Die Bibliothek "Bücherwurm"


  • "Ja, weil ich das gut kann", sagte sie und beschließt nicht zu schlecht von ihn zu denken. Das ist nur der erste Eindruck, der bei ihr nicht so gefallen hat.Sie setzt sich auch etwas bequemer sich hin, da sie jetzt nicht lesen tut."Ich habe bisher nur einen Tag da gearbeitet und war nicht viel. Ehrlich wusste ich nicht wo das Personal überall hin darf. Das ist schließlich ein anderes Cafe, als das womit ich auf gewachsen bin", sagte sie einfach."Ist kochen vielleicht dein Hobby? Frage das nur, da viele ihr Hobby zum Beruf machen", sagte sie einfach um selber ein Gesprächsthema zu finden und denke besser ist als über das Wetter zu sprechen.Nett ist er schon und daher noch nicht einfach verschwunden ist. da müsste er sie schon was schlimmes antun, das sie das wirklich macht und wer weiß ob sie wirklich lügen würde.

    "Warum verlangen die Menschen nur immer nach Kräften, die das Ende der Welt bedeuten könnten?"
    Ist aus Tales of Xillia.


  • Ihm fehlte das Ticken der Uhr, das die Stille betonte und die erbarmungslos verstreichende Zeit offenbarte, die er verschwendete, indem er noch immer schweigend, noch immer regungslos vor dem Regal mit Esoterik-Ratgebern stand. Es war Klaus ein Rätsel, wie Menschen an Magie glauben konnten, wie sie ihre Selbstständigkeit, ihre Unabhängigkeit, ihre ihnen von der Natur gegebene Macht einfach aus der Hand legen konnten.
    Die Menschen waren stark – das ideale Tier, zumindest konnten sie das sein. Wenn sie nun an Magie glaubten, gab es etwas Mächtigeres, dem sie sich unterwarfen. Und gleichzeitig erlagen sie ihren Vorstellungen, ihren Wünschen, ihren Ängsten. Klaus glaubte also nicht daran.
    Würde man ihm die Existenz von Magie und Hexen und Zauberern beweisen können, würde auch er sich nicht lange dagegen sträuben. Ein Beweis wäre ein Beweis, die Existenz von Magie würde nicht seine gesamte Welt auf den Kopf stellen. Doch selbst würde es sie geben, wäre sie wohl mächtiger und gefährlicher und faszinierender als das, was vor ihm im Regal stand und darauf wartete, in die fleischigen Hände von frustrierten Frauen zu geraten. Von ihnen verschlungen zu werden.
    Er wandte sich ab, als sich eine Blondine näherte – sie, ja, sie wäre eine Hexe, würde er daran glauben. Kein Wort hatte sie mit ihm gewechselt, doch ihre Ausstrahlung ließ es unmöglich werden, sie zu übersehen. Kurz musterte er sie, hob schließlich die Augenbrauen ein Stückchen in die Höhe und konnte ein winziges Grinsen nicht verhindern, das seine Mundwinkel umspielte und ihn belustigt wirken ließ. Nun, zweifelsohne war er das auch – belustigt. »Entweder Sie scheinen mich für einen Bibliothekar zu halten – was ich stark zu bezweifeln habe – oder ich wirke so kompetent, dass Sie mich auserwählt haben, Ihnen den Weg zu zeigen.« Leider war Klaus selbst noch nie hier gewesen, weshalb er würde raten müssen, wo sich hier etwas befand.
    »Aber da ich so charmant aufgefordert wurde, werde ich mein Bestes tun.« Kurz sah er sich um – nichts war ausgeschildert, doch vermutete er, dass sich die gesuchten Werke in einer Ecke mit Sachbüchern und sonstigen Informationen befanden – vielleicht bei den Geschichtsbüchern. »Wie könnte ich einer solch durch und durch sympathischen Frau einen Wunsch abschlagen?« Er lächelte nun, wirkte ein wenig herablassend, doch war ihre Gegenwart insofern angenehm, dass sie direkt sagte, was sie wollte. Sie verschwendete keine Zeit, sie kam zum Punkt, war nicht auf den Mund gefallen – die junge Frau strotzte vor Selbstbewusstsein und ja, auch Arroganz, wie er vermutete. Und sollte er Dinge, die er teilweise selbst vertrat, an dieser Frau nun plötzlich unsympathisch finden?
    Seine Miene wurde wieder ernster, und Klaus ging nun einige Schritte, vermutete stark, dass sie ihm folgen würde. Auf gut Glück ging er durch einen Gang, anschließend durch einen anderen und dort – dort waren die Werke, nach denen die Frau gesucht hatte. Klaus hatte Glück und für einen Augenblick lang überlegte er, sich einen Lottoschein zu kaufen. »Ich nehme an, danach suchten Sie?«, fragte er. Es kam ihm falsch vor, sie zu siezen, und dennoch blieb er vorerst dabei. Sie war kein Kind, sie hatte Charakter, wusste, was sie wollte. Nun, er wusste selbstverständlich nicht viel von ihr, doch ihre Stimme war klar und sie verlangte Respekt allein durch ihr Auftreten. Sie war interessant, dies zu leugnen wäre lächerlich, war es doch eine Tatsache, allerdings hatte Klaus sich noch nicht entschieden, auf welche Art und Weise er sie sehen sollte. Sympathisch oder unsympathisch? Angenehm oder unangenehm? Wollte er das Gespräch fortführen, sie kennenlernen oder sie abschätzen, belustigt sein? Er wollte sich zumindest eine eigene Meinung über die selbstbewusste Dame bilden, die für ihn die perfekte Hexe wäre – würden sie existieren.

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    Es freute Raegar, dass der Frau ihre Berufung gefiel und das sie sogar im Café aufwuchs. "Beeindruckend. Ich wäre auch gerne in einem Café aufgewachsen." Bei der Frage der Frau musste er verneinen. "Kochen würde ich nicht unbedingt als eines meiner Hobbys ansehen. Ich bin Kellner geworden weil ich es mag andere Leute glücklich zu machen. Ich freue mich immer, die glücklichen Gesichter zu sehen, wenn eine Familie ihre Torte bekommt und das kleine Kind sich dann darüber freut...", antwortete Raegar. Er erinnerte sich noch genau an den Moment des Kinderlächelns. Das Kind musste ungefähr fünf gewesen sein und Geburtstag gehabt haben. Extra dafür hat Raegar noch Wunderkerzen für die kleine Geholt. Niemals würde er den Gesichtsausdruck vergessen.


  • "Dafür bist du bestimmt anders aufgewachsen. Ist somit nichts schlimmes", sagte sie und lächelt.Der erste Eindruck, den sie von ihn hatte, schon ein wenig besser ist.Sie hört weiter zu und wird gleich das Buch schon mal an seinen Platz zurück bringen.Sie ist mehr darauf gespannt wie das Buch von Rika ist, was sie vor lesen wollte."Das ist bei mir denke auch so, wo es mir gefällt wenn meine gebackenen Kuchen schmecken. Nur in das Cafe, wo ich arbeite, Kellner ich auch nur. Ich weiß noch nicht, ob ich da einfach in der Küche da was backen dürfte. Ich war bisher nur einmal da arbeiten", antwortet sie freundlich.Ria schaut dann aber mal wie spät das ist und holt dafür ihr Handy raus.Doch steckt das auch wieder weg und steht mal auf."Ich glaube sollte nun mal gehen. Möchte ein wenig bei mir zu Hause noch was machen. Vielleicht sieht man sich wieder und wenn das bei unseren Arbeitsstellen sein wird.", sagte Ria und bringt das Buch nun zurück. Sie sieht dann noch andere Leute hier. Bei Raegar bleibt sie noch kurz stehen, um sich so richtig zu verabschieden."Dann auf wieder sehen", sagte sie, winkt und verlässt nun die Bibliothek. Sie beschließt erst mal nach Hause zu gehen.


    ~geht zu ihr nach Hause~

    "Warum verlangen die Menschen nur immer nach Kräften, die das Ende der Welt bedeuten könnten?"
    Ist aus Tales of Xillia.

  • [IMG:http://fc05.deviantart.net/fs71/f/2013/342/2/7/raegar_by_princesslettuce-d6x7c1q.png]


    Raegar lächelte die Frau an. "Ich Kellnere auch nur. Ich mache das schon etwas länger. In die Küche durfte ich bisher noch nie, aber ich mache mir nichts daraus." Dann sah er der Frau hinterher die das Buch wegräumte und sich wohl bereitmachte zu gehen. "Gehst du?", fragte er freundlich. Dann fügte er hinzu: "Ich denke du hast recht. Immer nur draußen herumzustreunen ist nicht immer das beste. Wie sagt man doch so schön: Zuhause ist es am schönsten. Ich denke ich werde auch gehen." Der Braunhaarige stand zusammen mit der Frau aus, lies diese aber vorgehen. Er will nicht wie so ein Anhänger wirken. Schließlich kannten sich die beiden kaum. Als die Frau das Gebäude verlassen hatte zog er hinterher. Draußen fragte er sich: "Wohin jetzt?" Wahllos ging er in eine Richtung.


    ---> Geht


  • Mit einem leichten, dennoch bemerkbaren Hauch von Empörung stieß sie ihre Zahnreihen aufeinander, eine Wucht, mit der sich die minimal gespitzten Fänge förmlich ineinander bohrten. Auf einmal erschien ihr jener überaus geniale Plan gänzlich unsympathisch geworden zu sein, zerstörte sie nicht nur ihre weißen Beißer, um ihrem Ärger freien Lauf zu lassen, sondern gab auch ein leises, angespanntes Geräusch, einem Knurren fast schon gleichzusetzen, von sich. Zeitgleich zog sie die blonden Augenbrauen in die Tiefe, funkelte in ihren weinroten Augen doch die schiere Unzufriedenheit - Welch' einen Tölpel von zeitweiligen Diener hatte die versierte Hexe da bitte aus der Menge herausgepickt? Welch' ein trotteliger Diener entpuppte sich binnen weniger Sekunden denn freiwillig als absoluten Narren und zog mittels eines sarkastischen Tones über seine erhabene Herrin her? Sherry bediente sich eines tiefen Atemzuges, schüttelte angestrengt das Haupt. Sie würde ihm zukünftig noch die Leviten lesen müssen. »Nun, man scheint der durch und durch sympathischen Frau auch keinen gebürtigen Respekt zollen zu können«, entgegnete die Gelockte dem Manne anschließend, gewiss doch mit einer herrischen, vielleicht auch beleidigten Tonlage betont. Unglaublich! Was konnten diese Normalsterblichen heutzutage auch noch? Nun, von dem unnützen in der Gegend rumstehen und dem Bedienen einer neumodischen Fernbedienung einmal abgesehen. Tss! Elendige Jammerlappen! Dabei war es doch für jeden Blinden ersichtlich, dass sie, Sherry van Liechtenstein, eine Persönlichkeit war, der man unter Furcht hatte gehorchen müssen! Aber dieser Kauz..? Schnell hob die arrogante Magierin ihr spitzes Kinn an, ließ das hübsche Näschen in die Höhe schauen und schloss die Augenlieder, nur um einige Sekunden später eines der Seelenfenster wieder zu offenbaren. Ebenjenes legte seine Aufmerksamkeit auf den Schwarzhaarigen, neugierig, sichergehend, dass er nicht doch plötzlich schlotternde Knie bekam und vor lautem unerträglichen Schiss von dannen zog. Er missfiel der Blonden bereits jetzt schon. Aber... Mumm hatte er definitiv, das musste man ihm lassen - Immerhin besaß nicht jeder dahergelaufene Mensch den Mut ihr mit einer Portion Sarkasmus zu begegnen. Achja, Tapferkeit... Eine Eigenschaft, nein, eine Gabe, welche sie sehr schätzte, aber dennoch absolut lästig fand, erlaubte genau dieses Merkmal doch gerade all die frechen und am besten aus dem irdischen Raum zu verbannenden Tätigkeiten und Reaktionen wie eben die seinige.
    Anschließend öffnete Sherry auch den zweiten Zugang zu ihrem vor Selbstbewusstsein glänzenden Augen, zückte sie währenddessen doch eine Hand unter ihrem schwarzen, seidenen Umhang hervor und schlug mit dieser in eine Richtung, »Husch, husch! Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!« Bei ihr handelte es sich schließlich um eine vielbeschäftigte Hexe, die stets irgendwelchen hexentypischen Tätigkeiten nachging! Zum Beispiel...! Zum Beispiel...? Es erfolgte ein knappes Räuspern ihrerseits. Zum Beispiel suchte sie nach den besten und effektivsten Zutaten für ihre faulen Tränke, mit denen sie eine Vielzahl von Effekten erzielen könnte..! Oder, ja, sie manipulierte die unsichtbaren Stränge zweier Menschen, um einen verheerenden, für sie unglaublich amüsanten Streit herbeizuführen! Oh ja, sie war in der Tat eine vielbeschäftigte Hexe! Jedenfalls, um auf die vorherrschende Situation zurückzukommen, schien der werte Herr von der Hetze genügend Wind bekommen zu haben, um nach gefühlt hunderten Jahren endlich seinen Allerwertesten in irgendeine Richtung zu bewegen - Zu der Überraschung, wie auch dem Wohlgefallen der selbsternannten Herrin. Tatsächlich rechnete sie bei einem derart unverschämten Mann wie dem vor ihr stehenden eher mit noch mehr Tumult und Trotz, als sie im Endeffekt begegnet war. Dies ließ das kurzzeitige Werkzeug natürlich in der Gunst der schadenfrohen Rotäugigen steigen, schien es denn trotz aller vorigen Eindrücke durchaus in der Lage zu sein gehorchen. Ja, so, genau, so gehörte es sich! Nachträglich begann ein stolzes, typisch arrogantes Lächeln die blassen Lippen zu umspielen, mit welchen sie sich sogleich daran machte der Wünschelrute auf der Suche nach der gewünschten Literatur zu folgen, abermals ein selbstbewusstes Marschieren. In dem Sinne war das Werkzeug wohl doch nicht so unbrauchbar und eingerostet, wie zunächst erwartet, brachte es es doch überraschenderweise fertig, sie in eine passende Ecke zu führen. Und wer weiß, wäre der Schwarzhaarige wohl ein klitzekleines bisschen kleiner gewesen, so hätte die Hexe ihm im Vorbeigehen wohl einen lobenden Klopfer auf den Kopf oder die Schulter gegeben, wenngleich sie selbst damit noch ein wenig gerungen hätte. Stattdessen warf sie ihm einen billigenden, dennoch keineswegs dankbaren Blick zu, gleich dem schlagartig verblassten Lächeln. »An den Manieren musst du noch arbeiten«, schroff, abweisend kommentierte sie abermals das vergangene Verhalten des Fremden - Ach, welch' Ironie es doch war, dass es gerade aus ihrem Munde kam, aber nun... Nicht jeder hatte den Kodex einer idealen Hexe zu befolgen.
    Wie dem auch sei... Mit schnellen Schritten näherte die Dame sich den gefüllten Regalen, legte die Hände an die Hüfte und ließ die Blicke über die sichtbaren Titel schweifen. »Was stehst du so dumm in der Gegend rum?«, fauchte sie dabei kopfschüttelnd, würdigte das Werkzeug mit den goldbraunen Augen keines einzigen Blickes, »Los, los, ich benötige Werke über den Wald!« Ursprünglich hatte sie geplant, dem Unbekannten, dessen Namen sie nicht einmal im entferntesten in Erfahrung bringen wollte, die ganze Arbeit zu überlassen und sich währenddessen in einer Ecke zu entspannen, aber nun... Es kam, wie das Schicksal es wollte, nicht?


  • Noch nie war Klaus einer solchen Persönlichkeit begegnet wie dieser Frau. Obwohl er meinte, ihre Gedanken erahnen zu können, wusste er gewiss nichts von Ausdrücken wie Normalsterblichen, und wenn doch, hätte er die gute Frau wohl sicherlich schleunigst ins Krankenhaus befördert. Verrückte ließ man schließlich nicht unbehandelt auf freiem Fuß, schließlich konnten sie nicht nur eine Gefahr für sich selbst, sondern auch für andere darstellen. Und egal, an welcher Form der Labilität diese Dame leiden würde, so wäre er sich doch sicher, dass sie eine vollkommen andere Wahrnehmung der Realität besaß als er, war sie doch ihrer Ansicht nach eine Nicht-Normalsterbliche.
    Nun gut, Klaus wusste von alledem nichts und würde es wohl vorerst auch nicht herausfinden – vielleicht würde er sonst an seinem eigenen Verstand zweifeln. Aber das tat er nicht, stattdessen hob er die Augenbrauen auf den Befehl seiner namenlosen Bekanntschaft hin. Er zollte ihr keinen Respekt, und doch erwartete sie sein Kuschen, behandelte sie wie ein Tier. Vielleicht zog sie gleich einen Knochen oder einen Zuckerwürfel hervor – das einzige, was ihn diesen Gedanken verwerfen ließ, war sie, dass sie niemals an irgendein Tier Leckerchen verteilen würde, weil sie brav waren. Oh nein – es sei denn, eine Tarantel befand sich auf ihrer Schulter, ein Hausspinnchen, das sie mit Insekten füttern könnte.
    Er bemerkte wenig später eine seltsame Art des Lächelns auf ihren Lippen – was war das? Belustigung? Nein. Freude? Ebenfalls nicht. Beinahe würde er behaupten, sie wirke siegreich, doch viel mehr schien es ein wenig Stolz zu sein, der sich dort mit Hohn vermischte. Klaus schwieg daraufhin, nicht wissend, was genau er dazu sagen sollte. Oder fragen? »Die Manieren«, begann er letztlich mit einem Seufzen und hatte beim Sprechen selbst doch einen trockenen Unterton, »die waren schon immer mein Problem. Stets wurde ich für den unehelichen Sohn einer Bauernmagd gehalten, der niemals in den Genuss einer Schulbildung kam.« Er fuhr mit den Händen über eines der oberen Regalbretter, um nach passenden Bücher zu suchen. Er wusste nicht, weshalb er ihr half, war sie doch so ziemlich das unfreundlichste Wesen, dass er in dieser Stadt bemerkt hatte – und das sollte etwas heißen, hatte er doch eine (zugegebenermaßen berechtigte) Ohrfeige kassiert, die durchaus geschmerzt hatte.
    »Der Wald also.« Er warf ihr einen belustigten Blick zu. »Möchte sich die stolze Herrin ein Hexenhäuschen suchen oder gleich ein ganzes Schloss erbauen lassen?« Vielleicht aber wollte sie einen Spaziergang machen – was er stark zu bezweifeln hatte – oder nach Gold graben? Er riet, nein, scherzte ins Blaue hinein, dass er nicht gänzlich falsch lag, wusste er natürlich nicht.
    Letztlich allerdings sammelten sich ein, zwei Bücher in seinen Händen und aus zwei wurden drei, dann vier, alle in recht kurzer Zeit. Doch kaum betrachtete er sie näher, stellte er drei von ihnen wieder ins Regal – ob sie nun richtig standen oder nicht, war ihm herzlich egal, schließlich gab es hier Angestellte, oder nicht? – und behielt eines, dass er der Frau letztlich hinhielt. Ein Werk über den Wald, über die Beschaffenheit, die Lage, der dort herrschenden Stratifikation. Selbst eine Karte war verzeichnet, nun gut, einige Jahre war sie alt, doch der Wald selbst dürfte sich nicht allzu sehr verändert haben. »Stellst Sie dies zufrieden, meine Teuerste?« Er musterte sie kurz, wirkte tatsächlich ein wenig höhnisch, wie sie selbst es schließlich auch war.
    Dennoch musste jeder Spaß irgendwann ein Ende haben. Klaus blickte auf die Uhr - wie viel Zeit hatte er in dieser Bibliothek vertrödelt? Da er im Plaza noch einige Erledigungen zu machen hatte, lächelte er der arroganten Dame noch einmal spöttisch zu und verabschiedete sich anschließend mehr oder weniger höflich von ihr. Wenig später hatte Klaus sich auf dem Weg zum Einkaufszentrum gemacht.


  • Die Party war vorüber und um sich selbst wieder ein Stück näher zu kommen, wieder zu sich selbst zu finden, hatte die junge Hexe beschlossen, der Bibliothek einen Besuch abzustatten und vielleicht ein ganz besonderes, literarisches Schmuckstück zu finden, in welchem sie sich wieder mehrere Stunden verlieren konnte. Allein der Gedanke daran stimmte das Mädchen fröhlich und lies sie ihren Schritt beschleunigen. Ihrer Cousine war sie seit der Party nicht mehr über den Weg gelaufen aber Majo war nicht der Typ Hexe um den man sich Sorgen machen musste. Bestimmt geht es ihr fantastisch und mit großer Wahrscheinlichkeit hatte sie den Abend wesentlich mehr genossen als Noita es getan hatte. Das Mädchen schüttelte ihren Kopf woraufhin sich ihr Haar ihrer Bewegung anpasste. Noita ermahnte sich gedanklich selbst. Sie durfte diesen Abend nicht so schlecht reden. Er hatte doch auch einige positive Dinge. Vielleicht war einfach der Zeitpunkt dieser Veranstaltung mehr als unpassend. Erneut verirrten sich die Gedanken der Schwarzhaarigen zu einem gewissen Blondschopf. Ihr Blick senkte sich. Wie es ihm wohl ging? Ob er bereits aus dem Krankenhaus entlassen worden war? Noita tappte in Dunkelheit und ihr waren eigentlich die Hände gebunden. Es gab nicht wirklich eine Möglichkeit Antworten auf ihre Frage zu finden oder? Selbstverständlich gab es die. Zahlreiche sogar aber vielleicht wäre es nicht angemessen erneut im Krankenhaus aufzutauchen, sofern sich Ced noch dort aufhielt. Noita knabberte an ihrer Unterlippe, während sie sich nach und nach der Bibliothek näherte. Diese Ungewissheit über seinen Verbleib war schrecklich und zu gerne hätte das Mädchen etwas daran geändert aber noch versuchte sie sich von den jüngsten Ereignissen abzulenken. Nach wie vor saß der Schmerz tief und er würde wohl auch nicht verschwinden wenn Noita lediglich nach Ablenkung suchte aber im Moment fühlte sie sich so um ein Stück besser.
    Schließlich trat die Hexe über die Schwelle zur hiesigen Bibliothek. Sie staunte nicht schlecht als ihr Blick über das Innenleben des vermeintlich kleinen Gebäudes schwief. Kurzzeitig stand der Mund der Teenagerin offen, da sie kaum aus dem Staunen herauskam. Ihre roten Augen funkelten wie Edelsteine. Das hier musste das Paradies sein. Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen Noitas und für den Hauch einer Sekunde schloss sie ihre Augen und sog den Geruch, welcher im Raum lag ein. Sie liebte den Geruch von Büchern - ganz gleich ob es alte Schinken oder aber frischgedruckte Schmuckstücke waren - dieser Geruch war unbezahlbar. Schließlich schloss Noita die Türe hinter sich und trat weiter in das Gebäude ein. Sie genoss die Ruhe, welche in der Bibliothek herrschte und streifte durch die Regale. Mit einer Hand strich Noita über die Buchrücken während sie sich die Titel durchlas und einfach nur die Atmospähre genoss...

  • ~Marina kommt an~


    Das Mädchen hatte ein mulmiges Gefühl. Sie war auf dem Spielplatz gewesen, doch von ihrem Handy fehlte jede Spur. Sie war sich sicher, dass sie es dort fallen lassen hatte. Hatte es etwa schon jemand mitgenommen? Gaaah. Marina wollte heulen, wenn sie an die Sachen dachte, die sie für dieses Teil - ihr Heiligtum (witzig, weil wir hier von einer Götin reden) - verkauft hatte, um es sich leisten zu können. Mit dem ebenso hart ersparten Laptop in der Umhängetasche betrat sie die Bibliothek. Sie musste sowieso noch einen Vortrag und ein Protokoll vorbereiten, was ihr Partner, der übrigens verantwortlich für den Vortrag war - ihr liebenswürdiger Schulschwänzer Pinsel, aka Papa von Salami Bockwurst, aka Kuschelkater - ganz sicher nicht erledigen würde. Und nebenbei konnte sie ihr Handy orten, was mit Magie zwar nicht funktionierte, aber mit etwas, was dem schon ganz Nahe kam: der Cloud. Die Erntegöttin lies sich selten aus der Liebe zum Lesen in der Bibliothek blicken, aber für Schulaufgaben war diese Institution gar nicht so schlecht. Mit dem Coffee-to-go schlenderte die Schülerin herein grüßte die Bibliothekarin und ging zielstrebig zu den Schulbüchern. Kam jedoch nicht so weit, da sie ein bekanntes Gesicht in einem der Gänge erblickte - wer hätte gedacht, dass es tatsächlich noch Menschen gab, die an einem Samstagnachmittag in einer Bibliothek anzutreffen waren? "Noita!" rief die Göttin überrascht quer durch den Raum, als sie winkend auf die Hexe zukam - die stille Atmosphäre war zwar zerstört, doch die war der Lilahaarigen sowieso nie allzu wichtig. Sie erreichte ihre Geschichte-Überlebens-Partnerin und lächelte. "Hey, was machst du denn hier?"

    오늘밤만 나를 위해 친구가 되어줄래요 - Will you be my friend tonight?

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  • Ein schriller Schrei durchbrach die Stille und die Schwarzhaarige zuckte unweigerlich zusammen, da die Bibliothek eindeutig der letzte Ort war an dem sie mit einem Schrei derartiger Frequenz gerechnet hatte. Schon bald war die Verursacherin dieser Untat ausgemacht - das Lilahaarige Mädchen, welche ihr die stinklangweilige Geschichtsstunde zumindest ein wenig versüßt hatte. Noita richtete ihre roten Augen auf das Mädchen, welche in ihrer rechten Hand einen Kaffeebecher spazieren trug. Die junge Hexe beschlich langsam aber sicher das Gefühl, dass all der Enthusiasmus dieses Mädchen rein nur durch den Koffeingehalt ihrer Getränke herbeigeführt wurde. Unmöglich das ein menschliches Wesen ohne dieses Wundermittelchen so viel Energie hatte. Ein Lächeln zierte die Lippen Noitas beim Anblick ihrer Sitznachbarin und sie winkte ihr bereits von Weitem freundlich zu, während sie mit der anderen Hand eines der Bücher wieder ins Regal zurückstellte. DIe Frage was sie denn hier machte war doch sehr ungewöhnlich, schließlich war es doch offensichtlich oder nicht? War es wirklich so ungewöhnlich ihre Freizeit hier zu verbringen? Vermutlich. Gewiss war es ungewöhlich für jemanden in ihrem Alter hier zu verweilen und sich mit Lesen von Büchern zu beschäftigen. Wahrscheinlich war ihre Chance "cool" zu sein gerade den Bach runtergegangen aber glücklicherweise war dies dem schwarzhaarigen Mädchen relativ egal. "Ich brauchte eine kleine Erholphase nach dieser Party. Als Ausgleich sozusagen..." Ein zaghaftes Lächeln schlich sich auf die Lippen der jungen Hexe und sie suchte den Bickkontakt zu ihrem Gegenüber während sie sich etwas verlegen den Hinterkopf kratzte. Noita ging nicht wirklich davon aus, dass Marina sie verstehen würde. Die Lilahaarige war wahrscheinlich der Inbegriff eines Partytieres und genoss die Musik dort, die zahlreichen Leute, den Alkohol und all das woran ein "normaler" Jugendlicher seinen Spaß hatte. "Was führt dich an einen Ort wie diesen?" , fragte die junge Hexe dann doch interessiert. Hatte sich Noitas Sitznachbarin etwa verirrt oder schlimmer....hatten sie eine Hausarbeit auf bekommen und das Mädchen war hier um dafür zu recherchieren? Die Schwarzhaarige riss ihre Augen auf und fixierte Marina."Oh nein. Sag bloß ich habe wieder eine Hausarbeit vergessen?" So viel war in Zwischenzeit passiert, dass die Tochter der berühmten Hexenprinzessin die Schule total vernachlässigt hatte. Zu viele andere Dinge beschäftigten sie momentan, zu viele Gedanken schwebten in ihrem Köpfchen herum. Noita raufte sich die Haare und wartete gebannt die Antwort der Lilahaarigen ab, die hoffentlich Erleichterung bringen würde.

  • "Erholen? In einer Bibliothek?" wiederholte Marina perplex und runzelte die Stirn, bevor sie einen großen Schluck ihres Kaffees nahm. Diese Worte machten für die Teenie Göttin kaum Sinn, aber okay, hier war es immerhin schön ruhig, dass man sicherlich ein entspannendes Nickerchen hier halten konnte - oder so. "Du warst auch bei der Party? Ich hab dich gar nicht gesehen - ha. ha," kommentierte die Erntegöttin besagte Party trocken und hätte sich für diesen Witz am liebsten selbst eine reingehauen.
    Als Noita fragte, was die Lilahaarige in diese Institution führte, setzte Marina schon dazu an, Noita ihre Leidensgeschichte mit dem Biologieprojekt und ihrem Partner mit der großen Klappe zu erzählen. Kam jedoch noch nicht dazu, da die Hexe einen kurzen Herzinfarkt erlitt. Die Schülerin kicherte, als sie Noita sah wie sie sich besorgt die lange Haarmähne raufte.
    "Keine Sorge ich glaube du hast kein Strafreferat in Bio aufgebrummt bekommen. Wir haben soweit ich weiß nicht mal Bio zusammen. Auf jeden Fall hab' ich dank eines gewissen Punks jetzt ein Referat am Hals," Marina machte eine Pause und schlenderte ein wenig am Regal entlang um die perfekt geordneten Bücher zu begutachten, "ich weiß nicht mal ob du ihn kennst, so selten wie der in der Schule ist, aber ein blauhaariger Pinsel wie er ist sicherlich nicht schwer zu übersehen, wenn er da ist." Marina zuckte die Schultern. "Aber auf jeden Fall: Ein Vortrag über Elternschaft, kannst du das glauben?" die Schülerin gab ein genervtes Stöhnen von sich, während sie die Augen verdrehte, "Wir haben echt schreiende Mehlsäcke bekommen, die unsere Babys darstellen sollen und jetzt sollen wir protokollieren wie wir mit einer Low-Budget Babyborn spielen," regte das Mädchen sich auf und ignorierte das 'SSSSSSSSHHHHH!!' das aus einer anderen Ecke der Bibliothek kam. Schließlich wirbelte die Göttin wieder zu Noita herum, "Wie auch immer, wollen wir uns setzen? Wie geht's dir so?"


  • Ein wissendes Schmunzeln legte sich auf die Lippen der schwarzhaarigen Nachwuchshexe. Die Reaktion ihres Gegenübers war sehr vorhersehbar aber diese Tatsache beruhte keineswegs auf den magischen Kräften die irgendwo tief in Noita vor sich hin schlummerten sondern viel mehr darauf, dass dies wohl eine normale Reaktion für ein Mädchen in ihrem Alter war. Die Stirn der Lilahaarigen war in Falten gelegt und sie wirkte höchst irritiert. Wahrscheinlich fragte sie sich innerlich, wie man einen alten, muffigen Ort wie diesen hier als erholsam empfinden konnte. Es dauerte allerdings nicht lange und die Verwirrung schien von Marina wieder abgelassen zu haben und lies sie, nach dem sie erneut etwas Koffein getankt hatte, fortfahren. Der trockene und wirklich unpassende Scherz ihres Gegenübers lies Noita dann schließlich doch ein kurzes Lachen ausstoßen, denn er war einfach treffend und alleine deshalb musste man ihm die entsprechende Aufmerksamkeit schenken, wie das Mädchen mit den roten Augen fand. "Ja meine Cousine hat mich dazu..." Einen Moment lang suchte Noita nach dem passenden Wörtchen, was sich durch eine kleine Sprechpause unterstrichen durch einen nachdenklichen Gesichtsausdruck äußerte. Zahlreiche Adjektive huschten durch das Köpfchen der jungen Hexe wie beispielsweise: gezwungen, genötigt, überredet und viele weitere aber Noita entschied sich schließlich doch für ein ganz anderes. "...begleitet." Ein zaghaftes Lächeln huschte über die Lippen Noitas als sie ihren Satz schließlich beendet hatte.
    Nachdem Noitas Sitznachbarin in Geschichte sich über die Verzweiflung der Schwarzhaarigen amüsiert hatte, beruhigte sie sich schließlich, in dem sie ihr gleichzeitig erklärte warum sie sich an einem Ort wie diesen aufhielt. Schienbar handelte es sich um eine Strafarbeit, welche sie auf Grund eines Klassenkollegen auferlegt bekommen hatte. Dem folgte eine Beschreibung des erwähnten Klassenkollegen und daraufhin versuchte die junge Hexe sich ein Bild der beschriebenen Person zu machen, was ihr aber nicht ganz gelang. Die Teenagerin glaubte sich zwar an jemanden zu erinnern, der so aussah aber Gesicht hatte sie dazu keines. Wesentlich interessanter fand sie die Aufgabe die die Beiden auferlegt bekommen hatte. Die Beschreibung der Aufgabe entlockte Noita ein amüsiertes Kichern und führte dazu, dass sie sich nach dem Mehlsackbaby umsah. Weit und breit war keine Spur von dem amüsanten Ding. "Ist das Kleine heute etwa bei Daddy?" fragte die Tochter der Hexenprinzessin schließlich mit einem Lächeln auf den Lippen. "Dann bist du also hier um die Tipps für dein Mami-Dasein zu holen?" hinterfragte Noita immer noch amüsiert von der Existenz des Mehlsackbabies. Bisher kannte sie diese Dinger nur aus SIMS oder aus Filmen. Es war echt unglaublich, dass die Schule auf diese spartanische Version zurückgreifen musste. Noita willigte schließlich ein sich auf den dafür vorgesehenen Sitzgelegenheiten Platz zu nehmen- Gesagt getan. Wenig später fanden sich Nita und die frischgebackene Teenie - Mutter auf einem Sofa wieder, welches wesentlich bequemer ausgesehen hatte, als es tatsächlich war. Die Schwarzhaarige nutzte die Zeit des Bequemmachens dazu um sich zu überlegen, wie sie die Frage der Lilahaarigen beantworten sollte. Es wäre so leicht ein einfach 'Mir geht es gut!' über die Lippen zu bekommen und die Frage wäre damit beantwortet und war das nicht die Antwort, welche die meisten Menschen erwarteten, wenn sie eine Frage dieser Art stellten? Noita zögerte. Eigentlich ging es ihr doch gut oder? Alles hätte viel schlechter ausgehen können und es gab außerdem Menschen denen ging es viel elender als ihr also warum sollte sie sich beschweren? "Ach weißt du. Es ist einfach viel passiert und naja irgendwie beschäftigt mich das die ganze Zeit, dass ich kaum auf andere Gedanken komme..." Noita deutete ein Lächeln an, in dem sie ihre Mundwinkel kurz nach oben zog. "Aber das geht bestimmt wieder vorbei. Also wie geht es dir? Wie läufts mit dem Baby?" Schnell spielte die Schwarzhaarige ihre Problemchen wieder herunter und versuchte wieder auf Marina einzugehen indem sie sie mit ihrem neuen 'Projekt' aufzog.

  • Marina legte den Kopf leicht schief als Noita nach der richtigen Wortwahl zu grübeln schien. Die Schwarzhaarige hätte den Satz gar nicht beenden brauchen, da die Erntegöttin bereits verstanden hatte, dass ihre Mitschülerin nicht gerade der Partytyp war. "Verstehe," erwiderte sie nickend und erwiderte das schüchterne Lächeln der Hexe mit einem Grinsen.
    Als das Mädchen bemerkte, dass Noita sich nach dem 'Kind' umsah, fing auch Marina irgendwie an den Fratz zu suchen. Uhhh... Wo hatte sie ihn nochmal zuletzt gesehen? '...Bei Daddy?' Ach jaaaa! Na darauf hätte sie auch früher kommen können. Ob Luke sich gut um das Teil kümmerte? Ob er sich überhaupt um das Teil kümmerte? Also wenn der Mehlsack in der Tasche der Göttin geendet wäre hätte sie ihn wohl bis zu diesem Punkt vergessen. Hoffentlich war es beim Pinsel anders, wobei Marina nicht allzu große Hoffnungen darin setzte. "Ah jaaa. Das Ding ist bei Luke," sagte die Erntegöttin mit aller Mutterliebe die in ihr steckte. "Und genau. Ein paar... Tipps... ich werd wohl irgendwie einen Vortrag zusammenbasteln damit wir irgendwas zum Präsentieren haben..."
    Als die Mädchen sich schließlich auf der Couch niedergelassen hatten drehte sich die Lilahaarige zu Noita um und stützte ihren Ellenbogen auf der Lehne ab um ihren Gesprächspartner bequem ansehen zu können. "Hmm... viel passiert also...," wiederholte die Schülerin während sie das Gesicht ihrer Freundin betrachtete, aus dem das fröhliche Lächeln zu schwinden schien und ein Teil des Kummers der Hexe für diesen Moment sichtbar wurde. Marina sah ihre Mitschülerin mitfühlend an, aber sicherlich war es wirklich nur eine Phase und die junge Göttin hoffte für Noita, dass es wirklich nur eine kurze Phase war. "Willst du darüber reden oder soll ich dich mit meinem Geplapper einfach zutexten und ablenken?" fragte die Lilahaarige als sie die Schwarzhaarige anstrahlte als versuche sie das Lächeln von ihrem Gesicht auf das ihres Gegenübers zu übertragen. Auf die Frage wie es denn mit Salami Bockwurst liefe musste Marina kurz auflachen, "Oh Mann. Ich weiß nicht. Ich glaube der Punk und ich sind die miesesten Teenie-Eltern in der Geschichte der Mehlsackbabies. Aber hey wir bieten unserem Kind genug Entertainment! Immerhin durfte es eine ganze Nacht den wunderschönen Sternenhimmel betrachten, als wir ihn bei unserer Flucht vor Kano irgendwie zurücklassen mussten." Marina kratzte sich ein wenig verlegen am Kopf. Normalerweise geriet sie nicht so einfach in Schwierigkeiten, aber mit Luke, der eben der Typ Schüler ist, den die Lehrer besonders 'gern' haben, war es leichter erwischt zu werden bei dem Kram den die beiden Teens mit den bunten Haaren so anstellten. "Ist 'ne komische... Geschichte... Ich hoffe für dich, dass du niemals ein Mehlsackbaby mit einem Pinsel-Papa bekommst." Marina runzelte die Stirn. Selbst für jemanden der wusste, dass Magie und Götter existierten war das ein komischer Satz.


  • Das Grinsen im Gesicht Marinas verriet, dass sie die Schwarzhaarige längst durchschaut hatte. Dies war wahrlich kein schweres Unterfangen gewesen aber dennoch fühlte sich die junge Hexe irgendwie ertappt und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Noita verblüffte die Reaktion ihres Gegenübers aber dann doch. Die Lilahaarige schien die Tatsache, dass Noita keine Partygängerin war, einfach hinzunehmen und vor allem zu akzeptieren. Beinahe irritiert sah die Tochter der Hexenprinzessin das Mädchen an. Der Schwarzhaarigen blieb aber nicht viel Zeit sich über die Reaktion Marinas zu wundern, da diese sich nun ebenfalls zu fragen schien, wo das kleine Mehlsackbaby abgeblieben war. Zum wiederholten Male war Noita froh, dass es sich lediglich um ein unbelebtes Objekt handelte, welches keinen grßeren Schaden davon tragen konnte. Bei der Erziehung eines Mehlsackes konnte man schließlich keine ausschlaggebenden Fehler machen oder? Naja vorrausgesetzt man entschied sich dafür es auszuweiden und mit seinen Innereien einen Kuchen oder etwa einen Muffin zu backen. Vermutlich würde dies wohl eine schlechte Note setzen aber gewiss würden sich zahlreiche Menschen an den Köstlichkeiten erfreuen. Mittlerweile war Noitas Mitschülerin auch wieder eingefallen wo ihr mehliger Schützling steckte. Selbstverständlich war Marina hier um einen Vortrag über Kindeserziehung zusammenzustückeln aber dies war tatsächlich ein Thema bei dem Noita ihr bei aller Liebe nicht helfen konnte. Sie verstand nicht viel von diesem Thema da es sich noch nicht einmal in ihre Gedanken verirrt hatte und es noch in ferner ferner Zukunft lag. Innerlich hoffte die Schwarzhaarige, dass sie zumindest mehr von Kindeserziehung verstehen würde als ihre Eltern es taten aber das war wohl nicht schwer. Wahrscheinlich waren Marina und dieser Luke sogar bessere Eltern. Beinahe wäre dem Hexenmädchen ein betrübtes Seufzen entglitten aber sie schaffte es doch noch es irgendwie zu unterdrücken und sich auf die positiven Dinge im Leben zu konzentrieren.
    Als die beiden Mädchen sich auf den Sitzgelegenheiten gemülich gemacht hatten sah Marina das Hexenmädchen durchdringlich an. Irgendwie schien sie in Noita hineinsehen zu wollen aber wie die Lilahaarige es bereits geahnt hatte, war Noita kein Mensch, der jemanden wenn er ihn noch nicht lange genug kannte seine Probleme offenbarte. Sie machte diese Dinge lieber mit sich selbst aus und wollte niemanden zur Last fallen. So war sie immer und daran würde sich vermutlich auch nicht so bald etwas ändern. Die Lilahaarige strahlte sie an wie ein Honigkuchenpferd und schien auf eine Erwiderung dieses Lächelns zu warten, war Noita schließlich auch tat. "Ablenkung klingt klasse." Die junge Hexe lächelte das Mädchen an.
    Aufmerksam lauschte die Schwarzhaarige der Geschichte ihrer Siznachbarin. Verwirrung stand Noita förmlich ins Gesicht geschrieben Irgendwie war die Vorstellung das etwas absurdes wie ein Mehlsackbaby plötzlich auf magische Art und Weise Noita als ihre Mama bezeichnete gar nicht mal so abwegig wenn man bedachte, dass das Zaubern nicht gerade ihre Stärke war.
    "Naja glücklicherweise muss das Mehlsackbaby ja nicht für immer von euch entertaint werden.... Für euch selbstverständlich!" In letzter Sekunde hatte Noita den Satz noch schnell in die korrekte Richtung gelenkt um das lilahaarige Mädchen nicht unglücklicherweise zu beleidigen. Das sie beinahe Mitleid mit dem vernachlässigten Mehlsack hatte behielt die Teenagerin für sich. "Wie lange ist es denn noch in eurer...Obhut?" Obhut war wahrscheinlich das unpassendste Wort überhaupt aber auf die Schnelle war der jungen Hexe kein Wort eingefallen, dass nicht negativ klingen würde aber dennoch passend gewesen wäre.

  • "Hmm... ich glaube bis nächste Woche. Aber Salami Bockwurst - so haben wir ihn getauft - ist mittlerweile der coolste Mehlsack den wir kennen. Ich glaube den behalten wir als Maskottchen," erklärte das Mädchen kichernd, denn egal wie lästig das Teil war, jetzt wo die Schreifunktion irgendwie defekt war und man kein nerviges Geheule mehr hören konnte, war der Mehlsack doch irgendwie viel zu cool um in einer Kiste in der Schule zu vergammeln. Während die beiden Teenagermädchen redeten fuhr die Göttin erstmal ihren Laptop hoch um zunächst Word und dann ihren Apple-Account zu öffnen. Ach, Mist. Stimmt ja, sie hatte die Ortungsfunktion deaktiviert. Es kam nicht so gut, wenn auf irgendeinem Cloudserver ein See als Wohnort registriert wurde oder noch schlimmer, wenn sie dort als Wasserleiche galt die jeden Tag aus ihrem Loch gekrochen kam. Trotzdem konnte das Mädchen recht schnell identifizieren, wo das Handy sich befand, als sie ihren Fotostream öffnete. Kopfschüttelnd hielt die Teenagerin sich die Stirn, als sie das Pflanzen-Selfie von Kyle, ein Foto von einem auf dem Boden liegenden Luke, der wundersamer Weise irgendwas zu lesen schien - was wohl in der Tat ein Foto wert war - und einige weitere Fotos, offensichtlich in der WG von Kyle und Luke erblickte. Na ja, immerhin war das Handy in Sich- Nevermind. "Oh man...," murmelte das Mädchen, "ich hab mein Handy verloren... und es scheint in besten Händen zu sein.." erklärte sie ihrer Mitschülerin und drehte ihren Bildschirm leicht zu ihr. "Hier. Das ist der Mehlsack-daddy." Seufzend schloss sie das Fenster und entschuldigte sich kurz bei Noita um sich ein paar Biobücher für ihren Vortrag zu holen.
    Halb- Okay, sagen wir Viertelherzig machte das Mädchen sich daran einen präsentablen Vortrag für sich und ihren Partner vorzubereiten. Vielleicht sollte sie ein Skript für Luke anfertigen... Nah. Egal wie sie es anstellen würde, der Pinsel würde es sowieso mit seiner typischen Attitude vortragen und dem Lehrer nur ein Kopfschütteln abgewinnen. Die Erntegöttin gähnte und nachdem sie ein paar Sachen aus dem Buch herausgearbeitet hatte, kopierte sie einfach noch ein paar Sachen aus dem Internet und bastelte eine PowerPoint-Präsentation zusammen in der sie mehrere Bilder von verschiedensten Mehlsäcken auf 15 Folien einfügte. Die letzte Folie sollte, dann dem coolsten Mehlsack von allen gehören.
    "Hast du heute noch was vor?" fragte das Mädchen beiläufig während sie noch weiter an ihrer Schulaufgabe bastelte.

    오늘밤만 나를 위해 친구가 되어줄래요 - Will you be my friend tonight?

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  • Erleichterung machte sich in Noita breit, als ihre Mitschülerin erwähnte, dass das Mehlsackbaby lediglich noch vierzehn Tage bei den beiden Rabeneltern verweilen musste. Die Schwarzhaarige konnte sich gut vorstellen, dass sich das unbelebte Objekt wesentlich wohler in der Gegenwart von anderen Mehlsäcken, Staub und Dunkelheit fühlte als bei Marina und dem von ihr liebevoll genannten Pinsel-Papa. Wahrscheinlich waren die beiden Eltern überhaupt keine Konkurrenz für den alten Lagerraum der Schule. Gerade als sich Noia sicher war, dass das Leid des Mehlsackes bald ein Ende haben würde erwähnte die Lilahaarige noch, dass sie "Salami-Bockwurst" auch nach Beendung des Projektes als Andenken behalten wollten. Noita schluckte kräftig und biss sich auf die Unterlippe. "D-Das ist aber ein k-kreativer Name...habt ihr den gemeinsam ausgewählt?" Mit diesem Namen würde der kleine Mehlsack in der Schule für Mehlsäcke bestimmt gehänselt werden und dass wo doch allgemein bekannt war, wie grausam Mehlsäcke sein konnten. Immer wieder rief sich die junge Hexe in Erinnerung, dass es sich lediglich um ein unbelebes Objekt handelte, dass keine Gefühle haben konnte und somit auch nicht unter den mangelnden elterlichen Fähigkeiten Marinas und des ihr unbekannten Vaters leiden konnte. Glücklicherweise konnte Marina ihr Chaos der Gefühle gar nicht mitbekommen, da diese damit beschäftigt war ihren Laptop in Gang zu setzen und mit ihrer Arbeit zu beginnen. Wahrscheinlich hätte sie die schwarzhaarige Hexe ohnehin ausgelacht, wenn diese mitbekommen würde, dass Noitas Mitleid einem leblosen wie auch gefühlslosen Mehlsack gehörte. Schon bald hatte Noita sich wieder gefangen und akzeptiert, dass es keinerlei Parallelen zu einem echten Kind und einem Mehlsackkind gab. Die Lilahaarige berichtete der Hexe von dem Verlust ihres Handys und zeigte der Schwarzhaarigen gleich ein paar Bilderlein auf ihrem Laptop, die auf den Aufenthaltsort des Handys verwießen. " Aber das ist doch klasse wenn du nun weißt wo es ist. Jetz brauchst du nur dort hinspazieren und es dir zurückholen oder etwa nicht?" Vielleicht war es die Naivität der Teenagerin oder aber die Tatsache, dass sie die beiden Jungs auf den Bildern nicht gut genug kannte um die Situation richtig einschätzen zu können, die zu dieser Aussage geführt hatten. Der Verlust von Marinas Handy machte Noita außerdem bewusst, dass ihres auch Geschichte war. Sie hatte es an jenem Tag verloren als Cedric ins Krankenhaus gekommen war. Diese Erinnerung versetzte das Mädchen zurück an jenem Tag und es lief ihr eiskalt den Rücken hinunter. Seit ihrem Krankenhausbesuch hatte sie nicht mehr von dem Blondschopf gehört oder gesehen. Sie wusste weder ob es ihm gut ging oder ob er immer noch auf der Intensivstation lag. Tag für Tag schlichen sich ihre Gedanken in seine Richtung aber sie hatte nicht den Mumm um ihn zu besuchen. Sie war schön öfters in die Richtung des Krankenhauses spaziert aber hatte kurz davor immer wieder gezögert und war wieder nach Haue gegangen aus Angst, dass sie stören würde. Wahrscheinlich war seine Familie da. Wahrscheinlich war sie da. Noita schüttelte die Gedanken beiseite als die Lilahaarige wieder zurückkehrte und ihre Power Point vervollständigte. "Ich? Also ich...werde im Krankenhaus jemanden besuchen..." Es hatte die Schwarzhaarige Überwindung gekostet diese Worte über die Lippen zu bringen aber als sie ausgesprochen waren fühlte es sich an als wäre ihr ein Stein vom Herzen gefallen. Jetz wo sie die Worte in den Mund genommen hatte fühlte es sich so real an. Die junge Hexe hatte das Gefühl als könne sie sich nun nicht mehr davor drücken. Es fühlte sich irgendwie richtig an. Ein Lächeln zierte die Lippen Noitas und sie strahlte ihren Gegenüber an. "Welche Pläne hast du für heute?"

  • Auf die Frage der Hexe nickte die Erntegöttin nur stolz, "Ja kreativ oder??" fragte sie ohne eine weitere Antwort zu erwarten. Natürlich war das der beste Name den sich die beiden Teenager hätten einfallen lassen können. Was gab es sonst für coole Namen für coole Mehlsäcke?
    Ob sich das Zurückholen ihres Handys wohl so leicht gestaltete wie Noita es da beschrieb? "Mmmmmh...," murmelte die Schülerin und schlürfte noch einmal an ihrem Kaffee, "ja ich denke das Zurückholen wird kein Problem sein, sofern es bis dahin ganz bleibt..." - bei diesen Chaoten konnte man schließlich nie wissen!
    Marina horchte auf, als ihre Mitschülerin vom Krankenhaus redete. Zum einen, weil das Krankenhaus der erste Ort ist an dem ihre zur Unkenntlichkeit verschwommenen Kindheitserinnerungen klarer werden und zum anderen, weil Noita wohl nicht ganz überzeugt von ihrem Vorhaben war. Doch jetzt lächelte die Schwarzhaarige sie zuversichtlich an, als hätte das Mädchen diesen Entschluss gefasst während es die Worte ausgesprochen hatte. "Oh," erwiderte die Erntegöttin zunächst überrascht, "darf ich fragen, wen du besuchst?" Die Lilahaarige war zu neugierig um nicht danach zu fragen. Ihr war bewusst, dass es Noita vielleicht schwer fallen könnte eine Antwort zu geben, doch der gesprächsfreudige Mund war natürlich schneller als die empathische Ader der Göttin gewesen. Auf die Frage ihrer Freundin kratzte sich das Mädchen am Kinn. "Also ich... hmmm... keine Ahnung. Ich werde wahrscheinlich mein Handy holen und dann schauen was sich so ergibt."


  • Urgh. Beschissener hätte die Woche nicht laufen können. Klar, erst musste er herausfinden, dass sein "bester" Freund ihn die ganze fucking Freundschaft über eigentlich nur angelogen und verarscht hatte, was dazu führte, dass sich der Punk weigerte für die nächste Zeit nach Hause zu kommen. Die ganze Sache hatte seine Laune seitdem im Keller gehalten und somit waren sowohl sein Geburtstag, als auch Halloween ruiniert. Nicht, dass ihn sein Geburtstag etwas kümmerte, aber komm schon, Halloween?! Sein liebster Feiertag überhaupt, den er jetzt wahrscheinlich alleine verbringen würde. Eigentlich hatte der Teenager vorgehabt, sich wenigstens mit einer Flasche Rum zu betrinken, aber logischerweise hatte er überhaupt kein Geld mehr. Also musste man anschaffen gehen.... in der Bücherei natürlich. Zu seinem Glück hatte sich heute irgendein Nerd bei ihm gemeldet und nach ein wenig Gras gebeten, aber er hatte keine Ahnung, wieso sie sich in der scheiß Bücherei treffen sollten. Der Punk passierte hier so gut rein, wie ein Elefant in den Kühlschrank - nämlich gar nicht. Seufzend lehnte er sich an irgendein Regal und wartete, dass sein Kerl auftauchen würde. Er hatte ja auch keine Ahnung, wie er überhaupt aussah oder was er überhaupt mit dem Zeug anstellen wollte, aber sowas hinterfragte Luke am Ende auch gar nicht. Interessierte ihn auch nicht wirklich. "H-Hey... H-Ha-Hast du... du weißt s-schon?" Huh? Als sich der Punk in die Richtung der Stimme drehte, erblickte er einen schlaksigen, sehr viel größeren Kerl, der eine verdammt riesige Brille auf der Nase sitzen hatte und natürlich einen Rollkragenpullover trug. Okay, okay, dieser Anblick brachte ihn zum Schmunzeln, da er sich vor dem Lachen zurückhalten musste. Diese Art von Menschen gehörte nun wirklich nicht zu seinen gewöhnlichen Kunden aber interessiert war er schließlich auch nur an der Kohle. Da würde er eben die Leute bedienen, die Nachfrage boten. "Chill mal, okay?" So dämlich wie er mit seinen paranoiden Blicken durch die Gegend starrte, machte er das ganze Ding viel auffälliger als es sein hätte müssen. Wenigstens konnte er ihn ein wenig verarschen und den Preis erhöhen, da sein neuer Kunde sowieso noch keine Ahnung von solchen Geschäften hatte und hey, man musste seine Chacen ergreifen, okay? Noch ehe sich der Teenager dann selber aus dem Staub machen konnte, stellte sich ihm plötzlich eine alte Hexe in den Weg, die zu seinem Glück natürlich alles mitbekommen hatte. ""Man, verpissen Sie sich!"" "Nicht so schnell, junger Mann!!" Ihre Stimme war schrill und laut, womit sie wahrscheinlich die Aufmerksamkeit fast jeden Besuchers hier auf die beiden zog. Seufzend klatschte sich Luke vor die Stirn und wollte einfach weitergehen, doch sie schaffte es immer wieder ihm den Weg zu versperren. "Ich habe ALLES genau gesehen und werde jetzt die Polizei rufen!! So nicht, mein Freundchen!!" Wieso musste sie beim Reden auch noch so Spucken.... Diese Woche konnte wirklich nicht schlimmer werden, oder?

  • Während die Mädchen noch weiter erzählten schrieb Marina die letzten Stichpunkte auf ihren Stichpunktzettel und druckte alles aus. Wieder entschuldigte sie sich kurz bei der Schwarzhaarigen um zunächst ihre Notizen vom Drucker zu holen und dann das Buch zurückzubringen.
    Als sie sich auf den Weg zum Gang machte wurde sie von einem schlaksigen Nerd angerempelt, der um die 2 Köpfe größer als die Göttin war und circa 5 Meter rückwärts taumelte, als er mit der zierlichen Schülerin kollidierte. Dabei hatte er sie angerempelt! So schnell wie er aufgetaucht war, rappelte er sich hektisch wieder auf, als wäre er mit einem Ameisenhaufen und nicht einer jungen Göttin zusammengestoßen und verschwand übereilig aus der Bücherei, natürlich nicht ohne noch einmal zu stolpern, was die Lilahaarige nur mit einem lautlosen 'What the ... 'quittierte. Als die Teenagerin um die Ecke bog und die Bibliothekarin mit dem Rücken zu sich gewandt, mit in die Seite gestemmten Händen sah und hörte, schlug sie sich, im selben Moment wie der ihr nur zu gut bekannte Punk, der gerade mit der Dame zutun haben schien, gegen die Stirn und huschte schnell wieder hinter das Regal.
    Sie lauschte den Worten der alten Dame und kniff die Augen zusammen. Es schien so als hätte Salami Bockwursts Papa mal wieder Schwierigkeiten und Mama musste es offensichtlich wieder richten. Sie hasste sich jetzt schon für die Idee die ihr gerade in den Sinn kam. Unauffällig legte sie die Hand unter ein Brett des Bücherregals hinter sich und ließ das Holz spröde werden bis das Brett mit den Büchern laut polternd zu Boden krachte. Im nächsten Moment kam das Mädchen - zufällig natürlich, um die Ecke kreischte, fiel hin und hielt sich den einwandfrei funktionierenden Knöchel. "MEIN GOTT!" schrie die Bibliothekarin erschrocken auf als sie das Chaos sah und stürzte auf das Mädchen zu, "mein Gott, die Bücher!" und machte sich hastig daran die Bücher vor möglichen Knicken zu bewahren. Ein wenig genervt verdrehte das Teenagermädchen die Augen, warf Luke aber einen flüchtigen Blick zu, um ihm zu signalisieren dass er sich etwa jetzt aus dem Staub machen sollte, bevor sie sich an die Bibliothekarin wandte, welche das auf dem Boden sitzende Mädchen jetzt auch bemerkte. Marina überlegte nicht lang und plapperte einfach wild drauf los: "Ich glaube ich bin verletzt! Sind Sie nicht als Bibliothek verpflichtet ihre Möbel instand zu halten, sodass eine Gefährdung der Allgemeinheit ausgeschlossen werden kann? Nach der Gewerbeordnung Paragraph 148 wird die Gefährdung von anderen Menschen und ihrer Gesundheit mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr bestraft! Oder zumindest einer Geldstrafe! Ich weiß ja nicht ob ich bei sowas über eine Anzeige hinweg sehen kann! Es tut so weh! Laut Bundesgesetzbuch Paragraph 253 Absatz 2 habe ich sogar Anspruch auf Schmerzensgeld!"


  • Oh shit, was? Marina?! Was zum Teufel machte sie hier... Nein halt. Tief in ihr drin war sie ja schon ein halber Nerd, da war die Bücherei kein wundersamer Ort um die Schülerin aufzufinden. Aber was hatte sie an einem freien Tag hier zu suchen?? Also, wenn er mal irgendwo abhängen würde, dann sicherlich nicht in einem stickigen Raum mit anderen, verpickelten Teenagern. Okay, das war jetzt auch egal, da er sich für irgendeine Handlung entscheiden musste. Luke hatte absolut keine Ahnung, wie sie ihm so schnell zur Hilfe eilen konnte, weswegen er ihr erst einen fragenden Blick zuwarf, doch innerlich einfach nur erleichtert war. Außerdem verstand er kaum ein Wort was aus dem Mund der Lilahaarigen raussprudelte. Entweder war sie nun wirklich ein verdammt großer Nerd oder sie hatte diesen Text für irgendwas aus der Schule auswendig gelernt. "Oh, wow! Sind Sie eigentlich blind oder so?! Helfen Sie doch dem Mädchen!!" Völlig verwirrt gab sie wieder den Weg für den Punk frei und eilte zur 'hilflosen' Marina um ihr mit den Büchern und Regalen zu helfen, während sie nebenbei leise schimpfte und fluchte. "Außerdem könnte ich Sie für Paragraph 63 anzeigen!!" Wenigstens hatte er es versucht, okay. Er konnte ja nicht wissen, wofür § 63 eigentlich stand.
    Schnell machte er sich schließlich aus dem Staub und verließ die Bibliothek, gefolgt von einigen neugierigen Blicken. Eigentlich hatte er auch nicht vor gehabt, seine Mitschülerin da so zurückzulassen, doch er war sich sicher, dass sie aus der ganzen Sache wohl schnell und einfach herauskommen müsste. Und hey, er lag sogar richtig. Nur wenige Minuten später trat auch sie endlich aus dem Gebäude, natürlich nicht ohne merkwürdiges Equipment. "Na, hast du mich gestalkt oder warum bist du so zufällig hier?" Grinsend lehnte er sich gegen eine Steinwand eines Gebäudes und vergrub die Hände in seinen Jackentaschen. Wurde schließlich schon kalt.

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