Die UnzumutBar

  • <-- Innenstadt


    [Marlin] kommt an



    Er war wütend. Das kam selten vor. Mittlerweile war der Abend längst hereingebrochen und auf der Suche nach einer ordentlichen Bar hatte er sich schlussendlich auf den Weg hierher gemacht. Auf das Bier aus dem Supermarkt hatte er immerhin ja jetzt verzichten müssen. Aus gewissen Gründen. Verdammt. Er konnte nicht fassen, dass er ausgerechnet Mia wieder begegnet war. Wer aus diesem scheiß Kaff fleuchte hier noch herum? Marlin setzte sich direkt an die Bar und bestellte sich das erste Bier. Weitere würden folgen, so viel war klar, doch er war schon immer trinkfest gewesen. Das musste er auch sein, denn er hasste es, die Kontrolle über sich und seine Aktionen zu verlieren. Kurz warf er einen Blick durch den Raum, wollte wissen, welcher Schlag Mensch sich hier versammelte. Vom Barkeeper über das Turteltäubchen hinten in der Ecke, zu der großen, gröhlenden Gruppe weiter links bis hin zum Loverboy mit seinen beiden Hühnern. Bei Letzterem sah er kurz zweimal hin. Ach. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Wie dem auch sei. Marlin warf kurz einen Blick in seine schmale Geldbörse und überschlug seine Überreste. Nicht genug. Scheiße. Dennoch suchte er nach möglichen Verbindungen - Hauptsache raus aus dieser Stadt. 'Feigling'., versuchte sein Ego ihn zu verspotten. Damit würde es keinen Erfolg haben. Er war ständig auf der Flucht - oh jah, das war er. Das war nichts anderes. Mia konnte ihm nichts, rein gar nichts. Er hatte ihr gerade erneut eine Abfuhr erteilt. Nachdem er ihr indirekt seine Liebe gestanden hatte - naja, mehr oder weniger. 'Einmal, für einen klitzekleinen Moment' - waren das nicht ihre Worte gewesen? Vielleicht hatte er das ja tatsächlich. Doch selbst wenn, dann war das lange her. Dass sie tatsächlich auf die bescheuerte Idee gekommen war, dies auf die Gegenwart zu übertragen, war schon eine starke Leistung. Allerdings hatte Mia noch nie richtig nachgedacht, zumindest nicht, wenn er selbst dabei im Spiel gewesen war. Das hatte sie ja erst in diese hoffnungslose Abwärtsspirale gebracht, in der sie sich nun offensichtlich befand. Das war nicht seine Schuld - Marlin weigerte sich für sie oder irgendetwas was mit ihr zu tun hatte Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung nein, die hatte er noch nie gut tragen können, daher war er ja auch immer lieber selbstständig unterwegs. Alleine. Sein eigener Herr, stets für sich. Er war ein Nomade, jegliche Versuche ihn festzuketten, würden in weiteres Brechen ebenjener und mehr enden. Marlin legte sein Handy beiseite. Es hatte keinen Zweck. Das scheiß Geld reichte einfach nicht, er brauchte einen Job. Fuck it. Na schön, würde er eben bleiben. Vielleicht begegnete er ihr ja noch einmal, dann würde er sehen, wie sie seine - erneute, wohlgemerkt - Zurückweisung verkraftet hatte. Mia, wollen wir wirklich wieder miteinander spielen? Wenn er das Spielfeld nicht verlassen konnte, würde er das tun. Ursprünglich hatte er sich nie wieder mit ihr, mit allem was mit seinem früheren Leben in Verbindung stand, befassen wollen. Die Vergangenheit kümmerte ihn ebenso wenig wie die Zukunft. Wichtig war für ihn das, was direkt vor ihm lag. In gewisser Weise mit heute also auch wieder diese Frau? Er wollte das nicht, er wollte sie nicht mehr. Warum war er dann so sanftmütig mit ihr umgegangen? Ich werde alt. Ihr Zustand war wahrlich besorgniserregend - doch das sollte ihn nicht mehr kümmern. Sie war nicht seine Angelegenheit und es war an der Zeit, dass sie das auch kapierte. Job. Geld. Weg. Doch auf diesem kurzen Plan konnte alles Mögliche dazwischenkommen, denn tat es das nicht immer? Rührte das Schicksal nicht stets in den Leiden der Menschen? Kurz zuckte es um seine Mundwinkel. Na schön. Er war flexibel. Er hatte keinen Stress, keine Bindungen, keine Verpflichtungen. Es würde sich schon zeigen, was die Gegenwart weiter für ihn bereithalten würde und er würde mitspielen, das tat er stets. Er ging Herausforderungen aus dem Weg, sofern das möglich war, doch er kniff den Schwanz nicht ein, wenn sie geradewegs auf ihn zusteuerten. Wer weiß, vielleicht würde es schlussendlich doch wieder eine spannende Partie?

  • 3364-grey-pngGrey kommt an


    Mit einem Schwung öffnete Grey die Türen von der erstbesten Bar, die er in diesem Kaff hier finden konnte. Es war noch keine drei Stunden in dieser Stadt und hasste sie schon jetzt. Alles, was er bis jetzt gesehen hatte, stank und war nicht zu vergleichen mit den Räumlichkeiten in seiner Heimat. Er würde es seinen Großvater niemals verzeihen, dass er ihn in einen Bus gesetzt hatte, der ihn hierher brachte. Er würdigte die restlichen Leute in der Bar keines Blickes. Der junge Kerl war sich ziemlich sicher, dass es sich sowieso nur um Loser handelte. Denn jeder mit ein bisschen Coolness war bestimmt schon aus dieser Stadt geflohen. Er hatte von seinem Großvater eigentlich den Auftrag bekommen sich sofort zu seinem neuen Zuhause zu begeben und sich dort auf die kommende Schulwoche vorzubereiten. Fuck it. Sein alter Herr hatte ihm hier nichts mehr zu sagen, also konnte er tun und lassen, was er wollte. Und er hatte jetzt eben Bock auf ein bisschen Alkohol. Er hatte von dem Arsch ein bisschen Taschengeld mitbekommen und das konnte er hier ja prima gegen etwas Flüssiges eintauschen. So konnte er vielleicht zumindest den restlichen Tag retten. Er setzte sich an die Bar und wartete darauf, dass ihn der Barkeeper wahrnahm. Dann bestellte er sich einen Whiskey, das war ein männliches Getränk und seinem Einzug in das Kaff nur würdig. Der Barkeeper schien einen Moment lang zu überlegen, ob Grey überhaupt alt genug war, um hier etwas konsumieren zu dürfen. Wieso musste er auch noch einmal so verdammt jung aussehen? Der Schüler starrte ihn unbeirrt in die Augen, bis der Kerl mit den Schultern zuckte und ihn etwas in ein Glas einschenkte. Gut so, er war sich nämlich nicht sicher, ob er noch seinen gefälschten Ausweis bei sich hatte.

  • [An der Bar] Yumi kommt an



    Was sie letztendlich in genau diese Bar getrieben hatte? Vielleicht weil sie nicht weit vom Studentenwohnheim entfernt war und sie es so nicht sonderlich weit nach Hause hatte, denn tatsächlich war die Stimmung der Blonden wohl alles andere als gut und Alkohol schien wie so oft die Lösung. Es war nicht die schickste Bar aber das spielte keine Rolle. Sie wollte sich einfach nur betrinken - wieder einmal. Es wurde zu einer Art Routine. Gab es überhaupt noch Tage an denen sie bei Sinnen war? Tage gingen in Nächte über und diese wiederum machte sie zu Tagen. Wann war sie überhaupt das letzte Mal an der Uni gewesen? Hatte man sie vielleicht schon exmatrikuliert ohne das sie davon Wind bekommen hatte? Scheiße. Sie wollte sich doch dieses Semester mehr Mühe geben damit sie es bald hinter sich hatte aber irgendwie schien es nicht von Bedeutung. Was war überhaupt von Bedeutung? Sie lebte für die Alkoholexzesse aber was war es letztendlich für ein Leben? War es das was sie als frei sein bezeichnete oder war es lediglich das Unterdrücken ihrer Gedanken? Es machte keinen Unterschied. Zumindest hatte sie ihren Spaß und das war es doch was sie glaubte zu wollen. Sie stieß die Tür zur Bar auf. Es war ungewohnt voll. War es nicht eigentlich unter der Woche? Sie hatte den Überblick verloren oder nie gehabt. Yumi vermochte es nicht zu sagen aber es spielte auch keine Rolle. Sie steuerte auf die Bar zu, sah sich nicht wirklich um weil sie nicht drauf aus war irgendein bekanntes Gesicht zu entdecken, vermeintliche Freundlichkeiten auszutauschen. Die Studentin nahm neben einem Mann mit schwarzen Haaren Platz, der sich offenbar gerade ein Bier gönnte, ehe sie ihre Beine übereinander schlug und dem Barkeeper ein Zeichen gab. Es dauerte nicht lange und er beugte sich über die Theke zu dem blonden Gast und sie bestellte sich gleich einen Longdrink, ehe sie ihm das Geld gleich über den Tresen zu schob. Kaum hatte sie die Bestellung aufgegeben, kramte Yumi in ihrer Tasche nach einem Päckchen Zigaretten und steckte sich eine an. Sie war ein guter Kunde und vielleicht tat der Barkeeper deshalb so als würde er es nicht merken oder aber er versprach sich etwas davon. Es war ihr einerlei, solange man sie in Ruhe rauchen lies. Sie steckte die Kippe zwischen ihre Lippen und entzündete sie mit einem Feuer, während sie sowohl Päckchen und Feuerzeug einfach liegen lies. Es war nicht die Erste heute und würde ganz sicher auch nicht die Letzte sein. Die Blondine hob den Kopf an als man ihr das Getränk hinstellte und unweigerlich wanderte ihr Blick ans andere Ende der Bar. Ihre Augen wurden ein wenig größer als sie den Silberhaarigen erkannte. War das sein fucking Ernst? Eine Blondine zu seiner Linken und eine Brünette zu seiner Rechten. Ein Anblick an den sie sich eigentlich gewöhnt haben musste aber dennoch versetzte es ihr immer wieder einen Stich. Unweigerlich haftete Yumis Blick an der Hand des brünetten Mädchens, die über seinen Arm strich. Vielleicht sah sie einen Moment zu lange hin, denn als ihr Blick wieder zu ihm glitt sah sie in seine grünen Augen, über die Bar hinweg, über all die Betrunkenen, die dort saßen. Sie wandte sich nicht ab, verharrte ehe sie den Rauch zwischen ihren Lippen hindurch blies.

  • [Marlin] & Yumi



    Mit einer Handbewegung bestellte Marlin das nächste Bier, welches - bedauerlicherweise - gleichzeitig sein Letztes sein musste. Sein Kassensturz hatte nicht mehr hergegeben, dass war der Nachteil, wenn man von der Hand in den Mund lebte. Nicht, dass es ihn bisher Probleme bereitet hatte, er hatte sich noch immer irgendwie durchgeschlagen und würde es auch weiter tun. Dennoch war der Alkohol noch lange nicht genug gewesen, um über die unschöne Begegnung von diesem Tage hinweg zu waschen. Natürlich besaß er einen Notgroschen - er war kein Narr - doch tatsächlich besaß Marlin genug Disziplin um diesen auch tatsächlich nur in den äußerst misslichsten Lagen anzutasten. Obwohl man in dieser Stadt wohl kaum darum fürchten musste ausgeraubt und überfallen zu werden, doch dafür rüttelte das Laster hier an ganz anderen Stellschrauben. Emotionalen. Wie dem auch sei. Gerade als der bestellte Nachschub an ihn gereicht wurde, gesellte sich jemand direkt neben ihn an die Bar. Nun, von Gesellschaft konnte nicht wirklich die Rede sein, denn auch ohne aufzusehen war bereits klar, dass diese Person weder Interesse an belanglosem Geplänkel noch an sonst etwas hatte. Die Antipathie die sie umgab, wirkte durchaus reizend, doch noch viel reizender war das, was sie kurz darauf auspackte. Marlin hatte den Überblick verloren in welchen Ländern ein armer Tropf noch rauchen durfte und in welchen es schnell teuer wurde. Ob erlaubt oder nicht war auch nicht weiter relevant, fest stand nur, seine Nerven fanden den Gedanken einer Zigarette zwischen den Fingern äußerst ansprechend und als perfekte Ergänzung zu dem Alkohol, den er sich nicht länger leisten konnte. Marlin drehte sich leicht in die Richtung der Frau. Attraktiv, keine Frage, ein wenig kaputt, mit Sicherheit. Wie gut, dass er nur auf ihre Drogen aus war. "Was dagegen, wenn ich mich bediene?", fragte er mit einer knappen Geste zu der kleinen Schachtel. Seine Miene bekam einen fast schon leicht interessierten Ausdruck für den Moment. Nicht wegen der Zigaretten, obwohl sich das naheliegend so deuten ließe. Nein, tatsächlich bekam ihre Mimik kurz einen Riss, in dem selben Moment, als er seine verwegene Bitte an die Fremde gerichtet hatte. Na, was da wohl wieder der Auslöser gewesen war? Liebe, hundertpro. Mit dieser Antwort ließ sich ein Großteil aller Unsicherheiten mit einem Schlag beseitigen. Zumal er noch ungefähr im Kopf hatte, wer dort alles saß, da musste er sich nicht einmal nochmal umsehen. Nicht, dass sich der Schlag Mensch, der sich hierher verirrte, allzu sehr voneinander unterschied. Den Schreck, der kurz in ihrem hübschen Gesicht aufgetaucht war, hatte sie schnell wieder unter Kontrolle. Marlin war nicht für neue Kontakte hier eingekehrt, doch etwas sagte ihm, ein wenig Ablenkung würde ihr genauso wenig Schaden wie ihm. Naja, mal sehen.

  • [An der Bar] Marlin & Yumi



    Es war die Stimme eines Fremden, die an das Ohr der jungen Frau drang und sie zwang sich seinem Blick zu entreißen. Sie drehte ihren Kopf und sah den Schwarzhaarigen an, der neben ihr saß, welcher gerade sein nächstes Bier serviert bekam. Sie verstand erst nicht, da ihre Gedanken sich noch damit beschäftigten was sich am anderen Ende der Theke abspielte aber als sie seinen Blick auf ihre Zigaretten sah fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Er war auf ihren Nikotin aus. So holte sich hier in dieser Bar jeder das war er brauchte. Der eine Alkohol, der andere Nikotin, wieder ein anderer Sex. Manche sogar alles. "Nur zu..." kam es knapp über die Lippen Yumis als sie ihm die Packung hinhielt, aus der er sich im nächsten Moment schon bediente. Es waren Selbstgedrehte und es war die Letzte in der Packung. Sie bemerkte sein Zögern. "Ich hab noch genug - keine Sorge..." Er sah nicht aus wie der Typ Mensch, der sich wirklich darüber Gedanken machte ob er Jemandes Stoff vernichtete. Dennoch huschten ihre Mundwinkel kurz nach oben. Vielleicht sogar deswegen. Wortlos schnappte er sich also die Zigarette und steckte sie sich an. Yumi hielt ihm das Feuerzeug hin um sie ihm gleich im nächsten Moment zu entzünden, bevor sie das Feuerzeug wieder ablegte. Sie widerstand dem Verlangen wieder in eine bestimmte Richtung zu sehen auch wenn sie zu gerne gewusst hätte was sich dort tat und das nervte sie nur noch mehr. Erneut nahm sie einen kräftigen Zug von ihrer Zigarette und inhalierte genussvoll den Nikotin. "Alkohol und Zigaretten sind Dinge die nie ausgehen sollten..." Fast schon vorwurfsvoll schielte sie in die Richtung des Namenlosen, wandte sich ihm aber nicht zu. Stattdessen nahm sie einen Schluck von ihrem Drink und genoss es wie sich Alkohol und der Geschmack von Nikotin in ihrem Mund vermischten. Im Augenwinkel sah sie wie die beiden Mädchen sich um Alex bemühten. Offenbar haben sie ihm zum Objekt ihrer Begierde erklärt. Sie konnte es ihnen nicht verdenken. Er war attraktiv und das war ein Fakt, den er nur zu gerne ausnutzte. Vielleicht um seinen miesen Charakter zu überdecken wobei er anderen Mädchen gegenüber eigentlich immer relativ charmant war. Nur sie behandelte er wie den letzten Dreck aber das war ja nichts Neues. Beinahe hätte sie aufgelacht aber stattdessen ließ sie lediglich Luft aus ihren Lungen entweichen. Wahrscheinlich genoss er die Aufmerksamkeit seiner beiden selbst ausgesuchten Geschenke. Neu war immer besser, nicht wahr? Eine Weisheit an die sie sich selbst auch halten sollte, oder?

  • [Marlin] & Yumi



    Na, da schien aber wirklich Jemand in Gedanken versunken zu sein. Musste also ernst um sie bestellt sein. Wie auch immer. Zufrieden nahm Marlin die Zigarette an ohne sich dafür erkenntlich zu zeigen. Bitte und Danke waren auch nur überflüssige Floskeln, ein wenig falsche Höflichkeit um sich freundlich zu geben - darauf verzichtete er gerne. Die Welt war schon heuchlerisch genug. Mal gab man, mal nahm man, am Ende glich sich immer alles aus. Who cares? Sie entzündete ihm noch das giftige Genussmittel und beinahe begierig nahm er den ersten Zug. Alkohol für's Blut, Nikotin für die Nerven. Oder so ähnlich. "Stimmt.", bestätigte er ihre lapidare Aussage gemeinhin. Lag da ein Vorwurf in ihrer Stimme? Das hätte ihm schon fast ein Schmunzeln entlockt, wäre er heute nicht so schlechter Laune. Als ob. Er würde sich von dieser Lappalie doch nicht aus der Fassung bringen lassen? Sieht aber ganz danach aus. Nagut, schlechte Laune war trotzdem relativ - ein Sonnenschein war er ja noch nie gewesen. "Habe heute unerwarteten Bedarf.", bemerkte er und nahm einen weiteren Zug. Er hatte kein Problem offen zu reden, wenn ihm danach war. Es war einfach viel leichter, wenn man wusste, dass Fremde auch weiterhin Unbekannte bleiben würden und neue Gesichter nur einige von vielen waren, die schnell wieder verblassen würden. Er musste nur darauf achten, nicht ungewollt fest zu sitzen, das war alles. Was voraussetzte, dass er sie nicht noch einmal traf. Wie Mia wohl reagiert hatte? War sie wie ein Häuflein Elend zusammen geschrumpft? Hatte sie einen Aufruhr im Supermarkt veranstaltet? War sie ihm hinterher gelaufen wie eine Fanatikerin? Fast ein wenig schade, dass er sich das Spektakel nicht hatte ansehen können, aber da gab es nun wirklich keine Option. Wie dem auch sei. Ihm entging nicht, dass sie mit ihren Augen stets auf der Suche war, doch ebenso war das Missfallen in ihrem Blick unverkennbar. "Ablenkung gefällig?" Ein großzügiges Angebot - nicht ganz uneigennützig, so viel war klar. Er hätte sie auch direkt offen legen können, was sich mit ziemlicher Sicherheit in ihrem hübschen Köpfchen abspielte, aber ganz ehrlich gesagt, so genau interessierte ihn das dann auch wieder nicht. Das wäre wohl der Moment gewesen, wo er ihr einen Drink (immerhin neigte dieser sich schon wieder gefährlich dem Ende entgegen) ausgeben sollte, aber - abgesehen davon das er pleite war - war Marlin noch nie der spendable Typ gewesen. Wo kämen wir da auch hin?

  • Alma, Hina & Alex an der Bar


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    Als die Blondine doch auf seine Geburtstagsanspielung ansprang, verzogen sich seine Mundwinkel zu einem Schmunzeln. "Ach was. Die Schleifen könnt ihr euch gerne sparen.", entgegnete er ihr, wobei seine Augen sie interessiert fixierten. Waren es nur leere Worte, oder ihre Pläne für den Abend? Er konnte es nicht deuten, aber das Lächeln auf seinen Lippen ließ erahnen, dass er nichts gegen diese Vorstellung einzuwenden hätte. Obwohl das aktuell nicht ganz stimmte. So wirklich in Stimmung für Frauen war er im Moment nämlich irgendwie nicht so ganz. Er schob die Schuld auf eine ganz gewisse Blondine, die ihn mal wieder versetzt hatte. Er hatte ihre letzte Nachricht ignoriert, nur gesehen, dass ihr Name auf dem Bildschirm aufgetaucht war und sein Handy wieder weggesteckt. Nachdem er mit den beiden jungen Mädels angestoßen hatte, äußerte er seine Meinung zur aktuellen Situation. Die Dunkelhaarige der beiden bejahte seine schlimmsten Befürchtungen theatralisch und er schmunzelte über ihre Worte. War Yumi auch so gewesen, als sie noch jung waren? Es fiel ihm immer schwerer sich daran zurückzuerinnern. An die Zeit, als sie noch ein paar waren. Er schüttelte innerlich den Kopf über sich selbst. Er wollte nicht an sie denken und auch ganz bestimmt nicht an diese Zeit, die längst vorbei war. Stattdessen richtete er sein Interesse wieder auf die beiden Mädchen neben ihm, die eine Bar einem Club bevorzugten. Definitiv ein Punkt der für sie sprach und der sie ihm immer sympathischer werden ließ. Als Hina ihn fragte, wieso er sich in einer Bar und nicht in einem Club befand und ihn sogar fragte, ob er ein schlechter Tänzer war, musste er kurz auflachen. "Tatsächlich glaube ich, dass ich ziemlich untalentiert im Tanzen bin. Außerdem bin ich nur hier, um mich ordentlich zu betrinken und dann irgendwie nach Hause zu torkeln.", gestand er und als sein Handy vibrierte, konnte er nicht widerstehen. Es war Yumi. Schon wieder. Diesmal öffnete er die Nachricht, schrieb eine Antwort und ließ das Teil neben seinem Drink auf der Theke liegen. Er trank einen großen Schluck. Er war wütend. Allein diese kleinen Nachrichten machten ihn einfach nur wütend. Er versuchte keine Miene zu verziehen, versuchte dieses Gefühl mit Alkohol herunter zu spülen. Er war hier nicht allein, aber er brauchte deshalb ganz bestimmt keine Schuldgefühle zu haben. Sie war es, die sich mit einem anderen vergnügt hatte. Sie war es, die diesen Tag zerstört hatte. Er konnte tun was er wollte. "Wenn ich heute schon Geburtstag hab, darf ich mir dann auch was wünschen?", fragte der Silberhaarige, sah von einem Mädchen zum anderen und war gespannt darauf, wie sie reagierten. Dann sah er sich nach einem Barkeeper um. Als er an Alma vorbei sah, wo er ihn entdeckt hatte, erhaschten seine Augen noch etwas anderes. Oder besser gesagt jemand anderen. Sein Blick blieb an den blauen Augen hängen, die ihn unmissverständlich ansahen. Gut so. Jetzt hatte sich ihre Nachricht sicherlich beantwortet. Für sie zumindest. Er schluckte. Versuchte dieses miese Gefühl von Wut, gemischt mit Demütigung loszuwerden, während er dem Barkeeper bedeutete, dass er bestellen wollte. Zwei Runden Shots für die drei waren schnell bestellt und folgten auch in Kürze in kleinen Gläsern vor ihnen. Schnell hatte er eine Nachricht in sein Handy getippt, beobachtete, wie seine Ex mit einem Typen plauderte und hob dann den ersten Shot an, nachdem er sein Smartphone wieder zur Seite gelegt hatte. Die zwei Runden hatte selbstverständlich er bezahlt. "Als kleines Dankeschön.", er lächelte Hina zu, stieß mit ihr an und dann mit Alma. Er schüttete den Shot in seinen Rachen, wartete auf das Brennen und stellte, ohne das Gesicht zu verziehen das kleine Gläschen zurück auf die Theke. "Vielleicht sollte ich Tanzen lernen... dann hab ich zukünftig mehr Auswahl bei der Auswahl der Location."

  • [An der Bar] Marlin & Yumi



    Wortlos nahm er die Kippe entgegen, lies sie sich entzünden und schien das Inhalieren des Giftes regelrecht zu genießen. Es war einfach das Beste wenn man irgendwie aufgewühlt war, ein wenig runterkommen wollte auch wenn der Blonden dafür noch andere Mittel einfielen. Sie wusste nicht warum er den Bedarf hatte und im Grunde ging es sie auch nichts an, interessierte sie nicht. Sie hatte ihre eigene Tür vor der sie zu kehren hatte und dort lag gewaltig viel Dreck. Sie war nicht hier um sich die Probleme anderer aufzulasten sondern um ihre hinunterzuspülen was wesentlich leichter wäre wenn nicht wenige Meter entfernt der Verursacher ihrer miesen Stimmung sitzen würde - unter anderem. Sie fuhr sich durch das blonde Haar und presste ihre Lippen aufeinander. Nach all den Jahren schaffte er es immer noch. Obwohl sie doch vermeintlich ihre Gefühle abgestellt hatte. War sie vielleicht in diese Bar gekommen, weil sie ihn hier vermutet hatte? Manipulierte sich die Studentin nicht vielleicht letztendlich selbst. Sie nahm einen letzten Zug von ihrer Zigarette und löschte sie schließlich auf der Theke und warf sie in das leere Bierglas, welches wohl dem Mann zu ihrer rechten gehört hatte. Yumi leerte ihr Glas in einem Zug und bestellte sich gleich noch einmal einen Drink so wie eine Runde Shots für sie und den Schnorrer. Ihr Blick wanderte wieder zu dem Silberhaarigen, während sie aus ihrer Tasche das Zeug holte um sich ihre Zigaretten zu drehen. Irgendwie war diese Arbeit hypnotisch, lenkte sie ein kleines bisschen ab und zu einem späteren Zeitpunkt war sie vielleicht nicht mehr in der Lage für eine derartig präzise Arbeit. Wieder einmal. "Woran denkst du...?" kam es über die Lippen der Blonden und sie hob den Kopf. Ihre eisblauen Augen wanderten über das Gesicht des Dunkelhaarigen und sie hob eine Augenbraue. "Smalltalk liegt mir nicht." fügte sie schließlich hinzu und schob dem Anderen einen Shot zu, als diese serviert wurden. Yumi nahm das kleine Gläschen zwischen ihre Finger und hob es an um mit dem Fremden anzustoßen. Auch eine Möglichkeit der Ablenkung wie Yumi fand und vielleicht war es genau das worauf der Namenlose hinaus wollte. Alkohol war immer noch eine der besten Ablenkungen. Sie linderten zwar nicht das Verlangen in seine Richtung zu sehen aber vielleicht den Schmerz, den sie dabei verspürte wenn er diese Mädchen anlächelte. Sie spürte das Vibrieren in ihrer Tasche, da sie nach wie vor auf ihrem Schoß lag und griff automatisch danach. Eigentlich ging die davon aus, dass ihr Bruder ihr zurückgeschrieben hatte, sie dafür schellte, dass sie wieder ein oder zwei oder zehn über den Durst trank aber tatsächlich war es Alex, der ihr geschrieben hatte. Sie hob ihren Kopf, sah in die Richtung des Silberhaarigen und schüttelte den Kopf bevor sie eine Antwort schrieb nur um ihr Handy vor sich ab zu legen. Warum tat sie sich das eigentlich an? Warum konnte sie ihn nicht abharken? Ein für alle mal so wie sie all die Anderen abharken konnte. Er ging ihr einfach nicht aus dem Kopf und dabei war letztendlich er der Grund warum sie ihre Gefühle ausgeschalten hatte, wie Simon es so schön formuliert hatte. Ihr Gläschen klirrte gegen das des Anderen und mit einem Schluck war der Shot vernichtet, hinterließ ein Brennen in ihrer Kehle, ein warmes Gefühl in ihrem Magen, der heute noch nicht wirklich etwas zu sich genommen hatte. Nicht die klügste Entscheidung auf nüchternen Magen zu trinken aber die Studentin war nicht bekannt für ihre klugen Entscheidungen. "Glaubst du ich brauche Ablenkung oder bist du es?"

  • [Marlin] & Yumi



    Marlin zog ein weiteres Mal an der Zigarette. Er spürte bereits wie ihn das Nikotin in seinen Venen entspannte und er zu seiner üblichen Ausgeglichenheit - oder besser gesagt Gleichgültigkeit - zurückkehrte. Die Frau neben ihm hatte wahrlich der Himmel geschickt oder eher, um korrekt zu bleiben: Die Hölle, wenn man bedachte, wo seine Seele längst Platz gefunden hatte. Es war einerlei. Ihm entging nicht, dass sie erneut orderte und er sich offenbar doch noch etwas ausrechnen konnte. Ein wenig amüsierte ihn der Gedanke, immerhin hatte er es nicht darauf angelegt, doch er hatte nichts dagegen einzuwenden. "Das ist klar.", entgegnete er. Was machst du so. Woher kommst du. Wie lange bist du unterwegs. Schlechtes Wetter heute, nicht wahr? Das war reinste Quälerei und ein leider notwendiges Übel, sich damit hin und wieder auseinanderschlagen zu müssen. Manchmal waren die Optionen rar, doch gerade schien er tatsächlich an jemanden geraten zu sein, der - man will nicht sagen menschenfeindlich, doch zumindest jemand der keine unnötige Zeit an Trivialitäten verplempern wollte. Enttäusch mich nicht. "Ich denke, das ist zumindest einmal ein Anfang.", kommentierte er, als der Barkeeper Nachschub brachte und sie ihm tatsächlich einen Shot herüber schob. Alkohol schenkte noch immer eine zufriedenstellende Zerstreuung, nicht wahr? We drink to forget. Zwar nicht sein Motto - vergessen sah er als pathetisch an - doch immerhin Worte, die doch allzu oft seinen Zweck erfüllten. Er beobachtete die distanzierte Blondine für eine Weile, die Mimik, die sich in ihrem Gesicht abspielte, während sie sich mit dem Handy beschäftigte. Es schlussendlich auf den Tresen liegen ließ ohne es aus den Augen zu lassen. Marlin kümmerte die mangelnde Aufmerksamkeit in keinster Weise, im Gegenteil war sie ihm sogar ganz Recht. Er hatte nicht vor allzu lange zu bleiben oder sagen wir: je nachdem, wie lange er noch trinken konnte. Sollte er sich schlecht fühlen, weil er einer armen Studentin auf der Tasche lag ohne sich erkenntlich zu zeigen? In keinster Weise. Mal davon abgesehen, dass er nicht um viel gebeten hatte - bitte, hört hört - besaß dieser Mann schon lange nicht mal mehr annähernd so etwas wie ein Gewissen. Wie sonst hätte er Freundin samt Kind ohne mit der Wimper zu zucken zurück lassen können? 'Als ob es dich wirklich so kalt gelassen hat.' Ach, da war er wieder der Spott. Das letzte bisschen eines Ethos, was ihm geblieben war. Fast musste er lachen und tatsächlich kam ihm ein Glucksen über die Lippen, als seine reizende Barbekanntschaft ihn fragte, für wen die Ablenkung denn sei. "Nun, ich glaube da nehmen wir uns beide nichts.", meinte er und in seinen grünen Augen blitzte es kurz auf. "Wartest du bis er angekrochen kommt oder wirst du schwach?" Marlin machte eine Kopfbewegung in die Richtung ihres vermeintlichen Loverboys. Er hatte keine Ahnung wer von diesen Halbstarken ihr - passt auf - Auserwählter war, das interessierte ihn auch nicht und er musste es auch nicht wissen. Fakt waren nur die verstohlenen Blicke die sie, trotz aller Mühe, nicht verstecken konnte. Ob sie in dieser Bar auch Popcorn servierten?

  • [An der Bar] Marlin & Yumi



    Der Fremde schien den Nikotin zu genießen. Mehr noch als sie selbst aber das war heute nicht schwer, denn sie verschlang die Zigarette förmlich in der Hoffnung so viel Nikotin wie nur irgendwie möglich in kürzester Zeit in ihren Kreislauf zu schaffen. Um so schnell wie möglich die beruhigende Wirkung zu erlangen aber leider blieb sie aus. Nikotin war dafür wohl auch nicht die richtige Droge. Es widerstrebte ihr, dass sie letztendlich hier gelandet war. Ihm zuschauen musste wie er mit diesen Mädchen flirtete. Sie stützte ihren Arm an der Theke ab und lehnte ihren Kopf dagegen. Sie hatte das Thema doch begraben gehabt - ein für alle Mal. Ein schwacher Moment. Wahrscheinlich. Das Verlangen die Leere in sich zu füllen, die sie nach dem Simon gegangen war wieder erfüllte, vielleicht mehr noch als vorher. Dabei wollte sie das doch gar nicht. Sie wollte keine Beziehung, wollte die Grenzen, die man sich dabei setzen musste nicht also was zum Teufel wollte sie eigentlich? Das Mädchen knabberte gedankenverloren an ihrer Unterlippe, während die den Drink in ihrer einen Hand hin und her schwenkte. Hatte sie wirklich ihre Gefühle ausgeschalten oder tat sie letztendlich vielleicht einfach nur so? Die Worte des Dunkelhaarigen ließen die Studentin wieder aufhorchen und ihre Aufmerksamkeit richtete sich mehr oder weniger wieder auf ihn. Sie hatte nicht zugehört. Was war klar? Das Smalltalk ihr nicht lag? Kein großes Geheimnis im Anbetracht der Tatsache, dass sie sich ihm gegenüber doch relativ reserviert verhalten hatte. Eigentlich war ihr nicht einmal danach die Leere in sich mit der kurzen Nähe zu einem Mann zu füllen. Vielleicht hätte sie sich sonst mehr bemüht. Immerhin war ihr Gesprächspartner, wenn man ihn denn als solchen bezeichnen wollte doch schon irgendwie ihr Beuteschema. Übermäßiger Alkoholkonsum - check. Arschlochaura - check. Weiter kam sie auf ihrer imaginären Checkliste gar nicht weil sie im nächsten Moment mit dem Fremden anstieß und den Shot kippte. Ein Schmunzeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab als er meinte, dass das schon einmal ein guter Anfang war. Sein musternder Blick war ihr nicht aufgefallen. Zu sehr beschäftigte sie sich mit der Nachricht auf ihrem Handy. Wie wäre es ihr auch anders möglich gewesen. Mit einem Seufzen schob sie es letztendlich wieder beiseite und widmete sich wieder ihrem Trinkpartner - mehr oder weniger da ein amüsiertes Glucksen über seine Lippen kam. Yumi war nicht minder überrascht als der befremdliche Laut seiner Kehle entkam. Immerhin hatte es nicht den Anschein als wäre er in der Laune für solche Laute. Ihre Mundwinkel zuckten kurz nach oben. Wie Recht er doch hatte. Nur eine bestimmte Sorte Menschen fand sich alleine an der Bar ein. Kaputte Menschen, die ihre Sorgen im Alkohol ertranken. Wahrscheinlich gehörten sie zu einem ähnlichen Schlag Menschen. "Wenn du deinen Sorgen Luft machen willst - jetzt ist es noch kostenlos - in einigen Jahren verlange ich Geld dafür..." schlug sie dem Mann vor. Eine Gleichgültigkeit lag in ihrer Stimme, die klar machte, dass es ihr nicht Ernst war, sie sich einen Dreck darum scherte war ihn tangierte. Dennoch sah sie in seine aufblitzenden Augen und ein amüsierter Laut verließ dabei ihre Lippen. Er hatte ihre verstohlenen Blicke bemerkte. Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht sie zu verbergen. Es überraschte sie nur ein wenig, dass der Andere sie darauf ansprach. Wahrscheinlich nicht zuletzt um von sich selbst abzulenken. "Ich weiß nicht was ich will..." gestand sich die Blonde schließlich ein. "...mich zur Besinnungslosigkeit betrinken klingt nach einem guten Plan."

  • [Marlin] & Yumi



    Milde, doch nicht minder reservierte, Überraschung zeigte sich für einen Moment auf seiner gleichgültigen Miene, als die Frau neben ihm, ihm ein Angebot zur Seelsorge unterbreitete. Wenn er denn noch eine Seele hätte. Und Sorgen hatte er ebenfalls keine - zumindest nicht länger. Mia war keine Sorge für ihn, sie war nur ein nerviges Bündel, welches er nicht loswurde, aber dafür hatte er sich ja bereites einen Plan zurecht gelegt. Sweet resolution. Nichts leichter als das. Nun, zugegeben, der Ärger über seine Ex-was-auch-immer-Beziehung war noch nicht gänzlich verpufft, doch zumindest gut vergraben, also nichts, worüber man sich wirklich Sorgen machen müsste. Dennoch belustigte ihn ihr Angebot - einfach nur daher, weil sie beide wussten, dass es sie überhaupt nicht interessierte. Marlin sparte sich diese Tatsache als Kommentar in Worte zu packen - wozu, wenn sie sich auch wortlos verstanden? Sein amüsiertes Schnauben war Antwort genug. Auffallend war dabei vielmehr die Teilerklärung ihres ach so selbstlosen Angebotes. Sie würde Geld dafür verlangen? Er warf ihr einen weiteren, kurzen Blick zu. Bei dieser Beschreibung dachte er spontan an Prostituierte, Friseur und Seelenklempner. Oder wie sagte man korrekterweise heute? Psychologe. Achja. Davon hielt er nur wenig. Mia könnte allerdings einen gebrauchen, um ihre Besessenheit endlich abzulegen. Dachte er schon wieder über diese Frau nach? Heute war er wirklich unmöglich. Jahrelang hatte er keinen Gedanken an sie verschwendet, doch kaum lief er über den Weg, setzte sie sich in seinem Kopf fest, obwohl er sie längst wieder zum Teufel gejagt hatte. Fuck it. "Vielleicht kann ich mich künftig ja anders erkenntlich zeigen~." Nachdem er stets pleite war, musste man eben sehen wo man blieb. Nicht, dass er das ernst meinte - das tat er nie. Who cares? Für eine Psychostunde müsste er erst einmal jemanden finden, der ihm ebenbürtig war und selbst dann, wer konnte sagen, wer abgefuckter daraus hervorging? Teufel bewahre. Vielleicht war sie ja doch nur angehende Friseurin, dann musste er sich keine Sorgen machen. Obwohl, wenn der Rat von ihr stets lautete, sich in der Bar betrinken zu gehen, würde er sich tatsächlich freiwillig in ihre sicher fürsorgliche Pflege begeben. Sofern der Alkohol inklusive war, verstand sich. Marlin nahm den letzten Zug seiner Zigarette, ehe er den Stummel in die leere Bierflasche stopfte. Dahin, der Rauch. Ein Jammer. Tatsächlich überraschte es ihn ein wenig, dass sie ihm offen antwortete. Aber so war das mit Fremden - sie waren am selben Abend noch vergessen, daher war es scheiß egal was man ihnen erzählte. Von dem Luxus hatte er die letzten Jahre nur allzu oft Gebrauch gemacht. Dennoch enttäuschte ihn die Erwiderung ein wenig. Sie wusste es nicht? Zeigte sich da tatsächlich Unsicherheit in ihrer unnahbaren Fassade? Ihr Auftreten war kühl und reserviert, doch womöglich war ihr Selbstbewusstsein dahingehend nur erkauft? Schade. Er hatte geglaubt, sie würde ihren Wert kennen, doch wenn auch sie nur der Liebe hinterher rannte, hatte er ihre Geschichte schon millionenfach gehört. "Funktioniert auf Dauer nicht.", ließ er sich dennoch noch zu einer lapidaren Antwort herab. Das wusste sie vermutlich selbst, davon ging er nach wie vor aus, doch hatte sie einen Plan B oder hoffte sie einfach, wenn Alkohol schon keine Lösung war, würde es doch die Liebe sein oder sonst irgendein Hokuspokus?

  • [An der Bar] Marlin & Yumi



    Ein amüsiertes Schnauben drang aus der Kehle des Mannes neben ihr. Er hatte ihr nicht ernst gemeintes Angebot verstanden. Wahrscheinlich das mangelnde Interesse in ihrer Tonlage erspürt, da es auch in seinen Worten ganz deutlich zu hören war. Sie schenkten sich wirklich gar nichts. Offensichtlich ein Mensch, der Yumi tatsächlich was Distanziertheit anging das Wasser reichen konnte und wenn ihre Gedanken nicht anderwärtig beschäftigt wären hätte die Blonde es wahrscheinlich noch amüsanter gefunden, sich an der sonderbaren Art der Begegnung vielleicht sogar erfreut - auf ihre Art und Weise. Ihre Gedanken waren jedoch noch immer zu laut obwohl sich die Studentin große Mühe gab sie stumm zu schalten weshalb sie auch gleich wieder einen kräftigen Schluck von dem Drink nahm, der vor ihr auf der Theke stand und darauf wartete geleert zu werden. Yumi hob ihren Kopf und begegnete dem Blick des Fremden. Sie war sich nicht sicher ob er ihr gerade ein unmoralisches Angebot gemacht hatte, ihre Dienste als baldige Psychologin mit körperlichen Diensten bezahlen wollte als hätte er ihr gerade Tee angeboten. Ein belustigter Laut verließ ihre Lippen und der Blick ihrer blauen Augen ruhte auf dem Mann, der sich so unnahbar gab. Es war fast so als würde sie in einen Spiegel sehen. "Wenn ich damit meinen Lebensstil finanzieren kann..." Offensichtlich eine Anspielung auf ihre Vorliebe zu Giften aller Art. In gewisser Weise war Sex doch auch irgendwie wie eine Droge für sie geworden. Die zeitlich begrenzte Nähe zu einem Menschen mit dem Wissen, dass man danach wieder seines Weges gehen konnte. Eine Hochgefühl, welches letztendlich wieder Abklang wie der Rausch von Drogen. Es genügte ihr um sich kurz gut zu fühlen - frei. Sie hatte sich wieder abgewandt als sie die nächste Zigarette drehte und schließlich in die Packung zu den anderen Werken zu schieben. Ein Schmunzeln zierte ihre Lippen, undurchschaubar und reserviert wie eh und je. Sie hob ihren Kopf noch nicht einmal an als er ihr knapp antwortete. "Muss es ja auch nicht..." antwortete sie auf die Lebensweisheit des Schwarzhaarigen und während sie die Zigarette zwischen ihren schlanken Fingern drehte musterte sie sein Profil schließlich doch. "Klingt so als würdest du aus Erfahrung sprechen...." Natürlich tat er es. In ihren Worten lag gewiss kein Mitleid. Eine einfache Feststellung - nicht mehr und nicht weniger immerhin war er der Typ den man immer wieder allein trinkend vorfand da war sich Yumi fast schon sicher und dazu mussten sie einander nicht kennen. Er war ein einsamer Wolf, legte keinen Wert auf Gesellschaft. Brauchte nichts und niemanden. Einerseits waren sie sich ähnlich und andererseits trennten sie Welten. "Was ist die Alternative?" Sie erwartete keinen Lebensratgeber, keine Liebestipps oder irgendetwas in die Richtung aber wenn der Namenlose schon glaubte ihr Weg würde nicht funktionieren dann musste er ihr doch fast seinen Weg offenbaren. Wollte sie das diese Mädchen sich von Alex fernhielten damit sie ihn haben konnte oder suchte sie nur einen Grund um ihn wieder aus ihrem Leben zu verbannen? Selbst manipulierend wie eh und je...

  • [Marlin] & Yumi



    Sex, Alkohol, Zigaretten, Rauschgift - scheiß egal zu was der Narr einer Geschichte griff, am Ende waren es alles dieselben Drogen mit denselben fucking Auswirkungen. Abhängigkeit. Mehr steckte nicht dahinter, nicht wahr? Ein Moment der Schwäche, nur der eine Versuch und schon betrat man die erste Stufe auf einer langen Abwärtsspirale. Doch was würden wir nicht alles tun, um uns noch einmal richtig gut zu fühlen? Nur noch dieses eine, letzte Mal? Einmal vergessen, sich noch einmal daran verzehren, in der Hoffnung, dass danach nichts mehr von uns übrig blieb. Ah. So tickten die Menschen nun einmal, war es nicht so? Verdorbene, selbstzerstörerische Spezies die sie waren. Ob er sich selbst davon ausnahm? Vielleicht. Eine dezent herablassende Eigenart formte nun einmal seinen Charakter. So kam es das, ja, natürlich hatte er der geradezu bezaubernden Frau neben sich ein unlauteres Angebot gemacht - doch Angebote gab es viele und nur in den seltensten Fällen wurden sie für ihn relevant. Die Dosis machte das Gift, wie so oft und Marlin war schon immer bemessen damit umgegangen. Ein Knecht der eigenen Begierde werden? Auf gar keinen Fall. Unterdies war es bei diesem speziellen Thema Abhängigkeit sogar so, dass er nicht nur auf sie herabschaute, sondern sie regelrecht verabscheute. Mochte auch nur ein Grund dafür sein, dass er Mia in ihrer Besessenheit - und um nichts anderes handelte es sich hierbei - nicht mehr loswurde. 'Als ob du das nicht auch ein wenig genießt.' Doch er hatte gesehen, was die Sucht, die Interdependenz, der unstillbare Hunger nach mehr aus schwachen Geistern machte. Erbärmliche Kreaturen, die für nichts anderes mehr lebten, als den nächsten großen Kick; heruntergekommene Gestalten, die sich treuherzig an ihre Illusion klammerten. War auch diese Frau auf dem Weg dorthin? Er hoffte es ihr nicht. Nein, ehrlich! Immerhin hatte sie ihm neben einer Zigarette mit einem Shot versorgt und bescherte ihn darüber hinaus eine fabelhaft distanzierte Konversation. Da konnte man jemanden schon einmal etwas Nettes wünschen. Gleich blendet mich meine eigene Gutherzigkeit... Sie ergriff erneut das Wort (gerade rechtzeitig, nicht das er noch unter die Heiligen ging) und offenbar hatte sie da etwas falsch verstanden. "Nicht ganz." Er hatte nicht aus eigener Erfahrung gesprochen. Sich in die Besinnungslosigkeit trinken und dabei jegliche Kontrolle verlieren? Verlockend, aber no fucking way. Marlin genoss lieber in Maßen und sah anderen Trotteln dabei zu, wie sie sich selbst zerstörten. Auch eine Art von Hochgefühl, oder nicht? Er sparte sich die Erklärung jedoch. Sie hatte also tatsächlich keine Alternative? Zwei bis drei Auswegmöglichkeiten sollte man stets parat haben, oder? Sagt der, der gerade kein Geld mehr übrig hat um in die nächste Stadt zu fahren. Na schön. Meistens. "Ihm ein Messer in die Brust jagen?", schlug er schulterzuckend und in einem fast schon nachdenklich angehauchten Tonfall vor. Was wusste er schon? Seine Methode war ja, ständig davon zu laufen. Für ihn hatte sich diese auch sehr gut bewährt, aber er bezweifelte, dass sie daraus einen Nutzen ziehen konnte. Er warf ihr einen schiefen Blick zu. "Ein Scherz~.", fügte er hinzu. Für den Fall der Fälle - die Wände hatten bekanntlich Ohren. Naja, zumindest ihn munterte ein - metaphorisches versteht sich - Leiden derer, die er nicht abkonnte auf. Doch er sollte ja nicht von sich auf andere schließen.

  • [An der Bar] Marlin & Yumi



    Sie hob ihren Kopf wieder ein Stück an. Knappe Worte kamen über die Lippen des Mannes und ihre eisblauen Augen wanderten über seine Gesichtszüge als er sie ausgesprochen hatte und doch nichts durchblitzen lies. Er war kein Freund großer Worte, nicht sonderlich schwer zu erkennen. Er war nicht hier um seine Probleme oder Sorgen Jemanden aufzuhalsen. Er trank nicht schnell sondern eher gemächlich stellte Yumi fest als ihr Blick kurz zu seinem Getränk huschte. Bier. Sonderlich weit würde er damit nicht kommen aber das wollte er auch nicht. Yumi führte den Strohhalm ihres Drinks an ihren Mund, umschloss ihn mit den Lippen und leerte ihr Getränk in einem letzten Zug bevor sie sich einen weiteren orderte in dem sie kurz Blickkontakt zu dem Barkeeper aufbaute und auf ihr Glas deutete, welches nun geleert vor ihr stand. Während sie auf ihren nächsten Drink wartete strich sie eine lose Haarsträhne hinter ihr Ohr und genoss es das der Alkohol, die Leere in ihr in gewisser Weise füllte. "Du behältst gern die Kontrolle..." stellte die Blonde schließlich fest und richtete ihren Blick wieder auf den Mann neben ihr. Ein kurzes Grinsen huschte über ihre Lippen. "...reizvoll." fügte sie hinzu und nahm gleich einen Schluck ihres Drinks, den der Mann hinter der Theke vor ihr abgestellt hatte. Sie wartete auf seinen Vorschlag, seine Alternative auch wenn sich die Blonde nicht zu viel davon versprach. Vielleicht kostete sein Vorschlag zumindest einen müden Lacher. Vielleicht wäre ein Anderer überrascht von seinem Vorschlag, gar schockiert letztendlich aber in ihrem Gesicht regte sich nichts. Sie nahm das beiläufige Schulterzucken des Mannes war. Für einen Moment wirkte sie als würde sie tatsächlich über seinen Vorschlag nachdenken aber tatsächlich dachte sie an andere Mittel und Wege, daran wie sie es bisher versucht hatte. "Ich bevorzuge das metaphorische Messer..." fügte sie hinzu. Zeitgleich als der Namenlose es als Scherz abtat. Als wäre es notwendig. Sie stieß Luft durch ihre Lippen hindurch und packte ihr Zeug wieder in ihre Tasche, lies das Päckchen mit den gedrehten Zigaretten aber noch auf der Theke liegen. "Wie sagtest du so schön..." Ihre Blicke kreuzten sich und sie verharrte einen Moment. "...funktioniert auf Dauer nicht." Ihre Mundwinkel zuckten kurz nach oben und sie wandte sich wieder ihrem Gift zu.

  • 3163-hinarpg-pngHina, (Alma) & Alex | an der Bar


    „Aber wo bleibt denn da der Spaß?“, erwiderte das junge Mädchen, warf ihre langen blonden Haare über ihre Schulter, die die zarte Haut ihrer Schulter kitzelten, da ihre Jacke auf einer Seite etwas nach unten gerutscht war, und sah den silberhaarigen Kerl mit gehobenen Augenbrauen an. „Ist es nicht schöner eins nach dem anderen zu Gesicht zu bekommen? Oder bist du einfach zu gierig?“ Ein neugieriges Grinsen legte sich auf ihre geschminkten Lippen während der Blick ihrer grauen Augen etwas am Körper des jungen Mannes hinab wanderte. Ja, wahrscheinlich stellte sie sich gerade vor was sie unter seinem Shirt so erwartete, ob er durch trainiert war, ob sich dort Muskeln abzeichnete, vielleicht keimte da auch schon so etwas wie Vorfreude in ihr. Weil sie im Grunde immer das bekam, was sie wollte, außer der Typ stellte sich am Ende als Arschloch, Schlappschwanz oder beides zusammen heraus. So etwas zeigte sich leider nicht immer sofort auf den ersten Blick. Das Mädchen horchte auf als ihre Freundin vom Stuhl hopste und sich mit einem Küsschen auf ihre Wange kurz entschuldigte um ihr Näschen zu pudern. Während Hina dem hübschen Lockenkopf nach schaute, hatte der Kerl bereits eine neue Runde Shots bestellt und das diesesmal wohl aus eigener Tasche bezahlt. Sehr vorbildlich, auch wenn Hina das natürlich nicht wirklich beeindruckte, dafür brauchte es dann schon etwas mehr. Wobei ein volles Portmonee natürlich nicht gleich schlecht war. Ihre zarten Finger griffen nach dem kleinen Gläschen. „Und, wie heißt sie?“, fragte die Schülerin plötzlich, drehte ihren Kopf in seine Richtung und blinzelte an seinem Körper vorbei auf die restlichen armen Gestalten hier in der Bar. Irgendwer davon hatte ganz offensichtlich seine Aufmerksamkeit in diesem Augenblick für sich gewonnen und das war etwas, was ihr ganz und gar nicht gefiel. Dass er sein Handy vor sich auf die Theke ablegte, mehrmals darauf schaute und eine Nachricht tippte, es hätte sie im Grunde gar nicht gestört weil sie natürlich selbst immer wieder ihr Handy checken musste, falls neue, besondere Kommentare darauf zu stehen waren aber gerade jetzt war es einfach mehr als auffällig was sich hier abspielte. „Also, Alex. Wen müssen wir eifersüchtig machen, hm?“ Mit voller Absicht rutschte das Mädchen etwas näher an ihn heran, nachdem sie gemeinsam angestoßen und ihre Shotgläser geleert hatten. Dennoch behielt sie ihre hübschen Hände bei sich, lehnte sich nur etwas weiter nach vorne, sodass ihre Lippen fast sein Ohr trafen. „Du darfst dir alles wünschen was du möchtest. Ich bin spendabel..“, flüsterte sie und entfernte sich wieder etwas von ihm, nahm ihren Drink und klemmte den gläsernen Strohhalm zwischen ihre Lippen. Ihre Mundwinkel zuckten anschließend nach oben und sie biss sich sogar etwas auf die Unterlippe. Denn ihr Angebot war genau das, wonach es sich anhörte. Dafür hatte sie sich an diesem Abend ja auch hübsch gemacht, deshalb war sie mit Alma überhaupt hier her gekommen. „Ist es eine Ex von dir?“ Das wäre auch nicht das erste Mal für das junge Mädchen dass sie für solche Aktionen benutzt wurde. Es machte ihr auch gar nichts aus, solange sie das bekam was sie wollte. Einen Kuss, ein bisschen mehr und manchmal vielleicht das große Ganze aber natürlich war sie da auch gar nicht wählerisch.

  • Hina & Alex an der Bar


    3055-alex-genervt-by-minnotaurus-d9owte3-png


    Die Blonde brachte einen Einwand, den er durchaus nachvollziehen konnte. "Oh ich bin gierig, aber du hast recht: An seinem Geburtstag sollte man was zum Auspacken haben dürfen.", gestand er mit einem kurzen Blick auf ihre freigelegte Schulter. Sie hatte ihr langes blondes Haar darüber geworfen und es fiel seidig über ihren Rücken. Er fand das Bild das sich ihm hier bot wirklich ansprechend. Vielleicht waren seine Augen auch für einen Moment zu lange an ihrem Dekolleté und ihrem freigelegten, flachen Bauch hängen geblieben. Aber wer seinen Körper so schön in Szene setzte, der hatte damit sicher keine Probleme. Die Dunkelhaarige aus der Runde entschuldigte sich für einen Moment, um sich das Näschen zu pudern und Alex nutzte den Moment für eine weitere Nachricht. 'Es ist mir nicht egal...' Hatte sein Herz gerade für einen Schlag ausgesetzt? Wieso war er dann immer noch wütend? Aber gleichzeitig konnte er sich auch ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Was war nur mit ihm los? Hatte er sich in dieser Gruselvilla außer der Erkenntnis über Übernatürliches noch etwas anderes eingefangen? Er tippte die Antwort. 'Dann hör auf so zu tun, als wärs so.' Nein. Das passte nicht. Das konnte er nicht schreiben. Er war doch genauso. Er löschte die Worte wieder, überlegte neu, tippte erneut ein 'Dann' ein. Dann was? Dann lass es? Dann ist es gut so? Dann komm doch einfach her? Dann verzieh dich doch einfach? Was wollte er? Was sollte das schon bringen? Was hatte er ihr schon vorzuwerfen? Sie waren in keinerlei Beziehung mehr zueinander, oder etwa nicht? Es ging ihn nichts an. Er löschte es wieder und ohne es wirklich zu bemerken tippte er die Antwort, ehe er schon über ihre nächsten Worte grübelte. Sein Gesicht hatte sich in fragende Falten gelegt. Was meinte sie damit? Wollte sie ihn verarschen, oder sprach sie tatsächlich die Wahrheit? War nichts passiert? Er antwortete und legte das Handy für einen Moment zur Seite, da Hina ihn darauf angesprochen hatte. Er schnaubte amüsiert über sich selbst und sah die Blondine mit einem entschuldigenden Schmunzeln an. "Doch so offensichtlich?", fragte er ohne eine Antwort zu erwarten. Er rechnete eigentlich damit, dass Hina jetzt das Weite suchte, keine Lust mehr hatte da mitzumachen, aber stattdessen spielte sie mit. Zum wiederholten Male an diesem Abend überraschte ihn dieses Mädchen mit ihrem frechen, offenen Verhalten. Sie rutschte näher, ihre Lippen waren so nah an seinem Ohr, dass ihr Atem ihn leicht kitzelte. Er mochte dieses Gefühl und er genoss es, wie sie mit ihm spielte. Unfassbar. Unter anderen Umständen hätte es ihn vielleicht sogar genervt, aber gerade half es ihm ein wenig über dieses seltsame Gefühlsgemisch hinweg, das Yumi und ihre Nachrichten in ihm auslösten. Eine Mischung aus Wut, Misstrauen, aber auch Erleichterung und freudige Aufregung. Er wusste nicht mehr was er fühlen oder denken soll bei seiner Ex. Bei Hina war das anders. Da brauchte er nicht darüber nachzudenken. Solange er sich nicht wie ein Vollidiot verhielt, würde sie ihr Spiel vermutlich weiterspielen. Und er fühlte sich ein wenig als der Preis. "Sowas in der Art.", antwortete er Hina, fixierte sie mit seinen Augen, um ihre Reaktion abschätzen zu können. "Und ich darf mir also wirklich wünschen was ich will? Und wenn ich mir wünsche, dass wir deine Freundin einfach hier lassen und uns weiter alleine amüsieren?" Seine Worte enthielten eine gewisse Herausforderung, obwohl er nicht mal das Gefühl hatte, dass das Mädchen große Skrupel hatte ihre Freundin allein zu lassen. Er war Hina ebenfalls ein bisschen näher gekommen, hielt ihr den zweiten Shot hin und gab sich die größte Mühe seinen Blick auf die wirklich hübsche Blondine vor sich zu richten, anstatt zu einer anderen zu sehen, die ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen wollte. Wenn das junge Ding vor ihm kein Problem damit hatte mitzuspielen, um Yumi ein wenig zur Weißglut zu treiben, dann sprach doch nichts dagegen seiner Ex mal zu zeigen was er ständig von ihr und ihrem Pudel zu ertragen hatte.

  • 3163-hinarpg-pngHina, (Alma) & Alex | an der Bar


    Natürlich entgingen dem jungen Blondchen die interessierten Blicke auf ihren freizügig gekleideten Körper nicht. Sie spielte mit einer ihrer langen blonden Strähnen und stimmte dem älteren Kerl mit einem Nicken zu. „Alles andere wäre auch nur langweilig. Ich verpacke mich auch besonders hübsch.“, antwortete die Schülerin und zwinkerte ihm zu, rührte langsam mit dem gläsernen Strohhalm in ihrem Drink, ließ Alex dabei aber nicht aus den Augen. Das hier war durchaus interessant, gar keine Frage und der Abend schien mit jeder Sekunde und mit jedem seiner Worte nur noch besser zu werden. „Oh bitte, das hätte selbst ein Blinder erkannt. So wie du auf dein Handy starrst und nur auf eine Antwort wartest.. ich sehe da schon fast so etwas wie Sorgenfalten..“ Das Mädchen streckte ihre Hand aus und strich mit ihren schlanken Fingern über seine Wange, lächelte ihn dann zuckersüß an und neigte ihr hübsches Köpfchen zur Seite als Alex ihre Frage schließlich beantwortet. Sie hob ihre perfekt geschminkten Augenbrauen und warf nochmals einen Blick an ihm vorbei. Da saßen zwar so einige Damen und auch Herren aber im ersten Moment konnte sie dort gar niemanden ausfindig machen, der dem Kerl das Wasser reichen konnte. Ein junger Kerl in ihrem Alter, ein alter Sack mit schwarzen Haaren, der sich mit einer ziemlich zerstört aussehenden Blondine unterhielt. Oh Gott, kannte die so etwas wie Hautpflege? Zwischendrin ertranken noch so einige Gestalten ihre Sorgen und Kummer in Alkohol aber das kümmerte sie nicht weiter. „Du hast also noch Gefühle für sie, darf ich raten? Sowas in der Art ist schon ziemlich merkwürdig.“, entgegnete die junge Dame und schaute ihn erwartungsvoll an, wurde von seinen hellgrünen Augen gefangen genommen und ein spezielles Grinsen bildete sich auf ihren Lippen. „Du darfst dir alles wünschen. Es ist doch schließlich dein Geburtstag. Wer wäre ich, wenn ich dir da einen Wunsch abschlage? Das macht man doch nicht.“ Hina schüttelte ihren Kopf ein bisschen und leerte ihren Drink im nächsten Moment. „Dein Wunsch ist mir Befehl, das ist absolut kein Problem. Unter Freundinnen versteht man so etwas.“ Das Mädchen hob kurz ihre Schultern. Natürlich würde Alma das verstehen. Auch wenn bei so einem Abend immer ein bisschen Konkurrenzkampf dabei war, das gehörte dazu und machte alles auch ein bisschen aufregender aber sobald sich der Typ für jemanden entschieden hatte, war das halt so und dagegen sagte niemand ihrer Freundinnen was. Weder Alma, noch Alessa. Was ihre beste Freundin eigentlich machte, ob sie ihren Traumprinzen schon gänzlich überzeugt hatte? „Entführ mich..“, flüsterte sie ihm zu, lehnte ihren Kopf auf den auf der Bar abgestützten Arm und konnte sich dabei einen Blick nach unten, auf einen besonderen Bereich seines Körpers nicht verkneifen.

  • [Marlin] & Yumi



    Hmm? Ah. Sherlock hatte ihn durchschaut. Applaus, Applaus - nicht das er einen Hehl daraus machte. Marlin empfand es als gar nicht notwendig, seinen wahren Charakter zu verschleiern. Im Moment zumindest nicht, wozu die Mühe? Zumal sie selbst einen antipathischen Umgang pflegte, nicht wahr? Er bemerkte ihren Blick zu seinem letzten, einsamen Bier. Marlin hob die Flasche kurz an. "Vielleicht habe ich einfach nur kein Bares mehr?", entgegnete er auf ihre Feststellung. Beides stimmte natürlich - und nachdem er bereits ein wenig bei ihr geschnorrt hatte (nicht minder der Grund, warum sie überhaupt diese eloquente Konversation führten), dürfte sie das kaum verwundern. Sie ließ dabei ebenso nur wenig durchscheinen. Reserviert, keine Frage, argwöhnisch in gewissen Dingen sicherlich, doch stets in Kontrolle über sich selbst und die Situationen, in die sie sich beförderte? Da hatte er so seine Zweifel. "Ich habe nichts anderes angedeutet.", erwiderte er. Natürlich, das metaphorische Messer. Tatsächlich war Marlin ein Mann, der nur selten auf Gewalt zurück griff. Zumeist ein Akt für Blindgänger, die sich nicht anders zu helfen wussten, ihre Gefühle nicht im Griff hatten und mit dem Kopf durch die Wand rannten. Schwächlinge. Der gezielte, ermessende Racheakt sei hiervon einmal ausgenommen. Vielversprechend, aber wie sie ihn schon zitierte, nur ein kurzweiliges Vergnügen. Er schmunzelte, als die Fremde seine eigenen Worte an ihn zurückgab. Sympathisch, keine Frage...

  • [An der Bar Marlin & Yumi



    Sie wollte nicht hinsehen aber dennoch sah sie die Beiden im Augenwinkel, wenn sie auf ihr Handy sah, seine Nachrichten mit einem neutralen Gesichtsausdruck verfolgte. Warum tat sie sich das eigentlich an? Warum stand sie nicht einfach auf und ging nach Hause? War die Ungewissheit schwerer zu ertragen als die Gewissheit? Wohl kaum. Vielleicht aber doch. Sehnte sie sich nach der Zeit, in der sie ihn aus ihren Gedanken verbannt hatte? Durchaus. Es war leichter, unbeschwerter. Sie fuhr sich durch ihre lange blonde Mähne nur um anschließend wieder einen kräftigen Schluck ihres Drinks zu nehmen. Kurz setzte ihr Herz aus als seine letzte Nachricht eintrudelte. Es war ihm also nicht egal. Beinahe wär der Studentin ein Lachen über die Lippen geglitten. Wenn dem wirklich so war dann waren sie Beide ausgezeichnet darin es dem jeweils Anderen zu zeigen. Sie waren sich nicht so unähnlich. Stur und unfähig sich dem jeweils Anderen anzunähern. Letztendlich hatte es deshalb nicht geklappt, oder? Yumi drehte das mittlerweile wieder halbvolle oder halbleere Glas zwischen ihren Fingern hin und her. Wenn der Namenlose ihr an Distanziertheit nicht ohnehin gute Konkurrenz leisten würde täte es der Blonden beinahe Leid, dass sie ihm eine so miserable Gesellschaft war wobei davon doch eigentlich nicht die Rede sein konnte. Er würde dieses Mädchen mit nach Hause nehmen und dieser Fakt machte etwas mit ihr. Aber vielleicht war es gut, dass es so war. So konnte Yumi ihn vielleicht endgültig aus ihren Gedanken streichen, das Chaos in ihrem Kopf was ihn anging ordnen, so wie sie es längst geglaubt hatte geschafft zu haben aber immer wieder brachte Alex sie aufs neue durcheinander, stellte ihre Welt auf den Kopf. Ihre Mundwinkel zuckten nach oben als der Mann neben ihr versuchte sich zu rechtfertigen. Er gab sich keine Mühe. Wahrscheinlich stimmte sowohl ihre Vermutung als auch seine Aussage. "Vielleicht solltest du dann diese Unterhaltung lieber mit Jemanden der keine arme Studentin ist fortsetzen..." schlug Yumi dem Anderen vor und orderte gleich noch einmal zwei runden Shots auch wenn sie sich noch nicht sicher war ob sie nicht letztendlich nur für sich waren denn das mit dem Betrunken werden ging ihr heute definitiv zu langsam. Ein Schmunzeln huschte über ihre Lippen und erneut griff sie nach ihrem Zigarettenpäckchen und steckte sich eine Kippe an, welche sie gleich im nächsten Augenblick entzündete. Einen Moment schloss sie ihre Augen. Sog den Rauch in ihre Lungen und entließ ihn anschließend wieder durch ihre Lippen. Sie war schwach geworden. So unglaublich schwach. Beinahe wär sie wieder zu dem Mädchen von damals geworden. Niemand konnte sie jemals lieben. Sie schaffte es doch letztendlich nicht einmal selbst, vergiftete ihren Körper deshalb nach und nach. Die vier gefüllten Gläschen standen nun vor ihr als Yumi ihre blauen Augen wieder aufschlug. Eines davon schob sie in die Richtung des Anderen. Vielleicht weil er auf dem Trockenen stand, vielleicht aus einem anderen unerfindlichen Grund. "Damit du nicht die Kontrolle verlierst..." kommentierte die Studentin die ungerechte Aufteilung der Shots und schenkte dem Fremden ein Grinsen, ehe sie zwei nur für sich kippte um den Anblick eines gewissen Jemanden aus ihrem Kopf zu streichen nur um den letzten in die Richtung des Schwarzhaarigen zu halten um mit ihm anzustoßen. Langsam spürte sie wie das Gift sich in ihrem Körper ausbreitete und sie genoss es. So sehr. "Auf..." begann sie den Satz und ein erwartungsvolles fast schon herausforderndes Funkeln lag in ihrem kalten Blick.

  • [Marlin] & Yumi



    Die arme Studentin. Oje. So wie es den Anschein hatte, war ihre seelische Kasse dabei weitaus mehr gelehrt als die physische, aber was ging es ihn an? Er war auf nicht mehr aus gewesen, als ein wenig Zerstreuung und die hatte er auf erstaunlich angenehme Weise erhalten. Dazu brauchte er keinen Extra Shot, wenngleich er auch nicht Nein würde. Sie bestellte noch eine ganze Runde und der Haufen Gläser vor ihr wurde langsam zu einem traurigem Anblick. Ah, er wusste wirklich nicht, ob er sich dieses Spiel noch länger geben musste. Die Frau zu seiner Linken gönnte sich eine weitere Zigarette - wer könnte es ihr verdenken? Vielleicht war es auch einfach nur der Geruch der Verzweiflung, den sie damit übertünchen wollte? Aber wem machte er etwas vor, das Gefühl des Nikotins in seinen Venen war auch für ihn das Nächste zur Erlösung, was er erreichen konnte. Da kamen sie: Vier neue kleine Gläschen, wunderbar aufgereiht. Er würde ihr alle zutrauen, dennoch schien ein Anflug von Großzügigkeit sie zu überkommen. Wie gesagt, er hatte nicht darum gebeten, aber warum sollte er ablehnen? "Sehr charmant.", entgegnete Marlin, ehe er den Shot annahm. Süßes kleines Gift, nicht wahr? Auf? Ach nein. Auf die Gesundheit, Liebe, das Leben? In Anbetracht dessen wo sie saßen und ihrer geteilten Einstellung gegen die Erde und die verdammten Seelen die darauf wandelten, schien diese Idee einem schlechten Stück entsprungen, über die man nur lachen konnte. Für Marlin gab es nichts auf das es sich zu trinken lohnte - was auch? Er trank zum Spaß - oder dem, was diesem Konstrukt am nächsten kam. Aber er wollte mal nicht so sein. Immerhin war dies schon der zweite gratis Shot, der ihm hier spendiert wurde, da konnte man dem Funkeln in ihren blauen Augen ja zumindest mit einer belanglosen Antwort entgegen kommen. "Auf die Plätze, die in der Hölle bereits für uns warm gehalten werden~." Damit stieß er an, kippte den Alkohol hinunter und genoss das kurze Brennen, welches sich ausbreitete. Ein kleines Vorglühen passend zu den Kohlen, die in der Unterwelt bereits angefacht wurden.

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