Die Bibliothek "Bücherwurm"

  • [Leseecke] Juliet & Ben


    "Alles cool! Ich hasse es eigentlich selbst einfach von Fremden blöd angequatscht zu werden... weiß auch nicht was mich geritten hat... also sollte ich mich womöglich entschuldigen" antwortete die blonde Studentin auf seine Entschuldigung. Ihre Bücher lagen inzwischen geschlossen in ihrem Schoß, ihre Arme waren locker auf die Kanten gestützt. "Irgendwie gehe ich zum Bücherfeeling und stromern immer lieber in Bücherläden... ich finde irgendwie... keine Ahnung... öffentliche Bibliotheken haben irgendwie immer so einen unguten Charme finde ich. Weiß nicht wieso" sie zuckte mit den Achseln, aus ihr unbekannten Gründen empfand sie die "Aura" von Bücherläden irgendwie entspannter als von Bibliotheken. In Läden fand sie sich irgendwie besser zurecht. "Und klar ist es scheiße ein Buch nicht fertig zu lesen, aber manchmal ist das Ende so vorhersehbar, dass es doch auch sinnlos ist sich damit unnötig lange zu quälen. Entweder ich will das Buch lesen oder ich will es nicht lesen. Zur Not kann ich das Ende auch irgendwo aus dem Internet raussuchen. Vor allem ausgeliehene Bücher machen es doch so einfach einfach abzubrechen. Immerhin habe ich es mir nicht gekauft und brauche ein schlechtes Gewissen haben". Ihre Gedanken wanderten zu dem einen oder anderen literarischen Komplettreinfall. Zum Beispiel eine bestimmte Reihe über verschiedene Grautöne über deren Schlechtigkeit sie bis heute noch nicht hinweg war. Als er sie auf ihre Buchauswahl ansprach und sie zudem noch siezte, musste sie lachen. "Du musst mich nicht siezen! Ich bin Juliet!" sie wedelte mit einem der Bücher (nicht das über Batiken). "Und ich studiere den Kram. Manchmal frage ich mich allerdings wieso. Dein Buch ist vermutlich interessanter. Was ist das für eins?" Es interessierte sie wirklich was er da laß, auch wenn sie womöglich nichts damit anfangen konnte, da sie in den letzten Jahren irgendwie den Überblick verloren hatte was es so gab.

    "Come on, little lady, give us a smile"
    No, I ain't got nothin' to smile about
    I got no one to smile for, I waited a while for
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    Nightmare - Halsey

  • Joe kommt hier an

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    Joe beschloss hier mal her zu gehen, da er das Interesse gefunden hatte mehr über manche Legenden hier zu erfahren und vielleicht auch doch noch für die Schule zu lernen. Schließlich sind glaube auch noch Ferien und er auch so nach anderen Büchern schauen könne. Beim betreten bemerkte er viele Besucher hier und versucht daher leise zu sein und so die nicht zu stören. So läuft er nach hinten zu den Märchenbücher und sucht da zuerst nach Legenden. Dazu nahm er auch fast jedes Buch in die Hand und las neben der Rückseite auch einige Seiten in den Büchern, wo er die richtigen dann in der Hand behielt und die anderen zurück legte. Nebenbei überlegt er aber noch welche Bücher er für das lernen suchen wollte und vielleicht später zu Lucus gehen, wenn dieser Zeit gefunden hatte versteht sich. Solange bleibt er hier und setzte sich auch an einen leeren Tisch, als er mehr als drei Bücher zusammen gesucht hatte mit Unterschiedlichen Titeln und sich in die Texte vertieft.

    "Warum verlangen die Menschen nur immer nach Kräften, die das Ende der Welt bedeuten könnten?"
    Ist aus Tales of Xillia.

  • Clive mit Gabriel und Marie an einem Tisch


    Oh, sie waren tatsächlich interessiert über seine Arbeit? Meistens fragte niemand nach dem Labor oder nur aus Höflichkeit und hörte dann nur mit einem halben Ohr zu, aber die beiden wirkten wirklich interessiert. Clive freute sich sehr über diese Art von Zuneigung, die er von den beiden erhielt. "Es ist ein Forschungslabor, dort werden verschiedene Sachen untersucht wie Bakterien, Viren und andere Mikroben. Es geht zwar nicht ganz in die Richtung die ich mir wünsche aber ich lerne sehr viel! Mein Traum ist es später mal Insekten zu erforschen, zu züchten und unerkannte Spezien zu entdecken und eine Art die nach mir bennant wird." Er kicherte, es klang albern aber es gab so unendlich viele Insekten auf diesem Planeten und wir kennen gerade nur einen Bruchteil davon. Außerdem klang 'die Clive-Grille' doch super cool oder? "Im Labor hab ich sogar mein eigenes Terrarium bekommen! Auch wenn sie nicht auf Insekten speziallisiert sind wurde mir der kleine Wunsch gewährt! Es ist richtig toll dort! Ich hab meine eigenen Libellenlarven!" Vor lauter Begeisterung merkte Clive kaum dass er vom Thema abwich. Er atmete einmal tief durch und brachte seine Gedanken auf den Boden zurück. "Ich schweif zu viel ab, wir sollten uns ja noch vorbereiten." Clive schlug seine Hände vors Gesicht, er war ein sehr Gestikulierreicher Mensch. Vorsichtig spähte er durch seine Finger. "Treffen wir uns dann an der Bushaltestelle? So um 10?"


    ✶★"Eine kleine Überlegung, ein kleiner Gedanke an andere, macht den ganzen Unterschied aus."★✶

    - Winnie Puuh




  • [Gabriel] geht~



    "Okay Clive, du musst uns unbedingt mehr davon erzählen! Morgen dann! Meine Mama hatte mich eh schon an meine Pflichten erinnert.", Gabriel setzte ein verlegenes Grinsen auf. Außerdem hatte sein großer Mitschüler Recht - Zeit zur Vorbereitung brauchten sie ja auch noch! Was Marie wohl machen würde? Er war ganz gespannt. Ach, er freute sich so sehr auf morgen! Kaum wäre er zu Hause, würde er seinen Zieheltern davon erzählen! Der Latino fand Clive unheimlich sympathisch, auch die gestikulierende Art, da waren sie nämlich schon zwei. Gabriel stand schließlich auf und stellte den Stuhl wieder ordentlich zurück an den Platz. "Also, ich muss los! Ich schreib euch später! Dann bis morgen!", rief er fröhlich aus, woraufhin er einen bösen Blick der Bibliothekarin erntete. Sie sagte jedoch nichts, da er immerhin selbst bereits im Begriff war zu gehen~

  • Clive, Gabriel & Marie an einem der Tische | Marie geht


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    Als Clive begann von seinem Praktikum zu erzählen, wurden ihre Augen ein bisschen größer. Sie war überrascht, dass er sich für so etwas interessierte. Sie kam sich sonst immer ein wenig freakig vor, wenn sie jemandem erzählte, dass sie sich so für Pflanzen, Tiere und Insekten interessierte, aber er erzählte das einfach so beiläufig, als würde er über das Wetter sprechen. Beneidenswert. Marie empfand es auch gar nicht als langweilig oder zu viel, was er gesagt hatte. Er hingegen sah das anders und lenkte wieder ab. Als er sich die Hände vors Gesicht schlug, musste sie ein wenig auflachen. "Ich fand nicht, dass du zu sehr abgeschweift bist. Wir haben schließlich gefragt und ich finde das Thema interessant. Ich interessiere mich selbst für die Natur und alles was darin lebt.", sagte die Schwarzhaarige, doch bevor sie weiter sprechen konnte, erklärte Gabriel, dass er morgen mehr davon hören wollte, aber jetzt gehen musste. Ihr Blick fiel auf die Uhr an ihrem Handy. Es war wirklich schon spät und sie musste selbst los. Dabei wollte sie gerade überhaupt nicht gehen. Sie wollte auch mehr hören, wollte ihm erzählen, dass sie selbst einige Insekten und Pflanzen studierte, aber sie kannte den Zorn der Betreuerinnen im Waisenhaus und das wollte sie sich nun wirklich nicht antun. "Ich muss leider auch schon los, bin schon zu spät, weil ich die Zeit komplett vergessen hab. 10 morgen klingt aber perfekt.", sagte sie während sie ihre Sachen vom Tisch mit einem Lächeln einräumte und sich dann eine Strähne hinters Ohr strich. "Und die Libellenlarven würde ich bei Gelegenheit gerne mal sehen. Zu welcher Gattung gehören sie denn? Oder sag es mir besser nicht! Ich will selbst raten.", sagte sie und lächelte dabei breit in seine Richtung. Würde sie sie erkennen? Libellen waren nicht gerade ihre Stärke. Ob ihm das seltsam vorkam? Vermutlich schon, aber jetzt hatte sie es gesagt und das machte sie verlegen. Ihre Wangen färbten sich rosa. "Also wenn du sie mir denn irgendwann mal zeigen kannst. Auf einem Foto oder so.", ruderte sie zurück und mit einem erneuten Blick auf ihr Smartphone, stand sie auf, rückte ihren Stuhl zurecht, nahm ihre Sachen und sah noch einmal zu Clive. "Bis morgen." Und ohne zu fragen, ob sie vielleicht in die gleiche Richtung mussten, machte sie sich auf den Weg.


    Geht ~>

  • [Cyril] geht


    Die Konversation der Beiden hielt sich leider recht oberflächlich und kurz, da sich die Blauhaarige schon bald entschuldigte, um ihren eigenen Interessen nachzugehen. Leider wurde aus diesem Gespräch wohl nicht mehr, aber das war in Ordnung. Manchmal war es einfach interessant, neue Leute kennenzulernen, vor allem, wenn sie so anders und zurückhaltend schienen. Charaktereigenschaften, mit denen er in seinem Alltag nie viel Kontakt hatte. Er selbst stöberte noch ein wenig in der Abteilung, lieh sich ein, zwei Bücher aus und ging dann nach Hause.

  • Joe weiter beim lesen


    Joe hatte die Zeit komplett vergessen, als er ein Buch nacheinander las welche ich sich raus gesucht hatte und auch viel Spaß dabei hatte. Er machte auch mit seinen Smartphone Fotos von manchen Bildern, da er einfach die Camera testen wollte und auch so viele Motive schön fand. Zumal er so die nicht extra drucken musste und vielleicht später dazu vielleicht Notizen zu machen und das für die Schule nutzen. Joe war überrascht wie manche Legenden beschrieben wurden ohne zu bewiesen existieren wirklich. Dabei machte der Junge sich selber auch den Entschluss bei der nächsten Klassenfahrt dabei zu sein und auch rechtzeitig das alles planen und nicht zu verpassen wie das passieren musste.

    "Warum verlangen die Menschen nur immer nach Kräften, die das Ende der Welt bedeuten könnten?"
    Ist aus Tales of Xillia.

  • [Leseecke] Juliet & Ben - Juliet geht ~


    Irgendwann im Laufe ihres Gesprächs waren die Augen ihres Gegenübers wieder zu den Seiten seines Buches gewandert und wie es für Bücherwürmer so üblich war, hatte ihn die Welt zwischen den Seiten anscheinend zu sehr gefangen genommen. Sie war deswegen nicht beleidigt, sie musste deswegen eher schmunzeln. Wie gerne würde sie einfach in einer Fantasiewelt versinken und nie wieder auftauchen. Juliet störte den Jungen nicht weiter und widmete sich wieder ihrem Lesestoff. Als sie alle Informationen gesammelt hatte die sie brauchte packte sie ihre Siebensachen und verabschiedete sich freundlich bei Ben. Beim Hinausgehen legte sie die Bücher auf einen der Wagen zum zurückräumen. Sie würde beim besten Willen nicht mehr herausfinden wo ihr richtiger Platz war. Draußen vor der Tür zog die die frische Luft in ihre Lunge. Sie fand den Geruch von Büchern eigentlich ganz gut, aber nach einiger Zeit war es einfach schön wieder frische Luft zu atmen. Juliet verlässt die Bibliothek ~

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    Nightmare - Halsey

  • Ben und Juliet in der Leseecke | Ben geht


    Ohne sein Gegenüber zu unterbrechen, lauschte Ben ihren Worten. Wie es schien, hatte sie etwas gegen Bibliotheken. Nein halt, öffentliche hatte sie gesagt. Kurz fragte er sich, was es denn sonst noch für welche gab. Waren nicht alle Gebäude dieser Art irgendwie öffentlich? Ihm fiel ein, dass manche Universitäten wohl auch solche Büchersammlungen den Studenten zur Verfügung stellten? waren das keine öffentlichen? Ben runzelte kurz die Stirn, wusste er doch darauf keine richtige Antwort. Vielleicht kannte sie auch jemanden, der selbst eine solche privat besaß? Eigentlich recht unwahrscheinlich…

    Er bemerkte, dass seine Gedanken mal wieder abdrifteten und er ihre weiteren Äußerungen gar nicht wahrgenommen hatte. Da es ihm unangenehm war noch einmal nachzufragen, bemühte er sich einfach nachfolgenden Worten besonders viel Aufmerksamkeit zu schenken. Was sollte er auch schon sagen außer ‘Entschuldigung, kannst du das nochmal sagen, ich habe gerade über Bibliotheken nachgedacht’?

    Sie stellte sich als Juliet vor, bedeutete ihm zugleich, dass das Siezen wohl doch zu viel gewesen war. “Okay, Entschuldige. Ich wollte nur nicht unhöflich sein. Ich bin Ben.”, Warum er sich nun entschuldigte zu höflich gewesen zu sein, wusste er auch nicht so genau. Gab es überhaupt ein ‘zu höflich’? Dass Juliet design studierte beeindruckte ihn jedoch. Er selbst war so gar nicht kreativ im Umgang mit Gestaltung. Mit neuem Interesse musterte der Teenager sie. Dabei stellte der fest, dass er eigentlich niemanden kannte, geschweige denn schon einmal jemanden getroffen hatte, der irgendwie irgendwas Kreatives machte. Fast hätte der Teenager sich wieder zu sehr in seinen eigenen Gedanken verloren, realisierte jedoch noch, das sie ihn nach seinem Buch fragte. Kurz hielt er innen, ließ seine Augen wieder zum besagten Gegenstand wandern, das sich immer noch in seinem Schoß befand. “Es ist ein Sci-Fi Roman.”, begann er ihre Frage zu beantworten. “Wie die Welt wohl aussehen könnte, wenn man hier und da aktuelle Aspekte weiter sponn. Es ist … recht interessant geschrieben. Regt zum Nachdenken an.”, schloss er seine kurze Erklärung. Ben wollte die junge Frau nicht damit langweilen, Eventuell interessierte sie das ganze so gar nicht und sie las lieber ganz andere Dinge, wenn es um Freizeitliteratur ging. Daher hielt er es für unangebracht sofort einen ewig langen Monolog über dieses Buch zu halten. Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus und Benjamin wusste nicht so recht, wie er damit umgehen sollte. Er schlug daher einfach wieder sein Buch auf und setzte das Lesen fort.

    Als Juliet aufstand und die Leseecke verließ, realisierte er dies nur am Rande. Sie war schon einige Schritte entfernt, als er den Kopf hob und ihr nach sah, vertiefte sich jedoch sogleich wieder in sein Buch, sobald Juliet aus seinem Blickfeld verschwunden war. Kurz fragte er sich, ob er sie irgendwann nochmal treffen würde. Hieß es nicht man sah sich immer zwei Mal im Leben?

    Der Teenager las noch die restlichen verbliebenen Seiten seines Buches, ehe er es letztendlich zufrieden zu schlug. Alles in allem war es eine gute Geschichte gewesen und es hatte sich gelohnt. Somit stand er auf, nahm die Bücher, die er eigentlich nur so zur Deckung aus den Regalen gesammelt hatte, legte diese auf denselben Bücherwagen, auf dem auch Juliet ihre zurückgelassen hatte. Eines dieser Bücher behielt er jedoch bei sich, da es interessant geklungen hatte. Somit war gleich neuer Lesestoff vorhanden, denn immerhin war die Bibliothek schon ein gutes Stück von seinem Zuhause entfernt. Zufrieden gab er also das alte Werk zurück und lieh sich sogleich das andere aus.

    Anschließend verließ er das Gebäude, auch wenn er noch nicht wusste, wohin er als nächstes gehen würde. Nach Hause wollte er jedenfalls noch nicht. Immerhin sollte die Bibliothek nur eines seiner Ziele sein.


    >> Ben verlässt die Bibliothek


  • Joe verlässt auch die Bibliothek

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    Joe schaute irgendwann auf sein Smartphone, als er das eine Buch zu ende gelesen hatte und beschließt die anderen beiden sich auszuleihen. Er muss schließlich auch irgendwann wieder was essen und später zurück zu sein Wohnheim, was er aber erst gegen Abend machen möchte. Jetzt möchte er noch die Stadt erkundigen und räumte dann alles zusammen, wo er versucht die Bücher in den richtigen Regalen zurück zu räumen und dann doch entschloss die auf einen Bücherwagen zu legen. Er musste auch erst mal nach seinen Bibliothek Ausweis suchen, da er nicht mehr wusste ob er einen überhaupt besitzt und ob dieser auch noch gültig sei. Er läuft dann draußen Richtung Bushaltestelle und überlegt bei der fahrt wo er als nächstes aussteigen möchte.

    "Warum verlangen die Menschen nur immer nach Kräften, die das Ende der Welt bedeuten könnten?"
    Ist aus Tales of Xillia.

  • [Marlin] kommt an



    Ein paar wenige Tage waren vergangen zwischen dem unseligen Widersehen mit Tara. Und auch Mia war er seit All Hallow's Eve nicht mehr begegnet. Man könnte fast meinen es wäre Frieden eingekehrt im Leben dieses missgünstigen Mannes, doch Marlin wusste, solange er sich in der Gegend befand, war an Ruhe nicht zu denken. Er fürchtete Mutter und Tochter an jeder Ecke wieder anzutreffen und es ärgerte ihn, dass beide Frauen einen solchen Einfluss auf ihn zu haben schienen. Der Preis, der durch Verdrängung verursacht wurde, huh? Alles Unsinn. Sternbach war ein einfaches Dorf, wie es sie unzählige gab und Riverport vereinte alle Nachteile einer Kleinstadt: Das miese Angebot gepaart mit zu vielen Menschen. Mit dem bisschen verdienten Geld kam er noch nicht weit - aber er könnte. Einfach losgehen. In den nächsten Ort. Nur ein kleines Stück weiter. Also, was war los? Hast du etwa auf einmal Ansprüche, Marlin?

    Er ignorierte die Frage natürlich. Stattdessen hatte er sich in die Kleinstadt hineingewagt. Es schüttete so sehr, dass die Arbeit auf dem Feld heute extrem erschwert wurde - und der Grünschnabel von Bauer hatte sich gütig erwiesen und ihnen den restlichen Tag frei gegeben. Es wirkte stockdunkel, dabei war es gerade mal Nachmittag. Der Weg vom Bus in die Bibliothek war kurz und doch fühlte er sich wie ein begossener Pudel, als die elektronischen Schiebetüren ihn in das Gebäude ließen.

    Marlin war vom ersten Blick auf enttäuscht. Der Ort hatte wenig vom Charme einer Bücherei, sondern mehr dem eines Krankenhauses. Die Möbel neu, modern. Die Anordnung linear und statisch, die Bücher auf langweilig weißen Regalen sortiert. Marlin seufzte. Naja, besser als nichts. Wann hatte er sich zuletzt Zeit für Bücher genommen? Es schien gefühlte Jahrzehnte her zu sein. Nun, in Ländern deren Sprachen er nicht beherrschte, war ein Besuch auch eher eine Zeitverschwendung.

    Der oder die Bibliothekarin war gerade verschwunden, weswegen Marlin sich schnell zwischen die Reihen begab, ehe jemand ihn wegen seiner nassen Sachen aufhalten konnte. Er würde schon aufpassen - und erstmal durch alle Reihen wandern, ehe er sich etwas griff - oder wieder ging.

  • 3700-alicerpg-pngAlice | bei Marlin


    In den letzten Tagen oder waren es Wochen her seit diesem schrecklichen Vorfall im Wald, als man sie danach ins Krankenhaus gebracht hatte weil sie irgendwie entführt worden war aber wahrscheinlich glaubte man ihr sowieso nicht, wenn sie davon erzählen würde, weshalb sie es auch eigentlich nicht getan hatte, es war auf jeden Fall einige Zeit vergangen, in der sie auch Simon kaum zu Gesicht bekommen hatte. Ihr Leben spielte sich überwiegend in ihrem kleinen Zimmer im Wohnheim ab, wo sie sich unter ihrer Decke vergrub und Netflix durchstöberte obwohl sie gefühlt alles schon gesehen hatte. Ab und an hatte sie auch die Küche geplündert und war mit Armen voll Essen wieder in ihre eigenen vier Wände geflüchtet um darüber herzufallen. Aber hey, sie musste schließlich für Zwei essen, also war das doch voll in Ordnung oder? Immer wieder hatten Betreuer an ihrer Türe geklopft, Gespräche angeboten, wollten sie zu Arztterminen begleiten, doch Alice wollte eigentlich nur ihren Freund sehen. Der jedoch schien zu kommen und zu gehen wann er wollte, schien sich immer weniger für ihre kleine Familie zu interessieren, was Alice mehr als nur einen Stich in ihr eh schon verletztes Herz versetzte. Aber was konnte sie schon machen? Mehr als ihm Nachrichten zu schreiben, ihn versuchen anzurufen und zu betteln, dass er zurück kam, mehr war einfach nicht drin. Für heute hatte sie sich jedenfalls vorgenommen das Wohnheim mal wieder zu verlassen. Weil sie zu einem Vorsorgetermin musste. Sonst hätte sie wohl kaum die Energie dafür gehabt sich anzuziehen und etwas hübsch zu machen. Trotz des Make-Ups wirkte sie müde und abgeschlagen aber sie tat was sie konnte und nachdem ihr Frauenarzt ihr geraten hatte sich einige Bücher zu besorgen, damit sie sich ein bisschen in das Thema Mama Sein einlesen konnte, hatte sich die Jugendliche ein bisschen widerwillig in die Bibliothek geschleppt. Eigentlich hatte sie bis dato gedacht dass sie all die Dinge irgendwie in sich drin hatte, dass sie keine Tipps und Tricks brauchte, weil das doch bestimmt alles kam, wenn man den kleinen Wurm in den Armen hielt, aber vielleicht waren ein paar Erfahrungsberichte oder Geschichten nicht verkehrt.

    Alice steckte ihren Regenschirm in die Halterung am Einfang der Bücherei und strich sich eine Strähne hinters Ohr bevor sie zwischen den Regalen verschwand. Das Mädchen gähnte, war unfassbar müde und überlegte für einen Moment einfach wieder zu gehen. Ob es der wenige Schlaf war, den sie heute aufgrund von Rückenschmerzen bekommen hatte, oder ob es daran lag dass die Atmosphäre hier irgendwie einschläfernd war, das Blondchen wusste es nicht. Sie gähnte hinter vorgehaltener Hand und schwankte, knallte dabei an ein eher wackeliges Bücherregal, das auch ein Stückchen nachgab, weshalb auf der anderen Seite die Reihen an Büchern auf den Boden krachten. Mit einem Mal war sie wach und hielt sich die Hand an den Mund. Die Frage ob das jetzt ihre Schuld war sparte sie sich, war es ja offensichtlich und so eilte sie herum, entdeckte einen Mann der anscheinend von ein paar Büchern getroffen worden war und auch mittendrin stand. „Entschuldigung..“, murmelte das schwangere Mädchen und kam ein paar Schritte näher, bis sie über ein am Boden liegendes Buch stolperte und dem Fremden auch prompt in die Arme fiel.

  • [Marlin] & Alice



    Eins musste man sich eingestehen: Wenn Marlin auch sonst regelrecht von einer Wolke aus Missgunst, Asympathie und jeglichem Desinteresse umwoben wurde, so wurde diese Aura tatsächlich ein klein wenig unterdrückt, wenn er sich von Büchern umgeben sah. Eines der wenigen Dinge, über die er keine Kontrolle hatte und die ihm selbst, an sich, entfielen. (Ansonsten - das sei gewiss - würde er sich um das Gegenteil bemühen). Nun, eine Schwäche (die nicht Mia hieß) hatte ihn dann damit doch ereilt. Solange keiner davon wusste, war es einerlei - und im ernst, wen sollte das schon interessieren?

    Während Marlin durch die Reihen strich, verblieben seine Hände in den Jackentaschen, er suchte die Regale lediglich mit seinen Augen ab. Bei seinem Rundgang fiel ihm auf, wie schlecht die Bibliothek sortiert war. In der Fiktion gab es lediglich den Bereich Romane, ohne weiter zwischen Thriller, Krimi, Fantasy, Romance, Historischen und weiß der Teufel noch was zu unterscheiden. (Zentralbibliothek Frankfurt lässt grüßen hüstl). Ihr habt echt nur einen Job und selbst den kriegt ihr nicht richtig hin, dachte er genervt und blieb schließlich stehen, da ihm ein Titel ins Auge gefallen war. The Power von Naomi Alderman. Das mit dem ins Auge fallen konnte man im nächsten Moment dann übrigens wörtlich nehmen, denn im Regal gab es einen Ruck und die lose gestellten Bücher (nochmal Punktabzug für schlechte Arbeit an dieser Stelle - und das von jemanden der nicht gerade dafür bekannt ist ein Workaholic zu sein) fielen einem Regenschauer gleich auf ihn herab. Marlin fluchte und trat einen Schritt zurück, doch schon hatte ihn ein Roman am Kopf getroffen und war mit aufgeschlagenen Buchseiten auf dem Boden gelandet, sodass die Seiten sich knickten. Er kam noch gar nicht dazu, über die Ursache nachzudenken. Zuerst einmal griff er nach dem malträtierten Buch - Ziemlich gute Gründe am Leben zu bleiben - und hob es auf. Dadurch sah er jedoch nicht das Kind auf ihn zukommen und kaum war das 'Entschuldigung!' erklungen, stolperte sie auch schon über einen High Fantasy Epos mit bestimmt über 1000 Seiten und verlor das Gleichgewicht.

    Marlin fiel wieder ein, warum er Menschen hasste.

    Er hatte das aufgehobene Buch noch in der Hand, als ein Mädchen gegen ihn fiel. Marlin behielt Stand, wenn auch mit Mühe und angewidert von der plötzlichen Nähe, schob er sie sofort eine Armlänge auf Abstand. Rechts hielt er noch das Buch in der Hand, weswegen er mit links umso grober ihre Schulter gepackt hatte. "Pass doch auf!", pampte er und dann: "Katja?!" Er hatte sich erst jetzt erlaubt - oder die Gelegenheit dazu bekommen - die Person richtig anzusehen. Marlin hätte sich am liebsten auch prompt auf die Zunge gebissen, doch gesagt war gesagt, auch wenn das natürlich absoluter Bullshit war. Vor ihm stand ein Teenager, vermutlich im selben Alter wie seine Tochter - Und warum Marlin fängst du plötzlich an als Vergleichsmaßstab deine eigene Brut zu verwenden?! - müder Blick und vielleicht mit ähnlichen Gesichtszügen wie seine gute, alte Bekanntschaft (haha), das war's dann aber auch schon. In welche Zeit war er gerade zurück gefallen? Oh, und das Kind, welches ihn gerade so schändlichst überfallen hatte, war schwanger. Mir reicht's jetzt schon. Und wieder, wieder, hatte er ganz kurz Tara vor Augen und der Gedanke sie könnte gerade so rund sein wie dieses verantwortungslose Mädchen hier, die bloße Idee er könnte rein theoretisch Großvater werden, das war zu viel. Ich kotz gleich. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er den Katja-Verschnitt noch gar nicht losgelassen hatte, was er abrupt nachholte und er spürte regelrecht, wie der beruhigende Einfluss der Bücher verpufft war, denn die Wut gärte in ihm, wie Säure in einem Chemielabor. Er wusste nicht einmal warum (doch), abgesehen davon das er gerade eine Handvoll Bücher auf den Kopf bekommen hatte und ihn ein schwangeres Mädchen angerempelt hatte (das ist nicht alles du alter Griesgram und das weißt du!). Marlin murrte unverständliches vor sich hin, während er anfing die Bücher wieder sorgsam einzuräumen. Untypisch für ihn, der sonst keinen unnötigen Finger krümmte, aber wenn es um Bücher ging, konnte er sie nicht einfach so liegen lassen (etwas was sich Mia stets von ihm gewünscht hatte, but here we are).

  • 3700-alicerpg-pngAlice & Marlin | zwischen den Bücherreihen


    Es war ja auch klar dass ein einfacher Tag nicht einmal normal ablaufen konnte oder? Ohne irgendwelche Zwischenfälle, Streiereien, Stress oder fliegende Bücher. Ohne Schwindelanfälle oder andere Schwangerschaftswehwehchen. Es war anstrengend und dabei hatte Alice noch einige Wochen vor sich. Und an das Ende der Schwangerschaft und der Geburt wollte sie gar nicht denken, das versuchte sie noch etwas zu verdrängen bis es dann schmerzhafte Wahrheit wurde. Das Mädchen zwinkerte ein paar Mal bis die Welt sich wieder verschärfte, bis sie nicht mehr das Gefühl hatte alles bewegte sich. Was gepaart mit ihrer Müdigkeit nur dazu geführt hatte, dass sie das Bücherregal angerempelt hatte und es wunderte sie doch ein bisschen wie leicht diese Regale hier waren, hatte man die nicht irgendwie fest machen können? Oder wer hatte die Bücher so schlampig da hinein gestellt, dass sie bei einem Schubser von einer so kleinen Person wie Alice gleich aus den Reihen vielen? Oder war sie mittlerweile gar nicht mehr so klein mit dem Bauch, den sie vor sich herum schleppte. Der zwar noch nicht gigantisch war aber dennoch sichtbar und manchmal schon echt schwer. Noch ein weiterer Gedanke, den sie immer wieder schnell verbannte. Wie groß ihr Bauch noch wurde, wie groß das Baby darin wurde und dass es irgendwann auch raus musste.. und da war sie schon wieder an diesem Punkt. Doch jetzt musste sie erstmal die herunter gefallenen Bücher aufheben und wieder einsortieren bevor sie noch Ärger von den Bibliothekaren bekam. Denn darauf hatte sie nicht wirklich Lust. Aber dazu kam sie folgend auch gar nicht, stolperte in einen wildfremden Mann, der das Missgeschick auch noch mitbekommen hatte. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ihre leise Entschuldigung war wohl lange nicht ausreichend dafür und vielleicht hätte sie sich noch weiter erklärt oder eben nochmal entschuldigt, hätte der Fremde sie nicht direkt so dumm angeschnauzt. Klar war es ihr Fehler und es tat ihr auch wirklich leid, wenn sie ihn verletzt hatte, aber musste man denn immer gleich so unfreundlich werden?! Das schwangere Mädchen öffnete ihren Mund nachdem sie unsanft von ihm weg gestoßen wurde, hielt aber sofort den Atem an als er den Namen ihrer Mutter aussprach. Ihre roten Augen wurden größer während ihr Blick fragend und überrascht über das Gesicht des älteren Mannes wanderte. Mehr sagte er aber auch nicht während er sie weiter fest hielt, was ihm wohl auch bald auffiel. „Knapp daneben.“, sagte sie schließlich und strich sich eine Strähne hinters Ohr bevor sie ihren Kopf zur Seite neigte. „Du kennst meine Mama?“ Man hatte ihr ja schon desöfteren gesagt dass sie ihrer Mutter beinahe wie aus dem Gesicht geschnitten aussah, Alice fand das zwar nicht aber es war auch nicht weiter schlimm, immerhin war Katja eine wirklich schöne Frau. Ob jetzt auch noch oder ob sie sich vielleicht einige Gesichts-OPs unterzogen und sich damit verunstaltet hatte, das konnte sie nicht sagen und woher sollte sie es auch wissen, der Kontakt zu ihrer Mutter war ja auch nicht vorhanden. „Ah, tut mir leid, nochmal..“ Als er anfing die heraus gefallenen Bücher aufzuheben, tat die Jugendliche es ihm gleich und wunderte sich zugleich dass wohl niemanden der Krach aufgefallen war. Aber besser für sie. „Mir war wohl schwindelig oder ich weiß auch nicht.. viel Schlaf habe ich heute auch nicht bekommen. Oder zumindest war er nicht wirklich erholsam.“ Sie seufzte, schob das Buch an seinem Rücken mit dem Zeigefinger zurück und sah dann zur Seite, beobachtete den mürrischen Kerl. „Danke für deine Hilfe.“

  • [Marlin] & Alice - zwischen den Regalen



    'Du kennst meine Mama?' - Dein ernst? Er hatte mit seinem Tipp auch noch richtig gelegen? Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit? Tummelten sich etwa alle, die er irgendwie kannte in diesem scheiß Kaff herum? Das Gesicht einer Frau tauchte vor seinem inneren Auge auf, die Haare zum schwarzen Zopf geflochten, die blauen Augen die durch ihre Brille seltsam groß erschienen. No fucking way. Marlin rammte das Buch, welches er gerade zurückzustellen gedachte, so fest ins Regal, dass das Nächste auf der anderen Seite wieder heraus fiel. Er fluchte, machte jedoch keine Anstalten sich dorthin zu begeben.

    "Nein.", brummte er dann als Antwort, weil er bemerkte, dass sie ihn immer noch irritiert anblickte. Das war offensichtlich gelogen, aber die knappe Erwiderung diente ja auch nicht der Täuschung, sondern dazu sie abzuwimmeln. Stattdessen aber begann sie aus ihrem Leben zu erzählen. Warum zum Teufel?! Sah sein Gesicht etwa so freundlich aus, dass es zu Smalltalk einlud? Wohl kaum.

    Marlin fuhr sich durch die Haare und drehte sich dann zu dem Mädchen um. Sie war jung. Zu jung, um eine solche Kugel mit sich herumzutragen. War Mia damals etwa auch so jung gewesen, als sie mit Tara schwanger gewesen war? Nein, sicher zumindest ein wenig älter, oder? Vor ihm stand ja fast noch ein Kind. Der Anblick rührte - ganz, ganz tief - an seinem verkommenen Gewissen. Nicht genug jedoch, um sich auf Nettigkeiten einzulassen.

    "Wieso erzählst du mir das? Hast du keinen Macker den du mit deinen Klagen zulabern kannst? Oder hat er dich genau deswegen sitzen lassen?" Nana, Marlin man sollte nicht von sich auf andere schließen. Vielleicht steht ihr Freund ja zu ihr und dem Kind, ganz im Gegenteil zu dir? Was ihm auch egal sein konnte. Whatever. Marlin bückte sich erneut um ein weiteres Buch zurückzustellen, mit mehr Vorsicht diesmal, damit nicht noch das Nächste hinten über fiel. Das Danke von ihr hatte er überhört - oder vielleicht auch gar nicht wahrgenommen - denn es kam zu selten vor, als das sich jemand ernsthaft bei ihm bedanken wollte.

    »My life to yours. My Breath become yours.«

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  • 3700-alicerpg-pngAlice & Marlin | zwischen den Bücherreihen


    Die widersprüchliche Reaktion des älteren Herren war eigentlich auch schon Antwort genug auf ihre Frage, dabei konnte man sein kleines Nein auch eigentlich ignorieren aber sie sparte es sich auch nachzufragen warum er ihr offensichtlich eine Lüge auftischte. Er hatte sicher seine Gründe und selbst wenn sie nicht gut waren, hatte Alice es wahrscheinlich wenig zu interessieren. Auffällig wanderte der Blick ihrer roten Augen über den Dunkelhaarigen, der sich weiter damit beschäftigte ihr Chaos aufzuräumen und auch während sie weitere Bücher vom Boden aufsammelte, ließ sie ihn nicht aus den Augen, auch wenn es weniger auffällig wurde. Vielleicht war er ja ein weitere Liebhaber ihrer Mutter, schließlich war sie ja durchaus bekannt gewesen in der Männerwelt, wenn man den Gerüchten so glauben konnte. Eigentlich ein seltsames Gefühl so darüber nachzudenken wie und wo und mit wem Katja ihre Zeit vertrieben hatte aber so genau wollte sie dann doch nicht an diesem Gedanken festhalten und ihn verfolgen, weshalb sie ihren Kopf schüttelte, die Augenbrauen kurz anhob weil sie irritiert davon war dass sie überhaupt daran dachte und schob weiter einzelne Bücher zurück ins Regal. Auf irgendwelche Ordnung oder Sortierung achtete sie dabei nicht, immerhin kannte sie diese auch nicht und auch nachdem sie sich kurz umgeschaut hatte, das Regal auf der anderen Seite genauer unter die Lupe genommen hatte, war ihr dort auch keine bestimmte Reihenfolge aufgefallen. Aber die Mitarbeiter hier würden sich sicher schon darum kümmern und sofern sie ihr Chaos beseitigt hatte, war für sie ja alles gut. „Pass doch auf.“, kam es dieses Mal aus ihrem Mund, wiederholte damit seine vorhin noch gesagten Worte und schüttelte dazu den Kopf als wollte sie den durchaus etwas älteren Mann zurecht weisen als dieser nicht gerade sanft mit den Büchern umging während er sie zurück ins Regal steckte. Das Mädchen hob die noch einige Wälzer vom Boden auf, strich mit den Fingern über das Cover und laß flüchtig die Titel, auch wenn sie sie nicht interessierten, war sie doch eher für ein anderes Genre hergekommen. Das sie auch noch gar nicht gefunden hatte. Erstmal blieb die schwangere Jugendliche stumm nachdem er ihr diese überaus netten Worte vorgesetzt hatte. Alice hob ihre Augenbrauen und öffnete ihren Mund, doch kam kein Laut heraus und sie senkte nur ihren Kopf. Musste durchaus ein paar Mal durchatmen. Schwangere waren nun einmal nah am Wasser gebaut und die Tatsache, dass er mit seinem Gemecker etwas recht hatte, setzte ihr doch schon etwas zu. Sie spielte mit einer ihrer blonden Haarsträhnen während sie ihn schließlich wieder anschaute. „Oh, ich bin davon ausgegangen dass du ein bisschen gesprächiger bist als die Bücher hier.“, sagte Alice und verschränkte die Arme vor der Brust, konnte sie ja schon beinahe auf ihren wachsenden Bauch ablegen. „Und freundlicher.“ Alice zog ihre Augenbrauen zusammen, sah ihn fast schon vorwurfsvoll an aber wahrscheinlich konnte sie nicht von jedem Menschen erwarten, dass er offen und empathisch reagierte und auf Sorgen einging. Sie war wohl zu naiv dafür, auch wenn ihr schon genügend Griesgrame über den Weg gelaufen waren in ihrem Leben. „Aber nein, mein.. Macker hat mich nicht sitzen lassen.“, stellte sie schließlich klar, klang dabei auch sehr überzeugt und war davon selbst ein bisschen überrascht, was man ihr wahrscheinlich im Gesicht ansehen konnte weshalb sie sich etwas von ihm wegdrehte, so tat als würde sie sich für die Bücher interessieren die sie gerade noch zurück ins Regal geräumt hatten. Flüchtig ließ sie ihren Blick über die Büchertitel wandern bevor sie sich wieder zu dem unfreundlichen Typen drehte. „Das wäre ja auch ein bisschen feige oder?“ Und das war ihr Simon ganz bestimmt nicht. Zwar war er in letzter Zeit nicht wirklich für sie da und mehr irgendwo unterwegs als an ihrer Seite gewesen aber naja, Alice wusste trotzdem dass er sie liebte. Auf seine eigene Art eben. Die roten Augen des Mädchens wurden etwas schmaler. „Sprichst du aus Erfahrung?“ Oder wieso sonst kam der Kerl auf diese dumme Frage?

  • [Marlin] & Alice - zwischen den Regalen



    Marlin schnaubte, als das Mädchen ihm einen Spiegel vorhielt. Treffend. Ein wenig erinnerte ihn die Reaktion an Mia, die auch selten damit gescheut hatte, ihm dieselbe Kontra zu geben. Naja, damals zumindest. Heute? Heute sah das Ganze ein wenig anders aus. Marlin warf der Schwangeren mit hochgezogener Augenbraue einen Seitenblick zu. Er erkannte die aufsteigenden Tränen, vernahm das nervöse Spielen mit den Haaren. Bloß nicht. Wenn es etwas gab, was Marlin nicht ausstehen konnte, waren es weinende Frauen. Naja, meistens zumindest. Und ja, daran trug er vermutlich bis zu einem gewissen Grad selbst Schuld, er könnte ja netter sein - aber das ginge ja dann doch zu weit. Das Kind riss sich jedoch zusammen - god bless - und sah ihn stattdessen mit einem beinahe trotzigem Blick an. Da wurde sie ihm ja glatt noch sympathisch. "Freundlicher?", spottete er, "Seit wann sind Menschen freundlicher als Bücher?" Das geschriebene Wort ließ einen per se einmal in Ruhe, außer man war begierig darauf, sich freiwillig darauf einzulassen. Und mochten einige von ihnen doch verlogen sein und nicht halten, was sie versprachen, so gab die Mehrheit von ihnen bereits kund, was einen beim Öffnen der Seiten erwarten würde. Wenn Marlin so darüber nachdachte, waren Bücher den Menschen ähnlicher als es zuerst den Anschein hätte - aber nun, wie könnte es auch sein, waren sie doch auch menschengemacht?

    Oh, was? Das Mädchen glaubte also ernsthaft an ihren Freund, hm? Armes Kind. "Männer sind Schweine. Wenn er sich selbst schützen und bessere Optionen hat, wird er die wählen." Jeder musste nunmal sehen wo er blieb. Ausnahmsweise lag in seiner Stimme keine Provokation, kein Spott - es war lediglich eine nüchterne Feststellung. "Außer natürlich er liebt dich mehr als sich selbst, das wirst du sicher gut beurteilen können~." Diesmal blieb das süffisante Grinsen um seine Lippen nicht verborgen. Liebe. Was die Menschen alles für Liebe hielten und doch ganz andere Dinge damit meinten. Vernarrtheit traf es wohl eher - und Narren waren sie alle, die auf diesen Mythos hereinfielen.

  • 3700-alicerpg-pngAlice & Marlin | zwischen den Bücherreihen


    „Naja, so wie man in den Wald hinein schreit..“, entgegnete das junge Mädchen auf seine spottenden Worte, musste ihm im Stillen allerdings Recht geben. Teilweise zumindest. Bücher konnten wenigstens nicht verletzen oder böse sein, jemanden hintergehen oder sonstige eher unschöne Dinge. Also zumindest nicht alle, hatte Alice doch schon ein paar Romane verschlungen die ihr kleines Herz ein bisschen mitgenommen hatten. Aber im Grunde hatte man mit aufgeschriebenen Worten und erfundenen Geschichten dann doch eher weniger Streit und Auseinandersetzungen als mit realen Personen. Aber die konnten einem genauso viel Freude und Glück geben. Meist sogar mehr. „Das Sprichwort sollte man in deinem Alter ja kennen.“, fügte sie noch hinzu, da sie das altbekannte Sprichwort nicht ganz ausgeführt hatte. Weil es ja auch nicht nötig war. Man kannte es eben und den Falten nach zu urteilen, kannte er es so oder so. Ältere Menschen warfen doch gerne mal mit so etwas um sich weil man dann gleich so viel weiser wirkte. Meistens. Aber betitelte sie sich dann auch gerade indirekt als alt? Wobei sie es ja eigentlich nur zum Spaß gesagt hatte, Alice war nicht alt. Alice war jung. Zu jung für all das, was ihr in ihrem kurzen Leben schon passiert war. Zu jung dafür was in ihrem Bauch heran wuchs aber das war dann nochmal ein komplett anderes Thema. „Oh, wow, wer hat dir denn weh getan?“ Die Blondine hob ihre hellen Augenbrauen. Es klang so als hätte der alte Kerl schon jede Menge in seinem Leben mitmachen müssen. Enttäuschungen, keine guten Erfahrungen.. oder war selbst derjenige gewesen von dem er sprach. „Ihr seid nicht alle gleich.“ Ja, Alice wusste selbst dass das eigentlich eine eher schwache Antwort war, sagte man das doch immer wieder um dann im nächsten Moment festzustellen dass man eigentlich doch alle über einen Kamm scheren konnte. Meistens, nicht immer und auch wenn sie insgeheim wusste, dass Simon nicht der Traum von einem Freund war, gut vielleicht war es kein großes Geheimnis, aber sich von anderen und vor allem fremden Leuten so etwas einreden lassen wollen, das war nun wirklich nicht okay! „Er liebt uns.“, antwortete sie mit fester Stimme und schaute dabei abwesend über die Bücherreihen. Auch wenn es unhöflich war seinen Gesprächspartner nicht anzuschauen und wahrscheinlich wirkte ihre Antwort dadurch nicht wirklich überzeugend aber pff, der Typ war auch nicht wirklich die Freundlichkeit in Person warum sollte sie also Wert auf diese Dinge legen? „Machst du das eigentlich öfter, ist das so dein Hobby? Fremden Personen versuchen den Tag zu vermiesen mit solchen Ratschlägen und Lebensweisheiten.“ Schließlich drehte sich der Teenie wieder in die Richtung des Mannes. „Oder bist du ein Gutmensch und willst deinen Mitmenschen nur die Augen öffnen?“ Die Jugendliche legte ihren Kopf zur Seite, strich ein paar blonde Haarsträhnen hinter ihr Ohr und ließ den Fremden nicht aus den Augen. „Woher kennst du meine Mama eigentlich?“ Als sie ihre Frage zuende gesprochen hatte war sie sich nicht einmal mehr sicher ob sie das überhaupt wissen wollte, wenn sie so an den Ruf ihrer Mutter dachte aber vielleicht hatte Katja damals ja auch noch Wert auf andere Arten der Begegnungen gelegt..

  • [Marlin] & Alice - zwischen den Regalen




    Wie man in den Wald hineinschreit... Oh ja, die Redewendung traf wirklich nur allzu vortrefflich auf den alten Mann. Obwohl er auch schon oft genug hineinschrie, ohne zu hören wie es herausschallte - und wenn auch nur deswegen, weil er längst weg war, um den Hall zu hören. Er reagierte auf ihre Kommentare jedoch nur mit einer hochgezogenen Augenbraue, die mehr Resignation ausdrückte als alles andere. Zu viele, dachte er sich nur insgeheim, weswegen er ja schon früh angefangen hatte den Spieß umzudrehen. Jeder musste einfach sehen wo er blieb, das würde sie auch noch merken, sobald sie ihr Balg in den Händen hielt und feststellte, auf sich gestellt zu sein. Naja, konnte ihm ja egal sein. Trotzdem süß, wie sie noch wagte zu hoffen. Bemitleidenswert, irgendwie, wenn Marlin so ein Gefühl denn kennen würde. Hatte Mia auch so ausgesehen, bis zum Schluss? Nah. Sie hatten sich zu dem Zeitpunkt noch ständig in den Haaren gelegen, der Wirbelwind hatte sich oft genug gewünscht, er möge verschwinden. So gesehen hatte er ihnen beiden einen Gefallen getan, nicht wahr? Aber die Trauer, die das Blondchen so mit sich rumschleppte, konnte sie auch durch ihren Trotz nicht ganz kaschieren. Anstrengend war das. "Nein.", Marlin schnaubte, doch ein leicht amüsanter Unterton mischte sich darunter. "Das ist nur mein Charakter." In vielen Jahren der Verbissenheit geformt. War ihm nur recht, wenn es die Menschen von ihm fernhielt. Schien bei ihr allerdings nicht ganz zu wirken. Marlin löste den Blick von einem Buch, ließ die Hand sinken und drehte sich zu ihr um. "Hat dir schonmal jemand gesagt das du nervst?"

  • Kommt an


    Unweigerlich waren ihr Tränen in die Augen gestiegen als sie die Innenstadt in Richtung Bibliothek verließ - sich ihren Weg durch die shoppenden Menschenmassen gebahnt hatte. Sie hatte den Kopf gesenkt - niemanden direkt angesehen. Ihr Blick war durch die Tränen verschwommen und sie spürte den Druck auf ihrer Brust, der unerträglich war. Sie fragte sich immer wieder warum sie gerade jetzt zurückgekehrt war und warum sie es einfach nicht ertrug Noita glücklich zu sehen. Warum konnte sie nicht einfach dort bleiben wohin auch immer sie abgehauen war? Egal wie oft sie nach diesem warum fragte - sie fand keine Antwort. Der einzige Mensch, der ihr darauf eine Antwort geben könnte war Sherry selbst und die würde sich ganz gewiss nicht dazu herablassen ihre Fragen zu beantworten. Stattdessen demonstrierte sie viel lieber ihre Macht - drohte der Schwarzhaarigen oder erpresste das Mädchen in dem sie ihr bewusst machte wie leicht es für sie war die Menschen in ihrer Nähe in Gefahr zu bringen. Erst Alice. Nun Sky. Sie musste sich von ihnen fernhalten. Ihre Nähe war gefährlich. Am Besten sie würde sich daheim in ihrem Zimmer verkriechen wie vor einigen Monaten als er ihr das Herz gebrochen hatte. Noita wischte die Tränen mit dem Ärmel ihres Cardigans beiseite und schniefte. Sie war so erbärmlich. Ihre Schritte wurden etwas langsamer als sie das angesteuerte Gebäude entdeckte. Die Bibliothek. Ein Ort, der ihr immer irgendwie Trost spendete - der sich fast wie ein Zuhause anfühlte. Oft sogar mehr als ihr trautes Heim. Nicht weil sie nicht gerne mit Majo zusammenwohnte. Nein. Es war wunderbar. Nicht immer aber im allgemeinen hatte sie die Blonde gerne um sich. Ihre Nähe war tröstend auch wenn ihr das viele Zauberzeug manchmal zu viel wurde. Dennoch zauberte ihr der Gedanke an die vielen Seltsamkeiten in ihrem Haus ein Lächeln ins Gesicht. Majo hatte sich in jeder Ecke ausgebreitet und das war einfach nur... schön. Selbst wenn sie nicht Zuhause war spürte man ihre Anwesenheit. Noita seufte. Sie musste sich entschuldigen. Sie war ihr gegenüber nicht fair gewesen. Die Schülerin kramte ihr Handy hervor und tippte eine Nachricht an ihre Seelenschwester. An den einzigen Menschen in ihrem Leben der immer zu ihr hielt. Egal wie unterschiedlich sie auch sein mochten. Schnell verschwand das Handy wieder in ihrer Tasche als sie die Bibliothek betrat. Der Eingangsbereich war von Licht durchflutet und ohne es zu wollen schloss Noita die Augen , sog den Duft von Büchern ein, der wahrscheinlich Einbildung war aber dennoch war der Gedanke irgendwie schön. Sie hatte kein bestimmtes Ziel aber war froh darum das nicht allzu viel los war - die langen leeren Gänge beruhigten sie und der Blick ihrer roten Augen wanderte über die zahlreichen Buchrücken als sie daran vorbei ging. Einen Moment hielt sie inne und sie strich darüber - spürte den Einband eines besonders interessanten Exemplares an ihrer Fingerkuppe bevor sie danach griff und die Inhaltsangabe las bevor sie es wieder zurückstellte. Manchmal ging es ihr gar nicht darum fündig zu werden. Allein hier zu sein - umringt von Büchern - tat gut. Sie spürte wie die Spannung in ihrem Körper nachließ und Sherry aus ihren Gedanken verschwand. Nur für kurz. Nur für die Dauer dieses Aufenthalts. Das war doch in Ordnung, oder? Es genügte wenn sie sich danach wieder Gedanken um sie machte - vielleicht sogar um das Angebot, welches sie ihr unterbreitet hatte. Gerade als sie in den nächsten Gang abbiegen wollte entdeckte Noita einen blonden Haarschopf. Blonde Locken. Die selbe Gestalt. Sie war hier? Nein! Ihr Puls beschleunigte sich in windeseile und ohne zu schauen bog sie in die entgegengesetzte Richtung ab und rannte prompt in Jemanden hinein. Unsanft stieß sie gegen die kräftige Gestalt, die ihr den Rücken zugewandt hatte. Kurz taumelte die Schülerin zurück und noch bevor irgendwas über ihre Lippen kam, sah sie sich wieder nach Sherry um aber sie konnte die Gestalt nicht mehr entdecken. Bildete sie sich das vielleicht nur ein? War sie in ihrem Kopf? Wurde sie langsam verrückt. Noitas Blick tastete die Umgebung ab aber da war... nichts. Schließlich wandte sie sich demjenigen zu, den sie beinahe umgerannt hatte. "Entschuldigung..." kam es fast kleinlaut über ihre Lippen. "...ich habe nicht aufgepasst wohin ich laufe..." erklärte sie sich schließlich aber war sich fast sicher das sie bei dem Zusammenprall mehr abbekommen hatte. Der Kerl war schließlich doch um ein gutes Stück größer als sie und wesentlich kräftiger gebaut.

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