Die Lacus-Grotte


  • Und auch Cinnamon wusste keinen Weg. Na super. "Hm ja dann.. ja dann, gehen wir da lang!!" Collette zeigte nach links. Ihr kam der Tunnel weder bekannt vor - wie auch, hier glich jeder Stein dem andren - noch war sie sich sicher dass sie dadurch nach draußen kamen. Das Licht aus Cocos Lampe flackerte bei jedem Schritt und das Mädchen verzog besorgt das Gesicht. " Wir müssen uns beeilen, die Lampe hält nicht mehr allzulange! Eigentlich dachte ich, dass Öl überdauert mehr Stunden..." Sie drehte sich zu Persia, die stumm vor sich her lief. Ob sie sich vielleicht Gedanken um ihr preisgegebenes Geheimnis macht? Als sich die Bäckerstochter wieder dem Weg widmete, fiel ihr im Vorbeischauen auf, dass Cinnamon mit jedem Schritt mehr humpelte. "Cinna.. alles okay?"


  • Cinnamon folgte Colette mit einem Schulterzucken. Der eine Weg war eine genauso gute Wahl wie der andere. Und was.. wenn sie sich in einem allumfassendem Laybrinth verliefen? Das Zimtmädchen seufzte. Sie hatte noch nicht einmal mehr die Muse um darüber nachzuphilosophieren. Die Dunkelheit der Höhle stimmte sie dusig und missgelaunt, was sie brauchte war strahlender Sonnenschein! "... Jaaaaahhh....", erwiderte sie langsam, als sich die Bäckerstochter bei ihr erkundigte. Sicher war sie sich dem aber nicht. "Ich.. weiß nicht..", räumte sie ein, "Am besten... wir... kommen hier schnellstmöglich raus..." Ein weiteres Flackern der Lampe. Ohweh. Cinnamon schluckte. Ihre Situation sah alles andere als rosig aus. "Sackgasse.", stellte der Rotschopf unweit weiter fest. "Lass uns.. zurückgehen und die andere Abzweigung probieren..."


  • „Oh nein..“ Die Antwort der rothaarigen Fischerin gefiel dem Mädchen ganz und gar nicht. Oder eher der Tonfall, in dem sie ihre Worte aussprach. Ihr konnte es nicht gut gehen. Mal von der derzeitigen Situation abgesehen. Collettes Blick fiel auf den Fuß der jungen Frau. Vielleicht hatte sie der Angriff mehr getroffen, als anfangs vermutet? Die Bäckerstochter nickte schwach, drehte sich mit ihrer Lampe um und schritt wieder voran. Sie versuchte ihre Öllampe so wenig wie nur möglich zu bewegen, jeder Windzug könnte das Aus für das kleine Flämmchen bedeuten. Still schlichen die Mädchen durch den anderen steinernen Tunnel und gerade als die Flamme erlosch und Coco schon meinte, jetzt war alles aus, ließ sich hinter der nächsten Ecke etwas Licht ausmachen. „Da- Das muss der Ausgang sein!!“, rief sie erleichtert und nach wenigen Schritten ließ sich die Lichtquelle tatsächlich aus Ein- bzw. Ausgang des Labyrinths ausmachen. „Haaa, endlich!“ Collette atmete einmal tief ein und aus. Frische Luft war doch etwas schönes. Aber ihre Freude war nicht von langer Dauer. Hastig drehte sie sich zu Cinnamon, packte diese an der Hand und sah ihr ernst in die Augen. „Wir gehen jetzt in die Klinik!“ Und damit zog sie ihre Freundin hinter sich her. Gefolgt von einer verwirrten Persia.

  • [img=http://s1.directupload.net/images/140530/juja8tm6.png,right]Angst. Sehr viel Angst. Todesangst. In ihrem Kopf schien nichts als die überwältigende Furcht zu sein, die ihren Körper völlig unter Kontrolle hatte. Stocksteif stand Sophia da, wie gelähmt starrte sie gebannt auf den Kampf, der sich vor ihren Augen abspielte. Barrett und Alicia gaben ihr Bestes, um die unzähligen Geister den Garaus zu machen. Dass Alicia offenbar von der ganzen Situation und vor allem von dem Verhalten der Adelstochter angenervt zu sein schien, realisierte sie kaum. Normaler Weise wäre sie vermutlich wütend geworden, hätte sich eingeschnappt abgewandt und für die nächsten Stunden kein Wort mehr mit ihr gewechselt. Doch dazu war jetzt keine Zeit. Ganze andere Dinge hatten jetzt Vorrang. Vor allem ihr eigenes Leben!
    Sophia versuchte erst gar nicht ihr auf Hochtouren arbeitendes Herz zu beruhigen. Es hatte eh keinen Zweck. Sie hatte eher das Gefühl, als würde ihr von der Geschwindigkeit, mit der ihr Blut durch den Körper raste, schlecht werden. Das ihre beiden Begleiter anscheinend nicht allzu viel ausrichten konnten, trotz der Erkenntnis, wie man die Geister besiegen konnte, machte die Sache auch nicht besser. Ganz im Gegenteil. Es waren einfach zu viele. Und es wurden immer mehr. Letztendlich blieb den dreien nichts anderes übrig, als die Beine in die Hand zu nehmen und irgendwie den Ausgang zu erreichen.


    Wie durch ein Wunder fanden sie ihn sogar! Alicia war die erste, die die Grotte durch das enge Loch in der Decke verließ, was Sophia aus ein paar hundert Metern Entfernung beobachtete. Sie selbst war zusammen mit Barrett ein Stück zurückgefallen. Durch einen kurzen Blick zurück, bevor sie ans Tageslicht stieg, stellte die Adelstochter jedoch mit einem tiefst beunruhigenden Gefühl in der Magengegend fest, dass Barrett nicht zu sehen war. Doch zurück zu laufen und ihn zu suchen, kam nicht in Frage. Dabei würde sie selber drauf gehen. Folglich kletterte sie so schnell es eben ging dem Himmel entgegen, hinaus in die Freiheit. Blieb nur zu hoffen, dass ihr bester Freund es allein schaffte. Er musste es schaffen. Er musste einfach!


    --> Sophia verlässt die Grotte.


  • Ein leichtes Summen erfüllte die Grotte, hallte an den massiven Steinwänden wider und erfüllte den Ort mit aufkommender Einsamkeit. Monster gab es hier, Gefahren, Kälte und Nässe und doch entschied sich ein junges Mädchen, ganz in weiß gekleidet, zu verweilen. Dunkelheit – keine Blume würde hier wachsen können. Gerade erst in Trampoli angekommen und Iris Blanche hatte den dunkelsten aller Orte dazu auserkoren, ihr Zuhause zu werden. Ihre Heimat, ihr eigenes Reich.
    In der Hand hielt sie eine kleine Laterne, die etwas Licht spendete, die Dunkelheit vertrieb. Etwas abseits des Mittelpunktes der Grotte war eine Einbuchtung in einem Felsen, groß genug, um sie als Zimmer nutzen zu können, überdacht, Schutz bietend. Mit etwas Mühe würde sie daraus etwas machen können, sie war sich sicher, und auch der Standort schien weit genug von Monsteraktivitäten entfernt zu sein. Kaum eines würde sich hierher verirren. Kein Leben in Sicherheit, doch auch die Unsicherheit, die Gefahr musste sie nun nicht mehr fürchten. Sonnenlicht würde ihr hier sicherlich nicht gefährlich werden.
    Die kleine Laterne wurde auf den Boden gestellt und Iris ließ ihren Körper an einer der Felswände hinuntergleiten. Das Leben, das sie lebte, vielleicht würde es nun Beständigkeit bekommen. Sie war angekommen, angekommen in Trampoli.

  • [IMG:http://fs1.directupload.net/images/150113/x3yc8fud.png]
    #1 - {Iris Blanche aka Allein, allein...~}


    Plitsch, platsch, plitsch, platsch. Fortwährend erklangen zweierlei Töne im stetigen Wechsel. Leise gaben sie sich, sanft, überhörbar. Wie ein sachter Windzug, eine minimale Brise, so schwach, dass sie kaum zu bemerken war, grüßten und verhallten sie, nur um in den kommenden Augenblicken abermals ihr kurzes Leben zu beginnen und zu beenden. Sie bewegten nicht viele Dinge, genauer taten sie nichts, sie waren nicht mehr als ein Häufchen unwichtiger Geräusche. Unwichtig waren sie in der Tat und dennoch - oder gerade deswegen - schienen sie sich Platz zu schaffen, durch das komplexe Höhlensystem zu rasen, als würden sie sich Herz und Lunge rausschreien. Ihre Quelle fand sich über den Köpfen der Höhlenbewohner wieder, der unebene Stein, der sich Decke taufte, schien die Feuchtigkeit, welche in der gesamten Grotte vorzufinden war, förmlich aufzusaugen. Das kalte Gestein sammelte das Nass aus der Luft, gab ihm seine ursprüngliche Form wieder - Und dann schnappte die unüberwindbare Schwerkraft zu, griff nach den klitzekleinen Wassertropfen, zog sie in aller Schnelligkeit auf den Boden hinunter. Plitsch, platsch, plitsch, platsch. Irrelevante Wassertropfen waren sie, Wassertropfen, die zarte Töne im stetig gleichen Rhythmus von sich gaben. Verschwindend, nichtsnutzig. Doch gerade diese nichtsnutzigen Dinger spielten eine unglaublich große Rolle in dem vorhandenen System.
    Nun ja... Und sie hatten ihre feuchten Finger im Spiel, wenn es um die ersten Erfahrungen eines neuen Bewohners ging. Plitsch, platsch, plitsch, platsch. Zusammengekauert hockte eine Gestalt in einer der vielen düsteren Ecken des unterirdischen Labyrinthes. Das Licht war dämmrig, mehr als das, es existierte kaum, lediglich winzige Fragmente reichten bis in die gut geschützten Eingeweide des Komplexes, mickrige Partikelchen strichen über die erkaltete Haut der Figur, welche die langen Beine an sich gewinkelt hatte. Finsternis umhüllte das lebende Wesen, ließen nichts über, lediglich eine dünne, verschwommene Silhouette, zu grob, als dass sie wirklich zu erkennen war. Seelenruhig saß sie da, angelehnt an die raue, unbequeme Wand des Felsens, den sie kurzerhand zum neuen Heim erklärt hatte. »Mhm...« Langsam begann die schwarze Silhouette sich zu rühren, zu bewegen, millimeterweise, ehe dann endlich ein schlaffer Arm gehoben wurde, unmotiviert über die weichen Augenlieder striff. Darauf folgte ein herzhaftes, ausgiebiges Gähnen, ein eingeschränktes Strecken und Recken. Fast schon wach öffnete sie die Äuglein, zeigte der Düsternis das hübsche Gesicht, offenbarte die verschiedenfarbigen Iriden - Nicht, dass man sie bei dem geringen Licht hätte erkennen können. Entspannt legte die in weiß gehüllte Gestalt eine Hand auf den feuchten Boden, strich mit jener über den Grund, suchte in der Hoffnung schon bald einen ganz gewissen Gegenstand zu finden. Tatsächlich aber brauchte das Fräulein, welches da saß, nicht sonderlich lange, um überhaupt etwas anderes als Gestein zu finden - Nein, nein, eine limitierte Nachtsicht besaß die letzte Überlebende eines Vampirstammes sehr wohl! Jedenfalls brachte Iris, so der Name der jungen Frau, es rasch fertig, die Öllampe, die sie mit sich führte, zu entzünden, eine verlässliche Lichtquelle zu finden.
    Leer, nachdenklich gestaltete sich der Blick, den die Kurzhaarige an das andere Ende der Aushöhlung warf, so leer, wie es in dem halboffenen Raum generell war. »... Unschön...«, wisperte die Vampirin in den nicht vorhandenen Bart hinein, starrte sicherlich schon ein Loch in den massiven Felsen hinein. Unschön. In der Tat wirkte die Räumlichkeit nicht gerade bequemlich oder einladend - es war ja auch nur das Innere eines Felsens -, war der Farbfreundin zu einfarbig, zu grau, schwarz, welche Farbe auch immer der Stein besaß. Dinge mussten her, irgendwelche Gegenstände, die ihr ein halbwegs ordentliches, gewöhnliches Leben erlaubten - Nun, zumindest eine Decke, sowie ein Kissen wäre wohl wünschenswert gewesen. Augenblicklich durchsuchte die Dame ihre wenigen Besitztümer, musste feststellen, dass da nicht gerade viel war, wovon sie sich diese Dinge hätte kaufen können. Also: Geld musste her. Geld für eine Decke, für ein Kissen, vielleicht für Farben, eine Leinwand und - nicht zu vergessen! - genügend Öl für die Lampe! Seufzend rappelte sie sich also auf, strich sich mit beiden Händen durch die kurzen, blonden Haare, sprang so manches Mal auf und ab, um auch ja richtig zu erwachen! »Gut!«, enthusiastisch wie noch nie (okay, eigentlich schon) ließ die Sängerin ihre klare Stimme erklingen und ballte anschließend die Hände zu siegreichen Fäusten und streckte einen Arm - so gut es ging - in die Höhe, »Ab in die Stadt!« Vielleicht, nein, mit Sicherheit gab es in der naheliegenden Stadt von Trampoli ein paar geeignete Möglichkeiten, um Geld zu verdienen! Und wenn nicht, so existierten in Städten sicherlich mehr Orte, an denen man sich hinstellen konnte, um den Leuten etwas vorzusingen, als in einer... nun, verlassenen, gefürchteten, unterirdischen Grotte, die von Monstern behaust wurde. Rasch bückte die Pflanzenliebhaberin sich, griff unmittelbar nach dem verlässlichen Lichtspender und begab sich sogleich auf den Weg an die Oberfläche.


    ► Der Platz des Volkes


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    Villa >> Lacus-Grotte


    Rosalinds Füße hatten sie schließlich, entgegen aller ihrer enrwartungen, den weiten Weg bis zum Polisee, noch weiter sogar bis zur Lacus-Grotte getragen. Die junge Adelige hatte die Grotte schon fast betreten, da fiel ihr ein, dass es dort stockfinster war. Deshalb suchte sich Rosalind geschwind zwei Stöcke und kehrte zurück zum Eingang der Höhle. Die Blauhaarige begann beide Stöcke mühsam aneinander zu reiben um Feuer zu erzeugen. Man hatte ihr Mal erzählt, dass dies funktionierte. Eine Weile versuchte sich es ergebnislos. Rosalind wollte bereits aufgeben, als plötzlich ein kleiner Funke zu sehen war. Es funktioniert! Einer ihrer Äste war zu einer kleinen Fackel geworden. Den anderen ließ Rosalind vor der Grotte liegen, während sie mit dem brennenden Holz ausgerüstet die dunklen Höhlen betrat. Vorsichtig und darauf bedacht, nicht hinzufallen, geschweige denn ihre Lichtquelle fallen zu lassen.

  • Natürlich blieb der Eindringling nicht unbemerkt - eine Fremde war aufgetaucht! Eine, die in den dunklen Untiefen der Grotte mit Feuer schwenkte als wäre dies ihr Reich. Noch sie hatte Pech, und die Augen einer Riesenschildkröte richteten sich auf sie. Langsam rückte der gewaltige Körper des Monsters vor, beobachteten die Bewegungen der Frau, bevor Kopf und Beine sich in den Panzer zurückzogen und es zum Angriff ansetzte.
    Die Schildkröte war normalerweise nicht besonders schnell, doch nun wirbelte sie um die eigene Achse, bewegte sich unglaublich schnell direkt auf Rosalind zu. Eine Gefahr, die nur schwer zu bannen war, schließlich war der Panzer Massiv und nicht leicht zu zerschlagen. Zwar gäbe es die Möglichkeit, das Monster zwischen zwei Angriffen zu erledigen - dann mussten Kopf und Beine wieder hervorkommen -, doch dazu musste der erste überhaupt erst einmal überlebt werden.

  • [IMG:http://i47.tinypic.com/2jbu0sl.png]
    Rosalinds Kopf wirbelte herum, als sie ein Geräusch vernahm. Und kurz darauf sah sie auch schon die Riesenschildkröte, die direkt auf sie zu gewirbelt kam. Wie erstarrt sah sie das Monster an, wie es sich auf sie zu bewegte. Erst kurz bevor es bei ihr ankam realisierte sie, was gerade geschah und sprang mühsam zu Seite. Allerdings war der Sprung nicht weit und so lag ihr Fuß noch an Ort und Stelle, als der Angriff eintraf. Vor Schock und Schmerz schrie die Blauhaarige auf, ließ die Fackel fallen, deren leitende Flamme immer kleiner zu werden begann auf dem feuchten Höhlenboden. Eigentlich sollte sich danach greifen und so schnell wie möglich von hier verschwinden, aber sie war wie paralysiert, nicht in der Lage wegzulaufen. Vor allem nicht, da ihr Fuß sich anfühlte wie dreimal gebrochen. Rosalind erwachte aus ihrer Starre und kroch schmerzerfüllt voran, nur leider tiefer in die Höhle. Sie griff noch kurz nach der Fackel, die allerdings kaum noch Licht spendete, um wenigstens noch etwas zu sehen. Aber es war so dunkel, dass sie nicht mal die Hand vor Augen richtig erkennen konnte. Es kam nicht oft vor, dass sie sich fürchtete, vor Monstern so gut wie nie, doch in der jetzigen Situation, ohne Fluchtmöglichkeit und verletzt, hatte sie dermaßen Respekt vor dieser Schildkröte.



    In einem Moment, in welchem die Schildkröte in ihrem Panzer verschwunden war, nutze Rosalind ihre Chance. Sie kroch unter schmerzen in Richtung Ausgang, von dem fahles Licht in die Grotte schien. Keuchend kroch Rosalind aus der Höhle hinaus und ließ die mittlerweile gelöschte Fackel liegen. Mühsam stand die Blauhaarige auf und humpelte hinfort. Gebrochen schien ihr Bein nicht, aber sie war ja kein Arzt, also konnte sie es nicht genau sagen.


    >>geht

  • « Die Farm


    [IMG:http://orig07.deviantart.net/9982/f/2014/216/b/d/23_by_princesslettuce-d7tnjrw.pngTropf. Eine Höhle, nass, feucht, riesig. Tropf. Der Sturm draußen. Wo kam er her? Tropf. Vishnal blinzelte. Tatsächlich war es schwierig zu begreifen, was hier vor sich ging und noch seltsamer war es, dass das Sturmgewitter auf einmal zu versiegen schien. Nein, tatsächlich drangen der laute Donner und die peitschenden Winde bis in die dicken Höhlenwände der Lacus-Grotte vor, doch wenn man von außen mehr oder weniger in die nassen Gewölbe hineinfiel, dann ja, dann wirkte es wirklich als würde einem plötzlich der Ton abgedreht werden und die Geräuschte des Weltuntergangs summten nur noch leise von weither. Hach, wie traumhaft! Vishnal hielt sich kurz den Kopf und atmete kurz ein und aus. Hatte Trampoli wirklich so schrecklich ausgesehen oder hatte sein Verstand die Bilder auf die Spitze getrieben, auf eine groteske, schaurige Art und Weise verzerrt? Warum waren sie überhaupt hier? Sie, ja, stimmt, er war nicht alleine. Irgendwo war sicher noch Raven, auch wenn er sie im Moment nicht ausmachen konnte, zu beschäftigt war der junge Butler ausnahmsweise mit sich selbst, zittern ließen den Mann die Dinge, die hier vor sich gingen. Durchnässt war seine Kleidung wie sein Haar, überschwemmt das halbe Dorf und es war ein Wunder, dass die Wassermassen des Polisee nicht längst in die Grotten hineingeflossen waren, die Steine und Gänge mit sich rissen sowie die Monster, die in den Schatten verborgen verweilten. Was tat er hier? Auf den Befehl eines Toten hatten sie sich aufgemacht, von einem Ende des Dorfes bis hin zum anderen und es war ein Wunder, dass sie nicht längst von einem abgetrennten Ast erschlagen worden waren! Lächerlich war ihr Unterfangen, das nichtmal einen genauen Ziel benannt hatte! Warum nicht einmal egoistisch sein und an sich selbst denken, die Beine in die Hand nehmen und Fliehen? Sein Leben würde es ihm danken! Doch nicht einmal daran dachte der Narr, zu wenig schätzte er was ihm gegeben. War es traurig? Vielleicht, vielleicht auch nicht, gerade fühlte Vishnal sich nur taub von der Kälte und den gesehenen Geschehnissen, doch die Ruhe der Grotte erfüllte den Diener langsam und er raffte sich innerlich auf um weiter voranzuschreiten, wohin der Weg sie auch noch führen möge. Richtig! Sie. Wir. Wo war "Raven...?", erkundigte er sich matt nach seiner neu gewonnenen Bekanntschaft, ehe er ihre rote Mähne ausfindig machen konnte. Aus den Augen gelassen hatten die beiden Weggefährten sich keine Sekunde lang, zu groß wäre die Gefahr sonst gewesen. Insgeheim fragte sich der june Butler was Raven wohl dazu bewogen hatte, ebenfalls den lebensmüden Anstieg zum Polisee zu wagen, doch versiegelt waren seine Lippen, denn taktlos schien es ihm eine solch dreiste Frage zu stellen. Max de Saint Coquilles. Weshalb war er ihnen erschienen und warum bei aller Güte schickte er sie in einer solchen Not an einen derart abgeschiedenen Ort...? "Wollen wir weiter?", vergewisserte er sich bei dem Mädchen, bevor sie den nächsten Schritt wagen würden.


  • Ah... Der sanfte, zähmende Ton, wenn ein Wassertropfen am Grunde aufschlug und in allerlei mikroskopische Teilchen zerbarst. Das winzige Orchester, welches stimmungsvoll erschallte, wenn mehrere von ihnen gleichzeitig in den Tod sprangen. Die massiven Felswände, die jene Melodie in sich aufnahmen und sogleich wiedergaben. Etwas zaghaft öffnete das Fräulein seine eisblauen Augen, unfähig im dimmen, düstreren Licht auch nur einen Bruchteil von dem zu erfassen, was sich ihr darbot. Allgemein mochten ihre alarmierten Sinne nicht viel erkennen. Es war vor allem das immerwährende Echo der Tropfen, das sich zu ihren gespitzten Ohren ringen konnte. Jener zunehmend stärker werdende Wind, welcher an der Oberfläche wie wild tobte, war zwar durchaus vernehmbar, doch rückte er unweigerlich in den Hintergrund. Was sie jedoch ohne weitere Störungen feststellen konnte, war die unangenehme Kälte, welche sich fest an ihren einst warmen Körper schmiegte und sich nicht mehr zu lösen schien. Dies und ein gewisser Grad an Nässe. Oh ja, Nässe. Und wie sie präsent war! Während des hastigen Eintrittes - der viel mehr einem einigermaßen spektakulären Fall in die feuchte Tiefe glich - des Höhlengewölbes, beziehungsweise der übereilten Flucht vor der stürmischen Launen des Wettergottes, landete der rothaarige Halbmensch in einer der zahlreichen Wasserpfützen. Vor allem als sie den Versuch wagte, sich schnellstmöglich aufzurichten, zeigte sich die Macht der Flüssigkeit, welche binnen weniger Augenblicke ihren ohnehin schon schweren Mantel benetzte - Man sah nichts. Es war klirrend kalt. Die triefende Kleidung schenkte dem Ganzen ein zusätzliches, einschränkendes Gewicht. Eine starke Abneigung, nein, Angst vor den Fluten in einer Höhle unter einem riesigen See. Perfekte Vorraussetzungen für eine galante Rettungsmission.
    Mühsam versuchte Raven ein loderndes Feuerchen zu entfachen, sei es mithilfe der angeeigneten Magie oder durch Bedienung angeborener Neigungen, um dem massiv eingeschränkten Sichtfeld eine signifikante Erweiterung zu schenken, Versuchte. Letzten Endes blieb es allerdings nur bei einigen Versuchen, welche dank des Wassergehaltes im wahrsten Sinne des Wortes erstickten. Ein gequälter Seufzer entkam ihrer gereizten Kehle. Diese Queste war bereits nun zum Scheitern verurteilt. Sich eines knappen »Ah, hier!«, sowie eines höchstwahrscheinlich vergeblichen Winkens bedienend, machte die Elfe schließlich auf sich aufmerksam, als die soeben gewonnene Bekanntschaft nach ihr fragte. »Keine Sorge, ich bin direkt hinter Ihnen«, es entlockte ihr ein in der Situation unverwechselbar zynisches Grinsen, während sie dem Exkursionspartner mehr oder minder beruhigend auf die Schulter klopfte - Zumindest glaubte sie, dass es sich dabei um Vishnals Schulter gehandelt hatte. Auf die anschließende Frage hin, ob sie denn nun voranschreiten würden, entgegnete die Schmiedin ihm jedoch lediglich mit stummen Schweigen. Wie? Das war die Frage, nicht etwa, ob man bereit wäre. Nein, eine Frage der Entschlossenheit und des Willens war es keineswegs. Eher... Sie kniff die Augen zu, wandte sich um. Gänge, Gänge und noch mehr Gänge! Welchen sollten sie nehmen? Welcher würde sie an den Zielort, zur Person in Frage schicken? Wer war diese mysteriöse Person überhaupt? Warum hatte so ein kurioses... Ding ihnen diese Aufgabe erteilt? Wieso eigentlich genau ihnen? Widerwillig schüttelte sie ihr Haupt. Der Mangel an Informationen und Vorbereitung würde die beiden Retter wohl selber noch zu den Opfern der Situation machen. Und außerdem... »Habt... Ihr zufälligerweise etwas, womit wir eine Spur für die Rückkehr legen könnten..?« Insgeheim so hoffte Raven tatsächlich so früh wie möglich mit der Sache abschließen zu können, nicht, dass der Wille der Rettung nicht vorhanden wäre, doch beim erneuten Überdenken des Auftrages schien er ihr doch durchaus suspekt. Das und die Tatsache, dass der Halbphönix sich als Wesen der züngelnden Flammen inmitten der endlosen Feuchtigkeit mitnichten sicher fühlen konnte. Vom Unbehagen getrieben grub sie die inzwischen eiskalten Finger in die vermutete Schultergegend ihres Gegenübers. Nun, wenigstens befand sie sich nicht alleine in dieser einschüchternden Grotte.


  • Kaum hatten die beiden Gestalten – tatsächlich hatte sein Diener sich von einer jungen Frau begleiten lassen! – die Lacus-Grotte erreicht, schwebte Max vor ihnen in die Richtung, in der seine Schwester zuletzt von einem Monster bedrängt worden war. Es war kaum zu glauben, dass Vishnal noch lebte – und etwas Derartiges war bei seiner Familie angestellt! Schreckhaft und zögerlich, was die Rettung Rosalinds betraf! Doch da der gute Max lediglich ein Schatten seiner selbst war, blieb er stumm, machte den Mann nicht einmal darauf aufmerksam, dass er immer noch Max de Sainte-Coquille war, ob tot oder lebendig.
    Und doch verspürte er selbst in diesem Zustand die Sorge um seine Schwester, wenn auch gedämpft. Umso erleichterter war er – trotz des gleichgültigen, leeren Gesichtsausdruckes –, weder Blut noch sonstige Ergebnisse von Brutalität vorzufinden. Seine Schwester war verschwunden, wahrscheinlich geflohen. Nun, lächerlich hatte er sich dennoch sicherlich nicht gemacht, auch wenn er verstimmt war – immerhin hatte er die beiden nun völlig umsonst hergeführt! „…“ Er hob wenige Sekunden später den Arm, deutete in die weiteren Tiefen, in denen die Monster bereits laut und deutlich zu hören waren. „Nicht weiter“, sagte er dann schließlich. Die Arme verschränkte er nun vor der Brust, verschwand und tauchte direkt vor Vishnal wieder auf, nur wenige Zentimeter trennten die beiden voneinander. „Such… anderem… Ort“, fügte er hinzu. Sie war nicht mehr hier, aber sein Diener sollte sich auf den Weg machen und sie gefälligst beschützen!

  • [IMG:https://lh4.googleusercontent.com/TNUc2VxKtK3RRRp9e6BVypspSx2LUn7BcibHjDc40pJ6NoUnbRNoAFMsBC1Q8BAU-wOO_7GFiwPIpfsVlpQ8I5Y6iSUbnD_mBMYAYKnvcmJMf_PZq4iM7mkOpNo] Vishnal besah sich seine Umgebung in einigen stillen Momenten, auch um vielleicht nur ein bisschen zu verdrängen, was in diesem einst so friedlichen Örtchen nun vor sich geschah. Der junge Mann hatte den Polisee schon des Öfteren aufgesucht, die Tiefen der Grotte hatte er bisher jedoch stets gemieden und wie es aussah, zurecht. Das Bild, dass sich ihnen während des Anstiegs von der Farm im Tal bis hoch in Anhöhe geboten hatte, war verstörend und so hatte er das Ziel ihrer Exkursion für einen Augenblick außer Acht gelassen. "Eine Spur...", wiederholte Vishnal die Worte seiner Begleiterin murmelt. Zusätzlich zu einem sicheren Weg der Rückkehr würden sie auch Licht benötigen, so viel stand fest. Langsam realisierte er, wie aussichtlos, wie närrisch gar ihr Unterfangen bereits von vornherein war. Er war ein einfacher Butler und kein Kriegsheld! »Rette« - das Wort des Adeligen kam ihm erneut in den Sinn, das einzige welches er neben diesem verfluchten Ort benannt hatte wohlgemerkt, und er befürchtete im Zweifel, dass sie es am Ende sein würden, die gerettet werden mussten, wenn sie blindlings weiterliefen. Hilflosigkeit machte sich in ihm breit angesichts der Aufgabe die ihnen gestellt und die sie auch angehen müssten, wenn sie nicht große Schuld auf ihre Schultern laden wollten. Sanft spürte er die Hände des Mädchens hinter ihm und es erfüllte ihn mit Trost, auch wenn er selbiges nicht verdient hatte. Noch bevor er sich umdrehen und ihr etwas entgegnen konnte, wurde ein Grollen in den hintersten Ecken der Grotte laut, ein Gebrüll das alles andere als einladend klang. Im selben Moment erschien erneut die milchige Silhoutte von Max de Saint Croquille, die ihnen bedeutete nicht weiter voranzuschreiten - mit Verlaub, bei dem was nicht unweit von ihnen entfernt zu hören war, hätten sie es sich auch noch einmal gut überlegt wirklich einfach weiterzulaufen und als Monsterfraß zu enden oder nicht. Nicht das er das je zugeben würde. Max verschwand wieder, nicht jedoch um im nächsten Moment direkt vor ihm aufzutauchen. Misstrauen und Schreck erfüllten ihn, weswegen er zu einem Schritt nach hinten ansetzte um wieder Abstand zu schaffen. Auf Raven achtete er selbstverständlich und seines Erachtens nach, war sie hinter ihm ganz gut aufgehoben, im wahrsten Sinne des Wortes den Rücken stärkend. (Alleine hätte der junge Butler wohl längst einen Herzinfarkt erlitten.) Max jedoch tat ihm nichts - vermutlich war er dazu gar nicht in der Lage - sondern schickte sie einfach wieder fort. Klar, kein Problem - sie wären ja nur fast beim Weg hierher gestorben! Schockierend war auch, dass sein Gehirn dieses Phänomen vor ihm langsam schlichtweg akzeptierte, aber hieß es nicht in Extremsituationen ließ die Hirnleistung sowieso nach? "In... In Ordnung.", brachte Vishnal schwach hervor und betete einfach dafür, Max in dieser Gestalt so schnell nicht mehr sehen zu müssen. "Sieht aus als müssten wir unser Unterfangen an einem anderen Ort fortsetzen.", fügte er leise an Raven gewandt hinzu. 'An einem anderen Ort' war ja auch wirklich sehr präzise, aber hey, dann sollte Max sich am Ende nicht beschweren wenn sie in die falsche Richtung liefen. Wobei es von der Lacus-Grotte weg, sowieso erstmal nur eine Richtung gab... wie dem auch sei, für Vishnal stand erstmal fest, nach den Töchtern vom blauen Blute Ausschau zu halten. Der blonde Schönling dachte sicherlich ebenfalls in erster Linie an seine Verwandten, allen voran dann an Rosalind. Wo mochten sie sich aufhalten? Er konnte nicht erahnen, warum genau der Adelssohn sie hergeschickt, nur das es sich offenbar von selbst geklärt hatte, doch es spielte auch keine Rolle mehr. Es stand in seiner Pflicht als Butler sich an seinen Lehnsherren zu orientieren, ihnen zu dienen und sie zu beschützen (und auch das lauter werdende Grollen, das alles andere als freundlich klang, trug dazu bei die Grotte schnell verlassen zu wollen). "Gehen wir... schnell!"


    (Nächster Halt: Polisee? im wahrsten sinne der nächste ort xD)

  • [IMG:https://orig00.deviantart.net/3d63/f/2017/352/8/b/irisnormal_by_nijurah-dbx3z2a.png]Iris Blanche | verlässt die Lacus-Grotte


    Iris öffnete ihre besonderen Augen. Sie war nicht gerade eben erst aufgewacht, sie lag schon länger in ihrem Bett und hatte nachgedacht. Noch ein bisschen vor sich hin geschlummert und sich Gedanken um den heutigen Tag gemacht. Was sie anstellen könnte, wohin sie gehen könnte. Ob sie vielleicht ihre kleine eigene Höhle auf hübschen sollte? Ein paar selbstgemalte Bilder wären schön, die steinigen Wände waren noch recht kahl. Hier und dort entdeckte man zwar kleine Zeichnungen aber diese waren eher unbedeutsam. Auch wenn die Vampirfrau diese sehr mochte. Ihre Arme und Beine streckte sie von sich, gähnte ausgiebig und erhob sich. Ihr Blick wanderte durch ihr eigenes Heim, das sie mit vielen Monstern teilte, welche aber glücklicherweise nicht unmittelbar neben ihr lebten. Iris war zufrieden mit dem, was sie hatte. Wenn man bedachte, dass sie vor einigen Wochen noch nichts hatte. Da war hier noch alles leer und kalt gewesen und jetzt hatte sie einige Möbel und einen Ofen, der ihr Wärme spendete. Woher sie das alles hatte? Ob wir heute schönes Wetter hatten? Das musste die junge Dame gleich mal herausfinden. Sie pflegte ihr Äußeres so gut es ihr möglich war, packte eine kleine Ledertasche mit einigen Dingen und kletterte aus ihrer Höhle hinaus, fand sich unter einen hellen Wolkendecke wieder und lächelte. Iris knöpfte ihren dicken Mantel noch zu ehe sie sich auf den Weg in die Stadt machte.

  • Auch, wenn Doug eigentlich vorgehabt hatte nach Hause zurück zu kehren, hatte sein Spaziergang ihn irgendwie zum Eingang der Grotte geführt, ohne, dass er es wirklich bemerkt hatte. Nicht selten lief er irgendwo querfeldein, nur, weil es so einfach mehr zu entdecken gab, als wenn er die altbekannten Wege entlangwanderte. Und Höhlen konnte man überall entdecken, weshalb er garkeinen Gedanken daran verschwendete, dass er sich hier grade in genau diese eine Grotte hineinwagte, die gefährlicher war als alle anderen. Zudem war ihm auch gar nicht bekannt, dass es einen weiteren Eingang in dieses Monsterareal gab, er wusste lediglich von dem Eingang auf der Insel. Es würde gewiss nicht schaden, wenn hier mal ein paar mehr Hinweisschilder aufgestellt werden würden. Ein bisschen merkwürdig erschien es ihm schon, als er nicht nach wenigen Schritten bereits das andere Ende der Höhle entdeckte, so wie es meistens der Fall war, aber dennoch dachte er sich nicht viel dabei, sondern schritt einfach weiter vorran.

  • [IMG:http://i47.tinypic.com/2ztkg90.png]Es war das erste Mal, dass sich Dylas in der Grotte hier befand und vielleicht hätte er sich doch mit etwas mehr ausrüsten sollen als einer Fackel, Seilen und andere unnütze Kleinigkeiten, die in seinem Rucksack steckten. Wobei es eigentlich okay gewesen wäre, wenn alles nach Plan gelaufen wäre! Aber als ihn irgendein komisches Schleimwesen verfolgt hatte, war sein Orientierungssinn völlig durcheinander gebracht und versuchte schon gefühlt seit Stunden hier rauszukommen. Dylas hatte es mittlerweile schon fast aufgegeben, bis er entfernte Schritte hörte und sofort seine Ohren spitzte. Sie konnten ja schließlich von einem anderen Monster sein, wer wusste das hier schon? Aber das Licht seiner Fackel entblößte schließlich die roten Haare einer gewissen Person, zu der er immer wieder fand, als würde es so etwas wie Schicksal geben. "Was zur Hölle hast du denn hier verloren?" Sein Tonfall war herablassend und genervt. "Du bist ja wie Schimmel der immer wiederkehrt, wenn man ihn nicht vernünftig beseitigt."

  • Hochmut kam bekanntlich vor dem Fall weshalb der Rotschopf sich keinerlei Gedanken darum machte, wie er wieder aus der Höhle gelangen konnte, falls er doch keinen Ausgang entdecken sollte. Und die Wege waren schon sehr wild untereinander verzweigt, als dass er einfach gerade aus zurück zum Anfang gehen konnte. Ein leichtes Unwohlsein machte sich in ihm breit. Er sollte sich wirklich allmählich angewöhnen nachzudenken, bevor er handelte. In diesem Falle war es dafür leider zu spät und nachdem es in der Höhle immer dunkler wurde und bald auch das letzte bisschen Tageslicht verschwinden würde, welches hin und wieder durch einen Spalt in der Decke drang (wenn es nicht lediglich leuchtende Mineralien waren) verschwand mit jenem Licht allmählich auch die Hoffnung darauf, den Ausgang zu entdecken. Zur Not würde er hier übernachten, solange er von keinen Monstern angegriffen wurde, wäre dies nur halb so schlimm, aber auch sein Hunger machte sich inzwischen bemerkbar. Irgendwann – wer wusste schon wie lange er hier inzwischen umherirrte – erspähte er aus den Tiefen einer der Schächte ein schwaches Leuchten. Entweder war dort jemand, oder es war tatsächlich noch Tag und er hatte den Ausgang entdeckt. Zu seinen Ungunsten handelte es sich jedoch um seine allerliebste neue Bekanntschaft, die er Heute schon viel zu oft gesehen hatte. „Meinst du, ich freue mich dir jedes Mal aufs neue über den Weg zu laufen?“ Es gab genügend andere Sachen, die er lieber machen würde, soviel war sicher. „Du...weißt nicht zufällig, wo es hier heraus geht, oder?“ Gerade war dem Rotschopf nicht danach, erneut in Streit auszubrechen, auch wenn er sich bei Dylas Worten ziemlich zusammen reißen musste, um nicht direkt zu kontern. Dylas war nämlich, wohl oder übel, gerade der einzige Lichtblick hier unten, im wahrsten Sinne des Wortes.

  • [IMG:http://i47.tinypic.com/2ztkg90.png]Tatsächlich konterte sein Rivale nicht mit irgendeinem Spruch, sondern gab direkt zu, in was für einer Situation er sich gerade befand. Puh, wenigstens war er nicht der einzige hier, aber das musste er ja selber noch nicht erwähnen, oder? Schließlich stand hier nicht nur sein Leben, sondern auch seine Würde und Ehre auf dem Spiel! "Klar, du etwa nicht?" Er hielt seine Fackel etwas in die Höhe um den Weg etwas besser erkennen zu können, von dem Doug gerade gekommen war. Eigentlich wollte er gerade in diese Richtung weitergehen, doch wenn Doug nun aus dieser gekommen war...? Da konnte er jetzt nur auf sein Glück hoffen und irgendeinen zufälligen Weg wählen. "Du bist wahrscheinlich nur irgendwo falsch abgebogen, wir müssen wieder zurück in die Richtung!" Er hatte mit dem Gedanken gespielt, den Rotschopf hier einfach zurückzulassen, doch wollte er im schlimmsten Fall wirklich für seinen Tod verantwortlich sein? Außerdem sahen vier Augen für gewöhnlich mehr als zwei. Es war nur frustrierend, dass Dylas hier keinerlei Zutaten gefunden hatte, die er gerne zum Kochen benutzt hätte, aber nächstes Mal würde er sich einfach den Weg markieren. "Ich sollte eigentlich nichtmal fragen, weil ich die Antwort schon kenne, aber wie kommst auf die Idee ohne Fackel herzukommen, äh....?" Er versuchte nach seinem Namen zu fragen, da die beiden Männer schließlich nie eine freundliche Gelegenheit hatten um sich einander vorzustellen.

  • Doug war sich nicht ganz sicher, ob er Dylas Worten trauen sollte, oder ob dieser ihn nur in sein Verderben laufen lassen wollte. Zumindest machte der Gesichtsausdruck seines Gegenübers ihn stutzig, als dieser für eine Sekunde die Fackel hob und in die Richtung spähte, aus der Doug gekommen war. Doug war falsch abgebogen? Wenn es in der Richtung zum Ausgang ging und er falsch abgebogen war, dann hätte er nicht auf Dylas treffen können, wenn dieser den Weg kannte, logisch betrachtet. Aber solange er nicht alleine hier unten umherirrte, konnte er selbst mit der Anwesenheit dieses merkwürdigen Kerls leben. Da war er nicht besonders wählerisch. „Ich...wusste nicht, dass es außerhalb des See's noch einen Eingang in diese verdammte Grotte gibt. Ich dachte, das wäre einfach nur eine kleine Höhle, aus der man schnell wieder herausfindet.“ Er gestand sich diesen Fehler zwar nur ungerne ein, aber hey, wenn Dylas begann ihn damit aufzuziehen, würde dieser seine blöden Sprüche zurückbekommen. Der Rotschopf wusste schließlich, dass der Angler nicht soviel wusste wie er vorgab. Aber es war schon einmal von Vorteil, dass Dylas eine Fackel dabei hatte. Mit deren Hilfe sollte sich die Richtung bestimmen lassen, in der der Ausgang lag. War es nicht so, dass sich die Flamme in dessen Richtung neigte, aufgrund des Sauerstoffmangels in der Höhle? Oder hatte er da gerade wieder nur eine von vielen Geschichten im Hinterkopf? „Also, wenn du den Weg kennst, dann lass dich nicht aufhalten. Du wirst gar nicht bemerken, dass ich hinter dir herlaufe.“

  • [IMG:http://i47.tinypic.com/2ztkg90.png]"Was anderes war wohl auch einfach nicht zu erwarten." Der Kommentar kam schon fast wie automatisch aus ihm herausgeschossen, einfach weil es mittlerweile schon eine Gewohnheit war, den Rotschopf so oft wie möglich aufzuziehen. Natürlich kamen auch sonst nicht die nettesten Worte aus Dylas heraus, aber auch er wusste, dass jeder mal dumme Fehler machte und wäre der Kerl hier einer seiner Freunde gewesen, dann würde er sicher auch mal ein oder zwei aufmunternde Dinge von ihm zu hören bekommen. "Mhm.", gab er schließlich von sich und ging als erster vor. Schweigend gingen die Männer durch die schmalen und kalten Gänge, ohne auch nur ein Wort zu wechseln und mit der Zeit verschwand auch Dylas' Hoffnung, jemals den Ausgang zu finden. Und mit der Zeit wurde das Licht seiner Fackel immer schwächer, bis sie schließlich komplett erlosch und sie nun im Dunkeln standen. "Scheiße! Argh, diese beschissenen Billigfackeln taugen auch gar nichts..." Grummelnd sprach er mit sich selbst und versuche sich zu dem Zwerg umzudrehen, konnte aufgrund der Dunkelheit jedoch nicht einmal seine Umrisse erkennen. "Man! Lass dir mal etwas einfallen!" Keine einfache Forderung von dem Halbwesen, doch es pisste ihn gerade wirklich an, dass er jetzt als Idiot hier stand und besonders noch vor Doug.

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