Die Kirche mit Friedhof

  • Am Rande der Großstadt steht das imposante Gebäude mit einem hohen Turm, in dem stündlich die goldene Glocke ihre Klänge verbreitet. Pastor Chester ist das Oberhaupt der Kirchengemeinde und hält hier täglich seine Gottesdienste. Seine Arme und Ohren sind stehts für die Probleme seiner Mitmenschen offen und er hilft seinen Schützlingen so gut es ihm möglich ist. Doch auch Feierlichkeiten wie Taufen, Firmungen und Hochzeiten werden in der Kirche regelmäßig von dem Priester abgehalten. Nebenan befindet sich ein großflächiger Friedhof, auf dem die Seelen der toten Menschen ihre Ruhe finden. Die Gräber werden von den Angehörigen liebevoll geschmückt und gestaltet.




    nothing bad is gonna happen. i'm gonna take care of you now.

    i promise.

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    Zoe Betritt still den Friedhof, geht zum Grab ihrer Grosseltern und kniet vor ihnen hin. Sie beginnt leise zu beten, sie wird dabei immer fröhlicher, weil sie weiss das ihre Grosseltern nicht wollen das sie um sie weint. Sie Lauft im Friedhof herum und lest all die Namen auf den anderen Grabsteinen und Beschliesst zum Cafe zur Apah zugehen.
    Zoe verlässt schon den Friedhof.

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    Als Mikhail den Friedhof betrat, war es noch dunkel. Die Sonne würde wohl erst in einer Stunde aufgehen. Solange hatte er noch Zeit, die absolute Ruhe, die sonst auf einem Friedhof so beängstigend wirkte, zu genießen. Er mochte die Atmosphäre, die ihm sein Arbeitsplatz bot. Diese Totenstille - einfach herrlich! Kaum eine Seele verirrte sich hier her, was bedeute, dass er in seinem selbst gewählten Pausen in Ruhe in seinem Buch lesen und er gemütlich eine Zigarette rauchen konnte. Und niemand - wirklich niemand - würde ihn stören! Dies war jedenfalls meistens der Fall. Normalerweise besuchten die Angehörigen, wenn sie denn die Toten überhaupt besuchten, dieser erst gegen Nachmittag. Um einer Uhrzeit, wo er schon längst zu Hause einen Kaffee trank und eine Zigarette rauchte.
    Und wie jeden Tag verrichtete er seine Arbeit fix und mit peinlicher Reinlichkeit. Er inspizierte erst mal jedes Grab, musste sich informieren, ob alles in Ordnung war, es keine Grabschändung oder Ungeziefer - sprich Maulwürfe - gab. Nachdem er jedes Grab gesehen und sich vergewissert hatte, dass alles in Ordnung war, begann er die Gräber zu bewässern. Er harkte die Erde und beseitigte das Unkraut. Es bereitete ihm Freude - schon früh hatte er bemerkt, wie viel Spaß ihm die Gartenarbeit machte. Und als er mit der Hälfte der Gräber fertig war, jedem Toten einen guten Morgen gewünscht hatte, beschloss er, seine erste Pause einzulegen. Er begab sich in die Nähe eines Baumes, da die Sonne schon aufgegangen war und ihn schrecklich blendete. Dort stützte er seinen Unterarm auf die Harke und hielt in dessen Hand ein Buch, welches er las, während er nebenbei eine Zigarette rauchte. Gäbe es diese Pausen nicht - so ruhig und friedlich - wäre sein Beruf nur halb so schön.


  • Schweigend stand Menou vor dem Eingang des Friedhofes, der mitsamt der Kirche ruhig dort stand und einen Frieden ausstrahlte, den sie kaum kannte. Im Krankenhaus war es stets hektisch, nur selten hatte sie eine ruhige Minute und jetzt, wo sie darüber nachdachte, lag hier sicherlich so mancher Patient, den sie verloren hatte. Es war unvermeidlich – der Tod war unvermeidlich und sie fürchtete sich kaum davor. Natürlich, da war Ungewissheit, doch genau deswegen lernte sie, den Abstand zu wahren, nicht zu sehr über die Abgründe nachzudenken, die jeden Tag auf jeden Menschen zukommen könnten. Das Leben war nicht fair, ebenso wenig war es der Tod. Es war nicht zu ändern. Unvermeidlich eben.
    Sie ging an den Gräbern vorbei, ohne die Namen zu lesen – manche schienen frisch ausgehoben zu sein, auf einigen lagen Blumen oder es wurden kleine Sträucher gepflanzt. Tatsächlich entdeckte sie so manche Pflanzen, die eben erst gegossen wurden, Wassertropfen perlten an den Blättern hinab in die Erde, sickerten in sie hinein und verschwanden endgültig aus ihrem Blickfeld. Menou mochte Pflanzen – wenn sie starb, wollte sie ihr Grab ebenfalls mit welchen geschmückt haben.
    Unter einem nahegelegenen Baum stand ein junger Mann. Er hatte sich auf eines seiner Werkzeuge gestützt, las ein Buch und rauchte. Ein Friedhofsgärtner? Er schien Pause zu machen und da die anderen Anwesenden nicht besonders gesprächig waren, ging sie auf ihn zu. Was sie hier machte, wusste sie selbst nicht genau, wahrscheinlich hatte sie lediglich einen Gesprächspartner gesucht. Dass der Friedhof nicht die beste Kontaktbörse war, war ihr zwar schon vorher klar geworden, doch letztlich schien sie zumindest einen weiteren Lebenden gefunden zu haben, der nicht in stiller Trauer vor dem Grab des Verflossenen stand. »Guten Tag«, begrüßte sie den jungen Mann, »als Ärztin bin ich mehr oder weniger verpflichtet, Ihnen zu sagen, dass Rauchen schädlich ist. Allerdings gehe ich davon aus, dass Sie Verpackungen durchaus lesen können.« Sie lehnte sich gegen den Baumstamm und blickte ihn kurz belustigt an, bevor ihr Lächeln ein wenig freundlicher wurde. »Anstrengende Arbeit?«, fragte sie schließlich und neigte den Kopf ein wenig zur Seite, während ihr Blick fragender wurde.

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    Ganz vertieft in seinem Buch mit einer Geschichte um Lug und Betrug, Intrigen und Mord und Totschlag vergaß der junge Mann alles um sich herum. Sogar an der Zigarette zu ziehen, die er in seiner linken Hand hielt und fröhlich vor sich her glühte. Dies und dass diese schon zur Hälfte verglüht war bemerkte er erst, als ihn jemand ansprach und ihm somit aus der irrtümlichen Welt seines Buches riss. "Hm?" Guten Morgen? Wie gesagt, und diese frühe Zeit galt es einer Seltenheit, dass sich jemand überhaupt zum Friedhof verirrte - und dass dieser einen auch noch einen 'Guten Morgen' wünschte, anstatt vor einem Grab zu kauern und zu trauern, noch mehr.
    Mikhail klappte sein Buch zu ohne ein Lesezeichen hinein gelegt zu haben - das tat er nie. Aus dem einfachen Grunde, dass er diese Dinger überall liegen ließ, in seiner Umwelt verteilte oder sie schlicht und einfach verlor. Sodass er sich das Benutzen eines Lesezeichens abgewöhnt und die Seiten, die er zuletzt gelesen hatte, lieber alleine wieder fand.
    Als er seinen Blick hob und eine junge Frau erkannte, wusste er nicht recht, was er sagen sollte. Zumal ihn diese kurzerhand darüber belehrte, wie schädlich rauchen sei. Mikhail blickte zu seiner Zigarette herunter, die mittlerweile halb verglüht war ohne, dass er ein weiteres Mal daran gezogen hatte. Wenn ich weiterhin so rauche, dachte er belustigt, dann glaube ich kaum, dass das irgendwann schädlich für mich werden könnte. Das einzige, wo es sich auswirken würde, wäre auf den Inhalt seines Portemonnaies. Welche Verschwendung! Auf die Aussage der jungen Ärztin nahm er einen großen Zug von der Zigarette, sodass er sie im nächsten Moment ausdrücken und im Müllsack neben sich, wo er das Unkraut und sonstigem Müll verstaute, versenkte. "Da haben Sie recht, ich bin des Lesens mächtig", sagte er schließlich und winkte mit dem dicken Wälzer in seiner Hand, "sonst wäre ich mit diesem Buch ohne Bilder ziemlich aufgeschmissen." Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen und er begann die Frau ein wenig zu mustern. Was sie wohl hier her führte? Sicherlich nicht, um mit dem Friedhofswärter übers Rauchen zu reden. Oder etwa doch? Schließlich handelte es sich hier um eine Ärztin, vielleicht wollte sie ja ungesund lebende Menschen bekehren? Als sie ihn auf seine 'anstrengende Arbeit' ansprach, stellte er sich erst mal ordentlich hin. Klemmte das Buch unter seinem Arm und nahm die Harke richtig in die Hand. "Es muss", meinte er. "Aber es bereitet mir Freude." Wie auch immer das auf jemand Außenstehendes wirken musste, schließlich redete er über den Beruf eines Friedhofswärters. Nicht gerade ein Traumberuf eines jeden. "Und was führt Sie hier her?", fragte er mit hochgezogener Augenbraue. Eigentlich interessierte es ihn ja nicht, jedoch wunderte er sich, dass sie keine Blumen dabei hatte. Und normalerweise schickte es sich, zu einem Friedhof Blumen mit zu nehmen. Jedenfalls, wenn man den Angehörigen mochte, den man besuchte.


  • Neugierig warf Menou einen kurzen Blick auf die Seiten des Buches, in die der Fremde eben noch so versunken gewesen war. Ihr fiel die Zigarette auf, die in seinen Händen verglühte, ohne geraucht zu werden – welch Verschwendung es doch war, so viel Geld für ein paar kleine Stängel auszugeben, die die Menschen in einen Zustand der Abhängigkeit versetzten, und dann noch nicht einmal wirklich zu rauchen. Es war verständlich, auch sie las gerne mal ein gutes Buch, in das sie vollkommen versank, auch wenn Worte niemals eine so große Wirkung auf sie haben könnten wie das Ausüben von Kunst selbst. Das Herstellen, der Prozess des Schaffens – oh, wie lange könnte sie darüber sinnieren, wie wichtig es war, sich kreativ ausleben zu können. »Ein Krimi?«, fragte sie ihn. Sie riet – ein Wagnis, hatte sie doch nie vom Titel gehört und sich nicht einmal den Klappentext durchlesen zu können.
    Wie ironisch es doch wäre, auf einem Friedhof einen Krimi zu lesen, am besten über einen gesuchten Grabschänder, dessen Spezialität alte Grüfte waren. Und genau diese Ironie war es, die sie vermuten ließ, dass der Mann einen Kriminalroman las, gefesselt von dem, was passierte, gefesselt von den Möglichkeiten, sich vorzustellen, wie die eigene Arbeit spannender, gefährlicher wurde. Doch gleichzeitig war dieser Fremde ruhig, ein bodenständiger Mann wie sie vermutete. Seine Stimme war angenehm – vielleicht eine Grundvoraussetzung für diesen Beruf, um die Toten nicht zu erschrecken? Vielleicht waren unangenehme Stimmen der Grund dafür, dass Patienten manchen Ärzten auf dem OP-Tisch wegstarben. Ob es darüber wohl Studien gab? »Freude?«, fragte sie. »Sie beenden einen Teil unserer Arbeit im Krankenhaus, huh?« Sie grinste ebenfalls leicht und blickte auf die nahegelegenen Gräber. Auf einem lagen rote Rosen und eine einsame Kerze wurde auf dem Grabstein platziert.
    »Ich bin mir nicht sicher, weshalb ich hier bin. Neugier vielleicht. Hier ist es ruhig.« Nicht ungewöhnlich für einen Friedhof, dafür war ihre Begegnung und dieses Gespräch insgesamt umso seltsamer, das erkannte selbst Menou, für die sich einige Werte und Vorstellungen der Gesellschaft ein wenig verschoben hatten. Ein Gespräch auf einem Friedhof, ein klaines Lächeln, das ausgetauscht wurde, Gespräche über die Arbeit, die auch zwangsläufig etwas mit Tod und Verlust zu tun hatten.

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    Ein Krimi? Mikhail schüttelte den Kopf: "Nein, ich lese keine Krimis." Nicht mehr. Es hatte mal eine Zeit gegeben, als er nicht genug von diesen Geschichten bekommen hatte, als er sie förmlich verschlungen hatte. Von Fall zu Fall unterschiedlichster Art hat er gelesen, bis er das System der Krimis verstanden und den Täter schon auf den ersten Seiten identifizieren konnte. Seit dem hatten die Krimis seinen Reiz für ihn verloren, nun wandte er sich lieber anderer Literatur zu. "'Die Räuber' von Schiller", sagte er und präsentierte der Frau das Cover. "Nicht jedermanns Sache, aber mir gefällt's." Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht, als die Ärztin meinte, er würde ihre Arbeit im Krankenhaus beenden. Solche Scherze hörte er von einer Ärztin nicht oft. Zwar hatte er großen Respekt vor den Toten - vielleicht sogar mehr als vor den Lebenden -, aber das fand er trotzdem witzig. "Kann man so sagen", meinte er.
    Er betrachtete die junge Frau mit erhobener Augenbraue und einem schiefen Lächeln auf den Lippen. "Da haben Sie recht", sagte er. "Sobald man etwas Ruhe braucht, sollte man hierher kommen. Hier wird Sie mit Sicherheit niemand stören. Für die ganz schwierigen Fälle hatten wir früher sogar eine Gruft, aber na ja ... ich würde sie Ihnen ja anbieten, aber irgendwann mussten wir sie abreißen." Mikhail lächelte, da er sich gerade an einem Scherz versuchte. Nicht unbedingt eines von den Dingen, die er beherrschte, allerdings fand er sich selbst gar nicht mal so schlecht.
    Sein Blick wanderte zum Himmel herauf und er beschloss, trotz der Gesellschaft mit seiner Arbeit fortzufahren. Schließlich wollte er irgendwann auch wieder nach Hause. Warum er es so eilig hatte, wusste er allerdings nicht. Von der Zigarette und dem Kaffee abgesehen gab es schließlich nichts, was auf ihn wartete.


    (Ich glaub ich lass das mit der Farbe ... is mir zu viel Arbeit :P xD)


  • Menou blinzelte kurz und musste dann ein wenig grinsen. Keine Krimis? Wie langweilig! Welch Freude wäre es, sich auf einen Friedhof zu setzen, ob Krimi oder Thriller, solange es Tote gab, war der Friedhof wohl der beste Ort zum Lesen. Denn wo fühlte man sich friedlicher – und vor allem ungestörter! – als hier? Hier, wo die Toten in der Erde ruhten, eingeschlossen von teilweise verrottetem Holz.
    Eigentlich mochte Menou Friedhöfe nicht besonders. Wenn man mal ganz ehrlich war, gab es wirklich schönere Orte, wo sie weder Leichen beim Verwesen zuhören noch dem Gras beim Wachsen zusehen musste. Es gab bessere Möglichkeiten, die eigene Zeit zu verschwenden, und doch gab es Tage – Tage wie diesen zum Beispiel -, an dem einen partout keine besseren Aktivitäten einfallen wollten. An solchen Tagen, in solchen Momenten, begann Menou sich Orte und Taten schön zu reden. Tote sah sie oft genug, allein im Studium hatte sie ihre Berührungsängste vergessen und Leichen wurden als das Normalste der Welt betrachtet. Schließlich gehörte das Sterben auch zum Leben dazu.
    Und doch – nein, unbedingt hier bleiben wollte sie nicht, auch wenn die Ruhe ganz angenehm sein konnte. Nur nicht jetzt, wenn ihr einfiel, dass sie sich weiter umsehen könnte. Doch einen Gesprächspartner zu finden, der sich auch wirklich mit ihrer unterhalten wollte, war nicht so einfach. Nun hatte sie einen an ihrer Seite, der allerdings den Anschein machte, weiterarbeiten zu wollen. »Friedhöfe sind entspannend«, stimmte sie letztlich noch einmal zu, ein zartes Grinsen auf den Lippen, »aber wir könnten sicherlich noch irgendwo anders hingehen. Ich könnte auf Sie warten.« Ein einfacher Vorschlag. Sie musste sich nicht beeilen, vor diesem Friedhof zu flüchten, hier war weder Ekel noch Scham noch Trauer. Nur Langeweile kam schnell auf, besonders wenn keine Zeit zum Zeichnen blieb, da man sich gerade unterhielt. Und obwohl Menou sich wenig aus der Meinung anderer machte, sie oftmals sogar vergaß, wusste sie, dass es seltsam für eine junge Frau war, sich zwischen die Gräber zu setzen und zu zeichnen. Tatsächlich würde sie sich fragen, warum genau sie das tat, gab es doch durchaus bequemere und ebenso inspirierende Orte. »Wir könnten etwas trinken gehen – in der Bar vielleicht. Vorausgesetzt, Sie können sich von«, sie blickte auf eines der Gräber, um einen Namen entziffern zu können, »von Alexandra dort drüben lösen.« Ein erneutes Grinsen, das zu einem Lächeln wurde, während sie sich an den Baumstamm lehnte.

  • [IMG:http://img.webme.com/pic/h/harvest-moon-index25/mikhail_img_6.png]
    Auf die Aussage der jungen Frau nickte Mikhail bloß. Er wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Oder wie er ihre Aussage bewerten sollte. Friedhöfe sind entspannend ... Was wohl ein Toter dazu sagen würde? Eine recht ulkige Feststellung, wenn man bedachte, dass gleich unter ihnen die Toten ruhten. Beziehungsweise entspannten. Mikhail entschloss, weiterzuarbeiten. Dabei blendete er die junge, attraktive Frau neben sich komplett aus - dies war nicht böse gemeint, nein. Er hatte nun mal die Angewohnheit, wenn er arbeitete, sich völlig auf diese eine Sache zu konzentrieren und alles andere um sich herum auszublenden. Dies betraf eben auch die junge Ärztin, welche sich jedoch davon nicht beeindrucken ließ. Ihre nächste Aussage riss sogar den konzentrieren Friedhofswärter aus der Bahn. "Hm?" Sie könnten sicherlich noch irgendwo anders hingehen? Sie beide? Er kannte ja nicht einmal ihren Namen und schon wollte sie mit ihm etwas trinken gehen? Mikhail wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Er blinzelte auf das Grab, auf welches die junge Frau zu sprechen kam und schüttelte kurzer Hand den Kopf. "Es kommt nicht oft vor, dass ein Friedhofswärter wie ich einer bin zum Trinken eingeladen wird", sagte er. Normalerweise verirrte sich kaum eine Seele hierher, demzufolge galt es einer absoluten Seltenheit überhaupt von jemanden auf dem Friedhof angesprochen zu werden. Beziehungsweise auf einen Besuch in eine Bar eingeladen zu werden. Mikhail stellte die Harke beiseite - diese Gelegenheit musste er beim Schopfe packen! "In Ordnung", sagte er. "Ich denke, die Ruhenden haben heute genug Aufmerksamkeit von mir bekommen." Und ab und zu sollte man sich auch mal den Lebenden zuwenden, fügte er gedanklich hinzu. Kurz klopfte er noch seine Kleidung ab, er wollte ja nicht allzu schmutzig sein, wenn er die Bar betrat und führte die junge Frau, dessen Namen er immer noch nicht kannte zum Friedhofstor. "Ich heiße übrigens Mikhail", sagte er und mit diesem Worten verließen sie den Friedhof.
    gehen~


    (Lass du sie ankommen, okay. ^^)

  • « Jungs WG
    Noch immer strahlte die Sonne mit letzter Kraft in den heutigen Tag hinein. Dünne Wolken zogen sich über den Himmel, getaucht in ein sanftes orangerot. Es war ruhig in diesem Stadtteil von Riverport, noch ruhiger, wenn man bedachte wohin die Füße des jungen Mannes ihn trugen. Ob die Toten flüsterten? Das Geheimnis würde auf ewig versiegelt bleiben und das war auch gut so - wie weit würde diese abstruse Welt noch fallen, wenn die Lebenden anfingen mit den Verstorbenen zu reden? Wobei nein... die Formulierung war unglücklich. Sie taten es längst, erinnerten sich an die vergangenen Seelen und besuchten leere Gräber, um, ja... was? In traurigen Erinnerungen zu schwelgen? Oder wahrhaftig zu einem Stein mit eingemeißelten Buchstaben zu sprechen? Es erschien ihm ein wenig merkwürdig, doch wohl nur, da er sich noch nie mit dem Thema befasst hatte - befassen musste. Das alte, niedrige Stahltor quietschte als Cedric es öffnete und den geweihten Boden betrat. Für eine Stadt in der Größe war der hiesige Friedhof erstaunlich überschaubar und so begann er langsam den Kiesweg entlang zu spazieren. Es war sicherlich ein ungewöhnlicher Besuch, zumal er aus der Klinik gerade erst entlassen wurde und Cedric hatte eigentlich nicht vorgehabt hierherzukommen, zumindest nicht heute. Doch alleine in der WG wurde er verrückt und so gab es nicht viele Orte die er gewillt war in dieser abendlichen Stunde zu besuchen. Schließlich hatten seine Füße ihn von selbst hierhergetragen und nun war er nicht unglücklich darüber. Ein Teil von ihm wusste, dass er die Auseinandersetzung viel zu lange gemieden hatte und das Philosophieren in seinem Patientenbett hatte ihn wohl kränker gemacht als es die Schusswunden je konnten. War es seltsam, dass er gerade einen richtig freien Kopf bekam? Immerzu plagten in Kummer bis hin zu leichter Paranoia, doch hier am Friedhof entfaltete sich in ihm eine regelrechte Ruhe, die er seit langem herbeigesehnt hatte. Nun, die Toten hatten ja auch keinen Stress, oder? Der Kies knirschte leise unter seinen Füßen während er an etwaigen Gräbern vorbeischritt, verzierte Namen die ihm nichts sagten. Woher auch? Immerhin kam er ja aus einem ganz anderen Ort, daher war es auch unlogisch hier irgendwo ihren Namen zu finden. Warum war er dann trotzdem hier? Die Antwort darauf war ihm selbst nicht ganz klar, Fakt war nur eines - er musste loslassen. Wie lange hatte er gekämpft und gelittenn, in welche Situationen hatte es ihn gebracht? Wenn er nicht bald Acht gab was um ihn herum und mit ihm geschah landete er früher neben einen dieser Gesellen, als ihm lieb war. Es mochte skurril sein, dass er den Moment als solches in ebjenem Augenblick genoss, doch bevorzugen wollte er die Gesellschaft der Verstummten nicht - zumindest nicht in nächster Zeit. Cedric war kein gläubiger Mensch. Er war damit aufgewachsen, doch mit dem Älter werden, hegten sich Zweifel gegenüber des Christentums, dem er auf dem Papier verschrieben war sowie auch anderen Religionen. Eine Weile lang war er dazu übergegangen sich als Agnostiker zu bezeichnen, doch mittlerweile verneinte er den Glauben mit purem Wissen - Besserwissen vielleicht - wenngleich er sich nicht dagegen aussprach, da es schlichtweg eine faszinierende Tatsache war, wie die Menschen im nächsten Umfeld sich dafür begeistern und aufopfern konnten. Cedric zollte dem seinen Respekt, versuchte sich dennoch bedeckt zu halten. Die Füße des jungen Mannes standen mittlerweile still, denn er war vor der Trauerhalle angekommen, die für Begräbnisse eine zentrale Rolle spielte. Dabei war ein Kreuz aufgerichtet mit einer gekreuzigten Jesu Figur. Nachdenklich blickte Cedric auf das Symbol des Christentums und welch Wahnsinn dahinter steckte. »Gib sie zurück.«, dachte er stumm. Nanana, war er nicht hergekommen um loszulassen? Er ballte die Hände zu Fäusten. Es war Wahnsinn. Was sollte das? Es gab keine Beweise für ihren Tod! Was machte er dann hier? Er konnte diesen Worte keinen Glauben schenken, durfte nicht... nicht nachgeben, nicht schwach werden, wenn er nicht an sie glaubte an was dann? Was blieb ihm dann noch? Sie war verschwunden, einfach so! Ohne ein Wort, ein Zeichen, alles war möglich, was würde sie denken, wenn sie ihn jetzt sähe? Enttäuscht würde sie sein, dass er sie aufgab, doch was blieb ihm anderes? Was blieb ihm noch zu tun? Ihr Verschwinden war schon mehr als drei Jahre her. Drei. Verfluchte. Jahre. War es nicht genug? Durfte er nicht loslassen? Das einzige was sie noch existent machte waren seine Erinnerungen, die ihn mehr und mehr sein Herz zerrissen. Wenn er weiter leben wollte, musste er einen Schlussstrich ziehen... oder nicht? Unbemerkt hatten sich zahlreiche Tränen auf seine Wange geschlichten, während sein Gesicht keine Miene verzog. Die Jesu Figur am Kreuz sah ihn nur stumm an, Gläubige konnten hier sicherlich etwas Trost hineinintepretieren, doch er konnte nicht mehr tun als den Blick abzuwenden und sich wieder von der Trauerhalle zu entfernen. Der junge Mann setzte sich auf eine Bank, alleine an diesem Friedhof, während die Sonne ihre letzten Strahlen für den Tag schickte. Cedric ließ es sein. Er weinte und schämte sich aufgrund dessen, doch die Kraft ebendiese aufzuhalten besaß er nicht. Niemand kannte ihn, niemand würde ihn sehen. Und so saß er dort, Minuten, Stunden, Augenblicke nur, weinend, trauernd, doch schlussendlich bereit es hinter sich zu lassen.


    » Jungs WG

  • Kyle: Zwischenstopp Nr.2 -->


    Ihr dürft niemals vergessen: Schicksal und Zufall sind zwei absolut absurde Dinge.

    Nachdem Kyle seinen kleinen Fehler mit den Nummern korrigiert und seinem besten Freund diesmal wirklich eine Nachricht geschickt hatte, war er auf die grandiose Idee gekommen, die Suchfunktion zu benutzen und nach Stichpunkten wie 'new' 'flat' oder 'home' zu suchen, woraufhin der Chatverlauf tatsächlich die Adresse seiner neuen Wohnung ausgespuckt hatte. Es dauerte nicht lange, da hatte der Punk mit Hilfe von Google Maps auch schon eine Route ausgespuckt bekommen, welcher er brav und noch immer etwas torkelnd folgte. Es war spät und es fuhr nur noch ein einziger Nachtbus. Diesen hatte Kyle noch mit Mühe in letzter Sekunde erwischt, doch Endhaltestelle war beim Park an der Apah gewesen. Auch was Taxis anging hatte der junge Mann hier keinen großen Erfolg. Entweder, es kreuzte keines auf oder die ein, zwei Fahrzeuge die an ihm vorbei fuhren ignorierten ihn gekonnt, da sie allem Anschein nach der Meinung waren, ein betrunkener Punk hätte sicher keinen einzigen Cent dabei. Oder vielleicht hatten sie ihn auch wirklich nicht bemerkt. Es war eigentlich auch egal, denn im Endeffekt musste Kyle zu Fuß gehen. Und man, dieser Weg war echt weit. Wenn er sich nicht irrte, so musste er durch die halbe Stadt laufen. Ein Glück hatte der Bus ihn zumindest die Hälfte des Weges mitgenommen. Falls ihr euch fragt, wie Kyle also nun hier gelandet war: Es war ganz einfach. Von der Bäckerstraße aus hatte es nur zwei mögliche Routen gegeben - die eine führte über die Kirch-, die andere über die Friedhofstraße. Es war Zufall, dass Zweite von seiner alten Wohnung, sowie der Bushaltestelle aus näher lag. Es war Pech, dass sie passend zum Namen über den örtlichen Friedhof führte. Und absolut bescheuert wurde es, wenn man das Große und Ganze betrachtete. Kyle machte sich eigentlich keine große Gedanken, als langsam immer mehr Gräber in den Winkeln seiner Sichtweite erschienen. Friedhöfe waren eine ganz normale Angelegenheit - es gab sie gefühlt an jeder zweiten Ecke. Und solange er nicht ganz allein und vollkommen ohne Licht über eben jenen laufen musste, hatte er auch absolut kein Problem damit. Er lief halt lediglich an einem vorbei. Der Rothaarige kramte sein neues Handy raus, skippte ein paar Lieder und hielt dann bei einem ganz bestimmten an. Cancer, huh? Der Halbamerikaner wusste nicht wirklich wie er zu diesem Lied stehen sollte. Es war irgendwie kompliziert - und sein Gehirn noch nicht im passenden Zustand um solche Überlegungen weiterzuführen. Aufmerksam lauschte der Grauäugige den Worten die der Sänger seiner Lieblingsband von sich gab, genoss die ruhige Melodie in der nächtlichen Stille und begutachtete auf seinem Weg ein paar der dekorativen Grabsteine. Ob er vielleicht den Friedhof betreten und nachschauen sollte, ob nicht vielleicht ein paar der Dekorationen umgekippt waren? Schließlich hatte es das Wetter gestern ziemlich in sich gehabt. Der Heranwachsende hielt kurz an, sein Blick auf einer nicht weit entfernt liegenden, verlassen Bank gerichtet, entschied sich dann jedoch dafür seine ursprüngliche Route beizubehalten. Gerade würde er sowieso nur mehr umschmeißen als retten. Vor allem im Dunkeln. Als er weiterging ertönte plötzlich sein Handy.

    Zufall und Schicksal waren zwei absolut grauenvolle Dinge.

    Brutal, verwirrend, beängstigend, unlogisch.

    War es Schicksal, dass er gerade hier war? Zufall, dass er gerade an jenem Ort stand, an dem auch Cedric nach seinem Krankenhausaufenthalt gesessen hatte? Dort, wo er um Ran getrauert hatte, nachdem Rick ihm gesagt hatte, sie sei tot? Dort, auf der Bank, wo er geweint hatte, sie sich zurück gewünscht hatte, um sie geweint und versucht mit ihr abzuschließen? Was genau war es, diese Tatsache, dass sein Weg unweigerlich hierher geführt hatte - nachdem er Cedric kennengelernt hatte, nachdem er ihn gewarnt, Rans Wiederkehr unbewusst vorausgesagt hatte? 'Ob die Toten flüsterten? Das Geheimnis würde auf ewig versiegelt bleiben und das war auch gut so - wie weit würde diese abstruse Welt noch fallen, wenn die Lebenden anfingen mit den Verstorbenen zu reden?' War ein Gedanke gewesen, welchen Cedric vor einer Weile gehabt hatte. Bei seinem letzten Besuch hier, um genau zu sein.

    Als sein altes Handy vibrierte und einen kurzen Ton von sich gab bildete sich automatisch ein kleines Lächeln auf den Mundwinkeln des Gepiercten. Es gab nur eine Person, die diese Nummer hatte. Dieser Nummer schreiben würde. Kyle kramte das Handy aus seiner Tasche und entsperrte grinsend den Bildschirm.

    Schicksal und Zufall sollten ihn verdammt nochmal in Ruhe lassen. Noch mehr davon konnte der Bunthaarige langsam nicht mehr ertragen.

    Er starrte auf sein Handy. Starrte ein paar Augenblicke, spürte wie sein Herz mit einem Mal zu rasen begann, spürte wie ein ekelhaftes Gefühl sich in ihm breit machte. Was genau war es? Die grauen Iriden des Punks bebten. Er hatte nicht einmal Zeit gehabt, den Text erneut zu lesen, da fiel das Handy schon mit einem dumpfen Geräusch zu Boden. Es war ihm nicht aus der Hand gerutscht, er hatte es schlicht und ergreifend fallen gelassen, nicht mehr halten können. Wie sollte man die Begebenheit nennen, dass es dem Absender heute bereits ähnlich ergangen war? Bloß dass sein Handy nicht kaputt ging. Keine Spiderapp hatte. Es war zu Boden gefallen, an der Kante abgeprallt und lag nun dort. Lag dort vor ihm und der Bildschirm leuchtete weiterhin fröhlich vor sich hin - zusammen mit der Nachricht. Der Rothaarige starrte entsetzt auf das Gerät hinunter, konnte seinen Blick einfach nicht davon abwenden. Er zitterte mit einem Mal am ganzen Körper und wäre am liebsten auf der Stelle davon gerannt. Hatte er gerade richtig gelesen? Hatte er sich das Ganze vielleicht nur eingebildet? Fast hätte der Russe über diesen Gedanken gelacht, doch die Realität war viel zu verstörend um auch nur ansatzweise entsprechend zu handeln. Kyle blickte sich schlagartig um, drehte sich in alle Richtungen, spürte eine Flut extremer Paranoia in ihm aufkommen. Es war zu dunkel, um weit blicken zu können. Panik stieg in ihm auf. Ein Friedhof. Ein verfickter Friedhof. Warum musste er sich gerade neben einem verfickten Friedhof befinden? Warum bekam er um vier Uhr fucking morgens eine Nachricht mit solch einem beschissenen Inhalt neben einem verkackten Friedhof und dann auch noch auf das Handy seines verstorbenen Vaters? 'Spooky Ghost' hatte er dessen Account getauft. Es war ein Witz gewesen. Ein Wortspiel, welches nur er verstand. Denn wenn man es genau nahm, so hatte Cedric wirklich mit einem Geist geschrieben. Und Kyle? Kyle war sich gerade nicht sicher von wem diese Nachricht kam. Sie hatten sich darauf geeinigt, ihn nicht direkt für verrückt zu erklären. Er hatte mit der Schusswunde Recht gehabt. Und.. und er konnte Geister sehen. Manchmal. Also, vielleicht? Er war sich bisher nicht sicher gewesen was das anging. Kyle wurde schlecht. Bilder kamen ihm in den Kopf. Verwesung. Insekten. Ein lebloser Körper, Blut und andere Flüssigkeiten auf dem Boden verteilt. Eine abartig gigantische Anzahl toter Fliegen und ihre vertrockneten Eier. Stille. You killed me. Kyle taumelte instinktiv einen Schritt nach hinten.  I've killed you. I've killed you.  Nein. "Nein..", entkam es ihm heiser, seine Stimme war mit einem Mal kaum mehr vorhanden. Von wem kam diese Nachricht? Es machte keinen Sinn. Egal ob sie von Ced war oder nicht. Und wenn sie es nicht war? Er wusste, dass es seine Schuld war. Aber wieso? Wieso ausgerechnet jetzt, nach mehr als einem Jahr? Machte das Sinn? Wieso sollte es denn nicht? War es denn abwegiger als eine schwarze Aura? Kyle schüttelte den Kopf. Er musste nochmal nachsehen. Sofort. Hastig machte der Junge wieder einen Schritt nach vorne, versuchte nach seinem Handy zu greifen, war jedoch zu wackelig auf den Beinen, sie gaben nach und er fand sich so gleich auf seinen Knien wieder. Verzweifelt griff er nach den Telefon dessen Bildschirm sich inzwischen wieder schwarz gefärbt hatte und schaltete es wieder an. Dieselbe Nachricht. Doch der Absender war Ced. Doch was hieß das? Dass sein eingespeicherter Name dort stand musste noch nichts bedeuten. Und wenn es nun wirklich ein Text von seinem Bekannten war? Vielleicht stimmte die geisterhafte Quelle, doch es war nicht sein Vater, sondern der Blonde der ihm gerade die Schuld zuwies? Konnte der Musiker heute Nacht wirklich irgendwie gestorben sein, nachdem Kyle ihm seine merkwürdige, ungenaue Warnung geschickt hatte? Und noch wichtiger.. war es.. wirklich seine Schuld?

    Nichts. Keine Reaktion. Kyle gab ein lautes, bitteres Lachen von sich während seine sowieso schon glasigen Augen einige Tränen nicht mehr zurückhalten konnten. War es Zufall, dass der vermeintliche Tote an derselben Stelle um die Scheintote geweint hatte? Der Amerikaner ließ das Handy wieder fallen und starrte eine Weile verloren in die Leere. Warum würde Cedric ihm so eine Nachricht schicken? 'Everyone else i know is dead for real' Er hatte es ihm doch gesagt. Der andere wusste doch, dass.. also.. wieso..? Warum würde er so etwas schreiben? Und danach nicht mehr antworten? Nachdem Kyle ihm gesagt hatte, dass alle in seinem Umfeld die Tendenz hatten zu sterben? Nein, selbst wenn er es nicht gewusst hätte. In welcher fucking Situation wäre eine solche Nachricht, absolut aus dem Nichts, gefolgt von keiner weiteren Reaktion, eine angebrachte und nicht absolut abgefuckte Sache gewesen? Was.. was war bloß falsch mit diesem Kerl? Was hatte er ihm denn getan?! War dies das Karma für all seine bisherigen Taten? Das Halbblut saß noch eine ganze Weile auf dem Boden herum. Versuchte seine Gedanken halbwegs zu ordnen. Konnte auch nichts anderes tun, da er sich sicher war, seine Beine würden ihn gerade nicht tragen können. Und jede einzelne Sekunde auf diesem dreckigen Boden war unerträglich. Er wollte diesen Friedhof nicht mehr vor Augen haben. Wollte diese Nachricht nicht mehr sehen. Wollte eine Antwort. Aber keiner dieser drei Punkte wurde erfüllt. Erst die morgendlichen Geräusche einer verirrten Eule schleppten den Punk wieder in die Realität zurück. Wie lange war er jetzt abgedriftet..? Vorsichtig richtete der Gepiercte sich wieder auf, seine Knie schmerzten von dem langem Druck darauf. Aber das war egal. Es wäre ihm sogar egal gewesen, hätte er das Handy seines Vaters liegen lassen. Doch unbewusst hatte seine Hand es umklammert und so steckte der Bunthaarige es stumm in seine Jackentasche zurück. Zufall und Schicksal, huh.. Er wusste nicht was von Beidem ihn schließlich dazu brachte den Weg bis zu seinem neuen Haus zu gehen. Was ihn motivierte einen Schritt nach den anderen zu machen. Seine Gedanken waren vollkommen leer. Ansonsten hätte er gerade wahrscheinlich auch nicht funktionieren können. ~

  • Sue und Rick in der Kirche


    Die Taxifahrerin ließ das Paar mit einem verwirrten Gesicht aus dem Auto, da sich die beiden in einer viel zu guten Stimmung befanden, um auf einem Friedhof trauern zu gehen und was sollte man sonst vorhaben? Es fand kein Gottesdienst statt und... ach, manchmal war es einfach besser, keine Fragen zu stellen. Dankend nahm sie ihr Geld an und fuhr zum nächsten Kunden, während sich Suiren bei ihrem Freund einhakte und langsam den Gehweg entlangtorkelte. "Ich weiß gar nicht, wo ich mit meinen Sünden anfangen soll", murmelte sie und spielte einige Szenarien in ihrem Kopf ab, die der liebe Gott definitiv als Schande ansehen würde. Hach, leider gab es einfach zu viele. "Aaaaber wenn ich so darüber nachdenke, dann ist das Prinzip vom Beichtstuhl sowieso beschissen." Bei der Kirche angekommen öffnete sie die breite Eingangstür und erst beim Betreten des Gebäudes fiel ihr auf, wie schick und modern das ganze hier gestaltet war. Aber auch das war gerade unwichtig. "Sollte man für seine Sünden nicht eher... bestraft werden?" Mit einem leichten Grinsen sah sie ihren Freund aus dem Seitenwinkel an.

  • Rick & Sue in der Kirche


    Es war sicher nicht das erste Mal, dass die beiden hier von Taxifahrern aufgrund ihrer Wunschziele schief angesehen wurden. Nein, definitiv nicht. Man konnte sich jetzt wohl fragen, wie diese Taxifahrer-verstörenden Wunschziele wohl alle so genau aussahen. Und ja, das war wahrscheinlich eine berechtigte Frage, die auch sehr interessante Antworten zu bieten hatte. Aber darum ging es gerade nicht und ganz ehrlich, wollte man das wirklich so genau wissen? Moment. Was - echt? Wow. Okay. Schon mal was von Privatsphäre gehört? Nein? Okay, vielleicht nicht die passendste Anklage wenn man bedachte, wo sich die beiden gerade befanden. Und auch nicht, wenn man bedachte, was die beiden für spezifische Pläne im Kopf hatten. Aber hey, wenn der herzallerliebste Gott doch sowieso immer bei einem war, was kümmerte es einen dann, ob der vermeintliche Herr gerade unfreiwillig in der ersten Reihe saß? Falls es ihn gab war er doch irgendwo selbst Schuld an der ganzen Sache. Ricks Augen huschten durch die gigantische Halle, als seine Freundin die Türen öffnete und den geräumigen Eingangsbereich freigab. "Hah..", entkam es dem Mann leise, ein wenig anerkennend, "Gar nicht mal so übel hier, nicht?", merkte er an, trat tiefer in den Raum hinein und lachte dann leicht auf, "Erstaunlich wie viel Geld die Leute gewillt sind für einen fiktiven Freund auszugeben, während alles Lebende ihnen quasi am Arsch vorbei geht." Oh, da war er. Der Spott in seiner Stimme. Vielleicht war der Teil mit der Anerkennung ja zu früh versprochen worden. Der Braunhaarige schien amüsiert von der Irrationalität dieser menschlichen Entscheidungen, ließ seinen Blick durch den Raum schweifen, bis er schließlich an Sue hingen blieb, die gerade das Wort ergriffen hatte. Ihr Kommentar brachte ihn dazu kurzerhand zu schmunzeln.

    "So wie es aussieht ist sowieso keiner da, den wir mit unseren Untaten zuschütten könnten. Da bleibt uns doch nichts anderes übrig, als auf anderem Wege Buße zu tun, oder?", fragte er und noch ehe ihm die Asiatin eine wirkliche Antwort geben konnte, wurde diese schon unsanft an den Handgelenken gepackt und auf eine der leerstehenden Kirchenbänken geschmissen. Rick setzte ein verschmitztes Grinsen auf, als er die Erbin so von oben herab betrachtete, seine langen Haarsträhnen berührten fast ihr zartes Gesicht, als er über ihr kniete. "Ich hoffe dir ist die Position bequem genug. Was anderes hast du dir heute nämlich nicht verdient." Er machte eine kleine Pause, in der er ihrem Gesicht ein Stück weit näher kam, einen Sekundenbruchteil inne hielt und dann tiefer hinab zu ihrem Hals wanderte und sich dort ein wenig mit seinen Zähnen und Lippen vergnügte. Ah, das würde man sicher noch eine Weile lang sehen. Aber das würden natürlich nicht die einzigen kleinen Geschenke sein, die die beiden voneinander mit nach Hause nehmen würden. Man musste ja erkennen, dass die beiden einander gehörten, nicht? Außerdem konnten diese zwei gut aussehenden Menschen bloß mit ein paar kleinen oder aber auch größeren Verletzungen noch besser aussehen. Der Latino hob seinen Kopf wieder ein Stück an, sprach leise, da er nicht weit von ihrem Ohr entfernt war: "Nicht, dass dir das je was ausgemacht hätte.."

  • Sue & Rick -> Sues Villa


    Nach ihrem, nunja, ungezogenen Verhalten und all den frechen Kommentaren im Restaurant hatte Sue nichts anderes erwartet, als so behandelt zu werden, wie Rick es gerade tat. Beiden war natürlich klar, dass sie es stark herausgefordert hatte, aber bestimmt hatte keiner heute morgen daran gedacht, dass sie es gleich in einer Kirche treiben würden. Sie genoss seine Berührungen und Küsse, die sie ja nach heute schon fast gar nicht verdient hatte, und so entwickelte sich das Liebesspiel langsam aber sicher weiter, bis er schließlich über ihr auf der Bank lag, und man musste hier anmerken, dass es eine verdammt unbequeme und schmale Bank war. Gerade, als sie mit dem Hauptakt anfingen, ertönte der Nachrichtenton für Panda, aber was auch immer es war, es war bestimmt nicht so wichtig, schließlich war sie noch in diesem Sommercamp für Kinder. Außerdem wollte die Schwarzhaarige diesen Augenblick ungestört verbringen, bis auf die kleine Wahrscheinlichkeit, dass ihnen jemand gerade vom Beichtstuhl aus zuguckte. Nach wenigen Minuten klingelte es wieder. "Ugh." Hatten die Kinder nicht Handyverbot oder so? Wenn ihre Tochter ihr vom Camp aus schrieb, mochte es vielleicht doch etwas wichtiges sein, also kramte sie mit ihrer Hand in ihrer Tasche rum, welche mittlerweile auf dem Boden lag, fand ihr Smartphone und rollte mit den Augen, als sie die Nachrichten ihrer Tochter las. "Okay, entweder ist meinem Kind gerade langweilig, oder sie hat mein Haus angezündet." Das Paar unterbrach ihr tun und zog sich so schnell wie möglich an, ehe sie sich wieder ein Taxi riefen und auf den Weg zu Sue machten. "Gut, dass ich versichert bin", murmelte sie noch und hoffte, dass Pandora einen guten Grund für diese Nachrichten hatte.

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