Das Krankenhaus "St. Ulrich"

  • Kaum war die Honigblonde in der Ambulanz angekommen, teilte ihr Dr. Mei auch schon einen Raum zu. "Anna, kümmere du dich bitte zuerst um die Patienten, die keine großen äußerlichen Verletzungen haben, um die werde ich mich nun primär kümmern, wenn du mich benötigst, piep mich an oder wenn ich ein Rezept unterschreiben muss, in Ordnung? Ich bin einen Behandlungsraum weiter.", sie nickte und machte sich an die Arbeit. Ein paar Alten lagen schon auf dem Tisch. Der erste Patient, den sie annehmen durfte, war ein sehr bekanntes Gesicht. Er war schon einige Male auf ihrer Station gewesen, da er ein Problem mit Schmerzmitteln hatte, beziehungsweise des Öfteren versuchte, welche zu bekommen, obwohl ihm nichts fehlte. Seufzend untersuchte die Krankenschwester seine Abdomen und schickte ihn schlussendlich wieder nach Hause, da ihm nichts fehlte. Sie behandelte noch ein paar Leute, die sie entweder mit Medikamenten nach Hause schicken könnte oder doch auf Station schicken musste. Die nächste Akte, die auf ihrem Tisch lag, war recht dürr, eigentlich leer. Es müsste also jemand sein, der bisher noch nicht lange hier lebte oder noch nie ins Krankenhaus musste, zum Glück. Mit der Alte in der Hand trat die Rotäugige aus dem Behandlungszimmer: "Iuka Pelekai bitte!", etwas neugierig suchten ihre leuchtend roten Augen das Wartezimmer ab, welche junge Dame denn im Wartezimmer saß. Ein hübsches Mädchen mit sehr langen violetten Haaren erhob sich mit einem leicht schmerzverzerrtem Gesicht. "Oje", kommentierte sie sehr leise.
    "Hallo Iuka! Ich heiße Anna und ich kümmere mich erst einmal um dich! Leg dich bitte auf die trage, wenn es geht! Was fehlt dir denn?", sie warf einen kurzen Blick über den Körper der jungen Dame, um zu sehen, ob sie irgendwelche äußeren Schäden hatte, doch konnte noch nichts erkennen.


    Navix3 : Sorry das es soo lange gedauert hat D:

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •


  • Iuka wartete und wartete. Allmählich leerte sich das Wartezimmer der Ambulanz und es sollte nichtt mehr lange dauern, bis das Mädchen aufgerufen wurde. Warum dauerte sowas immer so endlos lange? In der Zeit hätte Iuka so viel Sinnvolles machen können, aber nein, sie saß hier fest und hoffte, dass es ihrem Bauch bald wieder besser ging, ansonsten würde ihre Schwester sie vermutlich persönlich ans Bett ketten bis sie gesund war. Gelangweilt blätterte die Lilahaarige in einer Zeitschrift, ihr Handy hatte sie, wie es sich gehörte abgeschaltet, und bemerkte die honigblonde Frau mit den roten Augen gar nicht erst, bis diese ihren Namen rief. Iuka seufzte erleichtert auf, dass das Warten nun vorbei war und legte die Zeitschrift auf den Tisch vor sich. Langsam erhob sie sich und hielt sich den schmerzenden Bauch. Tolles Mitbringsel aus dem Urlaub, wirklich. Die Schmerzen waren der Lilahaarigen vom Gesicht abzulesen und sie folgte der Honigblonden langsam. Die bildhübsche Frau begrüßte sie freundlich und stellte sich vor, bat sie, sich hinzulegen und ihr Problem zu schildern. "Hallo." Sie lächelte schief und gequält und kam der Aufforderung nach, legte sich vorsichtig auf die Patientenliege, hielt sich jedoch den Bauch weiterhin in der Hoffnung, dass es den Schmerz irgendwie lindern würde. "Ich hatte einen Urlaubsunfall." Fing sie an zu erklären, während sie sich selbst das Geschehene wieder ins Gedächtnis rief. "Meine Schwester und ich sind in einen Schneesturm geraten und haben es irgendwie fertig gebracht, die Rodelbahn hinunter zu.. fallen? Rollen? Naja jedenfalls habe ich dabei Bekanttschaft mit einem Baum gemacht und seitdem tut mein Buch so weh." Schilderte die Lilahaarige Anna alles und sah sie schief an.Sie hätte wirklich alles lieber aus dem Urlaib mitgenommen, als diese Verletzung. "Naja, meine Schwester hat mich überredet her zu kommen und das war wahrscheinlich keine schlechte Idee." Sie kratzte sich mit der freien Hand an ihrem Kopf, schob sich eine Strähne ihres lilanen Haars hinters Ohr und starrte an die Decke des Behandlungszimmers.

  • Während sie warteten kam immer mal wieder eine kleine, überforderte Krankenschwester in das Zimmer um in Erfahrung zu bringen was er genau hatte, oder etwas aus einem der Schränke zu wühlen, ihm Blut abzunehmen, ein Band mit seinem Namen anzulegen und noch ein paar Mal doppelt nachzufragen. Als dem Inder das sinnlose Rumgeliege irgendwann auf den Zeiger ging, schob er sich in eine sitzende Position und ließ seinen Rücken gegen die Wand fallen. Für ihre Worte hatte er nur ein Schnauben und Augendrehen übrig und stieß ein paar Mal gelangweilt mit dem Hinterkopf gegen seine Lehne. "Kommen diese Hansels eigentlich nochmal? Als ob ich nicht besseres zu tun hätte..." maulte er genervt und übermüdet. Er hatte zwar nichts besseres zu tun, war auch oft genug in solchen Notaufnahmen gewesen um sehr gut zu wissen, dass es eben wichtigeres gab als Matschfüße, aber gerne saß er nicht auf diesen Liegen. Vor allem wenn sich irgendwo auf dem Flur gerade jemand lautstark übergab wie in diesem Moment. Während er sich fragte ob er die indischen Notaufnahmen mit ihrem nicht so klinischen Aussehen lieber war, öffnete sich endlich die Zimmertüre und ein junger Arzt mit der Krankenschwester wieder. Der braunhaarige Weißkittel stellte ihm genau dieselben Fragen wie die Schwester vorher gefühlt 20 Mal. Er verdrehte wieder die Augen. "Wozu schicken sie die Frau hier her, wenn Sie die Fragen selbst nochmal stellen?" motzte er und kniff die Augen zusammen, allerdings ging der Arzt nicht groß weiter auf diese Äußerung ein und trug ihm auf sein Hosenbein hoch zu ziehen. Der Anblick darunter hätte schöner sein können. Sein Knöchel leuchtete in wunderschönen Blautönen und wirkte fast doppelt so breit wie der andere. Aufgrund des Grundbedürfnisses von Medizinern Menschen anzugrabbeln, tastete, drehte und wackelte der Mann ihm an dem lädierten Fuß herum und Nadi musste sich sehr zurückhalten ihm dafür nicht mal mit der Faust im Gesicht herumzutasten. Mit einem gequälten Stöhnen biss er die Zähne zusammen und ließ die ganze Prozedur über sich ergehen. Um sich abzulenken versuchte er sich mit Felicia zu beschäftigen. Er sah ihr in die erschöpften Augen. "Naja vielleicht hatte ich auch nur keine Lust, dass man meine Fingerabdrücke irgendwo an deiner Leiche findet und behauptet ich hätte dich umgebracht" brachte er mit Konzentration hervor und versuchte zu Grinsen, was aber wohl eher in einer Grimasse endete.

    Schlussendlich hatte der Anfängerarzt seine Untersuchung beendet und veranlasste nun eine Röntgenaufnahme von seinem Fuß, woraufhin ihn der Weißhaarige mussmutig ansah. "Das hätte man ja auch schon machen können während ich hier warten musste" brummte er dann ungnädig. Mit Beschwichtigungen a la 'Wir sind überlastet' und 'Wir können nicht ohne Gespräch Röntgenaufnahmen machen' schlichen sich die beiden Krankenhausmenschen aus dem Raum.

    Dieses Mal mussten sie allerdings nicht allzu lange warten, bis jemand kam um ihn zu den Aufnahmen zu geleiten. Bevor sie den Raum verließen, der Inder in einem ultra unbequemen Rollstuhl, drehte er sich nochmal zu Felicia um. "Du kannst dich ja so lange hinlegen... wird vermutlich sowieso nochmal eine halbe Ewigkeit dauern..."

    "Come on, little lady, give us a smile"
    No, I ain't got nothin' to smile about
    I got no one to smile for, I waited a while for
    A moment to say I don't owe you a goddamn thing

    Nightmare - Halsey

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    In dem selben Moment in dem Felicia ihren Mund öffnete stürmte auch schon der Arzt, gefolgt von zwei jüngeren Krankenschwester ohne große Vorwarnung herein. Ruckartig, fast schon als ob der Arzt sie bei irgendeiner Tätigkeit erwischt hätte zuckte sie zusammen und richtete sich wieder gerade auf. Das kostete sie einige Energie, wahrscheinlich hätte sie sich an erster Stelle gar nicht so schnell wieder aufrichten sollen und ihr wurde kurz etwas schwarz vor Augen. Auch wenn sie vor einigen Minuten noch nichts von ihrer Ermüdung gemerkt hatte, machte sich diese nun langsam bemerkbar. Mit zusammengepressten Lippen legte sie ihre Hände zwischen ihre Beine und richtete ihren Blick auf den Arzt. Er machten einen gestressten Gesichtsausdruck, die dunklen Einkerbungen unter seinen Augen machten zumindest einen klaren Eindruck. Als ihr Blick dann vom Arzt zu Nadi schweifte konnte sie sich seine Beschwere schon erdenken bevor sie überhaupt ausgesprochen hatte. Es war allerdings mehr als verständlich das sich der junge Erwachsene aufregte, nach so wenig Schlaf und den ganzen Schmerzen war das wohl erdenklich. Er hatte nicht unrecht, die Ärzte hatten sich wirklich zuviel Zeit gelassen bis sie in dem besagten Raum erschienen sind, allerdings hätte Felicia niemals den Mut dazu gehabt, so ehrlich ihre Meinung zu sagen. Vielleicht war das wohl eine der Dinge die sie an Nadi beeindruckte? Zumindest wirkte er immer besonders unerschrocken und unbeeindruckt von anderen. Im Grunde genommen konnte sie die manchmal viel zu nette Konditorin von ihm ein gutes Stück abschneiden.

    Während der Arzt das Bein von ihrer neuen Bekanntschaft begutachtete blickte sie kurz weg, gemeinsam mit ihren Gedanken driftete sie kurz aus der Realität. Die Müdigkeit machte sich nun bereits im Sinne von Sekundenschlaf bemerkbar. Mit einem kurzen Kopfschütteln versuchte sie sich im Geschehen zu halten und das erste was ihr dann in den Blick fiel, war Nadis Knöchel. Die Dicke und Farbe machten ihr etwas Angst. Allein die Vorstellung das der junge Mann in diesem Zustand nicht zum Arzt gehen wollte, machte sie etwas wütend. Es war doch ganz offensichtlich das er Hilfe brauchte! Wie hypnotisiert beobachtete sie den Arzt also wie er auf dem blauen Fuß rumdrückte und Nadi wie er einige schmerzende Gesichtsausdrücke machte. Als sich der Mann dann zu ihr umdrehte und mit ihr reden wollte griff sie fast schon ohne zu zögern nach seiner Hand. Vielleicht half es ja wenn er bei jedem Schmerz fest zudrücken konnte? Für all ihre Freundinnen war dies immer eine große Hilfe, dass Nadi allerdings kein Mädchen ist und oft genug bewiesen hatte, dass ihm der Körperkontakt nicht viel bedeutete interessierte sie hier wenig. Irgendwie muss ich mich ja nützlich machen. "Um ehrlich zu sein glaube ich, dass man dich so oder so beschuldigt hätte. Dein Ich-habe-keine-Lust-auf-Nichts-Gesichtsausdruck macht zumindest einen ziemlich verdächtigen Eindruck." Zuerst versuchte die Blondine eine ernste Miene beizubehalten, die sich aber bald schon in ein Lächeln umwandelte. Dabei ließ sie ihren Kopf etwas fallen und versteckte somit ihr Lächeln. Das sie bei ihrem Gespräch nicht alleine waren störte die Konditorin nun wenig. Sie kam gar nicht dazu den Inder noch weiter aufzuziehen, da beide schon bald von den Krankenhausmenschen unterbrochen wurden, natürlich, schließlich mussten auch sie ihrer Arbeit nachgehen. Auf das Kommentar des Erwachsenen konnte sie nur schmunzeln. Was sie am Anfang ihres Treffen noch als unerträglich angesehen hatte, schien nun irgendwie besonders unterhaltsam zu sein. Auch wenn sie genau wusste, dass die beiden auf Dauer dazu prädestiniert waren aneinander zu geraten und miteinander zu diskutieren. Das nahm Felicia aber in Kauf für eine etwas andere Gesellschaft.

    Auf die Anordnung des Arztes löste sie dann die Hand von Nadi, welche seine noch vor einigen Sekunden fest umschlossen hat, um ihn den Übergang in den Rollstuhl zu erleichtern. Ihn da unten so rumsitzen zusehen weckte einen ziemlich hilflosen Eindruck auf sie. Nicht in der Lage ein Grinsen zu verkneifen lehnte sie sich dann zu seinem Ohr hinunter und flüsterte. "Falls du mir jetzt auf die Nerven gehen solltest, habe ich es ja einfach dich zu entsorgen. Pass also auf das ich auf Treppen nicht hinter dir stehe." Mit dem gleichen breiten Grinsen auf den Lippen richtete sie sich wieder auf und grinste den Arzt an. Es war wohl ganz gut, dass er ihre Worte nicht gehört hatte, sonst hätten sie wahrscheinlich die Blondine gleich einbuchten lassen. "Ich glaube ich werde einfach im Wartezimmer auf dich warten, versuch dich zusammenzureißen und nicht das ganze Röntgenzimmer auseinander zu nehmen." In dem Versuch ihre Müdigkeit zu überspielen winkte sie ihm etwas zu und versuchte den fröhlichsten Gesichtsausdruck aufzusetzten den sie hatte. Zugegeben war sie wohl ziemlich gut im Heucheln und Vorspielen von guter Laune, schließlich arbeitet sie in der Gastronomie. Ihre Müdigkeit würde ihr im Wartezimmer wohl wieder ordentlich zu schaffen machen, aber dass war nun erstmal nichts um das sie sich Sorgen machen müsste.

  • An sich waren die Röntgenaufnahmen schnell gemacht, aber dennoch war er sicher eine Stunde dafür unterwegs, einfach weil er vorher warten musste bis er wirklich dran war und danach nochmal bis sich alle einig waren, dass dem missgelaunten Inder sicher gleich der Fuß abfiel. Er landete wieder in dem Behandlungszimmer und tatsächlich musste er diesmal nicht ewig dauern bis ihm eine weitere Behandlung zuteil wurde. Nach dem Gespräch bekam er eine Überweisung an einen Physiotherapeuten, einen Verband plus Schiene, ein paar Krücken und Ibuprofen. Erleichtert und Erschöpft fand er sich auf dem Flur wieder und machte sich nun auf die Suche nach Felicia. Irgendwas von einem Wartezimmer hatte sie doch gefaselt. Er fand sie halb schlafend auf einem der Sessel, die Tasche hing von ihrem Bein. Ein Angebot an jeden Langfinger. Kopfschüttelnd stieß er sie mit der rechten Krücke an. "Hey, wenn du deine Habseligkeiten noch behalten willst solltest du besser drauf achten" sagte er gähnend, müde rieb er sich die Augen. "Ich hab offensichtlich einen Bänderriss. Schonen, Schmerztabletten und Physio. Ich hoffe mein Bruder hat irgendwas zuhause womit ich mich beschäftigen kann. Das kann langweilig werden". Mit kleinen Augen sah er sich in dem krampfhaft auf gemütlich getrimmten Raum um. Es war erstaunlich wenig los hier. "Wenn es dir nichts ausmacht würde ich gerne nachhause... irgendwie duschen und dann ins Bett" teilte er ihr dann mit und musste über sich selbst schmunzeln. "Wow ich hätte niemals gedacht, dass ich mich auf mein Bett freue... also nicht nur wegen dem Schlaf, sondern weil es gemütlich ist... wenn auch sehr ungewohnt..."

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    Felicia konnte spüren wie ihr Kopf immer schwerer wurde und sich von Zeit zu Zeit immer weiter nach unten drückte. Ab und zu wurde sie dann aus dem leichten Schlaf gerissen, als sich ihr Hals ruckartig als einziger Halt für ihren Kopf darstellte. Viel zu müde versuchte sie sich mit aller Kraft wach zu bleiben. Immerhin würde sie so schließlich bemerken wenn Nadi aus dem Behandlungszimmer kommen würde. Aus irgendeinem Grund begann sich in ihr das Gefühl breit zu machen, dass der junge Mann sie wahrscheinlich aus reiner Schadenfreude bis morgen in dem Stuhl liegen lassen wurde. Trotz jeglicher Anstrengung jedoch gelang es ihr schlussendlich nicht wach zu bleiben und so döste sie weiter vor sich hin, bis eine bekannte Stimme sie aus ihren Träumen riss. Ruckartig versuchte sie aufzustehen und rieb sich leicht die Augen, welche sich mittlerweile nicht mal mehr ganz öffneten. "Ich war der Meinung, dass die Leute im Krankenhaus nicht unbedingt andere bestehlen wollten." Kurzerhand richtete sie sich wieder auf und streckte sich kurz. "Warte mal, hast du mich eben mit deiner Krücke angestupst?" Leicht grinsend legte sie den Kopf schief, eigentlich hatte sie vor ihn etwas aufzuziehen, aber ihre Mimik verriet sie wohl und daher lachte sie ihren vergangenen Kommentar einfach weg. "Das klingt zumindest danach, als ob du für eine ganze Weile verwöhnt werden würdest. Also wenn ich du wäre würde ich mir das nicht zweimal sagen lassen und meine Geschwister alles für mich tun lassen!" Ihre Lippen zogen sich in die Breite, sodass ein sogar breites Lächeln entstand. Die Vorstellung von Nadi, wie er sich wie er Prinz behandeln ließ und ihn sein Bruder mit Trauben füttert sollte ihr nicht so leicht aus dem Kopf gehen. Warum auch? Es war amüsant und irgendwie passte es doch ein wenig zu ihm. Zumindest machte er den Eindruck als könnte er sehr wohl ein Prinz sein, der sich nichts gefallen ließ und ziemlich eiskalt wäre. "Natürlich, ich glaube wir haben beide eine Menge Schlaf nachzuholen und du vorallem die Ruhe." Mit einer schnellen Bewegung drehte sie ihren Körper Richtung Ausgang und hängte sich ihre Tasche um, während sie ihre Hände in ihrer Jackentasche vergrub. "Es wäre unverantwortlich von mir dich alleine gehen zu lassen. Ich hoffe das ist halb so wild das ich dich begleite." Sie pausierte sich selber für einen Moment. "Eigentlich ist es egal was du jetzt sagst, ich werde mitkommst ob es dir nun passt oder nicht." Die Blondine versuchte ihre Worte nochmal mit einer Geste zu verdeutlichen, indem sie beide Arme hob und ihre geraden Handflächen nach oben in die Luft hielt und leicht mit den Schultern zuckte. Fast genauso schnell wie sie die Bewegung gemacht hatte drehte sie sich auch schon wieder weg von ihrer neuen Bekanntschaft. Dieses Mal wollte sie nicht, dass er das breite Grinsen sehen konnte, welches sich auf ihren Lippen geformt hatte. Schließlich wollte sie ja noch ernst genommen werden. Zusammen machten sie sich dann auf den Weg zum Ausgang. Es war irgendwie ungewohnt den Inder so verletzt zu sehen. Über die Nacht draußen auf den Bergen hinweg hatte er sich als mehr als mutig erwiesen und das Bild von dem unantastbaren Nadi, der sich als ihr Lebensretter herausgestellt hat, hatte sich irgendwie in ihren Kopf gebrannt. "Ich freue mich auch auf das Schlafen. Auch wenn Hotelbetten nicht wirklich bequem sind aber ich glaube in dem jetzigen Zustand werde ich mich nicht beschweren." Sanft hob sie ihren Kopf, um dem Jungen ins Gesicht zu sehen. "Und du solltest das mit der Ruhe ernst nehmen. Wenn ich dich draußen irgendwo am rumtoben erwische!" Fast schon mahnend hob sie einen Finger und blickte ihm dann halb ernst, halb spaßend in die Augen. Auch wenn sich die beiden nicht wirklich lange kannten hatte sie das Gefühl, dass sich Nadi von niemanden etwas sagen ließ. Und wenn er schon keine Angst vor dem Arzt hatte, dann sollte er Angst vor ihr haben. Realistisch gesehen könnte sie natürlich dem Mann vor ihr nicht Stand halten, wahrscheinlich würde er ihr sogar mit dem Bänderriss überlegen sein, aber dennoch musste sie irgendwie die Moralapostel raushängen lassen und ihn zu wissen geben, dass mit einer solchen Verletzung nicht zu spaßen war.

  • [Danica] kommt von daheim und erscheint zur Arbeit




    Ausgeruht und hellwach erscheint Danica zum Dienst. Im Mitarbeiterbereich legt sie ihre Sachen ab und wechselt zur Uniform, steckt sich ihr Notfalltelefon ans Ohr und begibt sich auf Streife über das Gelände. Viele Menschen sind zu sehen, viele Patienten haben Besuch. Das Handy jedoch bleibt die ganze Schicht über stumm und das ist auch gut so - dann ist wenigstens niemandem etwas passiert. So erlebt sie ihre Schicht sehr entspannt und kann pünktlich Feierabend machen, hat sie ja auch noch eine Menge zu tun.


    ~ Danica fährt weiter zum Einkaufen

  • [Alice] mit Alex in ihrem Krankenzimmer


    [IMG:https://orig11.deviantart.net/a9ff/f/2017/254/d/9/alice_by_nijurah-dbn4qh0.png]Weit entfernt hörte sie Stimmen. Von Alex, der erneut wütend und aufgebracht Simon drohte. Von Yumi, die ihr noch völlig unnötig irgendeinen bissigen Kommentar an den Kopf warf. Und schließlich von Simon, der ihr gemeinsames Geheimnis wütend und flehend aussprach als würde alles daran hängen. Nur dass er damit mehr zerstörte als rettete, war ihm das überhaupt noch klar? Alice war nicht mehr in der Lage irgendeinen klaren Gedanken zu fassen, auch einen letzten Blick konnte sie keinen mehr erhaschen. Ihr Bruder hatte sie bereits auf den Arm genommen und dann war alles nur noch schwarz.

    Im Krankenzimmer erwachte das junge Mädchen wieder. Nach einer schnellen aber gründlichen Untersuchung ihres Bauches mit allem drum und dran, hatte man sie aufgrund ihres jungen Alters auf die Kinderstation in ein Einzelzimmer gebracht. Blinzelnd guckte Alice um sich und beim Versuch sich aufzurichten, durchfuhr ein unangenehmer Schmerz ihren Körper und während ihre Hand zu ihrem Bauch schnellte, verzog sie ihr Gesicht. An ihrem anderen Arm war eine Infusion angebracht, die langsam vor sich hin tröpfelte und Alice hoffte inständig, dass sich darin nicht nur einfaches Wasser sondern auch Schmerzmittel befand. Wie fest und hart hatte ihr Freund zugeschlagen? Obwohl die wichtigere Frage wohl wäre, wieso überhaupt? Nicht nur heute, sondern die letzten Tage und Wochen. „Alex..“, sagte das Mädchen überrascht, ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Zu schwach war sie. Das Blondchen war in diesem kurzen Augenblick so froh und glücklich, dass ihr Bruder bei ihr war, dass er sich um sorgte und bei ihr geblieben war. Dennoch schämte sie sich. Für das was passiert war und dass er alles mitbekommen hatte. Was würde er jetzt denken? Was für ein kleines schwaches Mädchen sie doch war, weil sie alle Eigen- und Besonderheiten ihres Freundes mitgemacht hatte und doch bei ihm blieb und ihn liebte? Ja, vielleicht dachte er sogar, dass seine Schwester psychisch einen Knacks hatte und vielleicht hatte er ja sogar Recht. Trotz der vielen Fragen in ihrem Kopf blieb Alice ruhig, drehte sich langsam auf die Seite und zog die Beine etwas an ihren Körper. „Danke.“, murmelte sie mit geschlossenen Augen, dann aber öffneten sich ihre Augenlider und sie suchte den Blick ihres großen Bruders. „Ich..“ Ja was? Was sollte sie denn jetzt sagen? Sie hatte ihren Bruder ins Gesicht gelogen, ihm alles verborgen und jetzt waren die beiden hier. Eigentlich dachte die Schülerin ja, dass Alex alles egal war, dass es nicht seine Geschichte war und er nichts damit zu tun hatte. Und doch war er bei ihr. Alice riss sich zusammen, eigentlich wollte sie wissen was mit Simon war. Wo er war und ob es ihm gut ging aber.. sie wollte Alex nicht weiter.. auf die Nerven gehen?

  • Alice und Alex im Krankenzimmer


    [IMG:http://orig11.deviantart.net/c48e/f/2016/022/c/a/alex_sad_by_princesslettuce-d9owtdr.png]


    Kaum hatten die beiden die Klinik betreten, kamen auch schon ein paar Schwestern angewuselt, die dem Silberhaarigen seine Schwester abnahmen, um ihn dann sogleich mit Fragen zu bombadieren. Brav hatte sich der Informatiker eine blöde Ausrede von einem Räuber einfallen lassen, der versucht hat Alice zu beklauen und sie dabei verletzt hat. So konnte er auch seine etwas demolierte Hand erklären, die von den Schwestern gekühlt und verbunden wurde. Erst nachdem Alex neben dem Krankenbett seiner Schwestern zur Ruhe gekommen war, stellte er sich erneut die Frage, was er eigentlich getan hatte. Nicht nur, dass er Simon geschlagen hatte, nein, er hatte ihn auch einfach zurück gelassen. Besser er schrieb Cedric. Oder sollte er ihn anrufen? Nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen den anderen Zwilling zu erreichen kochte erneut so viel Wut in Alex, dass er sich schon dachte, dass Simon es nicht anders verdient hatte als zu leiden. Das Gefühl wurde vor allem von Alice Anblick in den weißen Laken verstärkt. Wie konnte er ihr das antun? Er seufzte einmal schwer. Er hatte Simon zwar zusammen geschlagen, aber der Blonde würde es eindeutig überleben. Schließlich war der Informatiker dann doch nicht so stark, dass er wichtige Eingeweide mit einem Schlag zerquetschen konnte. Außerdem hatte er ja Cedric geschrieben und Yumi war ja bei Simon geblieben. Yumi... ob es ihr gut ging, oder ob der Blonde jetzt als nächstes auf sie losging? Der Silberhaarige verschränkte die Arme vor der Brust, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und starrte an die Decke. Yumi hatte sich verändert, oder? Seine Ex strahlte einfach nicht mehr die gleiche Blondchen-Aura aus, die er kannte. Lag aber wahrscheinlich daran, dass sie gerade kurz davor war den Freund seiner Schwester zu vögeln. Das musste es sein. Ob sie wohl mittlerweile besser im Bett war? Schließlich hatten die zwei sich schon lange nicht mehr gesehen, oder besser gesagt berührt. Gerade überlegte der Informatiker, ob er ihr zur Sicherheit doch mal schreiben sollte, als er Alice' Stimme vernahm. Schnell bemühte sich Alex um eine einigermaßen gerade Haltung und fixierte mit den grünen Augen seine Schwester. Sie sah schwach aus und ganz so als hätte sie Schmerzen. Warum dachte er gerade, dass es ihr ein wenig recht geschah, nachdem sie sich mit Simon eingelassen hatte? War das fair? Alice bedankte sich währenddessen und suchte nach den richtigen Worten, doch der Student ließ ihr nicht die Zeit sie zu finden. "Hast du eigentlich eine Ahnung was du mir da eingebrockt hast?", fragte er anklagend, seufzte dann aber schwer. "Aber viel wichtiger: Ist dir bewusst in welchem Dilemma du überhaupt steckst Alice? Er hat nicht mal mit der Wimper gezuckt, als er dir den Schlag verpasst hat. Ich will nicht behaupten, dass Simon ein schlechter Mensch ist, aber er hat sich nicht unter Kontrolle." Er sah seine Schwester voller Sorge an. Sie war nicht dumm, vielleicht naiv und gutmütig, aber nicht dumm. 'Und ich anscheinend auch nicht.', fügte er gedanklich an seine Worte hinzu und schwieg dann für einen kurzen Moment, ehe er noch einmal seufzte. "Ich machs schon wieder, ich weiß. Ich mache dir ständig nur Vorwürfe und Vorschriften... dazu habe ich kein recht." Hatte er wirklich nicht. "Es geht mich auch überhaupt nichts an, was du aus deinem Leben machst, aber bitte... versuch einfach auf dich aufzupassen, ja?" War das wirklich Mitgefühl das er verspürte? Sollte er nicht eigentlich einfach schweigen und sich ihre lahmen Entschuldigungen anhören und sie dann einfach in Ruhe lassen? Sie einfach zurück zu Simon gehen lassen? Hatte er sich nicht schon genug eingemischt und ihr geholfen?

  • [Simon] mit Yumi im Krankenzimmer


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    [IMG:http://orig10.deviantart.net/2940/f/2015/067/e/f/harvest_moon_boy___simon_by_princesslettuce-d8kr02e.png]Dass Yumi einen Krankenwagen gerufen und ihm damit einen langen Leidensweg erspart hatte, bekam der Blonde nur zum Teil mit. Immer wieder dämmerte er weg, nur um kurz darauf wieder aufzuschrecken, in der Erwartung, dass Alex' Faust ihn gleich wieder treffen würde. Aber Simon hatte immerhin mitbekommen, dass es Yumi war, die den Krankenwagen gerufen hatte und jetzt sogar mit ihm Richtung Krankenhaus fuhr. Sie beantwortete Fragen, deren Antwort sie zum Teil gar nicht wissen konnte. Hier und da log sie auch, um Simon nicht in allzu große Schwierigkeiten zu bringen und von dem, was der Zwilling in seinem komatösen Zustand mitbekam, schlug sie sich richtig gut. In einem ruhigeren Moment, in dem Yumi ausnahmsweise keine Fragen gestellt wurden, versuchte Simon nach der Hand des Mädchens neben ihm zu greifen, bekam sie jedoch nicht zu fassen. Irgendwie gelang es ihm einfach nicht, seinen Arm so weit zu ihr auszustrecken. "Dieses Sackgesicht hat mich ganz schön erwischt.." Schließlich gab Simon auf und murmelte einfach ein leises "Danke", in der Hoffnung, dass sie es hörte und es den ganzen Aufwand, den sie für ihn betrieb auch nur ein Stück weit entschädigte. Wieso tat sie das überhaupt für ihn? Wieso ließ sie ihn nicht einfach im Stich, sowie.. Alice es getan hatte? Simons Blick war zwar verschwommen, aber als er den Kopf zu Yumi drehte, konnte er eindeutig sehen, dass es ihr immerhin nicht besonders leicht fiel, das hier für ihn zu tun. Gleichzeitig schoss Simon der Gedanke durch den Kopf, dass er sie genau jetzt wahnsinnig gerne küssen würde. Aber noch bevor er irgendwas in der Richtung tun und seinen wirren Vorstellungen nachgehen konnte, fielen ihm auch schon wieder die Augen zu. Das nächste mal wach wurde er erst in seinem Krankenzimmer. Und Alter, sein Schädel brummte höllisch. Aber hey, er war wach, bekam anscheinend irgendwie ne Infusion und.. Yumi war immer noch hier! Allerdings wusste der Zwilling überhaupt nicht, was er zu ihr sagen sollte, weshalb er einfach stumm blieb. Ob Alex ihn anzeigen würde..? Oder vielleicht würde er ihn einweisen lassen. Aber das konnte er auch nur, wenn Alice gegen ihn aussagen würde, richtig? Und das würde sie nicht tun.. Oder? Ganz so sicher war Simon sich da irgendwie nicht mehr, nachdem sie ihm nicht geholfen hatte. Irgendwie war er sogar ziemlich wütend auf seine Freundin. Wenn sie das überhaupt noch war. Hatte man sie eigentlich auch hierher gebracht..? Vorsichtig sah er wieder zu Yumi, um sie danach zu fragen, aber.. das konnte er nach alldem nicht einfach so tun. ...Was hatte er bei der ganzen Sache nur gedacht? Gott, er hatte sich so tief in die Scheiße geritten. Für einen winzigen Moment hätte Simon am liebsten losgeheult, wie ein kleines Kind. Wieso hatte er sich nicht zurückhalten können?! Langsam kehrten seine Erinnerungen daran zurück, wie er gegrinst hatte, als Alice vor ihm zusammengesunken war. Aber seine Gefühle hatten ihn einfach übermannt und.. er war doch so wütend gewesen. Eine einzelne Träne lief dem Jungen schließlich an seiner Wange herunter. "Scheiße.." Am besten zog er einfach weg. Ganz weit weg. Ja, sobald er hier rauskam, würde er einfach abhauen.

  • [Im Krankenzimmer] Simon & Yumi


    [IMG:http://orig13.deviantart.net/cb9d/f/2015/080/3/2/harvest_moon_girl___yumi_by_princesslettuce-d8l7bxy.png]


    Danke. Dieses einzige Wort brachte der Blonde hervor, welcher sich auf dem Weg ins Krankenhaus immer in in eine Art Dämmerzustand befand. Seine Augenlider flatterten. Er bemühte sich immer wieder die Augen zu öffnen und auch offen zu halten aber Simon erlag schließlich seinen Schmerzen, seinen Erinnerungen oder seinen Verletzungen. Zumindest er konnte sich aus dieser Situation heraushalten und was machte sie? Yumi saß hier und beantwortete die Fragen der Sanitäter. Die Lügen purzelten regelrecht über ihre Lippen als wäre es nichts als die reinste Wahrheit. Was geschah hier? Sie wollte nicht in diesem Möchtegerndrama verflochten sein. Sie wollte doch einfach nur ihren Spaß - ihr Leben genießen - ihre Jugend auskosten. Nun war das Blondchen nur wenige Tage wieder zurück und schon artete es völlig aus. Sie saß mit einem Jungen, den sie schon ewig nicht mehr gesehen hatte, früher ohnehin kaum ein Wort mit ihm gewechselt hatten in einem Krankenwagen, weil ihr Exfreund ihn verprügelt hatte, da er gerade einen auf Familienmensch machte. Yumi schluckte und ihre übereinander geschlagenen Beine wippten zum Tackt der Musik, die gerade ganz leise im Hintergrund lief. Toll - wirklich toll. Zu gerne hätte sich das Mädchen in Luft aufgelöst und das alles hinter sich gelassen.

    Schließlich kam der Wagen im Krankenhaus an. Sie schoben Simon auf einer Liege ins Untersuchungszimmer. Die Blonde verharrte vor besagtem Zimmer und wartete ein wenig. Sie hatte ihre Arme verschränkt und wanderte den Gang auf und ab. Mehrmals hatte sie das Krankenhaus verlassen um eine Zigarette zu rauchen und ein wenig zu entspannen - es wirkte nicht. Sie konnte einfach nicht mehr runterkommen. Die ganze Situation war einfach zu sonderbar. Zum wiederholten Male kehrte das Blondchen wieder vor das Untersuchungszimmer zurück nur um anschließend wieder nach Draußen zu gehen um Abstand zu der ganzen Situation zu gewinnen. Okay. Simon war im Krankenhaus und somit schwebte er offensichtlich nicht mehr in Lebensgefahr. Das war gut. Yumi hatte ihre Aufgabe erfüllt. Nun ab in die nächste Bar und ein paar Drinks kippen. Sie hatte sie sich heute redlich verdient. Gerade als die Blonde ihre gefühlt hundertste Kippe zu Boden warf und sie mit ihren Schuhen auslöschte um sich anschließend aus dem Staub zu machen wurde sie von einer Frauenstimme angesprochen. Überrascht drehte sich Yumi nach der Besitzerin der lieblichen Stimme um. "Sie sind doch die Freundin des verletzten jungen Mannes, der gerade eingeliefert wurde. Er muss heute leider hier bleiben zur Beobachtung aber sie können ihn nun gerne Gesellschaft leisten. Ich weiß doch wie die junge Liebe ist hihihi..." Die Augen des Blondchens wurden mit jedem Wort, welches über die Lippen der Dame kam größer und größer. Was. Nein. Nein. Und noch einmal nein. Was geschah hier gerade. Die Dame, welche Yumis Schweigen ganz offensichtlich als Schock deutete, nahm sie bei der Hand und führte sie in das Krankenzimmer, in welchem offensichtlich Simon untergebracht war. Nein. Ihre Drinks warteten auf sie. Das war der Zeitpunkt um aus zu steigen. Zu spät. Die Zimmertür fiel hinter dem Blondchen ins Schloss. Sie hatte ihre Chance vertan. Ein Seufzen entwich dem Blondchen. Wenn sie nicht diese dämliche Lügengeschichte erzählt hätte, wäre sie nun schon ganz woanders. Langsam trat sie ans Fenster und blickte hinaus. Ein flüchtiger Blick zu Simon sagte ihr, dass er noch schlief. Sie folgte dem Schlauch , welcher von seiner Hand weg und in einer Infusionsflasche endete. Das langsame Tropfen war fast schon hypnotisierend. Yumi schüttelte den Kopf. Okay entweder sie wurde verrückt oder sie musste sich einen neuen Dealer suchen. Murrend hielt sich die Blonde den Kopf. Wahrscheinlich war es gar nicht die Nebenwirkung ihrer besonderen Zigarette sondern viel mehr die Nebenwirkung von diesem beschissenen Drama. Der Blonde bewegte sich schließlich und als Yumi ihn ansah, blickten seine blauen in die ihren. Seine Lippen blieben stumm. Sie konnte es ihm nicht verdenken. Wie viel hatten die Beiden sich wirklich zu sagen. "Du bist wach..." Wow. Eine offensichtliche Feststellung aber Yumi wusste beim besten Willen nicht wie man ein derartiges Gespräch führte. Sie wollte es auch gar nicht wissen und ohne weiter darüber nachzudenken nahm sie schließlich am Bettrand Platz. Simon hatte sie den Rücken zugewandt. Sie fürchtete sich nicht vor ihm. Wie dumm, oder? "Sie wissen nicht wie deine Verletzungen entstanden sind. Sie wissen gar nichts..." Yumi hob den Kopf, sah den Anderen nicht an. Ihre Stimme war monoton und unbeeindruckt. "Ich wollte nur das du das weißt."



  • [Simon] mit Yumi im Krankenzimmer


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    [IMG:http://orig10.deviantart.net/2940/f/2015/067/e/f/harvest_moon_boy___simon_by_princesslettuce-d8kr02e.png]Yumi nahm seinen Heulanfall (okay, es war nur eine Träne) nicht wahr und das war auch gut so. War ja nicht so, als ob er sich nicht schon genug schämte für das, was überhaupt alles in den letzten Stunden vorgefallen war. Dass er sich nicht hatte zurückhalten können.. Oh man. Mit jeder Minute, die verstrich, war Simon wieder etwas klarer und was er getan hatte, fügte sich stückchenweise in seinem Kopf zusammen. Weil er mittlerweile wieder fast alles wusste, wunderte es ihn umso mehr, dass Yumi sich zu ihm aufs Bett setzte. Hatte sie gar keine Angst? Wollte sie wirklich noch was mit ihm, dem kranken Psychopathen zu tun haben? "Kranker Psychopath..?" Nein, so würde er sich nicht bezeichnen. Das war er nicht. Vielleicht etwas aggressiv, aber.. "Bullshit." Er hatte seiner Freundin mit voller Wucht seine Faust in den Bauch geschlagen. Wahrscheinlich rückten gleich ein paar Polizisten hier an.. Bei dem Gedanken daran wurde Simon ehrlich schlecht. Ohne groß darüber nachzudenken lehnte sich der Zwilling nach vorne, mit der Absicht, aufzuspringen und zu verschwinden, aber dabei wurde ihm noch schlechter und er ließ sich unfreiwillig zurück in sein Kissen sinken. Scheiße. So schnell kam er hier nicht weg. Simon schloss die Augen und wollte sich schon seinem Schicksal ergeben, als Yumi plötzlich anfing, mit ihm zu sprechen. "Sie wissen gar nichts." Sie.. hatte nichts gesagt?! Auf der einen Seite fiel dem Blonden ein riesiger Stein vom Herzen.. aber auf der anderen Seite konnte er nicht wirklich glauben, was sie ihm da erzählte. "Hast du dich so sehr in mich verliebt, dass du mich ernsthaft deckst?", wollte Simon mit schwacher Stimme und einem noch schwächerem Grinsen wissen, wobei ihm eigentlich gar nicht nach Scherzen zumute war. Hatte er ernsthaft so viel Glück? "Wahrscheinlich kann ich Alice öffentlich hinrichten und niemand sagt was." Aber halt, da gab es ja noch einen gewissen Alex, richtig? Der Stein, der eben von Simons Herzen gefallen war, fiel mit voller Wucht wieder darauf zurück. "Hat.. Hat Alex was gesagt?", fragte Simon, diesmal mit verzweifeltem Unterton. Und wenn tatsächlich gleich jemand in Uniform durch die Tür kam und ihm Fragen stelle? Was, wenn Alice genug von ihm und seinen Gewalttaten hatte? Wenn er diesmal zu weit gegangen war? Seiner Verzweiflung folgte Panik. Simon drehte sich zu Yumi und griff zitternd nach der Hand des Mädchens. "Bitte lass nicht zu, dass mir irgendwas passiert", bat er, wobei er den Satz kaum richtig rausbrachte. Hatte er überhaupt jemals so viel Angst gehabt? Aber er war schließlich selbst schuld, richtig..? "Ich hab so Angst." Wahrscheinlich hätte er sich nicht so sehr wie ein Kleinkind benommen, wenn er nicht verletzt und mit Medikamenten zugepumpt dagelegen hätte. Aber in diesem Moment konnte er seine Angst einfach nicht verstecken. Natürlich war es ihm irgendwo auch unangenehm und peinlich, sich Yumi gegenüber so zu verhalten, aber die Vorstellung daran, jahrelang irgendwo eingesperrt zu werden sprach aus ihm und Simon hatte keine Chance, sich dagegen zu wehren. Dabei wäre das doch nur gerecht, oder? Wenn sie ihn wegsperren würden. Weil er seiner Freundin wehgetan hatte. ..Ob Alice schwer verletzt war..?

  • [Im Krankenzimmer] Simon & Yumi


    [IMG:http://orig13.deviantart.net/cb9d/f/2015/080/3/2/harvest_moon_girl___yumi_by_princesslettuce-d8l7bxy.png]


    Der Blondschopf hinter ihr schien sich aufzurichten. Irgendetwas sagte Yumi, dass er ungefähr gleich gerne wieder abhauen würde wie sie selbst. Er jedoch war quasi ans Bett gebunden und das schien Simon auch zu spüren, da er sich bereits im nächsten Moment wieder ins Bett fallen lies. Alex hatte ihn wirklich ordentlich zugerichtet. Verdient oder nicht war die Frage aber das Blondchen war keine Richterin. Deswegen war sie nicht hier aber warum sonst? Wegen ihrem kleinen Lügenmärchen. Vielleicht wusste sie selbst, dass man gerne ab und an Dummheiten begeht und vielleicht wollte sie den Anderen wenigstens für kurze Zeit vor den Folgen beschützen. Sie hatte keine Ahnung. Die Blonde kramte in ihrer Tasche nach einem Kaugummi und schob ihn sich gleich daraufhin in den Mund. Noch immer hatte sie sich nicht zu dem Patienten umgedreht - auch nicht als sie sprach. Erst als der Blonde ihr antwortete wandte sie sich mit hochgezogener Augenbraue zu ihm um. Er scherzte tatsächlich in einer Situation wie dieser. Yumi konnte nicht anders als zu Schmunzeln. So ein Idiot. "Hals über Kopf, Simon." lachte die Studentin. Die Stimmung war beinahe so wie vor diesem ganzen Drama aber dieser Moment dauerte lediglich wenige Atemzüge und so abrupt wie er gekommen war, war er auch schon wieder vorbei als Simon sich weiter erkundigte. Yumi zog ihre Schultern nach oben und lies sie wieder sinken. "Ich weiß es nicht. Sie sind schon vor uns hierher gefahren..." Ob die Freundin des Anderen vielleicht nur wenige Zimmer entfernt war? Die Situation war wirklich absurd. Willkommen in der billigen Soap, die ihr Leben darstellte. Yumi musste sich fast schon zusammenreißen um nicht mit den Augen zu rollen aber sie unterließ es als ihr die Verzweiflung des Anderen, sie seine Stimme umgab, auffiel. Sie hatte sich bereits wieder von ihm abgewandt aber diese Verzweiflung führte dazu, dass Yumi sich Simon wieder zu wandte. Er umfasste ihre Hand als wäre sie ein Anker, der ihn vor dem Untergang bewahrte. Tatsächlich eine ganz neue Situation für das Mädchen. Normalerweise war sie die Person, sie sich hoffnungsvoll an Etwas geklammert hatte um nicht noch mehr unter zu gehen. Stumm hörte die Studentin ihn an. Verdammt. Was verlangte er da? All diese Verantwortung schien die regelrecht zu erdrücken, schien ihr den Atem zu rauben und zugleich fühlte sie sich auf seltsame Art und Weise irgendwie seid langer Zeit einmal wieder wichtig. Das Blondchen schüttelte diesen Gedanken von sich. Buh. Tief durchatmen. Wie konnte er das von ihr verlangen. Sollte sie ihr Lügenmärchen weiter spinnen. Die Polizei belügen? Es wäre ganz gewiss nicht das erste Mal und Yumi gab einen Scheiß darauf ob es richtig war oder nicht. Sie glaubte tatsächlich nicht, dass dieser Mensch durch und durch böse war. Er hatte seine Schattenseiten. Schattenseiten die vielleicht dunkler waren als bei einem normalen Durchschnittsmenschen. Als sie das verprügelte Gesicht Simons musterte fühlte es sich so an als würde sie in eine Art Spiegel sehen. Nicht weil sie sich etwa ähnlich sahen aber sie sah einen gebrochenen Menschen, der sich hinter seiner Art versteckte. Yumi drückte die Hand des Blonden. "Ich verspreche es..." Wow. Das war ein heftiges Versprechen. Aber konnte sie es auch halten? Sollte sie wirklich jemanden beschützen, der seine Freundin schlug. Yumi wusste nicht was sie wollte aber wenigstens jetzt sollte der Andere sich in Sicherheit gewogen fühlen. Es war wahrscheinlich wichtig für seine Genesung. In ständiger Angst zu leben, würde ihn nicht helfen wieder gesund zu werden. Die Blonde schluckte und strich gedankenverloren über die Hand des jungen Mannes. Um ihn zu beruhigen? Um sich zu beruhigen? Unwichtig. "Ich tue was ich kann..." Yumi glaubte nicht, dass Alex oder Alice die Polizei informiert hatten. Sie wären sonst schon hier und würden Simon befragen. Knüpften auch die Beiden ihr eigenes Lügenmärchen? Ha wie ironisch...

  • [Simon] mit Yumi im Krankenzimmer


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    [IMG:http://orig10.deviantart.net/2940/f/2015/067/e/f/harvest_moon_boy___simon_by_princesslettuce-d8kr02e.png]Simon zitterte wie Espenlaub, während er in dem weißen Krankenbett lag und Yumis Hand umklammerte. Zum Glück war sie hier bei ihm. Wäre er allein gewesen, hätte er sich vermutlich die Infusionsnadel in die Halsschlagader gerammt oder wäre aus dem Fenster gesprungen, sobald seine Gliedmaßen es zugelassen hätten. Mit ihren Worten beruhigte sie ihn schließlich sogar etwas und Simon rutschte dankbar und gleichzeitig doch ziemlich egoistisch nach Schutz suchend näher zu dem blonden Mädchen heran. Natürlich wusste er, dass sie ihm nicht helfen konnte, wenn Alex die Polizei gerufen hatte, aber ihre Nähe tat gut und half dabei, dass er nicht verrückt wurde. Denn auch, wenn ihre Worte so klangen, als ob ihm nichts passieren würde, konnte er nicht glauben, dass er tatsächlich mit alldem durchkam. Immer wieder sah er vor seinem inneren Auge, wie Alice nach seinem Schlag auf den Boden gesunken war. Sie war bestimmt schwer verletzt. Sie musste schwer verletzt sein. "Es tut mir leid..", murmelte Simon kaum verständlich, den Blick starr nach vorne gerichtet. Er sprach nicht wirklich mit Yumi, er hatte nur das Gefühl, dass die Situation vielleicht besser wurde, wenn er sich für das, was er getan hatte, irgendwie entschuldigte. "Es tut mir leid, wirklich.." Tatsächlich tat es ihm nicht leid. Nicht das, was er getan hatte. Aber Simon tat sich selbst leid, so wie er hier lag- voller Angst vor dem, was ihn vielleicht erwaretete. Diese Unsicherheit machte ihn fertig, fraß ihn regelrecht auf. Schließlich zwang der Blonde sich dazu, einmal tief durchzuatmen. Er würde schon sehen, was kam.. Und momentan konnte er eh nichts dagegen tun. Er musste einfach darauf vertrauen, dass Alice dumm genug war, nicht gegen ihn auszusagen. Und das war sie zu 90%, trotz dessen, dass er sie betrogen und verprügelt hatte. Manchmal hatte er sich darüber geärgert, dass seine Freundin noch so jung, dumm und naiv war- aber vielleicht kam ihm nun genau das zugute? "Kannst du dich zu mir legen?", fragte Simon nach ein paar Minuten des Schweigens in die Stille hinein und drückte Yumis Hand noch ein bisschen fester. Eigentlich konnte sie nicht Nein sagen, so wie er aussah musste sie so viel Mitleid mit ihm haben, dass sie seiner Bitte nachkam. Langsam, weil ihm immer noch alles wehtat, rutschte der Zwilling ein Stück zur Seite, ließ Yumis Hand dabei jedoch nicht los.

  • [Im Krankenzimmer] Simon & Yumi


    [IMG:http://orig13.deviantart.net/cb9d/f/2015/080/3/2/harvest_moon_girl___yumi_by_princesslettuce-d8l7bxy.png]


    Bewusst oder unbewusst schien der junge Mann etwas näher an die Studentin heran zu rutschen. Sie spürte seinen Körper hinter sich - die Wärme die von ihm ausging und zum wiederholten Male fiel ihr auf wie schräg diese ganze Geschichte war. Sie saß hier am Bettrand des jungen Mannes, der eigentlich nicht einmal als One Night Stand gedacht war und beschützte ihn vor der Polizei. Lächerlich. Sie beschützte niemanden. Sie hatte nur gelogen um sich selbst aus der Sache raus zu halten, nicht zur Verantwortung gezogen zu werden. Vielleicht auch weil sie sich in Simon wieder erkannt hatte aber auch wirklich nur vielleicht. Yumi zerkaute den Kaugummi in ihrem Mund und machte damit eine Blase, die augenblicklich wieder zerplatzte nur um es mehrmals zu wiederholen. Schließlich ergriff Simon wieder das Wort. Er flüsterte Worte der Entschuldigung. Beinahe hörte es sich wie ein Gebet an. Seine Stimme war verzweifelt. Wahrscheinlich hoffte er innerlich, dass so alles wieder gut werden würde aber das war lächerlich. Worte hatten noch nie gereicht um seine Fehler wieder auszubügeln. Sie waren niemals genug. Yumi musste sich nicht umdrehen um zu wissen, dass seine Worte nicht an sie gerichtet waren. Zwischen ihnen war alles in Ordnung. Yumi war weder Opfer seiner Gewalttaten geworden noch hatte man ihr das Herz gebrochen. Wahrscheinlich war die Studentin die Einzige in der Geschichte, die gut weggekommen war wenn man davon absah, dass sie in die Geschichte involvierter war als sie es sich erhofft hatte. Es war ohnehin zu spät. Man konnte die Zeit nicht zurückdrehen. Ihr einziger Fehler war gewesen nicht einfach zu gehen aber wer weiß was sonst mit Simon passiert wäre - vielleicht war es für etwas gut. Ansonsten war sie sich keiner Schuld bewusst aber auch das bereute das Mädchen nicht. Yumi hatte gelernt nicht die Dinge zu bereuen die sie getan hatte sondern die sie nicht getan hatte. Es lebte sich so wesentlich leichter. Seine Entschuldigungen lies das Mädchen unkommentiert. Sie waren nicht an sie gerichtet und so spielte es auch keine Rolle was sie darüber dachte. Sie war sich ohnehin nicht sicher was sie denken sollte. Langsam drehte sich die Blonde wieder zu Simon um als dieser sie bat sich zu ihm zu legen. Yumi verzog keine Miene - hielt nach wie vor die Hand des Anderen, während sie ihre Tasche zu Boden sinken ließ und ins Bett kletterte. Hand in Hand lagen sie da. Ihre Blicke waren gen Decke gerichtet. Zu ihrer Rechten spürte Yumi den Körper des Anderen - so dicht lagen sie hier nebeneinander um Platz in dem schmalen Krankenbett zu haben. Yumi atmete ruhig. "Denk nicht daran was sein könnte. Es ist dann früh genug daran zu denken wenn es tatsächlich eintrifft..." Die Blonde sah Simon nicht an. Ihre Stimme war ruhig und ihr Blick weiterhin auf die weiße Decke gerichtet. Mit ihrem Daumen strich sie über die Hand des Anderen.

  • [Alice] mit Alex in ihrem Krankenzimmer


    [IMG:https://orig11.deviantart.net/a9ff/f/2017/254/d/9/alice_by_nijurah-dbn4qh0.png]

    Stumm ließ Alice den Redeschwall ihres Bruders über sich ergehen. Ihr war klar, dass Alex viel zu sagen hatte und es wunderte sie schon fast, dass alles ein so frühes Ende fand. „Ich.. dir?“, sagte sie schließlich und ihre Augen verengten sich etwas. „Ich habe dich nicht darum gebeten, meinen Freund.. also Simon zusammen zu schlagen. Ich habe dich nicht darum gebeten, mir nachzulaufen oder meinen Beschützer zu spielen! Versuch nicht mir die Schuld in die Schuhe zu schieben.“ Auch wenn sie geschwächt war und eigentlich Ruhe brauchte, so wollte sie diese Anschuldigungen nicht so einfach hinnehmen. Niemand hatte Alex darum gebeten, ihren Freund krankenhausreif zu schlagen. Auch wenn man ihn vielleicht verstehen konnte, viele Menschen sahen schwarz wenn es um die eigene Familie ging. Aber bei Alex? Das war einfach alles so widersprüchlich. Als dieser schließlich meinte, das Mädchen solle in Zukunft auf sich Acht geben, blieb sie zunächst still. „...Du willst also, dass ich ihn nicht mehr treffe. Hab ich Recht?“ Ihr Blick war den Infusionsschlauch entlang gewandert und haftete nun an den einzelnen Tropfen, die langsam den dumpfen Schmerz in ihrem Bauch linderten. Nicht aber den in ihrem Herzen. Die Worte ihres Bruders hallten noch immer in ihrem Kopf. Er hat nicht mal mit der Wimper gezuckt, hatte er gesagt und sie kurz die Luft angehalten. Alice war von ihm einiges gewohnt, sie kannte ihn und seine Eigenheiten. Seine Kälte und seine Vorsicht. Das war es eher, was sie wunderte. Dass er sich nicht einmal in diesem Augenblick zurück halten konnte. Wo Menschen da waren, die ihn verraten konnten, die ihn anzeigen konnten und spätestens dann, wäre alles vorbei. „Vielleicht sollte ich das.“ Hatte die Vernunft also endlich ihren Weg gefunden? Die Blonde drehte ihren Kopf etwas zu Alex und guckte in seine hellen Augen. „Vielleicht sollte ich das alles beenden, nach vorne sehen und.. ihn verlassen..“ Sicherlich der erste vernünftige Gedanke seit Wochen und dennoch war es ihr unheimlich. „Aber.. ich hab Angst.“, flüsterte das Mädchen und zog die Beine noch näher an ihren Körper. Nein, sie hatte nicht Angst vor Simon und wie er darauf reagieren würde. Alice hatte Angst vor der Zeit ohne ihn. Sie würde ihn vermissen. Seine Küsse, seine liebevollen Berührungen, sein Lächeln und was, wenn sie am Ende völlig alleine war? Alleine mit der Liebe und Sehnsucht nach dem Mann, der sie monatelang geschlagen und gedemütigt hatte. Wegen dem sie hier war und Schmerzen sie plagten. Ihre Gedanken drehten sich, kreisten weiter. Alice wusste kaum mehr, was richtig und falsch war, gab es das überhaupt? War es richtig bei Simon zu bleiben, wenn es sie verletzte? Aber war es nicht auch falsch ihn zu verlassen, wenn auch das sie verletzte? Alice vergrub ihre Finger in ihren blonden Haaren, ihr Kopf pochte und wieder war sie den Tränen nahe. „Kannst du.. mich bitte alleine lassen?“, sagte sie schließlich, ihre Stimme war dünn und doch versuchte sie, Alex für einige Sekunden anzusehen. Dann schloss sie allerdings ihre dunkelroten Augen wieder. „Und vielleicht.. kannst du verhindern dass unsere Mutter hier von erfährt..“ Denn eigentlich war es immer der erste Schritt bei minderjährigen Patienten ihre Eltern zu benachrichtigen. Aber das würde dem ganzen Chaos ja noch die Krone aufsetzen. Und da sie sich fast absolut sicher war, dass Alex genauso wenig Lust auf ihre gemeinsame Mutter und ihre Panik hatte, würde er doch sicher ein paar Worte mit den netten Schwestern und Ärzten sprechen.... nicht wahr?

  • Alice und Alex im Krankenzimmer


    [IMG:http://orig11.deviantart.net/c48e/f/2016/022/c/a/alex_sad_by_princesslettuce-d9owtdr.png]


    Und schon wieder stritten sie. Wie konnte es auch anders sein? Vorwürfe flogen von links nach rechts und von rechts nach links und Alex konnte nichts anderes tun, als über die Situation zu seufzen. Er hatte keine Ahnung was er tun sollte, wie er am besten an Alice heran kam und wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte. Er war stinksauer, denn seiner Meinung nach konnte das naive Blondchen sehr wohl etwas für die Situation in der sich jetzt befand. Hätte sie die Wahrheit gesagt, hätte sie ihm erklärt wie es um Simon und ihn stand, hätte er vielleicht anders auf das Ganze reagiert. Vielleicht wäre ihm die Sicherung nicht durchgebrannt. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. "Du hast recht.", stimmte er seiner Schwester zu, als sie ihm erklärte, dass sie ihn nicht um Hilfe gebeten hatte. Er hatte sich eingemischt, obwohl es ihn nichts anging. Das war nicht ihre Schuld. Und trotzdem brodelte die Wut in seinem Inneren gegen Alice. Ihrer nächsten Aussage, konnte er allerdings nicht zustimmen. "Es geht mich nichts an mit wem du dich triffst. Ich will nur, dass du auf dich aufpasst.", erklärte der Silberhaarige und sah der Teenagerin fest in die Augen. Das war die Wahrheit und er hoffte, dass sie das verstand. Wenn sie Simon sehen wollte, dann sollte sie das tun. Keiner konnte es ihr verbieten. "Trotzdem hoffe ich, dass du es nicht tust. Ich vertraue dem Kerl nicht mehr und es bereitet mir Sorgen wie er sich verhält.", gestand der Informatiker dennoch. Als Alice ihm erklärte, dass ein Leben ohne Simon vielleicht besser war verwunderte Steiners Sohn. Mit einer solchen Einsicht hatte er nicht gerechnet. "Angst vor was Alice? Davor ihn nie wieder zu sehen, oder davor, dass er dich danach noch heftiger zusammenschlägt?" Eigentlich hätte er hinzufügen müssen, dass es ihre Entscheidung war, ob die Beziehung für sie vorbei war, aber darauf kam Alice auch alleine. Und noch mehr wollte er sich wirklich nicht einmischen. Auch wenn er sich absolut sicher war, dass er gute zwei Meter Platz zwischen Simon und seiner Schwester schaffen würde, wenn er sie das nächste mal zusammen sah. Er wollte ihn nicht mehr in ihrer Nähe wissen. Er wollte dass er sich von ihr fernhielt. Und er hoffte inständig, dass seine etwas demolierte Hand dafür gesorgt hatten, dass der Kerl das auch verstanden hatte. Als Alice ihn bat sie allein zu lassen sah er sie nur an. Er verstand ihren Wunsch und trotzdem wollte er sich nicht vom Fleck bewegen. Es kostete ihn einige Mühe doch aufzustehen und seine Sachen zu schnappen. "Ich hab unserer Mutter nichts gesagt und dafür gesorgt, dass die Schwestern auch nichts sagen werden. Mach dir keine Sorgen.", versicherte er ihr und sah ihr noch einmal eingehend in die roten Augen. "Pass auf dich auf Alice. Und wenn du was brauchst, dann meld dich." Das war ernst gemeint und er war über sich selbst überrascht. Das war sonst wirklich nicht seine Art. Aber er konnte der Teenagerin nur helfen, wenn sie seine Hilfe annahm und er bezweifelte, dass sie das tun würde. Also blieb ihm fürs erste nichts anderes übrig als zu gehen.


    verlässt das Krankenhaus ~> Die Jungs-WG

  • [Alice] in ihrem Krankenzimmer


    [IMG:https://orig11.deviantart.net/a9ff/f/2017/254/d/9/alice_by_nijurah-dbn4qh0.png]

    „Ich pass schon auf mich auf.“, wiederholte das Mädchen, fast wie in Trance. Eigentlich wartete sie nur noch darauf, dass ihr Bruder endlich verschwand. Sie war ihm dankbar, dass er sie ins Krankenhaus gebracht und sich um sie gekümmert hatte. Aber jetzt wollte sie einfach alleine sein, ihre Ruhe haben und schlafen. Sie wollte ihren Kopf abschalten und all die Gedanken da raus haben, damit sie frei war aber das konnte sie nicht. Es drehte sich alles und in dem Moment als die Tür ins Schloss fiel und Alex weg war, zog sie sich die weiße Decke über den Kopf. Das machte jedes kleine Kind, wenn es Sicherheit brauchte und Angst vor den Monstern hatte. Unter der Bettdecke konnte einem nichts etwas anhaben und es war schön warm. Alice kugelte sich weiter zusammen, soweit es ihre Schmerzen zu ließen, diese waren dank des Schmerzmittels, dass langsam durch ihre Venen floss, schon viel besser geworden. Ihre Augen waren geschlossen, alles war schwarz und das Nächste, an das sie sich erinnerte war ein leises Klopfen. War sie wirklich so schnell eingeschlafen? Langsam zog sie sich die Bettdecke vom Kopf und sah Richtung Tür. Eine lächelnde Krankenschwester hatte ihr Zimmer betreten und leuchtete mit einer kleinen Taschenlampe in ihre Richtung. Um zu sehen ob ihre Patientin wach war? Jetzt auf jeden Fall. „Hallo, Alice. Ich war vorher schon hier, du hast aber geschlafen, da wollte ich dich nicht wecken. Wie geht es dir, was machen die Schmerzen?“ Alice wusste zunächst nicht, was sie sagen sollte. Verschlafen rieb sie ihre roten Augen und sah im Halbdunkeln auf die Uhr, die über der Tür hing. Es war mitten in der Nacht. Der Mond schien durch das halboffene Fenster. Während die Krankenpflegerin damit beschäftigt war, die inzwischen leere Infusion abzumachen, lag ihr Blick auf den langen bunten Vorhängen, die sich im Wind leicht bewegten. Dass Alice nicht antwortete, schien die Frau nicht weiter zu stören und mit einem „Melde dich, wenn du etwas brauchst“ verließ sie das Zimmer auch wieder. Die Blonde begutachtete die farbige Nadel auf ihrem Handrücken, an der bis vor Kurzem das flüssige Schmerzmittel angebracht war. Dann schlug sie die Decke beiseite und rutschte zum Bettrand. Ihr Bauch zwickte. Alice verkrampfte sich kurz, richtete sich dann aber auf. Warum hatte man ihr eigentlich so ein hässliches Krankenhaushemdchen angezogen? In ihrem Nachtkästchen entdeckte die Schülerin ihre Kleidung, kümmerte sich aber weiter nicht darum und trottete mit der Decke um den Körper gewickelt, diese Hemdchen waren ja auch nicht wirklich warm, zum Fenster und warf einen Blick nach draußen. Der Mond stand hoch am Himmel und leuchtete grell. Sie genoss die Ruhe, nach den letzten Stunden brauchte sie das. Ruhe und Einsamkeit. Alice merkte zunächst gar nicht, wie Tränen aus ihren Augen liefen. Sie legte ihre Hände auf ihr Gesicht und schluchzte einmal leise. Was sollte sie jetzt tun? Das Mädchen war ratlos, sie fühlte sich leer und verletzt. „Wieso hast du das getan..“, flüsterte sie, wischte mit ihren Handrücken über die feuchten Augen und sah wieder nach draußen. War das wirklich alles wahr?

  • [Simon] mit Yumi im Krankenzimmer


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    [IMG:http://orig10.deviantart.net/2940/f/2015/067/e/f/harvest_moon_boy___simon_by_princesslettuce-d8kr02e.png]Langsam aber sicher wurde Simon ruhiger und ruhiger. Yumis monotone Daumenbewegung auf seiner Hand, das Schmerzmittel und die Verletzungen, die er in der ganzen Sache davongetragen hatte machten ihn schläfrig und irgendwann fielen ihm einfach die Augen zu. Yumi würde schon gehen, wenn sie merkte, dass er schlief. Wahrscheinlich war sie froh, endlich fliehen zu können und er nahm es ihr auch nicht übel. Er war es schließlich, der sie in all das hineingezogen hatte. Dass sie überhaupt in diesem Krankenhausbett neben ihm lag war eigentlich schon zu viel verlangt. Simon schlief ein und auch, wenn er nicht träumte und alles einfach nur schwarz war, war der Schlaf sehr erholsam und genau das richtige. Ab und zu zuckte er oder brummte etwas unverständliches vor sich hin, aber im großen und ganzen blieb er so neben Yumi liegen, wie er eingeschlafen war. Und er blieb lange so liegen. Simon bekam nichts davon mit, aber die Sonne verschwand am Horizont und Dunkelheit brach herein. Ab und an sah eine Schwester nach ihm, aber auch das und das Abendessen verschlief er völlig. Das war alles einfach zu viel gewesen. Er war zu viel gewesen. Aber darüber würde er sich Gedanken machen, wenn er wieder wach war und sich ausgeruht hatte.

  • [Im Krankenzimmer] Simon & Yumi -> geht


    [IMG:http://orig13.deviantart.net/cb9d/f/2015/080/3/2/harvest_moon_girl___yumi_by_princesslettuce-d8l7bxy.png]


    Wie lange waren sie einfach so hier gelegen und hatten geschwiegen? Yumi hatte das Gefühl für Zeit verloren. Es schien so als rannte ihnen die Zeit davon und doch schien sie still zu stehen. Simons Atem wurde immer ruhiger. Beinahe wäre auch das Blondchen eingeschlafen, versuchte aber den Schlaf zu vertreiben indem sie immer wieder ihre blauen Augen aufriss und bewusst einige Male blinzelte. Als Yumi sich sicher war, dass der Blonde nicht mehr wach war löste sie sich langsam von ihm. Behutsam rutschte die Studentin aus dem Bett und setzte sich wieder an dessen Kante. Einmal atmete die Studentin tief ein, ehe sie die Luft wieder aus ihren Lungen entließ. Simon machte keinen Mucks. Er bemerkte auch nichts als sich das Blondchen schließlich vom Bett erhob und dieses ein leises Quietschen von sich gab. Yumi bückte sich nach ihrer Tasche und hing sie sich über die Schulter. Einen Moment verharrte Yumi in ihrer Position und ohne sich umzudrehen schritt die Blonde schließlich zur Türe. Sie griff nach der Türklinke. Hatte sie schon fest umklammert als sie erneut einen Moment zögerte. Sie starrte auf die Türklinke bevor sie sich umdrehte und ihr Blick an dem jungen Mann haften blieb. Sein Atem war ruhig und er schien sich nicht zu quälen. Das Schmerzmittel hatte also doch seine Wirkung nicht verfehlt. Ohne ihr Gesicht zu verziehen, wandte sie Simon wieder den Rücken zu und drückte die Türschnalle nach unten um die Tür zu öffnen und leise hinaus zu schlüpfen. Behutsam hatte Yumi die Türe hinter sich wieder geschlossen. Ihr war gar nicht aufgefallen, dass sie den Atem angehalten hatte, während sie sich aus dem Zimmer geschlichen hatte aber nun atmete die Studentin wieder erleichtert durch. Ihr Blick huschte die langen Gänge entlang und blieb schließlich an einem Kaffeeautomaten hängen. Ihre Schritte beschleunigen sich wieder und ihr Herzchen machte einen kleinen Sprung. Koffein. Das war genau das wonach sie sich gerade sehnte. Ihre Augenlider waren so schwer geworden und wenn sie nicht hier und jetzt auf der Stelle einschlafen wollte, brauchte sie einen Kaffee. Bereits auf dem Weg zum Automaten kramte Yumi in ihrer Tasche nach dem nötigen Kleingeld um ihre Sehnsucht zu stillen. Nachdem die Studentin den Automaten gefüttert hatte und ihr Kaffee zubereitet wurde, schnappte sich das Blondchen den Plastikbecher mit dem Heißgetränk und nahm gleich einen ersten Schluck bei dem sie sich die Zungenspitze verbrannte. Verdammt. So ein bescheuerter Tag. Yumi war sich nicht mehr sicher ob sie laut geflucht hatte oder nicht und damit verließ sich auch das Krankenhaus bevor noch irgendjemand auf die Idee kam auch sie durchzuchecken.

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