicht erahnen. Auf die Bemerkung des Blauhaarigen über die Arbeiter grinste das Mädchen "Ich auch." erwiderte sie nur und musste dabei weiter schmunzeln. Auch sie hätte heute arbeiten müssen. Eigentlich musste sie jeden Tag Erntegöttinnenkram erledigen, doch Menschen waren so fabelhaft selbstständig, die bekamen ihre Landwirtschaft auch allein in den Griff. Auch wenn sie dabei Muttererde förmlich aussaugten und mit Nitraten und ähnlichem Schnickschnack vollpumpten. Viel konnte die junge Erntegöttin daran ja auch nicht ändern und unter solchen Bedingungen brauchte sie dann auch nicht arbeiten.
    Allmählich wurde die Umgebung der Teenager leerer und sie kamen an einen ruhigeren Ort des Hafens und setzten sich an einen Steg. Bereits als sie den Holzsteg ansteuerten musste das Mädchen leicht die Stirn runzeln. Es war als würde eine Erinnerung zurückkommen, doch es war für die Teenagerin eher wie nach einer Wolke greifen. Sie war da, doch viel zu weit weg um sie zu greifen.
    Zum Glück war Luke da und holte Marina weg von diesen diffusen Gedanken, als er sich wieder zu Wort meldete. An zwei Fingern hob sie das Mehlsäckchen demonstrativ hoch und zog eine Augenbraue hoch, "Ja danke, sieht man," kommentierte sie die Anmerkung sarkastisch, gefolgt von einem Lachen.
    Das Lachen verschwand und Marina musterte die Caprisonne die der Pinsel ihr hinhielt. Da. Da war es schon wieder. Dieses Semi-Deja vu. Langsam schüttelte die Teenagerin den Kopf und ignorierte wie bekannt ihr die Situation vorkam. "Ich...," Marina zögerte, Mann das klang jetzt voll uncool, "trinke keinen Saft aus Fruchtsaftkonzentrat mit... Zuckerzusatz." murmelte sie ein wenig zerknirscht und wandte den Blick ab. Sie konnte sich schon einen blöden Kommentar von Luke vorstellen, aber sie konnte ihm ja schlecht sagen, dass in der Fabrik zusammengemischter Obstsaft aus einer Folien-Alu-Beutel, vielleicht für den Moment ganz lecker klang, ihr wählerischer Göttinnenkörper damit aber nichts anfangen konnte.
    "Es gibt keine coolen Leute an der Schule, außer mich selbst," antwortete sie klar auf die nächste Frage des Punks mit einem zauberhaften Lächeln, "das müsste dir doch eigentlich klar sein." Liebevoll platzierte die Schülerin Salami Bockwurst auf ihrem Schoß. "Also kannst du dich glücklich schätzen Luke Fox. Die coolste Party steigt genau hier," verkündete das Mädchen und machte eine selbstdarstellende Handbewegung auf sich und den Mehlsack auf ihrem Schoß.


  • Leise stieß er ein er ein beleidigtes 'Pfff' auf Marinas Kommentar zu ihrem Baby aus. Zwar hatte sie Recht, aber... Eigentlich gab es kein aber, da der halb kaputte Mehlsack tagelang lediglich in Lukes Rucksack gelebt hatte und schon einige Schmutzflecken mit sich trug. Nun konnte man ihn wenigstens einen der beschissensten Väter allerzeiten bezeichnen, weshalb er Marina insgeheim dankbar war, dass sie schließlich das Thema fallen lassen hatte. Jedoch musste der Blauhaarige in diesem Moment wirklich verdutzt gucken, als sie plötzlich anfing von irgendwelchen Zusätzen zu labern. "...Was?" War sie etwa auf Diät? Er stand in keiner Position in der er dazu berechtigt wäre einem Mädchen etwas über ihre Figur zu sagen, doch eigentlich hätte er sie jetzt als normalgewichtig eingestuft. Oder war sie irgendwie allergisch gegen diese Dinge?! "Ich... habe ehrlich gesagt keine Ahnung was Fruchtsaftkonzentrat ist", gab er schließllich zu und starrte auf die Packung der Caprisonne, nachdem seine Mitschülerin ihren Blick von ihm abgewandt hatte. Ihm musste es ja nicht peinlich sein, dass er keine Ahnung von solchen Sachen hatte, da er allgemein keine Fucks auf andere Leute oder ihre Meinung über ihn gab ¯\_(ツ)_/¯. Sorgfältig scannten seine Augen die Worte der Frontseite ab, "Ohne künstliche Süßstoffe, ohne künstliche Aromen, ohne Konservierungsstoffe... guck!" Überzeugt hielt er ihr die Packung unter die Nase, damit sie sich selbst vergewisser konnte. Luke kümmerte es nie was für Dinge in seinen Lebensmitteln enthalten waren, aber das klang doch gar nicht so ungesund und es war schließlich nur Saft, oder? "Kriegst du davon Darmbeschwerden oder so?", fragte er sie ernsthaft, musste dabei aber trotzdem ein wenig lachen und zog sich schließlich wieder ein paar Schlücke durch den Strohhalm.
    "Aber das, was die Party so cool macht, bin doch wohl eher ich." Grinsend lehnte er seinen Arm auf ihrer Schulter ab und trank wieder von seiner Caprisonne. "Du Nerd." Hey, das musste hinzugefügt werden. "Und wie sehen coole Parties normalerweise für dich aus?" Die Lilahaarige konnte sich mittlerweile bestimmt schon ein Bild davon machen, wie so etwas für Luke ablaufen musste, oder zumindestens sollte sie wissen, dass dann für den Punk so gut wie immer Alkohol - oder anderes - am Start war.

  • Fragend blickte Marina zum begriffsstutzigen Punk herüber, der nicht wirklich verstanden hatte was die Erntegöttin ihm gerade gesagt hatte und realisierte, dass vielleicht nicht jeder sich Gedanken darüber machen musste aus was seine Nahrung bestand. Ein amüsiertes Kichern entwich dem Mund der Lilahaarigen als Luke sie darauf aufmerksam machte was so nicht in diesem Gebräu drin war und einen Beweis für die erfolgreiche wie offensichtliche Werbestrategie von Caprisonne war. "Natürlich schreiben die das da vorne auf die Packung drauf aber schau," augenverdrehend drehte sie die Packung herum und deutete auf die Zutatenliste, "Fruchtsaft aus Fruchtsaftkonzentrat und mit Zucker." Seit je her ignorierte Marina eigentlich womit Produkte beworben wurden und suchte immer als erstes die Zutatenliste, wobei sie natürlich selten ein Fertigprodukt in einem Laden fand, das sie ohne weiteres zu sich nehmen konnte. Auf die Frage des Blauhaarigen reagierte sie mit einem Schulterzucken "So in etwa. Ich vertrag' viele Sachen die Menschen in ihr Essen tun nicht," erklärte sie ihm apathisch und heftete dabei ihren Blick auf die orangerot schimmernde Wasseroberfläche unter ihren Füßen und realisierte erst im Nachhinein, dass es fast so klang als würde sie andeuten nicht zu der Gruppe Mensch zu gehören, hoffte aber, dass das noch im Toleranzrahmen lag.
    Als Luke die Frechheit besaß die Göttin als Nerd zu bezeichnen während er sie auch als Armlehne benutzte, hustete Marina einige Male gekünstelt. "Sorry, hab ich auch erwähnt, dass ich zudem noch allergisch gegen absoluten Nonsens bin?" fragte sie sarkastisch während sie gespielt beleidigt die Arme verschränkte. "Hmmm...," überlegte das Mädchen bei der nächsten Frage des Pinsels, sie war nicht oft auf Parties eingeladen, aber bei öffentlichen Parties fehlte auf jeden Fall nie, "Musik und Alkohol." Das Mädchen schaute sich erwartungsvoll um bis ihr Blick schließlich wieder am Trinkpäckchen des Jungen hängen blieb, "Aaaw, Luke, unsere Party ist der totale Flop," stellte die Erntegöttin gekränkt fest und schmollte den Punk halbernst an.


  • Kamil starrte verträumt aufs Meer. Seine Familie fehlte ihm wirklich sehr. Manchmal wünschte er sich sogar, e könne das Reich der Toten besichtigen und sich ein letztes Mal mit seiner Famile unterhalten, sich ausgiebig von ihnen verabschieden. Es gab so vieles, was er ihnen gerne sagen würde. Egal was die Zukunft für ihn auch brächte, seine Familie würde davon nichts erfahren. Sei es ein toller Job, eine wundetvolle Frau oder gar eine eigene Familie seitens Kamil, es würde immer alles unvollständig bleiben.
    Der junge Mann ohrfeigte sich gedanklich selbst und schüttelte den Kopf. Was dachte er denn da schonn wieder und was hatte er bitte von seiner Melancholie?
    "Umm.. tut mir Leid...ich war schon wieder in Gedanken versunken. Was sagtest du noch gl... ?" Verwirrt blickte Kaml sich um. Wiet und breit war niemand zu sehen. Hatte er wirklich so lange auf das Meer gestarrt, bis Menou gegangen war?
    Der Braunhaarige runzelte die Stirn. Das hatte er ja toll hinbekommen. Jemand sprach mit igm und wollte ihm hefen und er hatte sie vergrault. Seufzend erhib er sich, ließ seine Hände in die Hosentaschen gleiten und verließ den Hafen ~


  • Fragwürdig zog der Punk seine Augenbrauen zusammen, als sie ihn als 'Menschen' bezeichnete, was ihren Satz allgemein ziemlich komisch klingen ließ. Es war ja nicht so, dass er plötzlich irgendwas verdächtigte, denn welcher normaler Mensch fragte sich schon, ob die Person gegenüber von ihm ein Fabelwesen wäre. Aber gut, es war gerade das erste Mal in seinem Leben, dass ihm irgendwer erklärte, was sich für Lügen und Tricks in diesen Fertigprodukten befanden - was den Jungen aber sicher nicht davon abhalten würde, sie weiterhin zu verzehren. Solange es schmeckt~. War ja sowieso nicht so, dass er allein durch genügend Alkohol und Drogen seinen Körper kaputter machte, als er es mit Zucker und irgendwelchen Zusatzstoffen je könnte. Aber kümmern tat das sowieso keinen, das hatte es noch nie. Und zugegeben, alt zu werden war auch nicht gerade ein Ziel des Blauhaarigen.
    "Sorry, hab ich auch erwähnt, dass ich zudem noch allergisch gegen absoluten Nonsens bin?", wiederholte er Marinas Satz in einer quietschenden Stimme nach um sie zu necken und setzte sich wieder aufrecht hin. "Pfff, also bitte! Du solltest wenigstens wissen, dass man bei mir immer Alkohol, oder anderes, und gute Musik findet", antwortete Luke völlig selbstüberzeugt, auch wenn gute Musik auch nur geschmackssache war. Wahrscheinlich konnte sich die Schülerin schon denken, in welche Richtung sein Geschmack ging, auch wenn man Stereotypen dabei ignorieren sollte. Aber sie trafen auch oft genau zu, wie eben in diesem Fall. "Ich hab' keine Ahnung was du so hörst, aber könnten wir uns vielleicht auf Pop-Punk einigen?" Er hatte auf seinem Handy schließlich kaum andere Musik und hey, wer mochte keinen Pop-Punk?! Während er auf eine Antwort ihrerseits wartete, kramte er in seinem großen Rucksack herum, nur um überraschenderweise zwei Bierflaschen herauszuholen. Man musste ja für alles gewappnet sein, wenn man sich entschieden hatte, für die nächsten paar Tage obdachlos zu sein. Und auf seinen eigenen Geburtstag darf man ja wohl anstoßen, oder? Mit Leichtigkeit, und Hilfe von seinem Feuerzeug, öffnete er den Deckel einer Flasche und stellte diese neben sich. "Ich hoffe doch du trinkst Bier?" Während er der Lilahaarigen die andere Flasche und sein Feuerzeug hinhielt, bewegten sich seine Augen auf das Etikett der Flasche, nur um zu prüfen, dass nicht irgendwelche merkwürdigen im Getränkt enthalten waren...

  • [Bild von Marina]



    "So spreche ich gar nicht!"
    widersprach Marina empört in einer viel zu hohen Stimmlage und räusperte sich, "ich meine äh, so spreche ich gar nicht," wiederholte sie mit einer betont tiefen Stimme. Skeptisch zog Marina wieder die Augenbrauen hoch als Luke ihr erklärte, dass man bei ihm immer irgendetwas fand. "Ich hoffe mit 'man' klammerst du sämtliche Vertreter des Staates und Justitia aus, wenn du 'anderes' dabei hast," kommentierte das Mädchen trocken mit einem Zwinkern. "Hmm..ich höre alles mögliche was ääh... gut... klingt...," erklärte Marina verlegen - es war irgendwie immer komisch, wenn man gefragt wurde welchen Musikstil man so hörte, wenn man davon keine Ahnung hatte, "mach einfach deinen Lieblingssong an," schlug die Schülerin vor, als Luke noch in seinem Rucksack herumkramte und schließlich zwei Bierflaschen herbeizauberte, welche die leicht versnobte Göttin unsicher musterte und zögerlich entgegen nahm. "Wie immer vorbildlich vorbereitet, huh? Ich hab... eigentlich... noch nie Bier getrunken," gab die Lilahaarige zu. Sie war eher so der Champagner- und Sekttyp, wenn es um Alkohol mit Kohlensäure ging. So wie sie es aus Filmen kannte und so wie sie es eben bei Luke gesehen hatte öffnete Marina die Flasche, steckte den Kronkorken natürlich behutsam in ihre Jackentasche und grinste, "Aber es gibt ja immer ein erstes Mal oder?"
    sagte sie und hielt das Bier zum Anstoßen hoch: "Also... Happy Halloween würde ich sagen?" Da kam der Göttin eine Idee: "Ich finde wir sollten uns noch Verkleidungen besorgen, wenn es dunkel wird! Ich meine... nicht, dass du nicht schrecklich aussiehst oder so, aber Verkleiden ist doch das beste an Halloween!" meinte die Schülerin neckisch, meinte ihren Vorschlag aber durchaus ernst.


  • "Alles mögliche und Lieblingssong? Klingt gut." Während sie damit beschäftigt war, die Bierflasche nach lebensbedrohlichen Inhaltsstoffen zu inspizieren zu öffnen, scrollte er durch seine Playlist, skippte dabei über diverse Songs von Bands wie FIDLAR, Brand New, The Wonder Years oder blink182, bis er endlich das gefunden hatte, was ihm bei 'Lieblingslied' in den Kopf kam. Gespannt wartete er auf Marinas Reaktion zu seinem Musikgeschmack, doch diese schien gerade wirklich fokussiert auf das Bier zu sein. "Keine Sorge, zur Not trinke ich deins gerne selber." Es war ja nicht so, dass es heutzutage an jeder Ecke einen Kiosk gab, bei dem man sich jeden Alkohol, den man sich gerade wünschte, kaufen konnte. Früher hatte Luke sich stets etwas auf illegaler Art und Weise besorgt: entweder lies er die eine oder andere Flasche mal eben so mitgehen oder kaufte sein Zeug bei Ladenbesitzern, denen das Alter ihrer Kunden am Arsch vorbei ging. Aber hey, ab heute konnte er sich ja tatsächlich völlig legal Alkohol oder Zigaretten kaufen, wow, amazing!
    Schließlich wandte er sich grinsend an Marina und erhob ebenfalls seine Flasche, um diese gegen ihre klirren zu lassen. "Happy Halloween!" Schnell warf er ihr noch ein Lächeln zu, eher er den ersten Schluck aus seiner Flasche nahm und der bittere Geschmack sich in seinem Mund ausbreitete. Er konnte sich gut genug daran erinnern, dass er seine ersten Biere gehasst hatte, doch je mehr man davon bekam, desto schneller gewöhnte man sich daran, aber die Regel galt wahrscheinlich bei fast jeder Sorte von Alkohol. "Und Happy Birthday." Die Worte, die er vor sich hin murmelte, waren so leise, dass sie kein anderer hören konnte, da er die Aufmerksamkeit heute auch gar nicht auf seinen Geburtstag lenken wollte, aber es war ja sonst kein anderer Mensch da, um ihm zu gratulieren hmnothing . Egal, man wollte hier ja nicht in Selbstmitleid versinken! Alleine das Wort 'Verkleiden' brachte ihn wieder auf ganz andere Gedanken. "Dann sollten wir uns aber beeilen. Ich glaube die meisten Menschen besorgen sich ihre Kostüme einige Tage vorher, oder?" Am Ende würden die beiden wahrscheinlich als Kartoffelsäcke improvisieren müssen.

  • Gespannt wartete Marina darauf dass Luke seinen Lieblingssong einschaltete. Marina fand, dass die Musik die ein Mensch hörte immer sehr viel über seine Persönlichkeit aussagte. Neugierig lugte das Mädchen dem Pinsel über die Schulter und hoffte, dass sein Musikgeschmack so cool wie er wirkte war. Die Erntegöttin konnte sich nicht vorstellen sich mit jemandem verstehen zu können der an Geschmacksverirrung litt. Sie schloss die Augen als Luke ein Lied laufen ließ, um sich komplett auf den Song zu konzentrieren und - den Göttern sei Dank - musste sie Luke wohl nicht die Freundschaft kündigen. Rhythmisch tippte sie mit ihrem Finger den Takt des Songs. "Passt zu dir... wie heißt der Song?," fragte das Mädchen und beantwortete sich seine Frage bereits selbst als sie die Augen öffnete und wieder einen Blick auf das Handy des Blauhaarigen warf. "Weißt du, beim Alkoholgeschmack," die Schülerin warf einen skeptischen Blick auf ihr Bier, "kann man sich ruhig streiten, aber mit Menschen, die einen miesen Musikgeschmack haben, könnte ich mich wohl auf Dauer nicht verstehen," erklärte sie, bevor sie mit dem Punk anstieß und ihren ersten Schluck Bier trank und kurz das Gesicht verzog. "Uh.. Hmm... ist okay würde ich sagen...," gab der kleine Snob zu und zuckte die Schultern, "kommt zwar nicht an Champagner ran, aber ich denke damit kann man sich auch irgendwie anfreunden."
    Als Luke seine Bedenken aussprach, dass die Teenager zu spät für Kostüme dran seien schaute Marina ihn schief an, "Seit wann interessiert dich was andere Menschen machen?" neckte sie den Punk während sie bereits anfing aufzustehen, "Lass uns einfach keine Zeit verlieren und uns die übrig gebliebenen Kostüme schnappen."


  • "Äh..." Auf Marinas Frage hin wanderte sein Blick wieder auf das Display, da Namen-merken eine von vielen Sachen war, die ihm ziemlich schlecht lagen. "Don't Preach To Me." Er war sich nicht sicher, wie viel sie mit dieser Information anfangen konnte oder ob sie nur aus Nettigkeit fragte, um aufmerksam zu wirken. Mimik oder Körpersprachen lesen konnte er übrigens auch kein Stück, aber der Song schien ihr dann doch zu gefallen...? Ihren nächsten Satz konnte er auch kaum deuten, da er anscheinend einfach scheiße in allem war, was mit sozialem Kontakt zu tun hatte. Naja, whatever, zur Not hätte sie bestimmt schon etwas dagegen gesagt und ihn, mehr oder weniger, auf eine höfliche Art und Weise darum gebeten, etwas anderes anzumachen (hrhr).
    "Champagner?", wiederholte er schließlich und zog schmunzelnd, aber auch fragwürdig eine Augenbraue in die Höhe als er sie ansah. "Ich hab keine Ahnung wie so ein Gesöff schmeckt, aber allein die restlichen 5€ in meiner Tasche sagen mir gerade, dass ich wahrscheinlich nie in meinem Leben an diesen Geschmack herankommen werde. Zumindestens nicht auf legale Weise." Es war nicht unmöglich, Alkohol in manchen Läden zu klauen, doch er hatte bisher auch nie vorgehabt, sich so etwas wie Sekt oder anderen kohlensäureartigen Alkohol zu schnappen, weil... ja. Das ganze Zeug sah sowieso immer viel zu komisch für ihn aus und es war sowieso immer scheiße, sich an die teuren Dinge zu gewöhnen. "Aber keine Sorge, Prinzessin. Das nächste Mal werde ich mich natürlich darum kümmern, Ihnen das Feinste vom Feinen mitzubringen, da Ihnen Caprisonne und Bier nicht gut genug sind." Zwar klang das schon fast gemein, doch die Lilahaarige sollte ja wissen, dass er jede Chance nutzen musste um sie zu necken.
    Als sie schließlich aufstand, sprang der Blauhaarige ebenfalls rasch auf und schmiss sich seinen Rucksack um eine Schulter, während der andere Riemen unbefestigt blieb. "Wir dürfen das Kostüm für Sabo nicht vergessen", erwähnte Luke noch grinsend, als sich die beiden in Richtung Plaza begaben~


  • Shuka starrte gedankenverloren vor sich hin, während ihre Füße sie ganz von selbst in irgendeine Richtung trugen. Mit Unsehen hatte das Ganze nichts zu tun, denn die Schülerin achtete nicht wirklich auf ihre Umgebung und schlurfte einfach vor sich hin. In ihr breitete sich eine unnatürliche Leere aus, weil sie solche Spaziergänge eigentlich immer mit ihrer besten Freundin gemacht hatte. Doch nun war Shuka weit weg von ihrer Heimat und von ihrer zweiten Hälfte; und das war ein uheimliches Gefühl, ein Gefühl nicht vollständig zu sein. Sie war doch bei ihrer Familie, aber auch diese konnte die Leere in ihrem Herzen nicht wieder wett machen. Doch die Violetthaarige konnte auch nicht zurück, denn ihre Familie konnte und wollte sie nicht zurück lassen, auch wenn sie dafür ihre einzige Freundin zurücklassen musste. Jetzt, wo Shuka das alles richtig realisierte, dass sie wohlmöglich niemals zurück konnte, wurde ihr Herz noch schwerer. Shuka hörte Wasserrauschen und erblickte die Stege, welche tief ins Wasser hinein ragten. Sie ging näher heran und blickte auf das Wasser; Erinnerungen stiegen in ihr hoch, Erinnerungen an das Leben in ihrer Heimat, an die Erlebnisse mit ihrem zweiten Ich. Tränen stiegen Shuka in die Augen und sie versuchte, diese zurückzuhalten. Niemand sollte sie so sehen, denn sie wollte Niemanden damit belästigen. Aber letztenendes waren die salzigen Wassertropfenn stärker und bahnten sich ihre Wege über Sukas Wangen. Sie atmete schwer und sank auf die Knie. Es tat irgendwie gut, alles rauszulassen, aber gleichzeitig hatte sie Angst, dass man sie so sehen konnte. Shuka versuchte aufzuhören, versuchte die Tränenbäche abzustellen und wieder Worte zu finden, aber es funktionierte einfach nicht. Sie liebte das Rauschen des Meeres, aber genau das brachte so viele Erinnerungen ans Tageslicht. Die Schülerin versuchte aufzustehen, aber ihre Beine fühlten sich an wie Pudding und sie war nicht in der Lage sich richtig zu bewegen. Shuka schluchzte immer wieder und versuchte sich zu beruhigen, merkte dabei nicht, wie ihr Oberkörper gefährlich nahe ans Ufer kam. Ein paar Milimeter noch und sie würde fallen, sich eventuell stoßen und ertrinken. Das war nicht in ihrer Absicht, doch im Moment realisierte Shuka das garnicht. Ihr Körper zitterte, schüttelte sich immer wieder, während die Tränen nicht versiegen wollten.Warum musste sie nur in einen solchen Zwiespalt geraten? Irgendwann würde sich die Violetthaarige damit abfinden können, doch so kurz nach dem Umzug war die Wunde noch zu frisch,als dass sie einfach glücklich weiter leben könnte.

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    [IMG:http://fs5.directupload.net/images/151120/tryguitf.png] Hellgraue Wolken zogen über den Himmel, was die Sonne nicht davon abhielt den Tag zu erleuchten. Es war ein windiger Tag, die kühle Brise von Meeresseite wurde am Hafen noch viel deutlicher spürbar. Eine junge Frau mit hellblauem Haar hatte sich auf dem Weg zum Hafen gemacht, da es schon etliche Jahre her war, dass sie das Meer zum letzten Mal gesehen hatte. Sie war mitten auf dem Festland groß geworden, daher war ihr das Wesen des Ozeans gänzlich fremd, weswegen sie sich umso mehr freute das Riverport auch mit einer schönen Landschaft werben konnte. Da sich der Sommer diesen Jahres auch äußerst wechselhaft zeigte, war die kleine Dame froh, sich für ein langärmliges Kleidchen entschieden zu haben und im gemütlichen Schritt spazierte sie die Hafenseite entlang bis ein Schluchzen vernahm. Tiens? Wer mochte denn an diesem ruhigen Tage einen Grund zum Weinen finden? Besorgt folgte Antoinette dem Geräusch der Tränen einen Steg entlang. In ihr Sichtfeld zeigte sich nun ein junges Mädchen mit schönem Haar, welches mühevoll versuchte die salzigen Tränen auf ihrem Gesicht abzuwehren. Sie wirkte rein auf sich selbst fokussiert und schien ihre Umgebung nicht recht wahrzunehmen und Antoinette erkannte, dass hübsche Ding gefährlich nah am Wasser stand. Die Belgierin wollte ihr schon zurufen, hatte dann jedoch Sorge sie zu erschrecken und das Gegenteil zu bewirken. Doch war ein ruhiges Herangehen dann nicht vom selben Wesen? Sie selbst erschrak zumindest immer mehr, wenn jemand plötzlich vor ihr stand als umgekehrt. Da Antoinette den Hafen zum ersten mal besuchte, konnte sie auch nicht einschätzen, wie gefährlich oder ungefährlich die Situation einzuschätzen war. Wenn es kein Geländer zur Sicherheit gab, musste man immerhin davon ausgehen, dass ein Fall nicht allzuschlimm wäre... oder? Mon Dieu, warum weinte das Mädchen denn so erbitterlich? Der Anblick zerriss der jungen Erwachsenen fast das Herz. Sie konnte das Mädchen doch nicht einfach so im Regen stehen lassen! Antoinette entschloss sich schließlich dazu langsam und ruhigen Schrittes an die Person heranzugehen, nah genug, bis diese greifbar wurde. Anschließend nutzte sie die Gunst des Augenblicks und fasste geschwind den zierlichen Arm des Mädchens, um sie mit leichtem Schwung von der Kante des Stegs wegzuziehen. Das war vielleicht alles andere als eine charmante Lösung, erschien der Belgierin jedoch auf jeden Fall die zuverlässigste Methode zu sein. Glücklicherweise war die weinende Gestalt eher von ihrer eigenen Statur und mit den Schuhen, die sie anhatte, war Antoinette sogar ein kleines Stück größer. "Vorsicht.", ergriff sie schließlich das Wort - besser spät als nie, "Nicht das du dir was tust, bonté divine." Dabei beließ sie es erstmal, immerhin war die junge Dame auch kein Meister der großen Worte. Außerdem musste das Mädchen sicherlich erstmal den Schock verdauen, den sie ihr gerade verpasst hatte. Ob sie die Situation vielleicht ganz falsch eingeschätzt hatte?


  • Shuka wurde ruckartig aus ihren Erinnerungen gerissen, als sie etwas packte und vom Wasser wegzerrte. Sie sog scharf die Luft ein und starrte eininge Momente einfach nur auf den Boden vor sich; nicht in der Lage sich zu regen. Doch als plötzlich eine weibliche und dazu noch unbekannte Stimme die Stille zerschnitt, drehte sich Shuka reflexartig in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Mit großen Augen starrte sie die Frau an, welche sie scheinbar vom Steg weggerissen hatte. Die Worte, die sie an Shuka richtete, gingen in dem Moment des Schocks vollkommen an ihr vorbei. Jemand war vorbei gekommen, hatte gesehen wie sie weinte, hatte sie vom Wasser weggezerrt. Jemand vollkommen Fremdes! Shuka konnte die Frau nur weiter anstarren, sah ihr in die rötlichen Augen. Shukas Ateem verschnellerte sich. "I-ich... I-ich...." Mehr brachte sie einfach nicht hervor. Was sollte die Violetthaarige denn sagen? Wenn sie jetzt nur nicht alleine wäre... wenn nur ihre beste Freundin hier wäre... Die Schülerin war komplett überfordert mit der Situation; Sie wusste garnicht, was sie jetzt zu der Frau mit dem hellblauen Haar sagen sollte. Erwartete diese überhaupt eine Antwort? Und wenn sie garnicht wollte, das Shuka etwas sagte? Aber warum hatte sie sie dann angesprochen? Im Kopf der Violetthaarigen wütete ein Sturm an Gedanken, an Fragen deren Beantwortung nicht in ihrem Ermessen lag. "Es tut mir Leid!" Schrill, gar kreischend kamen die Worte aus ihrem Munde und sogleich zuckte Shuka selbsst zusammen, denn diese Worte waren einfach aus ihr heraus gekommen, ohne, dass sie sie aussprechen wollte. Sie machte doch immer irgendwas falsch, egal, wie sehr sie sich bemühte, alles richtug zu machen. Wieder stiegen ihr die Tränen in die Auen. Aber Suka konnte doch nicht jezt anfangen zu weinen, nicht schon wieder, nicht vor dieser Person! Beim Versuch, standhaft zu bleiben, zitterte ihr Körper wieder unaufhörlich und die Violetthaarige starrte geradewegs auf den Boden.

  • [IMG:http://fs5.directupload.net/images/151120/tryguitf.png] Das junge Mädchen vor ihr schien vollkommen aufgelöst zu sein, versuchte stetig ihrem Blick auszuweichen und zitterte am ganzen Leibe. Mon Dieu, was hatte sie denn? Der traurige Anblick vor ihr tat der Belgierin einfach leid, gleichzeitig wusste sie nicht so recht mit der Situation nun umzugehen. Hätte sie sich besser nicht einmischen sollen? Allerdings hatte die Lage der Fremden doch nicht ganz ungefährlich ausgesehen und Antoinette hätte sich ihr Leben lang Vorwürfe gemacht, wenn sie am nächsten Morgen einen Artikel mit "Violetthaariges Mädchen am Hafen tot aufgefunden" in der Zeitung gelesen hätte. Dennoch wusste Antoinette im weiteren Schritt nicht so recht, was sie jetzt tun sollte um der Frau vor ihr ein Trost zu sein. Manchmal brauchte man ja auch einfach ein bisschen Abstand zu der meist hektischen Umgebung der Stadt. Sie konnte das sehr gut nachvollziehen, immerhin ging es ihr selbst ebenfalls oft so und sie gönnte sich gerne etwas Zeit mit sich allein. Trotzdem! "Pour rien, es gibts nichts zu verzeihen.", versuchte Antoinette es in einem milden Tonfall. Das wichtigste war erstmal, dass sich die Person vor ihr beruhigte. "Au contraire, ich hoffe ich habe dich nicht zu sehr erschreckt!" Kurz wollte Antoinette noch etwas hinzufügen, fand jedoch nicht die richtigen Worte und beließ es daher dabei. Aus den Augenwinkeln vernahm sie, dass sie sich - für ihren Geschmack - noch immer etwas zu nah an der Kante befanden. "Möchtest du dich vielleicht setzen?", erkundigte sie sich daher unbefangen. Am Hafen gab es glücklicherweise genug Bänke und anderweitige Möglichkeiten um das Panorama zu genießen. So würde sie auch rausfinden ob sie zu lästig wurde oder nicht, gehen und das Mädchen alleine lassen konnte sie danach auch immer noch.

  • (@Mirai - du musst noch ein [/img] hinter dem Bildquellcode machen, dann gehen die Farben wieder)


    [IMG:http://fs5.directupload.net/images/151120/tryguitf.png] Das junge Ding vor ihr schien weiterhin neben der Spur zu sein, etre au bout de rouleau. Mit besorgten Blick bedachte Antoinette das unsichere Mädchen und vergegenwärtige zufriedenstellend ihr Einverständnis sie zu einer Bank zu begleien, wo die Gefahr geringer war, dass sie jeden Moment abrutschen konnte. Die junge Dame war kein außerordentlich neugieriger Mensch, fragte sich dennoch was das Mädchen vor ihr wohl so sehr bewegen mochte. Antoinette hütete jedoch taktvoll ihre Zunge, immerhin ging es sie auch nichts an. Ob sie das Häuflein Elend nun einfach alleine lassen konnte, sollte? Das erschien ihr irgendwie nicht richtig. Sie würde schon gehen, wenn ihr die Gesellschaft lästig wurde - außerdem hatte der Hafen nun wirklich seinen ganz eigenen Flair. So nahm die Belgierin sich also ein Herz, griff nach ihren gerüschten Röcken und setzte sich neben das traurige Mädchen, darauf achtend ihr genug Freiheit zu lassen. "Gibt es etwas was ich für dich tun kann, Cherie?", erkundigte sie sich nach einer kurzen Pause mit sanfter Stimme. Das Gesicht ihres Gegenübers war bereits ganz rot von den vielen vergossenen Tränen und Antoinette wurde bei dem Anblick das Herz schwer. Kurz wandte die kleine Frau sich ab und begann in ihrer im Verhältnis äußerst großen Tasche zu kramen. Antoinette war eine Persönlichkeit die gerne alles mit sich führte. Smartphone und Geldbeutel natürlich, daneben aber auch Parfüm, etwas zu trinken, Schminkzeug, eine kleine praktische Bürste, etwas hauseigene Schokolade und... die Taschentücher fehlten. Vous plaisantez?! Nagut, wenn sie dem weinenden Mädchen schon kein Taschentuch anbieten konnte, dann aber zumindest etwas Süßes - Schokolade schüttete Glückshormone aus, das ließ sich auch ohne Wissenschaft beweisen! Sie griff nach dem kleinen, verzierten Schächtelchen, öffnete es und bot der Fremden die süßen Versuchungen an. "Pralinen aus dem eigenen Laden.", verkündigte sie mit einem sanften Lächeln, "Nimm. Das hilft, ich verbürge mich dafür, promissoire."


    (@ Lu sie kommt nach wenn mehr los ist :D )

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